Einführung und persönliche Vorstellung
Das Thema für den heutigen Abend lautet „Vom Kuhhirten zum Fackelträger“. Ihr habt euch vielleicht gewundert, was da für ein Cowboy kommt – das heißt ja Kuhhirte, oder? Nun, das bin ich halt.
Ich möchte euch heute Abend ein paar Dinge erzählen, und ich sage euch gleich, was das sein wird. Erstens werde ich euch ein bisschen von mir berichten: was ich getan habe und was ich jetzt tue. Dabei möchte ich euch ein paar Dias zeigen, damit ihr euch besser vorstellen könnt, wo ich herkomme. Verzeiht mir, wenn ich dabei immer wieder von meinem Leben spreche, aber das ist im Moment das Einzige, was ich habe.
Zweitens werde ich euch ganz kurz berichten, warum ich eigentlich an den Herrn Jesus glaube. Das ist keine ruhmreiche Geschichte, sondern eher ein großes Auf und Ab mit viel Ungehorsam, Zweifeln und so weiter.
Zum Schluss möchte ich euch noch anhand der Bibel zeigen, was mein Leben erneuert hat. Und all das wird nicht länger als eine halbe Stunde dauern.
Okay, jetzt wisst ihr, was euch erwartet. Ich bin Hans-Peter Reuerm, komme aus Ramsau bei Schlattning, in der Nähe von Salzburg. Das ist ein großes Skigebiet. Die Blanei kennt ihr vielleicht – die schnellste Abfahrt der Welt. Von dort komme ich.
Ich bin 35 Jahre alt, das braucht ihr nicht mehr zu raten. Ich fühle mich noch immer jung, wie 25 oder so, aber das ist ja egal.
Ich möchte jetzt bitten, dass wir während meines Vortrags ein paar Dias sehen. Die Schwester wird uns dazu passende Bilder von meinem Leben zeigen, okay?
Kindheit und Jugendzeit als Kuhhirte
Also, das bin ich als Kleiner, ganz rechts da. Ich habe dieses Gesicht seit meiner Geburt, ihr müsst euch daran gewöhnen.
Ich bin 1962 geboren, falls du den Jahrgang hast, gratuliere ich. Drei Jahre lang bin ich zur Schule gegangen, wie jeder Normale. Danach war ich drei Jahre lang Kuhhirte. Das heißt, als ich zwölf, dreizehn oder vierzehn Jahre alt war, hat mein Vater mich immer auf die Alm geschickt. Dort mussten sie mich zuhause nicht durchfüttern. So habe ich mit einer alten Frau oben auf der Alm gelebt.
Wir standen um fünf Uhr auf, holten die Kühe, melkten sie, holten die Ziegen und die Schweine, so wie Peter und Heidi. Aber Heidi war 62 Jahre alt und nicht dreizehn, daher hat es nicht ganz gepasst. Wir hatten auch nicht allzu viel gemeinsam, was Interessen betrifft. Deshalb habe ich viel Zeit alleine in den Bergen verbracht.
Mit zwölf oder dreizehn Jahren habe ich meine ersten Klettertouren gemacht, unter anderem auf die Hochbischofsmütze. In dieser Zeit habe ich die Berge liebgewonnen, als ich noch so jung war.
Mit vierzehn oder fünfzehn Jahren begann ich, Automechanik zu lernen. Opel, gute deutsche Marke, da kannst du dich freuen. Dann bin ich in die Jugendstunde gegangen. Das war der einzige Ort, wo ich abends von meinem Vater aus hingehen durfte. Dort waren ein paar nette Mädchen, und das hat mich interessiert. Sonst nicht viel, aber ich habe zugehört – das muss man ja, das gehört dazu. So bin ich zwei Jahre lang hingegangen.
Dann hat der Jugendwart, Gottlieb Reuer, der heute Missionar in Neuguinea ist, bei seiner Hochzeit mich gefragt, ob ich mein Leben schon Jesus gegeben hätte. Ich dachte mir, ja, das ist eine Hochzeit, ein schöner Tag, den willst du nicht verderben. Gottlieb hat zwei Jahre hart an mir gearbeitet, und so habe ich gesagt, ja, ich habe Jesus angenommen. Es stimmte aber nicht wirklich. Trotzdem hat er sich gefreut, und ich auch.
An diesem Abend ging ich relativ früh nach Hause, weil mein Gewissen mich plagte. Ich habe Gottlieb immer sehr geachtet, und jetzt hatte ich ihn belogen. Abends, ich weiß es noch genau, lag ich an meinem Bett und dachte: Ich habe nur zwei Optionen. Entweder ich gehe morgen zu Gottlieb und sage ihm, dass ich ihn belogen habe – das wollte ich nicht – oder ich gebe heute mein Leben Jesus, dann brauche ich das nicht zu tun.
So weiß ich genau den Tag meiner Wiedergeburt. Seitdem kenne ich Christus.
Berufliche Entwicklung und sportliche Aktivitäten
Ich habe dann Automechaniker gelernt. Schwester, kann es mal weitergehen, bitte! Das ist übrigens Schladming, die Ortschaft, in der ich geboren bin. Noch eins weiter, bitte!
Ja, das sind Edelweiß, nicht wahr? Noch eins weiter! Das ist der Gottlieb, nicht der linke, sondern der rechte, okay? Das nächste, bitte!
Das ist das Auto, das ich repariert habe. Das geht in die Geschichte ein. Das nächste, bitte!
Als ich Automechaniker in Schladming gelernt habe, habe ich immer aus dem Fenster genau die Berge gesehen. Und wenn mir das Öl so auf den Kopf tropfte, habe ich immer gedacht: Ich will einen Beruf, bei dem ich einmal draußen bin.
So habe ich nach meiner Mechanikerlehre, die ich dreieinhalb Jahre in Österreich erfolgreich bestanden habe, angefangen, Skilehrer zu werden – einen österreichischen Skilehrer. Außerdem habe ich Berg- und Skiführer sowie Höhlenführer gemacht. Das sind alles Berufe, die man nicht nur nebenbei ausübt, sondern tatsächlich als Beruf.
Ich war dann zehn Jahre lang hauptberuflich Skilehrer in Österreich, aber auch in den USA, Kanada und Australien. Im Sommer war ich Bergführer und Höhlenführer.
Sieben Jahre lang habe ich auch Freistilringen gemacht. Das habe ich in Deutschland und Österreich betrieben. In Österreich kennt ihr das Rankeln – das macht man draußen. Das ist dasselbe wie Freistilringen, nur auf Gras.
Dann musste ich ins Bundesheer – das muss man machen, acht Monate zwar nur. Dort habe ich einen ganz lieben Freund gewonnen, Helmut Knauz. Sein Bruder – ich weiß nicht, wer sich beim Skifahren auskennt – ist Bernhard Knauss, der Profi-Weltmeister im Skifahren. Ein zweiter Bruder ist Hans Knauss, der ziemlich gut im Weltcup Riesenslalom war.
Das ist der Helmut, das ist ihr Bruder. Er war mein bester Freund für viele Jahre, und mit ihm habe ich viele Dinge gemeinsam gemacht. Weiter, bitte!
Höhlenforschung und Bergsport
Bei uns in der Gegend gibt es sehr viele Höhlen – etwa 860 an der Zahl. Es handelt sich um ein Kalkgebiet. Die längste Höhle ist ungefähr sechzig Kilometer lang. Um hinein- und wieder herauszukommen, braucht man etwa zwei Wochen.
Zuerst muss man hineingehen, was tatsächlich kein Spaß ist. Eine Höhle, die der Helmut, ich und zwei weitere Freunde hauptsächlich erforscht haben, ist die Südwandhöhle. Sie ist ungefähr zwölf Kilometer lang, aber sehr schwierig zu begehen.
In dieser Höhle gibt es teilweise ganz enge Gänge. Außerdem gibt es riesige Schächte, wie zum Beispiel einen, der hundert Meter hoch ist. Für diesen Schacht brauchten wir neun Tage, um die hundert Meter zu überwinden. Das ist ein Sport, den man machen kann, und den habe ich mit Helmut sehr intensiv ausgeübt.
In der Höhle ist es auch interessant: Wenn du noch nie in einer Höhle warst, weißt du eigentlich nicht, was es heißt, in völliger Dunkelheit zu sein. Hier draußen ist es nie wirklich dunkel – dunkel ist es nur in der Höhle. Dann versteht man auch, was Lebendunkelheit bedeutet.
Helmut war außerdem ein sehr guter Sportler, besonders im Felsklettern. Das ist bei uns etwas ganz Großes, was man macht. Es sind nicht viele, die es betreiben, aber man kann es sehr gut ausüben.
Eine weitere Disziplin, die man in den Bergen ausüben kann, ist das Steilwandfahren. Eine Erstbefahrung, die ich mit Helmut gemacht habe, ist zum Beispiel die Golling Nordwand. Sie ist etwa tausend Meter hoch und hat eine Neigung von fast sechzig Grad. Bis heute hat sie noch niemand zum zweiten Mal befahren. Wer möchte, kann das gern tun.
Ich bin auch im österreichischen Höhlenrettungsdienst und Bergrettungsdienst aktiv. Über viele Jahre hinweg haben wir viele spezielle Unternehmungen gemeinsam durchgeführt. Wir waren angesehen. Die Leute wussten, wenn sie uns trafen, dass wir ein bisschen verrückt sind, aber ansonsten ganz normal.
Es gab dabei auch einen gewissen Drill, wenn man irgendwo populär ist – zumindest, wenn es auch nur zu Hause ist.
Schicksalsschlag und Glaubensreflexion
Und dann, das war vor ungefähr zehn Jahren, ging Helmut auf eine Skitour. Ich hatte keine Zeit, weil ich unterrichten musste. Er kam nie mehr zurück. Drei unserer anderen Freunde kamen ebenfalls nicht zurück. Alle vier wurden von einer Lawine erfasst und waren auf der Stelle tot.
Dieses Erlebnis hat mich sehr geprägt. Helmut und ich hatten noch viele Pläne: Hochgeschwindigkeit, Skifahren, alles Mögliche. Doch die meisten Dinge waren solche, die man nur zu zweit tun kann. Und all diese Pläne waren in einer Sekunde weg. Denn man braucht den richtigen Partner, den richtigen Freund, um das zu tun.
Mir wurde bewusst, dass all das, was wir getan hatten, nicht sündig war. Steilwandfahren ist keine Sünde. Klettern ist keine Sünde. Aber wir haben alles ohne Gott gemacht. Helmut, soweit ich weiß – ich habe ihn drei Tage vor seinem Tod zum letzten Mal gesehen – kannte Jesus nicht. Er wusste von meinem Glauben an den Herrn Jesus, aber er sagte immer, das sei okay, aber er brauche ihn nicht.
Vielleicht hat er Jesus doch angenommen, das weiß ich nicht. Weiter bitte.
Gründung des Abenteuerclubs und Familienleben
Dann habe ich mit einem anderen Bergführerkollegen den Abenteuerclub Stachtlein gegründet. Das ist eine Bergsteigerschule. Dort haben wir mit den Gästen das gemacht, was ihr hier seht: Höhlen erforschen, Klettern, Raften, Windsurfen, Mountainbiken und all das für einige Jahre.
1987 habe ich meine Frau geheiratet. Wir sind jetzt schon fast zehn Jahre verheiratet. Ich habe eine ganz liebe Frau und bin froh, sie zu haben. Ihr Name ist Hannelore.
Wir haben drei Kinder. Lukas ist sechs Jahre alt, Lisa ist fünf und Eva ist eins. Sie ist unser kleines „Monster“.
Das ist mein Zuhause. Dort bin ich geboren und aufgewachsen. Meine Frau betreibt eine Frühstückspension, zu der du gern mal kommen kannst.
Aktuelle Tätigkeit und Aufgaben
Und was mache ich heute so? In Schladten gibt es ein Bibelschulzentrum und ein Freizeitzentrum der Fackelträger. Dort bin ich der Leiter.
In Österreich gibt es zwei Einrichtungen: Schloss Klaus und den Tauernhof. Am Tauernhof bin ich ebenfalls tätig. Dieser liegt mehr oder weniger direkt neben meinem Haus, und dort arbeite ich. Wir organisieren Skifreizeiten.
Viele von euch und einige, die ich getroffen habe, waren schon bei uns. Tagsüber fahren wir Ski, und abends gibt es Bibelunterricht. Im Sommer bieten wir Bergfreizeiten an.
Das nächste Bild, bitte, das letzte. Das ist unser Emblem, das zeigt, was wir am Tauernhof tun. Nicht „Blem Blem“, sondern Emblem: Bergsteigen und Skifahren – also sportliche Mission, aber immer mit Christus im Zentrum.
Gut, danke. Sie können hier abschalten, bitte.
Zweifel und Glaubensweg
Warum glaube ich eigentlich an den Herrn Jesus? Wisst ihr, was mich einige Leute fragen, speziell bei uns zuhause? Sie sagen: „Hans-Peter, du bist ja Blem Blem, weil du hast früher ganz schön gut verdient mit deinem Beruf.“ Das habe ich auch. „Du warst erfolgreich, du warst beliebt, und jetzt gehst du zu den Fackelträgern, jetzt bist du ein Sektierer, und außerdem verdienst du nichts.“ Das stimmt auch.
Und sie verstehen überhaupt nicht, warum ich da hingegangen bin. Manchmal verstehe ich es selbst nicht. Aber die Frage ist gut, und es ist gut, wenn man das fragt. Wie schon erwähnt, als ich 15 Jahre alt war oder 14, ich weiß es nicht mehr genau, habe ich mein Leben bewusst mit dem Herrn Jesus begonnen – was immer das heißt. Am nächsten Tag, nach dieser „Hochzeit“, war ich wiedergeborener Christ.
So, jetzt bin ich wiedergeboren – was macht man dann? Am nächsten Tag bin ich munter geworden, aber immer noch gleich müde. Die Bibel hüpft auch nicht ins Bett, alles normal wie früher. Und da habe ich mir gedacht: Was mache ich jetzt? Bin ja richtig wiedergeboren, so bekehrt. Dann habe ich mal geschaut, was die Bekehrten so machen, und habe festgestellt: Die normal Bekehrten gehen sonntags in die Kirche, die etwas besser Bekehrten gehen mittwochs in den Bibelkreis. Die ganz guten Bekehrten gehen freitags zum Gebetskreis, und die super Bekehrten machen Sonder-Kindergottesdienst.
Und so habe ich gedacht: Ich werde mal ein super bekehrter Christ, das will ich ja sein. Jetzt bin ich normal, weise. Aber dann hat er gesagt... Bist du Idiot? Idiot hat er nicht gesagt, er ist Engländer, er ist freundlich. Er hat gesagt: „Bist du Idiot? Vom Auto ausgestiegen und hast das vollgedankte Auto aus eigener Kraft selbst geschoben. Und dabei bist du nun.“ Da hat er gesagt: „Warum steigst du nicht einfach ins Auto rein, drehst den Schlüssel und hast eine gute Fahrt?“
Und wisst ihr, nach diesem Gespräch – das hat mir nicht sehr gefallen – bin ich rausgegangen, und ich war etwas verzweifelt. Ich wusste, er hat irgendwie Recht. Aber wisst ihr, was schwer ist? Wenn du vier Jahre lang mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele, mit deinem ganzen Verstand ein Leben lebst, nur für Gott! Und dann kommt jemand und sagt: „Du bist ein Idiot.“ Das ist schwer.
Aber ich ging nach ein paar Tagen zum Major zurück und habe gesagt: „Meyer Thomas, es war zwar nicht nett von dir, aber ich glaube, du hast Recht. Jetzt bitte sag mir, wie kann ich den Schlüssel herumdrehen?“
Und dann, er war ziemlich beschäftigt, hat er gesagt: „Hans-Peter, es war schön, dich zu treffen, vergiss nicht, Danke zu sagen. Tschüss, das war’s.“ Da bin ich da gestanden in der begossenen Budel: „Danke sagen? Tschüss?“ Dann bin ich nach Hause gefahren von England. Das war 1989. 1989 genau so verzweifelt, wie ich hingefahren bin.
Erbe und Gottes Wort im Alltag
1989 kam ich nach Hause, und mein Vater – beziehungsweise meine Eltern – haben mir das Haus vermacht. Ich habe es geerbt, musste aber nicht viel bezahlen, nur ein paar Kleinigkeiten an den Rechtsanwalt, sonst nichts.
Ich habe das Haus geerbt. Weißt du, was komisch ist? Wenn du in einem Haus von deinen Eltern aufwächst, kannst du zwar alles benutzen, aber es gehört dir nicht. Jeder Tisch gehört deinen Eltern. Du kannst ihn zwar nutzen, aber er ist nicht dein Eigentum. Wenn etwas kaputtgeht, muss es der Vater bezahlen. Und das Geld, das wir eingenommen haben, bekam auch der Vater.
Doch 1989 gehörte plötzlich alles mir. Jeder Tisch war jetzt mein Eigentum. So habe ich 1989 das Haus geerbt, und da habe ich zum ersten Mal mit meinem eigenen Rasenmäher den Rasen gemäht. Fünfzehn Jahre lang musste ich mit Vaters Rasenmäher mähen, aber jetzt war es meiner – immer noch derselbe Rasenmäher.
Ich mähte den Rasen an einem wunderschönen Junitag, und ich war richtig glücklich. Nach fünf Minuten explodierte der Rasenmäher. Der Kolben kam oben heraus, und als Mechaniker wusste ich sofort: Er ist kaputt.
Da stand ich nun mit dem kaputten Rasenmäher in der Hand und wollte gerade den Fuß zum Treten fertig machen, um ihm einen Tritt zu geben und ein bisschen zu fluchen – was ja jeder normale Mensch so macht. Da sprach Gott zu mir. Übrigens muss ich immer dazu sagen, wenn ich sage, Gott hat zu mir gesprochen: Ich habe nie Stimmen gehört. Früher hat mich das frustriert, weil in Predigten oft gesagt wird, Gott habe zu ihnen gesprochen, aber warum redet er nie mit mir? Wenn ich sage, Gott hat zu mir gesprochen, meine ich, dass er mir Gedanken in meinen Kopf gelegt hat.
Also stand ich da mit meinem Rasenmäher, und dann sagte Gott: „Warum sagst du nicht einfach danke?“ Ich dachte, das sei lächerlich, aber dann wollte ich wieder treten, und wieder kam der Gedanke: „Sag danke.“ Ich schaute links und rechts, ob niemand in der Nähe war, und sagte dann: „Danke, dass dieser Rasenmäher explodiert ist, und danke, dass ich morgen einen neuen kaufen muss – mit Geld, das ich nicht habe.“
Was habe ich getan? Du kannst dir denken, was du möchtest, aber so war es. Entschuldigung.
Am nächsten Tag wachte ich munter auf. Ich hatte kein geistliches Erlebnis, der Rasenmäher war immer noch kaputt, und mein Konto war im Minus. Zu dieser Zeit, 1989, hatte ich noch meine eigene Bergsteigerschule, den Abenteuerklub Dachstein, aber ich hatte bereits zugesagt, im Fackelträgerzentrum in Schladming als Sportkoordinator für Skifahren zu arbeiten. Das ist eine lange Geschichte, die ich euch nicht erzähle.
Der ehemalige Gründer und Direktor war 1988 tödlich verunglückt. Ich kannte ihn nicht gut, hatte ihn aber getroffen. Sie brauchten jemanden für Skifahren und Klettern, und so dachten sie an mich. Als sie mich baten, zu kommen, sagten sie auch: „Hans-Peter, wenn du beim Dauernhof bist, kannst du nicht nur klettern und Ski fahren, du musst auch predigen.“ Ich antwortete: „Wenn ich predigen muss, komme ich nicht, ich kann das nicht.“ Sie sagten: „Okay, komm trotzdem.“
Ich hasste es, vor Menschen zu stehen. Ich war Chefskilehrer in unserer Skischule und musste immer freitags die Siegerehrung machen – ich habe es gehasst. Aber 1989 hatte ich noch meine Schule und hatte bereits zugesagt, zum Dauernhof zu gehen.
An einem Sommer rief mich Karl an, der mich bat, zwei Tage zu helfen, weil sie klettern wollten und es nicht alleine konnten. Ich sagte: „Okay, guter Christ, ich helfe dir, ich verlange nicht mal Geld.“ So ging ich frisch und fröhlich morgens los. Die Gruppe war schon auf einer Hütte am Berg, dem Gutenberghaus. Ich kenne die Gegend sehr gut, denn Klettern ist mein Hobby, und zehn Jahre lang war es mein Beruf, Leute hochzuziehen, wieder runterzubringen und davon zu leben.
Im August fing es plötzlich an zu schneien – das passiert bei uns manchmal im Sommer. Innerhalb weniger Stunden fiel mehr als ein halber Meter Schnee, und dann kam dichter Nebel. Es gibt einen ziemlich steilen, schmalen Weg hinauf, den ich auswendig kenne, aber jetzt war alles weiß. Ich lief herum wie ein wildes Huhn, konnte die Hütte nicht finden.
Da sprach Gott wieder zu mir. Zum ersten Mal an diesem Tag sagte er: „Na, du großer Bergführer, du kennst dich gut aus und willst die Gruppe führen, aber ich sehe, du hast ein Problem, du findest die Gruppe nicht.“ Ich fand die Gruppe schließlich, allerdings Stunden später als geplant, und wir kamen sogar auf den Berg.
Den ganzen Tag gab mir Gott Gedanken über das Bibelfest. Abends kam ich nach Hause, setzte mich hin und wollte nur ein paar Minuten schreiben. Nach zwei Stunden hatte ich sechzehn A4-Seiten vollgeschrieben. Als ich das durchlas, dachte ich: „Mensch, ich war ja schon mal in der Kirche, das klingt fast wie eine Predigt.“ Ich rief Karl an und sagte: „Ich glaube, ich habe eine Predigt.“ Er meinte: „Komm und predige.“
Das war meine erste Predigt. Ich habe sie noch zu Hause und kann sie mal zeigen. Heute bin ich Leiter einer Bibelschule und unterrichte ungefähr 25 Wochen im Jahr weltweit. Aber das ist nicht wichtig.
Wisst ihr, was wichtig ist? Ich freue mich, heute Christ zu sein. Ich habe große Freude, zu Jesus Christus zu gehören. Früher hatte ich die sogenannte „Bier-Evangelisation“ gemacht: Ich ging in Kneipen und dachte, ich müsste die Verlorenen bekehren. Zehn Jahre lang habe ich das gemacht, aber kein einziger hat sich bekehrt.
Wisst ihr warum? Heute weiß ich es: Die Leute sahen, was dieser Typ mit Jesus konnte – und dachten sich, dass sie es ohne Jesus noch besser könnten. Wozu also Jesus?
Ich war wie ein Zwetschkenverkäufer, der den ganzen Tag rief: „Zwetschken, kauf Zwetschken, gut, billig, brauchst du...“ und niemand kam. Am Abend war ich so frustriert, dass ich sagte: „Jetzt esse ich sie selbst.“ Und als ich sie aß, schauten die Leute zu und dachten: „Wenn der sie isst, müssen sie ja gut sein!“ Und dann kauften sie.
Früher war ich so in meiner Bier-Evangelisation, ich habe es erzählt, aber selbst nicht genossen, Christ zu sein.
Zum Schluss möchte ich kurz aus dem Wort Gottes zeigen, was ich damit meine. Du fragst dich vielleicht: „Hans-Peter, wie hat sich dein Leben verändert? Warum hast du heute Freude?“ Das erkläre ich gerne, und in den nächsten Tagen, zum Beispiel bei der Morgenandacht übermorgen, erzähle ich mehr. Heute nur ganz kurz.
Im Römer 3,23 lesen wir einen Vers, den viele von euch wahrscheinlich auswendig kennen: „Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.“ Hast du schon mal etwas verloren? Wenn du etwas verloren hast und es wiederfinden willst, musst du wissen, was du verloren hast – sonst hast du wenig Erfolg.
Die Bibel sagt uns, wir haben etwas verloren: die Herrlichkeit Gottes.
Was ist die Herrlichkeit Gottes? Christen verwenden oft Begriffe, deren Bedeutung sie nicht genau kennen. Aber was ist die Herrlichkeit Gottes? Wir haben sie verloren.
Wenn ich etwas finden möchte, muss ich wissen, was ich verloren habe. Wann haben wir die Herrlichkeit Gottes verloren?
Johannes 1,14 sagt: „Das Wort wurde Fleisch“ – das Wort ist Jesus Christus. Er wurde Mensch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.
Was haben die Jünger gesehen, als sie Jesus sahen? War das ein gelber Heiligenschein, wie es manchmal in Zeichnungen dargestellt wird? Natürlich nicht.
Wisst ihr, was die Herrlichkeit Gottes ist? Der Charakter Gottes. So wie Jesus Menschen behandelte, so ist Gott. Wenn wir Jesus auf der Straße gesehen hätten, wie er einen Leprakranken heilte und sagte: „Geh nach Hause und freu dich an deiner Familie“, hätten wir gesagt: „So ist Gott.“ Das ist der Charakter Gottes, das ist die Herrlichkeit Gottes.
Wie hat Gott Adam und Eva geschaffen? Im Ebenbild Gottes, richtig? Was hat Gott gesehen, als er Adam und Eva ansah? Sich selbst, sein Ebenbild.
Wenn wir Bienen wären – denn Fliegen gab es im Garten Eden wahrscheinlich noch nicht, und Fliegen sind ein Fluch – und wir würden im Garten Eden umherfliegen und Adam und Eva sehen, wie sie sich gegenseitig behandelten, würden wir sagen: „So ist Gott.“ Das ist der Charakter Gottes.
Wann haben wir diesen Charakter Gottes verloren? Im Garten Eden. Wisst ihr noch, was Gott zu Adam und Eva sagte? „An dem Tag, an dem du von der Frucht isst, wirst du sterben.“ Sind Adam und Eva gestorben? Nein, sie lebten ziemlich lange – 930 Jahre. Aber was ist gestorben? Der Charakter Gottes ist gestorben.
Wenn du heute die Welt ansiehst, wessen Charakter siehst du? Den Charakter Gottes oder den Charakter Satans?
Ich habe eine Geschichte gehört, die mir gefallen hat:
Angenommen, es gäbe grüne Männchen auf dem Mars – was wir inzwischen wissen, gibt es wahrscheinlich nicht. Aber nehmen wir an, diese grünen Männchen sind viel intelligenter als wir. Eines Tages fällt eine Bibel auf den Mars. Sie schlagen die erste Seite auf und lesen, dass Gott ein Geschöpf namens Mensch auf der Erde geschaffen hat, das ihm ähnlich ist.
Die grünen Männchen denken: „Das ist super! Wir bauen uns ein UFO, fliegen zur Erde und sehen, wie Gott ist.“
Sie landen zufällig neben New York City oder Hamburg – egal wo – steigen aus, gehen durch die Stadt und sehen, wie ein Betrunkener aus einer Kneipe fällt und sich im eigenen Erbrochenen wälzt. Sie sehen, wie zwei Menschen kämpfen und einer den anderen mit einem Messer verletzt. Sie kaufen eine Zeitung und lesen, dass jeden Tag Tausende Kinder getötet werden, bevor sie geboren sind. Sie erfahren, dass es derzeit 50 Kriege auf der Erde gibt, bei denen Menschen sich täglich abschlachten.
Nach einer Woche kehren sie bedrückt zum UFO zurück und fliegen zurück zum Mars. Dort versammeln sie die Einwohner und berichten: „Unser Gott ist ein Alkoholiker, ein Dieb, ein Mörder. Er bringt Kinder um, bevor sie geboren werden. Er tut alles nur für seinen eigenen Vorteil. Unser Gott ist furchtbar.“
Wisst ihr warum? Weil wir etwas verloren haben: die Herrlichkeit Gottes.
Liebe Leute, als ich das verstand, begriff ich, warum Jesus Christus für 33 Jahre auf diese Welt kam, warum er am Kreuz starb, nach drei Tagen auferstand und heute lebt.
Wisst ihr warum? Jesus kam nicht nur, um deine Sünden zu vergeben. Nein, das ist nicht der Grund.
Jesus kam nicht nur, um dich in den Himmel zu bringen. Nein, das ist auch nicht der Grund. In der Bibel steht kein einziges Mal, dass der Grund für Jesu Kommen ist, dich in den Himmel zu bringen. Du kommst in den Himmel, wenn du an ihn glaubst – ja, das ist eine Folge, aber nicht der Grund für sein Kommen.
Wisst ihr, warum Jesus kam? Um dir und mir das Leben zurückzugeben, das wir verloren haben, damit wir wieder leben können.
Jesus ist gestorben und auferstanden, damit der Charakter Gottes wieder in unser Leben eingepflanzt wird und wir wieder vollständige Menschen werden.
Im Garten Eden ist Gott von den Menschen ausgezogen. Jesus will heute in dir wieder einziehen.
Merk dir diesen Satz: Jesus kam nicht, um Menschen aus der Hölle in den Himmel zu bringen. Nein, Jesus kam, um Gott aus dem Himmel wieder in die Menschen zu bringen, um den Charakter Gottes, die Herrlichkeit Gottes, wiederherzustellen, die wir verloren haben.
Ein letzter Vers für heute Abend: Wenn du dir sonst nichts merkst, merk dir diesen Vers – Kolosser 1.
Kolosser 1 ist ein bisschen schwer zu verstehen, also geh nicht einfach so hin.
Dort sagt der Apostel Paulus: „Das Geheimnis, das Gott von den Weltzeiten und von den Geschlechtern verborgen hatte, ist jetzt seinen Heiligen offenbart worden. Ihnen wollte Gott zeigen, was der Reichtum und die Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Nationen ist.“ Und hier ist das Geheimnis: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.
Christus in einem Menschen ermöglicht es Gott, wieder seine Herrlichkeit, seinen Charakter zu leben und sich in dieser Welt zu offenbaren – durch dich, nicht du für ihn.
Wisst ihr, was mein Problem war? Viele Jahre habe ich die Ärmel hochgekrempelt und für Gott gearbeitet. Ich dachte: „Ich bin ein guter Christ, du hast mich in den Himmel gebracht, jetzt arbeite ich für dich.“
Weißt du, wenn du das machst, gratuliere ich dir heute schon, dass du zusammenklappen wirst. Du kannst nicht für Gott arbeiten, das geht nicht. Gott kann nur durch dich wirken.
Als ich das erkannte, veränderte das mein Leben mehr als meine Wiedergeburt. Ich verstand: Nicht ich muss für Christus arbeiten, sondern er lebt in und durch mich.
Das ist wahnsinnig entspannend. Ich muss nicht ständig überlegen, was ich tun soll. Das ist eine Freude.
Darum habe ich gesagt: Ich freue mich, heute Christ zu sein. Es ist so einfach. Ich erzähle euch von Jesus. Übermorgen gehe ich nach Hause und freue mich an meiner Familie. Was Gott daraus macht, ist nicht mein Problem. Ich freue mich am Leben und erzähle jedem von Jesus. Gar nicht so schwierig. Wunderschön.
Meine lieben Freunde, ich habe eine Frage an euch: Gibt es heute Abend irgendetwas, das dich daran hindert, den Herrn Jesus in dein Leben einzulassen? Wenn ja, komm zu mir und erzähl es mir. Ich bin neugierig. Ich werde dich nicht bekehren, hab keine Angst. Ich will nur mit dir reden und wissen, was dich hindert, zu Jesus zu kommen.
Wenn dich nichts hindert, dann komm zu ihm – sogar heute Abend. Du brauchst nicht bis morgen zu warten.
Ich möchte noch beten:
Lieber Vater, wir danken dir so sehr für die unglaubliche Wahrheit, die du uns in deinem Sohn Jesus Christus gegeben hast.
Lieber Vater, danke, dass wir die Herrlichkeit nicht selbst suchen müssen, sondern dass du uns gefunden hast und uns die Herrlichkeit zurückgeben möchtest – in dem Herrn Jesus Christus, der in uns wohnen möchte, jetzt, jede Minute, ganz praktisch in unserem Leben.
Mein Herr, ich danke dir vor allem, dass alles, was in deinem Wort steht, auch tatsächlich wahr ist und funktioniert.
Danke, Herr Jesus, für dein Leben. Danke dir für die lieben Menschen, die hier sind. Ich befehle dir jeden einzelnen an.
Mein Gebet ist, dass niemand nach Hause geht, der dich nicht kennt, denn nur in dir erlangen wir die Herrlichkeit Gottes, die wir verloren haben.
Und das ist Leben – wahres Leben.
Die Herrlichkeit Gottes und ihre Bedeutung
Nun, als Letztes – und es dauert nicht mehr lange – möchte ich dir kurz am Wort Gottes zeigen, was ich damit meine. Du wirst dich vielleicht fragen: „Hans-Peter, wie hat sich dein Leben so verändert? Oder warum hast du heute Freude?“
Ich erkläre dir das gerne. In den nächsten Tagen, bei der Morgenandacht, werde ich euch mehr darüber erzählen. Heute nur ganz kurz: Im Römer 3,23 lesen wir einen Vers, den viele von euch wahrscheinlich auswendig kennen. Dort steht: „Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.“
Hast du schon mal etwas verloren? Entschuldige, hast du schon mal etwas verloren? Wenn du etwas, das du verloren hast, wiederfinden willst, weißt du, was die Voraussetzung dafür ist? Du musst wissen, was du verloren hast. Sonst hast du nicht viel Erfolg dabei.
Die Bibel sagt uns, dass wir etwas verloren haben: die Herrlichkeit Gottes. Jetzt habe ich eine Frage: Was haben wir verloren? Was ist die Herrlichkeit Gottes?
In einem sind wir Christen ganz gut: Wir brauchen ständig Ausdrücke, von denen wir keine Ahnung haben, was sie bedeuten. Aber das ist ja egal. Trotzdem: Was ist die Herrlichkeit Gottes? Wir haben sie verloren. Wenn ich jetzt etwas finden möchte, muss ich ja wissen, was ich verloren habe. Wann haben wir es verloren?
Was ist die Herrlichkeit Gottes? Im Johannes 1,14 lesen wir: „Das Wort wurde Fleisch.“ Das Wort ist Jesus Christus. Jesus Christus ist Fleisch geworden und wohnte unter uns. Wir sahen seine Herrlichkeit.
Was haben die Jünger gesehen, als sie Jesus sahen? War das so ein gelber Kegel über seinem Kopf, wie es manchmal die Zeichner darstellen? Natürlich nicht. Wisst ihr, was die Herrlichkeit Gottes ist? Der Charakter Gottes.
So wie Jesus Menschen behandelte – wenn du Jesus zusehen würdest, würdest du sagen: So ist Gott. So wie Jesus die Straße herunterging, Kranke heilte und sagte: „Geh nach Hause und freu dich an deiner Familie.“ Wenn wir das mit unseren Augen gesehen hätten, würden wir sagen: So ist Gott. Das ist der Charakter Gottes, das ist die Herrlichkeit Gottes.
Wie hat Gott Adam und Eva geschaffen? Wer weiß das? In seinem Ebenbild, richtig? Was hat Gott gesehen, als er Adam und Eva sah? Sich selbst, sein Ebenbild.
Wenn wir Fliegen wären – Fliegen gab es im Garten Eden vermutlich noch nicht, denn sie sind ein Fluch – sagen wir, wir wären Bienen und würden im Garten Eden herumfliegen. Wenn wir Adam und Eva sehen würden, wie sie sich gegenseitig behandeln, würden wir sagen: So ist Gott, das ist der Charakter Gottes.
Nun, wo und wann haben wir den Charakter Gottes verloren? Im Garten Eden. Wisst ihr noch, was Gott zu Adam und Eva gesagt hat? „An dem Tag, an dem du von dieser Frucht isst, wirst du des Todes sterben.“
Sind Adam und Eva gestorben? Nein, sie haben ziemlich lange gelebt – neununddreißig Jahre, das schafft man heute kaum. Aber was ist gestorben? Der Charakter Gottes ist gestorben.
Wenn du heute die Welt ansiehst, wessen Charakter siehst du? Den Charakter Gottes oder den Charakter Satans?
Illustration mit den grünen Männchen
Ich habe einmal eine Geschichte gehört, die mir gefallen hat. Angenommen, es gäbe grüne Männchen auf dem Mars. Wahrscheinlich gibt es sie nicht, oder ganz sicher nicht, wissen wir inzwischen. Aber nehmen wir an, es gäbe grüne Männchen, die viel intelligenter sind als du oder ich.
Eines Tages fällt eine Bibel auf den Mars. Die grünen Männchen schlagen die erste Seite auf und lesen, dass Gott ein Geschöpf geschaffen hat. Dieses Geschöpf heißt Mensch und lebt auf der Erde, auf dem Planeten Erde. Dieses Geschöpf ist so wie Gott ihm gleich.
Dann sagen die grünen Männchen: „Mensch, das ist super! Wir bauen uns ein UFO, wir fliegen auf die Erde. Denn wenn wir den Menschen sehen, dann sehen wir, wie Gott ist.“ So bauen sie ein UFO, fliegen hinunter und landen zufällig neben New York City oder Hamburg – das ist dabei egal.
Sie steigen aus dem UFO und gehen durch Manhattan, den Broadway. Sie schlendern durch die Stadt und sehen, wie ein Betrunkener aus einer Kneipe fällt und sich im eigenen Erbrochenen wälzt. Dann gehen sie weiter und sehen, wie zwei Menschen kämpfen, und einer dem anderen ein Messer in den Körper rammt.
Sie kaufen eine Zeitung und lesen, dass jeden Tag Tausende Kinder umgebracht werden, bevor sie überhaupt geboren sind. Sie lesen, dass es momentan 50 Kriege auf der Erde gibt und Menschen sich täglich abschlachten.
Das beobachten sie eine Woche lang. Dann gehen sie zurück zum UFO, etwas bedrückt, und fliegen zurück zum Mars. Am Mars warten alle Einwohner, denn ihre Delegation war nun auf der Erde. Sie haben die Menschen gesehen und wissen jetzt, wie ihr Gott ist, der sie erschaffen hat.
Die Delegation steigt aus und sagt: „Liebe Mitbürger, wir haben eine schlechte Nachricht. Unser Gott ist ein Alkoholiker, unser Gott ist ein Dieb, unser Gott ist ein Mörder, unser Gott bringt Kinder um, bevor sie geboren werden. Unser Gott tut alles nur, um den eigenen Vorteil zu erlangen. Unser Gott ist ein furchtbarer Gott.“
Wisst ihr warum? Wir haben etwas verloren: die Herrlichkeit Gottes.
Der Zweck von Jesu Kommen
Liebe Leute, als ich das verstanden habe, wurde mir klar, warum Jesus Christus für 33 Jahre auf diese Welt kam, warum er am Kreuz gestorben ist, nach drei Tagen auferstanden ist und heute lebt.
Wisst ihr, warum? Jesus kam nicht nur, um deine Sünden zu vergeben. Nein, das ist nicht der Grund. Jesus kam auch nicht nur, um dich in den Himmel zu bringen. Nein, das ist ebenfalls nicht der Grund. In der Bibel steht kein einziges Mal, dass der Grund für das Kommen Jesu darin besteht, dich in den Himmel zu bringen. Du kommst in den Himmel, wenn du an ihn glaubst – ja, das ist eine Folge, aber nicht der Grund für sein Kommen.
Wisst ihr, warum Jesus kam? Er kam, um dir und mir das Leben zurückzugeben, das wir verloren haben, damit wir wieder leben können. Jesus ist gestorben und auferstanden, damit der Charakter Gottes wieder in unser Leben eingepflanzt werden kann. So will er uns wieder zu vollständigen Menschen machen.
Im Garten Eden ist Gott von den Menschen ausgezogen. Jesus will heute in dir wieder einziehen. Merk dir bitte diesen Satz: Jesus kam nicht, um Menschen aus der Hölle in den Himmel zu bringen. Nein, Jesus kam, um Gott aus dem Himmel wieder in die Menschen zu bringen. Er will den Charakter Gottes, die Herrlichkeit Gottes wiederherstellen, die wir verloren haben.
Das Geheimnis des Glaubens
Ein letzter Vers für heute Abend: Wenn du dir sonst nichts merkst, merk dir bitte diesen Vers. Geh zu Kolosser Kapitel 1.
Kolosser Kapitel 1 ist ein bisschen dunkel, also geh nicht einfach so hin. Dort sagt der Apostel Paulus: „Das Geheimnis“. Da steht ein Geheimnis. Wisst ihr was? Ich liebe Geheimnisse. Schon als ich ein kleiner Junge war, habe ich meinen Bruder so lange gedrängt, wenn er ein Geheimnis hatte, bis er es mir erzählt hat. Ich liebe Geheimnisse.
Wenn ich in der Bibel das Wort „Geheimnis“ lese, bin ich sofort hellwach. Das Geheimnis, das Gott von den Weltseiten und von den Geschlechtern her verborgen hatte, ist jetzt seinen Heiligen offenbart worden. Ihnen wollte Gott zu erkennen geben – das bist du nicht – was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Nationen ist.
Und hier ist das Geheimnis: Jesaja, Jeremia, Ezechiel waren alles nette Kerle, aber sie sind jeden Abend in ihr Kämmerlein gegangen, haben sich den Kopf zerbrochen und gesagt: „Da ist etwas, das ich nicht kapiere.“ Es war verborgen, jetzt ist es offenbar.
Wisst ihr, was das Geheimnis ist? Christus in euch! Die Hoffnung der Herrlichkeit. Christus in einem Menschen ermöglicht es Gott, wieder die Herrlichkeit, seinen Charakter, zu leben und sich in dieser Welt zu offenbaren. Er wirkt durch dich, nicht du für ihn.
Wisst ihr, was mein Problem war? Viele Jahre lang habe ich die Ärmel hochgekrempelt und für Gott gearbeitet. Ich dachte: „Ich bin ein guter Christ, du hast mich in den Himmel gebracht, jetzt arbeite ich für dich.“
Weißt du, wenn du das machst, gratuliere ich dir heute schon, dass du zusammenklappst. Du kannst nicht für Gott arbeiten, es geht nicht. Gott kann nur durch dich arbeiten.
Als ich das erkannt habe, hat das mein Leben mehr verändert als meine Wiedergeburt. Als ich begriffen habe: Nicht ich muss für Christus arbeiten, sondern er lebt in und durch mich.
Und wisst ihr, das ist wahnsinnig entspannend. Ich muss nicht dauernd herumrennen und überlegen, was ich tun soll. Und das ist eine Freude.
Darum habe ich gesagt: Ich freue mich, heute Christ zu sein. Es ist so einfach. Ich erzähle euch von Jesus, übermorgen gehe ich nach Hause und freue mich an meiner Familie. Was Gott damit macht, ist nicht mein Problem.
Ich erfreue mich des Lebens und erzähle jedem von Jesus. Gar nicht so schwierig. Wunderschön.
Einladung und Gebet
Meine lieben Freunde, ich habe eine Frage an euch: Gibt es heute Abend irgendetwas, das euch daran hindert, den Herrn Jesus in euer Leben einzulassen? Wenn ja, dann kommt bitte zu mir und erklärt es mir. Ich bin neugierig. Ich werde euch nicht bekehren, habt keine Angst. Ich möchte einfach nur mit euch reden und verstehen, was euch davon abhält, zu Jesus zu kommen.
Wenn euch nichts hindert, dann kommt zu ihm – sogar heute Abend. Ihr müsst nicht bis morgen warten.
Ich möchte beten: Lieber Vater, wir danken dir so sehr für die wunderbare Wahrheit, die du uns in deinem Sohn Jesus Christus gegeben hast. Lieber Vater, danke, dass wir die Herrlichkeit nicht selbst suchen müssen, sondern dass du uns gefunden hast und uns die Herrlichkeit zurückgeben möchtest – in dem Herrn Jesus Christus, der in uns wohnen möchte, jetzt, jede Minute, ganz praktisch in unserem Leben.
Mein Herr, ich danke dir vor allem, dass all das, was in deinem Wort steht und was wir gerade besprochen haben, Wahrheit ist und tatsächlich funktioniert. Danke, Herr Jesus, für dein Leben. Danke dir für diese lieben Menschen, die hier sind. Ich befehle jeden einzelnen dir an. Mein Gebet ist, dass niemand von ihnen nach Hause geht, ohne dich zu kennen. Denn nur in dir erlangen wir die Herrlichkeit Gottes, die wir verloren haben, und das ist Leben – wahres Leben.