Einführung in die Bedeutung der Zehn Gebote
Wer von euch kennt eigentlich die zehn Gebote? Wie viele von euch können sie nennen? Eins, zwei – wo ist das erste? Sehr gut, das zweite?
Wisst ihr, was ich euch noch zeigen möchte? Fast kein Christ kennt die zehn Gebote mehr. Wisst ihr, warum das so ist? Weil sie kaum noch gepredigt werden.
Was sagt das erste Gebot? „Ich bin der Herr, dein Gott; du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Wisst ihr, was das bedeutet?
Übrigens: Wenn jemand von euch jetzt mit mir die zehn Gebote in fünf Minuten durchgeht und dabei ein einziges Gebot richtig nennt, bekommt er von mir tausend Euro.
Schauen wir uns also gemeinsam an, was die Gebote sagen.
Das erste und zweite Gebot: Die Liebe zu Gott und die Gefahr der Götzen
Erstes Gebot
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Das bedeutet, du sollst den Herrn, deinen Gott, mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft lieben.
Jesus hat gesagt: Wenn du Vater, Mutter, Frau oder Kind mehr liebst als mich, dann bist du meiner nicht wert. Eure Liebe zu mir, sagt Jesus, muss so groß sein, dass sie eure Liebe zu Eltern, Frau und Kindern wie Hass erscheinen lässt.
Wer von euch hat Gott so geliebt? Durchgefallen – nicht schuldig.
Zweites Gebot
Du sollst dir kein Götterbild machen. Das heißt, du sollst dir keinen Gott machen, weder mit der Hand noch in deinen Gedanken. Du sollst dir keinen Gott machen, der dir entspricht.
Ich habe Menschen getroffen, die gesagt haben: „Weißt du was, Hans-Peter, mein Gott ist ein ganz anderer als deiner. Mein Gott ist ein Gott der Liebe und Barmherzigkeit. Mein Gott wird keinen einzigen Menschen richten.“
Dann sage ich ihnen: „Das ist okay, dein Gott wird das sicher nicht tun. Aber weißt du was? Dein Gott existiert nur hier in deinem kleinen Kopf, sonst nirgends.“ Denn der Gott der Bibel ist das nicht.
Der Gott der Bibel wird richten. Er wird scheiden zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Seht ihr, wir machen uns sehr schnell einen Götzen – nicht mehr unbedingt mit Händen wie früher, aber in unseren Gedanken. Da basteln wir uns unseren eigenen Gott zurecht, so wie er uns passt.
Denn diesen Gott gibt es nicht. Der Gott, der die zehn Gebote geschrieben hat, ist ein heiliger Gott, ein gerechter Gott. Und der Mensch ist verantwortlich für jedes Wort, das er gesprochen hat. Wir müssen Rechenschaft dafür ablegen.
Ich glaube, wir alle sind schuldig, dass wir uns ab und zu gerne unseren eigenen Gott machen: „Mein Gott, der sieht da drüber hinweg! Mein Gott, so ist er nicht!“ Er ist so, wie er sich offenbart hat, nicht wie wir ihn wollen.
Wir sind schuldig, Leute!
Das dritte und vierte Gebot: Respekt vor Gottes Namen und die Heiligung des Sabbats
Drittes Gebot
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz führen oder missbrauchen. Denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
In vielen Sprachen, vor allem im Englischen, aber auch im Deutschen, wird der Name Gottes als Fluchwort verwendet. Auf mancher Baustelle könnte man meinen, dort finde ein religiöses Treffen statt. Der Name Hitlers wird nicht oft genug verachtet, um als Fluchwort zu dienen, doch der Name Gottes wird ständig benutzt, um zu fluchen.
Der Name Jesu, der Name Gottes, wird mit Worten wie Halleluja und vielen anderen verwendet. Gott ist heilig und wird niemanden ungestraft lassen, der seinen Namen auch nur einmal missbraucht hat. Freunde, das sieht nicht gut aus – wir sind schuldig.
Viertes Gebot
Gedenke des Sabbats, dass du ihn heiligst. Das bedeutet, dass wir Zeit einräumen, um Gott im Geist und in der Wahrheit anzubeten. Kein Mensch ist unabkömmlich. Du kannst sogar einen Tag in der Woche nicht arbeiten, und die Welt wird nicht zusammenbrechen. Wir sollen rasten.
Wie viele Sonntage hast du Gott nicht im Geist und in der Wahrheit angebetet? Gibt es überhaupt einen in deinem ganzen Leben? Wer das nicht tut, ist schuldig – ein Gesetzesbrecher.
Die Gebote fünf bis acht: Ehre, Leben, Treue und Eigentum
Fünftes Gebot: Du sollst Vater und Mutter ehren. Als Teenager habe ich Vater und Mutter sehr oft alles andere als geehrt. Ich bin schuldig, und du auch.
Sechstes Gebot: Du sollst nicht töten. Jetzt müssen wir Gott sei Dank eins.
Jesus sagt in Matthäus 5,21: „Ihr habt gehört, dass in der Alten gesagt ist: ‚Du sollst nicht töten.‘ Wer aber töten wird, der ist dem Gericht verfallen. Ich aber sage euch, dass jeder, der seinen Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird.“ Warst du schon mal wütend auf einen Bruder? Schuldig, Gesetzesbrecher, denn das Gesetz ist geistlich, nicht nur ein Buchstabe – das hat Jesus hier gezeigt.
Sieht das Gebot „Du sollst nicht Ehe brechen“ so aus? Wir sind... Das habe ich bis jetzt geschafft.
Matthäus 5,27: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ‚Du sollst nicht Ehe brechen.‘ Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen.“ Ich bin schuldig.
Achtes Gebot: Du sollst nicht stehlen. Wie oft haben wir gestohlen? Wie viele Telefongespräche haben wir von den Eltern oder vom Chef gestohlen? Wie oft haben wir Steuern gestohlen, auch Kleinigkeiten? Wie oft haben wir Zeit von Menschen gestohlen?
Jakobus 2,10 steht ein drastischer Satz: „Wenn irgendeiner das ganze Gesetz gehalten hat, aber in einem strauchelt, der ist aller Gebote schuldig geworden.“ Das heißt Folgendes: Wenn du an einer Kette mit tausend Gliedern hängst und unter dir ist der Abgrund, dann bist du tot, wenn ein Glied reißt.
Die letzten Gebote und die Forderung nach Vollkommenheit
Neuntes Gebot: Du sollst nicht falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
Wie oft musst du lügen, um ein Lügner zu sein? Einmal. Wenn du Dinge übertrieben hast, hast du gelogen. Wenn du Dinge untertrieben hast, hast du gelogen. Schuldig!
Zehntes Gebot: Du sollst nicht begehren. Wie oft hast du etwas gewollt, das ein anderer hatte? Schuldig!
Vielleicht hast du dich vor einer Stunde noch relativ okay gefühlt. Inzwischen fühlst du dich gar nicht mehr okay, denn du merkst: Du bist in allem schuldig.
Jesus sagt Folgendes: Er sagt, wenn irgendjemand von euch in das Reich Gottes hineinkommen möchte, hier ist der Standard.
Darum sagt Jesus in Matthäus 5,48: „Ihr sollt nun vollkommen sein.“
Jetzt wirst du sagen: „Ja, wie vollkommen, Jesus? So wie mein Vater im Himmel vollkommen ist? Mehr will ich gar nicht.“
Du brauchst nur so perfekt sein wie mein Vater im Himmel, dann kommst du in den Himmel hinein.
Jetzt geschieht Folgendes: Wenn du diesen Standard ansiehst und ein normal vernünftig denkender Mensch bist, weißt du, was du dann erkennst: Das ist ein Wahnsinn, das schafft kein Mensch, das ist Utopie.
Und weißt du, was du jetzt machst? Entweder du verschließt dich und sagst: „Mir egal, so schlecht bin ich nicht“, obwohl du es weißt.
Oder du läufst zu Jesus und sagst: „Herr Jesus, ich brauche dich, ich brauche Vergebung, ich brauche deinen Kreuztod, der mich gerecht macht vor Gott.“