Liebe Gemeinde, liebe Gäste, ganz herzlich willkommen! Wir freuen uns sehr, dass Sie heute alle dabei sein können an diesem für uns so wichtigen Tag, an dem wir gleich zweimal Grund zum Feiern haben. Deshalb freue ich mich besonders, dass Sie alle hier sind.
Zum einen feiern wir den Beginn der Adventszeit und damit den Start des Kirchenjahres. Zum anderen weihen wir heute diesen Saal offiziell ein. Viele Wochen – ja, man kann sagen Monate – lang wurde hier im Haus geplant und organisiert. Es wurde gewerkelt und gebaut, und vieles ist wunderschön geworden. Einiges ist noch in Bearbeitung, wird aber bald fertig sein. Das werden Sie beim nächsten Mal sehen.
Es wurden Wände versetzt, Stromleitungen verlegt. Hier haben vor allem die Lehrer, die das ausgeführt und organisiert haben, sehr viel Engagement gezeigt. Oft wurde bis in die Nacht hinein gearbeitet. Wir sind allen, die Verantwortung getragen haben, sehr dankbar für das, was jetzt als Ergebnis zu sehen ist.
Mitte Oktober ist unsere theologische Akademie in ihre neuen Räume eingezogen. Wir haben bereits die ersten Gottesdienste gefeiert. Heute nun feiern wir als bekennende evangelische Gemeinde Hannover den offiziellen Einzug in dieses freundliche Ambiente, in dem wir uns schon ziemlich zu Hause fühlen.
Einleitung: Anlass und Bedeutung des Tages
Und wenn man jetzt fragt: Gibt es eine Person in der Bibel, die diese beiden Anlässe miteinander verbindet? Vielleicht könnte noch einmal jemand herüberkommen. Irgendwie klappt das hier mit der Isolation der Akustik noch nicht so hundertprozentig. Da werden wir auch noch einen Weg dafür finden, aber wir lassen uns davon nicht stören.
Wenn wir jetzt fragen: Gibt es eine Person in der Bibel, die beide Anlässe miteinander verbindet? Also eine Person, die zur Adventsgeschichte gehört und die zum Einzug passt – mit all seinen handwerklichen Begleiterscheinungen – dann drängt sich ein Mann auf. Einen Mann, den man sonst eigentlich gar nicht auf der Rechnung hat. Einen Mann, der auch in den üblichen Weihnachtskrippen-Spielen in der Regel nur eine Randfigur abgibt.
Ich meine natürlich Josef. Dass er in die Adventsgeschichte gehört, ist klar. Und zum Bau und zum Umzug passt er schon einfach durch seinen Beruf. Die Bibel berichtet, dass er Zimmermann war. Im Griechischen steht da das Wort Tekton. Das war wohl so eine Mischung aus Architekt und Tischler – eine ganz interessante Berufskombination.
Nach allem, was wir wissen, lebte Josef dort in Nazareth ein ziemlich normales, ziemlich durchschnittliches Leben. Und darum auch der Titel unserer Predigt heute Morgen: Bruder Josef. Also er könnte unser Bruder sein.
Josef als Verbindung zwischen Advent und Alltag
Dieser Josef hat die Welt mit ähnlichen Augen betrachtet wie wir. Allerdings stand bald eine große Sache bevor: die Hochzeit. Joseph war mit der jungen Maria verlobt. Nach allem, was wir aus den Quellen erfahren, liebte er sie von Herzen. Bald würden die beiden in den Hafen der Ehe einlaufen. Alles war bestens geplant und gut vorbereitet.
Und dann passiert es. Ganz plötzlich und unerwartet bricht Advent in sein Leben ein, ehe Joseph sich versieht. Aber was passiert da eigentlich? Jedenfalls ist es seitdem vorbei mit der Ruhe für Joseph, vorbei auch mit der Normalität. In wenigen Minuten wird Joseph von einer Randfigur zum Mitspieler. Er wird vom Zuschauer zum Beteiligten.
In der Bibel finden wir dazu einen Bericht. In diesem Bericht sind die entscheidenden Minuten im Leben dieses Zimmermanns und Architekten, dieses Joseph, festgehalten. Sie haben diesen Bericht vor sich. Auf Ihrem Begleitblatt finden Sie ihn auf der nächsten Seite oben. Es ist Matthäus 1.
Aufgeschrieben hat es Matthäus. Matthäus war einer der Christen der ersten Stunde, ein Mitarbeiter der Jünger Jesu. Vom Beruf her war er Zollbeamter. Das hatte ihn gelehrt, genau Buch zu führen und sachlich zu berichten. Was Matthäus dort schreibt, lässt in der Tat aufhorchen – gerade weil es einem normalen Handwerker wie Joseph passiert.
Die unerwartete Wendung im Leben Josefs
Sehen wir uns diese Quelle genauer an. Die Geburt Jesu Christi geschah folgendermaßen: Maria, seine Mutter, war mit Joseph vertraut, das heißt, sie waren verlobt – ein anderes Wort für Verlobung. Bevor Joseph sie zu sich nahm, stellte sich heraus, dass sie schwanger war. Hinzu kommt der Zusatz, dass die Empfängnis durch den Heiligen Geist geschah.
Schon im ersten Vers finden sich also viele Informationen über Joseph. Einige davon klingen ganz normal, andere erscheinen eher ungewöhnlich. Joseph war mit Maria vertraut, also verlobt. Dabei ist wichtig zu wissen, dass die Verlobung damals einen juristisch viel höheren Stellenwert hatte als heute.
Heute ist die Verlobung meist eine private Vereinbarung, die beide Partner als verbindlich ansehen. Vor dem Staat hat sie jedoch kaum rechtliche Bedeutung. Damals hingegen war die Verlobung ein rechtsverbindliches Eheversprechen. In der Regel wurde ein Ehevertrag geschlossen. Die beiden waren zwar noch nicht voll verheiratet, das heißt, sie wohnten noch nicht zusammen, aber sie wussten, dass sie einander gehörten.
Die Verlobung war die erste Phase. Danach folgte normalerweise ein öffentliches Eheversprechen vor Zeugen. Die dritte Phase war dann die Heimholung der Braut, begleitet von einem aufwändigen Fest, das manchmal mehrere Tage dauerte. Dabei wurde ausgiebig gefeiert.
In unserem Text befinden wir uns noch in der ersten Phase. Es heißt, dass es sich, also dass es sich herausstellte, ereignete, noch bevor Joseph Maria heimholte. Das bedeutet, noch bevor die dritte Phase, also die eigentliche Hochzeit, vollzogen war, wurde Joseph bekannt, dass Maria bereits schwanger war.
Joseph ist darüber total geschockt. Er reagiert zunächst so, wie wohl jeder Mann in seiner Situation reagieren würde: Er fühlt sich betrogen. Für jeden Menschen ist es schlimm, wenn er erfährt, dass er betrogen wurde.
Interessanterweise ist vor wenigen Wochen eine Studie der Universität Göttingen erschienen. Dort haben Soziologen und Psychologen 3.334 betrogene Männer und Frauen befragt. Die Studie zeigt, dass die psychischen Belastungen nach einem Seitensprung so schwerwiegend sind wie nach Misshandlungen oder grausamen Kriegserlebnissen.
Der psychologische Leiter der Studie, Dr. Rangner-Behr, sagte dazu: Ähnlich wie Vergewaltigungsopfer oder Unfallzeugen durchleben die Betrogenen die Situation immer wieder. Manche leiden sogar ein Leben lang und können sich nie wieder richtig verlieben. Unsere Studie zeigt, wie groß das Leid ist, das durch Seitensprünge ausgelöst wird.
Das ist die Situation, in der Joseph sich plötzlich wiederfindet. Er denkt: Maria, wie konntest du das nur tun? Joseph weiß, dass das Kind nicht von ihm sein kann. Für ihn als gesetzestreuen Juden ist das besonders schlimm.
Im Text steht, dass sich herausstellte, dass Maria schwanger war, ehe die Hochzeit stattfand, also bevor sie zusammenkamen. Die große Frage ist nun: Wie soll der Mann damit umgehen?
Josefs innerer Konflikt und seine Entscheidung
In Vers 19 steht, dass Joseph fromm war. Das bedeutet, er war ein Mann, der sich an Gottes Gebote halten wollte. Das Lebenskonzept des Schöpfers war ihm bekannt, und er respektierte es. Deshalb war ihm aus der Bibel klar, dass der Geschlechtsverkehr nur in die Ehe gehört. Gott hat diesen Maßstab auch im Neuen Testament nicht zurückgenommen.
Gott will, dass unsere Sexualität gelingt, weil er uns auch vor seelischen Verwundungen bewahren will. Solche Verletzungen entstehen, wenn Menschen, die sich miteinander schon total verbunden haben, wieder auseinandergehen. Dabei wird immer etwas weggerissen, und etwas bleibt beim anderen zurück. Die seelischen Verletzungen werden groß und größer, und die Bindungsunfähigkeit wird zu einem immer größeren Problem.
Auch deshalb sagt die Bibel deutlich, dass der Geschlechtsverkehr in die Ehe gehört. Die verbindliche Ehe ist der einzige Schutzraum, in dem sich die Sexualität ein Leben lang entfalten und wirklich zu langfristiger Erfüllung finden kann. Jemand hat das einmal mit einem guten Vergleich erklärt: Was die Ehe für die Sexualität ist, das ist der Kamin für das Feuer. Innerhalb des Kamins kann das Feuer Wärme, Atmosphäre, Schönheit und Geborgenheit verbreiten. Wenn das Feuer sich jedoch außerhalb des Kamins austobt, kann es viel Chaos anrichten.
So hatte Joseph Gott und seinen Maßstäben vertraut. Übrigens scheinen auch in unserem Land immer mehr junge Menschen das wieder zu sehen und zu begreifen. Vor einigen Jahren wurde die Initiative „Wahre Liebe wartet“ gegründet. Dort bekennen sich Jugendliche zwischen 14 und jungen Erwachsenen bis 21 dazu, bis zur Ehe zu warten. Das war auch Josephs Überzeugung: Wahre Liebe wartet. Er hat gewartet, nicht weil er verklemmt war, sondern weil er Maria genug liebte, um auf sie zu warten.
Umso enttäuschter musste er sein, als sich herausstellte, dass Maria offenbar anders gehandelt hatte. So musste Joseph denken, wenn er eins plus eins zusammenzählte. In seinem Beruf war Joseph jeden Tag mit Winkelmaß und Zollstock befasst, er musste logisch denken. Er konnte zu keinem anderen Schluss kommen. Das war seine Logik, und es wäre unsere Logik genauso gewesen.
Interessanterweise erzählt Matthäus uns nicht, wie Joseph überhaupt von der Schwangerschaft erfahren hat. In dem Bericht werden Sie das nicht finden. Wir können nur spekulieren. Vielleicht hat Maria es ihm selbst gesagt oder jemanden als Boten geschickt. Möglicherweise hatte dieser Bote schon die seltsame Erklärung gegeben, dass sie vom Heiligen Geist schwanger war – also der Hinweis auf ein Wunder. Aber was hätte Joseph damit anfangen sollen? Schwanger vom Heiligen Geist – ihm war kein vergleichbarer Fall bekannt. Das überstieg das, was er normalerweise dachte.
Jetzt stellt sich die spannende Frage: Wie wird der Mann reagieren? Matthäus erzählt das in Vers 19: „Joseph aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen.“ Wie ist das zu verstehen? Dazu muss man folgenden Hintergrund kennen:
Nach dem jüdischen Gesetz hätte Joseph seine Verlobte jetzt anzeigen können. Das war der übliche Weg, und sie wäre öffentlich an den Pranger gestellt worden. Zu der Zeit wurden Ehebrecherinnen in der Regel nicht mehr gesteinigt, aber es wäre doch eine gewisse öffentliche Brandmarkung für die junge Frau gewesen. Diese öffentliche Schande wollte Joseph ihr ersparen. Er war nicht auf Rache aus, sondern wollte Maria schonen.
Andererseits konnte er nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert. Das Vertrauen war zerbrochen. Er konnte sich nicht vorstellen, jetzt noch einfach so weiterzumachen. Eine Ehebrecherin zu heiraten, wollte er nicht. Er wollte das Spiel nicht mitspielen, vielleicht so tun, als ob er der Vater des Kindes wäre. Das hätte bedeutet, dass er sich mit der ganzen Sache identifizierte. Sein Gewissen ließ das nicht zu.
Das war eine furchtbare Zwickmühle für Joseph. Einerseits wollte er Maria nicht noch mehr verletzen, obwohl sie ihm vermeintlich unheimlich wehgetan hatte. Andererseits sah er keine Chance mehr für eine echte Ehe auf der Basis von totalem gegenseitigem Vertrauen. Deshalb entschied sich Joseph für die stille Trennung. Er wollte sie nicht in Schande bringen, sondern sie heimlich verlassen. Er wollte sich still und leise aus der Situation zurückziehen.
Juristisch gesehen wäre Maria dann wieder frei gewesen. Natürlich blieb ihr nicht die Schmach des unehelichen Kindes erspart, und in neun Monaten würde das sowieso bekannt werden. Aber sie galt dann nicht mehr als Verlobte. Sie konnte daher nicht mehr bestraft werden. Es war kein Verlobter mehr da, kein Zeuge, kein Kläger. Möglicherweise dachte Joseph auch, er mache den Weg frei für die Heirat mit dem Vater des Kindes. So etwa wird er gedacht haben – ganz logisch und ziemlich rücksichtsvoll.
Ich habe mich gefragt, warum Maria ihrem Verlobten nicht gleich deutlich gesagt hat, dass sie ihm treu gewesen war. Vielleicht traute sie sich einfach nicht, offen mit ihm darüber zu reden. Damals wurde über solche Fragen wahrscheinlich nicht so gesprochen wie heute. Vielleicht hat sie es ihm auch gesagt, und er hat ihr nicht geglaubt – das wäre auch denkbar.
Jedenfalls war für Joseph alles vorbei. Weg. Morgen würde er den Schlussstrich ziehen.
Die göttliche Offenbarung und ihre Folgen
Und dann, plötzlich wird alles in ein neues Licht getaucht. Vers 20 schildert eine ganz ungewöhnliche Situation: Da erschien Joseph im Traum der Engel Gottes, also der Engel des Herrn. Er sprach zu Joseph, dem Sohn Davids – Joseph stammte aus der Familienlinie des großen Königs David, aus einer sehr ehrenwerten und berühmten Familie: „Fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen. Denn was sie empfangen hat, das ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von ihren Sünden retten.“
In diesem Moment bricht eine fremde Welt in die vertraute Handwerkerwelt Josephs ein. Joseph ist aufrichtig genug, sich mit dieser neuen Wirklichkeit auseinanderzusetzen. Er merkt, dass er es hier mit etwas zu tun hat, das er bisher nicht kannte. Während er noch darüber nachdachte, wie sich die quälenden Gedanken in seinem Herzen hin und her bewegten, erschien ihm dieser Bote Gottes.
Man kann sich gut vorstellen, wie Joseph sich im Bett unruhig hin und her wälzte, wie Gedanken sich gegenseitig jagten und er sich wahrscheinlich immer wieder fragte: „Maria, warum hast du mir das angetan? Warum nur?“ Er hatte Angst vor dem Schlussstrich, den er am nächsten Tag ziehen musste, weil er keine andere Wahl mehr sah. Irgendwann stellte sich dann der Schlaf ein.
In diesem Schlaf erlebte Joseph, wie Gott durch seinen Boten eingreift und alles in ein völlig neues Licht rückt. Plötzlich war Maria wohl doch nicht untreu gewesen. Vieles stürmte auf Joseph ein, und Gott sagte ihm, dass er seinen Sohn in diese Welt schicken würde. Joseph war sich der historischen Bedeutung dieses Augenblicks vermutlich nicht bewusst, doch es war ein historischer Moment: Gott selbst erklärte, wie sein Sohn in diese Welt kommen würde.
Eigentlich ist das gar nicht so fernliegend. Wenn es einen lebendigen Gott gibt, der wirklich in diese Welt eintreten will, dann muss man damit rechnen, dass etwas Außergewöhnliches passiert. Doch wer kann sich das schon vorstellen? Unser Denken ist Gott gegenüber wie in einem dunklen Raum eingeschlossen. Wir können nur raten und uns Gedanken machen, aber wir haben keine Chance, die Lösung selbst zu finden, wenn Gott nicht zu uns kommt und uns sagt, wie die Lage ist.
Joseph war nun ein ganz normaler Mensch, Bruder Joseph eben. Was er da zu hören bekam, wurde ihm nicht sofort einleuchten. Professor C. S. Lewis gilt als einer der wichtigsten Literaturwissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Er war ursprünglich kein Christ, sondern eher Atheist oder Agnostiker, jemand, der meinte, man könne sowieso nichts Genaues wissen. Doch er traf Christen und begann, die biblischen Texte zu lesen. Je länger er las, desto mehr erkannte er als Literaturwissenschaftler, dass diese Texte keine bloßen Märchen sind.
C. S. Lewis versuchte, sich in den Zimmermann Joseph hineinzuversetzen, in der Situation, als dieser von der Jungfrauengeburt hörte. Er schrieb dazu: „Als Joseph entdeckte, dass seine Verlobte ein Kind bekam, beschloss er verständlicherweise, sie zu verstossen. Warum? Weil er genauso gut wie jeder moderne Gynäkologe wusste, dass eine Frau nach den üblichen Regeln der Natur nur dann ein Kind bekommt, wenn sie mit einem Mann geschlafen hat.“
Der moderne Gynäkologe weiß zweifellos einiges über Geburt und Empfängnis, was Joseph nicht wusste. Doch diese Dinge betreffen nicht die Hauptsache: dass eine Jungfrauengeburt dem Lauf der Natur widerspricht. Man kann also nicht sagen, dass die Menschen damals leichtergläubig waren und deshalb besser mit der Jungfrauengeburt umgehen konnten. Das konnten sie mit Sicherheit nicht.
Lewis schreibt weiter: „Eine Jungfrauengeburt war schon immer unmöglich und als unmöglich bekannt.“ Als Joseph schließlich akzeptierte, dass die Schwangerschaft seiner Braut nicht durch Unkeuschheit, sondern durch ein Wunder verursacht worden war, erkannte er dieses Wunder als etwas, das der bekannten Ordnung der Natur widersprach.
Deshalb sagt Lewis: „Es ist völlig irrsinnig zu behaupten, die Menschen damals hätten keine Naturgesetze gekannt und hätten deshalb an Wunder geglaubt. Man kann ein Wunder erst als solches erkennen, wenn man die Naturgesetze kennt.“ Er fährt fort: „Es ist reine Gedankenverwirrung zu glauben, der wissenschaftliche Fortschritt habe es uns schwerer gemacht, Wunder zu akzeptieren.“
Hätte Joseph nicht genug Glauben gehabt, um Gott zu vertrauen, oder nicht das Feingefühl, die Reinheit seiner Braut wahrzunehmen, hätte er den wunderbaren Ursprung ihres Sohnes ebenso leicht anzweifeln können wie jeder moderne Mensch. Und jeder moderne Mensch, der an Gott glaubt, kann das Wunder ebenso leicht akzeptieren wie Joseph.
Diese Argumentation von Lewis ist sehr nachdenklich. Er sagt: Vorausgesetzt, es gibt einen lebendigen Gott, der wirklich in die Geschicke seiner Welt eingreift und die Ordnung der Natur beherrscht, weil er die Naturgesetze geschaffen hat, dann müssen wir damit rechnen, dass er in diese Welt eingreifen kann.
Interessanterweise beschränkt sich der Bericht ganz nüchtern darauf, nur das Faktum der Jungfrauengeburt zu benennen. Es wird nicht märchenhaft ausgemalt, was möglicherweise noch passiert sein könnte. Stattdessen wird schlicht gesagt: Es war so. Keine Ausschmückungen, keine Legenden, die das dramatisch darstellen, nur der schlichte Hinweis auf die Tatsache.
Joseph bekommt noch eine Denkhilfe, die ihm das Ganze glaubwürdig machen soll. Das wird in den Versen 22 und 23 berichtet. Dort sagt der Bote Gottes zu Joseph: „Das ist alles geschehen, damit erfüllt wurde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat.“ Dabei wird auf Jesaja 7 verwiesen. Jesaja schrieb etwa 800 Jahre zuvor prophetisch: „Eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären. Sie werden ihm den Namen Immanuel geben.“ Im Hebräischen steht dort ein Begriff, der am besten mit „Jungfrau“ im biologischen Sinne übersetzt werden kann.
Der Name Immanuel bedeutet übersetzt „Gott mit uns“. Joseph wird hier deutlich gemacht: „Pass auf, das ist kein Zufall, dass das passiert. Das ist Teil eines langfristigen göttlichen Plans.“ Joseph kannte Jesaja 7, das war jedem einigermaßen gebildeten Juden bekannt. Gott lässt ihm nun sagen: „Pass auf, das passiert jetzt, das erfüllt sich jetzt.“
Es wird Joseph nicht nur angekündigt, dass eine Jungfrau einen Sohn bekommen wird, sondern auch, warum dieser Sohn geboren wird und welche Aufgabe er in der Welt haben wird. Es heißt ganz einfach: „Sie werden ihm den Namen Immanuel geben.“ Dieser Name ist kein Eigenname, sondern eher ein Titel. Ein Titel, der die Aufgabe des Sohnes beschreibt.
Immanuel ist hebräisch und bedeutet auf Deutsch „Gott mit uns“. Das heißt: In diesem Menschen, der von einer Jungfrau geboren wird, wird Gott selbst bei uns sein. In diesem besonderen Menschen, Jesus, der kommen wird, wird Gott mit uns sein.
Darum ist die Frage nach der Jungfrauengeburt keine nebensächliche. Manche sagen: „Na ja, die einen glauben daran, die anderen nicht. Das ist nicht so wichtig.“ Doch es geht darum, ob Jesus wirklich Gottes Sohn ist oder nur ein Mann aus Nazareth, ein leiblicher Nachkomme Josephs, der in einer besonderen Gottesbeziehung stand und außergewöhnliche Dinge sagte.
Die entscheidende Frage lautet: Ist Jesus wirklich von Gott gekommen? Ist er einer von uns oder einer von Gott? Ist Gott höchstpersönlich in diese sichtbare Welt eingetreten? Gibt es eine Verbindung zwischen Himmel und Erde? Genau das wird hier behauptet: Gott kommt wirklich selbst.
Und das unterscheidet den christlichen Glauben von allen anderen Weltreligionen. In anderen Religionen ist es undenkbar, dass die Gottheit, der Allmächtige, sich so klein macht, dass er Mensch wird und auf dieser Welt erscheint. Genau das wird Joseph hier mitgeteilt: Ja, Gott ist gekommen.
Die Bedeutung von Jesu Geburt und seine Rettungsmission
Liebe Leute, Josef hatte in dieser Stunde eine Menge zu verdauen. Hören wir mal genau zu: Maria hat ihn nicht betrogen – das war die erfreuliche Nachricht, die er bekam. Sie sollte Gottes eigenen Sohn zur Welt bringen. In diesem Sohn wäre wirklich Gott selbst höchstpersönlich bei uns, und deshalb gibt es die Jungfrauengeburt.
Nun stellt sich natürlich die nächste Frage: Warum muss Gott das so machen? Warum kann Gott nicht einfach einen Propheten oder einen Priester schicken, der uns etwas von ihm ausrichtet? Muss er unbedingt selbst kommen, höchstpersönlich? Ich möchte erklären, warum Gott selbst kommen muss.
Denn der, den er da schickt, hat eine Arbeit zu verrichten. Er trägt eine Last, die kein Mensch schaffen, die kein Mensch schultern kann. Wissen Sie, was für eine Last das ist? Diese Last zeigt sich in dem anderen Namen, den dieser Sohn in Vers 21 bekommen wird. Das ist dann sein Eigenname: „Denn du sollst ihm den Namen Jesus geben.“
Jesus kommt vom hebräischen Jeshua oder Jehoschua und bedeutet so viel wie „Gott rettet“. Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird uns retten. Wovon wird er uns retten? Das steht hier auch: „Denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.“
Jetzt ist es klar: Die Last, die da getragen werden muss, kann kein Mensch tragen. Denn es muss das größte Problem der Menschheit beseitigt werden – das, was hier Sünde genannt wird.
Was ist Sünde? Sünde ist nicht nur, dass ich mal zu viele Kalorien zu mir genommen habe oder falsch geparkt habe. Die Bibel macht deutlich: Sünde ist unser Unglaube gegen den heiligen Gott, der uns liebt. Das ist Sünde.
Sünde ist unser großes Problem: Wir erweisen dem allmächtigen Gott, dem wir unser Leben verdanken, nicht die Ehre, die er zu Recht beanspruchen kann. Sünde bedeutet, dass wir unser Leben so leben, als wären wir unsere eigenen kleinen Götter. Als könnten wir den lieben Gott vielleicht mal herbeirufen, wenn es ernst und brenzlig wird. Aber ansonsten möge er uns bitte nicht hineinreden in unser Leben. Wir brauchen ihn nicht, wir kommen schon klar. Wir wollen ihn nicht ehren und ihm nicht glauben – das ist Sünde.
Die Bibel stellt hier eine knallharte Diagnose: Jeder Mensch ist davon betroffen. Es gibt keine Ausnahme. Es gibt relativ etwas bessere und relativ etwas schlechtere Menschen, aber an diesem Punkt sind wir alle gleich.
Dann geht es weiter: Die Bibel sagt auch, was die Sünde bewirkt. Und das ist das eigentlich Dramatische. Die Sünde bewirkt, dass wir mit Gott nicht ins Reine kommen. Die Bibel sagt an einer Stelle ganz drastisch, dass wir Feinde Gottes sind.
Wir sehen uns nicht so. Wir empfinden das auch nicht allzu schlimm. Soll sich Gott doch freuen, dass wir wenigstens ab und zu mal an ihn denken. Aber es kommt nicht darauf an, wie wir das sehen, sondern wie Gott die Sache beurteilt.
Und Gott, Gott, der alles für uns getan hat, Gott, der alles für uns gegeben hat, Gott, der Heilige, kann nicht einfach Fünfe gerade sein lassen. Darum bewirkt die Sünde, dass wir von Gott getrennt werden. Und darum bewirkt die Sünde, dass wir am Ende sterben, dass wir von Gott getrennt bleiben.
Darum bewirkt die Sünde das, was Jesus Christus Hölle genannt hat: dass wir auf ewig von Gott getrennt sein werden und dass wir ewig ohne ihn leben müssen, nachdem wir vorher ohne ihn leben wollten. Das wird die Hölle sein.
Dann ist die Frage ganz klar: Wie kann dieses Problem gelöst werden? Wie kann Sünde entsorgt werden? Wie kann es zu einer Versöhnung kommen zwischen dem heiligen Gott, den wir mit unserem Leben beleidigen, und ihm selbst?
Sünde kann nur durch Sühne beseitigt werden. Gott ist heilig. Wenn Gott mit der Sünde Kompromisse machen würde, dann würde er aufhören, Gott zu sein. Darum muss Schuld bezahlt werden.
Wenn Gott uns für unsere Schuld zur Rechenschaft ziehen würde, hätten wir keine Chance. Dann müssten wir auf ewig verdammt werden. Aber Gott will retten. Er will sein Volk, er will auch uns retten von unseren Sünden.
Darum gibt es für Gott nur eine Möglichkeit. Es gibt nur eine Möglichkeit. Kein Mensch wäre in der Lage, einen anderen in dieser Weise zu retten. Wer selber Schulden hat, kann nicht für einen anderen aufkommen. Wer selber mit leeren Taschen dasteht, kann nicht noch seinem Nachbarn die Schulden bezahlen oder einen Kredit geben.
Darum gibt es nur eine Möglichkeit: Gott muss selber kommen. Unser Leben ist verwirkt. Gott muss selber antreten auf der Bühne dieser Welt. So schickt er seinen eigenen Sohn in diese Welt, so schickt er Jesus, so kommt er selbst.
Christus ist erschienen, um uns zu versöhnen. Der Weg, auf dem Gott kommt, wird hier Josef beschrieben. Er kommt durch die Jungfrauengeburt. Und jetzt ist er da: Immanuel – Gott ist mit uns.
Etwa im Jahr, in dem Josef das erfährt, vor etwa zweitausend Jahren, lebt Jesus dann gut dreißig Jahre. Jesus macht seine besondere Autorität deutlich. Lesen Sie das nach in den Evangelien.
Jesus beweist, dass er Gottes Sohn ist. Er heilt die Kranken und tritt mit einer Autorität und Souveränität auf, wie das vor ihm und nach ihm niemand mehr getan hat. Sogar seine Feinde, seine größten Gegner, müssen zugeben, dass Jesus ihn von allen Menschen unterscheidet: Er war ohne Sünde.
Dann macht er seinem Namen alle Ehre. Er lässt sich kreuzigen. Er hätte das verhindern können, er hätte die Macht gehabt, aber er lässt zu, dass er gekreuzigt wird. Er bezahlt mit seinem sündlosen Leben für meine und für Ihre Schuld.
Er nimmt die Strafe auf sich, die wir verdient hätten von einem heiligen Gott. Dass das wahr ist, dass Jesus nicht einfach nur ein Justizopfer ist, sondern wirklich dieses Opfer für uns gebracht hat, dass er gültig bezahlt hat, wird nicht 48 Stunden danach beglaubigt und bestätigt.
Das geschieht dadurch, dass er von den Toten aufersteht. Er kommt wirklich leibhaftig aus dem Grab heraus. Es gibt genügend Zeugen, die das bestätigen können. Jesus erscheint vielen Leuten. Sie können mit ihm zusammen wieder essen nach seiner Auferstehung.
Dann ist er noch einmal etwa vierzig Tage auf dieser Erde. Er spricht mit seinen Leuten und bereitet sie vor auf die Situation, die danach kommen wird.
Dann geht Jesus dorthin zurück, wo er an Weihnachten hergekommen ist, nämlich in Gottes für uns noch unsichtbare Welt. Aber er sagt: Ich bin bei euch alle Tage, auch wenn ihr mich nicht sehen könnt. Ich werde bei euch sein. Ich werde euch durchbringen. Ich werde euch nicht aus dem Blick verlieren. Ich werde euch zu mir nach Hause holen.
Seitdem geht diese Botschaft um die Welt. Seitdem verbreitet sich die Nachricht von Jesus Christus, der gekommen ist, um Verlorene zu retten. Der gekommen ist, um für unsere Schuld geradezustehen. Der gekommen ist, um uns mit dem heiligen Gott zu versöhnen, der uns sonst verdammen müsste.
Die Aufgabe der Kirche und die persönliche Entscheidung
Und sehen Sie, das ist der Grund, warum es die Kirche Jesu Christi, warum es die Gemeinde Jesu in dieser Welt gibt. Das ist unsere Existenzberechtigung, auch als bekennende evangelische Gemeinde in Hannover.
Wir sind nicht hier, und wir brauchen diese Räume nicht, um ein bisschen religiöse Beschaulichkeit zu pflegen, ein bisschen Kirchenmusik zu machen oder Adventsplätzchen zu backen. Das machen wir natürlich auch alles, und das finden wir auch wunderschön. Aber das ist nicht unsere Existenzberechtigung.
Unsere Aufgabe ist es, diese Wahrheit, diese einmalige, weltverändernde Wahrheit weiterzugeben: dass Gott gekommen ist und dass es jetzt einen Ausweg aus unserer Schuld gibt.
Darum spitzt sich das Ganze am Ende sehr persönlich zu. Wer dieser Wahrheit begegnet, der Wahrheit, die dem Joseph bekannt gemacht wurde, begegnet keiner abstrakten Wahrheit, sondern einer lebendigen Person. Er begegnet Jesus Christus. Und wer Jesus Christus begegnet, ist nun sehr persönlich herausgefordert.
Das ist die Frage, die jeder von uns sich stellen und beantworten muss: Will ich persönlich diesem Jesus glauben? Sind Sie bereit, Gottes Urteil über Ihr Leben zuzustimmen? Sind Sie bereit, zuzugeben: Ja, ich bin verloren, ich habe Gott nicht so geglaubt, gedient und geehrt, wie es angemessen wäre? Sind Sie bereit, zuzugeben, dass wir allen möglichen kleinen und großen Götzen gedient haben in unserem Leben – nur nicht dem heiligen Gott, dem wir Ehre, Liebe und Dienst schulden?
Das ist die sehr persönliche Frage, der sich keiner von uns entziehen kann. Wir müssen sie nicht einander beantworten, sondern Gott, der unsere Herzen kennt. Das ist die große Frage: Lasse ich zu, dass er in mein Leben eintritt und von jetzt an über mein Leben verfügen darf?
So war es bei Joseph. Und so endet auch dieser Bericht zum guten Schluss. Sehen Sie in Vers 24: „Als nun Joseph vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihn der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar, und er gab ihm den Namen Jesus.“
Joseph löst die Verlobung also nicht, sondern nimmt Maria zu sich. Er holt sie nach Hause und beschließt die Ehe. Allerdings verzichtet er für die nächsten neun Monate auf sexuelle Gemeinschaft mit ihr, bis zur Entbindung – eben wie es hier steht. Denn Maria soll diesen besonderen Sohn nicht nur als Jungfrau empfangen, sondern auch als Jungfrau gebären. Damit ist es eindeutig und klar: Der, der da kommt, der kommt von Gott.
In späteren Jahren wird berichtet, dass die beiden noch viele gemeinsame Kinder hatten, das steht auch in den Evangelien. Aber solange sollte Joseph warten. Und dann gibt er dem Kind den Namen, der Gott aufgetragen wurde, nämlich Jesus.
Jesus heißt „Gott rettet“. In diesem Jesus rettet Gott. Und jetzt ist Gott persönlich in der Familie von Joseph.
Wir erfahren im Fortgang des Neuen Testaments nicht mehr viel von Joseph, aber das ist auch nicht so wichtig. Entscheidend ist für uns nicht, was wir mit Joseph machen, sondern was wir mit Jesus machen.
Und Joseph sagt ja in dieser Situation, als es darauf ankommt: „Ja.“ Mit dieser Entscheidung wird Joseph nicht plötzlich ein Übermensch. Er bleibt Zimmermann. Er wird später ein ganz normaler, hoffentlich liebevoller Ehemann, der mit Maria zusammen noch mindestens sechs eigene Kinder haben sollte.
Aber er hat die Wirklichkeit des lebendigen Gottes erfahren. In dieser unruhigen Nacht, als Gott ihn ansprach, machte Joseph alles auf, was er hatte. Er öffnete seine Ohren, sein Herz und seine zukünftige Familie für Jesus. Er machte auf – und Jesus kam hinein.
Genau das ist am Ende die Frage, die auch über unser Leben entscheiden wird: Was werden Sie mit Jesus machen? Wie werden Sie mit Jesus umgehen? Davon wird abhängen, was aus Ihrem Leben wird, ob Sie gerettet werden oder verloren gehen.
Natürlich redet Gott heute nicht mehr durch Träume, und wir sind in einer ganz anderen Situation. Aber es ist derselbe Gott wie damals, und er fordert uns heraus.
Wodurch? Er fordert uns heraus, indem er uns vor Augen stellt, was damals passiert ist. Er erinnert uns an das, was damals mit Joseph geschah, aber vor allem an das, was damals mit Jesus geschah: Er wird sein Volk von ihren Sünden retten.
Gott fordert uns heraus, indem er uns beschreibt, dass Jesus für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist. Er beschreibt uns in zuverlässigen Quellen, dass Jesus den Tod wirklich überwunden hat in seiner Auferstehung und deshalb lebt.
Darum ist Gott gekommen. Darum hat Gott Advent und Weihnachten inszeniert, damit wir eine Chance bekommen, gerettet zu werden.
Ein Kollege von Matthäus hat das so auf den Punkt gebracht. Dieser Kollege heißt Johannes. Er hat auch einen großen Bericht über Jesus geschrieben. Auf der Zielgeraden seines Berichtes, auf der vorletzten Seite, schreibt er, warum er das Ganze geschrieben hat.
Johannes sagt: Jesus hat noch viele andere Wunder getan als die, die hier in meinem Bericht aufgeschrieben sind. Aber diese sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist und damit ihr durch den Glauben an Jesus das ewige Leben habt.
Genau das ist der Grund, warum die Bibel aufgeschrieben wurde: damit Sie glauben können, dass Jesus Christus der Sohn des lebendigen Gottes ist. Und damit Sie durch diese persönliche Verbindung zu Jesus Christus, durch dieses persönliche Vertrauen zu ihm mit Gott ins Reine kommen.
Dann wissen Sie: Egal, was mir in meinem Leben sonst noch passiert – es wird gut ausgehen. Ich werde Gott an meiner Seite haben. Ich werde nicht in ein dunkles Loch sterben, sondern ich darf wissen: Dieses kurze Leben hier, diese paar Jahre oder Jahrzehnte, führen nicht ins Verderben, sondern in Gottes Ewigkeit.
Wenn Sie an Jesus Christus glauben, dann haben Sie die wichtigste Entdeckung gemacht, die ein Mensch in diesem Leben überhaupt machen kann.
Deshalb schließe ich mit der Lebensbilanz eines der berühmtesten Naturwissenschaftler des 17. und 18. Jahrhunderts: Sir Isaac Newton. Am Ende seines Lebens sagte er, er habe in seinem Leben zwei wichtige Dinge gelernt.
Viele dachten dabei an seine Entdeckungen: das Gravitationsgesetz, die Prinzipien der klassischen Mechanik. Aber das meinte er nicht, als er sagte, er habe zwei wichtige Dinge kennengelernt.
Er sagte: Erstens, dass ich ein großer Sünder bin, und zweitens, dass Jesus Christus ein noch größerer Retter ist. Denn er wird sein Volk von ihren Sünden retten.
Amen.