Einführung und Klärung der Opferpraxis im Alten Testament
Wir wollen auch kurz beten. Wenn uns jemand leitet, bitte.
Zuerst, bevor wir mit Kapitel 7 im Richterbuch beginnen, noch ein kurzer Nachtrag. Es ging ja um die Frage der Opferungen: Wie war das mit den Opferungen, solange es noch kein zentrales Heiligtum in Jerusalem gab?
Gott hatte im Gesetzbuch vorausbestimmt, dass die Opferungen – ich erinnere mich an 5. Mose 12 – an einem Zentralheiligtum stattfinden sollten, nämlich in Jerusalem. Doch bis es so weit war, hat Israel tatsächlich an verschiedenen Orten geopfert. Ich habe dazu einige Stellen nachgeschlagen, beginnend ab Josua. Zum Beispiel in Josua 8,31: Dort heißt es, dass die Israeliten ins Land kamen und Joshua Yahweh, dem Gott Israels, einen Altar auf dem Berg Ebal baute. So wie Mose, der Knecht Jachwes, den Söhnen Israels geboten hatte, ein Altar aus ganzen Steinen, über die kein Eisen geschwungen war. Sie opferten darauf Brandopfer und schlachteten Friedensopfer für Jachwe.
Der Berg Ebal liegt gegenüber von Gerizim. Später bauten die Samariter ihren Tempel auf dem Garizim. Aber hier sehen wir, dass auf dem Ebal geopfert wurde.
Ein weiteres Beispiel ist im Richterbuch, Kapitel 2, Vers 5. Dort heißt es, dass sie in Bochim dem Herrn opferten. Das hatten wir schon gelesen.
Oder in Richter 13,16 sagt der Bote Jachwes zu Manoah: Wenn du mich aufhieltest, würde ich nicht von deinem Brot essen. Willst du aber ein Brandopfer opfern, so opfere es Jachwe. Hier wird kein spezieller Ort genannt, wo das Opfer dargebracht werden sollte.
Auch in Richter 20,26 lesen wir, dass die Söhne Israels und das ganze Volk nach Bethel hinaufzogen. Sie weinten und blieben dort vor Jachwe, fasteten an jenem Tag bis zum Abend und opferten Brandopfer und Friedensopfer vor dem Herrn. Hier sehen wir also eine Opferung in Bethel.
In Richter 21,4 wird noch einmal ein Opfer erwähnt: Am nächsten Tag machte sich das Volk früh auf, baute dort einen Altar und opferte Brandopfer und Friedensopfer. Dies geschah im Zusammenhang mit Mizpa, wo die Israeliten geschworen hatten, niemand von ihnen solle seine Tochter den Benjaminitern zur Frau geben. Auch dort brachten sie Opfer dar.
Im 1. Samuelbuch, Kapitel 6, Vers 14, geht es um die Rückführung der Bundeslade aus der Hand der Philister. Dort heißt es, der Wagen kam auf das Feld Josuas des Bejemithers und stand still. Ein großer Stein war dort, und sie spalteten das Holz des Wagens und opferten die Kühe als Brandopfer dem Herrn. Die Lade blieb dann in dem Haus von Ebed Obed-Edom.
In Mizpa wurde wieder geopfert, wie in 1. Samuel 7,9 beschrieben. Samuel nahm ein Milchlamm und opferte es ganz als Brandopfer für Yahweh. Er rief zu Yahweh für Israel, und dann kamen die Philister.
Auch in 1. Samuel 9,12 wird ein Brandopfer oder Schlachtopfer erwähnt. Dort ist die Rede von Samuel, dem Seher. Die Leute antworteten: „Ja, siehe, er ist vor dir eilig, denn er ist heute in die Stadt gekommen, weil das Volk heute ein Schlachtopfer auf der Höhe hat.“ Hier gab es also eine Höhe, auf der ein Brandopfer stattfand.
Weiter lesen wir in 1. Samuel 10,8, dass in Gilgal geopfert wurde. Solange das Heiligtum in Jerusalem noch nicht gebaut war, konnte man offensichtlich an mehreren Orten opfern. Nicht an jedem Ort und nicht jeder konnte einfach persönlich ein Brandopfer darbringen, aber es gab bestimmte Stätten, an denen das erlaubt war.
Zur Zeit von Gideon war es offensichtlich kein Problem, dort Opfer zu bringen, vor allem weil der Herr es ihnen befohlen hatte. In 1. Samuel 10,8 heißt es: „Geh vor mir nach Gilgal, denn ich werde zu dir hinabkommen, um Brandopfer zu opfern.“ Dort sollte Saul auf Samuel warten, doch er opferte zu früh.
Auch in 1. Samuel 16,2 in Bethlehem wird geopfert. Samuel sagte: „Wie kann ich hingehen, wenn Saul es hört? Er wird mich töten.“ Doch Yahweh sagte ihm, er solle eine junge Kuh mitnehmen und sagen, er sei gekommen, um Yahweh zu opfern. Samuel tat, was der Herr gesagt hatte, und kam nach Bethlehem.
In 1. Samuel 20,6 wird Bethlehem erneut erwähnt: „Wenn dein Vater mich vermissen sollte, so sage, David hat es dringend erbeten, nach Bethlehem zu laufen, denn dort ist das Jahresopfer für die ganze Familie.“ Offensichtlich gab es hier auch ein Familienopfer, ein Schlachtopfer, das für die ganze Familie dargebracht wurde.
Man sieht also, dass es mehrere Opferorte gab, bis David die Bundeslade nach Jerusalem brachte. Dort wurde dann die Stiftshütte aufgestellt, und später wurde der Tempel gebaut.
In 2. Samuel 24 wird David erwähnt, der auf der Penediakonte ein Opfer brachte. Der Tempel war noch nicht gebaut, aber die Lade war schon in Jerusalem. Das ist interessant. Gott erlaubte also, dass sie an verschiedenen Orten opfern konnten, bis der Tempel wirklich gebaut war.
Als der Tempel dann stand, war es streng verboten, auf den Höhen zu opfern. Die Israeliten taten es dennoch, aber in verbotener Weise. Gott tadelte sie dafür und verlangte, dass sie nur eine Opferstätte haben sollten.
Überblick über die Gliederung der Geschichte Gideons und das Ziel der Theokratie
Zurück zu Kapitel sieben: Wir waren bei der Gliederung. Wir hatten den Abschnitt über Gideon in fünf Teile eingeteilt.
Zuerst in Kapitel sechs, den Einsatz gegen den Götzendienst bis Vers 32. Dann ab Kapitel sechs, Vers 33, seinen Kampf gegen den Feind, gegen die Midianiter und Amalekiter. In Kapitel acht folgt dann sein Kampf gegen die Brüder. Dabei zeigt sich bereits einiges Negatives, wie wir später sehen werden. Am Ende von Kapitel acht, ab Vers 22, sehen wir seine Vorbereitung, seine Grundlegung für zukünftigen Götzendienst.
Es geht also so: Ab der Mitte von Gideons Leben geht es leicht bergab, und dann immer schlimmer bis hin zum Abimelech.
Das Ziel dürfen wir nicht vergessen: Es geht nicht nur darum, dass Midian geschlagen und die Amalekiter vertrieben werden. Vielmehr soll die Herrschaft Gottes über sein Volk aufgerichtet und wiederhergestellt werden. Denn die Probleme entstanden, weil das moralische Recht Gottes auf den Gehorsam seines Volkes – auf den Gehorsam jedes einzelnen Mitglieds – missachtet wurde. Sie waren ungehorsam geworden.
Jetzt stellt sich die Frage: Wird Gideon es schaffen, die Autorität Gottes wieder in den Herzen der Israeliten aufzurichten? Wird die Realität Gottes, die Macht Gottes, ihnen vor Augen geführt werden können? Mit welcher Taktik wird er vorgehen, um nicht nur die Schlacht zu gewinnen, sondern auch das Ziel zu erreichen, dass die Theokratie wiederhergestellt wird?
Wir sehen hier mehrere Punkte und mehrere Strategien.
Die erste Strategie: Dezimierung der Soldaten zur Vermeidung von Eigenruhm
Das Erste, was wir hier in Kapitel 7, Vers 1 lesen, ist, dass die Soldaten dezimiert werden. Gott hat hier natürlich gehandelt, aber Gideon hat das im Auftrag Gottes auch ausgeführt. Jerupal, das ist Gideon, und alles Volk, das bei ihm war, machten sich früh auf und lagerten an der Quelle Harod. Das Lager der Midianiter lag nordwärts von ihnen, am Hügel More, hin im Tal.
Jetzt möchte ich gerade schauen, wo das ist; ich komme gleich zurück. Harod seht ihr dort auf der Karte, also hier in der Nähe vom See Genezareth und in der Nähe vom Berg Tabor, ein bisschen südlich. Und Berg More – dort haben sie sich gelagert. Der Hügel More, das ist dieser Berg da oben, der heißt „Hügel des Lehrers“. Er liegt etwas südlich von Gideon.
Yahweh sagte zu Gideon: „Das Volk, das bei dir ist, ist zu zahlreich, als dass ich Midian in ihre Hand geben sollte. Damit soll nicht jemand sagen: ‚Meine Hand hat mich gerettet.‘“ Die Soldaten müssen also dezimiert werden, damit sie nicht auf die Idee kommen, der Sieg sei ihre eigene Leistung gewesen – weil sie selbst so gut gekämpft hätten.
Gott will ihnen zeigen: Nein, nicht ihr seid es, ich bin es, der hier handelt. Das ist ein Mittel, um die Theokratie wieder aufzurichten. Die Menschen müssen etwas von der Kraft Gottes erleben. Sie sollen nicht glauben, sie hätten es selbst geschafft. Das ist eine der Taktiken, die Gott anwendet, um dem Volk zu helfen, zur Theokratie zurückzukehren – durch ein gewaltiges Erlebnis der Macht Gottes.
Das haben wir auch schon mehrmals in den letzten Tagen gesagt: Wenn die zweite und dritte Generation den Herrn nicht erlebt, wie soll dann die Theokratie Gottes aufgerichtet werden? Wir müssen dahin kommen, dass wir und unsere Kinder den Herrn ganz real erleben – die Herrschaft Gottes. Die Realität Gottes hat seine Autorität.
Also sollen sie nicht auf die Idee kommen zu sagen: „Meine Hand hat mich gerettet.“ Nun rufe vor den Ohren des Volkes aus und sprich: Wer furchtsam und verzagt ist, kehre um und wende sich zurück vom Bergland Gilead. Vom Volk kehrten 22.000 um, und 10.000 blieben übrig. Mehr als zwei Drittel des Volkes waren verzagt und furchtsam und gingen zurück.
Das war ganz biblisch, was Gideon hier tat, was Gott ihm befohlen hatte. Es entsprach den biblischen Richtlinien im fünften Buch Mose, Kapitel 20, Vers 8: „Wer ist der Mann, der sich fürchtet und verzagten Herzens ist? Der gehe und kehre in sein Haus zurück, damit nicht das Herz seiner Brüder verzagt werde wie sein Herz.“ Wenn einer verzagt ist im Krieg, ist es besser, er geht nach Hause, als dass er seine Mitsoldaten entmutigt.
Jahwe sagte zu Gideon: „Noch ist das Volk zu zahlreich. Führe sie ans Wasser hinab, damit ich sie dir dort läutere. Und es soll geschehen: Von wem ich dir sagen werde, dieser soll mit dir ziehen; und jeder, von dem ich dir sagen werde, dieser soll nicht mit dir ziehen, der soll nicht ziehen.“
Gideon führte das Volk ans Wasser hinab, und Yahweh sagte zu ihm: „Jeder, der mit seiner Zunge vom Wasser leckt wie ein Hund, den stelle besonders; und auch jeden, der sich auf seine Knie niederlässt, um zu trinken.“ Die Zahl derer, die mit der Hand zum Mund leckten, war 300 Mann. Das sind die, die stehen blieben und so schnell das Wasser aufnahmen. Die anderen hatten sich auf die Knie niedergelassen und tranken, indem sie das Gesicht halb ins Wasser hielten – so wie Hunde das machen.
Yahweh sagte zu Gideon: „Durch die 300 Mann, die geleckt haben, will ich euch retten und Midian in deine Hand geben. Das übrige, ganz übrige Volk aber soll gehen, jeder an seinen Ort.“
Jetzt wird das Volk also noch einmal dezimiert – von 10.000 auf 300. Vorher war die Überzahl der Midianiter 32 zu mindestens 135, also eine fünffache Übermacht der Midianiter. Viele waren verzagt, gegen so eine große Übermacht kämpfen zu müssen. Dann wurden sie auf 10.000 reduziert – das war eine dreizehn- oder vierzehnfache Übermacht der Midianiter. Aber jetzt sind sie nur noch 300. Das ist eine 450-fache Übermacht der Midianiter, also eins zu 450.
Durch diese 300 Mann will Gott das Volk retten. Gott trifft hier Vorsorge für drei Gefahren:
Erstens, die Gefahr des Eigenruhms. Kein eigener Ruhm soll dem Diener Christi bleiben, sondern die Ehre gebührt Gott. Wenn sie so viele gewesen wären, hätten sie auf den Gedanken kommen können zu sagen: „Wir haben es geschafft, weil wir so gut gekämpft haben, fünf zu eins.“ Aber jetzt ist die Übermacht so groß, dass niemand auf die Idee kommen kann, die 300 hätten das geschafft. Das geht nicht. Die Ehre würde Gott dann nicht gebühren, und das würde dem Menschen schaden.
Es ist eine Lüge, wenn man meint, der Sieg käme vom Menschen. Jeder Sieg kommt von Gott. Nicht der Mensch bewirkt den Sieg. Wenn ein Feind Gottes besiegt wird, dann hat Gott das getan – durch seine Kraft.
Das ist auch wichtig für unseren Kampf. Denn wir haben im übertragenen Sinne einen geistlichen Kampf zu kämpfen. Dort sind die persönlichen Feinde, die persönlichen Midianiter, die Wildheit in uns oder andere Charakterfehler. Dann meinen wir vielleicht: „Ah, das ist, weil ich so diszipliniert war, jetzt habe ich es geschafft.“ Aber der Herr möchte zeigen: Nein, es geht nur in der Kraft Gottes. Ein echter Sieg wird nur durch die Kraft des Herrn errungen.
Zweitens trifft Gott Vorsorge gegen die Gefahr der Entmutigung. Er sagt mehrfach: „Schaut, ich bin mit euch.“ Wenn andere verzagt sind, die euch entmutigen könnten, sollen diese nach Hause gehen. Verzagte kämpfen nicht von ganzem Herzen. Deshalb sollen sie gleich nach Hause gehen.
Der Herr ermutigt uns immer wieder, auch Gideon wird ermutigt. Wir werden das gleich noch sehen, wie er durch einen Traum ermutigt wird, den die Midianiter gehabt haben.
Drittens trifft Gott Vorsorge gegen die Gefahr der Ablenkung und Halbherzigkeit. Es gibt Leute, die trinken und sich am Wasser laben und sich niederlassen. Gott sagt, diese kannst du auch alle heimschicken. Du brauchst Kämpfer, die nur eins im Auge haben: den Kampf und den Dienst für den Herrn. Schnell noch ein bisschen Wasser im Stehen lecken – okay. Aber ansonsten sind sie für die Sache Gottes unterwegs.
Das sind Leute, die sich nicht von irgendwelchen Labungen und Erfrischungen ablenken lassen, obwohl das an sich nicht schlecht wäre. Aber in diesem Kampf braucht Gott hingegebene Leute, die sagen: „Nur die Sache Gottes und nur für die Sache Gottes wollen wir da sein.“
Also gewinnt nicht die größte Armee die Schlacht. Das können wir auch auf unsere Situation übertragen. In Zeiten des Argumentierens und Streitens könnte man versucht sein zu denken: „Ich hole mir ein paar Leute auf meine Seite, ich schaffe Anhänger, und wenn wir mehr sind, können wir die anderen überreden und gewinnen.“ Je mehr Leute auf meiner Seite sind, desto größer die Chance, dass ich gewinne.
Aber das ist falsches Denken. Wenn wir so die Schlacht gewinnen, dann nur durch menschliche Überlegungen oder Überredungskunst. Die Mehrheit gewinnt – Demokratie. Aber damit ist noch nicht die Theokratie hergestellt. Das ist nicht die Wiederherstellung der göttlichen Autorität im Leben.
Das Ziel ist die Aufrichtung der Herrschaft Gottes – in meinem Leben, in der Gemeinde, in der Ehe, in der Familie. Das möchte Gott.
Also weiter zur zweiten Strategie.
Die zweite Strategie: Versorgung und Ermutigung für den bevorstehenden Kampf
Zweiter Strategiepunkt: genügend Nahrung. Vers 8: Sie nahmen die Wegzehrung des Volkes mit sich – und seine Posaune.
Welche Wegzehrung des Volkes? Die derer, die nach Hause gegangen sind. Viel Picknick also, oder? Jeder hatte sein Säckchen mit seiner Wegzehrung. Und jetzt, ja, ihr geht nach Hause, aber das Essen lasst ihr bitte zurück. Wisst ihr, wie Gideon denkt? Nahrungsvorsorge ist wichtig. Sie haben viel zu kämpfen, und dafür braucht man Proviant.
Er weiß schon, dass das nicht in einer Stunde erledigt ist. Es gibt ja noch eine größere Schlacht, und danach müssen sie den Feinden nachjagen und so weiter. Sie werden noch Kraft brauchen. Also: genügend Nahrungsvorräte bitte! 300 Leute mit Nahrung von 10.000 – das ist gut. Sie werden sie noch brauchen. Sie werden eine Zeit lang unterwegs sein. Jeder hat also Nahrung für 30 Tage.
Und es geschah in jener Nacht, da sagte Yahweh zu ihm: „Mach dich auf, geh in das Lager hinab, denn ich habe es in deine Hand gegeben. Und wenn du dich fürchtest, hinabzugehen, so geh mit Pura, deinem Knaben, zum Lager hinab. Du wirst hören, was sie reden, und danach werden deine Hände erstarken, und du wirst in das Lager hinabgehen.“
Gott ist einer, der ermutigt, und er tut so viel, um den Glauben des Gideon zu stärken. Das erfordert schon großen Glauben, wenn man nichts sieht und sich nur ausdenkt: Nach jeder Logik und nach jeder Rechnung werden die Feinde uns zerbröseln. Aber genau das ist der Weg, um die Herrschaft, die Theokratie, wiederherzustellen.
Es muss so ein gewaltiger Sieg sein, dass die Israeliten alle wirklich erkennen: „Ah, Gott muss König sein, sonst haben wir gar keine Chance.“ Und wenn wir Gott zum König machen, dann aber wirklich, dann ist alles andere nicht wichtig. Wie viele wir dann sind, ist nicht wichtig – aber wenn Gott König ist, dann zählt das.
Also ging er mit Pura, seinem Knaben, hinab, an das Ende der Gerüsteten, die im Lager waren. Er geht gemeinsam – Gott hatte gesagt, wenn er Angst hat, kann er zu zweit gehen. So gehen sie gemeinsam.
Midian, Amalek und alle Söhne des Ostens lagen im Tal wie die Heuschrecken an Menge, und ihre Kamele waren ohne Zahl, wie der Sand am Ufer des Meeres.
Hier eine kleine Nebenbemerkung zum Bibelstudium: Merkt ihr, wie man die Bibel studieren muss? Man muss schon logisch denken. „Ohne Zahl wie der Sand am Ufer des Meeres“ – konnte man die Kamele zählen? Nein, wenn du sie gesehen hast, sagst du: Da kann man nicht zählen, es sind so viele Kamele.
Aber wissenschaftlich gesehen kann man sie natürlich zählen, oder? Hätten wir jetzt einen Hubschrauber, dann könnten wir über das Lager fliegen oder hätten irgendein Gerät. Man kann zählen – natürlich, wissenschaftlich gesehen kann man immer zählen. Man kann auch den Sand am Ufer des Meeres zählen, wenn man möchte und die Zeit hat.
Aber das ist ein formelhafter Ausdruck, der zeigen möchte: unzählige, einfach sehr, sehr, sehr viele. Es waren nämlich 135.000. Oder wenn ich das richtig verstanden habe, wurden 120.000 getötet, 15.000 blieben übrig. Also, wenn hier das ganze Heer gemeint war, dann waren es 135.000. Das kann man zählen, ja. Aber wenn man sie sieht, sind sie unzählige. 135.000 kannst du nicht zählen, wenn du sie siehst – da wirst du nicht fertig damit.
In dem Sinn müssen wir die Bibel lesen. Wenn hier „unzählige“ steht oder „ohne Zahl“, dann bedeutet das nicht, dass man sie nicht zählen kann. Das ist unsere Sprache. Wir sagen auch: „Unzählige Leute waren bei dem Fußballspiel.“ Unzählige – sie waren schon zu zählen, aber es waren einfach sehr, sehr viele. Und man hätte gar nicht die Zeit gehabt, sie zu zählen. Das ist gemeint.
Auch wenn in der Bibel steht, in Offenbarung 7, eine unzählbare Schar stand vor dem Thron, dann ist sie schon zu zählen. Das heißt nicht, dass es eine unendliche Zahl wäre oder so viele Nachkommen wie Sand am Ufer des Meeres. Es sind einfach sehr, sehr, sehr viele.
Die dritte Strategie: Ermutigung durch den Traum und die Bedeutung von Nahrung
Und Gideon kam, und siehe, ein Mann erzählte seinem Genossen einen Traum und sagte: Siehe, ich habe einen Traum gehabt. Ein Leib Gerstenbrot rollte in das Lager Midians, kam bis zum Zelt, schlug es, sodass es umfiel, und kehrte es um – das Unterste wurde zum Obersten. Das Zelt lag da.
Ein riesengroßes Gerstenbrot rollt auf die Midianiter zu. Und es geht wieder um Brot, merkt ihr? Es geht wieder um Nahrung. Ja, wer Nahrung hat, der kann erfolgreich kämpfen. Hier ist ein Symbol: ein großes Brot. Das ermutigt Gideon, als er das hört.
Immer wieder lesen wir von Brot, von Nahrung, von Versorgung in diesen Kapiteln um Gideon. Sein Genosse antwortete und sagte: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joas, des Mannes von Israel. Gott hat Midian und das ganze Lager in seine Hand gegeben.
Es geschah, als Gideon die Erzählung des Traumes und seine Deutung hörte, dass er betete und anbetete. Dann kehrte er in das Lager Israels zurück und sagte: Macht euch auf, denn Yahweh hat das Lager Midians in eure Hand gegeben.
Gott hat ein großes Anliegen, seine Knechte hier durch diesen Traum zu ermutigen. Oft ist es so, dass Gott uns, wenn er uns in eine schwierige Situation bringt, in der wir wirklich dem Herrn vertrauen sollen, durch einen Vers in der Bibel oder durch ein Wort ermutigt. Man liest einen Vers und denkt: Boah, der ist ja für mich geschrieben.
Der Herr ermutigt uns. Es kann irgendein Vers sein, oder man hört irgendwo ein Wort und sagt: Das ist jetzt genau das, was ich brauche. So ermutigt der Herr die Seinen. Das ist Gottes Art, wie er wirkt.
Die vierte Strategie: Licht in zerbrechlichen Gefäßen als Zeichen göttlicher Kraft
Also, die nächste Strategie ist „Licht in irdenen Gefäßen, die zerbrochen werden“. Gideon teilte die dreihundert Mann in drei Abteilungen und gab ihnen allen Posaunen in die Hand. Außerdem erhielten sie leere Krüge, in denen Fackeln verborgen waren. Das Licht war also in der Fackel verborgen und somit zunächst nicht sichtbar. In der einen Hand hielten sie das Horn, eine Posaune, in der anderen den Krug mit der Fackel darin.
Auf ein Kommando hin wurden die Krüge zerschlagen. Zuerst war es finster, dann gab es einen großen Knall – dreihundert Krüge, die zerbrachen, und plötzlich gab es Licht. Als die Midianiter das sahen, bekamen sie Angst. Sie wurden aus ihrem Schlaf aufgeschreckt und sahen die dreihundert Lichter. Sie dachten, es kämen riesige Heerscharen auf sie zu. Das ist so, als wenn Lichter auf uns zukommen und man nicht weiß, wie groß das Fahrzeug dahinter ist – in Wirklichkeit sind es nur zwei Fahrräder. Hier waren es nur 300 Leute hinter dem Licht, aber es war Licht in irdenen Gefäßen.
Interessant ist, dass der Apostel Paulus gerade dieses Bild im 2. Korintherbrief verwendet, wenn er von unserem Dienst für den Herrn spricht. Dort heißt es in 2. Korinther 4,7: „Wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen.“ Damit meint er Porzellangefäße oder Tongefäße. Er sagt, wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die Übertrefflichkeit der Kraft Gottes und nicht aus uns sei.
Was ist das für ein Schatz, der da in den Gefäßen ist? Das lesen wir ein wenig vorher in Vers 6: „Gott, der aus der Finsternis Licht scheinen ließ, der ist es, der in unseren Herzen schien, um leuchten zu lassen die Kenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.“ Ich darf diesen Satz ein bisschen umschreiben: Gott, der damals befohlen hatte, dass aus der Finsternis Licht scheinen soll, derselbe Gott ist es, der mit diesem Lichtglanz in unsere vorher verblendeten Herzen gekommen ist – nämlich bei der Bekehrung. Er hat es dann in unseren Herzen hell werden lassen, damit wir den vollen Glanz von Gottes Herrlichkeit sichtbar machen können, hinausleuchten lassen können, und zwar durch die Person Jesu Christi, den wir verkündigen.
Er sagt, wir haben ein Licht bekommen in unser Herz hinein. Dieses Licht leuchtet, und es leuchtet dort, wo dieses Herz steckt – in einem Körper. Gott hat es in unserem Inneren hell werden lassen. Aber was tun wir? Wir tragen das Licht in unserem Körper herum, sagt Paulus in Vers 7: „Wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen.“ Und was passiert? Dieser Leib, dieses irdene Gefäß, das wir haben, wird bedrängt und erdrückt. In Vers 8 heißt es: „In allem werden wir als Bedrängte jedoch nicht in Beengung, als Ratlose jedoch nicht verzweifelt, als Verfolgte jedoch nicht verlassen, als Niedergeworfene jedoch nicht umkommen. Allezeit tragen wir das Sterben des Herrn Jesus im Leibe umher, damit auch das Leben Jesu in unserem Leibe offenbar werde.“
Denn wir, die wir leben, werden ohne Aufhören dem Tode ausgeliefert – Jesu wegen –, damit auch das Leben Jesu in unserem sterblichen Fleisch offenbar werde. Somit wirkt einerseits der Tod in uns, andererseits das Leben in euch. Er sagt: Schau, wir haben uns hingegeben, wir haben gearbeitet, wir haben mit diesem Körper alles getan und viel durchgemacht. Unser Körper zerbricht mehr und mehr. Irgendwann ist es aus mit dem Körper. Aber in der Zwischenzeit haben wir gedient und dieses Licht hinausgetragen. Wir haben euch gedient, damit ihr Leben habt.
Wenn es bei uns zum Tod kommt, zum Sterben geht, dann haben wir euch Leben weitergegeben – das Leben Jesu Christi natürlich. Wir werden ohne Aufhören dem Tode ausgeliefert, Jesu wegen, damit auch das Leben Jesu in eurem sterblichen Fleisch offenbar werde. Somit wirkt einerseits der Tod in uns, andererseits das Leben in euch.
Da wir denselben Geist des Glaubens haben, nachdem geschrieben steht: „Ich glaubte, darum redete ich“, so glauben auch wir und darum reden wir. Wir leben im Glauben und Vertrauen auf einen lebendigen Gott, da wir wissen, dass der, der den Herrn Jesus auferweckt hat, uns auch auferwecken wird – durch Jesus, zusammen mit euch.
Paulus hat nur eins im Blick: Jesus Christus, und den möchte er verkündigen. Wenn dabei das irdene Gefäß meines Körpers zerbricht, dann soll doch nur der Lichtschein Jesu Christi herausleuchten können. Dieses Bild nimmt er aus dem Richterbuch. Wenn unser irdisches Gefäß, unser Leib, zerschmettert wird, was soll’s? Die herrliche Macht Gottes soll durch mein Leben offenbar werden.
Da war einer namens Epaphroditus, der dem Herrn dienen wollte und Paulus in Rom besuchen wollte. Er nahm eine Gabe der Philipper mit und wurde dabei todkrank. Aber was soll's, dachte er sich, ich habe dem Herrn gedient und Paulus einen Dienst erwiesen. Er wurde todkrank, doch der Herr hatte Erbarmen; er starb nicht gleich.
Wir sehen hier, dass diese Leute einen Blick für das Werk des Herrn hatten. Sie sagten: Wir kämpfen für die Sache Gottes, und wenn es Nachteile für unseren Körper bringt, macht das nichts. Der Herr hilft schon.
Das ist hier die Taktik: ein irdenes Gefäß mit einer Fackel drin, mit einem Licht darin. Das können wir so annehmen, denn es steht nicht da, dass Gott ihm genau gesagt hat, was er tun soll. Das heißt, Gideon hatte seine eigene Logik und hat überlegt. Natürlich hat Gott ihm wahrscheinlich geholfen – das dürfen wir annehmen –, dass er auf diese Idee gekommen ist. Aber es steht nicht im Text, dass er das sich selbst ausgedacht hat oder dass Gott ihm alles gesagt hat.
Wir müssen hier einfach sagen: Wenn nicht dasteht, dass Gott zu ihm gesprochen hat, dann müssen wir nicht annehmen, dass Gott ihm alles gesagt hat. Der Mensch denkt auch, und Gott will, dass wir unsere Fähigkeiten ihm zur Verfügung stellen.
Von daher ist die Kriegstaktik sehr weise: in der finsteren Nacht, mit Überraschungseffekt und einem großen Geschrei sowie dem Getöse der dreihundert Hörner. Von daher können wir annehmen, dass es genau so war, dass die Idee von Gideon ausging. So machten sie es dann.
Worum es mir hier geht, ist aufzuzeigen: Die Taktik. Paulus zeigt uns, so wie dieses irdene Gefäß, das diese Leute mit in den Krieg nahmen und das zerbrochen werden musste, damit das Licht herauskommt, so muss auch bei uns der Körper zerbrochen werden.
Das heißt nicht unbedingt, dass er gleich stirbt, aber manchmal muss man etwas draufgeben. Manchmal muss man aufs Essen verzichten – ich meine das irdische Essen, geistliches Essen nicht. Manchmal muss man auf ein bisschen Schlaf verzichten, manchmal auf Urlaub. Und der Herr segnet.
Manchmal legt uns der Herr Lasten auf, bei denen wir denken, das schaffe ich nicht. Es gibt ja den Spruch: „Gott legt uns keine Lasten auf, die wir nicht tragen können.“ Das steht aber nicht in der Bibel. Das ist ein geflügeltes Wort unter Christen, aber es steht nicht so.
Es gibt Zeiten, in denen Gott uns Lasten auferlegt, die wir nicht tragen können. Was soll ich dann machen, wenn er mir eine Last auferlegt, die ich nicht tragen kann? Dann müssen wir zum Herrn schreien. Damit wird deutlich, dass die Kraft, um so eine Last zu tragen, nicht vom Menschen kommt, sondern von Gott.
Paulus sagt das auch. Er berichtet von einer Situation, die zum Verzweifeln war. In 2. Korinther 1,8 sagt er: „Wir wollen nicht, dass ihr in Unkenntnis seid, Brüder, über unsere Bedrängnis, die uns in Asien widerfuhr, dass wir über das Maß hinaus über unsere Kraft beschwert wurden.“ Das heißt, Gott hat ihm eine Last aufgelegt, die schwerer war, als er tragen konnte.
Mit anderen Worten: Sie wurden über ihre Kraft beschwert, so dass sie am Leben verzweifelten. Sie hatten innerlich schon beschlossen, ihr Leben zu beenden. Was es war, sagt er nicht, aber es war in diesem Kampf, in dem er stand.
Was ist geschehen? Gott hat ein Wunder getan. Paulus schreibt weiter: „Wir hatten das Todesurteil in uns selbst, damit wir uns nicht auf uns selbst verlassen, sondern auf Gott, der die Toten erweckt.“ Er vertraute auf Gott, der die Toten erweckt, und war bereit zu sterben, weil er wusste, Gott wird ihn auferwecken.
Gott befreite ihn aus dieser Situation. Aber es gibt manchmal Situationen im Leben, wo man sagt: Das ist zu schwer für mich, ich kann das nicht tragen. Warum lässt Gott das zu? Antwort: Damit die Kraft offensichtlich wird und offenbar wird, dass die Kraft eben nicht von uns kommt, sondern von Gott.
So wird klar: Hier ist ein Gott im Spiel. Dann erlebt man Gott sehr gewaltig und weiß, dass Gott König ist. Man erlebt, was Theokratie bedeutet: Er regiert, er ist real und da.
Das erlebt man wie die erste Generation, die sagte: „Wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überragende Kraft Gottes offenbar wird und nicht von uns“ (2. Korinther 4,7).
Das heißt, wir kommen unter so großem Druck, den wir nicht aushalten können. Wenn wir dann doch aushalten, wird offenbar, dass es von Gott ist – dass übernatürliche Kraft im Spiel war.
Zu Timotheus sagt Paulus: „Sei stark in der Gnade.“ Nicht: „Sei stark in deiner Disziplin“ oder „Reiß dich zusammen“, sondern: Verlass dich auf den Herrn. Die Kraft ist da. Und jetzt mach einen Schritt nach vorn – der Herr wird dich tragen.
Die Durchführung der Überraschungstaktik und der Sieg Gottes
Vers 17: Er sagte zu ihnen: „Wir sind jetzt wieder zurück in Richter Kapitel 7 Vers 17. Er sagt zu ihnen: Schaut es mir ab, tut ebenso! Siehe, wenn ich an das Ende des Lagers komme, so soll es geschehen, dass ihr ebenso tut wie ich. Ich stoße in die Posaune, ich und alle, die bei mir sind. Dann sollt auch ihr in die Posaunen stoßen, rings um das ganze Lager, und sollt rufen für Yahweh und für Gideon.“
Man fragt sich, warum eigentlich nur gesagt wurde „für Yahweh“ und „für Gideon“. Nun, wir lesen weiter:
Gideon und die hundert Mann, die bei ihm waren, kamen an das Ende des Lagers beim Beginn der mittleren Nachtwache. Man hatte gerade die Wachen aufgestellt. Sie stießen in die Posaunen und zerschmetterten die Krüge, die in ihrer Hand waren. Die drei Abteilungen stießen in die Posaunen und zerbrachen die Krüge. Sie hielten in ihrer linken Hand die Fackeln und in ihrer rechten Hand die Posaunen zum Blasen. Sie riefen: „Schwert Yahwehs und Gideons!“
Jeder stand an seiner Stelle rings um das Lager und blieb stehen. Da fing das ganze Lager an zu laufen, schrie und floh. Die Israeliten blieben stehen und taten gar nichts. Da kann keiner sagen: „Jetzt haben wir gut gekämpft, jetzt haben wir die Amalekiter und die Midianiter geschlagen.“ Gar nichts haben sie gemacht. Posaunt haben sie und die Gefäße zerbrochen. Das ist untypisch. Aber das ist die Taktik Gottes.
Nicht wir sind die eigentlichen Handelnden, sondern Gott ist es. Nicht ihr werdet kämpfen, sondern Gott. Ihr werdet stille stehen und sehen, was Gott tut. Kennen wir diese Worte? Das hat Gott zu ihnen gesagt, als er sie aus Ägypten herausgeführt hat: „Ihr werdet stille stehen und Gott wird handeln.“
Auch in 2. Chronik 20 war es noch einmal so, unter Josia ebenfalls. „Ihr werdet nichts tun, ihr werdet still sein, und Gott wird handeln.“ Das ist Erlösung, und das ist Christenleben. So wurden wir erlöst: Wir haben nichts getan, er hat uns gerettet. So sind wir zum Glauben gekommen.
Was hast du gemacht? „Ah, ich habe mich zusammengerissen, und dann hat Jesus mich gerettet.“ Nein, ich habe gar nichts gemacht, ich habe mich bekehrt. „Ja, wie hast du das gemacht?“ „Ich habe zu ihm geschrien, dass er mir helfen soll.“ Ah, das war eine große Leistung, ja – um Hilfe schreien. Und dann hat er uns angenommen. Keine Leistung war es, nichts. Und der Herr hat uns aus reiner Gnade gerettet.
Und wie geht das Leben dann weiter? Das Leben geht genau so. Wir rufen zum Herrn, wir vertrauen ihm und sagen: „Herr, hier bin ich.“ Wir sind so wenig, wir sind nichts. Und der Herr sagt: „Gib mir dein Nichts, dein Weniges, einfach deine Bereitschaft, und ich gebrauche dich, ich verwende dich für die Sache Gottes.“
Das ist das Schöne hier im Richterbuch. Schwache Leute, dreihundert an der Zahl. Aber eins waren sie: Sie liebten den Herrn, das waren sie. Sie hatten den Herrn im Auge, und sie waren nicht verzagt und haben rundherum geschaut, sondern sie haben wirklich auf Gott geschaut. Das ist Glaube: auf Gott schauen.
Und jetzt sehen sie, wie der Herr handelt. Yahweh richtet das Schwert des einen gegen den anderen, und zwar im ganzen Lager. Die Midianiter und Amalekiter schrecken alle hoch und bringen sich gegenseitig um. Das Lager floh beziehungsweise flieht. Einige fliehen auch, aber einige töten sich gegenseitig und einige fliehen.
Das Lager floh bis Bejitta und Zerera hin, bis an das Ufer von Abel-Mehola bei Tabat. Tabat habt ihr hier, das ist ganz schön weit. Da oben waren sie am Hügel More. Jetzt schaut mal, wie sie da runter fliehen. Das sind mehr als dreißig Kilometer, die sie gelaufen sind.
Und die Männer von Israel wurden zusammengerufen von Naftali und von Aser und von ganz Manasse. Sie jagten Midian nach. Jetzt brauchen sie nur noch die Nacharbeit, oder? Aber die Nacharbeit müssen sie tun. Die eigentliche Schlacht hat Gott geschlagen. Sie laufen nur noch hinterher und tun die kleine Arbeit, die Aufräumarbeit.
Gideon sandte Boten in das ganze Bergland Ephraim und ließ sagen: „Kommt herab, Midian entgegen, und nehmt ihnen die Gewässer bis Bet-Abara und den Jordan!“ Das ist noch weiter unten. Bet-Abara seht ihr auf der Karte. Das ist dort, wo später Johannes der Täufer getauft hat. Und den Jordan. Da wurden alle Männer von Ephraim zusammengerufen und nahmen ihnen die Gewässer bis Bet-Abara und den Jordan.
Sie fingen die zwei Fürsten von Midian, den Oreb und den Seeb. Der Oreb heißt „der Rabe“ und der Seeb ist „der Wolf“. Lustige Namen. Sie erschlugen Oreb an dem Felsen Oreb und Seeb erschlugen sie bei der Kälte Seeb. Sie jagten Midian nach. Die Köpfe Orebbs und Sebs brachten sie zu Gideon auf die andere Seite des Jordan.
Das ist, wenn Gott kämpft. Das ist, wenn Gott zum Zuge kommt, wenn die Theokratie wieder aufgerichtet wird. Und das ist jetzt wirklich so: Jetzt kam wirklich wieder allen ins Bewusstsein, der Herr ist König und niemand anderer.
Auf diese Weise hat Gott also nicht nur die Midianiter geschlagen und Gideon nicht nur die Midianiter vertrieben, sondern auf diese Weise hat Gott tatsächlich die Theokratie wiederherstellen können unter dem Volk.
Abschluss und Einladung zum Gebet
Wir wollen hier eine Pause machen. Möchte jemand uns noch im Gebet leiten?