Einführung in die biblische Lesung und Gebet um Offenbarung
Wir hören auf Gottes Wort aus 1. Samuel 3, die Verse 1 bis 10.
Zu der Zeit, als der Knabe Samuel dem Herrn diente unter Eli, war das Wort des Herrn selten, und es gab kaum noch Offenbarung.
Es begab sich, dass Eli lag, als er sich in der Nähe des Herrn aufhielt. Seine Augen hatten begonnen, schwach zu werden, so dass er nicht mehr sehen konnte. Die Lampe Gottes war noch nicht verloschen. Samuel hatte sich im Heiligtum des Herrn hingelegt, dort, wo die Lade Gottes war.
Da rief der Herr Samuel. Er aber antwortete: „Siehe, hier bin ich!“ und lief zu Eli. Er sprach: „Siehe, hier bin ich, du hast mich gerufen.“ Doch Eli sagte: „Ich habe dich nicht gerufen, geh wieder hin und lege dich schlafen.“ Samuel ging hin und legte sich wieder schlafen.
Der Herr rief Samuel abermals. Samuel stand auf, ging zu Eli und sprach: „Siehe, hier bin ich, du hast mich gerufen.“ Eli erwiderte: „Ich habe nicht gerufen, mein Sohn, geh wieder hin und lege dich schlafen.“
Samuel hatte den Herrn noch nicht erkannt, und das Wort des Herrn war ihm noch nicht offenbart.
Zum dritten Mal rief der Herr Samuel. Er stand auf, ging zu Eli und sprach: „Siehe, hier bin ich, du hast mich gerufen.“ Da merkte Eli, dass der Herr den Knaben rief. Er sprach zu ihm: „Geh wieder hin und lege dich schlafen. Und wenn du gerufen wirst, so sprich: Rede, Herr, denn dein Knecht hört!“
Samuel ging hin und legte sich an seinen Ort. Da kam der Herr und rief wie zuvor: „Samuel! Samuel!“ Samuel antwortete: „Rede, denn dein Knecht hört!“
Wir möchten beten:
Herr Jesus Christus, das ist unser innerster Wunsch, dass du mit uns redest und dass wir Hörende sind, die dir gehorchen. Nicht, dass unsere Ohren verstopft werden und wir dir ungehorsam eigene Wege gehen.
Schenke uns das auch an diesem Abend. Schenke es durch dein Wort und segne deinen Diener Winrich Schäffbruch. Gebrauche ihn, damit dein Wort durch deinen Heiligen Geist lebendig wird in unseren Herzen.
Danke, dass wir es noch so frei hier hören dürfen. Amen!
Die Not des geistlichen Verfalls und der Generationenbruch
Jeder von Ihnen kennt Orte, die in unserem Leben von großer Bedeutung waren, an denen Gott gesprochen hat – bei großen Glaubenskonferenzen, auf Missionsfesten. Doch heute ist dort alles tot. Es ist ein Schmerz, wenn ich daran denke.
Ich bin in Stuttgart aufgewachsen. Was haben wir dort erlebt? Ein geistliches Leben. Heute werden die Kirchen verkauft oder zu Veranstaltungsorten umfunktioniert. Das Schlimme daran ist das Sterben im Reich Gottes. Und es tut uns im Alter weh, wenn wir das sehen.
Da war das Jugendwerk, wo wir unsere Bibelkreise hatten. Heute gibt es dort gar nichts Christliches mehr. Vielleicht wird noch geglättet oder ein Volkstanz gemacht, aber sonst nichts mehr. Das Sterben geht um.
Wenn Sie in die Bibel hineinschauen, sehen Sie: Mit jeder Generation bricht die Tradition ab. Im Buch der Richter kam eine neue Generation, und die Kinder haben vergessen, was die Eltern ihnen weitergegeben hatten. Das ist eine große Not – dass man das große geistliche Erbe nicht vererben kann.
Gott hat keine Enkel – das ist die Not. Es gibt kein Thema, das Sie so bewegt, wie die Frage: Was wird aus unseren Enkeln, die heute auf bösen Wegen gehen?
Wir haben für Sie gebetet, in einem Freizeitheim, wo ich im Herbst bin. Dort haben Sie darum gebeten, dieses Thema zu behandeln. Die Freizeit ist heute schon ausgebucht.
Was bewirken die Gebete für unsere Enkel?
Persönliche Erfahrungen mit geistlichem Aufbruch und Niedergang
Und das Erschütternde war: Da stand man in großer Begeisterung für Jesus im Missionsdienst. Mein Leben hat ja so angefangen. Mit 22 Jahren bin ich nach Basel gereist. Nachdem ich mein Examen hatte, wollte mich die Basler Mission, die mich ja begeistert hatte, für die Arbeit gewinnen.
Wir waren sieben Tage zum Einführungskurs dort. Doch dann sagten sie: „Wir schicken keine Missionare mehr hinaus.“ Ich habe gesagt, „Sie können vielleicht nur Akademieleiter in Kamerun werden, aber ich will nicht Akademieleiter werden. Ich will das Wort Gottes verkünden.“
Und seitdem liegt alles brach. Gesegnete Institutionen mit einer großen Geschichte – das ist ein Problem, das überall passiert. In CVJM, in EC, in Gemeinschaften reißt auf einmal die Kette ab, und wir können das geistliche Erbe nicht weitergeben.
Genau das wird auch am Heiligtum von Silo erzählt. Diese Stiftshütte war doch ein ganz wichtiges Heiligtum in der Wüste, ein Ort der Gottesanbetung, an dem Gott sich offenbart hat. Das ist ja interessant: Wir wissen überhaupt nicht, was aus der Stiftshütte wurde. Ist sie abgebrannt? Wurde sie abgeschafft? Wie war das Ende von Silo? Gibt es nichts mehr? Das verliert sich im Dunkeln.
Und das ist ganz furchtbar, wenn das Reich Gottes so darniederliegt und das geistliche Leben abstirbt. Ich weiß, wie viele von Ihnen schwer darunter leiden. Es heißt bei uns im Ort: „Wir sind noch ein paar.“ Der Gebetskreis gibt es schon lange nicht mehr, die Bibelstunde ist abgeschafft. Und das ist erschütternd.
Warnung vor geistlicher Erschlaffung und falschem Dienst
Da war ein alter hoher Priester namens Eli. Er konnte kaum noch sehen. Doch das Schlimme war, dass sein geistliches Leben erschlafft war.
Liebe Schwestern und Brüder, bleibt wach, solange ihr hier seid, bis der Herr euch heimholt, so wie in den Jugendtagen! Auf, denn die Nacht wird kommen. Wir müssen beim Herrn bleiben, bevor die Nacht anbricht. Solange wir hier sind, wollen wir ringen und beten.
Eli hatte zwei Söhne, Hofni und Pinias. Ich denke, sie haben sich einmal entschieden, dem Herrn klar zu dienen. Sie sagten: Wir wollen keinen Job in der Wirtschaft, wir wollen nicht viel Geld verdienen. Wir wollen dem Herrn Jesus und dem Gott Israels dienen, dem lebendigen Gott. Das war ihr Opfer.
Doch etwas Falsches schlich sich ein. Sie wollten sich amüsieren und suchten nach sich selbst. Sie wurden zu Gourmets und Feinschmeckern. Sie nahmen das Opferfleisch, das ihnen nicht zustand, sie stahlen und schliefen mit Frauen. Wenn die Leute ihnen sagten, dass das nicht erlaubt sei, antworteten sie: Geh mal zur Seite, lass uns in Ruhe.
Das ist schwer für alle hauptamtlichen Diener Gottes zu sehen, wie leicht man sein Heil verscherzen kann, obwohl man dem Herrn dienen will. Aber ein falscher Ton ist drin. Es geht letztlich um uns und nicht mehr um den Herrn.
Wir hatten es einmal bei unserer Orgel in der Kirche, dass ein Pedal klimmte. Das war furchtbar, da war immer ein Ton. Der Organist spielte weiter, doch es ging nicht mehr. Der falsche Misston zerstörte alles. So ist es auch im Dienst für den Herrn.
Die Bedeutung des lebendigen Dienstes und der geistlichen Erweckung
Es gibt nichts Schöneres, als dem Herrn mit dem ganzen Leben zu dienen. Denjenigen, die hauptamtlich dienen, kann man nur gratulieren. Das ist das Schönste: Sie kommen Tag und Nacht nicht vom Tempel des Herrn. Das ist doch wunderbar.
Ich finde es immer so schlimm, wenn unsere Jungen sagen, 40 Stunden seien genug. Das ist so herrlich in jenen Missionswerken, wenn man die Stunden nicht zählen muss, sondern dem Herrn mit ganzer Kraft dienen darf. Auch wenn einmal ein falscher Ton dabei ist, wird es schlimm.
So war dieses Heiligtum ein ganz furchtbar kaputtes Heiligtum. Das ist es, was uns heute auch in der Christenheit an so vielen Stellen in unseren europäischen und westlichen Ländern bekümmert.
Wir hören von Aufbrüchen in Nordkorea, China, Laos, Kambodscha und überall. So, lieber Bruder in Kroatien, erleben wir heute unter Zigeunern und Indianern überall Aufbrüche. Und bei uns herrscht so viel Sterben.
Doch jetzt ist es wunderbar: Gott gibt seine Gemeinde nicht auf, er ruft. Liebe Freunde, ich halte nicht viel von Ritualen und auch nicht viel von Bräuchen. Aber es ist wichtig, dass wir die Stimme des lebendigen Gottes hören.
Wenn ihr die Bibel aufschlagt, dann muss es in unseren Herzen brennen. Wenn ihr morgen eine Andacht haltet, darf das nichts Langweiliges sein. Eure Kinder und Enkel sollen merken, egal wo sie geistlich stehen, dass es den Eltern wichtig ist. Davon leben sie. Mehr brauchen sie gar nicht zu wissen.
Und dann geht später die Saat auf – vielleicht lange, nachdem wir schon gestorben sind. Denn Gott will Umkehr und Buße, das schönste Wort.
Die Kraft der Umkehr und die Bedeutung von Buße
Über nichts hat Jesus so viel gepredigt wie über Buße und Bekehrung. Kehrt um! Das ist doch großartig: Von jedem bösen Weg gibt es eine Umkehrmöglichkeit. Das ist die positivste Botschaft überhaupt. Egal, wo jemand steht, es gibt eine Umkehr. Das heißt nicht, dass bei Gott alles erlaubt ist. Bei ganz schlimmen Sünden gilt das natürlich nicht uneingeschränkt. Doch dazu ist jetzt ein Buch erschienen.
Ein Amerikaner hat darin noch einmal geschrieben, dass nach dem letzten Krieg die Kriegsverbrecherprozesse in Nürnberg stattfanden, bei denen sich die großen Nazi-Größen vor Gericht verantworten mussten. Ein amerikanischer Pastor hat erlebt, dass sich einige dieser Nazi-Größen bekehrt haben. Der eine, der Sauckel, hat sogar Harmonium gespielt. Ribbentrop wollte natürlich nichts wissen, und Goebbels sowieso nicht. Aber eine ganze Reihe von ihnen suchte Buße auf den Knien.
In dem neu erschienenen Buch steht nun: So billig kann man die Gnade nicht machen. Nein, die Umkehr war nicht billig. Gott bietet jedem Menschen, auch dem schlimmsten Halunken und Verbrecher, Umkehr und Buße an. Der Herr muss aber prüfen, ob diese Umkehr echt war.
Ganz schlimm ist, dass wir das Wort Buße kaum noch in unseren Kirchen benutzen. Buße ist etwas Fröhliches. Das ist nichts Schlimmes, sondern bedeutet: Lass doch das Alte hinter dir! Ein schönes Lied dazu heißt: "Kehre wieder, kehre wieder, du, der du dich verloren hast, aus der Leere in die Fülle, aus der Nacht ins Licht. Komm doch und kehre um!"
Die Gefahr des geistlichen Verfalls in der Gemeinde
Das Schlimme ist, dass Hoffi und Pineas sich nicht bekehrt haben. Der alte Eli war schon so datterig geworden – das ist ja körperliche Schwäche, wofür er nichts kann. Trotzdem sagte er: „Nicht so, meine Söhne!“
Ich darf Sie bitten: Wir wollen in aller Liebe auch der jungen Generation sagen, was Gott in der Gemeinde lästert. Denn das Schlimme ist, dass alles Übel in der Gemeinde beginnt, immer in der Gemeinde. Die Verführung beginnt in der Gemeinde. Die Welt hat der Teufel sowieso, aber es ist besonders schlimm, wenn das Übel in der Gemeinde entsteht.
Deshalb ist es ganz wichtig, im richtigen Augenblick ein Gespräch zu führen. Wir hatten zum Beispiel kürzlich mit einer Enkelin so ein Gespräch. Wir fürchten sie sehr, weil sie weit weg ist. Auf einmal wurde sie ganz still und hat Fragen gestellt – so wie junge Leute heute leben. Meine Frau sagt, das war eine Evangelisation pur.
Wenn der Herr so einen Moment schenkt, können wir sagen: „Du wirst mit keinem falschen Weg, der vor Jesus nicht gilt, glücklich werden. Suche den Herrn Jesus und kehre um! Es gibt kein Glück und keine Freude in der Welt ohne ihn.“
Das wollen wir vertreten. Ich bitte Sie auch, immer wieder zu schauen, wo Sie ein solches Gespräch mit jungen Leuten in der Gemeinde führen können.
Die Herausforderung, junge Menschen geistlich zu erreichen
Es ist heute oft so: Für die jungen Leute muss alles wahnsinnig lustig sein, alles ein Spaß. Wir haben Spaß, und das ist doch schön. Wir freuen uns, wenn sie Spaß haben.
Aber wir wissen auch, dass unsere jungen Leute oft sehr gefangen sind in bösen, sündigen Bindungen. Und es ist ganz wunderbar, wenn sie sagen: „Ich war in meinem Leben ganz tief gesunken.“ Ich will dir sagen, der glücklichste Moment war, als ich herausgetreten bin, als Jesus mich gefunden hat und alle meine Schuld weggetan hat.
Liebe Leute, wir wollen unseren Kindern und Enkeln nicht vormachen, als ob wir gute Leute wären. Wir sind alle verlorene Menschen, und der Heiland hat uns mit seiner Liebe gesucht.
Darum ist es mir so wichtig, über diese Hofni und Penia zu sprechen. Man muss das in ganz klarer Deutlichkeit sagen, aber in Liebe und in einem Moment, in dem sie es verstehen können. Dann können sie sagen: „Das will ich dir bloß mitgeben.“
Ich kann mein Leben nicht noch einmal leben, aber Jesus hat mir einen Neuanfang geschenkt. Und das ist ganz wunderbar, dass man das tun darf.
Die Geschichte von Samuel und die Bedeutung der Gebetserhörung
Und das hat Gott auch geschenkt, indem er einen jungen Mann gerufen hat, der Samuel hieß. Die Mutter, Hanna, war eine verzweifelte Frau. Kinderlosigkeit ist schrecklich. Ich möchte auch davor warnen, denn wir wollen das nicht zum Thema machen.
Damals war es noch viel wichtiger, dass eine Frau Nachkommenschaft erzeugen musste. Ich schätze immer etwa, dass zehn Prozent der Ehepaare keine Kinder haben. Das ist ein schweres Los. Aber der Herr hört es, und der Herr weiß es.
Es ist erstaunlich, wie viel auch in der Bibel davon gesprochen wird, zum Beispiel bei der Geburt von Simson. Wie das immer ein Geheimnis Gottes ist. Es ist aber nicht so, wie es in den Aufklärungsbüchern steht.
Schlimm war damals, dass man zwei Frauen nahm. Ilkana, der Vater von Samuel, hatte noch eine Frau namens Penina. Sie bekam Kinder wie die Hasen. Und dann ist es schon beim Sex so, dass jeder denkt: „Ah, ich bin toll, ich bin bombisch.“ Das kennen wir ja von der Sünde her, wie man da angibt.
Hanna aber hat im Heiligtum geweint. Der alte Priester Eli sagte zu ihr: „Du bist besoffen.“ Wir Seelsorger sind oft so blind. Sie war sicher, dass man meint, die Leute seien betrunken. Dabei sehen wir, dass die Menschen eine große Not in ihrem Herzen haben und dass Gott sich erbarmt.
Ihr seid Seelsorger, wo ihr seid. Wir wollen nie so werden wie Eli, dass wir es nicht merken. Herr, öffne uns die Augen! Was unsere Nachbarn treiben, was die junge Generation umtreibt. Und dass wir sagen: Du musst deine Bitten vor Gott ausschütten.
Dann tut Gott sein Wunder, dass Hanna schwanger wird und ein Kind gebiert. Sie hat den Mut, dieses Kind schon als Kind an das gottlose Heiligtum zu senden. Man könnte doch sagen: „Das ist doch ein verdorbener Laden. Das schicke ich doch nicht meinen Samuel dorthin.“ Aber sie wusste: Gott ist stärker.
Darum geht es uns um Erweckung. Und das wollen wir auch immer wieder erbitten in unseren toten Gemeinden und dort, wo wir sind: Herr, gib eine Erweckung.
Die Bedeutung des persönlichen Glaubenszeugnisses und der Begegnung
So ist es in allen Generationen gewesen, dass alte Freunde gebetet haben, wenn ältere Menschen wach waren und auf junge Leute zugegangen sind. Sie fragten die jungen Menschen: „Wie stehst du denn zu Jesus?“
Friedrich Henssler erzählt in einem wunderbaren Buch über sein Leben, das er noch geschrieben hat, wie es bei ihm war. Er war zwanzig und damals ganz weit weg vom Herrn, obwohl er aus einem gläubigen Haus kam. Nach dem Krieg gab es kaum Autos. Einer, der einen alten Opel P4 besaß – ein sehr altes Fahrzeug, das nur wenige kennen – nahm ihn mit. Sie hielten an einem Waldstück an, und dieser Mensch fragte Friedrich: „Wie stehst du zu Jesus?“
Friedrich sprach nicht lange drum herum, und das Gespräch fand unter vier Augen statt. Er sagte, das sei eine Entscheidung gewesen, und das sei so wichtig. Dabei wollen wir keine langen Moralpredigten halten. Es geht um die Freude und das Glück deines Lebens.
Der Samuel, und das wusste auch der alte Eli, hat es zwei Mal nicht verstanden. Er dachte, jemand rufe ihn, doch es war Gott, der sich offenbaren wollte. Es gibt Offenbarung. Gott offenbart sich. Wir können mit all unserer Kraft nicht zu Gott vordringen, sondern Gott muss sich uns offenbaren.
Wenn Sie jetzt erzählen müssten, wie es bei Ihnen war, würde jeder eine andere Geschichte haben. Aber es ist so wunderbar, wie Gott sich offenbart hat – oft durch Menschen, durch Ereignisse, durch Krankheitsnöte und durch Erlebnisse. Gott offenbart sich, weil er retten will. Er ist der Heiland.
Er hat sich auch an dem gottlosen Heiligtum an der Stiftshütte in Silo noch geoffenbart. Und das erleben wir auch heute noch in den gottlosesten Städten der Christenheit. Immer wieder schenkt Gott Erweckungen und Aufbrüche.
Die Krise des Wortes Gottes in der heutigen Christenheit
Aber wir wollen jetzt zum Entscheidenden kommen. Dort steht: Das Wort Gottes ist selten geworden.
Ich erinnere mich noch aus meinen Kindertagen an einen uralten Luther-Text, in dem es heißt, das Wort Gottes sei rar geworden. Das ist bemerkenswert, denn heute ist das Wort Gottes die Krise der Christenheit.
Wissen Sie, hier in der Nähe gab es eine große Versammlung, bei der auch ein Synodaler gesprochen hat. Schon vorher habe ich in meinem Vortrag gesagt: Nicht die Finanznot ist das Schlimmste in der Kirche. Die Kirche hat ja wahnsinnig viel Geld, sogar mehr als der Vatikan. Das Schlimme ist, dass der Heilige Geist fehlt und das Wort Gottes fehlt.
Es ist so wichtig zu sagen: Überall im Reich Gottes fehlt es. Das Wort Gottes fehlt, und der Geist Gottes ist nicht da. Erst dann kann es Aufbrüche geben, wenn Gott uns anspricht.
Wir brauchen keine Menschenworte, keine Wachstumsprogramme und keine neuen Gemeindeordnungsprogramme. Wir brauchen das Gebet: „Herr, tu es doch noch einmal!“ So wie in der Apostelgeschichte.
Wie war es bei den ersten Christen? Das Wort Gottes breitete sich aus und wurde mächtig. Verstehen Sie, das ist Erweckung: Das Wort Gottes breitet sich aus und wird mächtig. So war es in der Reformationszeit, so war es im Pietismus.
Damals gab es die Weingärtner von Tübingen, die sogenannten Gorken. Die Schwaben erzählen immer Witze über die Gorken von Tübingen. Im Pietismus sagten sie: „Wir wollen die Bibel lesen.“ Der Pfarrer sagte: „Komm doch in die Kirche.“ Sie antworteten: „Das ist so komisch, wir kommen doch schon in die Kirche. Dann gehen wir in ein Weinberghäuschen, dort ist es nicht so schlimm, dort lesen wir die Bibel.“
Dann war die Polizei gleich da. „Was ist da los? Wird eine Revolution geplant? Was kommt jetzt?“
Im Siegerland war es ganz genauso. Dort schickte der Bürgermeister Polizeidiener los, als der Verteilbote mit der Bibel kam und Bibeln verkaufte. Es war immer durch die Bibel gekommen.
Noch nie ist ein Mensch anders zum Glauben gekommen als durch die Bibel – aber als ein lebendiges Wort, nicht als ein Todeswort.
Es ist so wichtig, dass ihr jungen Menschen ein Zeugnis gebt. Ihr sollt es als lebendiges Lebenszeugnis geben. Wir brauchen doch keine Referate, sondern ein Lebenszeugnis, in dem jemand erzählt, wie er den Herrn gefunden hat.
Gottes Gericht und Gnade in der Gemeinde
Und so wie Samuel dem Eli erzählt, war es eine schlimme Botschaft. Auch das wollen wir nicht verschweigen: Gottes Gericht ist da. Das Verschweigen des Gerichts Gottes ist eine ganz, ganz große Sünde. Wenn man den Menschen nicht sagt, dass sie verloren gehen können, steht nirgends in der Bibel, dass es noch eine Hintertür gibt, durch die man doch noch selig werden kann – durch die Bekehrung zu Jesus. Denn ich habe die Stelle noch nicht gefunden.
Wichtig ist: Wir müssen vor Gott Rechenschaft geben über jedes unnütze Wort. Oder wir haben die befreiende Vergebung empfunden, und alles ist vergessen und weggetan im Blut Jesu. Darum ist es so wichtig, dass man sagt, man muss in seinem Leben Ordnung schaffen. Das steht ja später auch beim Josia und beim Hiskia. Die haben aufgeräumt, und da wundern wir uns, was alles im Tempel von Jerusalem drinstand.
Dort waren die schrecklichsten Götzenbilder. Der Asyroch – ich darf Ihnen gar nicht erzählen, was das für schreckliche Bildnisse waren. Lauter Sexsymbole waren im Tempel, Wahrsager – das müssen wir lesen – beim Hiskia. Und der hat einfach das ganze Zeug rausgeworfen. Das muss weg. Und es ist befreiend, wenn man das tut.
Das ist so wichtig: Das Wort Gottes darf nicht vergessen werden. Und das Wort Gottes braucht gar nicht lange Zeit. Das Wort Gottes ist ein kleiner Kreis, in dem man sich unterhält. Der Tod eines jeden Hauskreises ist es, wenn man Probleme wälzt. Dann wird es im Hauskreis bald ein Schwarzklub. Da erzählt man, was man heute im Geschäft erlebt hat. Am Anfang meint man, das sei noch sehr schön, aber es wird nicht tragen.
Die Lesefrüchte sollen im Hauskreis zusammengetragen werden: Was hast du über dieses Wort für dich entdeckt? Positive Lesefrüchte – dann wird es lebendig, praktisch und anschaulich. Dann braucht man auch nicht lange die Zeit totschlagen. Das kann auch zügig sein, aber es muss ein Lebenswort sein, in dem wir erzählen, was das für uns bedeutet.
Wenn man Probleme wälzen will – und davon gibt es ja genug –, gibt es Fragen, die unendlich sind. Sie kennen sie auch x-mal: Was ist mit den Japanern, die noch nie etwas vom Evangelium gehört haben? Kommen die auch in die Höhle? So etwas haben wir schon tausendmal gehört. Da sagen wir immer: Das besprechen wir nachher. Jetzt lassen wir das, wir sprechen über die anderen Dinge.
Was wir entdeckt haben, ist doch wichtig. Es gibt manches, was ich nicht verstehe in der Bibel. Das ist doch nicht schlimm. Ich habe auch nicht alles verstanden. Aber das, was ich in der Bibel verstanden habe, das reicht. Und was ich in der Bibel lese, kenne ich, und das gebe ich weiter.
Und das ist so wunderbar, dass wir Zeugen unseres Herrn sein können und dass Gott auch ein heiliger Gott sein will. Gestern war es in der Losung sogar ein schrecklicher Gott drin. Haben Sie das gemerkt? Da war auf einmal ein wunderbarer, herrlicher, aber heiliger Gott, an dem man scheitern kann. Deshalb kann man nicht spielen.
In meinem Studium habe ich eines Tages zu meinem Patenonkel Wilhelm Busch eine Postkarte geschrieben: „Wir haben so toll den Professor Käsemann, das war ja ein großer Bibelkritiker. Da hat er eine ganz interessante Wendung, aber vielleicht macht er auch noch eine Kurve.“ Dann hat er uns zurückgeschrieben: „Wunderbar, wie ihr mit der Wahrheit Akrobatik spielen könnt.“ Das hat gesessen.
Da muss man manchmal einem jungen Menschen mit Liebe sagen: Du, gar nicht böse, sondern für mich ist das eine heilige Sache, das Bibelwort. Da können wir nicht darüber diskutieren. Und es ist uns gegeben, jedes Wort, das aus dem Mund Gottes kommt. Hör mal, ich habe jedes Wort, und wenn ich es nicht verstehe, dann lasse ich es liegen. Aber ich verstehe das alles, das ist mir so klar.
Und dass auch Samuel das so wunderbar klar dem Eli bezeugt: Gottes Gericht und Gottes Gnade. Und Eli hat noch gewusst: Es ist der Herr, es ist der Herr.
Aufruf zu geistlicher Wachsamkeit und lebendigem Zeugnis
Es ist unser Wunsch, heute Abend, wo wir alle todmüde sind nach einem gefühlten langen Tag, etwas für uns mitzunehmen: Dass das geistliche Leben niemals so werden darf wie beim Eli, bei dem man einfach nur schläfrig darüber wird.
Wir müssen brennen und lebendig sein. So können wir auch ein Licht für die jungen Leute in unserer Umgebung sein.
Ich habe so viel Segen empfangen, auch in den Gemeinschaften, durch alte Leute und auch durch Frauen. Ich weiß nicht, wer es gesagt hat, aber Frauen dürfen ein Zeugnis geben. Das habe ich doch im Reich Gottes gewusst – wahnsinnig!
Die Eidlinger Schwestern, die lieben Zeller Schwestern, die Bibelstunde mit ihrem Inhalt, die Hedwig von Redern und die Liederdichterinnen – all das ist heimisch. Was sie alles gedichtet haben: „Herr, wenn mich festhält deine starke Hand“ – Mensch, was ist das für ein Segen!
Wunderbar, sie brauchen ja nicht auf der Kanzel zu stehen. Das ist gar kein guter Ort. Mit dem Zeugnis im Leben erreicht man viel mehr.
Die Missionarinnen waren immer mehr Frauen als Männer in der Weltmission. Und was sie für Spuren hinterlassen haben!
In der Bibel waren die Osterzeugen Frauen. Petrus hat gesagt, das seien „Frauengeschichten“. Das sind Märchen, meinte er. Der erste Osterbericht – er hat es gar nicht kapiert. Die Frauen aber sagten: „Doch, Jesus ist uns begegnet.“
Deshalb ist es so wichtig, dass wir Zeugen sind von der Wahrheit des Evangeliums und diese weitergeben – in einer Zeit, in der so viel Tod ist.
Wir brauchen keine langweiligen Referate, sondern Zeugenberichte. Was sagen die Zeugen? Ihr habt es gesehen, ihr habt es entdeckt: Jesus ist der Herr. Er braucht nichts zu beweisen, denn beweisen kannst du eh nichts.
Der Herr muss das Zeugnis bekräftigen, und Jesus sagt: „Ihr sollt meine Zeugen sein.“
Jesus ist der Herr, und er ist dein Herr. Was brauchst du mehr zu sagen?
Das Zeugnis wird nicht leer sein und nicht umsonst. Wir wollen wissen, dass es gerade in unserer Zeit ganz besonders wichtig ist, die Wahrheit klar weiterzusagen.
Ich wünsche mir wieder Zeugen, die aus der reichen Erfahrung des Lebens erzählen.
Ermutigung durch Zeugnisse von Gebetserhörung und Glaubenswandel
Wir kennen eine liebe Frau, die uns Gastfreundschaft gewährte, wenn wir unterwegs zum Reich Gottes waren. Bei ihr konnten wir übernachten. Sie betete immer für ihren Enkel, der einen sehr schwierigen Weg ging.
Die Tochter dieser Frau war an Krebs sterbend. Sie war die Mutter des Enkels. Die Mutter war in ihrer Krankheit zum lebendigen Glauben gekommen. Eines Abends sagte die Mutter zu ihrem Sohn: „Wohin soll ich denn noch gehen?“ Er antwortete: „An deinem Mund, das geht dich nichts an!“
Der Sohn war, wie viele junge Männer, auf einem schwierigen Weg. Er war mit einem Freund unterwegs, sie waren beide aus einer Kneipe gekommen. Er war ein Neonazi, hatte Stiefel an und suchte Ärger. Am nächsten Morgen kam er nach Hause und lief bedrückt umher. Er wusste, dass heute Nacht Montag war.
Der junge Mann führte ein Leben, das geprägt war von Schwierigkeiten. Die Großmutter betete unermüdlich für ihn. Sie selbst hatte auch ein sehr schweres Leben gehabt, doch sie blieb im Gebet standhaft.
Eines Abends, gegen halb neun, klingelte es an der Tür. Vor der Tür stand eine ganze Gruppe junger Leute. Sie fragten: „Können wir die Oma sprechen?“ Sie wurden hereingebeten. Die Großmutter öffnete den Kühlschrank, bot ihnen Essen an und sie sagten: „Wir wollen nur fragen, ob es wahr ist, was du über Jesus erzählst.“
An diesem Abend bekehrten sich einige der jungen Leute. Der junge Mann wurde später Gemeinschaftspfleger in der pietistischen Gemeinschaft.
Die Großmutter hatte gebetet und die richtigen Worte gefunden. Sie hatte ein weites Herz. Junge Menschen brauchen keine Vorträge, sie müssen selbst erkennen, wo sie falsch liegen. Das hilft nichts; der Herr muss es aufdecken und offenbaren.
Das Besondere daran ist, dass der Herr zu Samuel sprach und ihm diese Offenbarung gab. So geht die wunderbare Segensgeschichte Gottes weiter.
Hoffnung auf Erweckung trotz Herausforderungen in Wohlstandsgesellschaften
Ich habe heute Morgen schon gesagt: In der ganzen Welt ist ein Aufbruch zu Jesus zu sehen – nur in unseren wohlhabenden westlichen Ländern nicht. Dort gibt es ständig Probleme, Schwierigkeiten und Ablenkungen.
Das Wort Gottes bleibt jedoch immer dasselbe. Was mich besonders wundert, ist, dass es auch im Iran, wo viele zum Glauben kommen, und bei den Buddhisten in China immer nur das Wort Gottes ist.
Paul Reinle war damals dabei, als man im Osten, insbesondere für Russland, große Bibelschmuggelaktionen organisiert hat. Paul Reinle hat viele Transporte, auch von hier, in den Ostblock gefahren. Die Menschen dort sagten: „Wir brauchen nur das Neue Testament und Bibeln.“ So haben sie die furchtbare Herrschaft des Kommunismus durchgehalten. Das ist doch ein Wunder.
Der russische Staat hat mit seiner ganzen Macht versucht, die Gemeinde zu vernichten. Das wussten sie. Und wir wussten, dass wir die Bibel brauchen. Bei uns ist das Wort Gottes an vielen Orten kaum noch vorhanden, es ist rar geworden. Doch dort heißt es so schön: Die Lampe Gottes war noch nicht erloschen.
Liebe Freunde, in unserem Land ist die Lampe Gottes auch noch nicht erloschen. Gott will noch Erwägung und Aufbruch. Deshalb habe ich ganz große Erwartungen. Solange wir noch sprechen können, sprechen wir. Ihr werdet dem Himmel noch zeigen, was euer einfacher Dienst der Liebe bewirkt hat.
Wir sehen die Früchte oft nicht, sonst wären wir stolz. Aber unser Dienst ist nicht vergeblich. Unser Zeugnis, das wir in Liebe vom Herrn weitergeben, war bei allen Missionaren so – sie haben nie die Früchte sofort gesehen. Der Samenkorn braucht Zeit, um zu keimen, wenn es in die Erde fällt und Frucht bringt.
Deshalb wollen wir nicht ungeduldig werden. Wir wollen auch nicht ständig die Zahlen zählen, wie viele zum Glauben gekommen sind. Wichtig ist, dass das Wort Gottes wieder präsent ist, dass Menschen im Glauben stehen und dass wir ihnen das Zeugnis von der Heiligkeit Gottes und seiner Heilsgeschichte weitergeben können.
Dann bin ich überzeugt, dass noch viel geschehen kann.
Beispiele von Glaubenszeugnissen und geistlichem Dienst
Schon die Geschichte von der Langensteinbacher Höhe ist eine wahre Wundergeschichte. Wenn man einfach noch einmal verfolgt, wie das entstehen durfte, sieht man, dass plötzlich Menschen da waren: Doktor Luban, Meier Gerber und viele Familien. Der Herr hat sie gebraucht, benützt und bis in unsere Tage hinein gesegnet.
An ganz vielen Orten können wir dieses Wunder sehen, das alles möglich gemacht hat. Lest doch die Lebensberichte noch einmal. Dort spricht jemand aus Wuppertal über Hanna Faust. Sie verkaufte Kaffee an der Haustür. Der Bundespress in Rau, der aus Wuppertal kam und dort Oberbürgermeister war, sagte, dass Hanna Faust mit ihrem Leben mehr erreicht hat. Sie war mit einem Trinker verheiratet – eine sehr schwere Ehe. Dennoch hat sie mehr bewirkt als Friedrich Engels und Karl Marx, die ebenfalls aus Wuppertal stammen.
Das zeigt wirklich, wie Jesus in Menschen wirkt, besonders in den Reichsgotteseinrichtungen. Auch wir in Stuttgart hatten eine Frau namens Charlotte Reiln. Sie hat 50 Einrichtungen in Stuttgart geschaffen. Charlotte Reiln war eine Geschäftsfrau mit großer Liebe zum Herrn Jesus. Sie engagierte sich bis hin zur Diakonissenanschaft und gründete das erste Mädchengymnasium. Dabei erkannte sie, dass Bildung gebraucht wird. So entstand das mürrische Gymnasium, das andere oft als „Lämmerstall“ bezeichneten, weil über der Tür zwei Lämmer standen.
Im Volksmund heißt es heute evangelisches Gymnasium, doch der Geist darin ist ein anderer als zu der Zeit, als es vom Schardottereien gegründet wurde. Deshalb kann der Dienst nicht einfach über die Generationen vererbt werden. Aber solange ihr lebt, habt ihr den Auftrag und Dienst vom Herrn. Das Wort Gottes darf nicht rar werden. Die Lampe Gottes ist noch nicht verlöscht.
Rede, Herr, dein Knecht hört. Ich will hören, wo du mich brauchst.
Aufruf zum Dienst und zur Unterstützung der Schwachen
Und wenn du im Heim bist, sagst du vielleicht: „Ich kann gar nicht mehr viel machen.“ Aber gerade die Menschen dort brauchen es ganz besonders.
In unserer Gemeinde, als wir im Schwarzwald waren, hatten wir eine ganz exzellente Cembalospielerin. Sie spielte im Rundfunk in Freiburg. Jetzt ist sie sehr schwer krank und lebt in einem Pflegeheim im Badischen. Dort fragt man sich: Wo bleibt die Seelsorge? Sie ist durch die Medikamente sehr schwach. Niemand ist da, der mit ihr betet. Das ist einfach sehr schwer.
Schaut euch doch mal um, wo Jesus euch noch braucht. Stärkt die, die sterben wollen. Lasst die armen alten Menschen nicht allein. An vielen Orten gibt es keine Betreuung. Auch in eurer Gemeinde sind viele Alte vergessen. Und dann stirbt das ab, wie beim alten Eli, weil die Kraft nachlässt.
Aber Eli hätte auch einen Impuls gebraucht, der zu ihm sagt: „Komm, Eli, wie war es in deiner Jugendzeit, als du zum Glauben kamst? Was waren das für Blütenzeiten, Frühlingszeiten des Glaubens?“ Im Alter darf das nicht aufhören. Denn auch wenn wir alt werden, bleiben wir jung. Wir grünen und bringen Frucht, wie es im Psalm heißt. Das dürfen wir erleben.
Die jungen Leute sollen sagen: „Mensch, die hat eine Vitalität, und die lebt da richtig auf!“ Wir haben doch eine Zukunft. Wir haben eine Freude, die nie vergeht. Wir haben das Wort Gottes, das uns Geborgenheit schenkt.
Jetzt will ich aufhören, ich habe genug gesprochen. Aber es ist schön, dass uns das Wort Gottes ganz lebendig berührt. Darum heißt das Thema: dranbleiben – dranbleiben am Wort Gottes. Immer wieder hören, was Gott zu uns sagt.
Die Aldinger haben so schön erzählt, Herr Kurze. Sie hören auch viel über das Internet. Da gibt es überall Botschaften. Wenn es sie interessiert, kann ich ihnen auch sagen, wo man solche Botschaften bekommt, wo man gestärkt wird. Heute ist das alles so wunderbar. Es ist so leicht, den ganzen Gottesdienst mit einer schönen Chorale und allem, was man braucht, zu verfolgen.
Schlussgebet um geistliche Vitalität und Zeugnis
Jetzt wollen wir beten. Herr, wir danken dir, dass es bei dir keinen alten Teil gibt, wo man sich niederlegt und schläft, sondern dass wir durch deine Kraft vital bleiben dürfen, auch wenn der Körper langsam müde wird und die Kraft sonst erlahmt. Doch niemals erlahmt die Liebe zu dir. Diese wird brennen bis zum letzten Atemzug.
Herr, gebrauche uns auch zum Zeugnis. Besonders denken wir an die junge Generation. Lass uns ihnen sagen können, dass wir die Allerschlimmsten waren, aber deine Gnade hat uns gerettet. So ist es immer wieder das Geheimnis: Wenn wir zu dir umkehren, gibt es viel Vergebung. Du schenkst neues Leben und willst es auch uns geben.
Herr, wir befehlen dir jetzt ganz besonders die Menschen an, die uns vor Augen stehen, auch in unseren Gemeinden, wo oft so viel Not ist. Wir bitten, dass du neues Leben wirkst und uns dazu gebrauchen willst. Zeige uns auch, wo du uns gebrauchen möchtest. Wir wollen niemandem auf die Nerven fallen, sondern das Zeugnis deiner Liebe in Geduld und Freundlichkeit weitergeben.
Jetzt gib uns auch heute Abend die Nachtruhe. Segne ganz besonders auch die Lieben, mit denen wir verbunden sind, auch an unserem Heimatort. Lass dort alles geschehen in unseren Gemeinden, Gruppen und Kreisen, aus denen wir kommen. Gib du eine Erweckung in unserem Land, Herr. Lass es nicht absterben und tot bleiben! Amen!