Einführung in das Thema: Der Einfluss des Umgangs auf den Glauben
Vorsicht Irrtum! Fünf Denkfehler, vor denen dich Gottes Wort ganz besonders warnt. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute dreht sich alles um schlechten Umgang. Ich bin ein Fan von Weisheit. Warum? Weil der Weise nicht jeden Fehler selbst machen muss. Er lernt aus den Fehlern und Ratschlägen anderer.
Gestern ging es um die Impulse, denen wir folgen, und wie das Prinzip von Saat und Ernte unser ganzes Leben, inklusive der Ewigkeit, prägt. Heute schauen wir uns den Einfluss anderer Menschen auf unser Leben an.
Der Bibeltext dazu befindet sich in 1. Korinther 15,33.
Die Warnung vor schlechtem Einfluss: 1. Korinther 15,33
1. Korinther 15,33: „Irrt euch nicht, schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“
Dieser Satz ist zunächst einmal ein Sprichwort. Es leitet sich ab von einem Vers des athenischen Komödiendichters Menander. Die Menschen, mit denen ich mich umgebe, prägen mich. „Irrt euch nicht“ steht da, weil ich mich irren kann.
Worin besteht dieser Irrtum? Ich könnte denken, dass ich so willensstark und selbstständig bin, dass mich niemand beeinflussen kann. Woher könnte so ein Gedanke kommen? Wahrscheinlich direkt aus der Bibel.
Als Jünger Jesu schaue ich mir Jesus an und merke, dass er mit vielen ungewöhnlichen Menschen Zeit verbracht hat. Jesu Feinde bezeichneten ihn nicht zu Unrecht als einen Freund der Zöllner und Sünder. Jesus hatte, soweit wir sehen können, keine Berührungsängste. Er ließ sich sowohl von Simon, dem lieblosen Pharisäer, als auch von Zachäus, dem korrupten Oberzöllner, zum Essen einladen.
Weil wir dieses Muster bei Jesus sehen, könnte man zu dem Schluss kommen, dass es keine Rolle spielt, mit wem ich mich abgebe, weil ich ja Christ bin. Genau hier würde man sich jedoch irren. Deshalb heißt es in 1. Korinther 15,33: „Irrt euch nicht, schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“
Es macht einen großen Unterschied, ob ich wie Jesus ab und zu mit ungläubigen Menschen Zeit verbringe, weil sie Interesse an mir und meinem Glauben haben, mich einladen und mich kennenlernen wollen, oder ob ich blauäugig davon ausgehe, dass ich als Christ in jeder Gemeinschaft vor schlechtem Einfluss gefeit bin.
Falsch! Irrt euch nicht!
Die Gefahr von Gruppendruck und falschen Vorbildern
Nur weil Jesus Zeit mit Zöllnern und Sündern verbracht hat, heißt das nicht, dass ich immun bin gegen Gruppendruck, schlechtes Gerede oder falsche Vorbilder. Ich muss mir darüber im Klaren sein, dass es Menschen gibt, die meinem Glauben und meinem Charakter erheblichen Schaden zufügen können.
Deshalb warnt uns Paulus: „Irrt euch nicht, schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“ Die Bibel geht sogar noch weiter und beschreibt Menschentypen, mit denen wir uns nicht abgeben sollen. Ganz vorne stehen diejenigen, die uns zu grober Sünde verführen wollen.
„Mein Sohn, wenn Sünder dich locken, so folge ihnen nicht“, heißt es in Sprüche 1,10. Pass auf, dass du nicht Teil einer Gang wirst, die krumme Dinger dreht – davor warnt uns Salomo.
Wie sorgt man dafür, dass das nicht passiert? Am besten lesen wir im Psalm 1, Vers 1: „Glücklich der Mann oder der Mensch, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt.“
Wenn ich merke, dass ich zur Sünde verführt werde – egal ob es sich dabei um betrügerische Machenschaften handelt, einen One-Night-Stand oder ein Besäufnis –, dann mache ich nicht mit. Da bin ich raus. Ich bin raus, weil ich Realist bin.
Der Umgang mit Sündern tut meiner Seele in den seltensten Fällen wirklich gut. Es ist ein wenig wie bei Lot, der in Sodom wohnte. Von ihm heißt es in 2. Petrus 2,8: „Der unter ihnen wohnende Gerechte quälte durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken.“
Ich muss mir das nicht antun. Die Geschichte von Lot zeigt auch, wohin es führt. Am Ende ist seine ganze Familie kaputt. Weil ich nicht will, dass meine Familie kaputtgeht, halte ich mich von Sündern fern.
Ich will vorsichtig und realistisch sein und mich selbst nicht überschätzen. Denn erst folge ich dem Rat der Gottlosen, dann fange ich an, wie sie zu leben, und irgendwann teile ich ihr Schicksal. Nein, danke.
Warnung vor scheinbar frommen Menschen ohne geistliche Kraft
Vielleicht noch ein Menschentyp, von dem ich mich persönlich fernhalte: Es sind Menschen, die fromm erscheinen, es aber nicht sind. Paulus beschreibt diesen Typ im 2. Timotheus 3, Vers 5: Menschen, die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen. Von diesen soll man sich abwenden.
Diese Menschen haben eine Form von Gottseligkeit, eine gewisse Gottesbeziehung, sind irgendwie religiös. Doch wenn es darum geht, mehr als nur religiös zu sein, wenn es darum geht, dass in der Beziehung zu Gott Kraft steckt – also bei Themen wie Heilung, Heiligung, dem stellvertretenden Opfer Jesu am Kreuz zur Vergebung der Sünden, bei Wundern, Prophetien und der Auferstehung – dann reagieren diese Menschen ganz komisch.
Es sind Wölfe in Schafspelzen. Menschen, die nur so tun, als hätten sie eine Beziehung zu Gott. In Wirklichkeit greifen sie mit ihren Lehren die Fundamente des christlichen Glaubens an. Sie sind gefährlich, weil sie die Herzen von Gläubigen verführen und den Glauben zerstören können.
Sie predigen ein falsches Evangelium, das niemanden rettet. Durch ihr Vorbild, ihre Predigten und Ratschläge laden sie gerade junge, neu bekehrte und unbefestigte Christen dazu ein, die Sünden zu tun, in denen sie selbst gefangen sind.
Noch einmal: 2. Timotheus 3, Vers 5 sagt: Sie haben eine Form der Gottseligkeit, deren Kraft aber verleugnen. Von diesen soll man sich abwenden – wende dich weg!
Mein Rat: Sei etwas kritischer, wen du dir auf YouTube anhörst. Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten, und falscher Input kann deinen Glauben zerstören. Wie Jesus es in Matthäus 7,15 sagt: Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind.
Praktische Konsequenzen und Selbstreflexion
Kommen wir zum Schluss. Vor welchem Denkfehler warnt 1. Korinther 15,33? Wenn es heißt: „Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten“, dann geht es um die Frage, mit wem ich meine Zeit verbringe. Wer darf mein Denken prägen? Wer darf mir zum Vorbild werden?
In diesem Zusammenhang denke ich auch ganz stark an Musik, Filme, Serien und überhaupt an soziale Medien. Im Blick auf Menschen stellt sich natürlich immer die Frage: Wem will ich gefallen oder wem will ich imponieren?
Sei dir darüber im Klaren, dass du nicht immun bist gegen Sünde und auch nicht gegen sündige Einflüsse – egal, ob diese direkt aus dem Heidentum kommen oder ob sie noch so sehr eine christliche Mogelpackung außenrum tragen. Du bist manipulierbar und kannst von dem guten Weg abkommen, auf dem du heute unterwegs bist. Du bist nicht resistent gegen Verführung.
Deshalb der Tipp aus 1. Korinther 15,33: „Irre dich nicht, schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“ Bleibe vorsichtig.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest diese Woche eine Bestandsaufnahme machen.
Erster Punkt: Auf welche Weise hole ich mir Heidentum in mein Leben? Welche Musik höre ich? Welche Filme, Serien oder Hörbücher konsumiere ich? Wie sieht es mit sozialen Medien aus? Wie prägen all diese Einflüsse meine Erwartungen und meinen Charakter?
Zweiter Punkt: Mit wem verbringe ich meine Zeit? Tut mir diese Gemeinschaft wirklich gut? Wer prägt eigentlich wen?
Dritter Punkt: Bin ich mir bei den Predigern, die ich höre, sicher, dass es sich nicht um falsche Propheten handelt?
Das war’s für heute. Wenn du sie noch nicht hast, hol dir doch meine App. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.