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Smyrna: Sei bereit zum Leiden!

7 persönliche Briefe von Jesus, Teil 2/7
06.09.2007Offenbarung 2,8-11

Einleitende Gedanken

Es geschah 1944. Studienrat Dr. Georg Maus (1888-1945) behandelte in einer Oberstufenklasse in Idar-Oberstein die Missionsgeschichte. Er zeigte seinen Zuhörern, wie durch das Gebot der Feindesliebe unter den primitiven Völkern die Blutrache verschwindet und die Stammesfehden immer mehr eingeschränkt werden. Daraufhin fragte ihn eine Schülerin, ob das Gebot der Feindesliebe denn auch heute noch gelte. Der Lehrer antwortete: "Ja, denn Jesu Worte gelten immer und überall und unter allen Umständen." Auch auf die Frage: "Müssen wir denn auch die Engländer lieben?", erwiderte er mit einem uneingeschränkten Ja. "Aber Dr. Goebbels hat doch gestern erst in seiner Rede dazu aufgerufen, dass wir sie hassen müssen!" Deutlich spürte der Lehrer die Falle, in die hinein er gelockt werden sollte. Er machte eine kurze Pause, dann sagte er ruhig: "Auch Dr. Goebbels kann das Gebot Jesu nicht aufheben." Maus wurde verhaftet und starb auf dem Transport nach Dachau den Hungertod.

Unser Glaube an Jesus Christus kann von uns viel abfordern, wie diese Begebenheit zeigt. Auch die Gemeinde in Smyrna musste sich dieser Wirklichkeit stellen. Bevor wir uns aber mit dem Brief von Jesus an die Gemeinde in Smyrna beschäftigen, möchte ich Euch noch kurz zeigen, wie die Sendschreiben aufgebaut sind. Aufbau der Sendschreiben

  1. Empfänger und Schreibbefehl
  2. Selbstvorstellung des Botschaftserlassers (Jesus)
  3. Richterliche Bestandsaufnahme – Lob und Tadel (Nur Tadel: Laodizea; nur Lob: Smyrna und Philadelphia)
  4. Bussruf mit Drohworten oder Mahnwort mit Verheissung
  5. Merkspruch (sie verallgemeinern die Botschaft über die örtlichen Verhältnisse hinaus)
  6. Siegesspruch (Jede Gemeinde bekommt einen Siegesspruch und kann siegen)

Alle Briefe sind nach diesem Muster verfasst. Es gibt wenige Ausnahmen, wie beim Brief an Smyrna. Bei dieser Gemeinde fällt der Tadel weg. Sie wird nur gelobt.

I. Jesus besiegte den Tod

Jeder Gemeinde stellte sich Jesus anders vor. Er betonte das an seiner Person, das für die Situation der Gemeinde von besonderer Bedeutung war. Den Smyrnäern stellt er sich so vor: „Schreibe an den Engel der Gemeinde in Smyrna: Der Erste und der Letzte, der, der tot war und wieder lebendig wurde, lässt der Gemeinde sagen: Offenbarung 2, 8. Jesus macht die Gemeinde auf seinen eigenen Leidensweg aufmerksam. Die bedrängte und leidende Gemeinde soll sich bewusst sein, dass ihr Herr der Erste war, also er war bevor die Welt erschaffen wurde. Er kam aus der Ewigkeit in die Endlichkeit. Sie sollen sich vergegenwärtigen, dass ihr Herr, der am Kreuz hingerichtet wurde, der Letzte sein wird. Er wird am Ende das Sagen haben. „Der Erste und der Letzte, der, der tot war und wieder lebendig wurde.“ Offenbarung 2, 8. Er wird triumphieren, selbst wenn das heute nicht den Anschein macht. Jesus musste auch sterben. Er wurde verspottet und verhöhnt, aber gerade durch diese Niederlage besiegte er den Tod. Durch das, was er selber durchgemacht hatte, kann er die Gemeinde in ihrer schwierigen und unangenehmen Situation sehr gut verstehen. Er kann mit ihnen mitfühlen.

Schliesslich hatte Jesus durch seinen Tod am Kreuz uns Menschen erlöst und vor der Verdammnis gerettet. Er hat uns von den Fesseln des Bösen freigekauft. Johannes hörte in einem Lied der Ältesten, als ihm ein Einblick in die himmlische Welt gewärt wurde folgendes: „Du (Jesus) hast dich als Schlachtopfer töten lassen und hast mit deinem Blut Menschen aus allen Stämmen und Völkern für Gott freigekauft.“ Offenbarung 5, 9. Jesus erreichte durch seine Hinrichtung unsere Rettung. In den Augen der Menschen war er ein Versager, sie spotteten. Auch die Soldaten trieben ihren Spott mit ihm: sie traten zu ihm hin, boten ihm Weinessig an und sagten: „Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst!“ Lukas 23, 36-37. Jesus hielt diese Demütigungen aus: „Im Gehorsam gegen Gott erniedrigte er sich so tief, dass er sogar den Tod auf sich nahm, ja, den Verbrechertod am Kreuz.“ Philipper 2, 8Aber er – und das ist für die Gemeinde von grösster Bedeutung – er war tod und wurde lebendig. Durch diese scheinbare Niederlage hatte er einen grossen Sieg errungen: Der Tod verlor seine Kraft. Deshalb gilt: „Wir wissen ja, dass Christus, nachdem er von den Toten auferstanden ist, nicht mehr sterben wird; der Tod hat keine Macht mehr über ihn.“ Römer 6, 9. Der Tod hat deshalb auch keine Macht mehr über denen, die an Jesus glauben. Eine wichtige Botschaft für die Gemeinde in Smyrna.

Bibelstellen zum Nachschlagen:Matthäus 20, 19; Matthäus 26, 38; Markus 15, 29; Lukas 22, 64-65; Lukas 23, 39; Römer 6, 8; 1. Korinther 15, 55-57; Philipper 2, 8-9; Hebräer 2, 18; Hebräer 4, 15

II. Der tapfere Widerstand

Smyrna war ähnlich wie Ephesus eine reiche Hafen- und Handelsstadt. Es lebten einflussreiche Juden in dieser Stadt. Die Gemeinde passte gar nicht so richtig in diese blühende Stadt. Sie schien so kümmerlich und unattraktiv. Jesus sagte: „Ich weiss, wie hart du bedrängt wirst und in welcher Armut du lebst (eigentlich bist du aber reich!).“ Offenbarung 2, 9. Die Christen in Smyrna waren arm. Das kann durchaus als materielle Armut verstanden werden. Wenn Jesus das betont, könnte das auch heissen, dass sie wegen ihres Glaubens in diese Armut geraten waren. Durch die ganzen Jahrhunderte hindurch wurden Christen ihres Besitzes enteignet. Das sehen wir schon im Hebräer: „Mit denen, die im Gefängnis waren, habt ihr gelitten. Und als man euch euren Besitz wegnahm, habt ihr das mit Freude ertragen in dem Bewusstsein, etwas zu besitzen, was viel wertvoller ist und was euch niemand nehmen kann.“ Hebräer 10, 14.

Das ist doch wirklich hart. Stell Dir vor, Du musst alles hergeben, was Du besitzt. Man enteignet Dich einfach deshalb, weil Du Christ bist. Du musst Dein Haus oder Deine Wohnung verlassen und darfst kaum etwas mitnehmen. Das war auch einmal in der Schweiz so. Zu hunderten wurden die Täufer gezwungen, die Schweiz zu verlassen. Sie wurden ausgeschafft und erreichten das Ausland völlig mittellos. Ihre Häuser wurden versteigert und das Geld behielten die politischen Gemeinden.

Diese evangelische Kirche in Schwarzenegg bei Steffisburg wurde mit Geldern der Täufer erstellt. Bis heute müssen Christen in Kauf nehmen, dass sie enteignet werden, dass sie aus ihren Häusern flüchten müssen und alles zurücklassen. In Smyrna traf das Gegenteil von dem ein, was wir als Christen so gerne hören. Nämlich: wenn Du Jesus treu bist, dann wird er Dich auch materiell segnen. Wie schnell finden solche Verkündigungen Anklang! Wem es nicht so gut geht, der glaubt halt nicht richtig oder der hat irgendeine Leiche im Keller, eine Sünde, die er nicht aufgeben will. Natürlich kann es sein, dass uns Gott materiell segnet. Dafür gibt es auch Aussagen in der Bibel. Doch nüchtern betrachtet ist das, was Paulus den Gemeinden sagte, als er sie im Glauben an Jesus stärken wollte zutreffender: „Nach Gottes Plan müssen wir viel Schweres durchmachen, ehe wir in sein Reich kommen.“ Apostelgeschichte 14, 22.

Wie gerne überhören wir diese Worte. Der Glaube soll uns Vorteile und Annehmlichkeiten bringen. Er soll uns in der Lebensbewältigung helfen, aber bitte nicht das Leben noch komplizierter und schwieriger machen. Aber Jesus sagte: Obwohl ihr in den Augen der Menschen arm und bedauernswert scheint, seid ihr in Wirklichkeit reich. Die Gemeinde kennt etwas, das viel wertvoller ist, als der materielle Segen. Nochmals: „Und als man euch euren Besitz wegnahm, habt ihr das mit Freude ertragen in dem Bewusstsein, etwas zu besitzen, was viel wertvoller ist und was euch niemand nehmen kann.“ Hebräer 10, 14. Den Reichtum, den wir durch den Glauben an Jesus bekommen haben, macht das Leid erträglich. Schliesslich erwartet Jesus nichts von uns, was er nicht selber getan hat. Paulus schrieb: „Ihr wisst ja, was Jesus Christus, unser Herr, in seiner Liebe für euch getan hat. Er war reich und wurde für euch arm; denn er wollte euch durch seine Armut reich machen.“ 2. Korinther 8, 9. Aber nicht nur die Armut belastete diese Gemeinde. Sie mussten sich auch noch verspotten und verleumden lassen. Jesus sagt: „Ich weiss auch, wie sehr du von Leuten verhöhnt und verleumdet wirst, die sich zwar Juden nennen, aber in Wirklichkeit eine Synagoge des Satans bilden.“ Offenbarung 2, 9.

Spott kann sehr schmerzen und zermürben und wenn er dann noch mit Verleumdungen einhergeht, wird es fast unerträglich. Verleumdungen sind Lügen, die über uns verbreitet werden. Jesus wusste das und wenn er das der Gemeinde so sagte, bezeugte er ihnen damit, dass er diesen Lügen keinen Glauben schenkt. Er weiss, wie die Gemeinde lebt. Diese Angriffe kamen von den Juden, die in Smyrna eine Synagoge hatten und recht einflussreich waren. Das ursprüngliche Volk Gottes, das Volk des alten Bundes, kämpfte verbissen gegen das neue Volk Gottes, das Volk des neuen Bundes.

Übrigens ist es oft so, dass die verbissenen Feinde der Christen oft wenige sind, die aber eine Masse in Bewegung setzen können. So war es doch auch bei der Kreuzigung von Jesus. Die Leute reiben sich danach die Augen und sagen, wie konnten wir da nur mitmachen. Leider war es so, dass die härtesten Feinde des Evangeliums die Juden waren. Jesus scheute sich nicht klare und eindeutige Worte auszusprechen. Er sagte nicht, seit behutsam, sie gehören zu meinem Volk. Ihr müsst sie mit besonderer Sorgfalt behandeln, schliesslich sind sie etwas ganz Besonderes. Nein, Jesus sagte ganz deutlich, wie er diese Juden einstuft: „…die sich zwar Juden nennen, aber in Wirklichkeit eine Synagoge des Satans bilden.“ Offenbarung 2, 9. Sie waren zu Dienern des Satans geworden. Dieser Vorwurf von Jesus war nicht neu. Er sagte, als er in Israel lebte, den führenden Juden, die ihm nachstellten: „Ihr stammt vom Teufel; der ist euer Vater. Und was euer Vater wünscht, das führt ihr bereitwillig aus. Er war von Anfang an ein Mörder und stand nie auf dem Boden der Wahrheit, weil es in ihm keine Wahrheit gibt. Wenn er lügt, redet er so, wie es seinem ureigensten Wesen entspricht; denn er ist ein Lügner, ja er ist der Vater der Lüge.“ Johannes 8, 44. Eigentlich wurden die Menschen, die den Christen am nächsten gestanden waren, zu ihren ärgsten Feinden. Jesus tröstet die Gemeinde, indem er sie wissen lässt, dass er sehr wohl weiss, was sie durchmachen. Sie haben eigentlich nichts Besonderes geleistet. Sie waren einfach Jesus treu geblieben.

Bibelstellen zum Nachschlagen:Matthäus 10, 16; Lukas 6, 20; Johannes 8, 44; Apostelgeschichte 14, 22; Römer 2, 28-29; 1. Korinther 9, 25; 2. Korinther 8, 9; 1. Thessalonicher 1, 6; 2. Timotheus 2, 5; Hebräer 10, 34; Jakobus 2, 5

III. Die bevorstehenden Qualen

Die Gemeinde hatte doch genug gelitten – findet Ihr nicht auch? Die Christen von Smyrna hätten jetzt eine Pause verdient. Aber das Gegenteil war der Fall. Es wurde alles noch viel schlimmer. „Doch du wirst noch mehr leiden müssen. Es wird so weit kommen, dass der Teufel einige von euch ins Gefängnis werfen lässt. Das wird eine harte Prüfung für euch sein, und ihr werdet zehn Tage lang Schweres durchmachen. Lass dich durch das alles nicht erschrecken! Bleibe mir treu, selbst wenn es dich das Leben kostet, und ich werde dir als Siegeskranz das ewige Leben geben.“ Offenbarung 2, 10. Die Demütigungen gingen noch weiter. Dem Teufel würde es sogar gelingen, einige Christen ins Gefängnis zu werfen. Jesus deutete sogar an, einige könnten in nächster Zeit sogar sterben, wenn sie Jesus treu bleiben wollten. Und von diesen schlechten Aussichten, sollten sie sich nicht zurückschrecken lassen! Keine leichte Aufforderung: Vielleicht kommst Du ins Gefängnis und sie töten dich eventuell, aber lass dich nicht zurückschrecken. Das ist Knüppeldick und wir stehen wieder vor dieser schwer erklärbaren Frage, warum der Teufel dermassen hart gegen die Gemeinde Jesu wüten darf. Klar, seine Zeit ist beschränkt. 10 Tage wird diese Phase dauern, aber warum diese 10 Tage. Das sind doch 10 Tage zu viel!

Wo ist denn da die Macht von Jesus? „Mir ist alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben.“ Matthäus 28, 18. Keine leichte Frage. Wir müssen eben anerkennen, dass der Fürst dieser Welt oder der Herrscher dieser Welt immer noch der Teufel ist. Wie Jesus sagte, wird der Heilige Geist den Menschen erklären dass dieser Herrscher verurteilt ist: „Was das Gericht betrifft, wird er ihnen zeigen, dass der Herrscher dieser Welt verurteilt ist.“ Johannes 16, 11. Er ist verurteilt, denn am Kreuz auf Golgatha hatte in Jesus besiegt, doch das Urteil ist noch nicht vollzogen. Das kommt erst noch und deshalb kann der Teufel bis heute wüten und Schaden anrichten. Deshalb schrieb Petrus: „Seid wachsam und nüchtern! Euer Feind, der Teufel, schleicht um die Herde wie ein hungriger Löwe. Er wartet nur darauf, dass er jemand von euch verschlingen kann.“ 1. Petrus 5, 8Aus Gründen, die wir nicht erklären können, ist dem Teufel noch Raum und Zeit gegeben, in dessen Grenzen er wüten darf. Es ist eben nicht nur eine Floskel, dass er als Herrscher dieser Welt bezeichnet wird. Dieses Recht hatte er sich durch den Ungehorsam von Adam und Eva erworben. Das muss der Grund sein, weshalb es immer wieder Zeiten gibt, in denen der Satan sein Unwesen treiben darf, er bleibt jedoch immer beschränkt. Gott setzt ihm Grenzen. Jesus sagte seinen Jüngern im Blick auf die letzten furchtbaren Tage: „Würde diese Zeit nicht verkürzt, dann würde kein Mensch gerettet werden, aber um der Auserwählten willen wird sie verkürzt werden.“ Matthäus 24, 22.

Wir dürfen die Augen vor dieser Wirklichkeit nicht verschliessen. Wir helfen uns nicht, indem wir so tun, als ob der Satan uns keinen Schaden zufügen könnte. Natürlich kann er das. Aber er kann uns nur äusserlichen Schaden zufügen. Paulus hatte seine schweren Zeiten, die er wegen seines Glaubens an Jesus erleiden musste mit grösster Selbstverständlichkeit hingenommen. Er sagte sogar: „Im Übrigen meine ich, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen, wenn wir an die Herrlichkeit denken, die Gott bald sichtbar machen und an der er uns teilhaben lassen wird.“ Römer 8, 18.

Bibelstellen zum Nachschlagen:Matthäus 10, 28; Matthäus 28, 18; Lukas 22, 53; Johannes 12, 27; Johannes 19, 11; Römer 8, 18+36; 1. Korinther 10, 13; 2. Korinther 6, 4-10; 2. Korinther 8, 1-5; Offenbarung 13, 12

IV. Der grandiose Sieg

Dieses Leiden konnten die Christen nur ertragen, weil sie eine wunderbare Zukunft vor Augen hatten. Jesus sagte: „Bleibe mir treu, selbst wenn es dich das Leben kostet, und ich werde dir als Siegeskranz das ewige Leben geben.“ Offenbarung 2, 10. Es lohnt sich also, die Nachteile in dieser vergänglichen Welt zu ertragen, denn der Lohn ist grossartig: das ewige Leben. Oder wie es Jesus noch anders sagte: „Wer bereit ist zu hören, achte auf das, was der Geist den Gemeinden sagt! Dem, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht, kann der zweite Tod nichts anhaben.“ Offenbarung 2, 11. Die Christen werden einen grandiosen Sieg erleben, denn der zweite Tod kann ihnen nichts anhaben. An dem Tag, wenn der zweite Tod eintritt, werden wir erst vollumfänglich realisieren, wie grossartig der Lohn ist, den wir bekommen. Wie lohnenswert es war, Jesus treu zu bleiben. „Glücklich, wer zu Gottes heiligem Volk gehört und an der ersten Auferstehung teilhat! Über diese Menschen hat der zweite Tod keine Macht.“ Offenbarung 20, 6. Der zweite Tod ist sozusagen die Verdammnis und die endgültige Beseitigung des Teufels. Der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen; der Feuersee ist der Zweite Tod. Offenbarung 20, 14. Wer in diesem Feuersee landen wird, der wird an den schlimmsten möglichen Ort kommen. Der zweite Tod ist das Schrecklichste, was man überhaupt erleben kann. Deshalb heisst es in der Offenbarung:

„Schlimm jedoch wird es denen ergehen, die sich feige zurückziehen und den Glauben verraten, deren Leben in meinen Augen verabscheuungswürdig ist, die andere umbringen, sich sexueller Ausschweifung hingeben, okkulte Praktiken ausüben oder Götzen anbeten. Auf sie und auf alle, die es mit der Lüge halten, wartet der See aus Feuer und brennendem Schwefel, und das bedeutet: Auf sie wartet der zweite Tod.“ Offenbarung 21, 8.

Bibelstellen zum Nachschlagen:2. Timotheus 4, 8; Jakobus 1, 12; 1. Petrus 4, 12; Offenbarung 20, 6+14-15; Offenbarung 21, 4+8

Schlussgedanke

Die Gemeinde in dieser blühenden Hafen- und Handelsstadt machte einen kümmerlichen Eindruck. Sieht so die Gemeinde Gottes aus? Wenn Jesus die Gemeinde ermutigt und ihnen aufzeigt, dass sie, wie er, durch Leiden zum Ziel kommen, war das eine enorme Ermutigung für diese Christen. Sie hatten nichts falsch gemacht. Es war nicht Sünde in der Gemeinde, deswegen es ihnen so schlecht erging. Nein, es ging ihnen so schlecht, weil sie Jesus treu sein wollten. Petrus sagte den Christen schon: „Meine Lieben, wundert euch nicht über die harte Probe, die wie ein Feuersturm über euch gekommen ist. Sie kann euch nicht unerwartet treffen.“ 1. Petrus 4, 12Nehmen wir es, wie es kommt. Es ist ganz und gar nicht selbstverständlich, dass es uns so gut geht. Eigentlich ist das eher die Ausnahme. Pastor Richard Wurmbrand wurde in Rumänien zu einer vierzehnjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, weil er das Evangelium gepredigt hatte. Obwohl die Gefangenenaufseher ihm vier seiner Wirbel im Rückgrat zerschlugen und Schnittwunden und Löcher in seinen Körper brannten, konnten sie ihn nicht von seinem Glauben abbringen. Wurmbrand erzählte: »Allein in meiner Zelle, kalt, hungrig, in Lumpen, ich tanzte jede Nacht vor Freude.« Wurmbrad war mit einem Mann im Gefängnis, den er zuvor zu Jesus führen konnte, er fragte ihn: »Hast du keinen Groll gegen mich, weil ich dich zu Jesus Christus geführt habe?« Dieser antwortete darauf: »Ich finde keine Worte, mit denen ich meine Dankbarkeit dafür ausrücken könnte, dass du mich zu diesem wunderbaren Heiland geführt hast.«

Paulus schrieb einmal nach Rom: „Wir freuen uns über die Nöte, die wir jetzt durchmachen. Denn wir wissen, dass Not uns lehrt durchzuhalten.“ Römer 5, 3.

Bibelstellen zum Nachschlagen:Johannes 10, 28; Römer 5, 3; Römer 12, 12; 1. Korinther 15, 58; 1. Petrus 4, 12

Amen