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FamilyLife | Chrissi und Franz Mätzold (1/5)

FamilyLife | Chrissi und Franz Mätzold, Teil 1/5
01.12.2025
SERIE - Teil 1 / 5FamilyLife | Chrissi und Franz Mätzold

Einführung und persönliche Vorstellung

Junge Ehen stärken – Die Arbeit von Family Life

Eine Woche mit Chrissi und Franz Metzold von Campus für Christus Deutschland.

Ich freue mich, dass ihr da seid. Liebe Chrissi, lieber Franz, vielleicht könnt ihr kurz erzählen, wer ihr seid.

Ja, unseren Namen hast du schon verraten, lieber Jürgen. Wir sind Chrissi und Franz und seit 15 Jahren verheiratet. Wir haben drei sehr lebhafte Kinder, die unser Leben bereichern. Wir wohnen im schönen Zentrum von Leipzig und sind seit zwanzig Jahren in der Hofgemeinde Schiebstraße aktiv.

Fünfzehn Jahre verheiratet – das klingt nach einer Menge Erfahrung. Drei Kinder – das klingt wirklich nach einem aufregenden Leben. Und jetzt arbeitet ihr noch im Bereich Ehementoring bei Family Life. Wofür steht Family Life?

Hintergrund und Vision von Family Life

Na, für Jesus natürlich. Family Life ist ein Arbeitszweig von Campus für Christus. Campus für Christus ist eine überkonfessionelle Missionsbewegung mit über 14 Arbeitszweigen, die Ministries genannt werden.

In Deutschland haben wir über 150 hauptamtliche Mitarbeiter und etwa 500 ehrenamtliche Mitarbeiter. Unsere Vision ist es, Gottes Liebe in verschiedene Bereiche der Gesellschaft zu tragen und seine Liebe widerzuspiegeln.

Wir beide sind seit Mai 2024 bei Family Life. Im Team in Deutschland gibt es acht fest angestellte Mitarbeiter. Außerdem haben wir eine Vielzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter. Mittlerweile ist unser Hauptherzschlag ein Netzwerk von über zweihundert Ehementoren in verschiedenen Gemeinden, die wir aufbauen und betreuen.

Wir möchten den Menschen Werkzeuge mitgeben. Dazu entwickeln wir entsprechende Materialien, um Ehepaare und Gemeinden zu stärken. Diese Materialien sind vor allem einfach nutzbar – sowohl von zuhause aus als auch in den Gemeinden selbst.

Unsere eigene Ehe ist durch unsere Prägungen recht holprig gestartet. Dabei durften wir viel lernen und haben immer wieder zur rechten Zeit Gottes Hilfe gespürt. Diese kam durch die Führung von Menschen, die uns vor die Nase gestellt wurden.

Jetzt wollen wir unsere Erfahrungen und Learnings einfach weitergeben.

Zielsetzung und Motivation der Arbeit

Das heißt, euer Ziel besteht darin, junge Ehepaare als Family Life zu begleiten. Dabei soll das weitergegeben werden, was ihr selbst bereits gelernt habt oder noch am Lernen seid. Ganz genau.

Es geht auch darum, junge oder ältere Paare zu motivieren, dasselbe zu tun. Wir wollen Menschen fördern und ermutigen, ihre Eheerfahrungen in Gemeinden zu teilen. So soll eine Kultur entstehen, in der auf konstruktive und positive Weise über Ehe gesprochen wird.

Ziel ist es, Beziehungen zu stärken. Außerdem sollen Methoden und Mittel in der Gemeinde zur Verfügung stehen, um dies zu unterstützen.

Persönlicher Weg in die Arbeit bei Family Life

Wie seid ihr eigentlich in diese Arbeit hineingeraten? Ihr seid ja, wenn ich das so sagen darf, Vollzeitler, also ihr macht das als euren Job. Auch wenn du dich nicht mehr daran erinnerst, lieber Jörgen, warst du ebenfalls ein Teil davon. Wir haben dich 2017 zuletzt auf der OBS in Görlitz kennengelernt. Du warst jemand, der in unsere Ehe hineingesprochen hat. Das hat uns sehr ermutigt, aber auch ins Schwitzen gebracht – mit einem Projekt, das über ein halbes Jahr lief. Später können wir in einem anderen Teil noch davon berichten.

Im Grunde haben wir uns im Verlauf der letzten Jahre ernsthaft die Frage gestellt, wo Gott uns mit unserer Geschichte wirklich haben will. Seit 2020 beten wir intensiv, also seit vier Jahren. Für mich war ein entscheidender Wendepunkt, dass Jesus mich wirklich gefragt hat: Was willst du denn eigentlich von meinem Leben, von unserem Leben? Wenn man ihn so ernsthaft fragt, bekommt man auch eine Antwort. Das haben wir erlebt.

Dann kann es auch mal in eine völlig andere Richtung gehen oder sogar gefährlich werden. Für uns war die Herausforderung: „Ganz oder gar nicht – in sein Reich investieren.“ Diesem Ruf sind wir gefolgt. Das heißt, 2024 kam Family Life und Ehe-Mentoring ins Spiel. Wir hatten viele offene Türen und haben seine Führung dort deutlich erlebt.

Für mich bedeutete das damals, dass ich als Gesundheitsmanager im BMW-Werk einen sicheren und guten Job hatte. Dieser Ruf, das in Vollzeit zu tun, bedeutete für mich, diesen Job zu kündigen, diesen Vertrauensschritt aufs Wasser zu wagen und in diesen spendenfinanzierten Dienst bei Cambus einzusteigen.

Konkrete Aufgaben und Ziele im Dienst

Wow, das ist nicht einfach. Was genau ist denn jetzt euer Job? Wie kann man sich das konkret vorstellen?

Unser Job besteht eigentlich primär darin, ein Netzwerk von Ehementoren in den Gemeinden in ganz Deutschland aufzubauen. Das ist nicht nur unser Job, sondern vor allem unser Traum. Wir träumen davon, dass es in ganz Deutschland Gemeinden gibt, die sich aktiv in Ehen investieren. Gemeinden, die nach außen zeigen, dass durch gesunde Ehen auch gesunde Gemeinden entstehen.

Darüber hinaus gestalten wir auch regionale Ehetagsseminare und produzieren einen Podcast mit kurzen Impulsen, die den Eheabend bereichern können.

Wir begleiten selbst Ehepaare, die wir Mentees nennen, wenn wir sie unterstützen. Außerdem erstellen wir Materialien für verschiedene Zielgruppen in den Gemeinden. Zum Beispiel haben wir bereits Ehehauskreismaterial entwickelt, das den Gemeinden zur Verfügung steht.

Franz arbeitet zudem an einem Eheführerschein für Teens, der 2026 erscheinen soll. Alle diese Materialien, die wir erstellt haben oder noch erstellen, sind frei verfügbar. Die Gemeinden können sie eigenständig vor Ort nutzen.

Zusammenfassung des Dienstes und Ziele

Okay, ich versuche, das jetzt noch einmal zusammenzufassen, soweit ich es verstanden habe. Ihr wollt ein Netzwerk von Ehementoren in Gemeinden schaffen. Das ist euer Traum. Ihr möchtet, dass Leute, die schon länger verheiratet sind, andere begleiten, die noch nicht so lange verheiratet sind.

Von euch kann man Schulungen und Material bekommen. Im Einzelfall gibt es wahrscheinlich auch eine persönliche Begleitung. Stimmt das?

Das stimmt genau so, wie du es zusammengefasst hast. So ist es gut zusammengefasst. Schön, wunderbar.

Ehementoring – Bedeutung und Abgrenzung

Vielleicht zum Abschluss dieser ersten einführenden Episode ganz kurz: Was ist eigentlich Ehe-Mentoring? Und vielleicht auch, was es nicht ist, damit man das Ganze nicht falsch versteht. Es geht ja nicht um eine therapeutische Begleitung, wenn ich das richtig verstanden habe.

Was bedeutet es bei euch, Ehe-Mentoring zu machen? Wie geht ihr mit euren Mentees um?

Bei uns, bei Family Life, heißt das, wenn man es in einem Satz zusammenfasst, ein Jahr Begleitung und Prävention mit guten Gesprächen zu viert auf Augenhöhe. Das heißt, unsere Zielgruppe sind vor allem jung verheiratete Paare, die ihre Beziehung ausbauen und weiter zusammenwachsen wollen. Aber wir bieten das auch für langjährig verheiratete Paare an, die ihrer Ehe wieder mehr Nähe, mehr Leidenschaft und neue Tiefe geben möchten.

Du hast es schon gesagt: Es ist keine Beratung, keine klassische Seelsorge und auch keine Therapie. Das Spannende für mich ist, dass Ehe-Mentoring damit eine Lücke füllt, nämlich die Lücke zwischen Ehevorbereitung und Krisenintervention. Wenn das Paar zusammengezogen ist, Erfahrung macht und auf dem Weg ist.

Denn anders als bei der Ehevorbereitung ist man unter einem Dach, die Themen sind erlebbar und greifbar geworden, und die Paare lernen sich so richtig im Alltag kennen. Das Mentoring ist für Paare jeden Alters möglich, auch wenn wir natürlich die jüngeren Paare primär stärken möchten.

Bedeutung von „unter einem Dach“ im Mentoring

Was bedeutet es, dass das Mentoring „unter einem Dach“ stattfindet? Das habe ich noch nicht ganz verstanden. Wohnen die Leute bei euch?

Nein, das Mentoring unterscheidet sich von der Ehevorbereitung darin, dass die Paare bereits zusammengezogen sind und im Alltag Lebenserfahrungen miteinander gesammelt haben. Dabei treten ganz andere Probleme auf. Diese kennen wir vor allem aus den ersten ein bis zwei Jahren der gemeinsamen Zeit. Es entstehen also ganz andere Themen.

Ah, „unter einem Dach“ bedeutet also im Hinblick auf das Ehepaar…

Genau, richtig.

Methodik und Ziele des Ehementorings

Ja, wir wollen, dass die Themen und Bedürfnisse, die für die Mentees besonders wichtig sind, im Mentoring im Fokus stehen. Unser Ansatz beim Mentoring besteht darin, gute Fragen zu stellen, mit Empathie zuzuhören und einen Rahmen zu schaffen, in dem beide im Dialog sind. Wenn es gut läuft, finden sie auch bei Problemen selbst Lösungen.

Das geschieht natürlich in erster Linie mit Offenheit und Ehrlichkeit. Wir geben Einblick in unser Leben und können erzählen, welche Themen uns bewegen und wo wir selbst lernen durften. Dabei ist es aber auch wichtig, dass wir weniger Gesprächsanteil haben als das Mentipaar, weil diese im Mittelpunkt stehen, wie wir schon gesagt haben. Außerdem wollen wir vermeiden, dass wir in eine Art Predigt verfallen.

Das Ziel des Mentorings ist, dass das Paar am Ende ganz offen und konstruktiv über Themen sprechen lernt, ihre Gefühle ausdrückt und eventuell Dinge anspricht, die es in ihrem zweisamen Miteinander sonst vielleicht nie angesprochen hätte, weil es sonst zu Konflikten kommen würde. Das ist unser Ziel.

Abschluss und Ausblick

Das ist ein wunderbares Ziel. Als jemand, der auch eine Weile gebraucht hat, um seine eigene Ehe in ein vernünftiges Fahrwasser zu bringen und mit seiner Frau glücklich zu werden, glaube ich, dass ein solches Angebot uns als junges Ehepaar sehr gutgetan hätte. Vielen, vielen herzlichen Dank!

Soweit denke ich, dass das für die erste Episode reicht. In der nächsten Episode werden wir uns dann einige Lektionen anschauen, die ihr als Ehepaar bereits miteinander lernen durftet. Außerdem wisst ihr, dass ihr uns noch einen Einblick in ein paar Studien geben wollt, die die Grundlage eurer Arbeit bilden.

Bis dahin erst einmal vielen herzlichen Dank. Wir hören uns dann morgen wieder. Das war's für heute.

Alle Infos zur Arbeit von Family Life finden sich im Skript. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

Seine App "Frogwords" gibt's für Android und iOS.

Jürgens aktuellste Gebets-Infos gibt's hier zum Lesen und Abonnieren.