Hagai 2,4-5, Seite 892
Einführung in die prophetische Botschaft und die Bedeutung des Heiligen Geistes
Hagai war ein Prophet im Alter von etwa achtzig Jahren. Davon wissen wir, weil er selbst den alten Tempel noch gesehen hat. Nach der siebzigjährigen Gefangenschaft in Babel kommt man so ungefähr auf dieses Alter.
Er lebte vor Sacharja, der seine Mission weiterführte. Doch nun richtet sich die Botschaft an Serubbabel, den Statthalter: Sei getrost! In der englischen Bibel heißt es „Sei stark!“. So spricht der Herr: Sei getrost, Jeschua, du Sohn Josadaks, du hoher Priester, sei getrost! Auch an das ganze Volk im Land richtet sich die Aufforderung: Arbeitet, denn ich bin mit euch, spricht der Herr Zebaoth, nach dem Wort, das ich euch zusagte, als ihr aus Ägypten zogt. Mein Geist soll unter euch bleiben. Fürchtet euch nicht!
In unserer Predigtreihe haben wir verschiedene Seiten und Aspekte des Heiligen Geistes betrachtet. Natürlich gäbe es noch viel mehr hinzuzufügen, wenn man nur an das schöne Kapitel 1. Korinther 2 denkt, in dem Paulus von der Erkenntnis des Geistes spricht, die in die Tiefen Gottes eindringt.
Zum Abschluss unserer Reihe möchte ich heute darauf hinweisen, dass der Heilige Geist uns im Kampf und in der Auseinandersetzung mit den Lügengeistern Klarheit schenkt. Wir singen so gern das Pfingstlied „O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein“. Philipp Spitta, Militärpfarrer in Hameln, hat dort solche Schwierigkeiten bekommen, weil er einen Bibelhauskreis gegründet hatte, dass er bei der Kirchenleitung wegen Sektiererei angezeigt wurde. Fünf Soldaten wurden aus dem Militär ausgeschlossen.
Man hat ihn lächerlich gemacht mit seinen „hirnverbrannten Traktaten“ – so das wörtliche Zitat. Er sagt: „Unglaub und Torheit brüsten sich frecher jetzt als je, darum musst du uns rüsten mit Waffen aus der Höhe.“ Der Heilige Geist muss uns rüsten in diesen Auseinandersetzungen, in denen man um Jesu Willen Spott, Hohn und Verachtung ertragen muss.
Die Bedeutung des Heiligen Geistes im geistlichen Kampf
Ich möchte es Ihnen an einer Geschichte aus dem Alten Testament deutlich machen. In Samaria war ein Staatsbesuch angesagt: Der König von Juda namens Josaphat, ein frommer Mann, war bei seinem Schwager, dem König Ahab, zu Besuch.
Während sie zusammen saßen, wird im Buch der Chroniken erzählt, wie viele Tiere für das Fest geschlachtet wurden. Da sagt der freche und gottlose König Ahab zu seinem Schwager, dem frommen Josaphat: „Wie wäre es, wenn wir einen Angriffskrieg vom Zaun brechen würden? Und zwar gegen Ramoth in Gilead.“
Der fromme Josaphat wird etwas unruhig. Zuerst sagt er: „Ich bin wie du, meine Pferde sind wie deine Pferde und meine Wagen wie deine Wagen, ich mache alles mit.“ Doch dann fügt er hinzu: „Vielleicht fragen wir doch besser den Herrn, ob er auch ein Ja dazu hat.“
Der König Ahab antwortet: „Kein Problem.“ Er lässt sofort 400 Propheten aufmarschieren. Diese Propheten verkünden im Chor: „Das ist die Meinung Gottes, jawohl, wir machen Krieg.“
Josaphat lässt sich von diesem Spektakel jedoch nicht beeindrucken. Er fragt: „Hast du nicht noch einen Propheten Gottes?“ Ahab sagt: „Ja, doch, ich habe einen, aber ich mag ihn nicht. Er sagt mir immer nur Negatives.“ Kein Wunder, denn am Hof von Ahab und der gottlosen Isebel kann man wohl kaum etwas anderes hören.
Dann wird dieser Micha aus Moreschet (in der Nähe von Jerusalem) herbeigerufen. Ich kann die ganze Botschaft des Micha jetzt nicht wiedergeben, aber am Ende sagt Micha, als der König fragt: „Glaubst du, du allein könntest gegen vierhundert Propheten bestehen, die sich doch auf Gott berufen?“ Folgendes: „Es ist ein Lügengeist ausgefahren und hat diese Propheten besessen.“
Man kann sich vorstellen, wie unruhig es dort wurde und wie sie tobten. Sie sagten, sie hätten einen falschen Geist. Wir stehen in einer Auseinandersetzung, solange wir als Christen in dieser Welt leben, mit den Lügengeistern unserer Zeit.
Wir können weiter nichts tun, als zu bitten: Herr, gib uns deinen Geist der Wahrheit, die Erkenntnis, die uns die Augen öffnet und uns das Verständnis schenkt. Gib uns das, damit wir immer wieder von dir selbst korrigiert werden und nicht unseren eigenen Ideologien oder irgendwelchen Meinungen aufsitzen.
Der Kampf um Wahrheit in der heutigen Zeit
Und in unseren Tagen tobt der Kampf um Wahrheit mitten unter den Christen. Was gilt eigentlich? Kann man sich auf das Wort Gottes verlassen? Was sind heute die Richtlinien Gottes für ein erfülltes Leben?
Man ist völlig verunsichert in diesem geistlichen Kampf. Statt dem Zeitgeist zu folgen und dem, was gerade Mode ist, erleben wir, wie der gottlose Mensch sich in die Mitte setzt und sagt: „Ich brauche keinen Gott mehr.“
Eine Weltanschauung, die die meisten besitzen, lautet: „Ich kann mein Leben selbst gestalten, wie es mir gerade in den Sinn kommt, so wie es mir Spaß macht. Ich lebe einfach so.“ Der gottlose Mensch hat sich erhoben und in die Mitte geschoben.
Und selbst unter Christen weiß man oft nicht mehr, wer jetzt eigentlich Recht hat. In dieser ganzen Not kann uns nur der Geist Gottes helfen. Nicht indem wir alles beschönigen, besänftigen oder Trostpflaster aufkleben, sondern indem wir sagen: „Herr, gib mir deinen Geist der Wahrheit inmitten des Unglaubens und der Torheit unserer Zeit. Leite du mich in deine Wahrheit, hilf mir, dass ich dich erkennen kann.“
Gott hat uns dieses herrliche Wort gegeben: „Mein Geist soll unter euch bleiben, fürchtet euch nicht.“
Die historische Situation bei Haggai und die Ermutigung zum Wiederaufbau
Was war damals die Lage, als Haggai das Wort im Auftrag Gottes sprach? „Mein Geist soll unter euch bleiben!“ Nach siebzig Jahren Gefangenschaft kehrten die Reste des Volkes Israel in ein zerstörtes Jerusalem zurück. Die Stadt sah trostlos aus, alles war eine Trümmerwüste, und das tat weh.
Die Orte, an denen man einst gesegnet wurde, waren zerbrochen. Mit welcher Sorgfalt war der Tempel damals aufgebaut worden! Die Steinmetze durften die Steine nicht einmal an Ort und Stelle behauen. Sie wurden fernab in Steinbrüchen sorgfältig vorbereitet. Doch all das war zerbrochen.
Man fühlt sich an manche wehmütigen Gedanken erinnert, die man hatte. Man fragt sich: Was war das einst in unserem Land? Als wir unsere großen Jugendtreffen abhalten konnten, als die Kirchen voll waren, als in den Häusern Hausandachten gehalten wurden, als Eltern ihre Kinder beten lehrten und in unserem Volk noch Gottesfurcht existierte. Man erinnert sich wehmütig an all das, was zerbrochen und vergangen ist.
Und wohin führt das alles noch? Damals, zu Haggais Zeiten, breitete sich Mutlosigkeit aus. Es schien, als hätte alles keinen Wert mehr. Was sollten wir als Einzelne schon tun? Es waren nur ein paar wackere Leute, ein kleines Grüppchen, die sich an den Wiederaufbau machten. Sie sagten: „Was können wir denn schon tun mit unseren schwachen Händen? Wir haben kein Geld, wir sind keine Fachleute, keine Profis. Wie sollen wir das zerstörte Heiligtum und die Stadt Gottes wieder aufrichten? Was kommt denn überhaupt dabei heraus?“
Da machte Haggai ihnen eines ganz deutlich: Die Hauptsache zuerst! „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes!“ Egal wie schwach eure Kraft auch ist, fangt an, mit eurem ganzen Leben nach der Sache Gottes zu trachten. Dann wird euch das Übliche auch zufallen. Gott wird seine Gaben noch dazu legen. Es ist nicht umsonst, was ihr tut, es ist nicht vergeblich.
Und so schwach ihr auch seid, wie müde und wie hinfällig ihr euch fühlt und wie wenig ihr erreichen könnt – traut es Gott zu, dass er seine Stadt wieder zurichtet. Und das, was Gott dann durch den Mund Haggais sagen lässt, ist noch viel größer. Schauen Sie in Ihre Bibel, Vers 7:
„Ja, alle Heiden will ich erschüttern, sie sollen aller Völker Kostbarkeiten bringen. Ich will dieses Haus mit Herrlichkeit füllen“, spricht der Herr Zebaoth. „Mein ist Silber und Gold, ich brauche nicht von euch die letzten Opfer. Ich baue doch mein Haus. Kommt, fangt an und bleibt dabei! Mein Geist soll unter euch bleiben.“
Ermutigung gegen Mutlosigkeit und die Kraft des Heiligen Geistes
Mutlosigkeit hat keinen Raum und darf niemals bei Ihnen Platz greifen – niemals! Manche von Ihnen sitzen vielleicht da und fühlen sich mutlos. Sie sagen: In unserer Gemeinde sind wir ganz wenige, unser Hauskreis ist so klein oder unsere Jugendarbeit ist kaum vorhanden. Aber seien Sie niemals mutlos, denn Gott sagt: Mein Geist soll unter euch bleiben – der Geist der Wahrheit, der Geist der Stärke und der Kraft.
Jeder Einsatz, sei er noch so klein oder unbedeutend, hat große Bedeutung für den Bau seines Reiches. Fürchte dich nicht, sei stark, sei getrost – dreimal wird es betont: Sei stark, sei stark, bleib dabei.
Meine einzige Sorge ist, dass man aus Unglauben faule Kompromisse eingeht. Viele meinen heute, sie müssten sich dem Zeitgeist beugen und die Bibel an die Modeerscheinungen der Zeit anpassen. Der große Prediger Charles H. Spurgeon sagt in einer Predigt zu diesem Text: „Und wenn ich der Einzige bin, der beim Wort Gottes bleibt, in einer Zeit des Abfalls und Unglaubens, ich werde dabei bleiben. Ich bin sicher, dass Gott seine Verheißungen erfüllt. Ich will niemals weichen von dem, was der Herr gesprochen hat. Ich will mich niemals anpassen an irgendwelche Zeiterscheinungen, denn ich weiß, dass Gottes Wort ewig bleibt.“
Gott hat seinen Geist verheißen – eine Ermutigung für uns. Gott spricht zu uns: Mein Geist soll unter euch bleiben. Darum sei jetzt stark und bleibe dabei.
Die Bedeutung des Heiligen Geistes für das Wirken in Schwachheit
Noch ein weiterer Gedanke: Sie dürfen den Heiligen Geist nicht gering achten. Gestern sprachen wir darüber, wie leicht Christen den Heiligen Geist verdrängen, weil sie oft nicht mehr wissen, dass allein in ihm der Schlüssel zu ihrer Vollmacht, zum Erfolg und zum Wirken liegt.
Wenn Gott sagt: „Mein Geist soll unter euch bleiben“, dann bedeutet das, dass es für Gott gar nicht wichtig ist, wie schwach die Menschen sind, die in seinem Werk stehen. Wir haben uns das oft falsch vorgestellt und immer gemeint, der Apostel Paulus sei ein großer Mann gewesen. Dabei sagt Paulus von sich selbst: „Ich war unter euch in Furcht und Schwachheit.“ Wo das Wort Gottes an Menschen wirkte, war es nie die Größe der Menschen, sondern immer nur der Geist Gottes.
Darum hat Gott sich so schwache Apostel ausgesucht, untrainierte Leute. Darum hat Gott auch uns ausgesucht. Sie dürfen den Geist Gottes niemals gering achten. Der Geist Gottes will durch schwache und ohnmächtige Werkzeuge wirken.
Als Salomo einst seinen Tempel erbaut hat, muss das ein wunderbares und kostbares Werk gewesen sein. Doch bei der Einweihung sagt König Salomo ganz bescheiden: „Es ist ja nur ein Haus.“ Dann geschah das Wunder: Die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus. Für Gott war es nicht wichtig, wie kunstvoll das Gebäude war.
Das hat mir besonders in der Hofhacker Kirche gefallen – die Schlichtheit. Ein Kirchengebäude, das 50 Mark gekostet hat, in dem wir immer noch auf den alten Bänken sitzen. Aber die Herrlichkeit Gottes erfüllt dieses Haus – das ist ein Geheimnis.
Dem Heiligen Geist ist es nicht wichtig, wie groß oder eindrucksvoll das ist, was ihr baut. Wir rechnen oft mit menschlichen Kategorien, doch Gott sagt: „Mein Geist soll unter euch bleiben.“
Ich möchte sagen: In dieser Zeit, in der viele Kirchen leerstehen, in der vieles zusammenbricht und auch in christlichen Kreisen viel Unglauben herrscht, wenn Gott sagt, sein Geist bleibt da, dann muss ich mich nur danach ausstrecken und mich füllen lassen.
Wo Menschen sind, die sich vom Geist Gottes füllen lassen, kann Neues geschehen – Großes und Ungeahntes.
Beispiele für das Wirken des Heiligen Geistes in der Welt heute
Der Heilige Geist besitzt eine enorme Kraft. Deshalb sind Erweckungen zu allen Zeiten ausgebrochen. So haben wir es in unserem Württemberger Land erlebt und auch in der Missionsbewegung. Gott sagt: „Ich will die Völker erschüttern.“ Herr, erschüttere unser deutsches Volk noch einmal, erschüttere unsere Stadt, damit Menschen dich erkennen können. Es ist einzig eine Sache seines Geistes.
Am Samstag haben wir ein Blatt vom wichtigsten Kenner der christlichen Szene in China, Tony Lambert, erhalten. Er sitzt in Hongkong. Ich möchte Sie kurz mit ein paar Zahlen konfrontieren, damit man das einfach mal hört.
Vor dreißig Jahren weiß ich noch genau, wie ich China aufgegeben hatte. Das kleine rote Buch von Mao und die Kulturrevolution ließen mich denken, das sei das Ende. Jetzt könne der Herr Jesus bald wiederkommen, weil die Gemeinde verfolgt wird. Es ist erschütternd, wie die Zahl der Christen gesunken ist. In der Provinz Anhui zum Beispiel sank sie von 42 auf 17, die letzten wenigen christlichen Bekenner dort.
Doch nach dem Ende der Kulturrevolution wurden die ersten fünf Kirchen geöffnet. Selbst die staatlichen Statistiken schreiben, dass wir statt dieser 17 Christen plötzlich im Jahr 1988 700 Christen hatten. Und das ohne irgendwelche äußere materielle Hilfe, ohne Geldströme von uns. Neulich sagte ein Vertreter des Staates, man gehe jetzt davon aus, dass die Zahl in dieser Provinz Anhui zwischen zwei und drei Millionen liegt.
Wenn Sie es mathematisch wissen wollen: Das ist in wenigen Jahren eine 147-fache Vermehrung. Wenn so etwas in unserer Stadt geschehen würde, der Geist Gottes kann es tun. Vielleicht sind wir noch zu stark und stehen ihm im Weg.
In der Provinz Henan war es ganz ähnlich ab 1949. Dort kann man schon im Jahr 1990 von einem zehnfachen Wachstum sprechen. Sie wissen, dass heute Christen in China in Haft sind und an vielen Stellen keine Möglichkeit haben, sich mit staatlicher Genehmigung zu versammeln. Einige Kirchen sind geöffnet, es gibt auch Treffpunkte. Aber eine ungeheuer große Zahl von Bibelgruppen wächst.
Wir kommen dort auf ein 64-faches Wachstum, wenn ich all die Zahlen aus den verschiedenen Provinzen zusammennehme, was dort geschehen ist. In der Provinz Jiangzhou hat sich die Gemeinde in den letzten 30 Jahren 17-fach vermehrt, ohne große Wirkung von außen, ohne große Aktionen. Die kleine, bibellesende Gemeinde hat sich vermehrt.
In den Berichten steht, dass man auf dem Land beobachtet, wie Menschen sich drängen, wenn irgendwo ein Schulungskurs, ein Bibelschulungskurs angeboten wird. Sie kommen auf Eseln und Fahrrädern. Meist sind fünf- bis sechsmal so viele Leute an den Kursen beteiligt, wie man überhaupt erwartet hatte. So geht das Wachstum weiter. Ein ganz großes Wachsen, ungeheuer!
Oder an einer anderen Stelle, um das aus unseren Tagen zu zeigen: Ein Mann aus China schreibt, dass sie 1995 zum ersten Mal das Evangelium gehört haben. Zuerst waren sie nur wenige und verstanden das Evangelium nicht klar. Es waren fast nur alte Leute und Frauen, die Analphabeten waren und nicht lesen konnten. Viele kamen nur, weil sie von ihren Krankheiten geheilt wurden. Es gab fast keine jungen Leute 1995.
Aber nur ein Jahr später waren viele zum Glauben gekommen. Heute versammeln sie sich in elf Dörfern und Städten, haben sechzehn Kirchen gegründet und daneben noch sechzehn Predigtstellen.
Oder an einer anderen Stelle in der Stadt Qinghai: Dort war eine Gruppe von fünfzig alten Frauen, kein junger Mensch war dabei. Sie kamen zusammen und beteten morgens früh. Er berichtet, es war um sechs Uhr Ortszeit, nach Pekinger Zeit sogar schon um halb fünf, als sie zum Gebet zusammenkamen. Aus dieser Gruppe von 50 alten Frauen sind in wenigen Jahren 6.780 Menschen getauft worden.
Das geschah nach einer totalen Kulturrevolution unter Mao Zedong. Der Geist Gottes kann das doch tun. Warum sollte er es bei uns nicht tun? Ich möchte vom Geist Gottes Großes erwarten und will nicht gering denken.
Aufruf zur Erneuerung und zum Wirken im Geist Gottes
Wir sangen gerade das Lied von Benjamin Schmolk: "Lass die Zungen brennen, wenn wir Jesus nennen." Herr, lass es wirklich bei uns so sein, dass wir durchdrungen sind von deinem Geist. Dass wir selbst Zeugen des Glaubens sind und Erfahrungen mit Jesus machen.
Noch einmal: So klein auch die Gaben sind, die wir dazulegen, der Herr selber schafft das doch.
Und noch ein letztes: Lasst uns ans Werk gehen! Sei getrost und arbeite doch! Seid getrost, seid stark und arbeite! Jetzt geht doch an die Arbeit, es lohnt sich doch! Sagt doch nicht immer: "Was sollen wir denn schon?" Die Zeit der Mutlosigkeit darf keinen Augenblick bei Christen sein! Oder gilt die Verheißung nicht mehr? Hat Gott seinen Geist weggenommen? Er hat versprochen, dass sein Geist dableibt.
Fang du an, auf diesen Geist Gottes zu bauen, mit ihm zu rechnen! Darum befähigt dich der Geist Gottes zum Zeugnisdienst. Ihr dürft wirken, euer Leben wird überfließend voll. Ihr dürft wirken!
Manchmal habe ich Angst, wir würden in unseren Tagen verschlafen, was Gott in allen Teilen der Welt Großes tut. Aber es geht immer nur durch den Geist. Vielleicht war das eine verhängnisvolle Entwicklung bei uns, dass viele meinten, je mehr wir uns der Welt anpassen, umso mehr würden wir die Welt erreichen.
Nein, wenn wir das Evangelium entleeren, haben wir nichts mehr. Wenn wir den schmalen Weg der Nachfolge Jesu verbreitern, führen wir Menschen irre. Und darum ist es so wichtig, dass wir im Dienst bleiben und die ganzen Zusagen, die wir in dieser Predigt gehört haben, wieder ganz neu für uns annehmen.
Herr, ich will mich dir ganz neu weihen. Gib mir deinen Heiligen Geist! Dein Geist gibt Zuversicht und Hoffnung. Mach mich tüchtig und brauchbar, und ich darf an deinem Werk mitarbeiten. Natürlich bin ich untüchtig, aber das macht ja nichts – dein ist Silber und Gold.
Herr, jetzt nimm du meine Gabe und mach etwas Großes für dein Reich. Ich will nur dir gehorsam sein, ich will nur in deiner Spur bleiben.
Wie oft hat Jesus davon gesprochen, dass er dieses Gebet erfüllt: Wie Kinder um Brot schreien, so wird er den Heiligen Geist denen geben, die ihn darum bitten. Wie wunderbar ist das, wenn wir uns reinigen – davon sprachen wir gestern – und dem Heiligen Geist Raum geben, damit mein Leben ein Zeugnis für andere werden kann.
Dass unser Familienleben erneuert wird, meine Gedanken erneuert werden – ich brauche noch viel, viel mehr die Gabe des Heiligen Geistes, dass er mich erfülle im Dienst, in meinem persönlichen Leben, in meinem Denken, Fühlen und Wünschen.
Herr, komm du in mir wohnen und mach etwas daraus! Dein Geist soll unter euch bleiben. Darum seid getrost und arbeitet! Es hat eine wunderbare Verheißung.
Unser lieber Bruder aus Afrika hat uns an dieses herrliche Wort aus 1. Korinther 15,58 erinnert: "Es ist nicht vergeblich, wo es im Namen Jesu getan wird." Amen.