Einführung in das Thema Irrtum und Gottes Wort
Vorsicht, Irrtum! Fünf Denkfehler, vor denen dich Gottes Wort ganz besonders warnt. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch, dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute dreht sich die Episode um Saat und Ernte.
Errare humanum est – wie der Lateiner sagt, Irren ist menschlich. Das ist die verkürzte Form eines Zitats, das sich beim römischen Philosophen Lucius Aeneus Seneca findet. In der Langfassung lautet es: Errare humanum est, sed in errare perseverare diabolicum. Irren ist menschlich, aber auf Irrtümern zu bestehen, ist teuflisch.
Man kann sich irren, aber sich nicht korrigieren lassen und weiter im Irrtum verharren, obwohl man eigentlich weiß, dass man eine Lüge lebt – das ist teuflisch.
Insofern geht es mir diese Woche darum, ein paar Irrtümer zu beleuchten, vor denen uns der Heilige Geist und das Wort Gottes ganz besonders warnen. Lügen, die sich ganz leicht in unser Denken einschleichen. Und noch mehr: Lügen, die ein besonderes Potenzial in sich tragen, unserem Leben Schaden zuzufügen.
Wenn der Apostel und der Herr Jesus explizit auf Irrtümer hinweisen, in die man leicht hineinfallen kann, dann wohl deshalb, weil es Menschen gab und wahrscheinlich auch heute noch gibt, die genau das tun.
Irren ist menschlich? Ja, leider. Wir werden uns wohl kaum – egal wie viel Bibel wir lesen und egal wie viele Predigten wir hören – vor allen Denkfehlern schützen können. Aber die fünf, die ich euch diese Woche vorstelle, vor denen können wir uns in Acht nehmen.
Die Warnung vor Irrtum anhand des Galaterbriefs
Der zentrale Bibelvers für heute steht im Galaterbrief: Galater 6,7. Dort heißt es: „Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten, denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten.“
Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten. Doch wie verspottet man Gott eigentlich? Die Antwort darauf ist gar nicht so schwer. Schauen wir dazu kurz ins Alte Testament.
In 2. Chronik 36,16 lesen wir: „Aber sie verspotteten die Boten Gottes und verachteten seine Worte und verhöhnten seine Propheten, bis der Grimm des Herrn über sein Volk wuchs und es keine Heilung mehr gab.“
Wir verspotten Gott, wenn wir seine Warnungen nicht ernst nehmen. Im Text geht es um das Verhalten des Königs Zedekia, der einfach nicht auf Gott hören will. Zedekia zieht sein eigenes Ding durch. Er empört sich gegen Nebukadnezar, dem er eigentlich bei Gott die Treue geschworen hatte. Außerdem treibt er Götzendienst.
Dann lesen wir in 2. Chronik 36,15: „Und der Herr, der Gott ihrer Väter, sandte zu ihnen durch seine Boten, früh sich aufmachend und sendend, denn er hatte Mitleid mit seinem Volk und seiner Wohnung.“
Gott hat Mitleid, schickt Propheten, und das Volk hat für Gottes Wort nur Spott, Verachtung und Hohn übrig.
Die Konsequenz des Verspottens Gottes
Irrt euch nicht! Worin kann sich ein Mensch irren? Er kann den Wert von Gottes Wort unterschätzen. Aber irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht verspotten.
Du kannst sein Wort lächerlich machen. Du kannst dich hinstellen und behaupten, dass du schlauer bist als die Bibel. Doch am Ende wird Gott Recht behalten. Und Gott muss gar nichts tun, er muss nur abwarten.
Galater 6,7: Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten, denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten.
Man kann sich hinstellen und wie Zedekia denken, dass man es besser weiß. Am Ende erntet man, was man sät – entweder ewiges Leben oder Verderben.
Die Bedeutung von Saat und Ernte im geistlichen Leben
Galater 6,8: Denn wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten. Wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.
Hier wird das Bild vom Säen und Ernten weitergeführt und auf unser Leben übertragen. Paulus geht es in diesem Vers um die Frage, wem ich folge. Folge ich den Impulsen meines Fleisches oder dem Heiligen Geist?
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Paulus schreibt an Christen, beziehungsweise an Menschen, die sich für Christen halten. Wer auf sein Fleisch sät, ist ein Mensch, der auf das hört, was natürlicherweise aus ihm herauskommt. Wir leben in einem nicht erlösten Körper. In uns wohnt die Sünde, und die Sünde möchte mitreden. So entsteht ein Konflikt.
Ich, also mein neues Herz, möchte Gott gefallen. Ich möchte das Richtige tun. Paulus würde sagen: Ich habe nach dem inneren Menschen Wohlgefallen am Gesetz Gottes. Aber da ist noch die Sünde, da ist noch das Fleisch – mein alter Körper mit seinen verrückten Ideen. Diese Ideen schleichen sich ungefragt in mein Denken und Fühlen ein. Es sind Einfälle, hinter denen nicht der Heilige Geist steht, sondern der alte Mensch, die sündige Natur meines früheren Lebens.
Die Entscheidung zwischen Fleisch und Geist
Und ich muss mir nun überlegen, wem ich folge. Auf sein Fleisch zu säen bedeutet, diesen Impulsen zu folgen. Ich weiß, dass sie falsch sind – zumindest solange ich mein Gewissen noch nicht abgetötet habe und solange ich den Heiligen Geist noch nicht gedämpft oder ausgelöscht habe. Ich weiß, dass sie falsch sind, aber ich tue es trotzdem.
Und warum? Weil ich im Grunde meines Herzens nicht glaube, dass es schlimm ist, diesen Impulsen zu folgen. Ich bin nicht wirklich davon überzeugt, dass Gott es mit seinen Geboten gut meint. Wie Zedekiah will ich lieber mein eigener Herr sein.
Dann kommt Paulus und warnt: Wenn du diesen Weg gehst und deinem Fleisch folgst, wirst du Verderben ernten. Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten. Wenn du ewiges Leben ernten willst, musst du auf den Geist säen. Du musst lernen, den Impulsen des Heiligen Geistes zu folgen.
Das hat viel damit zu tun, dass wir uns mit seinem Wort beschäftigen, um seine Gedanken kennenzulernen. Wir müssen beten und in Gemeinschaft mit Gott bleiben. Außerdem sollten wir eigenwilligkeitslos werden und lernen, in der Fülle des Heiligen Geistes zu leben.
Zusammenfassung und praktische Anwendung
Galater 6,7 lautet: „Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten, denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten.“ Dieser Vers ist eine Warnung vor Hochmut und Besserwisserei – sowohl im Umgang mit Gottes Wort als auch im Umgang mit seinen Geboten.
Wir ernten, was wir säen. Deshalb sollten wir klug sein und Gott nicht verspotten, sondern ihn ernst nehmen. Es ist wichtig, auf das zu hören, was uns der Heilige Geist zu sagen hat. Dies geschieht durch sein Wort, durch ein von ihm geprägtes Gewissen, durch geistlich reife Christen oder in seltenen Fällen durch eine Offenbarung.
Was könntest du jetzt tun? Überlege, ob du jemand bist, der auf sein Fleisch sät, weil er nicht wirklich glaubt, dass es schlimm ist, ab und zu auch mal zu sündigen. Glaub mir, diese Lüge schleicht sich bei fast allen Christen irgendwann einmal ein.
Das war's für heute. Die Skripte zu den einzelnen Episoden findest du bei www.frogwords.de oder in der Frogwords-App. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.