Die Weihnachtsgeschichte und ihre ersten Zeugen
Sie gebar ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn in der Herberge war kein Platz für sie. Im Zentrum der Weihnachtsgeschichte stehen die Hirten auf dem Feld. Ihnen erscheint ein Engel mit einer frohen Botschaft, der die Geburt des Heilands verkündet. Danach folgt der Engelschor mit seinem himmlischen Lobgesang.
Die Hirten machen sich daraufhin auf den Weg nach Bethlehem, zum Stall. Dort finden sie Maria, Joseph und das Christkind in der Krippe. Über diese ersten Verkündiger der Weihnachtsbotschaft lesen wir: „Als sie es aber gesehen hatten, verbreiteten sie das Wort, das zu ihnen von diesem Kind gesagt war.“
Wie wird diese Botschaft aufgenommen? Wir hören von den ersten Zuhörern und ihrem Erstaunen, ihrer Verwunderung (Vers 18). „Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.“ Das ist die Weihnachtsgeschichte. Wir haben sie alle schon oft gehört, ich habe sie auch schon oft gepredigt.
An diesem Heiligabend wollen wir uns jedoch einen Vers anschauen, der darauf folgt. Eine kurze Bemerkung in Vers 19 steht im Kontrast zur allgemeinen Verwunderung über die Weihnachtsbotschaft: „Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.“
Das fordert uns heraus, uns zu positionieren. Sind wir wie die vielen, die die Weihnachtsbotschaft hören, sie mit einer gewissen Verwunderung zur Kenntnis nehmen und dann weiter ihres Weges gehen? Oder sind wir wie Maria, die diese Worte bewahrt und in ihrem Herzen bewegt?
(Lukas 2,7-19)Maria und die drei göttlichen Botschaften
Ich möchte heute Abend mit uns diese Maria etwas genauer betrachten und darüber nachdenken, welche Worte ihr gesagt wurden. Meine Hoffnung ist, dass wir besser verstehen, was wirklich über dieses Kind gesagt wurde, und dass wir dann dem Vorbild der Maria folgen.
Maria war damals wirklich noch ein Mädchen, vielleicht etwa 15 Jahre alt. Geheiratet wurde damals sehr jung, und Maria war ja noch nicht einmal wirklich verheiratet, sie war nur verlobt. Und diesem jungen Mädchen wird dreimal etwas über ihren Sohn gesagt – dreimal! Sie erfährt Dinge über das Kind, das sie zur Welt bringen wird.
Das erste Mal geschieht das etwa neun Monate vor der Begegnung an Heiligabend. Damals erscheint ihr ein Engel, noch in Nazareth. Dieser Engel sagt ihr, dass sie auf übernatürliche Weise schwanger werden wird. Das waren für Maria natürlich ganz erstaunliche Worte, und ich möchte sie kurz mit uns bedenken.
Der Engel Gabriel hatte zu ihr gesprochen: „Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden, und Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.“
Was für erstaunliche Worte! Da taucht plötzlich ein Engel aus dem Nichts auf und sagt diesem jungen Mädchen: „Fürchte dich nicht.“ Das ist leicht gesagt. Dann wird ihr angekündigt, dass sie schwanger werden und einen Sohn gebären wird, der Jesus genannt werden soll – das heißt „Gott rettet“. Er soll der Sohn des Höchsten sein, Gottes Sohn, und den Thron von David einnehmen, dem großen König David, den jeder in Israel kannte, der aber schon lange nicht mehr lebte.
Ja, den Thron gab es in der Form gar nicht mehr. Die jüdische Besatzungsmacht hatte diesen Thron illegitim besetzt. Aber nicht nur das: Dieses Kind sollte nicht nur auf dem Thron sitzen, es sollte für alle Ewigkeit herrschen. Sein Reich wird kein Ende haben.
All das hört dieses junge Mädchen. Aber die erste Frage, die sich Maria stellt, ist: Wie soll das überhaupt geschehen? Wie kann es sein, dass ich als Jungfrau, die noch mit keinem Mann geschlafen hat, schwanger werde und ein Kind gebären soll?
Der Engel erklärt ihr: „Der Heilige Geist wird über dich kommen“, sagt er, „und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. Siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn in ihrem Alter und ist jetzt im sechsten Monat. Von ihr sagt man, dass sie unfruchtbar sei, denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.“
Was für eine seltsame, was für eine erstaunliche Botschaft! Was macht Maria? Sie akzeptiert diese Worte, gibt sich dem göttlichen Willen hin und macht sich dann auf den Weg zu Elisabeth. Vielleicht in der Erwartung, dass Elisabeth, von der ihr gerade gesagt wurde, dass auch sie übernatürlich schwanger geworden ist, ihr erklären könnte, was es mit all dem jetzt auf sich hat. Und...
Die Begegnung mit Elisabeth und die zweite Botschaft
Dort, in dem Moment, in dem Maria Elisabeth sieht, hört sie erneut erstaunliche Worte über ihren Sohn – zum zweiten Mal. Elisabeth ruft ihr zu: „Gepriesen bist du unter den Frauen und gepriesen ist die Frucht deines Leibes. Und wie geschieht mir, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig bist du, die du geglaubt hast, denn es wird vollendet werden, was dir vom Herrn gesagt ist.“
Für Maria wird die Situation immer seltsamer. Sie kommt zu Elisabeth, die bereits im sechsten Monat schwanger ist, als Maria die Ankündigung erhält. Da Elisabeth zu diesem Zeitpunkt noch schwanger ist, muss Maria selbst noch ganz am Anfang ihrer Schwangerschaft stehen. Doch Elisabeth erkennt sofort, dass Maria ein Kind in sich trägt. Sie kann irgendwie spüren, dass Maria schwanger ist.
Nicht nur das: Elisabeth sagt über das Kind, das Maria in sich trägt, dass es ihr Herr ist und Maria die Mutter dieses Herrn. Dann folgt eine ungewöhnliche Botschaft: Das Kind in Elisabeths Leib – man sieht deutlich, dass sie über sechs Monate schwanger ist – hüpft vor Freude über das Kind in Marias Leib. Das muss für Maria sehr verwirrend gewesen sein.
Ein fünfzehnjähriges Mädchen, das eben noch ein ganz normales Leben führte, steht plötzlich vor all dem. Doch Maria beginnt offensichtlich nicht, an ihrem Verstand zu zweifeln. Elisabeth sagt: „Selig bist du, die du geglaubt hast.“ Durch den Heiligen Geist erfüllt, erkennt Elisabeth, dass Maria einen erstaunlichen Glauben hat und diese Worte auf besondere Weise annimmt.
Maria mag denken: Elisabeth hat es leicht, sie ist deutlich älter, schon verheiratet, und alles scheint seine Ordnung zu haben. Tatsächlich dachte Elisabeth sogar, sie könne keine Kinder bekommen, da sie scheinbar unfruchtbar war. Nun ist sie schwanger, was große Freude bedeutet.
Für Maria sieht die Situation jedoch anders aus. Sie ist kaum erwachsen und noch nicht verheiratet. Und bei aller Liebe: Ihr Verlobter Joseph würde die Geschichte wohl kaum glauben, wenn sie ihm sagt: „Ich bin durch den Heiligen Geist schwanger.“ Was sollte sie tun? Und wie würden ihre Eltern reagieren? Was würden die Menschen sagen?
Maria war eben noch ein unbeschwertes Kind, und plötzlich ist sie eine junge Frau, die werdende Mutter ist – mit einer wirklich ungewissen Zukunft.
Marias Vertrauen und der Lobpreis des Magnifikats
Doch Maria verliert nicht die Hoffnung. Wir lesen weiter, dass sie sich ganz Gott anvertraut und inmitten dieses Schlamassels erkennt, dass sie jeden Grund hat, Gott zu loben.
Wenn wir im Lukas-Evangelium weiterlesen, folgt als nächstes das sogenannte Magnifikat, der Lobpreis Marias. Es beginnt mit den Worten: "Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes."
Maria freut sich trotz all dieser Umstände, weil sie versteht, dass das Kind, das sie in sich trägt, ihr Heiland ist. Sie versteht die Worte, die sie bisher gehört hat, vielleicht nicht in allen Details. Aber sie erkennt, dass hier tatsächlich der verheißene Messias geboren werden soll – der Sohn Gottes, der Mensch wird, ihr Heiland, wie sie es hier ausdrückt.
Das heißt, sie ergreift die Worte des Engels Gabriel im Glauben: Der Sohn Gottes kommt, dieser verheißene Nachkomme Davids, der für alle Ewigkeit regieren soll. Ihr Baby, das sie vielleicht noch gar nicht richtig spüren kann, das Baby, das in ihrem Leib gerade erst anfängt zu werden, wird ihr Erlöser und Herr sein.
Und sie freut sich, denn sie erkennt, dass sie diesen Heiland, diesen Erlöser, braucht.
Die praktische Fürsorge Gottes in schwierigen Umständen
Und dann darf sie erleben, wie Gott sich ganz praktisch ihrer schwierigen Lebensumstände annimmt. Einige Zeit später, wahrscheinlich zurück in Nazareth, plant Joseph, Maria zu verlassen. Er hat erfahren, dass sie schwanger ist, und glaubt natürlich nicht ihren Worten. Doch dann sendet Gott einen weiteren Engel. Dieser erklärt Joseph, dass Maria wirklich als Jungfrau durch den Heiligen Geist schwanger geworden ist.
So nimmt er sie mit, als sie sich auf den Weg zur Volkszählung machen. Diese führt sie von Nazareth, etwa 150 Kilometer nördlich, nach Bethlehem, der Stadt, in der König David einst geboren wurde. Joseph geht dorthin, weil David sein Vorfahre war.
Vielleicht lag es an der hochschwangeren Maria, dass sie nur langsam vorankam und es schon zu spät war, als sie in Bethlehem ankamen. Möglicherweise fanden sie deshalb keine Herberge und mussten in einem Notquartier im Stall unterkommen. In diesem Stall bringt Maria dann das Kind zur Welt. Sicher war sie, wie wohl jede Mutter bei der Geburt ihres Kindes, überglücklich.
Der neugeborene Sohn – wie mag sie ihn angesehen haben? Wie mag das gewesen sein, nach all dem, was sie schon gehört hatte, jetzt ihr Baby zu halten? Wer schon einmal eine junge Mutter gesehen hat, wie sie ihr Kind hält, weiß, dass allein da schon etwas Magisches zwischen ihr und dem Kind geschieht. Doch hier schaut sie ein Kind an und weiß: Das ist mein Heiland, das ist mein Herr, das ist mein Erlöser.
Plötzlich geht die Tür auf und Hirten kommen herein. Wahrscheinlich klammert Maria ihr Kind eng an sich. Was soll das? Dann sprudeln die Hirten hervor, und Maria hört zum dritten Mal göttliche Worte über ihr Kind. Auch die Hirten hatten eine Begegnung mit einem Engel gehabt. Sie verkünden nun die Worte, die der Engel ihnen gesagt hatte:
„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Messias, der Herr, in der Stadt Davids. Zum Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.“
Als Maria das hört, bestätigt es alles, was sie schon gehört hat. Dann hört sie auch noch von einem phantastischen Engelschor, der singt: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ Ich kann mir vorstellen, dass Maria inhaltlich schon mit eingestimmt hat in diesen Lobgesang.
Doch wenn wir ganz ehrlich sind, klingt das alles ziemlich seltsam, oder? Es ist nicht überraschend, wenn wir lesen, dass die Hirten weitergehen und allen davon erzählen, und dass Maria sich über das, was die Hirten gesagt haben, wundert. Das ist wirklich zum Wundern, oder? Nur bei Maria heißt es, dass sie diese Worte in sich aufsaugt. So wie sie es schon vorher mit den Worten des Engels Gabriel und mit den Worten der Elisabeth getan hat. Maria behielt diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Ich möchte heute Abend fragen: Wie geht es dir mit dieser Weihnachtsbotschaft? Wie hörst du auf all das, was ich gerade noch einmal nacherzählt habe? Über die ersten Hörer der Weihnachtsgeschichte haben wir gehört, dass sie diese Worte mit Verwunderung zur Kenntnis nahmen. Wahrscheinlich haben sie sie gehört, kurz innegehalten und nachgedacht: Was soll das? Und sie haben dem Geschehen keine weitere Beachtung geschenkt. Das ist seltsam, was die Hirten da sagen.
Ganz ehrlich, ich befürchte, dass es heute vielen Menschen ähnlich geht. Man hört die Weihnachtsgeschichte, vielleicht an Heiligabend in der Kirche, und denkt: Ja, irgendwie strange. Na gut, der Programmpunkt ist bald abgehandelt, und dann kann man weitermachen – so wie die Menschen damals.
Andere, vielleicht einige, die das hörten, haben etwas länger darüber nachgedacht und gesagt: Das ist einfach zu seltsam, das kann ich nicht glauben. Eine Engelserscheinung, ein Engelschor irgendwo draußen auf dem Feld, und eine Jungfrauengeburt? Echt jetzt, das ist ein bisschen zu viel des Guten, oder? Das macht keinen Sinn. Und wir müssen uns nicht einbilden, dass wir heute aufgeklärte Menschen sind. Für uns macht das keinen Sinn, aber die Menschen damals? Die haben vielleicht noch an Jungfrauengeburt geglaubt? Nein, das hat keiner geglaubt, das glaubst du nicht.
Ich denke, das ist auch heute für viele Menschen ein Problem – zunehmend auch in kirchlichen Kreisen. Aber ich möchte fragen: Ist das wirklich so logisch? Macht es wirklich Sinn, einerseits an einen allmächtigen Gott zu glauben, aber ihm andererseits nicht zuzutrauen, dass er solche Wunder tun kann?
Dann gibt es wieder andere, die hören die Worte der Hirten und finden das einfach schön. Das ist romantisch, das gehört einfach zu Weihnachten dazu. Es hat jetzt nicht viel mit mir zu tun, aber es ist eine schöne Geschichte. Ich denke, das ist die häufigste Reaktion auf die Weihnachtsgeschichte. Man hört sie und findet sie ganz nett. Vielleicht geht es dir heute auch so.
Aber wenn wir diese Geschichte nur als eine nette Geschichte hören, dann verpassen wir etwas. Wir überhören die Worte, die wir dringend hören müssen und die wir dringend glauben sollten. Deshalb möchte ich dich bitten: Folge dem Beispiel der Maria! Nimm diese Worte wirklich in dich auf! Gib diesen Worten, die du vielleicht schon hundertmal gehört hast, ein bisschen Platz in deinem Denken und in deinem Herzen. Beweg sie, denk darüber nach.
Dann erkenne, dass der eine wahre Gott, von dem du tief in deinem Herzen weißt, dass er existiert, ein heiliger Gott ist, vor dem Menschen nicht bestehen können. Genau deshalb fürchten sich die Menschen immer, wenn auch nur ein Engel Gottes auftaucht. Sie geraten in Furcht, weil sie erkennen: Vor dem heiligen Gott, in der Heiligkeit Gottes, im hellen Licht Gottes kann ich nicht bestehen.
Deshalb brauchen wir jemanden, der uns mit diesem heiligen Gott versöhnt. Wir Menschen, die wir nicht heilig sind und die wir Schuld in unserem Leben haben, brauchen Versöhnung mit Gott. Maria verstand das. Maria war wahrscheinlich ein gutes, nettes Mädchen, aber sie war nicht unschuldig. Sie freut sich über einen Heiland, über einen Retter, denn sie weiß, dass sie einen Retter braucht.
Deshalb freut sich Maria trotz der widrigen Umstände über diese Botschaft. Sie erkennt, was für eine gute Nachricht das ist: Gott wird Mensch. Sie erkennt, wie sehr sie das braucht, und dass das etwas mit ihr zu tun hat. Deshalb kann sie singen: „Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes.“
Nicht das Baby, das Maria an Weihnachten in ihrem Arm hielt, ist dieser Heiland. Gott wird Mensch und kommt zu uns Menschen, um uns mit Gott zu versöhnen. Deshalb geht dieses Kind aus der Krippe später seinen Weg hin zum Kreuz. Dort nimmt es die Schuld von uns Menschen, die Schuld der Maria und die Schuld eines jeden von uns auf sich – wenn wir es ihm nur geben. Es ist erst gekommen, um zu sterben.
Das Kreuz wirft seinen Schatten schon auf die Krippe. So gibt sich Gott hin: erst uns Menschen, indem er selber Mensch wird, und dann für uns Menschen, indem er für die Schuld der Menschen stirbt. So machte er den Weg frei, dass wir unsere Schuld Jesus geben dürfen und befreit von aller Schuld vor dem heiligen Gott stehen können.
Wir dürfen auch wissen, dass die Worte des Engels dann auch für uns gelten: „Fürchte dich nicht! Du hast Gnade bei Gott gefunden.“ Glaubst du das? Wenn du das glaubst, dann kannst du wirklich frohe und gesegnete Weihnachten feiern.
Dann darfst du alles Gute, was der Herr dir in diesen Tagen gibt, dankbar aus seiner Hand nehmen. Aber bitte vergiss bei all dem anderen nicht, worum es hier wirklich geht und warum Weihnachten wirklich ein Freudenfest ist. Ein Freudenfest, das mit einer so guten Nachricht kommt, dass wir die Freude behalten dürfen – auch wenn Weihnachten vorbei ist, auch wenn unsere Lebensumstände schwer werden. So wie einst Maria, die in den schwierigsten Umständen ihren Herrn loben und preisen konnte.
Das wünsche ich dir von Herzen für diese Weihnachtstage und weit darüber hinaus. Ich bete mit uns:
Himmlischer Vater, wir wollen dir danken. Wir wollen dir danken, dass du in Jesus Christus Mensch geworden bist, dass du dich erniedrigt hast, die ewige Herrlichkeit beim Vater verlassen hast und in diese Welt hineingeboren wurdest. Du hast dich weiter gedemütigt bis hin zum Kreuz, wo du als der eine völlig Heilige, Unschuldige für die Sünden der Welt gestorben bist, so dass jeder, der dir vertraut, Vergebung aller Schuld findet und neues und ewiges Leben.
Denn du hast den Tod besiegt, du bist auferstanden, du bist der lebendige Herr. So wie es der Engel Gabriel einst gesagt hat: Für alle Ewigkeit wirst du regieren. Schenk uns diese Erkenntnis, schenk uns diesen Glauben, schenk uns diese Zuversicht – gerade auch an diesem Weihnachtsfest, wo es so aussieht, als wäre die Welt aus den Fugen geraten.
Aber du hast alles in deiner Hand, du regierst, und du wirst eines Tages wiederkommen und dein Reich in Fülle aufrichten. Herr, schenk uns diese Zuversicht für die frohen Tage und auch für schwere Tage. Das bitten wir in Jesu Namen. Amen.
Die heutige Reaktion auf die Weihnachtsbotschaft
Ich möchte heute Abend fragen: Wie geht es dir mit dieser Weihnachtsbotschaft? Wie hörst du all das, was ich gerade noch einmal nacherzählt habe?
Über die ersten Hörer der Weihnachtsgeschichte haben wir gehört, dass sie diese Worte mit Verwunderung zur Kenntnis nahmen. Wahrscheinlich haben sie das Gehörte kurz auf sich wirken lassen, sind stehen geblieben und haben nachgedacht: Was soll das? Doch wirklich Beachtung haben sie dem, was sie hörten, nicht geschenkt.
Das ist seltsam, was die Hirten da sagen. Ganz ehrlich, ich befürchte, dass es heute ganz vielen Menschen ähnlich geht. Man hört die Weihnachtsgeschichte, vielleicht an Heiligabend in der Kirche, und denkt: Ja, irgendwie strange. Na gut, der Programmpunkt ist bald abgehandelt, und dann kann man weitermachen – so wie die Menschen damals.
Andere, vielleicht einige, die das hörten, haben etwas länger darüber nachgedacht. Dann sagten sie: Das ist einfach zu seltsam, das kann ich nicht glauben. Eine Engelserscheinung, ein Engelschor irgendwo draußen auf dem Feld? Und eine Jungfrauengeburt? Echt jetzt, das ist ein bisschen zu viel des Guten, oder? Immerhin macht das keinen Sinn.
Wir müssen uns nicht einbilden, dass wir heute aufgeklärte Menschen sind. Für uns macht das keinen Sinn, aber die Menschen damals? Die haben vielleicht noch an eine Jungfrauengeburt geglaubt? Nein, das hat keiner geglaubt. Das glaubst du nicht.
Ich denke, das ist auch heute für viele Menschen ein Problem – zunehmend auch in kirchlichen Kreisen. Aber ich möchte fragen: Ist das wirklich so logisch? Macht es wirklich Sinn, einerseits irgendwie noch an einen allmächtigen Gott zu glauben, aber andererseits ihm nicht zuzutrauen, dass er solche Wunder tun kann?
Die romantische Sicht und die Einladung zum Glauben
Nun gibt es wieder andere, die hören die Worte der Hirten und finden sie einfach schön. Das ist romantisch. Es gehört ein bisschen zu Weihnachten dazu. Es hat jetzt nicht viel mit mir zu tun, aber es ist einfach eine schöne Geschichte.
Ich denke, das ist die häufigste Reaktion auf die Weihnachtsgeschichte. Man hört sie und findet sie ganz nett. Vielleicht geht es dir heute auch so. Aber wenn wir diese Geschichte nur als eine nette Geschichte hören, dann verpassen wir etwas. Wir übersehen, dass diese Geschichte ganz viel mit uns zu tun hat. Wir überhören die Worte, die wir dringend hören müssen und die wir dringend glauben sollten.
So möchte ich dich bitten: Folge dem Beispiel der Maria und nimm diese Worte wirklich in dich auf! Gib diesen Worten, die du vielleicht schon hundertmal gehört hast, ein bisschen Platz in deinem Denken und in deinem Herzen. Beweg sie, denk darüber nach und erkenne dann, dass der eine wahre Gott, von dem du tief in deinem Herzen weißt, dass er existiert, ein heiliger Gott ist. Ein heiliger Gott, vor dem Menschen nicht bestehen können.
Genau deshalb fürchten sich Menschen immer, wenn auch nur ein Engel Gottes auftaucht. Sie geraten in Furcht, weil sie erkennen: Vor dem heiligen Gott, in der Heiligkeit Gottes, in dem hellen Licht Gottes kann ich nicht bestehen. Deshalb brauchen wir jemanden, der uns mit diesem heiligen Gott versöhnt. Wir Menschen sind nicht heilig, wir haben Schuld in unserem Leben. Wir brauchen jemanden, der uns mit Gott versöhnt.
Maria verstand das. Sie war wahrscheinlich ein gutes, nettes Mädchen, aber sie war nicht unschuldig. Maria freut sich über einen Heiland, über einen Retter. Denn sie weiß, dass sie einen Retter braucht. Und deswegen freut sich Maria trotz der widrigen Umstände über diese Botschaft. Sie erkennt, was für eine gute Nachricht das ist: dass Gott Mensch wird.
Sie erkennt, wie sehr sie das braucht, und sie erkennt, dass das etwas mit ihr zu tun hat. Deshalb kann sie singen: „Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes.“ Nicht das Baby, das Maria an Weihnachten in ihrem Arm hielt, ist dieser Heiland. Gott wird Mensch und er kommt zu uns Menschen, um uns mit Gott zu versöhnen.
Deshalb geht dieses Kind aus der Krippe später seinen Weg hin zum Kreuz, um dort die Schuld von uns Menschen, die Schuld der Maria und die Schuld eines jeden von uns auf sich zu nehmen – wenn wir es ihm nur geben. Er ist erst gekommen, um zu sterben. Das Kreuz wirft seinen Schatten schon auf die Krippe.
So gibt sich Gott hin: erst uns Menschen, indem er selbst Mensch wird, und dann für uns Menschen, indem er für die Schuld der Menschen stirbt. So machte er den Weg frei, dass wir unsere Schuld Jesus geben dürfen und befreit von aller Schuld vor dem heiligen Gott stehen können. Wir dürfen auch wissen: Die Worte des Engels gelten dann auch uns: „Fürchte dich nicht, du hast Gnade bei Gott gefunden.“
Glaubst du das? Wenn du das glaubst, dann kannst du wirklich frohe und gesegnete Weihnachten feiern. Dann darfst du alles andere Gute, was der Herr dir in diesen Tagen gibt, auch dankbar aus seiner Hand nehmen. Aber bitte vergiss bei all dem anderen nicht, worum es hier wirklich geht, warum Weihnachten wirklich ein Freudenfest ist.
Ein Freudenfest, das mit einer so guten Nachricht kommt, dass wir die Freude behalten dürfen, auch wenn Weihnachten vorbei ist, auch wenn unsere Lebensumstände schwer werden. So wie einst Maria, die in schwierigsten Umständen ihren Herrn loben und preisen konnte. Das wünsche ich dir von Herzen für diese Weihnachtstage und weit darüber hinaus.
Ich bete mit uns:
Himmlischer Vater, wir wollen dir danken. Wir wollen dir dafür danken, dass du in Jesus Christus Mensch geworden bist, dass du dich erniedrigt hast, die ewige Herrlichkeit beim Vater verlassen hast und in diese Welt hineingeboren wurdest. Du hast dich weiter gedemütigt bis hin zum Kreuz, wo du als der eine völlig Heilige, Unschuldige für die Sünden der Welt gestorben bist. So findet jeder, der dir vertraut, Vergebung aller Schuld und neues und ewiges Leben.
Denn du hast den Tod besiegt, du bist auferstanden, du bist der lebendige Herr. So wie es der Engel Gabriel einst gesagt hat: Für alle Ewigkeit wirst du regieren. Schenk uns diese Erkenntnis, schenk uns diesen Glauben, schenk uns diese Zuversicht – gerade auch an diesem Weihnachtsfest, wo es so aussieht, als wäre die Welt aus den Fugen geraten.
Aber du hast alles in deiner Hand, du regierst, und du wirst eines Tages wiederkommen und dein Reich in Fülle aufrichten. Herr, schenk uns diese Zuversicht für die frohen Tage und auch für schwere Tage. Das bitten wir in Jesu Namen. Amen.
Gebet zum Abschluss
Ich bete mit uns. Himmlischer Vater, wir wollen dir danken. Wir wollen dir dafür danken, dass du in Jesus Christus Mensch geworden bist, dass du dich erniedrigt hast, die ewige Herrlichkeit beim Vater verlassen hast und in diese Welt geboren wurdest.
Du hast dich weiter gedemütigt bis hin zum Kreuz, wo du als der eine völlig Heilige und Unschuldige für die Sünden der Welt gestorben bist. So findet jeder, der dir vertraut, Vergebung aller Schuld und neues, ewiges Leben.
Denn du hast den Tod besiegt, du bist auferstanden, du bist der lebendige Herr. So wie es der Engel Gabriel einst gesagt hat: Für alle Ewigkeit wirst du regieren. Schenk uns diese Erkenntnis, schenke uns diesen Glauben.
Schenke uns diese Zuversicht, gerade auch an diesem Weihnachtsfest, wo es so aussieht, als wäre die Welt aus den Fugen geraten. Aber du hast alles in deiner Hand, du regierst, und du wirst eines Tages wiederkommen und dein Reich in Fülle aufrichten.
Herr, schenke uns diese Zuversicht für die frohen Tage und auch für schwere Tage. Das bitten wir in Jesu Namen. Amen!