Persönliche Begegnung mit dem Herrn Jesus
Wir stellen dich ein wenig vor – durch ein paar Fragen. Das haben wir nicht abgesprochen, aber es funktioniert ganz gut so.
Als Erstes natürlich die Standardfrage: Wie durftest du den Herrn Jesus kennenlernen?
Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der mein Vater Missionar war und auch mein Großvater Missionar. Das Evangelium habe ich also von klein auf gehört. Dennoch könnte man sagen, dass ich in meiner Jugend eine Art Allergie gegen das Evangelium hatte. Ich war rebellisch, also im Widerstand gegen Gott, und habe meinen Eltern damit viel Kummer bereitet.
Doch dann, nach einer Evangelisation, als ich 19 Jahre alt war, bin ich um drei Uhr morgens in meinem Zimmer zusammengebrochen. Ich weinte und sagte zum Herrn: „Wenn du etwas aus den Scherben meines Lebens machen kannst, dann vergib mir bitte und schenke mir ein neues Leben.“
Lebensweg und Dienst als Missionar
Und womit hast du dann die meiste Zeit deines Lebens verbracht? Mit Schlafen. Nicht mit Zähneputzen, das mache ich nämlich nicht gerne.
Die meiste Zeit war ich als Missionar tätig. Zusammen mit meiner Frau Ursula sind wir nun schon 33 Jahre im Dienst. Wir haben Freude daran, diesen Dienst auszuüben.
Über 30 Jahre haben wir als Team zusammengearbeitet, insbesondere in Gemeindegründungsprojekten in Frankreich.
Gemeindegründungsarbeit in den Vogesen
Wo hast du die längste Zeit in der Gemeindegründungsarbeit verbracht?
In den Vogesen, also in den Bergen, die dem Schwarzwald ähneln, aber in Frankreich liegen. Diese Region befindet sich auf der Seite, die von Paris wegführt. Dort, in den Vogesen, war alles sehr katholisch geprägt. Es gab keine evangelikale Arbeit und auch keine Protestanten in dieser Gegend.
Dort haben wir erlebt, wie der Herr Menschen bekehrt hat. Wir haben Hausgemeinden gegründet und später auch eine größere Gemeinde aufgebaut. Als wir dann die Freude hatten, die Ältesten zu schulen und die Gemeinde autonom wurde, sind wir nach Burgund gezogen.
Insgesamt waren wir 23 Jahre in den Vogesen. Während dieser Zeit sind wir an fünf verschiedenen Orten umgezogen, um immer wieder neu Gemeindearbeit in diesen Bergen zu beginnen.
Familie und persönliche Lebensumstände
Sagst du vielleicht etwas zur Familie, zu deiner Familie? Ursula ist die schönste Frau, aber das weiß nicht jeder. Das ist einfach so.
Wir haben drei Kinder, die uns Gott gegeben hat. Es ist eine große Gnade, dass alle drei bekehrt sind, engagiert leben und mit Gläubigen verheiratet sind. Der Jüngste ist jetzt auch Pionier in Frankreich.
Ursula und ich sind bereits vier- bis sechsmal Großeltern. Es kommt jetzt auf diese Nacht an, ob es fünf oder vier sind. Vorher waren es noch vier – vor einer halben Stunde am Telefon.
Sprachliche Voraussetzungen und beruflicher Hintergrund
Wie kommt es, dass wir für die Konferenz keinen Übersetzer brauchen?
Ich bin im Elsass aufgewachsen und hatte in der Schule nur Französisch und Englisch. Das war nach dem Zweiten Weltkrieg, also nicht nach dem Ersten Weltkrieg. Ich bin ein Jünger.
Später war ich in einer Firma tätig. Als Techniker arbeitete ich bei Liebherr, einer deutschen Firma, die ich gut kenne. Außerdem gibt es dort die Bäckerei, die im Elsass ist. Dort musste ich Deutsch lernen.
Anschließend habe ich vier Jahre in der Bibelschule Krischona bei Basel verbracht, die deutschsprachig ist.
Aktuelle Tätigkeit und Engagement
Und heute, was machst du konkret? Bin ich hierher geflogen? Konkret bin ich jetzt seit drei, vier Jahren etwa 50 Prozent meiner Zeit unterwegs.
Seit 1992 bin ich auch Lehrer in einer Bibelschule, wo ich verschiedene Fächer unterrichte. Dazu gehören Ethik, Gemeindegründung, Seelsorge und Okkultismus – allerdings nicht als Okkultismus-Unterricht, sondern im Rahmen meiner anderen Aufgaben.
Sonst bin ich vor allem für Schulungen von Ältesten unterwegs und helfe Missionaren, die mich rufen. Ich war in Kalabrien, auch in Portugal – überall dort, wo Pionierarbeit geleistet wird.
Zuhause habe ich ein Team, bestehend aus einem brasilianischen Ehepaar und einem Mitarbeiter namens Keleto. Er kommt von den Pazifikinseln, von Wallis und Futuna. Keleto möchte wieder zurück auf die Insel gehen, um dort eine Gemeinde zu gründen.
Er lebt jetzt bei uns zu Hause. So haben wir ein Team für Gemeindegründung in Weinberg in Bonn, unterhalb von Dijon.
Erwartungen an die Konferenz und Gebet
Und die letzte Frage: Vielleicht sollten wir uns das fragen, aber ich frage dich – was erwartest du besonders von diesen Tagen, von diesem Wochenende?
Die Hilfe Gottes. Darum bitten wir. Dann möchten wir dich der Gnade des Herrn anbefehren für diese Zeit.
Wir hören jetzt auf den ersten Vortrag heute Abend. Danach gibt es noch ein paar Ansagen, und morgen geht es weiter.
Danke dir. Ich will gerade noch einmal beten, bevor ich einsteige.
Herr, du weißt, wie sehr ich es nötig habe, von deinem Geist geleitet zu werden. Du hast uns alle berufen, deine Kinder zu sein, und jetzt sind wir miteinander unterwegs, Herr, und brauchen deine Gegenwart. Du weißt genau, was jeder von uns in seiner Situation braucht.
Bitte, Herr, komm und bereichere uns. Zeige mir, wo es in meinem Leben nicht klar ist. Hilf mir, dass dein Licht in meinem Leben ganz durchscheinen kann.
Gib uns Freiheit, Herr, damit wir miteinander konkret über das sprechen können, was der Kampf ist. Und gib uns von dir die Kraft, weiterzukommen.
Bitte, Herr, segne besonders auch die, die heute Abend die Kinder haben, und bewahre und behüte sie. Wir bitten dich für alle Kinder, die bei der Konferenz sind, dass keines verloren geht, Herr.
Mach aus diesen Kindern deine Jünger, bitte, Herr! Herzlichen Dank dafür! Amen.