Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 452: Kinder des Teufels, Teil 3.
Die geistliche Blindheit der Gegner Jesu
Der Herr Jesus ist weiterhin dabei, seinen Gegnern das volle Ausmaß ihrer Verlorenheit vor Augen zu führen. Er hat sie gerade als Kinder des Teufels bezeichnet und damit ihre Liebe zur Lüge erklärt. Sie lieben die Lüge und können mit der Wahrheit nichts anfangen, weil sie eine viel zu enge Verbindung zum Teufel haben.
Deshalb können sie auch nicht verstehen, was der Herr Jesus ihnen sagen will. Es ist einfach so: Wer sich auf den Satan einlässt, wird von ihm verblendet.
Der Apostel Paulus schreibt dazu in 2. Korinther 4,3-4: „Wenn aber unser Evangelium doch verdeckt ist, so ist es nur bei denen verdeckt, die verloren gehen, den Ungläubigen, bei denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen.“
Hier sehen wir die Bezeichnung „Gott dieser Welt“ für den Teufel. Natürlich ist er nicht wirklich Gott, aber er hat so viel Macht und Einfluss, dass er für viele Menschen zu einem Gottersatz wird.
Allerdings gilt das nur für ungläubige Menschen. Mein Unglaube sorgt dafür, dass ich dem Teufel erlaube, meinen Sinn zu verblenden. Das heißt, er verwirrt mein Denken. Er verwirrt mich, damit ich die Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen kann.
Die zentrale Bedeutung des Evangeliums
Und das damit verbundene größere Problem hat mit dem Evangelium zu tun. Solange ich nämlich Jesus, der das Zentrum des Evangeliums ist, nicht in seiner ganzen Herrlichkeit als Gott im Fleisch begreife, kann ich das Evangelium nicht verstehen und gehe verloren.
Genau an dieser Stelle stehen die Zuhörer Jesu. In Johannes 8, Verse 45-47 heißt es: "Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. Wer von euch überführt mich einer Sünde? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes; darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid."
Jesus sagt die Wahrheit, aber seine Zuhörer lieben die Lüge und glauben ihm deshalb nicht. Man merkt, wie erstaunlich verblendet der Mensch sein kann, wenn der Teufel ihn erst einmal so richtig im Griff hat.
Die Verblendung durch den Teufel im Alltag
Wer sich bei einem Slogan wie „Mein Bauch gehört mir“ je gefragt hat, warum denen, die ihn schreien, nie in den Sinn gekommen ist, dass das Kind im Mutterleib doch auch einen Bauch hat und dasselbe sagen könnte, oder wer sich fragt, warum Ideologien, die nachweislich Abermillionen von Menschen den Tod gebracht haben, immer noch mit Leidenschaft verfolgt werden, der versteht ein bisschen, wie der Teufel menschliches Denken kaputtmachen und zerstören kann.
Als man mir vor einigen Jahren vorwarf, dass ich mit meiner Bekehrung meinen Verstand und mein kritisches Denken an der Garderobe abgegeben hätte, da habe ich gemerkt, dass es bei mir genau andersherum war. Ich habe nie kritischer, reflektierter und auch umfassender das Leben durchdacht als nach meiner Bekehrung zu Gott.
Meine Umkehr zu Gott war für mich im Blick auf meine Vernunft eine Befreiung. Diese Befreiung hatte einerseits damit zu tun, dass Verstand und Gewissen eine Einheit wurden, andererseits damit, dass ich die Welt ganzheitlicher betrachten konnte. Plötzlich war da Raum für das Transzendente, aber auch ein Rahmen, in dem ich ganz neue Themen wie Weisheit, Liebe oder Hoffnung studieren konnte.
Die Bedeutung des Denkrahmens
Überhaupt scheint mir das einer der Denkfehler des ungläubigen Menschen zu sein: Er meint, ohne einen Denkrahmen tiefer denken zu können. Das ist falsch!
Wir alle haben einen Denkrahmen. Die Frage ist nicht, ob wir einen haben, sondern wer ihn uns vorgibt. Ist es diese krude Mischung aus Hormonen, Zeitgeist und satanischen Ideen, die wir bereits in Epheser 2 kennengelernt haben? Oder lassen wir uns von Gott mit einem neuen Denkrahmen beschenken – einem Gesetz der Freiheit?
Jeder Mensch hat einen Denkrahmen. Die eigentliche Frage lautet nur, inwieweit unser Rahmen die Realität vollständig und wahrhaftig abbildet.
Die Unfähigkeit der Zuhörer, Jesus zu verstehen
Kommen wir noch einmal zurück zu Johannes 8, insbesondere zu den Versen 45 bis 47:
„Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. Wer von euch überführt mich einer Sünde? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.“
Jesus stellt hier eine bedeutende Frage: Wer von euch kann mich einer Sünde überführen? Ich glaube, dass nur Jesus selbst diese Frage so stellen und dieses Argument vorbringen konnte. Wenn ich diese Frage stellen würde, wäre die Antwort vermutlich: Jeder, der eine Woche mit dir zu tun hat. Denn wir sind nicht sündlos, Jesus aber ist es.
Deshalb ist es so falsch, dass seine Zuhörer ihm nicht glauben. Jesus sagt: „Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht?“ Die Antwort hängt mit ihrer Bindung an den Teufel zusammen. Ihr Umgang mit der Wahrheit – genauer gesagt, mit Jesus als Person – offenbart ihre Stellung vor Gott.
In Johannes 8, Vers 47 heißt es: „Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.“ Diejenigen, die nicht aus Gott sind, können die Worte Jesu nicht annehmen, weil sie nicht in der Wahrheit verwurzelt sind.
Die Bedeutung „aus Gott sein“
Aus Gott sein. Wenn der Herr Jesus davon spricht, dass eine Person aus Gott ist, beschreibt er damit das Gegenteil von „aus dem Teufel sein“. Seine Zuhörer denken, dass sie aus Gott sind, also gläubig sind.
Ihr Umgang mit dem, was Jesus sagt, macht jedoch deutlich, dass ihre Selbsteinschätzung falsch ist. Darum hören sie nicht, weil sie nicht aus Gott sind. Auch hier ist mit „hören“ nicht die akustische Wahrnehmung gemeint.
Natürlich hören die Juden im Tempel, was Jesus sagt. Sie hören es so gut, dass sie sich darüber aufregen können, aber sie verstehen es nicht. Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Das bedeutet so viel wie: Wer aus Gott ist, der versteht, was Gott ihm zu sagen hat.
Der historische und theologische Kontext
Bei dem, was Jesus hier sagt, muss der Kontext genau beachtet werden. Wir haben es mit Juden zu tun, die sich in einer Übergangsphase zwischen dem alten Bund und dem neuen Bund befinden.
Wenn Jesus davon spricht, dass sie die Worte Gottes nicht hören beziehungsweise nicht verstehen, bezieht er sich stark auf das Evangelium. Im Zusammenhang geht es darum, dass sie nicht an Jesus glauben und dadurch in ihren Sünden sterben.
Es geht darum, den Messias und mit ihm den nächsten Schritt in der Heilsgeschichte nicht zu verpassen. Die Tatsache, dass sie mit Jesus nichts anfangen können, zeigt, dass sie genau das tun: Sie gehören nicht zum gläubigen Überrest Israels.
Jesus spricht hier eine Warnung aus. Sein Anliegen ist, dass sie begreifen, wo sie stehen – nämlich nicht auf der Seite Gottes, sondern auf der Seite des Teufels. Er redet hier also nicht allgemein über Gläubige.
Die Grenzen des Verstehens bei Gläubigen
Johannes 8,47 ist keine Verheißung an Christen, dass sie immer sofort alles verstehen, was in der Bibel steht.
Sogar Petrus schreibt über die Paulusbriefe in 2. Petrus 3,16, dass darin manches schwer zu verstehen ist. Diese schwierigen Stellen werden von Unwissenden und Ungefestigten verdreht, wie auch andere Schriften, was zu ihrem eigenen Verderben führt.
Daraus folgt, dass es falsch wäre zu sagen: Wer aus Gott ist, versteht einfach so, was Gott sagt. Das stimmt nicht.
Gute Bibellehrer sind deshalb weiterhin für jede Gemeinde von großem Wert.
Dankbarkeit für Bibellehrer und Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Du könntest für gute Bibellehrer in deiner Gemeinde danken. Danke für ihren Einsatz, ihre Liebe zu den Menschen und zum Wort Gottes.
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Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
