Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 108: „Satt vom Gehorsam.“
Begegnung am Berg Garizim: Jesus und die samaritische Frau
Wir sind weiterhin am Fuß des Berges Garizim, wo der Herr Jesus mit einer samaritischen Frau spricht. Eigentlich ist er sehr zurückhaltend, sich als Messias zu offenbaren, aber in diesem Fall macht er eine Ausnahme.
In Johannes 4,26 spricht Jesus zu ihr: „Ich bin es, der mit dir redet.“ Als er das sagt, geschehen zwei Dinge: Die Jünger kommen zurück, und die Frau geht weg.
In Johannes 4,27 heißt es: „Und darüber kamen seine Jünger und wunderten sich, dass er mit einer Frau redete.“ Man merkt, dass seine Jünger Männer ihrer Zeit waren. Stolze jüdische Männer redeten nicht mit einer samaritischen Frau. Sie kommen, sehen ihren Meister mit der Frau reden, wundern sich, trauen sich aber nicht, nachzufragen.
„Und darüber kamen seine Jünger und wunderten sich, dass er mit einer Frau redete, dennoch sagte niemand, was suchst du oder was redest du mit ihr?“ (Johannes 4,27) Eigentlich schade.
Aber auch wenn sie nichts sagen, redet die Frau umso mehr. In Johannes 4,28-29 heißt es: „Die Frau nun ließ ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagte zu den Leuten: Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe.“
Ich glaube, jeder hat so seine humorvollen Stellen in der Bibel. Für mich ist das so ein Vers, bei dem ich immer wieder schmunzle. Eine Frau mit einer ordentlichen Portion sexueller Erfahrung kommt in ihre kleine Stadt und sagt: „Seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe.“
Ich könnte mir gut vorstellen, dass der ein oder andere Mann noch mal unter vier Augen nachfragt: „Du, alles? Wirklich alles?“ Und ich muss dabei schmunzeln.
Aber merkt ihr, die Frau ist richtig klug. Sie will die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer, und sie bekommt sie. Dabei ist auch ihr Ziel klar: Sie möchte, dass alle darüber nachdenken, ob dieser jüdische Mann, dieser Jesus aus Nazareth, der Christus sein könnte.
Johannes 4,29: „Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe. Dieser ist doch nicht etwa der Christus?“ Die Frau erreicht ihr Ziel, ihre Zuhörer sind interessiert. Sie wollen selbst diesen komischen jüdischen Mann kennenlernen.
Johannes 4,30: „Sie gingen zu der Stadt hinaus und kamen zu ihm.“
An dieser Stelle findet sich nun ein zeitlicher Bruch, ein Sprung zurück. Die Jünger kommen zu Jesus, sehen ihn mit der Frau reden, trauen sich nicht, ihn zu befragen, erinnern sich aber dann an ihren eigentlichen Auftrag. In Vers 8 heißt es, dass seine Jünger weggegangen waren in die Stadt, um Speise zu kaufen.
Ganz ehrlich, die Jünger kommen mir manchmal wie die Hobbits vor. Viele ihrer Gedanken drehen sich ums Essen.
In Johannes 4,31 heißt es: „In der Zwischenzeit baten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iss!“ Rabbi bedeutet Lehrer. Jesus war ihr Meister, sie waren seine Schüler.
Sie hatten Essen besorgt, aber Jesus scheint mit den Gedanken woanders zu sein. Sie hatten erwartet, dass er hungrig wäre, aber er wirkt nicht so.
Jetzt kommen wir zu dem Punkt, der mich an diesen Versen am meisten beeindruckt: Jesus hat der Frau Wasser angeboten, das den Lebensdurst für immer stillt. Und er selbst hatte natürlich auch von diesem Wasser getrunken. Jesus wusste, was es bedeutet, ewiges Leben zu besitzen. „In ihm war Leben“, heißt es ganz zu Beginn des Johannes-Evangeliums.
Frage: Kann es etwas geben, das mich so sehr erfüllt, dass ich das Essen vergesse? Ja, natürlich. Das ist jedem von uns schon passiert.
Wie oft kommt meine Frau als Lehrerin am Anfang des Schuljahres nach Hause und sagt, dass sie völlig vergessen hat, etwas zu essen. Natürlich gibt es das, dass wir von einer Aufgabe so erfüllt sind, dass wir vergessen, aufs Klo zu gehen, aufs Handy zu schauen oder eben auch etwas zu essen.
Für Jesus war das Gespräch mit der Samariterin so eine Aufgabe, ein Moment, der ihn völlig erfüllt hat. Deshalb kann er in dem Moment einfach noch nicht ans Essen denken.
Johannes 4,32: „Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt.“
Wir haben Jesus schon öfter so reden hören. Wir ahnen, dass er hier einen seiner – ich nenne das mal – philosophischen Momente hat. Jesus kann nämlich auf sehr unterschiedliche Weise reden: mal in Gleichnissen, mal wie hier in Vergleichen, mal auf eine eher normale Weise.
Man muss bei dem Herrn Jesus immer darauf gefasst sein, dass er bildhaft formuliert. Und oft sind die Jünger im ersten Moment überfordert.
„Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt.“ Der erste Gedanke der Jünger ist: Johannes 4,35: „Da sprachen die Jünger zueinander: Hat ihm wohl jemand Essen gebracht?“ Vielleicht gar nicht so weit hergeholt.
Er hatte doch mit dieser Frau gesprochen, vielleicht hatte die etwas zu essen dabei. Oder wusste als Einheimische vielleicht, wie man ganz schnell Essen besorgen konnte. Also der Gedanke ist nachvollziehbar und trotzdem völlig falsch.
Obwohl sie nicht mit Jesus, sondern zueinander reden, hört Jesus, was sie sagen, und korrigiert sie.
Johannes 4,34: „Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe.“
Was für eine Aussage! Ich weiß genau, wovon der Herr Jesus hier spricht.
Ich erinnere mich bis heute gut an die erste Person, die sich bei meiner Frau und mir in einem evangelistischen Hauskreis zum Herrn Jesus bekehrt hat. Ich erinnere mich daran, wie wir uns gemeinsam hingekniet haben, wie sie ihr Leben nach Jahrzehnten der religiösen Suche diesem Gott, den sie immer schon finden wollte, übergab.
Ich weiß, wie ich dann mit unglaublicher Freude im Herzen, im Auto, vor Freude schreiend und auf das Lenkrad einschlagend, mit Freudentränen in den Augen nach Hause gefahren bin.
Es gibt geistliche Erfahrungen, die machen noch viel mehr satt als ein gutes Essen. Zu erleben, wie man Gottes Willen tut, sein Werk vollbringt und einem Menschen ewiges Leben schenkt – das macht wirklich satt. Das ist Leben in Fülle.
Was könnte man jetzt tun? Man könnte sich die Frage stellen, wie sehr man sich wünscht, dass ein Mensch durch einen selbst und das eigene Zeugnis ewiges Leben findet.
Das war’s für heute. Wenn es in deiner Gemeinde einen evangelistischen Hauskreis gibt, dann überlege dir, wie du ihn in der kommenden Woche unterstützen kannst.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Die Jünger und ihre Gedanken: Ein Blick auf den Alltag
An dieser Stelle gibt es einen zeitlichen Bruch, einen Rücksprung. Die Jünger kommen zu Jesus, sehen ihn mit der Frau sprechen, trauen sich aber nicht, ihn direkt zu befragen. Dann erinnern sie sich an ihren eigentlichen Auftrag.
In Vers 8 heißt es, dass seine Jünger in die Stadt gegangen waren, um Speise zu kaufen. Ganz ehrlich: Die Jünger kommen mir manchmal wie Hobbits vor, denn viele ihrer Gedanken drehen sich ums Essen.
Johannes 4,31: In der Zwischenzeit baten ihn die Jünger und sprachen: „Rabbi, iss!“ Rabbi bedeutet Lehrer. Jesus war ihr Meister, sie waren seine Schüler.
Die Jünger hatten Essen besorgt, aber Jesus scheint mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein. Sie hatten erwartet, dass er hungrig wäre, doch er wirkt nicht so. Und...
Jesus’ geistliche Nahrung: Ein tieferes Verständnis von Erfüllung
Jetzt kommen wir zu dem Punkt, der mich an diesen Versen am meisten beeindruckt. Jesus hat der Frau Wasser angeboten, das den Lebensdurst für immer stillt. Und er selbst hatte natürlich selbst von diesem Wasser getrunken. Jesus wusste, was es bedeutet, ewiges Leben zu besitzen.
„In ihm war Leben“, heißt es ganz zu Beginn des Johannes-Evangeliums.
Frage: Kann es etwas geben, das mich so sehr erfüllt, dass ich das Essen vergesse? Ja, natürlich. Das ist jedem von uns schon passiert. Wie oft kommt meine Frau am Anfang des Schuljahres als Lehrerin nach Hause und sagt mir, dass sie völlig vergessen hat, etwas zu essen.
Natürlich gibt es das: Wir sind von einer Aufgabe so erfüllt, dass wir vergessen, aufs Klo zu gehen, aufs Handy zu schauen oder eben auch etwas zu essen. Für Jesus war das Gespräch mit der Samariterin so eine Aufgabe, ein Moment, der ihn völlig erfüllt hat.
Deshalb, wenn seine Jünger sagen: „Rabbi, isst du?“, kann Jesus in dem Moment einfach noch nicht ans Essen denken.
Johannes 4,32: Er aber sprach zu ihnen: „Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt.“
Die geistliche Speise: Gottes Willen tun als Lebensquelle
Und wir haben Jesus jetzt schon öfter so reden hören. Wir ahnen, dass er hier einen seiner – ich nenne es mal – philosophischen Momente hat. Jesus kann nämlich auf sehr unterschiedliche Weise sprechen: mal in Gleichnissen, mal wie hier in Vergleichen, und manchmal auf eine eher normale Art.
Man muss bei dem Herrn Jesus immer darauf gefasst sein, dass er bildhaft formuliert. Und oft sind die Jünger im ersten Moment überfordert, wenn er das tut.
Jesus sagt: „Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt.“ Der erste Gedanke der Jünger ist, in Johannes 4,33: Da sprachen die Jünger zueinander: „Hat ihm wohl jemand Essen gebracht?“ Vielleicht ist das gar nicht so weit hergeholt. Er hatte doch mit dieser Frau gesprochen. Vielleicht hatte sie etwas zu essen dabei oder wusste als Einheimische, wie man ganz schnell Essen besorgen konnte.
Dieser Gedanke ist nachvollziehbar, aber trotzdem völlig falsch. Obwohl die Jünger nicht mit Jesus, sondern zueinander reden, hört Jesus, was sie sagen, und korrigiert sie.
In Johannes 4,34 sagt Jesus zu ihnen: „Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe.“
Geistliche Erfüllung und praktische Anwendung
Was für eine Aussage! Ich weiß genau, wovon der Herr Jesus hier spricht.
Ich erinnere mich bis heute gut an die erste Person, die sich bei meiner Frau und mir in einem evangelistischen Hauskreis zum Herrn Jesus bekehrt hat. Ich erinnere mich daran, wie wir uns gemeinsam hingekniet haben, wie sie ihr Leben nach Jahrzehnten der religiösen Suche diesem Gott, den sie immer schon finden wollte, übergab.
Ich weiß auch, wie ich dann mit unglaublicher Freude im Herzen im Auto saß, vor Freude schreiend und auf das Lenkrad einschlagend, mit Freudentränen in den Augen, und nach Hause gefahren bin.
Es gibt geistliche Erfahrungen, die machen noch viel mehr satt als ein gutes Essen. Zu erleben, wie man Gottes Willen tut, sein Werk vollbringt und einem Menschen ewiges Leben schenkt – das macht wirklich satt. Das ist Leben in Fülle.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir die Frage stellen, wie sehr du dir wünschst, dass ein Mensch durch dich und dein Zeugnis ewiges Leben findet.
Das war's für heute. Wenn es in deiner Gemeinde einen evangelistischen Hauskreis gibt, dann überlege dir doch, wie du ihn in der kommenden Woche unterstützen kannst.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
