Einleitung: Die Frage nach Leid und Gottes Existenz
Das Thema des heutigen Nachmittags ist die Frage des Leidens und der Existenz Gottes. Wahrscheinlich kennen Sie die Aussage: „Warum lässt Gott das zu?“ Eine eindeutige Antwort darauf werden wir nie geben können. Das liegt einfach daran, dass wir nicht hinter das schauen können, was sich momentan abspielt.
Wir wissen nicht, wie sich die Dinge entwickeln, was sie auslöst und was genau passiert. Die Hintergründe bleiben uns verborgen. Dennoch können wir bis zu einem gewissen Grad für uns einsichtige Antworten finden.
Bevor wir das tun, muss ich jedoch zuerst unterscheiden, welche Menschen wir vor uns haben beziehungsweise welche ich jetzt vor mir habe. Das heißt, jemand, der gerade aus schwerem Leid kommt – etwa durch Krankheit, Tod oder andere schwere Ereignisse wie den Verlust von Angehörigen – wird diese Frage ganz anders behandeln und anders zuhören als jemand, der sie rein intellektuell stellt.
Jeder, der diese Frage stellt, hat ein anderes Antwortbedürfnis. Er hat andere Fragen, die eigentlich dahinterstehen. Darauf müssen wir ganz unterschiedlich antworten. Wenn Sie also mit Menschen zu tun haben, die sagen: „Warum lässt Gott das zu?“, dann müssen Sie ganz individuell darauf reagieren. Denn unterschiedliche Bedürfnisse erfordern unterschiedliche Antworten.
Ich habe Ihnen heute Morgen das Beispiel jener Frau am Bahnhof in Siegen genannt, die sagte: „Es gibt keinen Gott.“ Hätte ich ihr jetzt gesagt: „Aber der Grund spricht für Gott, und der Grund spricht für Gott, und der Grund spricht für Gott“, hätte ich wahrscheinlich vollkommen an ihr vorbeigeredet.
Stattdessen habe ich gefragt, woher diese Haltung kommt. Das müssen Sie immer tun: „Wieso meinen Sie, dass es keinen Gott gibt?“ Dann kam das Thema Leiden zur Sprache. Daraufhin fragte ich weiter: „Warum fragen Sie gerade nach dem Leiden? Was steckt eigentlich dahinter?“
Es entwickelte sich ein längeres Gespräch, und schließlich kam heraus, dass der Tod ihres Ehemanns der Grund war. Wenige Minuten später waren wir im Gespräch so weit, dass wir gemeinsam gebetet haben. Ich habe es bereits gesagt: Plötzlich war gar nicht mehr die Frage, ob Gott existiert oder nicht.
Eigentlich müsste ich sagen: „Liebe Frau, warum beten Sie denn mit mir, wenn Sie glauben, dass es gar keinen Gott gibt?“ Aber für diese Frau war das gar nicht das intellektuelle Problem. Es war vielmehr ein seelsorgerliches Problem, das hier im Raum stand.
Für jemanden, der in schwerer Sorge und Not ist, brauchen wir keine apologetischen oder intellektuellen Argumente für den Glauben. Dort brauchen wir Anteilnahme, Fürsorge, Zuspruch und Gebet. Das ist es, was die Menschen in solchen Situationen wirklich brauchen.
Unterschiedliche Motive hinter der Frage nach Leid
Also müssen wir unterscheiden: Wen haben wir vor uns, und warum sagt der Mensch das?
Es gibt auch diejenigen, die solche Aussagen nur treffen, um jedes Gespräch über den Glauben im Keim zu ersticken. Diese Menschen haben in der Vergangenheit festgestellt: Wenn ich dieses Argument bringe, dann haben die Christen nichts mehr zu sagen. Also bringe ich das Argument, und dann ist Schluss. Dann müssen wir nicht lange intellektuell argumentieren.
Manchmal kann man es verkürzen. Ich erinnere mich an ein Beispiel: Ich habe eine Zeit lang in einem Behindertenheim gearbeitet. Wir waren morgens bei der Dienstbesprechung, und da lag die Zeitung. Einer las darin, und damals war ein Erdbeben in China. Viele Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Er sagte: „Ja, wenn es einen Gott gibt, dann könnte es ihn ja nicht geben. Der würde das ja nicht zulassen.“ Das war dann die Sache.
Dann war ich an der Reihe: Entweder gehe ich auf ihn ein oder nicht. Ich habe versucht, mit der Person zu sprechen, aber nicht direkt die Frage anzusprechen. Stattdessen fragte ich: „Wenn du jetzt eine Antwort hättest, warum Gott das zulässt, würdest du dann Christ werden?“ Er antwortete: „Nein, würde ich auch nicht.“
Dann muss man gar keine Apologetik betreiben. Man kann die besten Gründe nennen, aber das ist nur ein vorgeschobener Grund. In Wirklichkeit will derjenige gar nichts. Deshalb will er auch nicht mit mir nachdenken, ob es eine Antwort auf die Frage gibt.
Wenn das der Fall ist, müssen wir den Leuten das offen zeigen und nicht Scheingefechte führen. Jemand, der innerlich gar nicht bereit ist, sich auf Gott einzulassen, braucht keine stundenlangen Diskussionen. Deshalb helfen manchmal solche hypothetischen Fragen, um abzuklären, ob es überhaupt noch nötig ist, darüber zu diskutieren.
Wenn derjenige uns deutlich sagt: „Egal, was du mir sagst, ich will mit Gott gar nichts zu tun haben“, dann brauchen wir nicht lange zu diskutieren. Am Ende können wir höchstens noch sagen: „Gut, wenn du das nicht willst, musst du die Konsequenzen tragen. Denn wenn es Gott wirklich gibt, dann stehst du auch vor ihm – egal, ob du ihn haben willst oder nicht.“
Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen brutal, nicht? Aber manchen Leuten muss man vielleicht ein wenig brutal aus der Reserve locken, damit sie sich doch noch Gedanken machen. Und das braucht es dann auch.
Die intellektuelle Frage nach Leid und Gott
Aber jetzt gehen wir einmal davon aus, wir haben einen Menschen vor uns, der nicht persönlich betroffen ist, also nicht gerade im Leid steckt. Nehmen wir an, wir haben eine Person vor uns, die das Thema nicht nur benutzt, um oberflächlich jedem Gespräch und jeder Herausforderung aus dem Weg zu gehen. Sondern nehmen wir an, diese Person meint aus intellektuellen Gründen, es könne keinen Gott geben, weil es schweres Leid in der Welt gibt.
Nun, ich glaube, dass wir dieser Person relativ einfach antworten können. Manche denken jetzt vielleicht: Was, bei diesen schweren Problemen gibt es eine einfache Antwort? Ja, die einfache Antwort lautet: Das Leiden in der Welt hat mit der Existenz Gottes gar nichts zu tun.
Jetzt fragen Sie sich vielleicht: Wieso denn das? Wenn wir über die Frage des Atheismus sprechen, ob es Leid auf der Welt gibt oder nicht, hat das nichts mit der Existenz Gottes zu tun. Das hat höchstens mit einem Gottesbild zu tun. Ich habe nämlich ein Gottesbild, bei dem gilt: Wenn es Gott gibt, dann müsste er jedes Leid verhindern. Dann zeigt das Leid in der Welt nur, dass es einen Gott gibt, der dieses Leid zulässt. Aber so einen Gott kann es ja geben, oder?
Wenn ich sage: Mein Gott, an den ich glaube, lässt dieses Leid zu, dann ist das für mich kein Problem mehr in Bezug auf die Existenz Gottes. Wie gesagt, denken Sie jetzt nicht an die seelsorgerliche Variante. Die seelsorgerliche Variante ist auf einer ganz anderen Ebene. Ich bleibe da auch noch nicht stehen. Ich werde noch mehr Argumente nennen. Aber erst einmal möchte ich festhalten, dass das Leiden in der Welt nur ein Argument gegen ein bestimmtes Gottesbild ist – nämlich gegen ein unbiblisches Gottesbild. Gegen das Gottesbild, das davon ausgeht, dass es einen Gott gibt, der jedem Menschen die Garantie gibt, lebenslang leidensfrei zu sein. Ja, und diesen Gott gibt es nicht. Das zeigt das Leiden tatsächlich.
Darüber hinaus müssten wir dem Gesprächspartner deutlich machen: Wenn er davon ausgeht, dass es keinen Gott gibt, dann gibt es das Leiden ja trotzdem noch. Dafür muss er eine Antwort geben. Dann meint er indirekt, das Leiden sei eben menschengemacht. Denn wenn es keinen Gott gibt, kann Gott ja nicht verantwortlich sein.
Dann müssten wir dem anderen zeigen: Ja, bitte sehr, wenn du meinst, das Leiden sei eigentlich von Menschen gemacht, warum schiebst du Gott die Schuld dafür zu? Wenn du als Atheist meinst, es kommt durch Menschen, warum kann ich als Christ nicht davon ausgehen, dass es durch Menschen kommt? Dann sind wir doch auf einer Ebene. Dann sind wir uns einig: Das Leiden auf der Welt ist nicht Gottes Sache, sondern die Sache der Menschen.
Also reden wir jetzt von Gott, und er hat damit erst einmal nichts zu tun. Auch das ist ein Teil der Antwort.
Ich sage: Das ist ein Teil der Antwort. Das, was ich heute Nachmittag machen werde, ist, Ihnen sozusagen einen Werkzeugkasten von Argumenten mitzugeben. Sie müssen dann jeweils auswählen, welches Argument in welcher Diskussion und bei welchem Problem Ihres Gesprächspartners am besten geeignet ist.
Denn es gibt in dieser Frage keine Pauschalantwort, sondern immer nur Teilantworten – allerdings durchaus verständliche und nachvollziehbare Teilantworten.
Das innere Problem: Die Vereinbarkeit von Gottes Eigenschaften
Ich möchte systematisch beginnen. Das Kernproblem ist nicht die Frage, ob Gott existiert. Man könnte sogar radikal sagen: Was, wenn es einen Gott gäbe, der das Leiden bewusst will? Dann wäre das Leiden der Welt ja sogar ein Beweis für Gott. In diesem Fall würde ich sagen, das Leiden der Welt ist der Beweis für den Gott, der das will – also für den Atheisten.
Das tatsächliche Problem ist, und so wird es manchmal auch formuliert: Es kann keinen Gott geben, der sowohl vollkommene Liebe als auch Allmacht besitzt. Das ist das eigentliche Problem. Die Frage nach dem Leid ist demnach keine Frage, ob es Gott gibt oder nicht, sondern ein innerchristliches Problem. Ich hoffe, das ist klar.
Für den Hindu, der an die Göttin Kali glaubt, ist das kein Problem. Vielleicht haben Sie die Göttin Kali schon einmal gesehen: Sie wird dargestellt mit einer Kette aus toten Köpfen um den Hals, die sie gerade abgehauen hat, und einem blutriefenden Mund. Für eine solche Göttin ist das Leiden in der Welt gar kein Problem. Der Gläubige glaubt sogar an diese grausame, rachsüchtige Göttin.
Die Frage, ob es Gott gibt oder nicht, hat damit nichts zu tun. Eigentlich ist die Frage des Leidens ein innerchristliches Problem, weil wir als Christen behaupten, an einen allmächtigen und zugleich all liebenden Gott zu glauben. Und da wird gesagt: Das passt nicht zusammen. Entweder ist Gott nicht vollkommene Liebe, deshalb lässt er das Böse zu, oder er ist nicht allmächtig und zu schwach, das Böse zu verhindern. So lautet die Argumentation.
Diese Argumentation klingt plausibel und logisch – allerdings nur innerchristlich. Denn sie bezieht sich ausschließlich auf das christliche Gottesbild. Es geht nicht um das hinduistische, buddhistische oder islamische Gottesbild. Für diese Religionen ist das alles weniger ein Problem, da sie nicht alle an einen allmächtigen und all liebenden Gott glauben. Das glauben wir als Christen speziell.
So ist diese Frage in erster Linie ein innerchristliches Problem. Der Hindu zum Beispiel sagt, wenn er das Leiden sieht: Das ist schlechtes Karma. Du hast in deinem letzten Leben viel Böses getan, also leidest du jetzt. Das ist für ihn ganz logisch und hat nichts mit Gott zu tun. Für ihn ist das kein Problem.
Wir als Christen – und ich mache das noch einmal deutlich – der Atheist kommt damit gar nicht weiter. Das ist ein Gottesbild, das er kritisiert. Mit der Existenz Gottes hat es nichts zu tun, es ist ein innerchristliches Problem, weil wir diese beiden Eigenschaften Gottes behaupten.
Das Problem entsteht jedoch dadurch, dass Gott lediglich auf diese beiden Eigenschaften reduziert wird. Das ist das Problem. Es könnte ja sein, dass Gott noch andere Eigenschaften hat oder andere Pläne verfolgt, die in Konkurrenz zueinander stehen. Deshalb könnte Gott unter bestimmten Umständen das Leid zulassen oder sogar benutzen, um ein Ziel zu erreichen, das noch wichtiger ist. Das könnte durchaus sein.
Und das, was Sie wahrscheinlich alle schon einmal gehört haben: Ich glaube, es hängt tatsächlich mit dem grundsätzlichen Ziel Gottes zusammen. Er hat den Menschen nicht geschaffen, damit er ewig glücklich auf der Erde ist. Gott hat den Menschen geschaffen, um ewige Gemeinschaft mit ihm zu haben. Das war das eigentliche Ziel.
Denn im Mittelpunkt des Universums stehen nicht wir Menschen und unser Glück, und Gott ist nicht unser Dienstleister, der dafür sorgt, dass es uns gut geht. Im Mittelpunkt des Universums steht, zumindest nach der Bibel, Gott. Wir sind nur in Bezug auf Gott wichtig – zur Verherrlichung Gottes, zur Gemeinschaft mit ihm. Nicht wir stehen im Mittelpunkt, sondern Gott. Das sagt die Bibel an vielen Stellen eindeutig.
Der Mensch ist also für diese Gemeinschaft mit Gott da. Gott will aber eine Gemeinschaft mit einem freien Gegenüber, einem Wesen, das aus freien Stücken sagt: Ja, ich will mit dir zusammenleben. Deshalb hat er den Menschen geschaffen, der freie Entscheidungen treffen kann.
Um dieses Ziel zu erreichen, eine echte Liebesgemeinschaft zu haben, musste Gott dem Menschen Freiheit geben. Anders ging es gar nicht. Freiheit beinhaltet aber immer auch die Möglichkeit, Nein zu sagen.
Als Christen wissen wir, dass das meiste Leid auf der Erde aus diesem Neinsagen zu der Wahrheit Gottes entsteht. Der Mensch will nicht, was Gott sagt, und deshalb versucht er, nach eigener Regie zu leben – und es geht schief. Dadurch entsteht Leid, und zwar viel Leid.
Wir können das hier durchgehen: Leid entsteht zum Beispiel, weil der eine Nachbar den anderen fertig macht. Ist das nach den Maßstäben Gottes? Nein. Kinder, die Eltern fertig machen, Eltern, die Kinder fertig machen, Arbeitskollegen, die Mobbing betreiben, Diebe, Mörder und so weiter – das meiste Leid auf der Erde entsteht, weil Menschen nicht so handeln, wie sie von Gott handeln sollten. Das allermeiste Leid.
In Deutschland sind wir nicht so stark von Naturkatastrophen betroffen, die unberechenbar sind. Das meiste Leid, das wir hier erleben, ist menschengemacht, weil Menschen nicht so reagieren, wie sie von Gott reagieren sollten. Warum tun sie es nicht? Weil Gott ihnen Freiheit gegeben hat.
Er sagt: Das ist der Plan, so empfehle ich dir zu leben. Die Menschen sagen aber: Nein, will ich nicht.
Man kann natürlich fragen: Warum hat Gott das getan? Die Antwort ist einfach: Weil ein freies Gegenüber etwas ganz anderes ist als ein Roboter, den wir konstruieren.
Das ist ja in unserem täglichen Leben genauso. Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen ist, wenn Sie verheiratet sind. Ich komme dann zu meiner Frau und frage: Liebst du mich? Wenn sie keine Antwort gibt, hole ich vielleicht eine Pistole raus und sage: Du sagst jetzt „Ich liebe dich“, sonst … Und dann sagt sie es, und ich fühle mich wohl: Ach, schön, dass du mich liebst.
Merken Sie, wo das Problem ist? Dass ich schätze, dass meine Frau sagt „Ich liebe dich“, liegt gerade daran, dass sie auch sagen könnte: „Ich liebe dich nicht.“ Sonst könnten Sie es auch einfach haben: Sie fragen Ihre Frau gar nicht mehr, sondern machen einfach bei Ihrem Computer einen Bildschirmschoner darauf. Immer wenn Sie morgens den Computer einschalten, steht dort: „Ich liebe dich.“ Der Computer kann das nicht auswählen. Sie programmieren das einmal ein, und es kommt immer.
Und dann fühlen Sie sich auch moralisch: Ach, wie schön, mein Computer liebt mich, wie freue ich mich darüber. Aber Sie merken, das ist nicht dasselbe. Wir schätzen es gerade, dass unser Ehepartner sagt „Ich liebe dich“, weil er uns auch das Gegenteil sagen könnte. Wir schätzen es, weil es aus freien Stücken kommt und nicht nur anerzogen ist.
Genauso empfindet Gott es auch. Gott gibt die Freiheit: Willst du Gemeinschaft mit mir haben oder nicht? Liebst du mich oder nicht?
Übrigens ist das die alles entscheidende Frage auch für unsere Ewigkeit. Gott wird den Menschen nicht in die Hölle schicken, um ihn zu strafen. Alle Menschen bekommen am Ende nur das, was sie wollen. Nur haben sie es vielleicht nicht so vorgestellt.
Der Mensch sagt zu Gott: Ich will mit dir nichts zu tun haben. Dann sagt Gott in der Ewigkeit: Auch jetzt bekommst du das, was du wolltest – ewige Trennung von Gott. Jetzt hast du nie mehr mit mir zu tun, ewige Trennung.
Dann werden manche Menschen erst merken, was das alles bedeutet. Es ist nicht Gott, der in der Hölle mit Zangen die Leute quält. Das wäre falsch. Nein, Gott gibt dem Menschen die Chance, das Angebot: Ich bin bereit, mit dir zu leben, obwohl du es eigentlich gar nicht wert bist. Ich liebe dich!
Wir lesen, dass Gott sagt: Ich habe euch geliebt, als ihr noch meine Feinde wart. Das ist wahre Liebe. Er sucht uns auf und sagt: Willst du nicht zu mir umkehren?
Jemand, der das nicht will, den wird Gott in der Ewigkeit genau dorthin gehen lassen und sagen: Du hast es nicht gewollt, jetzt bekommst du genau das, was du dir ausgewählt hast – ewige Gottlosigkeit.
Das wird übrigens das meiste Leiden sein. Das Leiden wird nicht das Brennen eines Feuers sein, sondern die totale Gottlosigkeit. Hier auf der Erde leben sogar die Gottlosen noch aus der Gnade Gottes.
Im Psalm steht: „Und Gott lässt seine Sonne aufgehen über Gerechte und Ungerechte.“ Wie viel Glück erlebt nicht der Gottlose heute, obwohl er Gott gar nicht darum bittet? Weil Gott so gnädig in seiner Liebe ist, lässt er den Gottlosen nicht einfach fallen.
Würde er den Gottlosen fallen lassen, würde er im nächsten Moment tot umfallen. Gott hält auch den Gottlosen in Existenz, hilft ihm manchmal sogar noch auf seine Bitten hin, gibt ihm Gesundheit, einen Arbeitsplatz, eine Ehe – obwohl er das nicht muss.
Für eine Zeit lang geschieht das, und irgendwann sagt Gott: Okay, jetzt hast du deine Chance gehabt, jetzt kannst du wirklich deine Gottlosigkeit leben. Zack, alles weg.
Diese totale Gottferne, das, was die Bibel als absolute Finsternis beschreibt, wo nur noch Leiden und Zähneklappern herrschen, wo gar nichts mehr von der Liebe Gottes ist – das ist das, was den Menschen am Ende erwartet, entsprechend seinem Willen, seiner Entscheidung hier auf der Erde.
Nicht alle sind sich über die Konsequenzen dabei im Klaren.
Warum lässt Gott das Leiden zu? Leiden ist eine notwendige Bedingung für die Willensfreiheit des Menschen. Wofür die Willensfreiheit? Weil Gott eine freie Liebesbeziehung zum Menschen haben will, und diese beinhaltet immer auch die Möglichkeit, dass der Mensch Nein sagt. Deshalb.
Jetzt könnte man sagen: Okay, ich verstehe das, aber warum schützt Gott dann nicht vor den negativen Wirkungen? Ein Mensch kann sich frei entscheiden gegen ihn, aber es muss doch nicht die negativen Folgen haben. Zum Beispiel entscheidet sich einer, den anderen umzubringen, aber der, der umgebracht wird, hat das doch nicht freiwillig ausgewählt. Warum verhindert Gott das nicht, wenn er allmächtig ist?
Man könnte also auch fragen: Der Mensch entscheidet sich frei, aber Gott verhindert die negativen Auswirkungen, weil ja auch Unbeteiligte betroffen werden.
Freiheit und die Notwendigkeit des Leidens
Echte Freiheit muss auch die Freiheit sein, das Böse zu tun. Andernfalls wäre sie keine echte Freiheit.
Stellen Sie sich zum Beispiel vor, ich besuche jemanden im Gefängnis und frage ihn: „Wohin möchtest du denn gerne in Urlaub fahren? Du darfst fahren, wohin du willst.“ Doch die Gefängnistür bleibt verschlossen. Was hilft das? Der Gefangene würde denken: „Hey, das ist doch blöd. Was soll das? Ich kann doch gar nicht weg.“
Nun stellen Sie sich vor, jemand entscheidet sich bewusst für etwas Böses, etwa zu lügen. Er sagt: „Ich will lügen.“ Doch sobald er die Lüge aussprechen will, bleibt sie ihm im Hals stecken. Wer würde dann überhaupt noch lügen wollen?
Oder denken Sie an einen Bankräuber, der sagt: „Ich will einen Bankraub machen, ich will reich werden.“ Er stürmt mit seiner Pistole in die Schalterhalle, zielt auf den Schalterbeamten und fordert: „Geld her oder ich schieße!“ Doch der Beamte fängt an zu lachen und sagt: „Schieß doch, schieß doch!“ Er weiß genau, dass Gott das verhindert. Sobald der Bankräuber schießen will, fällt die Kugel einfach zu Boden. Nichts passiert, denn Gott verhindert, dass das Böse geschieht.
Wer käme dann noch auf die Idee, eine Bank überfallen zu wollen? Niemand.
Das bedeutet: Wenn Gott verhindern würde, dass das Böse, das gewollt ist, auch getan werden kann, dann wäre es keine Freiheit mehr. Dann würde es auch niemand mehr tun. Nur im Kopf zu denken, „Ich tue das Böse“, obwohl man genau weiß, dass es gar nicht möglich ist, wäre keine Freiheit.
Deshalb ist es notwendig, dass Gott das negative Tun zulässt. Sonst gäbe es keine Freiheit bei den Menschen.
Manchmal, wenn ich mit Menschen darüber diskutiere, frage ich sie: „Willst du das denn allen Ernstes, dass Gott das verhindert?“ Die meisten Menschen wollen ja nur, dass das Böse verhindert wird, das ihnen von anderen angetan wird. Wenn sie selbst das Böse tun, wollen sie nicht, dass es verhindert wird.
Zum Beispiel ärgert sich jemand im Straßenverkehr über einen anderen Fahrer und will richtig schimpfen. Wenn ihm das jetzt im Hals stecken bleiben würde, das will er nicht.
Oder jemand fälscht seine Steuererklärung. Er will das ja bewusst tun. Stellen wir uns vor, Gott würde das verhindern, weil dadurch der Staat geschädigt wird. Jedes Mal, wenn diese Person eine falsche Zahl eintragen will, versagt der Kugelschreiber. Er kann nur die richtige Zahl schreiben, damit der Staat nicht getäuscht wird. Will er das? Nein, er will nur, dass andere, die ihn betrügen, daran gehindert werden. Wenn er selbst betrügt, soll es aber erlaubt sein.
Wenn jemand lügt, weil er etwas falsch gemacht hat und es nicht zugeben will, möchte er, dass der andere seine Lüge glaubt. Nur der andere soll ihn nicht belügen.
Hier zeigt sich oft nicht der Wunsch nach einer heilen und perfekten Welt, sondern ein subjektiver, egoistischer Wunsch: Mir soll kein Schaden zugefügt werden. Wenn ich aber einen persönlichen Vorteil habe, dann soll Gott schon zulassen, dass ich das Böse tue.
Manche sagen dann: „Na gut, ich kann ja hinterher um Verzeihung bitten. Das schadet ja niemandem, und die anderen müssen es ja nicht mitbekommen.“ Das ist kein geistliches Leben.
Ich fordere manchmal Leute heraus, die sagen: „Willst du wirklich, dass Gott immer eingreift? Stell dir vor, jedes Mal, wenn du lügst, bleibt dir ein Wort im Hals stecken.“ Das wäre ja peinlich, denn dann würden die anderen merken, dass du lügen wolltest. Das geht nicht. Nur wenn du die Wahrheit sagst, funktioniert es.
Also wollen die Menschen das nicht. Sie müssen ehrlich sein: Dann wären sie nicht mehr frei. Und Freiheit ist den Menschen sehr wichtig. Sie sollten froh sein, dass Gott ihnen diese Freiheit gibt.
Denn niemand wird gezwungen, etwas Böses zu tun. Der Mensch kann auch das Gute tun. Wir sollten auch unser Gegenüber fragen, inwiefern er das tut.
Diese Freiheit ist die Grundlage. Gott will eine freie Liebesgemeinschaft. Deshalb lässt er zu, dass der Mensch sich gegen ihn entscheidet, das Böse tut und nicht seinem Willen folgt.
Es ist notwendig, dass Gott auch zulässt, dass das Böse getan wird. Sonst gäbe es keine freie Entscheidungsmöglichkeit.
Das ist ein Teil der Antwort auf das Leiden in der Welt. Das Leiden hier ist nicht in erster Linie Gottes Angelegenheit, sondern die des Menschen, der nicht nach den Ordnungen lebt, die Gott ihm gegeben hat.
Ursachen des Leidens und menschliche Verantwortung
Jetzt kann natürlich jeder sagen: „Ja, aber das Erdbeben“ oder „Ja, aber die Krebserkrankung“.
Ich spreche zunächst von der großen Masse des Leidens. Ich meine noch nicht jeden einzelnen Fall. Dabei sind selbst bei Erdbeben häufig Menschen mit Schuld daran. Nicht, dass Sie jetzt meinen, da steht jemand und verursacht das Erdbeben direkt. Aber man weiß, dass Erdbeben zum Beispiel durch Atombombenversuche ausgelöst werden können.
Diese Versuche erzeugen eine Welle im Magma unter den Erdschichten. Das kann dazu führen, dass sich an einer anderen Stelle etwas bewegt und so ein Erdbeben entsteht.
Oder denken wir an viele Überschwemmungen, die wir heute als ökologische Katastrophen erleben. Wir wissen, dass sie durch ein Durcheinanderbringen des Ökosystems verursacht werden. Und woher kommt das? Wieder durch den Menschen.
Manche Dinge, die wir haben, sind also Folgen menschlichen Handelns. Wenn sich zum Beispiel ein Raucher am Ende seines Lebens beklagt: „Herr Gott, warum hast du mir Lungenkrebs gegeben?“ – das ist zwar traurig, aber man muss sagen, er war auch nicht ganz unschuldig daran.
Ich erinnere mich daran, dass ich selbst mit Krebs im Krankenhaus war, allerdings nicht mit Lungenkrebs. Dort waren auch Leute, die wegen Lungenkrebs operiert wurden. Nach der Operation standen sie schon auf dem Balkon und rauchten wieder. Da denke ich mir: Ein Vorwurf an Gott erübrigt sich irgendwie.
Bei manchen Dingen sehen wir also auch unser eigenes Fehlverhalten oder das unserer Mitmenschen dahinter. Auch wenn das nicht unmittelbar sichtbar ist, ist es doch eine Auswirkung der freien Entscheidung, etwas Falsches zu tun oder das Gute zu unterlassen, das Gott will.
Das ist eine Antwort – noch nicht die pauschale Antwort, aber eine Antwort, die wir geben können. Ich sage ja, ich gebe so eine Art Werkzeugkasten mit verschiedenen Antworten.
Ehrlichkeit in der Bilanz von Gut und Böse
Eine andere Antwort könnten wir insofern finden; ich habe sie auch gestern schon einmal kurz genannt. Ich glaube, dass viele Leute, die danach fragen, warum Gott das Böse zulässt, in ihrer Bilanz nicht ehrlich sind.
Ich würde sagen: Wenn du Gott das Böse in die Schuhe schiebst, warst du ihm dann auch schon dankbar für all das Gute in der Welt? Denn wenn wir uns umschauen, ist ja nicht alles Böse, es ist ja nicht überall Leid. Wir sind heute Morgen nicht alle im Krankenhaus, und gehungert haben wir auch nicht alle.
Das heißt, jetzt müsste doch jemand, der ernsthaft fragt: „Warum lässt Gott das Böse zu?“, auch sagen – wenn er ehrlich ist –: „Wie ist das mit all dem Guten, das passiert?“ Denn die meisten Leute sind hier unehrlich, auch in der Diskussion. Das Gute, das passiert, rechnen sie sich oder anderen Menschen zu: „Das haben wir doch gemacht, wir haben doch dafür gesorgt, dass ich gesund bin, ist doch natürlich, ist doch selbstverständlich.“ Sie danken nicht einmal Gott dafür. Aber sobald etwas Negatives passiert, dann ist Gott schuld.
Das ist doch keine ehrliche Bilanz, oder? Stellen Sie sich vor, Sie sind im Geschäft angestellt und rechnen nur auf, was Sie alles ausgegeben haben. Na, das ist doch nur die Hälfte der Bilanz. Jede Firma gibt Geld aus, aber man müsste doch auf der anderen Seite sehen, wie viel man einnimmt. Wenn das, was ich einnehme, viel mehr ist als das, was ich ausgebe, ist die Bilanz doch positiv.
Genauso müsste man auch fragen, wenn man ehrlich danach fragt: Bist du Gott denn auch dankbar für das, was er Gutes getan hat? Stell doch mal eine Liste auf für alles, was du bisher Gutes erlebt hast, und für alles, was du Schlechtes erlebt hast. Und dann sag das Gott. Vielleicht kommen wir dann zu einem Gott, der immerhin nicht ganz böse ist, sondern zu dem man sagt: „Na ja gut, der lässt Gutes und Böses zu, aber Gutes weit mehr.“
Denn wahrscheinlich haben die meisten von uns in ihrem Leben mehr Tage erlebt, an denen sie gesund waren, als Tage, an denen sie krank waren. Mehr Tage, an denen sie satt waren, als Tage, an denen sie gehungert haben. Viele von uns haben einen Ehepartner, viele haben Kinder, viele haben lange Zeit ihres Lebens einen Beruf gehabt oder haben ihn noch.
Und wir dürfen ja nicht erst zu Gott kommen, wenn wir sagen: „Jetzt bin ich gekündigt worden, Gott, daran bist du schuld.“ Dreißig Jahre habe ich im Beruf gearbeitet, ja, das liegt daran, weil ich so gut war? Nein, so einfach geht das nicht.
Entweder sagen wir, Gott ist für alles verantwortlich, für das Gute wie das Böse, und dann merken wir, die Bilanz sieht plötzlich gar nicht mehr so schlecht aus. Oder wir machen ihn nur für das Böse verantwortlich – und das ist unehrlich, unecht.
Übrigens gilt das genauso für Naturkatastrophen. Wir können ja sagen: „Warum lässt Gott zu, dass da jemand in der Katastrophe gestorben ist?“ Ja, aber wie viele Leute wurden denn auch durch Naturkatastrophen gerettet? Ich weiß nicht, ob Sie das schon mal erlebt haben: Es gibt ja viel mehr beinahe Unfälle auf der Straße als echte. Ja, das ist doch auch ein Eingreifen Gottes. Gott schützt Leute. Wie häufig hat er mich schon vor einem Unfall auf der Straße bewahrt?
Und das ist doch ehrlich, wenn wir uns das eingestehen. Ich kann doch nicht erst dann zu Gott kommen, wenn mal etwas schiefgeht. Das ist doch unehrlich.
Also hier würde ich sagen: Wenn du ehrlich zu Gott bist, dann zähle beides auf. Und dann reden wir wieder darüber. Dann ist derjenige Mensch wahrscheinlich ehrlicher, oder er ist auch gar nicht mehr so radikal in seiner Position, weil er eingestehen muss: „Ja, wenn ein Gott da ist, dann ist er auch für das Positive da, das ich in meinem Leben erfahren habe.“
Gerechtigkeit und das Verlangen nach Belohnung
Manche Leute fordern auch etwas, und das ist besonders ungerecht. Meistens meinen sie sich selbst oder ihre Freunde, die ja eigentlich gut leben. Wenn Gott schon straft oder etwas zulässt, dann sollte doch mein Nachbar oder der übernächste Nachbar bestraft werden, weil der viel schlimmer ist als ich. So ist es meistens.
Ich kenne nur wenige Menschen, die sagen: „Ja, ich müsste ja so schwer leiden.“ Und dann sagen sie häufig: „Gott müsste doch gerecht sein, also das Böse leiden lassen und die Guten belohnen.“ In manchen Gesprächen, wenn Leute so etwas sagen, warne ich sie auch davor. Ich sage dann: „Fordere von Gott nur nie, dass er dir das gibt, was du verdienst.“ Denn dann müssten nämlich alle sofort tot umfallen, wenn Gott ehrlich antworten würde.
Die Bibel ist eindeutig: Der Sünde solltest du ja tot sein. Also, hast du noch nie gesündigt in deinem Leben? Alle, die noch nie gesündigt haben, können jetzt zu Gott kommen und sagen: „Gib mir das, was ich verdiene.“ Aber alle, die in ihrem Leben etwas Falsches gemacht haben, sollten das nie beten. Denn das würde heißen, du fällst tot um.
Wir müssten sogar die umgekehrte Frage stellen: Wenn wir denn alle Gott gegenüber versagt haben, warum ist Gott dann so gnädig, dass er uns die ganze Zeit noch leben lässt? Eigentlich wäre das biblisch-theologisch die bessere Frage. Dass wir etwas falsch gemacht haben, dazu hat uns keiner gezwungen. Gott als der gerechte Richter wird uns das einmal vorhalten.
Ich meine, das wäre so ähnlich, als wenn jemand beim Autofahren von einem Polizisten angehalten wird und gefragt wird: „Warum bist du so schnell gefahren?“ Die Polizisten weisen uns darauf hin, was wir falsch gemacht haben. Aber kaum jemand würde fordern: „Du bist jetzt ungerecht zu mir, gib mir das, was ich verdient habe.“
Denken Sie mal daran, wie oft Sie zu schnell gefahren sind und kein Polizist da war, der das geahndet hat. Dann würde die Strafe wahrscheinlich viel höher ausfallen, wenn Sie wirklich bekommen würden, was Sie verdient haben. Manchmal genügt es, wenn wir froh sind, dass wir nicht so oft erwischt wurden. Ich muss einmal bezahlen, und hoffentlich ist das pädagogisch hilfreich, damit ich das nächste Mal besser aufpasse.
So sollten wir es sehen. Ich sehe es so: Bisher habe ich nie zu Unrecht eine Strafe im Verkehr bekommen, immer zu Recht. Aber zum Glück war nicht immer ein Polizist da, wenn ich etwas Falsches gemacht habe. Ich muss allerdings gestehen, dass ich mich bemühe, die Verkehrsregeln zu halten. Aber manchmal kommt die Mühe zu kurz.
Das sind dann Situationen, in denen ich mich nicht entschuldigen will, aber sagen muss: „Meinetwegen habe ich irgendwo einen Termin, es war Stau, und jetzt merke ich, die Zeit ist weg, ich muss noch rechtzeitig da sein.“ Dann bin ich in der Versuchung, mal schneller zu fahren, als ich darf. Aber natürlich ist das unrecht. Es gibt keine Entschuldigung für die, die es eilig haben, schneller zu fahren. Nein, das gibt es nicht.
Und da muss ich sagen: Zum Glück ist es so, dass nicht immer, wenn wir etwas falsch machen, sofort jemand da ist und sagt: „Zack, Rechenschaft! Zack, Rechenschaft!“ Hier müsste auch der Mensch, der sagt: „Gott, warum lässt du das Böse zu? Ich brauche doch nur das, was ich verdiene!“ Nein, gar nicht. Wenn du bekommen würdest, was du verdienst, müsstest du sofort tot umfallen – zumindest nach dem Gott der Bibel.
Egal, ob er dich liebt – er liebt dich. Deshalb hat er dir die Chance gegeben, das Richtige zu tun. Sonst hätte er dir gar nicht die Regeln genannt. Wenn du im Spiel bist, die Regeln kennst, falsch handelst und dann „Ätsch, reingefallen“ heißt, dann liebt Gott uns trotzdem. Deshalb nennt er uns die Regeln des Lebens.
Wir halten uns trotzdem nicht daran. Und wenn Gott dann hinterher sagt: „Das sind die Konsequenzen davon,“ dürfen wir ihm nicht die Vorwürfe machen. Auch das ist falsch.
Kein Vertrag auf Leidfreiheit
Nächste Argumentation: Lassen wir die vorherige beiseite.
Ich frage die Leute dann: Hat Gott ihnen denn eine Garantie gegeben, dass sie niemals leiden werden? Wenn sie sagen: „Gott, warum hast du das zugelassen?“, müsste es ja eine Verpflichtung von Gott geben, in der er versprochen hat: „Ich werde dich ewig vom Leiden bewahren.“ Wo steht das? In der Bibel zumindest nicht.
Schauen Sie mal in der Bibel nach. Manche meinen vielleicht, der böse Ungläubige dürfe leiden wegen seines schlechten Lebens. Aber wie sieht es mit dem Frommen aus? Lesen Sie mal die Psalmen durch – dort wird das Leiden der Frommen beschrieben.
Oder was sagt Jesus über seine Nachfolger? Er sagt: „Mich haben sie verfolgt, euch werden sie auch verfolgen.“ Verfolgt zu werden bedeutet nicht, leidfrei zu leben, sondern genau das Gegenteil: Es gibt Leiden.
Er sagt auch: „Die Füchse haben Höhlen, die Vögel haben Nester, aber der Menschensohn hat keinen Platz, wo er sein Haupt hinlegen kann.“ Oder bei den Seligpreisungen: „Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen um meinetwillen, denn so haben sie auch bei den Propheten getan, die vor euch gewesen sind.“
Was sagen wir dazu? Das ist das Versprechen Jesu. Wer also sagt, Gott müsste mir ein leidfreies Leben geben, dem würde ich fragen: Wo hast du den Vertrag, den Gott dir gegeben hat? In der Bibel steht so etwas nicht.
Wenn du an den biblischen Gott glaubst, hat dieser weder dem Ungläubigen noch dem Gläubigen versprochen, dass sein Leben ewig leidfrei sein wird.
Warum? Hier kommen wir zum nächsten Punkt. Wir haben also keinen Vertrag, Gott hat es nicht versprochen.
Deshalb ist die Behauptung, dass Leiden ein Zeichen dafür sei, dass es diesen Gott nicht gibt, falsch. Denn dieser Gott, an den wir glauben, hat nie versprochen, dass wir niemals Leid erfahren werden. Nie hat er versprochen, dass es ein leidfreies Leben geben wird – weder für Gläubige noch für Ungläubige.
Leid als Warnsignal und Lernprozess
Ein weiteres Argument ist, dass Leid nicht immer negativ ist. In der Diskussion „Warum lässt Gott das Böse zu?“ steckt oft der Gedanke dahinter, dass Leid immer und ausschließlich negativ sei. Das stimmt jedoch nicht. Es ist sogar eine gefährliche Lüge.
Vielleicht haben Sie schon einmal von einer Krankheit gehört, bei der Menschen keine Schmerzen empfinden können. Meistens werden diese Menschen nicht sehr alt. Denn die Schmerzen, die wir haben, hat Gott uns zum großen Teil zu unserem Vorteil gegeben. Das mag seltsam klingen, aber Schmerzen dienen als Warnsignal: „Pass auf, mach hier nicht weiter!“
Stellen Sie sich vor, Sie würden keine Schmerzen empfinden. Sie sind Hausfrau, haben eine heiße Herdplatte eingestellt und wissen nicht, ob sie heiß ist. Sie halten Ihre Hand darauf und spüren keinen Schmerz. Plötzlich merken Sie, dass Ihre Finger verbrannt sind – aber dann ist es schon zu spät. Seien Sie also froh, dass Sie Schmerzen empfinden. Ohne Schmerzen wäre der Schaden am Körper viel größer.
Schmerzen sind häufig ein Warnsignal in vielerlei Hinsicht. Gestern habe ich das Beispiel von Zahnschmerzen genannt. Natürlich freut sich niemand über Zahnschmerzen, aber auf der anderen Seite sind wir dankbar, dass Gott Zahnschmerzen geschaffen hat. Ohne sie würden viele Menschen erst zum Arzt gehen, wenn ihre Zähne schon verfault und herausgefallen sind. Es ist gut, dass wir gewarnt werden.
Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Blinddarmentzündung, aber keine Schmerzen. Sie würden es erst merken, wenn es zu spät ist – vielleicht erst, wenn Sie plötzlich tot sind. Normalerweise gehen wir zum Arzt, weil wir Schmerzen haben. So kann oft rechtzeitig eingegriffen werden.
Schmerzen sind also eine Hilfe für uns – selbst in der Ehe. Auch da zeigen sich seelische Schmerzen. Manchmal sagt der Ehepartner: „Warum bist du eigentlich so böse? Sei doch froh und dankbar!“ Dieses Leiden in der Ehe ist manchmal schmerzhaft, aber hilfreich. Wenn der Ehepartner nicht rechtzeitig etwas sagt, merken manche Männer erst viel später, dass etwas schiefläuft. Besser, man leidet vorher, weil die Frau sagt, dass etwas nicht stimmt. Dann fließen vielleicht ein paar Tränen, man entschuldigt sich und kehrt um. Das ist besser, als wenn sie schweigt und plötzlich ist alles vorbei.
Dieses Leiden hat in unserem Leben oft die Funktion, dass wir zum Nachdenken kommen – in jeder Hinsicht. Wie viele Menschen sind wohl erst durch Leid zum Glauben gekommen? Wenn es einem gut geht, fragen nur wenige nach Gott. Meistens suchen Menschen Gott, wenn es ihnen schlecht geht, weil sie merken, dass sie allein nicht mehr weiterkommen.
Das ist eine Gnade Gottes. Wir könnten Gott dankbar sein und sagen: „Vielen Dank für das Leiden, dadurch habe ich endlich erkannt, wer ich wirklich bin und dass ich Gott brauche.“ Es wäre ein Zeichen von Lieblosigkeit Gottes, wenn er uns das Leid erspart hätte und uns damit die Chance genommen hätte, ernsthaft umzukehren.
Warum gibt es dieses Leiden? Es reißt plötzlich alles weg, worauf wir fälschlich und illusionär unsere Sicherheit aufgebaut haben. Dafür können wir Gott dankbar sein, denn er nimmt uns diese falsche Sicherheit weg.
Ich bin unter anderem Lehrer, und viele meiner Schüler sind nicht froh, wenn Prüfungen anstehen. Ich versuche ihnen immer wieder zu erklären, dass Prüfungen zu ihrem Wohl sind. Obwohl sie darunter leiden und tagelang lernen, frage ich sie ehrlich: „Wenn es keine Prüfung gäbe, würdet ihr dann auch lernen?“ Die meisten sagen nein, es sei denn, sie sind sehr strebsam.
Dann sage ich: „Sei doch froh! Ich stelle dir die Prüfung, weil ich dich motivieren will, intensiv zu lernen. Ich weiß, das tut dir gut.“ Manche werden dadurch motiviert und lernen weiter, andere wünschen sich, das Wissen ginge ohne Lernen direkt in den Kopf. Aber das gibt es leider nicht.
Auch hier lernen wir durch Leiden. Ich möchte es nicht übertreiben, aber vieles entsteht durch Leiden. Viele große Kunstwerke sind aus Leiden entstanden, aus der Auseinandersetzung mit dem, was schlecht läuft. Viele der tiefsten Lieder im Gesangbuch sind durch Leiden entstanden.
Denken wir an Paul Gerhardt, der viele seiner Kinder verlor. Denken wir an Friedrich von Bodelschwingh, dessen Kinder an Keuchhusten starben. Denken wir an den Dreißigjährigen Krieg, eine Zeit, in der es den Christen sehr schlecht ging. Aus dieser Zeit stammen einige der tiefsten Glaubenslieder, in denen Menschen erfahren, was es heißt, dass Gott in den schwierigsten Lebenslagen hilft. Das können wir erst erleben, wenn es uns schlecht geht.
Damit ist schon ein weiterer Punkt deutlich geworden: Leiden ist nicht nur negativ. Durch Leiden warnt uns Gott häufig vor größerem Schaden. Er gibt uns die Chance, umzukehren und zu reagieren, bevor es zu spät ist. Insofern ist das Leiden ein Liebesbeweis Gottes, der uns zum Nachdenken bringen will, weil wir auf leichtere Hinweise bisher nicht gehört haben.
Gott probiert es oft mit leichteren Signalen, aber manchmal verstehen wir es erst durch das Leiden. Neulich sprach ich mit einem Manager, der sagte, ihm sei klar gewesen, dass er mehr Zeit für die Familie und für Gott nehmen müsse. Aber er habe es nicht geschnallt. Dann kam ein Burnout, und er konnte lange nichts mehr tun.
Jetzt sagt er im Nachhinein, dass er das gebraucht habe. Hätte Gott ihm das nicht gegeben, hätte er vielleicht noch ein paar Jahre weitergemacht und dann einen Herzinfarkt bekommen – und das wäre das Ende gewesen. Der Burnout war im Moment sehr schmerzhaft, aber letztlich ein Warnsignal: „Pass auf, mach so nicht weiter, sonst ist dein Leben bald vorbei.“
Diese Perspektive sollten wir haben: Häufig ist das Leid, das Gott zulässt, ein Warnsignal aus Liebe. Das sollten wir bedenken. Leiden ist nicht nur negativ, sondern kann positiv sein – es ist ein Warnsignal.
Leid als Lernfeld für Tugenden
Manchmal ist es so, dass Gott uns Leiden zumutet, weil Leiden ein Werkzeug ist. Das möchte ich jetzt als nächsten Punkt ansprechen. Ich habe Ihnen ja schon gesagt, dass wir einen Werkzeugkasten haben mit vielen unterschiedlichen Instrumenten. Mal haben wir den Hammer, mal den Schraubenschlüssel, mal die Zange – also ganz verschiedene Werkzeuge.
Ein nächstes Argument ist, dass Gott manchmal das Leiden braucht, damit wir positive Dinge lernen. Und zwar nicht nur als Nebeneffekt, sondern manche Dinge können wir nur durch Leiden lernen. Ein Beispiel dafür ist Geduld. Wie wollen Sie bitte Geduld lernen, wenn Sie nie leiden? Manche junge Eltern glauben, sie seien ganz geduldig. Spätestens wenn die Kinder älter werden, merken sie, wie wenig Geduld sie eigentlich haben. Und dann werden sie jeden Tag trainiert – das ist Gottes Trainingsprogramm. Jeden Tag die Kinder wieder neu.
Ich weiß nicht, ob Sie das kennen, wenn Sie Kinder haben. Vielleicht sind Ihre Kinder alle so lieb und nett, dass das alles nicht passiert. Aber bei unseren Kindern war das immer wieder bis heute ein Trainingsbereich für Geduld. Jede Woche gibt es irgendwelche Diskussionen: „Michael, ruhig, behalt die Nerven, nicht aufregen, bring deine Argumente ruhig vor.“ Das ist eine richtige Schule Gottes. Ich habe bisher noch nie so viel Geduld gelernt wie dort, wo ich auf die Probe gestellt werde.
Und dort lernen wir auch erst Liebe. Wie leichtfertig gehen wir mit Liebe um! Manche Leute wissen nie, was Liebe wirklich ist, weil sie nur durch Hollywoodfilme verdreht sind. Die meinen, Liebe sei: „Ich will mit dir ins Bett.“ Aber das hat mit Liebe gar nichts zu tun. Das ist der Trieb des Menschen, der ihn dahin treibt. Liebe ist eben genau das Gegenteil: Ich will das Beste für den anderen, obwohl der andere nicht viel dafür tut oder es vielleicht gar nicht verdient hat.
Liebe ist das Gute für den anderen zu wollen, obwohl ich selbst keinen Vorteil davon habe. Das ist Liebe, das ist auch die Liebe Gottes. Also das Gute für den anderen zu wollen und zu tun, obwohl ich selbst nichts davon habe. Sonst wäre es nur Egoismus. Jesus sagt ja: „Wenn ihr nur die grüßt, die euch auch grüßen, was habt ihr für einen besonderen Lohn?“ Das ist keine Liebe, das ist persönlicher Egoismus. Ich habe mal einen kleinen Kreis, mit dem ich das verstehe – das tun ja auch die Ungläubigen.
Nein, richtige Liebe, die Gott will, ist: Ich will das Gute für jemanden, der nicht unbedingt das Gute für mich will, und ich habe keinen besonderen Vorteil davon. Und wo lernen wir diese Liebe? Häufig gerade dann, wenn wir im Leiden sind, wenn es schwierig wird. Zu sagen: „Ich liebe dich.“ Wie manche Jungverliebte das tun, wenn sie Händchen haltend irgendwo vor einem See stehen, beim Sonnenuntergang oder bei McDonald’s – das ist ja einfach.
Wie oft habe ich junge Männer erlebt, die sagten: „Ich bin bereit, für meine Freundin zu sterben!“ Innerlich habe ich mir oft gedacht: „Oh, pass auf, was du da sagst.“ Ich habe das nie in Zweifel gezogen, wie sollte ich auch, aber ich habe diesen Leuten meistens gesagt: „Pass auf, es ist meistens viel schwerer, für deine Freundin zu leben als zu sterben.“ Denn das Sterben ist ein Moment, dann ist alles vorbei.
Aber das Leben – da bist du 30, 40 Jahre mit deinem Ehepartner zusammen. Und ständig gibt es mal Auseinandersetzungen, irgendwas ärgert dich an dem anderen, und du ärgerst ihn, und er ärgert dich. Aber da wächst echte Liebe oder kann zumindest wachsen. Denn Liebe heißt nicht nur: Mir glänzen die Augen, wenn ich meinen Partner jeden Tag sehe. Liebe heißt: Obwohl ich weiß, dass wir unterschiedlich sind, und obwohl es Auseinandersetzungen gibt, halte ich an dir fest. Ich will bei dir bleiben, du gehörst zu mir, und ich gehöre zu dir. Ich will dein Gutes immer wieder sein.
Das ist Liebe. Und diese Liebe kann eigentlich nur echt wachsen, wo auch ein gewisses Maß an Leiden aneinander da ist. Wo alles glatt geht, was ist da Besonderes daran zu sagen: „Ich liebe dich“? Das ist keine echte Liebe.
Worin zeigt sich die göttliche Liebe am intensivsten? Dort, wo Gott gelitten hat – weil er am Kreuz war und für uns gestorben ist. Das ist echte Liebe. Jesus sagt: „Wer hat größere Liebe als der, der sein Leben gibt für seine Freunde?“ Und das war hier ja jahrelanges Leiden und Verfolgung. Jesus hat allein dadurch gelitten, dass er auf die Erde gekommen ist.
Die Bibel sagt, er hielt die Herrlichkeit nicht wie ein Raubgut fest, sondern entäußerte sich und wurde wie wir. Im Gegensatz zu seiner himmlischen Heimat war diese Erde schmutzig und dreckig. Der mickrige Stall, in dem er geboren wurde, war schon Leid genug.
Wir würden vielleicht sagen, ein Urlaub auf dem Bauernhof ist auch mal ganz nett. Aber stellt euch vor, aus der Herrlichkeit, aus der Gott kam, plötzlich auf diese schmutzige, dreckige, sündige Erde zu kommen – das war schon Leiden. Dann das Leiden mit den Leuten, die dauernd an ihm herummeckerten. Nicht nur irgendwelche Pharisäer, die sagten: „Du bist ganz falsch, du treibst den Teufel durch Beelzebub aus.“
Stellt euch vor: Jesus, der die Macht hätte, durch ein einziges Wort die Leute tot umfallen zu lassen, musste in Geduld und Liebe diesen Leuten zuhören und antworten. Noch viel mehr, als wir Menschen das erleben können.
Und am Ende ließ er sich von diesen Menschen, die seine Geschöpfe sind – aus seiner Sicht – sogar noch kreuzigen. Das ist als Mensch vollkommen absurd, aber ein vollkommener Ausdruck von Liebe, von Ichlosigkeit und von der Bereitschaft, alles hinzugeben.
Und wodurch wird das ausgedrückt? Durch Leiden. Das heißt, manche Dinge lernen wir erst durch Leiden. Ich habe Geduld genannt, aber auch andere Dinge wie Dankbarkeit lernen wir meistens erst, wenn wir gelitten haben.
Ich will das nicht übertreiben, aber ein kleines Beispiel: Während meines Studiums wohnten wir als Ehepaar in einer Wohnung in Basel. Wir waren dankbar, das war eine Gebetserhörung Gottes. Ich habe erst gemerkt, dass nicht alle Leute dafür dankbar sind, als wir weggezogen sind und anderen diese Wohnung empfohlen haben, aber niemand einziehen wollte.
Warum? Die Wohnung hatte kleine Schönheitsfehler. Zum Beispiel gab es keine Heizung in der Wohnung. Es gab nur einen Kohleofen in der Küche, alle anderen Räume waren kalt. Im Winter, wenn wir im Bett lagen, hatten wir eine Decke, noch eine Decke, noch eine Decke. Man konnte den Atem in der Luft sehen, und am Fenster war eine Eisschicht vom Atem.
Meine Frau ging im Winter manchmal mit Handschuhen in der Wohnung herum, weil es so kalt war. Wir hatten kein fließendes warmes Wasser, sondern nur kaltes. Die Toilette war außerhalb der Wohnung, einen halben Gang tiefer, natürlich auch ungeheizt.
Die Fensterverglasung war einfach, das heißt, es zog rein und raus. Vor unserem Schlafzimmerfenster fuhr die Straßenbahn von morgens vier Uhr bis nachts zwei Uhr vorbei. Die Wohnung hatte einige Schönheitsfehler.
Aber nachdem ich in dieser Wohnung gelebt habe, was glauben Sie, wie dankbar ich Gott heute bin, wo ich jetzt wohne! Wir haben fließendes warmes Wasser, ich kann sogar duschen – und nicht nur kaltes Wasser. Dafür bin ich Gott dankbar.
Wenn Sie Dankbarkeit lernen wollen, würde ich jedem empfehlen, mal zwei Jahre irgendwo in Afrika, im Urwald, in Asien oder Südamerika zu leben. Sie werden zurückkommen und viel dankbarer sein. Dankbarkeit lernt man meistens durch Leiden, nicht dadurch, dass es einem gut geht.
Leute, die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren sind, sind meistens gar nicht dankbar. Es ist ja alles selbstverständlich, was sie haben.
Hier will ich Ihnen nur deutlich machen: Gott benutzt manchmal das Leiden. Wir sehen es als negativ an, aber er benutzt es, damit wir eine positive Eigenschaft lernen, die wir sonst nicht lernen könnten.
Es gibt keinen anderen Weg, Geduld und Dankbarkeit zu lernen. Leider nicht. Sie können nicht sagen: „Ich erkläre dir das intellektuell, und dann bist du dankbar.“ Dankbarkeit, Geduld und andere Tugenden des Heiligen Geistes können wir nur lernen, indem wir durch eine gewisse Phase des Leidens gehen.
Das ist tragisch, das ist schlimm, und ich würde es mir nie wünschen. Aber ich habe zum Beispiel auch die tiefsten Erfahrungen der Nähe Gottes gemacht in Phasen, in denen ich besonders gelitten habe.
In der Kindheit gab es einige schlimme Situationen, insbesondere verursacht dadurch, dass meine Eltern sich scheiden ließen. Wir Kinder kamen in eine Pflegefamilie, die sich gar nicht um uns kümmerte. Der Mann war Alkoholiker. Wir wurden eingesperrt in Zimmer – das war total schlimm. Der einzige Halt, den ich kannte, war bei Gott.
Später, als ich mit Krebs im Krankenhaus war, wusste ich nicht, ob ich daran sterben würde oder nicht. Das waren Erfahrungen der tiefsten Gemeinschaft mit Gott. Da gab es sonst keinen Halt mehr.
Da konnte ich mich nicht über ein schönes Eis oder Urlaub freuen. Wenn man nicht weiß, ob man in drei Monaten noch lebt, spielt das alles keine Rolle. Ich weiß, wovon ich rede.
Aber solche Phasen eröffnen eine besondere Nähe zu Gott und einen besonderen Blick für das, was im Leben wirklich wichtig ist. Leider gibt es keinen anderen Weg, diese Erfahrungen zu machen. Deshalb lässt Gott das zu.
Auch das sollten wir berücksichtigen.
Im normalen Leben ist es ja auch nicht anders. Stellen Sie sich vor, Sie wollen Olympiasieger werden – egal in welcher Disziplin, nehmen wir Langlauf oder Marathonlauf.
Wie können Sie Olympiasieger werden, ohne zu leiden? Gar nicht! Stellen Sie sich vor, Sie laufen das erste Mal einen Marathon und brechen nach fünf Kilometern zusammen. Dann probieren Sie es noch mal und noch mal, liegen mit Beinschmerzen und Muskelkater im Bett und sagen irgendwann: „Nein, das mache ich nicht.“
Werden Sie je auf dem Treppchen bei Olympia stehen? Nein.
Hier auf der Erde ist es schon so, dass wir viele Ziele nur durch ein gewisses Maß an Leiden erreichen können. Und im geistlichen Bereich ist es genau dasselbe.
Deshalb ist das Leid, das Gott zulässt, nicht immer nur negativ oder eine Folge von Sünde. Manchmal lässt er es zu, weil er mit uns ein positives Ziel hat, das wir erreichen können und sollen.
Der Sündenfall und seine Folgen
Nun, es gibt auch noch andere Antworten darauf. Einige nenne ich in meinem Büchlein, und ein paar kann ich Ihnen auch noch in einem Aufsatz zuschicken, den ich einmal dazu geschrieben habe. Ich möchte das nicht endlos ausdehnen. Vielmehr will ich Ihnen zeigen, dass häufig hinter der Frage nach dem Leid falsche Vorstellungen stecken. Oder dass ich das Ganze nicht in seinem vollen Umfang sehe, also nicht erkenne, was eigentlich alles dahintersteht. Ich sehe nicht, was am Ende dabei herauskommt.
Eine Frage, an der wir natürlich auch nicht vorbeikommen, ist das Leiden auf der Erde. Ich möchte es jetzt noch als letzten Punkt nennen: Es ist letztendlich auch ein Ergebnis des Sündenfalls. Nicht nur meine eigene Sünde, sondern die der gesamten Menschheit. Alles, was Gott geschaffen hat, die ganze Schöpfung, hat sich von Gott gelöst.
Viele Krankheiten, die wir haben – zum Beispiel meine Kurzsichtigkeit – sind ein Ergebnis von Mutationen und Erbveränderungen. Adam und Eva brauchten keine Brille, deren Erbgut war vollkommen in Ordnung. Doch dadurch, dass sich alle von Gott gelöst haben, die ganze Schöpfung, entstanden Fehler in der Schöpfung – und immer mehr Fehler.
So ist es ja auch in der Schöpfung: Die Menschen werden nicht immer klüger, sondern es gibt immer mehr Defekte. Schauen Sie sich nur einmal an, wie viele Leute vor fünfzig Jahren eine Brille brauchten und wie viele es heute sind. Das liegt nicht nur daran, dass heute mehr darauf geachtet wird. Früher liefen manche halb blind durch die Gegend und in den Märkten und im Leben. Aber heute achtet man stärker darauf.
Gleichzeitig tauchen mehr Gendefekte auf, denn je häufiger Fortpflanzung stattfindet, desto mehr Defekte entstehen. Diese werden nicht weniger, sondern immer wieder vererbt, und es kommen neue dazu. Das liegt daran, dass sich alles von Gott gelöst hat und das, was Gott ursprünglich perfekt und gut gemacht hat, dadurch verfällt.
Insofern, auch wenn wir nicht dafür verantwortlich sind, trägt diese ursprüngliche Loslösung von Gott zu vielem Unheil in der Welt bei. Auch das ist eine Antwort.
Gottes Eingreifen und Beistand im Leiden
Letztendlich würde ich in jedem Gespräch darauf hinweisen, dass Gott bei Leid nicht tatenlos zuschaut. Ich könnte stundenlang davon erzählen, wie Gott in meinem Leben und im Leben anderer Menschen in meiner Umgebung häufig Leiden verhindert hat. Wir dürfen nicht immer nur argumentieren, dass Gott tatenlos zuschaut und alles Leiden zulässt.
Nein, ich könnte viele Geschichten erzählen, wie Gott Leiden verhindert hat oder in Leiden beisteht. Ich kann von Menschen berichten, für die ich gebetet habe, die wir als Gemeinde gebetet haben, und die gesund geworden sind. Gott hat Leid verhindert.
Denken wir in der Bibel an das Beispiel des Volkes Israel in Ägypten: Die Kinder Israels schrien zu Gott. Was tut Gott? Er leidet nicht ewig mit. Eine Zeit lang ja, aber dann ist Schluss. Er sagt: Jetzt ist es vorbei, jetzt werdet ihr befreit in das Land, das ich euch schenken werde. Gott antwortet und befreit aus dem Leiden.
Manchmal sind wir nur blind dafür, wie häufig Gott Leiden verhindert oder uns aus Leiden befreit. Auf unsere Gebete antwortet er – die des Gläubigen und manchmal sogar die des Nichtgläubigen. Denn Gott sagt nicht nur, dass er auf die Gebete der Gläubigen antwortet, manchmal ruft er auch auf die Rufe der Ungläubigen und antwortet.
So müssen wir sagen: Gott schaut nicht nur tatenlos zu, sondern er reagiert darauf. Häufig beendet er das Leiden schon hier auf der Erde, also dort, wo wir mit Schwierigkeiten sind.
Das war für mich eine einschneidende Erfahrung, nachdem ich als Vierzehnjähriger zum Glauben gekommen bin. Ich war in einer Schulklasse, in der keiner gläubig war. Das war aber nicht das Problem. Das Problem war, dass aus irgendeinem Grund einige Schüler es auf mich abgesehen hatten. Sie haben mich immer wieder geärgert.
Die Pausen waren das Schlimmste. Ich habe versucht, irgendwo hin zu stehen, wo ich keinen Ärger habe. Einer hieß Christian – eigentlich ein völlig falscher Name, denn Christ war er nicht. Aber er hatte es besonders auf mich abgesehen. Er war ein relativ starker Kerl und dachte, er könne mich fertig machen.
Ich musste mit dem Bus fahren und wartete oft noch in der Klasse, um meine Hausaufgaben zu machen. Dann kam er und hat mich geärgert. Ich erinnere mich an ein Beispiel: Er kam, lächelte freundlich, nahm meine Schultasche, ging zum Fenster und leerte sie aus. Alles fiel zwei Stockwerke tief in den Matsch. Ich konnte die Sachen wieder einsammeln. Das war nicht schön, ich habe darunter gelitten. Ich weiß nicht, ob Sie das nachvollziehen können.
Als ich Christ wurde, habe ich gebetet und gesagt: Herr Jesus, hilf du mir, du siehst doch, was dieser Christian mit mir macht. Und dann war es so, ich glaube, es vergingen keine zwei Wochen, da kam Christian nicht mehr zur Schule. Als er einige Tage später zurückkam, hatte er ein Gipsbein. Seitdem hat er mich nicht mehr geärgert.
Da habe ich gemerkt: Beten ist gefährlich. Aber ich war Gott dankbar, weil er mich aus diesem Leiden befreit hat. Als junger Christ war das für mich ein wichtiges Erlebnis. Ich habe gesehen, dass Gott nicht immer nur zulässt, sondern manchmal sagt: Jetzt ist Schluss, jetzt greife ich ein. Und das tut er immer wieder.
Denken wir auch daran: Manche sagen, Gottes Mühlen mahlen langsam. Das soll nicht heißen, dass Gott lange braucht, um zu antworten. Manchmal wartet er in seiner Geduld lange, damit der Sünder umkehrt. Denn denken wir daran: Gott wird das Böse nicht einfach so auf sich beruhen lassen.
Jeder wird sich einmal für das Böse vor Gott verantworten müssen. Gott ist nicht nur der, der zuschaut und sagt: Lassen wir das mal so laufen. Gott ist derjenige, der am Ende auch fragt: Was hast du getan? Du bist dafür verantwortlich, und da ist die Strafe.
Das gehört auch dazu. Er ist ein gerechter Gott, der in seiner Liebe viel zulässt, um die Freiheit des Menschen zu haben. Aber letztendlich zieht er auch ein Resümee und lässt die Menschen gerade stehen für das, was sie falsch gemacht haben.
Das ist auch Gott – nicht nur einer, der einfach zuschaut, sondern der die Bösen am Ende bestraft. Das ist klar. Und der manchen wahrscheinlich frühzeitig sterben lässt, damit sie nicht noch mehr Böses tun. Auch das ist Gott, aus Liebe gegenüber den anderen Menschen.
Schade für denjenigen, dessen Chance dann vorbei ist, aber Liebe für diejenigen, die darunter leiden mussten. Er macht das nicht immer, aber häufig.
Dann denken wir auch daran – Fragen kommen gleich noch am Ende, kein Problem, die kommen später. Ich komme jetzt langsam zum Schluss.
Was ich noch sagen wollte: Gott ist kein abstraktes Wesen – und das müssen wir auch deutlich machen in der Frage des Leidens. Diese Frage wird oft vom grünen Tisch aus gestellt, sozusagen theoretisch.
Gott ist jemand, der selbst alles Leiden durchlebt hat. Er weiß, was das schlimmste Leiden heißt. Und er hat das Leiden aus Liebe zu uns auf sich genommen, damit einmal alles Leiden vorbei sein wird.
Denn das, was Gott tatsächlich versprochen hat, lesen wir in Offenbarung 21,1-4: Wenn Gott sein neues Reich aufrichtet, schafft er einen neuen Himmel und eine neue Erde, und alles Alte ist vergangen. Dann heißt es weiter: Es wird kein Leid mehr sein, kein Geschrei, und alle Tränen werden abgewischt.
Das ist es, was Gott am Ende machen wird. Gott schaut nicht endlos zu, sondern es wird einmal eine Welt geben, in der dieses ganze Leid vorbei sein wird. Das ist nur momentan noch nicht so.
Aber er lässt diese Zwischenstufe zu, aus vielen Gründen, die ich genannt habe, weil es letztendlich gut für uns ist. Würde Gott das nicht tun, wäre die Welt schlimmer dran. Entweder würden wir gleich tot umfallen, oder wir würden bestimmte Dinge nie lernen, wenn wir dieses Leiden nicht hätten.
Wir würden keine freien Menschen mit freiem Willen sein können. Und weil Gott das möchte, lässt er eine Zeit lang dieses Leiden zu.
Denken wir immer daran – und das ist auch wichtig für den Trost von Menschen, die im Leiden sind: Wende dich an Gott, er kann deinem Leiden ein Ende setzen.
Denk daran, er leidet mit, er ist an deiner Seite, du bist nicht allein. Jesus leidet mit und seufzt dort, wo es dir schlecht geht, weil er das Gute für dich will. Aber er lässt es jetzt aus bestimmten Gründen zu.
Und er wird am Ende einmal alle deine Tränen abwischen und alles Leid beseitigen, unter dem du jetzt noch stöhnst und ächzt. Das müssen wir vor Augen haben.
Es ist immer auch ein seelsorgerlicher Aspekt darin. Ich hoffe, das ist deutlich geworden.
Die Frage nach der Liebe und dem Leiden ist nicht die Frage nach der Existenz Gottes. Denn dann könnte es ja irgendeinen Gott geben, der das zulässt.
Es ist nur eine innerchristliche Frage, wie wir diese beiden Eigenschaften, die die Bibel nennt, zusammenbringen.
Die Antwort darauf ist: Wir können Gott nicht auf diese beiden Eigenschaften reduzieren. Gott hat noch viel mehr Eigenschaften.
Und weil diese anderen Eigenschaften und Zielsetzungen Gottes da sind, lässt er eine Zeit lang das Leid zu, um ein höheres Ziel zu erreichen.
Auch wenn wir es manchmal nicht sehen, braucht es letztendlich Vertrauen in Gott, um das zu erkennen.
Ich würde nicht empfehlen, im konkreten Fall danach zu suchen, welchen tieferen Sinn das Leiden hat. Das kann böse in die Hose gehen.
Ich erinnere mich an ein typisches Negativbeispiel: Ich habe eine Freizeit in Norwegen geleitet. Dort war ein junges Ehepaar, das etwa zwei Jahre verheiratet war.
Die Frau erzählte mir unter Tränen, dass sie einige Monate zuvor eine Totgeburt hatte – ihr erstes Kind.
Dann kam in der Gemeinde, in der sie waren, eine ältere Schwester auf diese junge Mutter zu und sagte: "Dein Kind ist gestorben, damit du nicht so stolz bist."
Ich würde sagen: Kann man das noch mehr mit dem Holzhammer machen? Ich habe diese junge Frau nie als stolz erlebt.
Und wenn es wirklich so wäre, dann wird Gott es ihr schon direkt zeigen, wenn es denn der Fall sein sollte.
Ich frage mich sehr, woher diese Schwester die Offenbarung von Gott bekommen hat, warum Gott das zugelassen hat.
Meine Antwort ist: Ich weiß es nicht. Bitte Gott darum. Wenn es nötig ist, macht er es deutlich.
Und wenn es wirklich pädagogisch für die Frau ist, dann macht Gott es der Frau deutlich und keinem anderen.
Manche Leute manipulieren das Leid und finden immer eine Antwort darauf, aber meistens keine göttliche.
Was weiß ich, vor ein paar Jahren gab es die Überschwemmung in New Orleans. Da wurde schnell gesagt: "Das ist wegen der Schwulen."
Aber waren denn da nur Schwule, die überschwemmt wurden? Was ist mit all den Gläubigen? Die Mehrheit der Stadt waren doch gar keine Schwulen.
Und gerade das Viertel, in dem die Schwulen wohnten, war am wenigsten verwüstet.
Was sollen wir daraus dann für eine Schlussfolgerung ziehen?
Wir sollten nicht zu schnell solche Zuordnungen treffen.
Gott kann zweifellos durch solche Ereignisse wirken, aber wir sollten nicht so auftreten, als wüssten wir immer Gottes Gedanken und hätten die Lösung.
Nein, wir sollten zurückhaltend sein.
Wenn wir einen dringenden Verdacht haben, können wir Fragen stellen, die andere zum Nachdenken bringen.
Aber solche Zuordnungen halte ich für sehr problematisch.
Denken wir daran, wie Jesus vom Turm von Siloah spricht, der Gerechte und Ungerechte erschlug.
Jetzt können wir nicht sagen: Du hast gesündigt, deshalb bist du erschlagen worden, oder deine Angehörigen.
Nein, das können wir manchmal nicht sagen.
Wir wissen nicht, es kann viele verschiedene Gründe geben.
Was wir brauchen, ist Vertrauen: Gott meint es gut. Wenn er Leid zulässt, hat er eine Absicht damit.
Manchmal erkennen wir sie hier schon, manchmal nicht.
Unsere Aufgabe ist es, Trost zu spenden oder Erklärungen zu geben, wenn sie hilfreich sind.
Viele der Erklärungen, die ich genannt habe, sind für Menschen im Leid aber nicht hilfreich.
Da würde ich nicht so argumentieren, das hilft nicht.
Derjenige, der leidet, braucht Zuspruch: Du bist nicht allein, Gott will dir helfen, lasst uns dafür beten, praktische Hilfe.
Das braucht der, der im Leid ist, egal ob gläubig oder nicht.
Derjenige, der die Frage rein intellektuell stellt, muss aber auch diese Antworten hören, die ich genannt habe.
Ich glaube, viele dieser Antworten sind nachvollziehbar, auch für Nichtchristen. Sie haben eine gewisse Logik.
Wir werden dadurch niemanden zum Christen machen, aber wir können den Vorwurf Gott gegenüber entkräften.
So steht derjenige vor der Herausforderung: Bin ich bereit, die Konsequenzen aus den Argumenten zu ziehen? Bin ich bereit, mich darauf einzulassen?
Oder mache ich es so, wie ich ganz zu Anfang gesagt habe? Der, der mir geantwortet hat: Selbst wenn du jetzt wüsstest, warum Gott das tut, würdest du dein Christ werden?
Und er sagt: Nein.
Dann müssen manche auch so leben.
Es gibt Leute, denen wir die besten Antworten geben können, und trotzdem sagen sie am Ende: Ich will aber nicht.
Hier gilt wieder: Gott hat uns die Freiheit gegeben.
Am Ende unseres Lebens bekommen wir genau das, wofür wir uns entschieden haben.
Kein böser Gott, der uns bestraft, weil wir etwas Böses getan haben.
Wir bekommen genau das, was wir wollen.
Und das ist schon die Strafe: die ewige Gottlosigkeit, die ewige Gottferne.
Das Schrecklichste, was einem Menschen passieren kann.
Unsere Aufgabe ist es, Menschen darauf aufmerksam zu machen.
Denn dieses Leiden der absoluten Gottlosigkeit – da sind die Leiden, die wir hier auf der Erde haben, alle noch Kleinigkeiten dagegen.
Denn selbst im größten Leid ist Gott noch da, kann uns helfen und beistehen.
Wir sind nicht allein.
Das müssen wir einander zusprechen, vermitteln, füreinander beten und uns daran erinnern.
Auch in apologetischen Gesprächen sollten wir auf die Unlogik der Argumentation aufmerksam machen, dass das Leid ein Argument dafür sei, dass es Gott nicht gibt.
So einfach ist das nicht.
