Lieber Vater, wir sind erneut einfach dankbar und erstaunt, wie treu dein Wort ist. Wenn wir zurückblicken, erkennen wir, wie Menschen, Geschichte und dein Wort zusammenpassen.
Vater, danke auch für dein Evangelium und das Versprechen von Anfang an, dass Satan nicht für immer deinen Garten zertreten kann. Du hast ihm für eine gewisse Zeit erlaubt, durch den Garten zu gehen und Schaden anzurichten. Doch es ist gut zu wissen, Herr, dass auch das einmal vorbei sein wird.
Dann wird nicht nur die Sünde vollständig bezahlt sein, sondern auch die Gegenwart der Sünde wird verschwinden. Dafür danken wir dir.
Danke, dass wir eine lebendige Hoffnung haben, die weit über dieses Leben hinausreicht – in alle Ewigkeit. Und, Herr, darüber dürfen wir lesen, erstaunt und dankbar sein, dass wir sicher und bewahrt sind in deiner Liebe. Amen.
Der Kampf im Himmel als geistliche Realität
Offenbarung Kapitel 12, Vers 7: „Und es entstand ein Kampf im Himmel.“
Stellt euch das einmal vor: Es gibt einen Kampf im Himmel, einen Krieg im Himmel. Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen, und der Drache kämpfte mit seinen Engeln. Doch sie gewannen nicht die Oberhand, und ihre Stätte wurde nicht mehr im Himmel gefunden.
Dann wurde der große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze Welt verführt, auf die Erde geworfen. Auch seine Engel wurden mit ihm geworfen.
Hier sehen wir also Krieg im Himmel.
Wenn wir heute über geistliche Kampfführung sprechen, dann meinen wir oft Dinge wie: Missionare in Neuguinea, die in einem Stamm gegen die bösen Mächte der Medizinmänner kämpfen. Oder wir sprechen davon, dass ein Prediger oder Pastor eine wichtige Botschaft hat, aber durch Krankheit oder einen Unfall daran gehindert wird – auch das wird als geistlicher Kampf verstanden.
Manchmal reden wir davon, dass wir morgens früh aufstehen wollen, um stille Zeit zu halten, aber dann doch wieder einschlafen. Das hat oft weniger mit geistlicher Kampfführung zu tun als mit dem Wecker.
Doch die Bibel zeigt ein viel größeres Konzept von geistlicher Kampfführung – nämlich den Krieg im Himmel.
Ihr kennt wahrscheinlich den Film „Krieg der Sterne“, auch bekannt als „Star Wars“. Wenn ihr einen solchen Film schaut, könnt ihr gemütlich Chips essen und Cola trinken, weil ihr wisst, dass alles nur erfunden ist.
Aber stellt euch vor, es wäre eine Dokumentation. Dann würde einem das Chipsessen schnell vergehen, denn man wüsste: Das ist ernst, und wir leben nicht mehr lange.
Ähnlich verhält es sich mit einem Tsunami. Man kann einen Hollywood-Film darüber sehen und dabei Chips essen. Aber wenn man die Realität erlebt hat, sieht man das ganz anders.
Die Bibel beschreibt einen „Krieg der Sterne“, einen Krieg im Himmel, einen Kampf zwischen Engeln, zwischen Gott und Satan. Das ist keine Hollywood-Erfindung, sondern die Wahrheit der Heiligen Schrift.
Das bedeutet: Hinter den geistlichen Kämpfen, die wir im Alltag erleben, steht eine viel größere Kampfführung – nämlich die im Himmel.
Die Rolle des Erzengels Michael in biblischen Visionen
Hier wird der Erzengel Michael erwähnt. Michael kommt in der Bibel viermal vor. Es gibt zwei Erzengel, deren Namen wir kennen. Wer ist der andere? Gabriel. Die beiden unterscheiden sich. Michael ist immer zuständig für Israel, Gabriel hingegen für die Gemeinde.
Gabriel hat Maria verkündet, dass sie schwanger werden würde und so weiter. Michael lesen wir einmal im Buch Judas, wo er um den Leib Mose streitet. Dann sehen wir Michael hier in Offenbarung 12. Außerdem begegnet uns Michael in Daniel Kapitel 10. Schauen wir uns Daniel bitte genauer an.
In Daniel Kapitel 10 kommt Michael ebenfalls vor. Daniel hatte drei Wochen lang getrauert und gefastet. Dort lesen wir in Daniel 10,2: „In jenen Tagen trauerte ich, Daniel, drei volle Wochen. Köstliche Speise aß ich nicht, weder Fleisch noch Wein kam in meinen Mund, und ich salbte mich nicht bis drei volle Wochen um waren.“
Dann heißt es in Vers 5: „Und ich erhob meine Augen und sah, und siehe, da war ein Mann in Leinen gekleidet, seine Hüften waren umgürtet mit Gold von Ufas. Und seine Augen waren wie Feuerfackeln usw.“
In Vers 8 lesen wir: „Und ich blieb allein übrig und sah diese große Erscheinung. Es blieb keine Kraft in mir, meine Gesichtsfarbe veränderte sich an mir bis zur Entstellung, und ich behielt keine Kraft. Ich hörte den Klang seiner Worte. Als ich den Klang seiner Worte hörte, lag ich bedeugt auf meinem Gesicht, mit meinem Gesicht zur Erde.“
Interessant ist hier, dass Daniel mit dem Gesicht zur Erde liegt. Das erinnert an Ezechiel und Johannes, die immer im Angesicht Gottes sind.
In Vers 10 heißt es weiter: „Und siehe, eine Hand rührte mich an und rüttelte mich auf, so dass ich wieder auf meine Knie und Handflächen kam, und er sprach zu mir: Daniel, du vielgeliebter Mann.“
Interessant ist, dass Daniel als „vielgeliebter Mann“ bezeichnet wird. Johannes, der Apostel, wird ebenfalls als der Apostel genannt, den Jesus lieb hatte. Beide haben etwas gemeinsam: Sie besitzen unheimliche Einsichten in die Zukunft und sind geliebt.
Dann sagt er in Vers 12: „Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel, denn vom ersten Tage an, als du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden. Um deiner Worte willen bin ich gekommen. Aber der Fürst des Königreichs Persien stand mir einundzwanzig Tage entgegen. Und siehe, Michael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen, und ich wurde dort entbehrlich beim König von Persien.“
Das ist ganz interessant. Er sagt, dass er einundzwanzig Tage zu tun hatte und nicht früher kommen konnte. Dann kam Michael zur Hilfe, und jetzt ist er da, um Daniel zu helfen.
Eine interessante Frage ist: Was wäre gewesen, wenn Daniel nach zwei Wochen aufgehört hätte zu beten? Wir wissen es nicht, aber es ist eine Überlegung wert.
Schauen wir noch zu Vers 21: „Und ich will dir mitteilen, was im Buch der Wahrheit aufgezeichnet ist. Und es gibt keinen einzigen, der mir gegen jenen mutig beisteht, als nur Michael, euer Fürst.“
Michael ist der Fürst der Engel für die Israeliten. Gabriel hingegen ist zuständig für die Gemeinde.
Das biblische Engelbild und die geistliche Kampfführung
Engel – wisst ihr, was mein Bild von Engeln war? Meine Eltern hatten ein Bild über ihrem Ehebett. Darauf gingen zwei Kinder an einer Klippe entlang, und zwei kleine Englein mit Bäuchlein und kleinen Flügeln flogen um die Kinder herum. Das kennt ihr wahrscheinlich von Ikea, die haben auch so etwas, oder?
Aber das ist nicht das Bild, das die Bibel von Engeln zeichnet. Engel sind unheimlich machtvolle Wesen. Sie sind viel stärker als Menschen. Im Zweiten Könige lesen wir, dass ein Engel einmal 185 Asyrer getötet hat – und das nach dem Abendessen. Sie sind also starke Wesen.
Wenn man erkennt, welche Kriege im Himmel zwischen diesen Mächten stattfinden, wundert es einen nicht, dass auch hier auf der Erde eine geistliche Kampfführung stattfindet. Bereits im ersten Buch Mose, Kapitel 3, Vers 15, wird uns gesagt: Bis Satan vernichtet ist, wird er in deine Ferse stechen. Der Leib Jesu wird darunter leiden.
Interessant ist auch die Apostelgeschichte. Saulus war ja ein Verfolger der Gemeinde. Und wisst ihr, was Jesus zu Saulus gesagt hat? „Saulus, warum verfolgst du mich?“ Wenn die Gemeinde verfolgt wird, wird Jesus verfolgt. Es ist sein Leib, der da verfolgt wird. Er wird mir in die Ferse stechen, und das geschieht bis heute.
Die aktuelle Position Satans und seine Rolle als Verkläger
Wir lesen weiter in Offenbarung 12, Vers 8, dass er auf die Erde geworfen wird und die Stätte im Himmel nicht mehr gefunden wird. Die Frage ist: Wo ist Satan heute?
Bevor ich darauf eingehe, schauen wir in Lukas 10, Vers 18. Dort sagt Jesus Folgendes. Lesen wir auch Vers 17 dazu: Das ist, als Jesus die Jünger aussandte und sie voller Freude zurückkamen.
In Lukas 10, Vers 17 lesen wir: Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: „Herr, auch die Dämonen sind uns in deinem Namen untertan.“ Er aber sprach zu ihnen: „Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.“
In Johannes 12, Vers 31 lesen wir, dass Jesus sagt: „Jetzt ist das Gericht dieser Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden.“
Die Frage ist also: Von wo fällt Satan? Von wo wird er hinausgeworfen?
Wir wissen aus dem Buch Hiob sowie aus dem Buch Sacharja, dass Satan Zugang zum Thron im Himmel hat. Er ist zwar ein gefallener Engel, aber er hat immer noch Zugang zum Thron Gottes. Dort, vor Gott, beschuldigt er die Brüder, die Gläubigen.
Wir lesen weiter in Offenbarung 12, Vers 10: „Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus gekommen. Warum? Denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte.“
Was Satan tun will, ist, dich schlechtzumachen und dich jeden Tag zu verklagen. Doch hier hat das ein Ende.
Die Bedeutung der Überwindung Satans für das Glaubensleben
Übrigens zwei Dinge: Wenn du dich wieder einmal so fühlst und sagst: „Nein, ich glaube, Gott mag mich nicht mehr. Ich habe schon wieder keine stille Zeit gemacht, ich habe drei Tage schon wieder nicht gebetet, ich habe die Bibel schon zwei Wochen nicht mehr gelesen. Gott, ich bin ein furchtbarer Christ, ich bin nicht würdig“, dann darfst du eines wissen: Das kommt nicht von Gott, das kommt von Satan.
Denn siehst du, dass du unwürdig bist, das ist ja nichts Neues. Aber er ist würdig. Und weißt du, warum ich vor Gott mit aufgerichtetem Haupt stehen kann? Weil ich in Christus bin. In Christus bin ich würdig. In Christus bin ich gerechtfertigt und heilig. Ich bin ein heiliger Mensch – nicht, weil ich so gut bin, sondern weil ich in Christus bin.
Wenn dir eine Stimme sagt: „Du bist unwürdig, du bist schlecht, du bist unheilig“, dann kommt das nie von Gott. Das kommt immer von Satan. Du kannst diese Stimme gleich abschalten.
Das Zweite: Satan wird hier beschrieben als der Verkläger unserer Brüder. Ich möchte dir eines sagen: Wenn du schlecht über andere Christen redest, über andere Konfessionen, dann weißt du, was du tust? Du vollbringst das Werk Satans. Du verklagst deine Brüder.
Bitte erinnere dich das nächste Mal, wenn du negativ über deine christlichen Brüder und Schwestern sprichst: Du vollbringst das Werk Satans. Und daran sollten wir keinen Anteil haben. Freunde, das sollten wir nicht tun.
Hier wird Satan vom Himmel geworfen. Das heißt, er hat keinen Zugang mehr.
Zeitliche Einordnung des Falls Satans und die Trübsalszeit
Wiederum, wenn wir jetzt diese Tafel nehmen und sie strikt aus Offenbarung 12 verstehen, dann ist der Fall des Satans, das heißt, dass er keinen Zugang mehr zum Himmel hat, ungefähr in der Mitte der Trübsalszeit. Dieses Schema ergibt sich, wenn man Offenbarung 12 auch zeitlich wörtlich nimmt.
Wegen der Fragen wäre es mir fast lieber, wenn wir das am Abend machen. Schreibt euch das bitte auf, sonst kommen wir nämlich nicht weiter.
Im Kapitel zwölf, Vers elf, lesen wir: „Und sie haben ihn überwunden.“ Das heißt, die Brüder haben den Teufel überwunden. Wie genau das ist, steht in Offenbarung 12,11: „Sie haben ihn überwunden, erstens wegen dem Blut des Lammes, zweitens wegen des Wortes ihres Zeugnisses und drittens, weil sie ihr Leben nicht liebten bis zum Tod.“
Was sind die drei Dinge, die hier genannt werden, mit denen wir über Satan stehen? Erstens ist es das Blut Jesu Christi, das uns von allen Sünden reingewaschen hat – nicht von den meisten oder vielen, sondern von allen Sünden. Du bist rein!
Zweitens ist es das Wort ihres Zeugnisses. Das ist das Wort Gottes, das unsere Gedanken in der Wahrheit hält.
Drittens haben sie ihr Leben nicht geliebt. Das entspricht dem, was Paulus sagt: „Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.“ Sie haben also nicht ihr eigenes Leben geliebt, sondern das Leben Jesu.
Diese drei Dinge sind hier erwähnt.
Dann lesen wir in Vers zwölf: „Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und die ihr in ihnen wohnt.“ Habt ihr das gehört? Seid fröhlich im Himmel und die, die darin wohnen.
Hier haben wir zwei Kategorien: die Gläubigen, die auf der Erde wohnen, und die Gläubigen, die im Himmel wohnen. Immer wieder sehen wir diesen Kontrast. Inzwischen, glaube ich, könnt ihr das erkennen.
Weiter heißt es: „Wehe der Erde und dem Meer, denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, dass er nur eine kurze Zeit hat.“
Die Bewahrung Israels in der Endzeit
Vers 13: Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau. Wer ist diese Frau? Es handelt sich um Israel, das das männliche Kind geboren hatte. Der Frau wurden die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste fliegen könne, an ihre Stätte, wo sie ernährt wird – eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit – fern vom Angesicht der Schlange.
Die Schlange warf aus ihrem Mund Wasser wie einen Strom hinter der Frau her, um sie mit dem Strom fortzureißen. Doch die Erde half der Frau, öffnete ihren Mund und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Mund warf. Daraufhin wurde der Drache zornig über die Frau und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen ihrer Nachkommenschaft, die die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben.
Hier ist also von der Frau die Rede, von Israel. Es scheint, dass Israel über diese Trübsalszeit zumindest teilweise bewahrt bleibt – an einem besonderen Ort.
In diesem Zusammenhang sollte auch Matthäus 24 betrachtet werden, wo Jesus selbst über die Endzeit spricht. Dort heißt es in Matthäus 24,15-22:
Matthäus 24,15: „Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel den Propheten geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht – wer es liest, der merke auf –, dann sollen die in Judäa…“ Von wem spricht Jesus hier? Er meint die Juden, die in Judäa wohnen.
Diese sollen auf die Berge fliehen. Wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen, um sich etwas aus seinem Haus zu holen; wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen.
Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden an jenem Tag! Betet, dass eure Flucht nicht im Winter geschieht, noch am Sabbat. Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird. Wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden.
Aber um der Auserwählten willen will ich jene Tage verkürzen.
Interessant ist hier, dass Jesus zu denen spricht, die in Judäa wohnen, und ihnen sagt, sie sollen aus Judäa fliehen – in die Berge. Wer flieht, soll nichts mitnehmen, nicht zu spät kommen, sondern einfach fliehen.
Es wird besonders schwierig für Schwangere und Stillende sein. Auch ist es problematisch, wenn die Flucht im Winter geschieht oder am Sabbat. Am Sabbat gibt es in Israel keinen Transport, im Winter ist es oft schwer, über die Berge zu kommen, und für Schwangere und Stillende ist das Gehen ohnehin beschwerlich.
Nun stellt sich die Frage: Wo ist dieser Ort, wohin sie fliehen sollen?
Dazu lesen wir in Daniel Kapitel 11, Vers 40:
„Und zur Zeit des Endes wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen, und der König des Nordens wird gegen ihn anstürmen mit Wagen, mit Reitern, mit vielen Schiffen. Er wird in die Länder eindringen, sie überschwemmen und überfluten.“
Man erinnere sich an Offenbarung Kapitel 12, wo von Wasser die Rede ist. Dort haben wir gelesen, dass aus dem Mund des Drachen Wasser kommt, um die Leute zu vernichten. Hier steht, dass er überschwemmen und überfluten wird.
In Vers 41 heißt es weiter:
„Und er wird in das Land der Zirde eindringen, das ist Israel, wobei vieles stürzen wird. Diese aber werden seiner Hand entrinnen: Edom und Moab.“
Einige Theologen sagen, dass Edom und Moab die Länder sind, wohin die Israeliten aus Judäa fliehen werden und wo sie aus welchem Grund auch immer bewahrt bleiben.
Wenn man auf die Landkarte schaut: Judäa liegt hier oben, Moab und Edom befinden sich hier in der Nähe. Das bedeutet, die Flucht geht über die Berge nach Moab und Edom.
Denjenigen, die in Judäa wohnen, wird gesagt: „Dahin sollt ihr fliehen, denn dort werdet ihr bewahrt sein – dreieinhalb Jahre, eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit.“
Und genau dort wird Gott seine Geschichte mit Israel vollenden.
Die Offenbarung des politischen Gegners in der Endzeit
Okay, gut, dann gehen wir zurück zur Offenbarung, Kapitel 13. Kapitel 13 ist wahrscheinlich eines der bekanntesten Kapitel. Ich würde nicht sagen, es ist eines der schwierigsten, aber es ist auf jeden Fall eines der bekanntesten. Die meisten Zeittafeln, die es über die Endzeit gibt, beziehen sich vor allem auf Kapitel 13.
Wir lesen es einfach mal und schauen dann, was es bedeutet.
Offenbarung 13, Vers 1: „Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte und auf seinen Hörnern zehn Diademe. Und auf seinen Köpfen waren Namen der Lästerung.“
Das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther, seine Füße wie die eines Bären und sein Maul wie ein Löwenmaul. Der Drache gab ihm seine Kraft, seinen Thron und große Macht.
Ich sah einen seiner Köpfe wie zum Tode geschlachtet, und seine Todeswunde wurde geheilt. Die ganze Erde staunte hinter dem Tier her. Sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab. Sie beteten auch das Tier an und sagten: „Wer ist dem Tier gleich, und wer kann mit ihm kämpfen?“
Es wurde ihm ein Mund gegeben, der große Dinge und Lästerungen redet – wieder das Großmaul. Und es wurde ihm Macht gegeben, 42 Monate zu wirken, also dreieinhalb Jahre.
Es öffnete seinen Mund zu Lästerungen gegen Gott, um seinen Namen, sein Zelt und die, welche im Himmel wohnen, zu lästern.
Es wurde ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden. Außerdem wurde ihm Macht gegeben über jeden Stamm, jedes Volk, jede Sprache und jede Nation.
Alle, die auf der Erde wohnen, werden ihn anbeten – jeder, dessen Name nicht geschrieben ist im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an.
Wenn jemand ein Ohr hat, so höre er! Wenn jemand in Gefangenschaft geht, so geht er in Gefangenschaft. Wenn jemand mit dem Schwert getötet wird, so muss er mit dem Schwert getötet werden.
Hier ist Ausharren und der Glaube der Heiligen gefragt.
Dann kommt das andere Tier, aber jetzt bleiben wir erst einmal bei dem ersten.
Zum Schluss noch ein kurzer Blick zurück: Im letzten Vers von Kapitel 12 steht: „Und er stand auf dem Sand des Meeres.“ Wer ist „er“? Von wem ist da die Rede? Vom Drachen. Das heißt, Satan stand auf dem Sand des Meeres (Offenbarung 12, Vers 12).
Die Macht und Strategie des politischen Führers der Endzeit
Warte, ich lege jetzt die nächste Seite hin. Seite 18 haben wir inzwischen. Wenn ihr sie vielleicht neben euch legt, ist das eine Hilfe. Oder ihr schaut hier oben drauf, das geht auch.
In diesem Kapitel dreizehn haben wir drei Charaktere. Erstens den Drachen, Kapitel 12, Vers 18. Der Drache gibt dem Tier aus dem Meer die Kraft und die Macht. Das heißt, der Drache, also Satan selbst, verleiht diesem Tier die Macht.
Dieses Tier aus dem Meer wird in der Regel als der politische Führer beschrieben. Das ist der klassische Antichrist, wie man ihn sehr oft hört. Spezielle Dinge, die wir gelesen haben: Er hat zehn Hörner und sieben Köpfe. Dazu kommen wir noch. Er gleicht einem Panther, einem Bären und einem Löwen. Er tut große Wunder, sogar eine Totenauferstehung, wie es scheint. Er ist ein Großmaul und lästert Gott. Er erkämpft sich die Weltherrschaft und wird von den Erdenbewohnern angebetet.
Ich glaube, der Grund, warum er angebetet wird, ist relativ einfach. Er wird auch im ersten Thessalonicherbrief beschrieben. Dort heißt es, dass er Sicherheit und Frieden bringen wird. Wenn heute – und ich glaube, die Zeit ist ziemlich reif – jemand aufsteht und es tatsächlich schafft, Frieden auf diese Erde zu bringen, dann wird er von allen Nationen angebetet.
Das hat auch damit zu tun: Wisst ihr, die Tugend Nummer eins war über viele Jahrhunderte Gerechtigkeit. Gerechtigkeit musste geschehen. In den letzten zwanzig Jahren wurde diese Tugend von einer neuen Tugend abgelöst, nämlich der Toleranz. In den letzten zwanzig Jahren war Toleranz die Tugend Nummer eins. Nur dann galt man als wahrer Mensch, wenn man tolerant war.
Aber diese Zeit neigt sich bereits dem Ende zu. Die neue Tugend Nummer eins ist Sicherheit. Dafür tun, geben und bezahlen wir jeden Preis. Wir gehen sogar dafür in den Krieg. Man muss mal bei Eltern schauen: Wenn es einen neuen Kindersitz gibt, der sicher ist, fragt die Mutter nie, wie viel er kostet. Der kann 3000 Euro kosten, aber er wird gekauft, weil er sicher ist.
Für Sicherheit bezahlen wir heute jeden Preis, und wir denken nicht einmal darüber nach. Sicherheit ist zur Tugend Nummer eins geworden. Wenn ein Mensch kommt, der uns Sicherheit im globalen Sinne bietet, dann wird er angebetet. Und das ist, glaube ich, auch die Strategie und die Macht dieses politischen Führers der Zukunft.
Er kommt übrigens – wir lesen – aus dem Meer. Ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen. Das Meer steht auch für eine Menge von Menschen. Schaut mal in Offenbarung 17, Vers 15. Dort geht es zwar um die Hure Babylon, aber ich möchte euch nur etwas anderes zeigen.
Dort spricht er zu mir: „Die Wasser, die du gesehen hast, wo die Hure sitzt, sind Völker und Völkerscharen und Nationen und Sprachen.“ Das heißt, es kann auch bedeuten, dass dieser Führer aus den Völkern herauskommt. Er kann ein ganz normaler Mann aus den unteren Gesellschaftsschichten sein.
Und er sieht diesen Menschen als Panther, als Bär und als Löwe. Das ist interessant, denn damit geht er zu Daniel Kapitel 7. Daniel sieht dasselbe, nur in umgekehrter Reihenfolge.
Die vier Tiere in Daniels Vision und ihre Bedeutung
Daniel Kapitel 7 beschreibt eine Vision, die Daniel hatte. In den Versen 1 bis 7 lesen wir Folgendes:
Daniel 7,1: Im ersten Jahr des Königs Belshazzar von Babel sah Daniel einen Traum und Gesichte in seinem Haupt, während er auf seinem Lager lag. Dann schrieb er den Traum auf und berichtete die Summe der Ereignisse.
Daniel begann zu sprechen: „Ich schaute in meinem Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde des Himmels wühlten das große Meer auf.“ Das große Meer – von dort kam das Tier heraus. Vier große Tiere stiegen aus dem Meer herauf, jedes verschieden vom anderen.
Das erste Tier war wie ein Löwe und hatte Adlerflügel. Ich sah hin, bis seine Flügel ausgerissen wurden, und es wurde von der Erde aufgehoben. Es wurde wie ein Mensch auf seine Füße gestellt, und ihm wurde das Herz eines Menschen gegeben.
Das zweite Tier war einem Bären gleich. Es stand auf einer Seite aufgerichtet und hatte in seinem Maul drei Rippen zwischen den Zähnen. Man sprach zu ihm: „Steh auf, friss viel Fleisch!“
Nach diesem sah ich ein anderes Tier, das wie ein Leopard war. Es hatte vier Vogelflügel auf seinem Rücken, vier Köpfe und die Herrschaft wurde ihm gegeben.
Dann sah ich in den nächtlichen Gesichten ein viertes Tier. Dieses Tier ist auch in der Offenbarung erwähnt. Es war furchtbar, schreckenerregend und außergewöhnlich stark. Es hatte große eiserne Zähne, mit denen es fraß und zermalmte. Den Rest zertrat es mit seinen Füßen. Dieses Tier war verschieden von allen Tieren, die vor ihm waren, und es hatte zehn Hörner.
Diese Beschreibung klingt bekannt, nicht wahr? Man findet Ähnlichkeiten in Offenbarung Kapitel 13.
Die Verbindung zu Daniels Standbild und die Königreiche der Welt
Diese vier Tiere, die hier beschrieben werden, beziehen sich auf eine Stelle einige Seiten zurück in Daniel Kapitel 2. Dort werden sie nämlich etwas anders dargestellt.
In Daniel 2, Vers 31 heißt es: „Du, o König, schaust und siehe, ein großes Bild. Dieses Bild war gewaltig und sein Glanz außergewöhnlich. Es stand vor dir, und sein Aussehen war furchtbar.“
Das Bild war aus verschiedenen Materialien zusammengesetzt: Sein Haupt bestand aus feinem Gold, seine Brust und seine Arme aus Silber, sein Bauch und seine Lenden aus Bronze, seine Schenkel aus Eisen und seine Füße teils aus Eisen und teils aus Ton.
Du schaust weiter, bis ein Stein losbricht, und zwar nicht durch Hände. Dieser Stein trifft das Bild an seinen Füßen aus Eisen und Ton und zermalmt sie. Dabei werden zugleich das Eisen, der Ton, die Bronze, das Silber und das Gold zermalmt. Sie werden wie Spreu aus den Sommertennen und der Wind führt sie fort, sodass keinerlei Spur mehr von ihnen zu finden ist. Der Stein, der das Bild zerschlagen hat, wird zu einem großen Berg und erfüllt die ganze Erde.
Anschließend beschreibt Daniel die vier Königreiche. Ein Überblick darüber wäre eigentlich hilfreich, aber ich habe ihn leider nicht zur Hand. Das ist jedoch nicht weiter schlimm.
Daniel sieht das Standbild und erklärt es. Wir haben jetzt nicht die Zeit, die ganzen Kapitel zu lesen. Er erläutert vier verschiedene Bereiche dieses Bildes.
Der Löwe, den er gesehen hat, steht für das Königreich Babylon. Daniel erklärt, dass dieses Reich fällt und die Flügel des Löwen ausgerissen werden. Das nächste Königreich ist das der Perser und Meder. Auch dieses Königreich wird zerfallen.
Dann folgen die Griechen mit Alexander dem Großen. Der Leopard mit seinen Flügeln, der unheimlich schnell war und die Welt eroberte, symbolisiert dieses Reich. Auch dieses zerfällt.
Zum Schluss ist Rom das nächste Königreich.