Warnung vor Missverständnissen und der Kontext biblischer Aussagen
Liebe Freunde, ein deutscher Bischof fliegt zum ersten Mal nach Amerika. Vor der Abreise warnen ihn seine Freunde vor den amerikanischen Journalisten. Sie sagen ihm: Vor denen musst du dich in Acht nehmen. Die quetschen dich aus und drehen dir das Wort im Munde herum. Am besten stellst du dich möglichst naiv und sagst möglichst wenig.
Als der Bischof am Flughafen in New York ankommt, passiert genau das, was seine Freunde ihm gesagt haben. Die Reporter stürzen sich auf ihn und stellen ihm alle möglichen Fragen. Zum Beispiel fragt einer: „Herr Bischof, werden Sie hier auch ein Nachtlokal besuchen?“ In dem Moment fällt dem Bischof die Warnung seiner Freunde ein. Er setzt sein harmloses Gesicht auf und fragt zurück: „Gibt es denn hier Nachtlokale?“
Daraufhin steht in der Abendausgabe der New Yorker Zeitung: „Erste Frage des deutschen Bischofs bei Betreten des Flughafens: Gibt es hier Nachtlokale?“ Der Bischof hatte diese Frage tatsächlich wörtlich so gestellt. Aber so, aus dem Zusammenhang gerissen, ergab das in der Zeitung ein ganz falsches Bild von ihm.
So muss man auch aufpassen, wenn man aus der Bibel einzelne Wörter und Verse herausnimmt und Sätze ohne den Zusammenhang betrachtet. Das kann ebenfalls ein ganz falsches Bild ergeben.
Zum Beispiel haben wir eben ein Lied gesungen: „Keinem von uns ist Gott fern.“ Das ist ein Satz aus der Bibel. Wolfgang hat ein paar Strophen dazu gedichtet, geschrieben und erklärt, damit wir wissen, was damit gemeint ist.
Aber wie gesagt, das ist ein Satz aus der Bibel, den der Apostel Paulus einmal gesagt hat. Er steht in der Bibel, Apostelgeschichte Kapitel 17 Vers 27 (Apostelgeschichte 17,27). Der Satz ist goldrichtig, aber so für sich alleine genommen kann man ihn auch ganz falsch verstehen.
Ich meine, so für sich genommen ist das ja eine ziemlich schwammige Aussage. Und um das zu unterschreiben, muss man nicht unbedingt Christ sein. „Keiner von uns ist Gott fern“ kann jeder irgendwie religiös eingestellte Mensch unterschreiben. Jeder Esoteriker, jeder New-Age-Anhänger, jeder, der irgendetwas mit Spiritualität anfangen kann.
Ich kann das Wort „Spiritualität“ immer nicht richtig aussprechen. Da ist meine Aussprache nie breit genug. Das muss ich noch mal mehr vor dem Spiegel üben.
Wisst ihr, was das heißt, Spiritualität? Das heißt leider gar nicht Frömmigkeit. Es ist nur ein anderer Ausdruck für das gute alte deutsche Wort Frömmigkeit.
Also wenn du irgendwo sagst: „Ich gehöre zu den Frommen und will fromm leben“, dann bist du ja der Depperte. Da lachen sie ja alle über dich. Aber wenn du sagst: „Ich bin ein spirituell eingestellter Mensch“, dann bewundern dich alle.
Also, wie gesagt, solche Typen, die so eine schwammige geistliche Einstellung haben, die könnten diesen Satz auch unterschreiben: „Keinem von uns ist Gott fern.“ So nach dem Motto: Gott ist überall. Er steckt im Atomkern und im Apfelkern, also in der Natur. Und auch im Kern des Menschen, also in meiner Seele. Gott ist in allen Dingen, aber Gott ist keine Person.
Der christliche Gott und die Bedeutung Jesu
Aber so allgemein spricht Paulus von Gott nicht. Wenn er von Gott redet, meint er eine Person, nämlich den Sohn Gottes, Jesus. Jesus ist sein zentrales Thema. Er ist der entscheidende Punkt im christlichen Glauben, denn durch ihn ist Gott den Menschen nahegekommen.
In Jesus hat Gott seine Liebe auf den Punkt gebracht und ist Mensch geworden. Seitdem muss jeder, der von Gott spricht, auch von Jesus reden. Andernfalls verfehlt er das Thema.
Deshalb sprechen zum Beispiel Muslime, wenn sie von Gott reden, am Thema vorbei, weil sie ablehnen, dass Jesus der Sohn Gottes ist. In der Bibel steht, wer das ablehnt, dass Jesus der Sohn Gottes war, ist der Antichrist. Deshalb ist der Islam eine antichristliche Religion.
Außerdem steht in der Bibel, wer Jesus nicht bekennt, der ist nicht von Gott. Da hilft es auch nichts, wenn man sich auf die Vaterschaft Abrahams beruft. Das haben die Juden schon einmal gegenüber Jesus versucht. Jesus antwortete darauf, dass es ihnen nichts nützt, Abraham als Vater zu haben. Denn Abraham könnte aus Steinen Kinder erwecken.
Wichtig ist vielmehr, ob ein Mensch an Jesus glaubt. Dann kommt er zu Gott.
Das war nur nebenbei. Heute möchte ich über den Satz sprechen: Keinem von uns ist Gott fern. Damit das nicht missverstanden wird, will ich euch den Zusammenhang erklären.
Ich habe schon erwähnt, dass dieser Satz vom Apostel Paulus stammt. Paulus war der Mann, der das Christentum nach Europa brachte. Als er im damaligen Zentrum Europas, in Athen, der Hauptstadt, predigte, sagte er diesen Satz: Keinem von uns ist Gott fern.
Die kulturelle und geistige Situation im antiken Athen
Jetzt muss ich euch zunächst ein bisschen über die Situation im damaligen Athen informieren. Während unsere Vorfahren, die alten Germanen, noch in Miniröcken aus Bärenfell durchs Unterholz krochen und Heidelbeeren sammelten, waren sie auf der Bühne der Geschichte noch gar nicht erschienen. Die alten Griechen dagegen hatten bereits eine lange und glanzvolle Geschichte hinter sich.
Es hat wohl selten auf dieser Erde einen Ort gegeben, an dem so viele Geisteshelden und Spitzenreiter zusammenkamen wie in der Stadt Athen. Selten waren so viele Denker und Dichter vereint, und selten sind mit einer Stadt so viele berühmte Namen verbunden wie mit Athen. Habt ihr schon einmal von Sophokles, Homer, Platon oder Aristoteles gehört? Selbst wenn nicht, könnt ihr in jeder beliebigen Tageszeitung sehen, dass fast alle Begriffe unseres modernen Lebens, von A bis Z – von Atom bis Zoologie – aus der griechischen Sprache stammen: Physik, Politik, Mathematik, Demokratie und so weiter.
Doch die Griechen waren nicht nur auf dem Gebiet des Geistes herausragend. Sie waren auch in anderen Bereichen führend. Sie erfanden die Olympiade und die klassische Kunst. In Athen steht zum Beispiel der berühmte Parthenontempel mit 98 schlanken Marmorsäulen. Im Vergleich zu diesem Bauwerk ist dieses Säulchen hier eine bescheidene Gartenlaube. In Athen ist jeder Balkon, jeder Türgriff ein Kunstwerk.
In diesem Eldorado der Schönheit, der Denker und Dichter will Paulus seine Botschaft von Jesus verbreiten. Zunächst unternimmt er einen Spaziergang durch die Stadt. Je länger er das tut, desto mehr gerät er in Wut. Er ärgert sich über die vielen Götterstandbilder. Dort, wo bei uns eine Litfaßsäule steht, stand bei ihnen ein Götterstandbild. Überall traf man auf solche olympischen Figuren mit göttlich geschwungenen Waden und fein poliertem Hintern aus weißem Marmor – dutzendweise an jeder Ecke, wie bei uns im Museum.
Das machte Paulus nervös. Nicht, weil die Figuren oben ohne oder sogar unten ohne waren – das war Kunst, und dagegen konnte man nichts sagen. Nein, Paulus wurde nervös, weil er nicht fassen konnte, wie gebildete Menschen so primitiv sein konnten. Wie konnten sie als kluge und tüchtige Menschen an Götter glauben, die sie sich im eigenen Kopf ausgedacht und mit eigenen Händen geschaffen hatten?
Solche Primitivlinge gibt es heute auch noch in Massen. Zum Beispiel die, die an ihren preisgünstig gekauften Zweitwagen so ein vierblättriges Kleeblatt vorne dran kleben, weil sie denken, das schützt vor Unfall und Gefahr. Oder diejenigen in höheren Gehaltsklassen, die an ihrem Mercedes vorne ein silbernes Hufeisen anbringen – bei denen muss doch eine Schraube locker sein. Zweihundert PS unter der Motorhaube können eine gewisse Leere unter der Mütze nicht ersetzen. Der Hubraum des Autos sollte niemals größer sein als der des Gehirns.
Es ist kaum zu fassen, dass in unserem aufgeklärten 21. Jahrhundert noch immer moderne Menschen an primitivsten abergläubischen Vorstellungen festhalten. Die größten Geisteshelden unserer Nation, die im Fernsehen auftreten, vertreten abergläubische Ansichten, bei denen man sich an den Kopf greifen muss.
Natürlich weiß ich auch, dass es Unglück bringen soll, wenn einem eine schwarze Katze über den Weg läuft. Aber ob das Unglück bringt, hängt doch wohl eher davon ab, ob man ein Mensch oder eine Maus ist. Das Traurige ist, dass heutzutage viele erwachsene Menschen eine solche Mäusegesinnung angenommen haben. Sie haben Angst vor allerlei Dingen, zum Beispiel vor der Zahl Dreizehn oder vor Freitag, dem 13. Oktober.
Neulich bin ich mit der Deutschen Lufthansa geflogen. Für mich ist ein Flugzeug eines der technisch wunderbarsten Werke, die sich der menschliche Geist ausgedacht hat. Dass so eine Riesenkiste mit Hunderten von Menschen in der Luft herumfliegt, finde ich fantastisch. Aber die, die das gebaut haben und dort mitfliegen, leben geistig noch im Mittelalter oder sonst wo.
Ich kam ins Flugzeug, hatte Sitzplatz vierzehn, Reihe vierzehn. Ich zählte die Reihen: neun, zehn, elf, zwölf, vierzehn. Ich dachte im Moment, ich hätte mich verzählt, also zählte ich nochmal: neun, zehn, elf, zwölf, vierzehn. Bei der Deutschen Lufthansa gibt es keine Reihe dreizehn. Das heißt, sie haben die Reihe dreizehn, nennen sie aber vierzehn. Ich habe noch nie erlebt, dass bei einem Unfall die Türklappe aufgeht und der Reifen Nummer 13 herausfliegt. Wenn etwas schiefgeht, dann kippt die ganze Kiste in den Ozean.
Aberglaube ist unlogisch. Das sieht man auch bei den Leuten, die sich vor der 13 fürchten, aber beim 13. Monatsgehalt die Hand aufhalten. Ich habe sogar gelesen, dass der Aberglaube inzwischen aufs Tierreich übergegriffen hat. Es gibt eine Geschichte von einer Kuh, die wegen Aberglaube gestorben ist. Sie wollte nur noch vierblättrige Kleeblätter fressen und ist einfach verhungert. Blöde Kuh.
Ich sage: Es ist nicht zu fassen, was sich heute Menschen an abergläubischen Vorstellungen leisten. Ich habe das jetzt ein bisschen so erzählt, weil man sich über den Teufel auch mal ein bisschen lustig machen kann. Aber im Grunde steckt da eine ganz ernste Sache dahinter. Denn hinter allem, was mit Aberglaube und Okkultismus zu tun hat, steckt der Teufel, der Gegenspieler Gottes.
Es ist völlig egal, ob du dich aus Spaß oder ernsthaft mit solchen Dingen beschäftigst und dich darauf einlässt – der Teufel versteht keinen Spaß. Er nimmt das blutig ernst. Wenn du dich mit abergläubischen Dingen einlässt, vielleicht einen Talisman in der Tasche hast oder einen Stein reibst, wenn es dir schlecht geht – was es da alles gibt –, dann kommst du unter den Einfluss des Teufels.
Ich will das an einem Beispiel verdeutlichen: Wenn ein Soldat an der Grenze steht und diese bewachen muss, und er geht über die Grenze ins Nachbarland und wird erwischt, kann er nicht sagen, er sei nur zum Spaß dort gewesen, um zu gucken, ob die Schneeglöckchen schon rausgucken. Nein, wenn er auf dem Gebiet eines anderen Staates erwischt wird, unterliegt er dessen Gerichtsbarkeit.
Genauso ist es, wenn du als Kind Gottes dich auf das Gebiet des Teufels begibst, indem du solche Dinge wie Gläserrücken, Kaffeesatzlesen, Pendeln und Ähnliches mitmachst – was heute oft als Pausenbeschäftigung oder Spaß auf Partys gilt. Wenn du bei solchen Dingen mitmachst, selbst aus Spaß, ändert das nichts daran, dass du unter den Einfluss des Teufels gerätst.
Und ich habe jetzt nur ein paar harmlose Dinge genannt. Es gibt ja Leute, die noch viel weiter gehen, die sich zum Beispiel mit ihrem eigenen Blut dem Teufel verschreiben. Ich will dir nur sagen: Wenn du in irgendeiner Weise mit solchen Dingen zu tun hattest, dann geh heute Abend noch zu einem Seelsorger, der hier im Raum ist, und lass dich freisprechen.
Jesus ist der Einzige, der dich aus deiner Satansknechtschaft und Satansbindung herausholen kann.
Paulus’ Kritik an der atheistischen und polytheistischen Welt Athens
Paulus ist entsetzt über das primitive Denken dieser hochgebildeten Menschen, die in einer abergläubischen Weltanschauung leben. Das waren alles kluge Leute, die unglaublich viel wussten. Manche von ihnen dachten sogar, sie wüssten alles. Nur einer von ihnen sagte: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Das war der weiseste von allen, der weise Sokrates. Denn wer weiß, dass er nichts weiß, weiß immerhin mehr als jemand, der nicht weiß, dass er nichts weiß.
Die Athener gehörten zur besonders schlauen Sorte, doch gerade das eine, worauf es im Leben ankommt – das Wichtigste – das wussten sie nicht. Sie kannten den lebendigen Gott nicht und beteten zu versteinerten Marmorgötzen. Sie wussten nicht, dass Jesus von den Toten auferstanden ist, und beteten tote Materie an. Das nervte Paulus sehr.
Was ihn jetzt am meisten ärgerte, war Folgendes: Bei einem Spaziergang stieß er in der Stadt auf ein Podest, das oben leer war. Niemand stand darauf, nur ein leerer Sockel. An diesem Sockel stand unten die Inschrift „Für den unbekannten Gott“. Da verlor Paulus fast die Fassung.
Man muss sich vorstellen: Diese gebildeten Griechen hatten damals im kleinen Stadtstaat Athen dreitausend Götter. Das ist noch nichts im Vergleich zu den Hindus. Die Hindus haben in ihrer Religion nicht dreitausend, nicht dreißigtausend und auch nicht dreihunderttausend Götter, sondern 330 Millionen Götter. Als ich das einmal in einem Vortrag sagte, stand ein Mann auf und verließ unter Protest den Raum. Ich sah, dass die Mitarbeiter an der Tür mit ihm sprachen. Ich fragte, was los sei und warum er gegangen sei. Er meinte, bis dahin hätte er mir zuhören können, aber als ich mit meinen Übertreibungen angefangen hätte, sei es ihm zu viel geworden.
Leute, das sind keine Übertreibungen. Das kann man in jedem religionswissenschaftlichen Lehrbuch nachlesen: Die hinduistische Religion kennt 330 Millionen Götter. Der ganze Wahnsinn dieser heidnischen Religionen wird schon an dieser einen Zahl deutlich. Als vor ein paar Jahren in Westfalen der erste Hindu-Tempel in Deutschland gegründet wurde, wurden 200 Göttern gewidmet. 200 ist auch schon eine beachtliche Zahl.
Damals in Athen hatten sie also 3000 Götter in ihrem kleinen Stadtstaat. Sie hatten einen Gott für den Krieg, einen für die Liebe und sogar einen Spezialgott für die Diebe. Der Gott der Diebe war gleichzeitig auch der Gott der Zöllner und Kaufleute – eine praktische Kombination. Wenn man heute durch unsere Städte geht, könnte man meinen, diese Götterkombination gibt es immer noch.
In Athen hatten sie aus Angst, bei der Vielzahl der Götter vielleicht einen vergessen oder übersehen zu haben, ein Podest in der Stadt aufgestellt – für den unbekannten Gott. So war man auf der sicheren Seite. Man konnte ja nie wissen, vielleicht gab es doch noch einen.
Tatsächlich gibt es nur einen wahren, lebendigen Gott, und das ist der, von dem die Bibel berichtet. Er ist nicht derselbe wie Allah der Moslems, Buddha der Buddhisten oder Manitou der Indianer. Er ist auch nicht einer von diesen breitärschigen, vielbuschigen oder vielarmigen Göttergestalten aus Gold, Stein, Glas oder Holz.
Dieser Gott ist unsichtbar. Die Bibel sagt, dass noch niemals jemand Gott gesehen hat. Doch dieser unsichtbare Gott ist eines Tages aus der Verborgenheit herausgetreten und hat seinen Sohn in diese Welt geschickt: Jesus. Durch Jesus können wir erkennen, wie Gott ist. Jesus sagte: „Wenn ihr mich anseht, wisst ihr, wer Gott ist. Wer mich sieht, sieht den Vater.“
Der Jesus, der am Kreuz hing, der Geschundene, Verspottete, Gekreuzigte, das ist der eine wahre Gott, der rettet. Paulus kennt diesen Gott, aber die Athener kennen ihn nicht. Deshalb tun ihm die Athener leid – so wie mir jeder leid tut, der als Ungläubiger oder Atheist lebt.
Was nützen euch denn all eure Bildung und euer Können, wenn ihr Gott nicht kennt? Was nützen euch all eure Erkenntnisse, wenn euch die höchste Erkenntnis fehlt – nämlich die Gotteserkenntnis? Bildung und Wissenschaft sind in Ehren zu halten, ich sage nichts dagegen. Ich selbst bin ein gebildeter Mensch und mit Leib und Seele Wissenschaftler.
Aber das alles ist für mein Leben nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass ich wissen kann: Gott kennt mich, sorgt für mich, kümmert sich um mich, liebt mich und führt mich durch alle Höhen und Tiefen meines Lebens. Das Entscheidende an meinem Leben ist nicht, dass ich früher meine gelehrte Doktorarbeit geschrieben habe, sondern dass mein Name in das Buch des Lebens eingeschrieben ist – mit dem Blut von Jesus Christus.
Das Blut von Jesus Christus bringt uns rein in den Himmel, so steht es in der Bibel. Entscheidend ist, dass ich etwas erfahren habe, was mir keine Religion, keine Philosophie, keine Bildung und keine Wissenschaft vermitteln kann: Vergebung meiner Sünden, Hoffnung über den Tod hinaus, ewiges Leben und Frieden mit Gott.
Freunde, alles Wissen der Welt ist nichts gegen das Wissen: Gott ist da und Gott ist für mich da. Er sorgt für mich. Das will Paulus den Athenern sagen.
Die Athener brauchten damals keine neuen Lebensweisheiten, davon hatten sie genug. Sie brauchten Lebenshilfe. Sie brauchten nicht einen neuen philosophischen Entwurf, von philosophischen Ideen hatten sie genug. Nein, sie brauchten die Botschaft von der Liebe Gottes.
Diese Botschaft will Paulus den Athenern sagen. Deshalb geht er dorthin, wo er die meisten von ihnen antrifft: in aller Öffentlichkeit, auf dem Marktplatz, wo viele Menschen unterwegs sind.
Das war eigenartig in Athen. Auf dem Marktplatz wimmelte es nicht nur von Kunden, die einkauften, sondern auch von Professoren der Universität mit ihren Schülern, die zwischen Apfelsinenkisten und Kohlrabi hin und her gingen und ihre philosophischen Gespräche führten. Es ist nicht schlecht, wenn Philosophie so engen Kontakt zur Marktwirtschaft hat.
Paulus sieht nicht nur, was auf dem Markt der Möglichkeiten alles angeboten wird, sondern er fängt an, den Menschen die einzige Möglichkeit zu erzählen, wie man zu Gott kommen kann.
Er diskutiert mit den Athenern, doch sie machen sich über ihn lustig, nehmen ihn nicht ernst und bezeichnen ihn als Schwätzer, als Saalkrähe, als kleinen Spatz. Sie sagen zu Paulus: „Du musst doch die Spatzen, die Ferkel, die Körner aus den Pferdeäppeln auf der Straße aufsammeln, und so einer bist du. Du läufst hier in der Stadt herum und willst ein paar Weisheitskörner aufschnappen.“
Andere sagen: „Was, dieser jüdische Zwerg will uns hier etwa neue Götter verkünden?“ Das war ein Vorwurf, der lebensgefährlich war – Sokrates wurde deswegen getötet.
Aus der Diskussion über geistliche Fragen wird plötzlich eine äußerst ernste Angelegenheit. Paulus steht als eine Art Staatsfeind da – so wie es uns früher in der DDR erging, wenn wir Jesus verkündeten und zum Staatsfeind abgestempelt wurden.
Paulus wird verhaftet – oder besser gesagt, die Athener schicken ihm eine Vorladung: „Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die du lehrst? Du bringst etwas Neues vor unsere Ohren, und wir möchten gern wissen, worum es sich handelt.“
Paulus muss vor dem Areopag erscheinen und sich dort verantworten. Den Areopag darf man nicht mit dem Hyde Park verwechseln. Der Hyde Park ist eine Ecke in London, wo jeder reden kann, was er will. Der Areopag hingegen war eine Stelle, an der entschieden wurde, was jeder denken und lehren durfte. Es war eine Art oberste Zensurbehörde, die bestimmte, was geglaubt werden durfte – so eine Art Stasi der Antike.
Vor diesem Gremium muss Paulus sich wegen seiner öffentlichen Marktpredigt verantworten. Er beginnt seine Verteidigungsrede mit einem Kompliment an die Athener: „Ihr Männer von Athen, ich habe bemerkt, dass ihr die Götter hoch verehrt.“
Die Athener reiben sich natürlich geschmeichelt die Bäuche. Das hört man gern, wenn einem gesagt wird, man sei ein frommer Mensch. Doch im nächsten Satz geht Paulus zum Angriff über und sagt: „Ich bin herumspaziert, habe eure Heiligtümer besichtigt, und da fand ich einen Altar mit der Aufschrift ‚Für den unbekannten Gott‘.“
Das wussten die Athener natürlich. Doch jetzt packt Paulus den Stier bei den Hörnern und lässt die Katze aus dem Sack. Er sagt: „Diesen Gott, den ihr unwissend verehrt, den kenne ich, und den will ich euch bekannt machen.“
Die Athener zucken zusammen, als hätte sie ein Pferd getreten. Diese Herren, die die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, hören nicht gern, wenn ihnen ein Straßenprediger aus der Fremde Unwissenheit bescheinigt – und das noch in der wichtigsten Frage des Lebens.
Bevor sie ihre Schrecksekunde überwunden haben und die Kinnlade wieder hochklappen, bezeugt Paulus von diesem Gott vier Dinge:
Erstens: Gott ist der Schöpfer. Gott ist nicht nur der erste Anstoß, wie manche Philosophen meinen. Die Welt ist nicht das Werk einer göttlichen Produktionsgenossenschaft, wie es die Griechen in ihrer Religion dachten. Die Welt ist auch kein Zufallsprodukt einer sich ständig bewegenden und erneuernden Materie, wie es die Materialisten denken – und wie uns der Spiegel Jahr für Jahr einzureden versucht.
Die Welt ist von Gott geschaffen. „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Das ist der erste Satz der Bibel, und damit beginnt alles.
Von diesem einen Gott, der alles geschaffen hat, schließt Paulus weiter auf die Einheit des ganzen Menschengeschlechts: „Alle Völker der Menschen, die auf der Erde leben, sind von einem Blut.“
Da geht den Athenern der Hut hoch. Ihr müsst wissen: Die Griechen waren äußerst arrogant. Sie hielten sich für eine Art Herrenrasse, ein Herrenvolk. Alles, was nicht Grieche war, nannten sie verächtlich Barbaren. Das war eine ähnliche idiotische Einstellung wie heute manche in Deutschland haben: „Deutsch, deutsch, deutsch“ und was nicht deutsch ist, soll abgefackelt werden.
Und nun kommt da einer daher, außerdem noch Jude – also ein Barbar – und behauptet, alle Menschen seien aus einem Teig, hätten das gleiche Blut und seien Brüder.
Freunde, wenn die Athener damals auf diese Botschaft von Paulus gehört hätten, wenn Europa diese Botschaft aufgenommen hätte, dann gäbe es diese vielen Kriege unserer Geschichte nicht. Dann wären Hektoliter Menschenblut nicht geflossen.
Heute ist diese Botschaft der Bibel aktueller denn je. Die Rassenfrage ist eine der brennendsten Fragen für das Überleben der Menschheit geworden. In Deutschland laufen Leute herum, die der Meinung sind, Ausländer müssten abgefackelt werden, nur weil sie Ausländer sind, eine andere Nase, eine andere Religion und Kultur haben. Deshalb brennen Flüchtlingsheime, weil es Menschen gibt, die der Meinung sind, solche Menschen müssten vom Erdboden verschwinden.
Das ist nicht nur eine politische Katastrophe, sondern auch ein Angriff gegen das Wort Gottes. Alle Menschen sind von einem Blut.
Deshalb ist Neonazismus und Ausländerhass nur dadurch zu bekämpfen, dass solche Menschen mit kaputter Ideologie sich bekehren, Christ werden und Gott glauben – das, was Gott sagt.
Alle Menschen sind von einem Blut. Es wird Zeit für uns alle – Faschisten und Christen –, dem Wort Gottes endlich zu glauben. In dieser Botschaft liegt die Möglichkeit der Rettung der Welt. Hier liegt der Weg zum Frieden unter den Menschen.
Und es geht auch um deinen persönlichen Frieden.
Die Suche nach Gott und die Nähe Gottes
Dazu lebst du nämlich: damit du Gott findest. Das ist das Zweite, was Paulus hier sagt, in Vers 27. Gott wollte, dass die Menschen ihn suchen und sich bemühen, ihn zu finden.
Verstehst du? Du bist von Gott geschaffen, um Gott zu suchen – jeder Mensch, vor allem jeder junge Mensch. Irgendwann im Leben fragt man sich doch: Wozu bin ich eigentlich da? Was ist der Sinn? Hier steht es in der Bibel, schwarz auf weiß, kannst du es lesen: Du bist da, um Gott zu suchen.
Und schwarz auf weiß hat Gott uns in der Bibel gegeben und gesagt: Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, werde ich mich von euch finden lassen. Gott spielt mit uns nicht blinde Kuh und lässt uns nicht im Unklaren, ob es ihn gibt und wenn ja, wie man ihn finden kann.
Gott lässt sich von jedem finden. Denn – und jetzt kommt der Satz, von dem ich ausgegangen bin – Paulus sagt: Keinem von uns ist Gott fern. Seit Jesus seinen Fuß auf unsere Erde gesetzt hat, kann keiner mehr sagen: "Ach, das ist bloß was für religiöse Typen. Mir liegt das ganze Gerede von Gott völlig fern. Ich kann Gott nicht finden, der liegt mir einfach fern."
Ich sage dir: Gott ist dir genauso nah wie mir. Und wenn du mit ihm nichts anfangen kannst, dann liegt das nicht daran, dass Gott so unendlich weit weg von dir ist, sondern daran, dass du dich so weit von ihm entfernt hast.
Ja, dann komm doch zurück aus deiner Gottesferne! Von Menschen aus gesehen kann die Gottesferne unendlich sein. Von Gott aus gesehen ist die Entfernung ganz klein. Seit Jesus seinen Fuß auf diese Erde gesetzt hat, beträgt die Entfernung zwischen Gott und Mensch nur einen einzigen Schritt – und das ist der Schritt der Bekehrung.
Das ist das Dritte, was Paulus hier sagt. Er sagt, Gott sieht über die Zeit eure Unwissenheit hinweg – Schwamm drüber. Aber jetzt fordert er alle Menschen überall auf, sich zu bekehren.
Leute, keiner von uns muss ohne Gott sein, keiner von uns muss als Atheist leben und sterben. Jeder von uns kann die Nähe Gottes erfahren. Und wenn du bis heute von Gott nichts gewusst hast, dann macht das nichts. Dann fängst du eben heute an oder fängst wieder an.
Im vorigen Jahrhundert gab es ein naturwissenschaftliches Genie, Albert Einstein. Er hat mal gesagt: Die Atomkraft hat unser ganzes Denken verändert. Wir brauchen zum Überleben neues Denken.
Und da war die ganze Welt begeistert: "Oh, der Einstein, die große These, neues Denken muss her!" Na, dann haben die Menschen noch ein bisschen Krieg gespielt, noch ein paar Millionen umgebracht. Dann schrieb Gorbatschow sein Buch von der Perestroika.
Die Botschaft dieses Buches von Michael Gorbatschow war: Die Welt braucht neues Denken. Wieder waren wir alle begeistert: "Der Gorbi, der hat es gepackt, das ist es genau."
Ja, Leute, diese Botschaft vom neuen Denken ist ja nichts Neues. Paulus, der Bote Gottes, hat vor zweitausend Jahren diese Botschaft im Zentrum Europas verkündigt. Er hat einen anderen Begriff benutzt. Er sprach von Bekehrung, von Umkehr.
Im Griechischen steht da „Sinnesänderung“. Wenn man das ins Deutsche übersetzt, heißt das „neues Denken“. Damals hat Paulus den großen Denkern Europas gesagt: Denken ist gut, aber Umdenken ist besser.
Er hat auch gesagt, wo wir das neue Denken herkriegen können: nämlich von Christus. Aber von dem wollten die Athener ja nichts wissen. Zudem wollten sie sich nicht bekehren. Und da haben sie Paulus ausgelacht.
Heute ist uns das Lachen allmählich vergangen, weil wir sehen, wie die Welt – Gottes gute Schöpfung – immer mehr aus dem Leim geht und zerstört wird, wenn die Menschen nicht umdenken und nicht auf Gott hören.
Also: Ohne Umdenken kein Überleben. Der Satz steht in jeder x-beliebigen Tageszeitung auf jeder zweiten Seite. Ohne Bekehrung kein ewiges Leben – das steht aller Nase lang in der Bibel.
Habt ihr das mitgekriegt, was Paulus gesagt hat? Ich lese es nochmal vor: Er hat gesagt, Gott fordert alle Menschen überall auf, sich zu bekehren.
Es ist eine Forderung, um die es hier geht, und keine Einladung. Was heißt Bekehrung? Bekehrung heißt: Es geht in deinem Leben nicht mehr nach deinem Kopf, sondern du richtest dich nach Jesus.
Einladung zur Umkehr und der Pfahlwechsel
In Texas erzählt man sich folgende Geschichte: Ein Mann ging jeden Abend sein Bier trinken und band dabei stets sein Pferd vor der Kneipe an. Dort standen Pfähle, an denen das Pferd angebunden wurde.
Eines Tages kommt der Kneipenbesitzer die Straße herunter und sieht, dass das Pferd des Mannes nicht mehr vor seiner Kneipe angebunden ist, sondern vor der Kapelle. Er fragt: „Hey Mister, was ist denn mit Ihnen los? Seit wann haben Sie Ihr Pferd hier drüben?“
Der Mann antwortet: „Ich war gestern Abend in der Kapelle und habe mich bekehrt. Seitdem habe ich die Pfähle gewechselt.“
Darum geht es heute Abend: Bist du bereit, die Pfähle zu wechseln? Was sind die Pfähle, an die du dich bindest? Woran hältst du dich in deinem Leben fest? Deine Schönheit, dein Einkommen, deine Firma, deine Familie, deine Gesundheit – all das geht doch irgendwann verloren. Die Zähne fallen aus, Falten kommen. Selbst die Schönheitskönigin verliert eines Tages ihre Schönheit. Sie sitzt dann mit faltigem Gesäß und einem Hals wie ein Trutthahn auf der Parkbank und isst Müsli.
Und dein Geld? Wo ist es, wenn die Wirtschaftskrise kommt? Und deine Gesundheit, wenn der Krebs kommt? Was sind die Pfähle, an denen du dein Leben festbindest? Sind das nicht alles Dinge, die eines Tages nacheinander verschwinden?
Ich schlage dir vor, heute Abend die Pfähle zu wechseln und dich von diesen sinnlosen Dingen zu trennen. Bind dein Leben an diesen Pfahl hier – den Marterpfahl, an dem Jesus gestorben ist. Wenn du dich an den bindest, von dem es in der Bibel heißt, dass er schon immer war, ist und ewig sein wird, der alles überdauert, dann bist du am richtigen Pfahl gelandet.
Zu diesem Pfählewechsel möchte ich dich heute Abend auffordern. Es gibt später keine Entschuldigung, wenn ihr ohne Gott und ohne Bekehrung weitermacht.
Und das ist das Vierte, was Paulus den Athenern sagt: „Denn Gott hat einen Tag festgesetzt, an dem er die ganze Menschheit gerecht richten will, und zwar durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat.“ Du musst dich mit deinem Leben vor Gott verantworten. Es kann nicht immer so weitergehen, dass jeder macht, was er will, ohne sich nach Gottes Willen oder den Zehn Geboten zu richten und zu leben.
In Gottes Plan ist der Tag schon festgelegt, an dem unser Planet seine letzte Runde dreht. Dann kommt das letzte Gericht. Jesus wird wiederkommen als Richter, als Weltenrichter. Er ist nicht tot, er ist auferstanden von den Toten und lebt. Er wird auch uns alle vom Tod auferwecken – egal, ob wir an ihn geglaubt haben oder nicht. Die einen werden zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Verdammnis verurteilt.
Glaub nicht, dass du als außergewöhnlicher Mensch später in aller Seelenruhe in deine Gruft steigen und ewige Ruhe finden kannst. Es gibt heute Leute, die denken, sie könnten dem Gericht Gottes und der Auferstehung entfliehen, indem sie ihren Körper im Weltraum verstreuen lassen – wie John Lennon zum Beispiel oder Timo Siliri, der diese Drogengeschichte eingefädelt hat und das Sterben von Tausenden junger Menschen auf dem Gewissen hat.
Solche Menschen glauben, sie könnten sich der Verantwortung vor Gott entziehen, wenn sie ihre sterblichen Überreste im Weltraum verstreuen lassen. Doch Gott braucht bei der Auferstehung kein komplettes Gerippe. Der Mensch ist in Gottes Geist gespeichert. Wenn Jesus wiederkommt, die Gräber geöffnet werden und die letzte Posaune erklingt, musst auch du aus deinem Grab herauskommen. Du kannst dich nicht mit Verwesung herausreden. Dann heißt es: „Raus zum Appell!“ und du musst Antwort geben: Was hast du in deinem Leben gemacht? Hast du auf mein Wort gehört?
Als Paulus von der Auferstehung redet, ist die Geduld der Athener zu Ende. Einige spotten höhnisch, andere sagen höflich: „Auch Herr Paulus, hochinteressante Thesen, könnten wir vielleicht später mal darüber sprechen?“ Einige bekehren sich.
Ich nehme an, dass heute Abend hier im Raum die gleichen drei Menschengruppen sind: Einige, die feixen und spotten, äußerlich oder innerlich, wenn ich von der Auferstehung spreche. Für euch steht ein besonderes Wort in der Bibel: „Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten.“
Andere winken lächelnd ab: „Jeden Abend hier Theos Bekehrungsplatte, na ja, vielleicht später mal, jedenfalls heute Abend nicht.“ Das sind oft die Intellektuellen, die später zu uns kommen und sagen: „Ach, ist ja hochinteressant, was ihr hier macht. Müssen wir vielleicht noch mal länger darüber reden. Können wir morgen weitersprechen?“
Doch was heißt schon morgen? Morgen kann eine Täuschung sein. Morgen wachst du vielleicht in der Hölle auf. Die Uhr an deinem Handgelenk sagt: heute. Der Puls in deiner Brust sagt: heute. Und das Spezialwort der Bibel für alle, die ihre Bekehrung aufschieben, heißt: „Heute, wenn ihr Gottes Stimme hört, verstockt eure Herzen nicht.“
Einige von euch werden heute den entscheidenden Schritt tun, zu Jesus kommen, die Pfähle wechseln und sich an ihn binden. Für die gibt es auch ein besonderes Wort in der Bibel: Jesus hat gesagt: „Wer zu mir kommt, den schicke ich nicht wieder weg.“
Egal, wer du bist, woher du kommst, was du hinter dir hast, warum du heute hier bist, wie du aussiehst oder dich fühlst – das spielt keine Rolle. Jesus sagt: Wer zu mir kommt, den schicke ich nicht wieder weg.
Zu welcher Gruppe du gehörst, entscheidest du jetzt ganz allein. Gott ist jedem jetzt gleich nah, und jeder hat die gleiche Chance. Denn am Ende steht in der Bibel: Gott hat jedem den Glauben angeboten. Das heißt, glauben kann jeder. Die Frage ist nur, ob du willst.
Wir alle brauchen in unserem Leben bestimmte Dinge, jeder für sich. Wir brauchen Bürgermeister, Politiker, Geld für die Kommunen, Sicherheit, Arbeitsplätze. Aber am meisten brauchen wir Jesus, denn unsere Seelen verhungern ohne ihn – trotz 300 Sorten Brot in Deutschland. Unsere Seelen verdursten ohne ihn – trotz Cola, Kulmbacher und Kölsch.
Jeder Mensch muss von irgendeiner Quelle trinken. Ich frage dich: Was sind die Lebensquellen, aus denen du deine Kraft beziehst? Du kannst mit allen Wassern der Philosophie gewaschen sein, dich mit Schnaps volllaufen lassen, deine Adern mit Drogen füllen, aus dem Ozean der Weltreligionen und Weisheiten trinken, aus den trüben Tümpeln der Horoskope saufen oder das eiskalte Wasser des Atheismus schlucken. Aber deine Seele wird dabei verdursten.
Auf dem Marktplatz der Weltanschauungen werden wir heute von allen möglichen Parolen überschwemmt, die sich als Heilsquellen anbieten. Jesus hat auch ein Angebot: Er sagt, „wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird nie wieder Durst haben.“ Damit meint Jesus, dass er deinen Lebensdurst stillen kann.
Wenn du zu Jesus kommst, ist deine Suche zu Ende, die Sucht vorbei, die Sehnsucht erfüllt. Dann bist du am Ziel, zuhause, geborgen, im Frieden, zufrieden und hast eine ewige Heimat.
Heute Abend kannst du heimkommen, wenn du Jesus annimmst. Du brauchst nur zu sagen: „Jesus, nimm mir meine Schuld, gib mir das ewige Leben.“
Am Ende der Bibel, im letzten Satz, den Jesus sagt, steht: „Wer Durst hat, der komme zu mir und nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ Das ist buchstäblich Jesus’ letzter Wille, deinen Lebensdurst zu löschen. Er will. Die Frage ist, ob du willst.
Gebet und persönliche Einladung
Lieber Herr,
hab Dank, dass du uns heute klar und deutlich gesagt hast, wo es langgeht. Du lässt uns nicht im Regen stehen, sondern bietest uns alles an, was du hast. Du sagst: „Ich habe euch lieb, ich will euch, ich habe euch gern. Kommt zu mir, kehrt um von den falschen Wegen.“
Danke, dass du dieses Wasser des Lebens, das wir gerade besungen haben, umsonst für uns hast. Du bist selbst das Lebenswasser, diese Quelle, die nie versiegt und nie erlischt. So können wir immer wieder neu daraus schöpfen und auftanken.
Danke, dass du uns nichts vormachst, sondern uns reinen Wein einschenkst. Du sagst klar und deutlich, wie die Dinge sind, und lädst uns heute Abend ein, zu dir zu kommen.
Ich bitte dich für jeden und jede, die heute Abend erkannt haben, dass sie gemeint sind und dass Gott sie will. Lass sie nicht länger zögern oder hinauszögern, sondern zu dir kommen und sich in deine Arme werfen.
Bitte segne den Entschluss eines jeden Einzelnen, Herr. Amen.
Abschließende Geschichte und Ermutigung zur Entscheidung
Weil wir heute von Griechenland gesprochen haben, möchte ich euch noch eine kleine Geschichte aus Griechenland erzählen. Sie steht nicht in der Bibel.
Es gab einen griechischen König, der, wie es für Könige üblich ist, gerne Feste auf seinem Schloss feierte. Eines Abends fand wieder eine Feier statt. Da kamen Boten mit einem Brief und übergaben ihn dem Diener des Königs. Sie sagten, er solle den Brief sofort dem König bringen und ihm sagen, dass er ihn sofort öffnen und lesen solle.
Der Diener brachte den Brief zum König und übermittelte die Nachricht: „Du sollst den Brief sofort öffnen und lesen.“ Doch der König nahm den Brief, sagte: „Ach was, für andere Dinge ist morgen noch Zeit. Heute Nacht wird gefeiert!“ Dann steckte er den Brief in seine Toga, also in sein Gewand.
Die Feier ging weiter. Am nächsten Morgen fand man den König ermordet in seinem Bett. Der Brief wurde ebenfalls gefunden und geöffnet. Es stellte sich heraus, dass Freunde des Königs erfahren hatten, dass jemand ihn ermorden wollte. Sie hatten ihm eine Botschaft geschickt, um ihn zu warnen: „Rette dein Leben, sie wollen dich töten!“ Doch er hatte die Botschaft nicht gelesen. Ihm waren die Trinksprüche lieber als die Warnungen seiner Freunde.
Ihr habt es besser, ihr habt einige gute Freunde, zum Beispiel uns drei. Wir kommen hierher und sagen euch: Es hat keinen Sinn, ein Leben ohne Gott zu führen. Es wird nichts daraus, du wirst nicht froh, du findest keinen Frieden. Mach es so schnell wie möglich, dass du dein Leben dem lebendigen Gott anvertraust.
Jetzt liegt die Entscheidung bei dir. Ich rate dir, nicht gleich wieder in Gedanken an heute Abend zu hängen, an die Fernsehsendung oder daran, gleich wieder loszurennen, um den Fernseher anzumachen. Bleib doch mal ruhig sitzen, denk über dein Leben nach, such dir einen Gesprächspartner und sprich mit jemandem über dein Leben. Wir haben Zeit für dich.
Wenn es unter euch Leute gibt, die sagen: „Ja, für mich ist alles klar, ich brauche mich jetzt nicht mehr lange zu unterhalten, ich weiß, ich will den Schritt gehen“, dann will ich euch sagen, wie man das macht. Wie wird man Christ? Wie bekommt man Kontakt mit Jesus?
Im Grunde genommen ist es ganz einfach: Du musst es ihm sagen, das ist schon alles. Nur du allein kannst es ihm sagen, niemand kann das für dich tun. Du musst Jesus sagen: „Ich will mit dir leben.“ Und das kannst du genau dort tun, wo du jetzt sitzt, auf deinem Stuhl, in deinem Herzen. Niemand um dich herum muss mitbekommen, dass du mit Jesus redest, aber er hört es.
Du kannst sagen: „Jesus, ich habe etwas gehört von dir, vom Wasser des Lebens, vom ewigen Leben. Das gefällt mir, das suche ich, das will ich. Gib es mir.“ So könnte deine Bekehrung sein.
Vielleicht gehst du heute Abend nach Hause, machst keinen Fernseher an, setzt dich in dein Zimmer oder kniest dich vor dein Bett. Dann kannst du dein Leben vor Jesus ausbreiten und sagen: „Ich habe in 26 Jahren vieles erlebt, das gefällt mir nicht mehr. Ich habe heute etwas vom Pfarrer über ein neues Leben gehört. Ich habe es nicht ganz verstanden, aber es hängt mit dir zusammen, und du gibst es. Deshalb bitte ich dich, gib es mir.“
So ungefähr kannst du mit Jesus reden. Wenn du sagst: „Nein, ich weiß nicht, wie ich reden soll, ich habe noch nie gebetet“, dann bleib hier und sprich einen unserer Mitarbeiter an. Wir helfen dir gerne dabei.
Du kannst auch beim nächsten Lied, das die beiden singen, von deinem Platz aufstehen und nach vorne kommen. Das sind ein paar Schritte, die nicht leicht sind, aber sie führen ins Leben. Komm nach vorne, stell dich mit dem Gesicht zum Kreuz hier hin, und ich warte hier unten auf dich.
Wenn du hier vor dem Kreuz stehst, wirst du nicht alleine sein. Wir haben das so abgesprochen: Mitarbeiter stellen sich neben dich, und wir sprechen Jesus an. Ich spreche dir ein Gebet vor mit ein paar ganz kurzen Sätzen. Das Gebet steht übrigens hinten auf der letzten Seite des Liedhefts. Du kannst dir das anschauen und überlegen, ob du es beten möchtest. Dann beten wir zusammen.
Das ist der erste entscheidende Schritt. Danach kommt der nächste Schritt: Mitarbeiter kommen zu dir, um mit dir zu sprechen, damit es weitergeht. So kannst du es machen. Das Lied ist lang genug, damit jeder von überall her nach vorne kommen kann.
Zum Schluss möchte ich euch noch etwas sagen, das ich vorhin in der Predigt schon erwähnt habe, aber noch einmal wiederholen will. Paulus sagt, Gott fordert alle Menschen überall auf, sich zu bekehren.
Ich stehe heute Abend nicht vor euch als Bittsteller, der euch darum bittet, euch vielleicht zu bekehren. Ich stehe heute Abend als ein beauftragter Bote Gottes da, der euch eine Forderung, eine Aufforderung, eine Herausforderung überbringt.
Das ist vielleicht die größte Herausforderung, die dir in deinem ganzen Leben begegnen kann: Einer, den man mal gekreuzigt hat, ist auferstanden und sagt: „Ich lebe, und du sollst auch leben.“
Es ist eine Forderung, die ich dir überbringe. So heißt es auch in dem Lied: „Herr, du forderst mich heraus.“ Das wird jetzt gesungen, und wenn du willst, kannst du jetzt kommen.
