Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 346: Die Speise zum ewigen Leben, Teil zwölf.
Der Entwicklungsprozess des geistlichen Lebens
Wir waren stehen geblieben bei Johannes Kapitel 6, den Versen 68 und 69. Simon Petrus antwortete ihm: „Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens, und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.“
Geistliches Leben ist ein Entwicklungsprozess. Ich gehe Schritte des Glaubens und erkenne immer mehr, wer Jesus ist. Das klingt vielleicht banal, aber es ist wichtig, weil sich das Christentum um eine Person dreht und nicht um einen Gesetzestext.
Deshalb besteht das Ziel des Christentums auch nicht darin, ein möglichst heiliges Leben zu führen. Ja, wir sollen der Heiligung nachjagen, keine Frage. Doch es ist völlig klar, dass wir auch als reife Christen in puncto Sünde immer wieder versagen werden.
Selbst Paulus spricht davon, dass er fleischlich unter die Sünde verkauft ist und Dinge tut, die er nicht will. So sehr wir uns das auch wünschen, Sünde ist eine Realität im Leben von Christen.
Deshalb ist es wichtig, dass wir diesen Unterschied zu allen anderen Religionen wirklich verstehen. Es geht nicht primär darum, wie ich lebe, sondern für wen ich lebe. Mein geistliches Leben, inklusive der Heiligung, ist das Mittel, um Jesus zu erkennen.
Wir dürfen dieses Ziel nicht aus den Augen verlieren. Wir leben heilig – nicht, weil wir Jesus beeindrucken wollen, sondern weil wir ihn lieben und ihm nahe sein wollen.
Die Bedeutung der Gemeinschaft mit Jesus
Wir wollen ihn in uns aufnehmen, in dem Bild, das wir jetzt kennen, sein Blut trinken und sein Fleisch essen. Indem wir das tun, erkennen wir, wer er ist. Unser Umgang mit ihm öffnet uns die Augen für seine Herrlichkeit.
Oder, um es anders auszudrücken: In dem Maß, wie der Charakter Jesu durch den Heiligen Geist in mir Gestalt gewinnt, begreife ich, wer Jesus wirklich ist. So wie der Psalmist sagt: In deinem Licht sehen wir das Licht.
Die Herausforderung des Verrats innerhalb der Jüngerschaft
Aber gehen wir im Text weiter. Eben noch spricht Petrus für die Jünger, spricht von ihrem Glauben und von ihrer Erkenntnis. Dann weist Jesus auf ein Problem hin. Johannes 6,70-71: Jesus antwortete ihnen: „Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und von euch ist einer ein Teufel.“ Er sprach dabei von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, denn dieser sollte ihn überliefern, einer von den Zwölfen.
Was für ein brutaler Bruch im Text: Petrus, der den Glauben der Jünger anpreist, und Jesus, der auf den Verräter hinweist.
Halten wir an dieser Stelle drei Dinge fest:
Punkt eins: Jesus weiß, wo jeder einzelne von seinen Jüngern geistlich steht. Man kann ihm nichts vormachen und ihn nicht hinters Licht führen. Die Tatsache, dass Judas Iskariot mit seinen üblen Machenschaften fortfährt, obwohl er hier von Jesus geoutet wird – zugegeben nicht in Person, aber er selbst wusste ja, wer gemeint war –, dass Judas, obwohl er weiß, dass Jesus ihn durchschaut, weitermacht, sagt viel über die Verdorbenheit seines Charakters aus.
Jesus kennt uns also durch und durch. Wir brauchen und können ihm nichts vormachen. Wir tun gut daran, uns das immer wieder vor Augen zu halten, wenn wir uns ehrlich fragen, wo sich üble Machenschaften und Heimlichkeiten gerade in unserem Leben einnisten. Denken wir doch bloß nicht, dass Judas von Anfang an darauf aus war, als schlimmster Verräter und bekanntester Selbstmörder der Weltgeschichte zu enden.
Punkt eins: Jesus kennt uns durch und durch.
Punkt zwei: Auch ein Fake-Glaube wie bei Judas erkennt etwas davon, wer Jesus ist. Was meine ich damit? Leben in Gemeinschaft mit Christen ist eine Form von Lebensqualität, die mich prägt – egal, ob mein Glaube echt ist oder nicht.
Wir sehen das gut in 1. Korinther 7, wo Paulus den Eheleuten mit einem ungläubigen Ehepartner erklärt, dass der ungläubige Teil einer Ehe durch den Gläubigen geheiligt wird. Ungläubige Ehepartner sind nicht gerettet, aber sie erleben eine Form von Heiligung. Durch den gläubigen Ehepartner kommt eine Beziehung zu Gott in ihr Leben.
Und genau so war das auch bei Judas. Wenn Petrus davon spricht, dass die Zwölf Jesus als den heiligen Gottes erkannt haben, dann schließt er Judas mit ein. Wir wissen nicht, wie tief bei dem Verräter diese Erkenntnis ging, aber das wissen wir bei den anderen Jüngern ja auch nicht.
Warum sage ich das? Weil wir Wissen nicht mit Glauben verwechseln dürfen. Nur weil ich in einer guten Gemeinde bin und gute Predigten höre und deshalb ein ausgewogenes und faktenreiches Bild von Jesus besitze, nur weil ich viele Bibelquizfragen beantworten kann, ist das kein Beweis dafür, dass ich rettenden Glauben habe.
Dritter Punkt: Einen Auftrag im Reich Gottes zu haben, ist keine Garantie für Errettung. Und das ist vielleicht der Punkt, der sich am meisten komisch anhört.
Johannes 6,70: Jesus antwortete ihnen: „Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und von euch ist einer ein Teufel.“ Judas war erwählt. Diese Wahl war keine Laune eines jungen Rabbis, der sich Apostel aussucht und nicht weiß, was er da tut. Es war Gottes Wille, diesen Judas Iskariot auszuwählen. Ich kann mir vorstellen, dass es für Jesus keine leichte Entscheidung war.
Was wird hier deutlich? Hier wird deutlich, dass Menschen eine Erwählung erleben können, ohne dass diese Erwählung zum Dienst rettenden Glauben voraussetzt. Natürlich ist das ein schräger Gedanke, dass Jesus nach reiflichem Gebet einen Judas als Apostel beruft, einen erwählt, behält und liebt, der ein Teufel ist.
Da ist einer im Team, der gehört zur gegnerischen Mannschaft, einer, der die ganze Zeit die Mission des Messias sabotiert – erst durch Diebstahl, dann durch Verrat.
Warum geht Gott so vor? Die Antwort ist wohl: weil er Judas kennt und weil er Judas für seine Zwecke gebraucht.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Wir werden noch sehen, wie oft Jesus den Verräter warnt, wie Judas bis zum Schluss die Chance auf Buße und Bekehrung bekommt. Und doch kennt Gott das Herz dieses Mannes und gebraucht ihn und seine Durchtriebenheit für seine Zwecke.
Die Tatsache, dass Gott mich gebraucht – im Fall von Judas eben auch dafür, das Evangelium zu predigen, Dämonen auszutreiben und Kranke zu heilen, all das hat Judas getan – ist noch kein Beleg dafür, dass ich rettenden Glauben habe.
Das gilt übrigens auch heute noch für den vollmächtigen Dienst von Pastoren und Evangelisten.
So, drei Punkte, die mir wichtig sind: Erstens, Gott kennt mich durch und durch. Zweitens, theologisches Wissen ist kein Ersatz für rettenden Glauben, egal wie richtig es ist. Drittens, Gott gebraucht auch Menschen, die nicht an ihn glauben.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, ob dich die Tatsache, dass Gott dein Herz kennt, beunruhigt oder befreit. Was sagt deine Reaktion über deine Beziehung zu Gott aus?
Das war’s für heute. Ich habe eine etwas unübersichtliche Homepage mit dem Namen frogwords.de. Du findest dort alles Mögliche: Predigten, Kurse, Tipps und so weiter.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Punkt 2: Theologisches Wissen ersetzt keinen rettenden Glauben
Auch ein falscher Glaube, wie bei Judas, erkennt etwas davon, wer Jesus ist. Was meine ich damit? Leben in Gemeinschaft mit Christen ist eine Form von Lebensqualität, die mich prägt.
Egal, ob mein Glaube echt ist oder nicht – das zeigt sich gut in 1. Korinther 7. Dort erklärt Paulus den Eheleuten, bei denen ein Partner ungläubig ist, dass der ungläubige Teil der Ehe durch den gläubigen geheiligt wird. Ungläubige Ehepartner sind zwar nicht gerettet, aber sie erleben dennoch eine Form von Heiligung. Durch den gläubigen Ehepartner kommt eine Beziehung zu Gott in ihr Leben.
Genau so war es auch bei Judas. Wenn Petrus davon spricht, dass die Zwölf Jesus als den heiligen Gottes erkannt haben, dann schließt er Judas mit ein. Wir wissen nicht, wie tief bei dem Verräter diese Erkenntnis ging. Aber das wissen wir bei den anderen Jüngern ja auch nicht.
Warum sage ich das? Weil wir Wissen nicht mit Glauben verwechseln dürfen. Nur weil ich in einer guten Gemeinde bin und gute Predigten höre, und deshalb ein ausgewogenes und faktenreiches Bild von Jesus besitze, nur weil ich viele Bibelquizfragen beantworten kann, ist das kein Beweis dafür, dass ich rettenden Glauben habe.
Dritter Punkt.
Punkt 3: Erwählung ist keine Garantie für Errettung
Einen Auftrag im Reich Gottes zu haben, ist keine Garantie für Errettung. Das ist vielleicht der Punkt, der sich am meisten seltsam anhört.
In Johannes 6,70 sagt Jesus zu seinen Jüngern: „Habe ich nicht euch die Zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel.“ Judas war erwählt. Diese Wahl war keine Laune eines jungen Rabbis, der sich Apostel aussucht und nicht weiß, was er tut. Es war Gottes Wille, Judas Iskariot auszuwählen. Ich kann mir vorstellen, dass es für Jesus keine leichte Entscheidung war.
Was wird hier deutlich? Es zeigt sich, dass Menschen eine Erwählung erleben können, ohne dass diese Erwählung einen rettenden Glauben voraussetzt. Natürlich ist das ein ungewöhnlicher Gedanke: Jesus beruft nach reiflichem Gebet Judas als Apostel, erwählt ihn und behält ihn, obwohl dieser ein Teufel ist.
Da ist einer im Team, der zur gegnerischen Mannschaft gehört. Einer, der die ganze Zeit die Mission des Messias sabotiert – erst durch Diebstahl, dann durch Verrat. Warum geht Gott so vor? Die Antwort ist wohl, weil er Judas kennt und ihn für seine Zwecke gebraucht.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Wir werden noch sehen, wie oft Jesus den Verräter warnt und wie Judas bis zum Schluss die Chance auf Buße und Bekehrung bekommt. Und doch kennt Gott das Herz dieses Mannes und gebraucht ihn und seine Durchtriebenheit für seine Zwecke.
Die Tatsache, dass Gott mich gebraucht – im Fall von Judas eben auch dafür, das Evangelium zu predigen, Dämonen auszutreiben und Kranke zu heilen – all das hat Judas getan. Wenn Gott mich gebraucht, ist das noch kein Beleg dafür, dass ich rettenden Glauben habe.
Zusammenfassung der zentralen Erkenntnisse
Das gilt übrigens auch heute noch für den vollmächtigen Dienst von Pastoren und Evangelisten.
Drei Punkte sind mir dabei besonders wichtig: Erstens kennt Gott mich durch und durch. Zweitens ist theologisches Wissen kein Ersatz für den rettenden Glauben, egal wie richtig es auch sein mag. Drittens gebraucht Gott auch Menschen, die nicht an ihn glauben.
Einladung zur persönlichen Reflexion und Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, ob dich die Tatsache, dass Gott dein Herz kennt, beunruhigt oder befreit.
Was sagt deine Reaktion über deine Beziehung zu Gott aus?
Das war's für heute. Ich habe eine etwas unübersichtliche Homepage mit dem Namen frogwords.de. Dort findest du alles Mögliche: Predigten, Kurse, Tipps und vieles mehr.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
