Herausforderungen bei der Predigt über Apostelgeschichte 19
Wir machen weiter mit Apostelgeschichte 19. Ganz ehrlich, das werdet ihr in den nächsten Malen noch merken: Der Schluss der Apostelgeschichte lässt sich irgendwie sehr schwer predigen. Das liegt daran, dass Paulus hier stark auf geschichtliche Aspekte eingeht. Immer wieder tauchen neue politische Figuren auf, die darüber sprechen, wie toll Paulus ist und warum er als Apostel eigentlich keine Gefahr für den römischen Staat darstellt.
Es gibt lange Reden, aber relativ wenig Theologie. Deshalb erlaube ich mir für die nächsten Male eine Predigtform, die ich sonst eigentlich nicht so gern anwende. Ich bringe sie anderen auch nicht bei und finde sie normalerweise nicht besonders gut. Es handelt sich um die sogenannte Sprungbrett-Predigt.
Das ist eine Art von Predigt, bei der man an einem Punkt ankommt und sagt: „Hey, cooler Gedanke!“ Dann springt man weiter, macht ein paar weitere Gedanken, und ist eigentlich gar nicht mehr so richtig beim Text. Mir bleibt aber aufgrund der Textart wenig anderes übrig, als genau das mit euch zu machen.
Wir haben das schon zweimal gemacht, ihr wisst also, was jetzt kommt. Bevor wir aber bei unserem Text ankommen, der mich fasziniert, nehme ich euch noch einmal ganz kurz mit in die Geschichte.
Wir sind aktuell im Theater in Ephesus. Die Menge tobt, und der Stadtschreiber versucht, diesen Aufstand irgendwie zu beruhigen.
Die Situation im Theater von Ephesus
Als aber der Stadtschreiber die Volksmenge beruhigt hatte, sprach er: „Männer von Ephesus, welcher Mensch ist denn, der nicht wüsste, dass die Stadt der Epheser eine Tempelhüterin der großen Artemis und des vom Himmel gefallenen Bildes ist?
Da nun dies unbestreitbar ist, so ist es nötig, dass ihr ruhig seid und nichts Übereiltes tut. Denn ihr habt diese Männer hergeführt, die weder Tempelräuber sind noch unsere Göttin lästern.“
Diesen Vers hatten wir schon und haben uns darüber Gedanken gemacht, welche Missionsstrategie die ersten Christen eingenommen haben. Es war eben nicht ein Götter-Bashing gegen alles, sondern es waren Leute, die Freundschaftsevangelisation betrieben haben.
Ansonsten kann man über sie sagen, dass sie weder Tempelräuber sind – das ist völlig klar – noch unsere Göttin lästern.
„Wenn nun Demetrius und die Kunsthandwerker mit ihm gegen jemanden eine Sache haben, so werden Gerichtstage gehalten, und es sind Statthalter da. Mögen sie einander verklagen. Wenn ihr aber wegen anderer Dinge ein Gesuch habt, so wird es in der gesetzlichen Versammlung erledigt werden.“
Ohne da jetzt zu tief darauf einzugehen – das wäre vielleicht für einen Vortrag spannend, aber nicht für eine Predigt – merkt man ein bisschen aus dem, was der Stadtschreiber hier sagt, dass er sich Sorgen macht.
Er sorgt sich darüber, dass dieser Tumult negativ auf die Stadt selbst zurückfallen könnte. Ihr müsst euch vorstellen, es gab relativ strenge Gesetze und strengere Verordnungen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Unruhen, Aufstände und Ausschreitungen waren etwas, was Rom gar nicht sehen wollte.
So ganz ohne Ursache hier mal eben einen kleinen Volksaufstand anzuzetteln, war uncool – ausgesprochen uncool für die politische Elite der ganzen Stadt.
Vers 40
„Denn wir sind auch in Gefahr, wegen des heutigen Aufruhrs angeklagt zu werden, da es keine Ursache gibt, weshalb wir uns über diesen Auflauf werden verantworten können.“
Als er dies gesagt hatte, entließ er die Versammlung.
Das ist die Geschichte im Theater in Ephesus. Der Stadtschreiber bekommt die ganze Situation in den Griff. Die Leute gehen wieder nach Hause. Sie hatten ja irgendwie ein paar Stunden geschrien, also waren sie wahrscheinlich auch müde und hungrig. Das hat irgendwie auch schon gepasst.
Paulus’ Abschied von Ephesus und seine Reisepläne
Das Problem bedeutet für Paulus natürlich schon etwas, wenn so ein Aufstand in der Stadt passiert. Er war nun mehrere Jahre dort, hat ein großes Missionswerk vorangetrieben und eine Bibelschule geleitet. Aber jetzt ist es einfach Zeit zu gehen.
Ich lese einfach mal noch sechs Verse weiter: Nachdem der Tumult aufgehört hatte, ließ Paulus die Jünger kommen und ermahnte sie. Als er Abschied genommen hatte, ging er fort, um nach Mazedonien zu reisen.
Für euch, die ihr in Geographie so viel wisst wie ich: Ephesus liegt in der heutigen Türkei. Mazedonien liegt von dort aus gesehen in Richtung Griechenland, genauer gesagt im Norden Griechenlands. Er reist also von Ephesus nach Mazedonien und dann weiter.
Als er jene Gegenden durchzogen und sie mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach Griechenland. Mazedonien ist also der nördliche Teil Griechenlands. Von dort aus reist er weiter nach Süden, in Richtung Korinth und Athen.
Als er sich drei Monate dort aufgehalten hatte und nach Syrien abfahren wollte, wurde von den Juden ein Anschlag gegen ihn unternommen. Deshalb entschloss er sich, durch Mazedonien zurückzukehren.
Wir haben also: Ephesus, Mazedonien, dann runter nach Griechenland. Eigentlich wollte er von dort weiterreisen, aber das ging nicht, also kehrte er wieder zurück nach Norden.
Es begleitete ihn Sopater, Despyros Sohn, ein Mitbürger von Thessalonich, sowie Aristarch und Sekundus. Secundus ist übrigens einer dieser seltenen Namen, die ich in Gemeinden kaum je gehört habe – nur für den Fall, dass jemand mal einen braucht, den noch keiner hat.
Außerdem begleiteten ihn Gaius von Derbe, Timotheus aus Asien, Tychikus und Trophimus. Diese gingen voraus und warteten in Troas auf uns.
Wir haben also jetzt Ephesus, Mazedonien, dann runter nach Griechenland, wieder hoch und jetzt geht es ein Stück zurück – über die Meerenge nach Troas auf der anderen Seite.
Wir segelten nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi ab und kamen nach fünf Tagen in Troas an, wo wir sieben Tage verweilten.
Ich wollte einfach ein bisschen darüber hinweggehen. Ihr merkt schon, das ist jetzt nicht super spannend. Man liest das so in der stillen Zeit und denkt sich: Noch ein Name, noch ein Name, noch ein Ort, noch ein Name, noch ein Ort.
Der besondere Moment am ersten Tag der Woche
Und jetzt kommt Vers sieben. Das ist das, was ich mit „Sprungbrettpredigt“ meinte. Man liest und liest, und plötzlich macht es „plopp“. Da ist so ein Vers, bei dem du denkst: „Heißt das wirklich so?“
Zum Beispiel Apostelgeschichte 20,7: „Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte, und er zog das Wort hinaus bis Mitternacht.“ Schön, oder?
Also, erste Frage: Wann feiern die Christen abends mal? Antwort: Am Sonntag.
Jetzt hört man immer wieder, dass der Gottesdienst am Sonntag eine heidnische Erfindung sei, dass man eigentlich am Sabbat Gottesdienst feiern sollte. Aber, und das möchte ich heute einfach mal ganz deutlich sagen: Die Idee, dass wir am Sabbat Gottesdienst feiern sollen, ist weder biblisch noch mit der Kirchengeschichte vereinbar.
Frage: Warum kommen Leute überhaupt auf so einen schrägen Gedanken?
Jetzt gibt es ein klein bisschen Spitzfindigkeit aus der Bibel. Aber es lohnt sich, wenn man auf solche Leute trifft – und die begegnen euch im Internet noch und nöcher – zu wissen, woher die Verwirrung kommt.
Sie kommt nämlich daher, dass der Begriff „Sabbat“ in der Bibel unterschiedlich gebraucht wird. Im griechischen Grundtext gibt es das Wort „Sabbat“. Die Frage ist: Was bedeutet das?
Wenn ich mir diesen Vers hier anschaue – „am ersten Tag der Woche“ –, und wenn ich mir das jetzt im Original anschaue (ihr müsst kein Griechisch können, ihr müsst einfach mal zuhören), dann steht da „Miaton Sabbaton“. Und du denkst dir: „Sabbat, das klingt doch nach Sabbat, Sabbaton, nicht ‚sabberlich‘, sondern ‚Sabbaton‘.“ Also, das klingt ja total nach Sabbat.
Der unbedarfte Leser stellt sich natürlich sofort die Frage: „Am ersten Tag der Woche, wenn hier aber steht ‚Miaton Sabbaton‘, wie kann das der Sonntag sein? Das klingt doch nach Sabbat. Warum soll ich nicht an Sabbat denken, wenn das nach Sabbat klingt und nicht nach Sonntag?“ Versteht ihr das Problem?
Da steht was von Sabbat. Du kannst Leuten zeigen, da steht was von Sabbat. Warum feiert ihr am Sonntag Gottesdienst? Wie kann das gehen? Und…
Die doppelte Bedeutung des Begriffs Sabbat im Neuen Testament
Der Grund dafür
Wie gesagt, das ist ein bisschen spitzfindlich. Nicht jeder unter euch hat an so etwas Spaß, ich hingegen habe riesig Spaß daran.
Der Grund dafür ist, dass der Begriff Sabbat im Neuen Testament nicht nur eine, sondern zwei Bedeutungen haben kann. Das muss man einmal verstanden haben.
Erstens bedeutet der Begriff Sabbat tatsächlich den Sabbat, also den siebenten Tag der Woche. Zum Beispiel in Matthäus 12,1: „Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Saaten. Es hungerte aber seine Jünger, und sie fingen an, Ähren abzuplücken und zu essen.“ Hier ist klar, dass das Wort Sabbat den Samstag, den siebenten Tag der Woche, also den jüdischen Feiertag meint.
Und jetzt wird es spannend. Es wird spannend, weil auch die ganze Woche in der Bibel als Sabbat beschrieben werden kann. Zum Beispiel hören wir hier einen Pharisäer im Tempel, der sich gerade ganz gut fühlt. In Lukas 18,12 gibt er ein bisschen mit seiner Religion an und sagt: „Ich faste zweimal in der Woche, ich verzehnte alles, was ich erwerbe.“
Und das merkt man schon: Da steht gar nicht „Sabbat“. Stimmt. Aber wenn man in den Grundtext reinschaut, steht dort, wo „zweimal in der Woche“ übersetzt wird, wörtlich „dis tu Sabbatu“. Nein, wieder „Sabbat“! Cool, oder?
Also zweimal am Sabbat. Und wir wissen aus dem Talmud, dass man an einem Tag ja nicht zweimal fasten kann. Die Pharisäer haben tatsächlich immer montags und donnerstags gefastet, also zweimal in der Woche.
Also bitte nehmt das mit. Lessons learned für Irrlehrer: Da braucht man das manchmal. Sabbat, der Begriff, kann den siebenten Tag meinen oder die ganze Woche.
Wenn er die Woche meint, dann bekommen die einzelnen Wochentage bei den Juden keine Namen. Wir machen das ja so, wir geben ihnen Namen wie Montag, Dienstag, Mittwoch. Das machen die Juden nicht. Die zählen einfach durch.
Im nächsten Vers, Matthäus 28,1, heißt es: „Aber nach dem Sabbat, das ist der Wochentag, in der Morgendämmerung des ersten Tages der Woche…“ Dort steht „Mian Sabbaton“. „Mian“ heißt „eins“, also „erster Sabbaton der Woche“.
Das bedeutet: Am Tag nach dem Sabbat ist einfach Sabbat, und dann „Mian Sabbaton“, der erste des Sabbats, aber eben der erste der Sabbatwoche, also der erste der Woche.
Was ist der erste Wochentag? Der Sonntag. Genau, das muss so sein, weil der Sabbat der letzte Tag ist.
Bitte nehmt das einfach mit: Am ersten Tag der Woche kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um das Grab zu besehen.
Die historische und theologische Bedeutung des Sonntagsgottesdienstes
Warum erkläre ich euch das? Wie gesagt, weil es immer wieder Leute gibt, die behaupten, Jesus wäre am Sabbat auferstanden und Christen sollten deshalb am Sabbat, also am Samstag, Gottesdienst feiern. Dabei feiern wir unseren Gottesdienst ja am Sonntag.
Je nachdem, welchen Prediger ihr da hört, wird unser Sonntagsgottesdienst entweder auf den römischen Kaiser Konstantin zurückgeführt, oder er gilt als Zeichen des Tieres aus der Offenbarung. Manchmal werden auch die Freimaurer dafür verantwortlich gemacht. Das spielt aber gar nicht so eine große Rolle – auf jeden Fall wird behauptet, unser Gottesdienst am Sonntag sei falsch.
Ich möchte euch einfach sagen: Nein, das, was ihr da hört – dass Jesus am Sabbat auferstanden sei, dass man am Samstag Gottesdienst feiern soll und dass der Sonntag eine heidnische Erfindung sei – das ist wirklich alles großer Quatsch. Lasst euch davon nicht verunsichern.
Von Anfang an feiern Christen am Sonntag Abendmahl und Gottesdienst. Die Apostelgeschichte 20,7 ist dafür der beste biblische Beleg. Dort steht nämlich das Wort "Miaton Sabbaton", was „am ersten Tag der Woche“ bedeutet – also am Sonntag.
Auch die Kirchenväter bestätigen das. Ich habe euch ein paar Zitate mitgebracht, die zeigen, dass das schon lange vor der Zeit, als das Christentum Staatsreligion wurde, so war. Letzteres war keine gute Entwicklung, dem stimme ich zu, aber viel früher, Mitte des zweiten Jahrhunderts, schreibt Justin der Märtyrer in seiner Apologie:
„An dem Tage, den man Sonntag nennt, findet eine Versammlung aller statt, die in Städten oder auf dem Lande wohnen. Am Sonntag halten wir alle gemeinsam die Zusammenkunft, weil er der erste Tag ist, an welchem Gott durch die Umwandlung der Finsternis und des Urstoffes die Welt schuf.“
Ein spannender Gedanke: Gottesdienst am ersten Tag der Woche – warum? Weil wir damit die Neuschöpfung feiern. Es ist etwas komplett Neues. Wir sind eine neue Schöpfung. Hier spiegelt sich wider, was am Anfang der Bibel steht: Am ersten Tag schafft Gott die Welt. Gott hat erneut gesprochen, ein anderes Wort, eine andere Schöpfung – etwas Neues wurde ins Leben gerufen.
Das feiern wir heute. Wir sind hier, weil wir zu einem Gott gehören, der etwas komplett Neues begonnen hat. Dieses Neue wird ganz wesentlich durch die Auferstehung zum Ausdruck gebracht – wodurch denn sonst? Die alte Schöpfung liegt im Tod, und dann kommt eine neue Schöpfung, die mit Leben beginnt, mit neuem, ewigem Leben.
Gottesdienst am Sonntag – ich habe hier noch ein weiteres Zitat von Justin dem Märtyrer. Er schreibt in seiner Apologie:
„Denn ein weiteres Zeugnis für uns ist dieser Umstand, dass wir alle Sonntage gemeinsam feiern, da Jesus, unser Erlöser, an diesem Tag von den Toten auferstanden ist.“
Aha, jetzt wisst ihr, warum wir sonntags Gottesdienst feiern: Es ist der Tag der Auferstehung, an dem etwas Neues beginnt.
Um das noch einmal zu verdeutlichen, beschreibt Justin, dass es wirklich der Sonntag ist. Er schreibt:
„Denn am Tag vor dem Saturntag“ – das ist der Samstag – „wurde Jesus gekreuzigt, und am Tag danach, dem Tag nach dem Saturntag, also dem Sonntag, erschien er seinen Aposteln und Jüngern.“
Cool, oder? Deshalb feiern wir am Sonntag Gottesdienst. Der Grund, warum wir den Sonntag feiern, ist, dass Jesus an diesem Tag von den Toten auferstanden ist – das schreibt Justin der Märtyrer im zweiten Jahrhundert.
Die Idee, am Sabbat Gottesdienst zu feiern, wie sie von einigen, in meinen Augen Irrlehrern, vertreten wird, ist für die ersten Christen so schräg, dass Ignatius in einem Brief an die Gemeinde von Magnesia schreibt:
„Es ist völlig absurd, Jesus Christus zu bekennen und dennoch das Judentum auszuüben.“
Damit meint er das Halten des Sabbats.
Kurz davor schreibt er in einem anderen Brief, dem sogenannten Barnabasbrief – einem Stück theologischer Literatur, das unter den ersten Christen sehr hoch geschätzt wurde, ähnlich wie heute sehr gute Prediger geschätzt werden:
„Deshalb feiern wir den achten Tag, an dem Jesus sowohl von den Toten auferstanden ist als auch, nachdem er wieder erschienen war, in den Himmel aufgefahren ist.“
Diesen achten Tag sehen wir als Bezug zur Himmelfahrt. Es ist immer dieser achte Tag: Auferstehung, Himmelfahrt. Das funktioniert einfach.
Die Bedeutung der Bibel für den Glaubenserhalt
Gut, ich bringe euch das so ausführlich, weil wir in einer Zeit der Desinformation leben. Leider lassen sich auch Christen schnell verwirren. Gerade wenn ihr dazu neigt, viel im Internet zu hören, ohne länger darüber nachzudenken, besteht die Gefahr, dass man sich falsche Dinge aneignet. Deshalb ist es einfach nötig, von vorne zu beginnen und das klarzustellen.
Aber es ist natürlich nicht, wie soll ich sagen, heilsentscheidend.
Apostelgeschichte 20,7: Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte, und er zog das Wort hinaus bis Mitternacht.
Lasst mich noch ein Thema anschneiden, das mir von Jahr zu Jahr wichtiger wird. Ich kann euch auch sagen, warum das so ist, und das ist ein ganz trauriger Grund. Ich habe in den letzten zwei Jahrzehnten zu viel erlebt, dass liebe christliche Bekannte und Freunde im Glauben Schiffbruch erlitten haben.
Das ist so die Liste derer, für die ich bete und mir sage: Die sind eigentlich nicht mehr gut mit Gott dabei. Wir haben eine gemeinsame Geschichte. Diese Liste wird irgendwie immer schneller und immer länger.
Je älter ich werde – ich gehöre ja jetzt auch in die Rubrik der alten Säcke – desto mehr merke ich: Es ist vielleicht einfach, gerettet zu werden. Aber es ist wirklich eine ganz andere Nummer, bis zum Schluss im Glauben gesund zu bleiben.
Es ist eine ganz andere Nummer, abzutreten, und wie Paulus das formuliert hat, sollte das unser aller Ziel sein. Paulus sagt in 2. Timotheus 4,7: Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt.
Und dieser letzte Teilsatz, „Ich habe den Glauben bewahrt“, das ist das, was ich mir wünsche. Ich möchte kein Schwarzseher sein. Aber es würde mich nicht überraschen, wenn ein Drittel von euch im Lauf seines Lebens noch für sich die Entscheidung trifft: Ich habe keine Lust mehr auf Nachfolge. Ich lasse das jetzt.
Es würde mich nicht überraschen. Ich bin ja im Grunde meines Herzens immer noch Naturwissenschaftler, ich komme da auch nicht raus. Es ist einfach nur Statistik. Ich weiß, mit wie vielen Leuten ich gestartet bin und ich weiß, wie viele heute noch dabei sind.
Das Drittel ist noch nett formuliert. Ich hatte erst in meinem Skript stehen die Hälfte, aber ich habe es mich dann nicht getraut, das zu predigen, weil das irgendwie zu grob gewesen wäre. Es wäre ein bisschen wie mit den Jungfrauen, nicht wahr? Ah ja, okay, andere Geschichte.
Ich merke, wie angefochten der Glaube im Moment ist. Ich merke, wie angefochten die Zeiten sind, in denen wir leben. Wie man mich Woche für Woche mit liberaler Theologie, mit so mystisch-esoterischen Erfahrungen, mit dem, was wir vorhin hatten – jüdischer Gesetzlichkeit – oder mit so einem magischen Wünsch-dir-was-Glauben bombardiert.
Das alles prasselt auf mich ein und will mich Stück für Stück wegziehen. Gleichzeitig nimmt in unserer Zeit die Unwissenheit zu. Was mir ganz große Sorge macht bei den jungen Geschwistern, ist diese extreme Abhängigkeit von Gefühlen.
Und wie das alles eingebettet ist in gesellschaftliche Entwicklungen, wo man ja gar nicht klug sein muss, um zu wissen, dass es wirklich schwierige Zeiten sind. Keiner weiß so genau, was kommt. Eine ganze Menge Veränderungen stehen vor der Tür, die einem zu Recht Angst machen könnten.
Versteht ihr? Ein großer Druck aus der theologischen Ecke. Ich merke, wie die Gesellschaft Menschen in ihrer Psyche und in ihrem Denken deformiert, sodass sie gar nicht mehr wissen, wie sie sich wehren sollen. Gleichzeitig sind wir eingebettet in eine Zeit, in der wir nicht wissen, wann die nächste Eruption kommt.
Wir wissen nicht, ob wir den Dritten Weltkrieg über die Ukraine bekommen oder ob uns vorher die Jobs weggnommen werden. So stehen wir da.
Deswegen lasst mich eines sagen: Wir haben Frieden, Halleluja. Wir haben ein Dach über dem Kopf, Halleluja. Wir sind satt, Halleluja. Wir dürfen Bildung genießen, wie wunderbar.
Aber lasst uns, obwohl es uns materiell und nach außen hin erst einmal so gut geht, bitte eines nicht vergessen: Auch wenn wir es nicht wahrnehmen, wir leben in einem Sturm. Wir leben in einem Sturm von Versuchung.
Wenn wir die Zeichen der Zeit nicht erkennen, wird dieser Sturm unseren Glauben wegfegen. Und er wird leider bei den jungen Christen beginnen.
Jürgen, jetzt bist du ja doch so ein Schwarzseher! Und mein Gebet ist: Hoffentlich nicht, hoffentlich nicht.
Das Blöde ist, wie gesagt, meine Geschichte. Die Liste wird immer länger und es macht immer weniger Spaß, darüber zu beten.
Weil das so ist, möchte ich euch zeigen, was uns retten kann. Es findet sich hier: Apostelgeschichte 20,7: Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte, und er zog das Wort hinaus bis Mitternacht.
Die rettende Kraft des Wortes Gottes
Was ich jetzt sagen werde, klingt altmodisch und ist alles andere als aufregend. Aber was uns in diesem Leben wirklich retten wird, ist die intensive Beschäftigung mit guter Theologie – mit dem, was wir an anderer Stelle als „Lehre der Apostel“ bezeichnet haben.
Ich finde es faszinierend, dass der Heilige Geist uns ein Buch gegeben hat, damit wir darin die Stimme Gottes hören können. Ich glaube, wir feiern das viel zu wenig. Wenn wir über Gottes Reden an uns nachdenken, erhalten wir dadurch Input, Erkenntnisse und Einsichten, die wir zum Leben brauchen.
Deshalb feiere ich hier das Bild vom „Er zog das Wort hinaus bis Mitternacht“. Man muss sich das aus der Perspektive eines Predigers vorstellen, der immer fragt: „Wie lange ist die Predigtzeit?“ – „25 Minuten.“ „Heute darf ich ein bisschen länger, weil es kein Brotbrechen danach gibt.“ Und dann liest man, dass jemand das Wort bis Mitternacht hinauszieht. Ich weiß, wie sich das anfühlt. Manchmal habe ich bei Gemeindefreizeiten abends einen Vortrag gehalten, und danach schart sich eine Gruppe um mich, um Bibelfragen zu stellen. Einfach so, drei Stunden lang. Während überall schon die Lichter ausgehen und alle im Bett sind, merkt man, dass es fast eins ist und man selbst bald schlafen sollte, weil man morgen früh raus muss. Für mich gibt es nichts Schöneres als dieses „Er zog das Wort hinaus bis Mitternacht“.
Dein geistliches Leben hängt an zwei Dingen – und eines davon ist dein Interesse am Wort Gottes. Vielleicht denkst du jetzt, das sagt er ja nur, weil er Bibellehrer ist. Aber glaub mir, es ist nicht nur ein Spleen. Ein bisschen spleenig bin ich schon, wenn ich immer wieder sage: Lernt Bibelverse auswendig! Das ist vielleicht ein kleiner Tick, aber grundsätzlich bleibe ich dabei.
Ich habe euch das schon öfter gepredigt, zum Beispiel, dass wir uns genügend Zeit nehmen müssen, um über Gottes Wort nachzudenken und darin zu lesen. Wie es die Könige tun sollten – das habe ich euch einmal im 5. Mose, Kapitel 17 gezeigt. Dort steht, dass Könige regelmäßig im Wort Gottes lesen und darüber nachdenken sollen. Auch Josua am Anfang des Buches Josua bekommt Erfolg, weil er das Wort Gottes liest und danach handelt. Der Psalmist nennt im Psalm 1 den klug, der das Wort liest und Tag und Nacht darüber nachdenkt. Paulus formuliert es so, dass das Wort Christi reichlich in euch wohnen soll – oder unter euch. Man kann es in beide Richtungen übersetzen: in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig. Das haben wir alles schon besprochen, das wisst ihr.
Hier in Troas treffen wir auf Christen der ersten Stunde, die einfach nicht genug Lehre bekommen können. Sie haben verstanden, was Paulus dem Timotheus schreibt: Die heiligen Schriften machen uns „weise zur Rettung durch den Glauben“ (2. Timotheus 3,14-15).
Dort heißt es: „Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast. Und weil du von Kind auf die Heiligen Schriften kennst, die Kraft haben, dich weise zu machen zur Rettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist.“
Ihr hattet hier vor nicht allzu langer Zeit eine Predigtreihe über den 2. Timotheusbrief. Das Interessante an dieser Stelle ist, dass Paulus an einen Mitarbeiter schreibt, der schon lange gläubig ist. Er betont den Wert der Heiligen Schriften und sagt, wenn du an diesen Schriften dranbleibst, werden sie dich weise machen zur Rettung.
Das ist spannend, denn es geht hier nicht darum, was die Bibel im Leben von Timotheus bereits bewirkt hat. Sondern Paulus sagt: Bleibe dabei! Du kennst die Heiligen Schriften von Kind auf und sie haben die Kraft – nicht hatten, sondern haben. Das ist das Geniale. Du schlägst deine Bibel auf und es ist, als würdest du ein Kernkraftwerk aufschlagen. Da ist Kraft drin – Kraft, dir ein Leben zu schenken, das zur Rettung führt.
Paulus spricht hier von einer zukünftigen Rettung, nicht von etwas Vergangenem. Die Herausforderung ist heute da, und morgen willst du noch glauben. Am Ende willst du ankommen. Wie gelingt das? Wie triffst du auf deinem Lebensweg Entscheidungen, damit du nicht am Ende ausscheidest und auf der Liste von Jürgen landest, der sagt: „Schade, wir hatten so einen guten Start miteinander.“
Paulus sagt seinen Mitarbeitern: Bleibe in dem, was du gelernt hast, in den Heiligen Schriften. Du weißt, wer dir das beigebracht hat – deine Mutter, deine Großmutter. Wenn du die Bibel aufschlägst und studierst, findest du darin alles, was du brauchst, um im Glauben zu bleiben und dein Leben klug zu führen.
Die praktische Bedeutung der Schrift für ein gottgefälliges Leben
Wir lesen weiter, die Verse 16 und 17:
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig ist und für jedes gute Werk völlig zugerüstet.
Was braucht man, um ein kluges Leben zu führen? Hier steht: Wenn du ein kluges Leben führen möchtest, das am Ziel ankommt, brauchst du Schrift. Wir brauchen das Wort Gottes, um zu wissen, was es zu glauben gilt – das ist Lehre. Außerdem brauchen wir es, um zu wissen, was es zu widerlegen gilt – das ist hier im Text Überführung. Wir brauchen es auch, um zu wissen, was es zu lassen gilt – das ist Sünde. Und natürlich, um zu wissen, was es zu tun gilt – das ist der vierte Punkt, die Zurechtweisung.
Wenn das im Leben eines Menschen vorhanden ist, dann weiß er, wie man gerecht lebt. So ist er gut ausgerüstet, um durchs Leben zu gehen.
Das heißt: Wenn du sagst, ich möchte im Glauben nicht nur starten und dann in den Zwanzigern ein bisschen brennen, in den Dreißigern glimmt es dann noch ein wenig, und danach weiß man nicht mehr so genau, wo du stehst; wenn du aber sagst, ich möchte durchziehen – und ich weiß, das klingt vielleicht altbacken –, dann entscheidet eine Sache darüber, ob du ankommst: dein Interesse an der Bibel.
Mein Interesse an der Bibel entscheidet darüber, wie geistlich fit ich mein Leben führe. Und nichts, wirklich absolut nichts, kann meinen Umgang mit Gottes Wort ersetzen.
Bonhoeffer hat das einmal in seinem Buch Nachfolge so formuliert: Entweder hält die Sünde mich von der Bibel ab oder die Bibel hält mich von der Sünde ab.
Ich sage es noch einmal: Entweder hält die Sünde mich von der Bibel ab oder die Bibel hält mich von der Sünde ab.
Vier Fallen im Umgang mit der Bibel
Deswegen möchte ich euch ganz kurz vier Dinge zeigen, die wir im Umgang mit der Bibel vermeiden müssen. Diese vier Dinge sind: zu wenig, zu viel, das Falsche und ohne Plan. Das ist relativ einfach: zu wenig, zu viel, das Falsche, ohne Plan.
Zu wenig: Du brauchst Input – echten, guten, knackigen und herausfordernden Input. Du brauchst das Wort Gottes als Brennstoff für deine geistliche Entwicklung. Wenn ich Gottes Stimme in meinem Leben hören möchte, dann muss ich die Bibel lesen. Wenn ich das nicht will, stellt sich die Frage: Warum sollte Gott auf andere Weise zu mir sprechen, wenn ich nicht mehr bereit bin, auf sein Wort zu hören?
Das ist zu wenig: Du brauchst Input, genug und guten Stoff.
Zweitens: zu viel. Das betrifft jetzt vor allem die Jüngeren. Damit meine ich nicht, dass man ständig neue Videos schaut oder neue Shorts auf YouTube, TikTok und Co. konsumiert. Der Gedanke „Ich habe ja so viel gesehen und so viel konsumiert, da muss ich doch bestimmt in meinem Leben etwas ändern“ ist falsch! Es gibt zu viel.
Das Zauberwort in der Bibel heißt immer „nachsinnen“. Deshalb gilt: Weniger ist mehr. Es ist lustig, die meisten Leute, die mit mir über geistliches Wachstum reden, sage ich: Schau dir weniger Predigten an, lies weniger, mach weniger. Denn die Leute konsumieren immer zu viel, das ist dieses „Binge“, diese Überflutung. Nein, weniger, konzentriert – das ist wichtig. Und natürlich, wenn dann Zeit übrig bleibt, lernen wir noch ein paar Bibelverse auswendig.
Dann das Falsche: Wir hatten jetzt zu wenig, zu viel, jetzt das Falsche. Es gibt geistliches Junkfood. Wenn du weißt, dass irgendein Prediger komische Sachen predigt, höre nicht weiter zu. Wenn du merkst, dass ein Buch nur aus Geschichten besteht und dich kein Stück weiterbringt – so eine Art religiöse Belletristik – leg es beiseite. Das brauchst du einfach nicht.
Sei bei der Auswahl deines Inputs wählerisch. Spar dir das oberflächliche Geschwafel und die geistlichen Banalitäten. Deine Zeit ist viel zu kostbar, und du hast viel zu viele andere Sachen zu tun. Schnapp dir etwas, wo du sagst: „Yeah, eine Seite gelesen.“ Kennt ihr diese Bücher, bei denen man eine Seite liest, sie dann erst mal zuklappt und sagt: „Jetzt muss ich mal in Ruhe nachdenken“? Das sind die Bücher, die sich neben der Bibel lohnen.
Zu viel, zu wenig, das Falsche, ohne Plan. Habt einen Plan! Wenn du dich mit zwanzig bekehrst, dann würde ich sagen: Mach es so, dass du nach zehn Jahren jemand bist, der seine Bibel richtig gut kennt, der zu allen relevanten moralischen Fragen weiß, was die Bibel sagt, und der schon angefangen hat, ein paar der ganz wichtigen Themen wie Ehe zu studieren.
Das wäre mein Ziel. Nimm dir die ersten zehn Jahre Zeit und sag: „Okay, nach zehn Jahren macht mir in der Bibel keiner mehr etwas vor.“ Du würdest in jeder anderen Sache im Leben genauso vorgehen. Wenn du sagst, ich möchte einen Job lernen, würdest du auch sagen: „Ich möchte nach zehn Jahren topfit sein.“ Ja, logisch, das würde ich auch erwarten. Und machst das bei der Bibel genauso.
Die lebenswichtige Bedeutung des Wortes Gottes
Wusstet ihr, dass Jesus davon spricht, dass wir von jedem Wort leben, das aus dem Mund Gottes geht? Dass das Wort Gottes der Same ist, den Gott sät, damit wir uns bekehren können?
Dass der Herr Jesus sich denen so nahe fühlt, wie man sich seiner Mutter und seinen Geschwistern nahe fühlt? Und zwar denen nahe fühlt, die das Wort Gottes hören und tun?
Wusstet ihr, dass das Wort Gottes unsere einzige Waffe im Kampf gegen das Böse ist? Wusstet ihr, dass das Wort Gottes in uns wirkt, weil es lebendig und wirksam ist? Dass wir sogar durch das Wort wiedergeboren wurden?
Das klingt vielleicht schräg, aber so formuliert es Petrus. Und deshalb ist das so wichtig. Wir müssen vielleicht wieder ganz neu lernen, die Bibel zu feiern.
Als ich das dann so schrieb, dachte ich mir: Ja, stimmt, man hatte sich ja so daran gewöhnt. Ich habe im Auto eine Autobibel liegen. Die liegt da einfach nur, falls ich auf dem Weg irgendwo hin meine Bibel vergessen sollte. So habe ich immer eine dabei. Ist doch logisch.
Hey, es gibt Millionen von Christen auf dieser Welt, die sich wünschen würden, das Neue Testament in ihrer Sprache lesen zu können. Bitte, bitte, bitte geht aus dieser Predigt heraus und stellt euch die Frage: Wie ist das eigentlich bei mir? Bin ich so jemand, der das verstanden hat, was diese Christen in Troas irgendwie gewusst hatten?
Diese Christen in Troas haben verstanden, dass unser geistliches Leben davon abhängt, wie viel wir von Paulus irgendwie raussaugen können. Wir werden dieses Jahr die ersten Spandauer Bibeltage haben. Ich habe einen guten Freund eingeladen, so einen Highbrainer, also richtig viel im Kopf. Er ist Bibelschullehrer und wird uns die Vorträge halten.
Das Ziel der Tage war, ihn auszusaugen, alles herauszuholen, was in ihm drinsteckt. Der muss völlig fertig nach Hause gehen. Und das war die Haltung der Leute hier in Troas.
Die Frage an dich: Bist du jemand, der mit heißem Hunger die Bibel liest, weil er Gottes Geist begegnen möchte, weil er hören möchte? Hast du einen Plan dabei? Hast du eine Idee, wie du da vorgehen möchtest? Und sagst du: Ja, an der Stelle bin ich gerade, das ist mein Ziel für das nächste Jahr?
Wisst ihr, ich habe so etwas. Ich studiere zwei biblische Bücher pro Jahr. Ich lese dazu gute Kommentare. Aber das ist das, was ich etwa hinkriege. Dann lese ich noch ein paar gute geistliche Bücher zu Themen, bei denen ich mich noch nicht so gut auskenne.
Und ich tue das, warum? Warum tue ich das? Als jemand, der sich eigentlich schon gut in der Bibel auskennt, warum bemühe ich mich weiter um die Bibel? Warum mache ich die Bibel nicht einfach zu und sage: Okay, die habe ich jetzt so oft durchgelesen, das reicht jetzt?
Ich kann euch sagen, warum ich das mache: Paulus warnt im Titusbrief die alten Männer davor, dass sie nur gesund im Glauben bleiben. Und genau das möchte ich. Es gibt eine Tendenz, im Alter nicht mehr gesund im Glauben zu sein, im Alter nicht nur alt, sondern dumm zu werden.
Damit mir das nicht passiert, damit ich meinen Glauben bis zum Schluss bewahre, habe ich mich entschieden: Ich will eine Sache in meinem Leben bewahren. Ich möchte diesen neugierigen, intensiven, auf Anwendung bedachten Umgang mit der Bibel. Das werde ich einfach nicht aufgeben.
Das ist eine Sache, die dich rettet. Und es gibt eine zweite. Aber die machen wir erst beim nächsten Mal.