Abgrenzung vom weltlichen Lebensstil und Prinzipien Gottes
Der Lebensstil, der von Gott losgelöst ist und sich nicht nach dem Maßstab Gottes richtet, wird als Welt bezeichnet. Dabei ist mit Welt nicht die Erde oder der Planet gemeint, sondern eine Abgrenzung zu den Prinzipien Gottes. Mit diesen weltlichen Prinzipien sollen wir nichts zu tun haben.
Wer nach diesen Prinzipien lebt und sich auf sie einlässt, steht im Gegensatz zu Gottes Prinzipien. Dadurch wird er auch nicht glücklich und zufrieden, zumindest nicht auf Dauer. Selbst wenn er Gott darum bittet, diesen Lebensstil zu segnen, wird er keinen Erfolg haben. Manchmal wirft er Gott sogar vor, warum seine Gebete nicht erhört werden. Denn es heißt: Ihr bittet nur in eurem eigenen Interesse, um es in euren Lüsten zu vergeuden.
Das bedeutet, wer versucht, eine Mischung aus Welt und Gott zu leben, wird scheitern. Ebenso wird es nicht funktionieren, weltliche Ziele mit dem Segen Gottes zu erreichen. Es gibt nur ein Entweder oder. Jakobus spricht in diesem Zusammenhang auch von Ehebruch. Das bedeutet, dass es nicht passt, gleichzeitig Gott und der Welt nachzufolgen.
Es gibt einige praktische Tipps, wie wir mit Gott leben können. Besonders im Umgang mit Anfechtungen – ein Thema, das bereits im ersten Kapitel angesprochen wurde. Dabei geht es darum, wie wir der Versuchung des Teufels, der Anfechtung der Welt widerstehen können.
Dazu gehört: Widersteht dem Teufel, das heißt, lasst euch nicht auf ihn ein. Gestern wurde ausführlicher erklärt, dass das auch bedeutet, Situationen zu meiden, in denen wir normalerweise in Sünde fallen, oder Menschen zu meiden, die uns dazu verführen.
Auf der anderen Seite heißt es: Naht euch zu Gott. Das wurde ebenfalls erläutert: Wir können uns Gott im Gebet, im Zusammensein mit anderen Christen und im Lesen der Bibel nähern. Reinige Hände bedeuten, dass wir ethisch und moralisch rein sein sollen. Auch unsere Herzen und unser Wille sollen gereinigt sein.
Ein weiterer Punkt ist, dass wir nicht über unsere Geschwister richten sollen. Damit ist nicht gemeint, dass wir sie nicht an die Maßstäbe Gottes erinnern dürfen. Vielmehr bedeutet es, dass wir nicht unsere eigenen Maßstäbe neben die der Bibel stellen und andere dazu zwingen sollen, genau diese Maßstäbe zu übernehmen.
Wenn wir menschlich-irdische Maßstäbe durchsetzen wollen, setzen wir uns selbst unter Gericht. Denn wir stellen unsere eigenen Regeln scheinbar gleichwertig neben die Ordnung Gottes.
Lebensplanung mit Gott im Blick behalten
Ich lese nun den nächsten Text, das ist Kapitel 4, Verse 13 bis 17. Das ist ein erster, also nächster Gedankengang, der sich jetzt direkt anschließt.
Ab Vers 13 heißt es: »Wohl an nun«, sagt er, »Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt reisen und dort ein Jahr zubringen, Handel treiben und Gewinn machen. Und doch wisst ihr nicht, was morgen sein wird. Denn was ist euer Leben? Es ist doch nur ein Dunst, der eine kleine Zeit sichtbar ist, danach aber verschwindet er. Stattdessen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das tun. Jetzt aber rühmt ihr euch in eurem Übermut. Jedes derartige Rühmen ist böse. Wer nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es eine Sünde.«
Im Großen und Ganzen geht es hier also darum, wie wir mit der Zukunft umgehen. Was heißt das, wie gehen wir in die Zukunft hinein? Man könnte es auf den ersten Blick so lesen: Derjenige, der sein Leben gründlich plant, ist ungeistlich. So klingt das erst einmal.
Da sagt jemand: »Ich habe vor, im nächsten Jahr in die Stadt zu gehen, dort Geschäfte zu machen und etwas zu verdienen.« Und es wird ja nicht kritisiert, dass das jetzt ein Materialist ist. Das wird nicht bemängelt. Es könnte genauso gut sein, dass du etwas anderes planst. Und dann wird dir gesagt: »Was fällt euch eigentlich ein? Ihr wisst doch gar nicht, was in der Zukunft kommt.«
Genau das ist der entscheidende Punkt. Hier ist nur auf den ersten Blick eine Kritik am Planen der Zukunft. Wenn wir genauer hinschauen, wird kritisiert, dass ein Mensch plant, ohne Gott dabei zu berücksichtigen. Das ist das Problem.
Jemand tut so, als ob das Leben unendlich wäre, als ob wir alle Faktoren in der Hand hätten, und schließt Gott in seine Lebensplanung aus. Das ist die Kritik, die hier geübt wird.
Diese Kritik wird bestätigt und unterstrichen durch das, was Jakobus uns vorher schon gesagt hat, insbesondere im Zusammenhang mit dem Reichtum, nämlich dass alles ganz schnell vergänglich ist. Hier wird ein anderes Bild gebraucht.
Beim Reichtum hat er das Bild vom Gras und der Blume genommen, die schnell aufwachsen in der judäischen Wüste und dann innerhalb kurzer Zeit von der Sonne verbrannt werden und verdorren. Hier kommt ein anderes Beispiel, nämlich das eines Hauches.
Man kann sich das so ähnlich vorstellen: ein Dunst, ein Hauch. So wie, ja gut, es ist Nebel, der manchmal lange Zeit bleibt. Aber vielleicht hast du gerade eine heiße Tasse Kaffee, und da steigt oben ein bisschen Dampf auf. Der verfliegt schnell, und bald ist nichts mehr davon zu sehen.
Genau so ist es hier mit dem Dunst. Der Dunst ist etwas, das nur kurzzeitig sichtbar ist und nicht einmal eine richtige Substanz hat. Man kann durch einen Dunst hindurchsehen, er ist nicht massiv. So ist euer Leben eigentlich.
Seid euch dessen bewusst! Wenn ihr euch dessen ganz bewusst seid, dann werdet ihr automatisch eure Lebensplanung stärker mit Gott machen. Das ist der Punkt.
Diejenigen, die einfach zu ungeplant sind, die in den Tag hineinleben, finden hier keine Rechtfertigung. Das wird hier durchaus auch kritisiert. Denn dann nutzt du die kleine Möglichkeit, die du in deinem Leben hast, nicht.
Es gibt dazu auch Hinweise mit den anvertrauten Talenten, das Gleichnis Jesu, das genau das betrifft. Dort heißt es, du hast Talente nur für eine kurze Zeit. Das geht schnell vorüber, wie Jakobus uns hier sagt. Aber du hast sie, also nutze sie – und zwar in deiner Lebensplanung mit Gott. Beziehe Gott in deine Lebensplanung mit ein.
Deshalb steht hier nicht: »Plane nicht!«, sondern: »Wenn du planst, dann sollst du sagen: Wenn der Herr will und wir leben, dann mache ich das so und so.« Also plane, aber beziehe Gott in deine Zukunftsplanung mit ein. Das ist der entscheidende Punkt.
Damit genügt es nicht, nur diesen Satz auszusprechen. Es gibt manche Christen, die das lesen und dann sagen: »Ab jetzt sage ich bei allem, was ich plane: So Gott will, wir leben.« Sei es, dass sie zur Schule gehen wollen oder in den Urlaub fahren. Der Satz allein macht es nicht.
Natürlich kommt es auf die Motivation dahinter an. Der Satz kann auch nur eine Floskel sein. Wenn er ernst gemeint ist, dann ist das gut.
Wenn du dir wirklich bewusst bist: Ich plane nach bestem Wissen und Gewissen, aber ich weiß auch, dass es letztlich in Gottes Hand liegt. Gott sagt ja dazu oder nein.
Denn bei all den Plänen kann es sein, dass ich vorher sterbe. Die meisten Menschen, die sterben, haben noch Zukunftspläne. Und plötzlich kommt der Tod dazwischen.
Zukunftspläne kannst du auch noch mit achtzig haben. Es ist also keine Sache, die nur zwanzigjährige Menschen betrifft. Viele Menschen denken an die Zukunft, und das sollen sie auch.
Aber sei dir immer bewusst: Dein Leben ist begrenzt und schnell vorüber! Und es kommt als Christ gerade darauf an, was Gott will.
Nur ein paar Worte zu Entscheidungen: Wie erkenne ich den Willen Gottes? Das habe ich ja gestern schon angedeutet. Das möchte ich hier, bezogen auf den Text, kurz berücksichtigen.
Praktische Hinweise zur Lebensplanung im Glauben
Aus dem Text wird zunächst ganz klar, dass wir uns Gedanken über unsere Zukunft machen sollen – nicht blind in den Tag hineinleben.
Zweitens zeigt sich, dass wir logische Überlegungen anstellen können. Der Mann, von dem hier die Rede ist, plant, in die Stadt zu gehen, Handel zu treiben, Gewinn zu machen und dann zurückzukehren. Das bedeutet, er überlegt sich genau, was er tun kann. Er wirkt realistisch, denn Jakobus kritisiert nicht seine Pläne. Er sagt auch nicht, dass er das nicht erreichen wird. Stattdessen scheint er hier realistische Kriterien für seine Tätigkeit im nächsten Jahr gefunden zu haben.
Dazu gehört aber auch das, was er vergessen hat: Wir sollen immer fragen, ob das der Wille Gottes ist. Will Gott uns an dieser Stelle haben? Dabei muss eine Sache nicht einmal unmoralisch sein, damit Gott „Nein“ sagt. Zum Beispiel ist das Handeltreiben an sich nicht unmoralisch. Es wird hier nicht kritisiert, dass der Mann zu materialistisch ist oder lieber in die Bibelschule gehen sollte. Das Handeltreiben ist also per se nicht schlecht, aber es geschieht hier, ohne Gott um seinen Willen zu fragen.
Das kann in unserem Leben genauso sein. Wir planen Dinge, die an sich nicht schlecht sind – zum Beispiel einen Hausbau, einen Umzug, einen Urlaub, einen Autokauf oder eine Fortbildung – aber ohne mit Gott darüber zu sprechen. Jakobus sagt erst einmal, dass das dumm ist, weil wir nicht wissen, wie viel Zeit uns zur Verfügung steht. Es ist aber auch dumm, weil Gott vielleicht etwas Besseres für uns vorgesehen hat. Neben dem logischen Überprüfen gehört also auch das Bitten dazu – das wirklich darauf Warten und Wollen, dass Gott uns eine Antwort gibt: Was ist jetzt dran? Was soll ich tun?
Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens hat das, was wir nur mit Gott tun, Bedeutung auf Dauer. Zweitens hat Gott den viel besseren Überblick über unser Leben. Mit unserem Verstand erfassen wir nur einen kleinen Teil davon und können nur ergreifen, was jetzt wirklich relevant ist. Viele Dinge haben wir nicht in der Hand. Wir können nur einen Teil überprüfen, den anderen nicht. Deshalb sollen wir auf Gott hören, denn er kann uns diese Dinge deutlich machen.
Was bedeutet das jetzt für die konkrete Lebensplanung? Zunächst einmal sollte man eine Lebensplanung machen – und zwar eine kurzfristige, eine mittelfristige und eine langfristige. Die langfristige Planung ist meistens relativ einfach, weil man sich da nicht so sehr festlegen muss. Für die nächsten zwanzig Jahre gelten eher allgemeine Dinge, zum Beispiel: Ich will Gott verherrlichen. Das klingt sehr fromm, ist es hoffentlich auch.
Schwieriger wird es bei der mittelfristigen Planung, zum Beispiel für die nächsten fünf Jahre, oder bei der kurzfristigen Planung, etwa für die nächsten zwei bis drei Monate oder sogar den nächsten Tag. Es ist sinnvoll, einen Plan zu machen. Wer keinen Plan macht, wird schnell getrieben. Er erledigt dann nur noch das, was gerade akut ist – die nächste Mahnung, den Druck vom Chef, eine dringende Postsendung. Das kann man so machen, wirkt aber unbefriedigend und führt zu einem Schlingerkurs. Besser ist es, sich klarzumachen, was man eigentlich will – kurz-, mittel- und langfristig.
Ich empfehle, das ruhig aufzuschreiben, wenn es klar geworden ist. Wenn es noch nicht klar ist, schreibt die verschiedenen Optionen auf, die euch zur Verfügung stehen.
Wie kommt man zu diesen Optionen? Einerseits berücksichtigt man die grundsätzlichen Prinzipien, die Gott gegeben hat. Bestimmte Dinge sollen wir ganz klar in unser Leben einbeziehen. Die Herausforderung ist, dass wir als Kinder Gottes Botschafter Christi sind, wie Paulus an anderer Stelle sagt. Das heißt, wir sollen überlegen, wie wir kurz-, mittel- und langfristig andere Menschen für Jesus Christus erreichen können. Dieses Ziel ist biblisch klar. Wie man es konkret umsetzt, muss man selbst durchdenken.
Beim Berufsleben, das viele von euch ja schon entschieden haben, empfehle ich, sich zunächst Gedanken zu machen, was Gott prinzipiell von einem verlangt und was man auf keinen Fall tun soll. Bestimmte Berufe fallen von vornherein weg. Zum Beispiel Folterknecht – das ist unmoralisch und sollte ein Christ nicht tun. Prostituierte oder Bankräuber fallen ebenfalls heraus. Falls jemand damit sympathisiert hat, wird das hier erst einmal gestrichen, denn Gott ist dagegen.
Dann bleiben einige Berufe übrig. Bei denen sollte man erstens schauen, wo es eine realistische Chance gibt, hinterher zu arbeiten. Ich erinnere mich an eine Tochter, die unbedingt Tierpflegerin werden wollte. Sie machte ein Praktikum im Tierheim und wollte das unbedingt. Ich habe ihr davon abgeraten, aber sie wollte es nicht glauben. Auch die Arbeitsagentur sagte ihr, dass es in der ganzen Umgebung keine Ausbildung oder Anstellung dafür gibt. Dann hat sie den Traum aufgegeben.
Man sollte also darauf achten, was überhaupt möglich und sinnvoll ist, wo es Nachfrage oder Jobs gibt. Das sollte man in die Planung einbeziehen.
Außerdem sollte man sich fragen, was man überhaupt kann. Wenn man zum Beispiel davon träumt, fremde Länder zu bereisen und Übersetzer zu werden, aber schon Schwierigkeiten hat, Englisch zu lernen, oder bei den Grundrechenarten Probleme hat, sollte man vielleicht nicht Physik oder Mathematik studieren. Meistens merken wir schon, dass Gott uns Begabungen mitgegeben hat, die relativ deutlich sind. Diese sollten wir vernünftigerweise in unsere Lebensplanung einbeziehen.
Auch das Alter sollte man berücksichtigen. Wenn man sechzig ist, sollte man vielleicht kein zehnjähriges Studium mehr planen. Stattdessen könnte man etwas wählen, das zeitlich begrenzter ist. Wenn man älter ist und körperliche Krankheiten hat, wird Gott einen wahrscheinlich nicht als Pioniermissionar in den Kongo berufen. Dort sind die medizinischen Möglichkeiten schlecht und die Lebensbedingungen ärmlich. Wahrscheinlich beruft Gott Menschen, die dafür bereit und fähig sind.
Diese äußeren Faktoren sind nur ein Teil. Um Klarheit zu gewinnen, sollte man auch die Rückmeldungen anderer Menschen einbeziehen und nicht nur auf sich selbst hören. Manchmal täuschen wir uns, weil wir etwas so gerne wollen.
Zum Beispiel, wenn jemand keine Sprache kann, aber unbedingt Bibelübersetzer am Amazonas werden will, und dann sagt: „Ich habe es bisher nicht geschafft, aber jetzt werde ich es schaffen. Wenn ich Bibelübersetzer bin, bemühe ich mich richtig und dann klappt das.“ Oder jemand sagt fromm: „Ich habe ja den Heiligen Geist, der wird mir helfen, und vielleicht bekomme ich die Gabe der Zungenrede.“ Gott kann das alles tun, und ich will nicht kleinmütig sein. Aber normalerweise braucht Gott die Fähigkeiten, die er uns gegeben hat. Wenn Gott etwas anderes vorhat, macht er das sehr deutlich.
Da wir die Dinge nicht immer klar sehen, ist es gut, die Rückmeldung von anderen zu bekommen. Wenn mehrere Leute sagen, dass man keine Ahnung von Sprachen hat, sollte man ihnen glauben. In den meisten Fällen stimmt das. Wenn mehrere Leute sagen, dass man sportlich nicht besonders ist, sollte man das auch annehmen. Das Bild, das andere von uns haben, trifft oft eher zu als unser eigenes, denn unser Bild wird oft von dem bestimmt, was wir gerne wollen.
Beziehe also Folgendes ein: Was ist nötig? Was kann ich? Wofür hat Gott mich begabt? Probiere Dinge aus, um das kennenzulernen. Berücksichtige deine Lebenszeit und Lebenssituation. Höre auf andere Menschen.
Wenn du all das bedacht hast, kommt spätestens oder begleitend dazu der geistliche Aspekt. Der geistliche Aspekt ist: Du hast erst einmal aus der Bibel überprüft, was auf keinen Fall geht. Es gibt biblische Grenzen. Dann betest du und bittest Gott, dir deutlich zu machen, wohin du gehen sollst. Das tut er auf verschiedene Weise.
Manchmal wird dir plötzlich ganz klar, was dein Job ist oder wer dein Partner ist. Manchmal bestätigt Gott deine Planungen, und alles läuft glatt. Du bekommst Ermutigung. Manchmal wirkt Gott durch Geschwister oder andere Menschen.
Ein Beispiel: Meine Entscheidung, Theologie zu studieren, kam im Wesentlichen durch einige Geschwister der Gemeinde, die ich damals besucht habe. Ich hatte das ursprünglich nicht vor, sondern wollte Lehramt studieren. Mehrere Geschwister kamen unabhängig auf mich zu und sagten: „Michael, du solltest Theologie studieren.“ Das war für mich ein Wink Gottes. Ich dachte: „Das ist eine gute Sache, nicht unmoralisch, ich bin jung genug, habe Abitur, das wäre möglich.“ Im Nachhinein war es Gottes Führung und richtig. Damals hat Gott mir das nicht direkt klar gemacht, sondern anderen Geschwistern, die es mir dann gesagt haben. Danach habe ich meine Entscheidung getroffen.
Deine Fähigkeiten und dein Denken sollen eine Rolle spielen, ebenso wie Gottes Wirken – durch andere, durch die Bibel, durch Gebet und durch Umstände, die er deutlich macht.
Denkt nicht, dass Planung aufgehört hat, wenn ihr über zwanzig seid. Die großen Entscheidungen sind vielleicht schon getroffen – die meisten haben ihren Partner, viele haben einen Beruf, manche sind schon fertig damit und draußen im Leben. Aber denkt daran: Solange Gott euch hier auf der Erde das Leben schenkt, will er mit euch etwas erreichen.
Es gibt keine Verfallsfrist. Immer wenn Gott dich hier auf der Erde hat, will er mit dir etwas erreichen. Das muss nicht unbedingt das sein, was du in den letzten zwanzig Jahren gemacht hast. Es kann auch etwas Neues sein. Sei offen dafür, dass Gott neu führt und neue Aufgaben gibt.
Denkt an Mose: Er bekam mit achtzig noch seinen Hauptjob, als das Volk Israel aus Ägypten zu befreien und wegzuführen war. Man könnte sagen, er war auch unter zwanzig geworden, aber immerhin zwei Drittel seines Lebens waren schon vorbei. Wenn man das auf unser Durchschnittsalter überträgt, wäre das Ende 50, Anfang 60. Noch einmal einen Hauptjob zu beginnen – das ist doch etwas!
Also, auch wenn ihr älter seid, schadet es nicht, neu zu beginnen. Ihr müsst nicht wie Mose sein, vielleicht ist euer Job auch kurzfristiger.
Ihr merkt schon, ich halte hier eine Werberede: Auch wenn ihr im Pensionsalter seid, kommt zur Bibelschule Brak und macht hier eine Ausbildung!
Peter hat mich darauf hingewiesen – danke für die Unterstützung! Das kann wirklich für manche von euch dran sein. Wir hatten immer wieder Leute, die schon im Rentenalter hier waren. Es ist kein Muss, ihr müsst nicht unbedingt hierher kommen. Aber denkt daran: Es ist nicht nur der Lebensabend, in dem die Zeit von selbst vergeht. Ihr habt hier noch einen Job, solange ihr auf der Erde lebt.
Es gilt, zu erkennen, welcher Job das ist, wo ihr euch einbringen sollt und was ihr tun sollt. Bittet Gott darum und trefft ernsthafte Entscheidungen. Und dann macht es.
Genau das will Jakobus uns hier sagen: Plane! Ich habe euch jetzt einige Punkte genannt, wie man plant. Dann macht das. Aber plant nicht nur mit eurem Verstand – das ist nur ein Faktor – sondern bezieht Gott mit ein. Auf den Ebenen allgemeine ethische Aussagen, Nächstenliebe, Gebet und so weiter.
Verantwortung im Handeln: Gutes tun und Sünde vermeiden
Am Ende dieses Abschnitts, und somit auch am Ende des gesamten vierten Kapitels, gibt es den Hinweis: Wer Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es eine Sünde. Das ist ein ganz spezieller Vers in der Bibel, der in dieser Deutlichkeit wohl einzigartig ist. Er zeigt uns, dass wir nicht nur verantwortlich sind für das, was wir falsch machen, sondern auch für das, was wir unterlassen.
Manche meinen, sie seien fein raus, weil sie selten sündigen. Doch vielleicht ist gerade deine größte Sünde das, was du nicht tust und tun solltest. In dieser Hinsicht sündigen wir wahrscheinlich alle am häufigsten. Wenn ihr mit Gott leben wollt, wird euch der Heilige Geist täglich Dinge zeigen, die gut zu tun wären. Wenn ihr sie dann nicht tut, ist das eine Sünde.
Der Anspruch Gottes geht also viel weiter, als nur Fehler zu vermeiden. Er fordert, dass wir das Positive, was er uns vor Augen führt, auch umsetzen und tun. Wenn wir das nicht tun, ist es ebenfalls Sünde.
In letzter Zeit erinnere ich mich immer wieder daran. Ich hatte mit einer unserer Töchter über Sünde gesprochen. Irgendwie kamen wir darauf, und sie sagte: „Papa, du sündigst doch nicht.“ Ich antwortete: „Doch, ich sündige auch.“ Sie fragte: „Was denn zum Beispiel?“ Doch sie sagte nie „Ja, genau“, wenn ich ihr Beispiele gab. Das fand ich natürlich toll, weil sie das von mir dachte. Aber ich musste sie enttäuschen und sagen, dass ich schon sündige.
Dann fragte sie nochmal: „Was denn?“ Da fiel mir sofort dieser Vers ein. Ich sagte zu ihr: „Siehst du, manchmal weiß ich genau, was dran wäre, was gut wäre, und ich tue es nicht.“ Das ist auch eine Sünde bei Gott.
Sünde ist also nicht nur die große Unmoral. In dem Sinn hat sie Recht: Ich nehme keine Drogen, betrinke mich nicht und mache auch sonst keine unmoralischen Sachen. Ich habe nicht vor, solche Dinge zu tun, nur um zu sündigen. Aber an diesem Punkt ist es etwas ganz Herausforderndes, dran zu bleiben, zu erkennen, was heute dran ist, was in diesem Moment dran ist, und es dann auch zu tun.
Gottes Ziel ist es, dass wir im Einklang mit ihm denken und leben. Das heißt nicht nur, auf bestimmte Dinge zu verzichten. Das eigentliche Ziel ist, dass wir positiv etwas tun, was Gott gerne will. Das zeigt er uns durch sein Wort, unser Gewissen, das, was wir gelernt haben, und durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt.
Das ist eine riesige Herausforderung. Seid dafür offen und denkt daran: Es bewahrt auch vor falscher Selbstsicherheit, wenn man das im Kopf behält und immer vor Augen hat. Es genügt nicht, nicht zu lügen, nicht zu stehlen, nicht zu morden oder nicht die Ehe zu brechen. Vielmehr gibt es noch viel mehr, was Gott erreichen will.
Das ist auch das Thema des Jakobusbriefs, der uns immer wieder in jedem Kapitel deutlich macht: Dein Leben – darauf kommt es an. Nicht nur, was du im Kopf hast, sondern auch, wie du es umsetzt und was du tust. Das ist das eigentliche Ziel, das der Heilige Geist in deinem Leben erreichen will.
Du sollst nicht nur so gerade eben noch mit „brennenden Haaren“ in den Himmel gerettet werden, sondern dein Leben soll sich grundsätzlich verändern und im Einklang mit Gott gebracht werden.
Warnung vor falschem Umgang mit Reichtum
Dann haben wir den nächsten Abschnitt, Kapitel 5. Ich lese vor, Kapitel 5, Verse 1 bis 6:
Wohlan nun, ihr Reichen, weint und heult über das Elend, das über euch kommt. Euer Reichtum ist verfault, und eure Kleider sind zum Mottenfraß geworden. Euer Gold und Silber ist verrostet, und euer Rost wird gegen euch Zeugnis ablegen und euer Fleisch fressen wie Feuer. Ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen. Siehe, der Lohn der Arbeiter, die euch die Felder abgemäht haben, ist vor euch zurückbehalten worden. Er schreit, und das Rufen der Schnitter ist dem Herrn der Herrscharen zu Ohren gekommen.
Ihr habt euch dem Genuss hingegeben und üppig gelebt auf Erden. Ihr habt eure Herzen gemästet wie an einem Schlachttag. Ihr habt den Gerechten verurteilt und getötet, obwohl er euch nicht widerstanden hat.
Das waren ziemlich harte Worte, das muss ich mir jetzt merken. Dieser Text eignet sich besonders gut für eine Andacht bei einem Kreis selbständiger Unternehmer oder so. Das wäre doch etwas, oder? Naja, nicht nur, das wäre ja böse.
Also ich betone hier noch einmal: Jakobus sagt hier wirklich eindringlich, wenn ihr das durchlest, ist es ja wirklich eindringlich. Er macht deutlich, wie wenig wir auf Reichtum Wert legen sollen.
Aber ich erinnere euch der Ausgewogenheit halber daran, dass Jakobus selbst in seinem Brief zweimal reiche Männer als Vorbilder nennt. Einmal im nächsten Abschnitt nennt er Hiob, und etwas früher hat er Abraham genannt – beides reiche Männer, die er vorbildlich nennt.
Damit will ich nur deutlich machen: Jakobus ist nicht per se dagegen, dass wir reich sind, wenn Gott uns das schenkt. Der entscheidende Kern ist vielmehr, dass jemand reich ist und auf den Reichtum vertraut. Der Reichtum wird zum Lebensziel und Lebenszweck, ja sogar noch schlimmer: Durch das Streben nach Reichtum lässt man sich verführen, auch unrechtmäßige Wege zu gehen, um den Reichtum zu mehren. Das ist der Punkt.
Also: Wenn Gott uns beschenkt, müssen wir nicht generell ein schlechtes Gewissen haben. Wir können uns darüber freuen. Wir haben natürlich auch Verantwortung, denn Besitz ruft Verantwortung hervor. Wir können uns darüber freuen. Hier wird nur der falsche Umgang mit Reichtum kritisiert.
Als ersten Punkt denkt an das Elend, das über euch kommt. Warum? Weil der Reichtum verfault ist, eure Kleider vom Mottenfraß zerfressen wurden. Jetzt könnte man sagen: Ja, das, was ich habe, wird doch nicht von Motten zerfressen.
Damals waren das zwei Beispiele für das, was Reichtum ausmachte. Wenn du damals wohlhabend warst, sah man das nicht am Auto – das gab es ja noch nicht, vielleicht am Pferdewagen, den du hattest. In erster Linie zeigte sich Reichtum an der Festtagskleidung. Das sehen wir auch im Alten Testament: Dort wurden manchmal Könige mit Festtagskleidern beschenkt. Das war ein Äquivalent für Reichtum. Diese Kleider waren bestickt mit Perlen, Gold und anderem. Gemeint sind diese Festtagskleider, nicht die normale Kleidung, die wir heute tragen.
Und dann ist da noch das Gold und Silber. Gold und Silber waren damals die Währung. Papiergeld gab es noch nicht. Es war Hartgeld, meistens in Form von Edelmetallen.
Hier sind also zwei Dinge genannt, die damals Reichtum ausmachten. Man könnte natürlich auch sagen: Jakobus, du hast von Chemie wenig Ahnung, denn da steht: „Euer Gold und Silber ist verrostet.“ Bei den Motten können wir noch glauben, dass sie die Kleider fressen, aber Rost auf Gold und Silber?
Er will uns keine Lektion in Chemie geben, sondern das, was dahintersteht. Rein materiell war das durchaus möglich, weil das meiste Gold und Silber damals unrein war. Das heißt, es waren Legierungen darin, sodass es durchaus vorkommen konnte, dass Korrosion auftrat und sie zerfielen. Das ist einmal der physische Aspekt.
Ich glaube aber, der Hauptgedanke geht noch viel weiter. Der Hauptgedanke soll uns vor Augen führen, dass spätestens, wenn Jesus wiederkommt, alles Vergängliche vergeht.
Da lesen wir in der Offenbarung: Die Erde wird mit Krachen zergehen, und die Elemente werden zerschmelzen. Dann ist davon nichts mehr da.
Meistens geht das sogar viel schneller. Manchmal verprassen die Erben alles, weil sie nicht schätzen, was sie geerbt haben. Oder es kommt eine Wirtschaftskrise. Manche unserer Eltern und Großeltern haben das erlebt. Sie haben die Weltwirtschaftskrise erlebt und danach den Zweiten Weltkrieg. Und jedes Mal war alles plötzlich weg.
Uns soll vor Augen geführt werden, wie flüchtig auch unser Reichtum ist. Deshalb ist Reichtum an sich nicht schlecht. Aber wir sollen nicht darauf bauen. Du sollst nicht auf etwas bauen, das flüchtig ist, schnell weggehen kann, zerfällt und keinen dauerhaften Wert hat.
Hier ist eigentlich das Wort Jesu gemeint: Schaffe Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen, und nicht auf Erden. Das ist das Hauptziel.
Aber wie gesagt: Du kannst reich sein und mit dem arbeiten, was Gott dir gegeben hat. Setze deinen Reichtum gut ein. Es ist keine Schande, reich zu sein. Baue dein Leben nur nicht darauf. Bilde dir nicht ein, dass Reichtum die eigentliche Grundlage für deinen Sinn, dein Lebensziel oder sonst etwas ist.
Als Nächstes wird gesagt: Die Leute, die nach Reichtum gieren oder schon viel haben, laufen häufig Gefahr, sich auf Kosten anderer zu bereichern. Also nicht auf Kosten ihres eigenen Lohnes oder des Segens Gottes, sondern indem sie andere unterdrücken, ausbeuten oder übervorteilen und dadurch persönlichen Gewinn erzielen.
Das gibt es immer wieder, in vielen Ländern der Welt, auch in Deutschland. Nehmen wir zum Beispiel Finanzbetrüger. Die gibt es überall.
Ich weiß nicht, ob ich euch das schon erzählt habe: Vor etwa zwei Jahren hatte ich mit einem zu tun, der im christlichen Bereich sehr viel Geld abgezockt hat. Sehr viel Geld heißt für mich konkret 16 Millionen Euro. 16 Millionen sind schon eine Stange Geld, würde ich sagen.
Er ist von Gemeinde zu Gemeinde gezogen und hat ein ganz tolles Finanzkonzept vertreten. Es sollte immens viel Geld abwerfen. Nebenbei sollte auch die Mission finanziert und unterstützt werden – also ganz toll.
Viele Christen haben investiert. Ein Bibelschüler kam zu mir und sagte, ihm sei angeboten worden, nur 10 Euro zu investieren. Allein von den Zinsen würde er die ganze Bibelschule finanzieren können.
Ein anderer ehemaliger Teilnehmer sagte, er würde gerne in die Mission gehen. Da wurde ihm gesagt: Gib mir 20 Euro, und bis zu deinem Lebensende werde ich alle Kosten für die Mission bezahlen. Regelmäßig.
Natürlich geht das rein rechnerisch gar nicht. So viele Zinsen gibt es bei einer normalen Anlage nicht. Aber viele Christen waren gutgläubig, und weil ein Christ dafür geworben hat, glaubten sie ihm.
Ich hatte davor gewarnt und mir Ärger eingehandelt. Er schimpfte auf mich, wollte zum Rechtsanwalt gehen und mich verklagen. Einige Leute sind hinterher froh, dass sie das nicht gemacht haben.
Das war vor eineinhalb Jahren im Sommer. Dann war Ende mit der Sache. Die Staatsanwaltschaft Köln recherchierte, und inzwischen ist Anklage erhoben. 16 Millionen Euro sind weg.
Was ich euch sagen will: Es gibt Leute, die unrechtmäßige Wege wählen, um wohlhabend zu werden. Dieser Mann hat davon großzügig gelebt. Bis heute weiß man nicht, wo das Geld geblieben ist. Vielleicht liegt es auf den Bahamas und wartet nur darauf, dass er es wieder abheben kann. Niemand weiß es genau.
Der Mann hatte vor zehn Jahren schon einmal ein anderes Muster, um an Geld zu kommen.
Ich will ihn nicht nur als Beispiel nennen, sondern sagen: Das ist eine Versuchung. Leute, die schnell reich werden wollen, sind häufig bereit, ihr Gewissen zu übergehen und falsche Dinge zu tun.
Das Beispiel, das hier erwähnt wird: Ein Mann, der auf seinem Großgrundbesitz Arbeiter anstellte, um die Ernte einzubringen. Als sie ihre Arbeit getan hatten, sagte er: „Geld bekommt ihr nicht.“ Das heißt, er erzielte noch mehr Gewinn, indem er die Unkosten minimierte.
Das wäre vielleicht eine Idee für manchen Arbeitgeber heute – wobei manche das auch so machen. Professionelle Betrüger lassen Zulieferer liefern, bezahlen sie nicht, ihre Mitarbeiter arbeiten und bekommen keinen Lohn. Sie kassieren das Geld ab, und irgendwann ist kein Geld mehr da. Dann heißt es: „Wir müssen verzichten.“
Das gibt es tatsächlich in diesem Sinne. Ich hoffe, ihr gehört nicht zu diesem Klientel.
Was uns hier vor Augen geführt werden soll, gilt vielleicht auch auf der Ebene, auf der ihr arbeitet: Passt eure moralischen Vorstellungen nicht an euren Gewinn an. Gebt euch lieber mit weniger zufrieden und behaltet ein reines Gewissen.
Das ist das, was hier hintersteckt. Die Gefahr, wenn man reich werden will, ist, in Sünde zu fallen und falsche Dinge zu tun.
Hier steht nicht nur, dass das eine Sünde gegenüber den Menschen ist. Es heißt auch, dass das dem Herrn zu Ohren gekommen ist.
Das ist ein Problem.
Also: Erstens ist das Ganze vergänglich.
Zweitens besteht die Versuchung, unrechtmäßig noch mehr Geld zu verdienen, manchmal sogar auf Kosten anderer, die es eigentlich verdient hätten.
Drittens wird hier noch erwähnt, dass sie sich dem Genuss hingegeben und üppig auf Erden gelebt haben. Sie haben ihre Herzen gemästet wie an einem Schlachttag.
Das klingt ähnlich wie die Geschichte vom reichen Mann und dem Armen Lazarus.
Das Hauptproblem ist: Sie haben den irdischen Genuss zum eigentlichen Ziel ihres Lebens gemacht.
Das Problem ist nicht, dass sie gegessen und getrunken haben. Das Problem ist, dass sie Gott vollkommen vergessen haben.
Genau wie bei dem reichen Mann wird nicht gesagt, dass er besonders unmoralisch war. Es wird nur gesagt, dass er nur daran dachte, wie er das Geld maximieren und das Leben genießen kann.
Das ist der Hauptirrtum.
Auch wenn du sagst: „Ich bin gar nicht unmoralisch, ich denke nur darüber nach, wie ich das Leben besser genießen kann“, ist das schon ein Problem.
Das Hauptziel unseres Lebens ist nicht, Spaß zu haben. Spaß kann es nebenbei geben, Gott ist dagegen nicht, aber es darf nicht das Hauptziel sein.
Hier machen manche Reiche das zum Hauptziel ihres Lebens. Das heißt: Hauptsache, ich habe viel, und setze alles daran.
Also: Warnung vor gottlosem Reichtum ist das, was hier in Kapitel 5, Verse 1 bis 6, steht.
Ich betone noch einmal: Reichtum ist nicht schlecht. Aber pass auf, Reichtum kann schnell zu unmoralischem Verhalten verführen.
Wenn man sich nur darauf konzentriert, unrechtmäßige Wege wählt oder in erster Linie nur an das eigene Vergnügen denkt, das man mit Reichtum erreichen kann, dann führt der Reichtum von Gott weg.
Dann ist es ein gottloses Leben.
Geduld und Hoffnung auf die Wiederkunft Christi
Nächste Stelle ist dann Kapitel 5, Vers 7 und folgende. Ich lese einfach mal Vers 7 bis zum Ende, Vers 20, und komme dann auf die einzelnen Unterpunkte zu sprechen.
So wartet nun geduldig, ihr Brüder, bis zur Wiederkunft des Herrn. Siehe, der Landmann wartet auf die köstliche Frucht der Ernte und geduldet sich ihretwegen, bis sie den Früh- und Spätregen empfangen hat. So wartet auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen, denn die Wiederkunft des Herrn ist nahe. Seuft nicht gegeneinander, Brüder, damit ihr nicht verurteilt werdet. Siehe, der Richter steht vor der Tür.
Meine Brüder, nehmt auch die Propheten, die im Namen des Herrn geredet haben, zum Vorbild des Leidens und der Geduld. Siehe, wir preisen die Glückseligen, welche standhaft ausharren. Von Hiobs standhaftem Ausharren habt ihr gehört, und ihr habt das Ende gesehen, das der Herr für ihn bereitet hat. Denn der Herr ist voll Mitleid und Erbarmen.
Vor allem aber, meine Brüder, schwört nicht, weder beim Himmel noch bei der Erde, noch mit irgendeinem anderen Eid. Euer Ja soll ein Ja sein und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht über ein Gericht fallt.
Leidet jemand von euch Unrecht, so soll er beten. Ist jemand guten Mutes, so soll er Psalmen singen. Ist jemand von euch krank, so soll er die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen lassen. Sie sollen für ihn beten und ihn dabei mit Ölsalben im Namen des Herrn salben.
Das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten. Wenn er Sünde begangen hat, so sollen sie ihm vergeben werden.
Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Das Gebet des Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.
Elia war ein Mensch von der gleichen Art wie wir, und er betete inständig, dass es nicht regnen sollte. Und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht im Land. Er betete wiederum, da gab der Himmel Regen, und die Erde brachte ihre Frucht.
Brüder, wenn jemand unter euch von der Wahrheit abirrt und es führt ihn einer zur Umkehr, so soll er wissen: Wer einen Sünder von seinem Irrweg zur Umkehr führt, der wird eine Seele vom Tod erretten und eine Menge Sünden zudecken.
Leben in Erwartung der Wiederkunft und Umgang mit Leid
Hier werden verschiedene Themen angesprochen. Jakobus ist gegen Ende seines Briefes und möchte noch einmal einige Punkte benennen, die ihm wichtig auf dem Herzen liegen. Grundsätzlich geht es ihm immer noch um dasselbe: Wie können wir konsequent als Christen leben? Dabei nimmt er jetzt verschiedene andere Themen auf.
Ein Thema war der Umgang mit Reichtum, das er gerade behandelt hatte. Nun führt er uns vor Augen, dass wir unser ganzes Leben nicht nur unter dem Gedanken führen sollen, dass unser Leben endlich ist, sondern auch unter dem Gedanken, dass Jesus bald wiederkommt. Er sagt: „Der Richter steht vor der Tür.“ Die Wiederkunft des Herrn ist nahe.
Man könnte natürlich als kluge Christen sagen: Jakobus, das hast du vor zweitausend Jahren gesagt, das ist doch schon gar nicht geschehen, warum sollen wir das heute noch beachten? Ich glaube, das Wesentliche steckt gar nicht darin, dass Jesus morgen tatsächlich wiederkommt. Vielmehr ist die pädagogische Wirkung dieses Gedankens entscheidend.
Das finden wir auch bei den Endzeitreden Jesu. Dort nimmt er das Beispiel eines Knechts, der seine Mitknechte schlägt, und plötzlich kommt der Herr zurück und richtet ihn. Der Herr kommt zurück. Damit soll vor Augen geführt werden: Wenn du jederzeit damit rechnest, dass Jesus wiederkommt, wirst du dein Leben anders führen, als wenn du davon ausgehst, dass es noch endlos lange dauert.
Genau deshalb wendet Jakobus diesen Gedanken an. Er nennt keinen konkreten Zeitpunkt, sondern sagt: „Seufzt nicht gegeneinander, Brüder, damit ihr nicht verurteilt werdet, denn siehe, der Retter steht vor der Tür, der Richter.“ Das heißt, die Auswirkung, die der Gedanke an das Kommen Jesu bei uns auslöst, ist das Eigentliche, worauf es hier ankommt.
Ich kann euch versprechen: Wir sind der Wiederkunft Jesu heute so nah wie nie zuvor. Das kann ich mit Sicherheit sagen. Allerdings kann ich euch nicht mit Sicherheit sagen, wann es genau so weit sein wird. Erwartet ihn nicht nur, weil er dann wirklich kommt, sondern weil dieser Gedanke euer Denken, euer Lebensgefühl und eure Lebensplanung verändern wird.
Wenn ihr damit rechnet, dass Jesus bald wiederkommt, werdet ihr andere Entscheidungen treffen, euer Leben anders planen und manche Dinge als nebensächlich beiseite lassen. Und genau das ist der Punkt.
Jakobus sagt auch: „Seufzt nicht gegeneinander.“ Was meint er damit? Streitet nicht so viel in der Gemeinde. Stellt euch vor, Jesus würde morgen wiederkommen – welchen Sinn hätte dann der Streit noch? Manche Streitigkeiten würden plötzlich nebensächlich werden und keine große Rolle mehr spielen.
Das gilt für die Brüder in der Gemeinde. Ich würde empfehlen, macht das genauso auch zuhause und in der Familie. Manche Streitpunkte erübrigen sich dann, man braucht gar nicht mehr zu streiten, weil man merkt, dass es doch nicht so wichtig ist.
Überprüft doch mal die Dinge, die euch wahnsinnig wichtig sind. Wenn Jesus morgen, übermorgen oder nächste Woche wiederkäme, würden sie wahrscheinlich keine große Rolle spielen. Gebt diesen Dingen einfach weniger Wert. Manchmal ist es schwierig, etwas zu verändern, aber manchmal ist es möglich. Ihr werdet merken, dass euch dabei kein Zacken aus der Krone fällt. So schlimm ist es dann auch nicht.
Ein Beispiel: Das war nicht nur wegen dem Ende der Welt, sondern auch wegen der Kürze des Lebens. Meine Frau und ich hatten uns häufiger unterhalten – wir unterhalten uns ab und zu und streiten auch mal über verschiedene Dinge. Eine Sache war, dass meine Frau sehr viel Wert darauf legte, dass ich meine Socken nicht einfach im Schlafzimmer liegen lasse.
Viele denken, es ist praktischer, wenn die Sachen morgens schon an Ort und Stelle sind. Aber meiner Frau war es wichtig, dass ich die Socken möglichst leicht zur Wäsche bringe, also zum Beispiel im Badezimmer liegen lasse. Das zu verändern war eine meiner Motivationen, zu sagen: Es lohnt sich nicht, darüber zu streiten.
Es ist zwar praktischer, die Socken liegen zu lassen, aber meiner Frau ist es wichtig, und letztendlich ist das nicht so entscheidend. Also tue ich das. Es ist ein bisschen mehr Aufwand und Arbeit, aber es schadet ja nicht.
Das ist ein Beispiel, wo es im Alltag Dinge gibt, die keine große Bedeutung haben, an denen man aber festhalten kann – entweder weil man so gewohnt ist oder davon überzeugt ist. Viele dieser Reibereien nehmen viel Zeit, Energie und Kraft weg. Wir werden sie nie ganz eliminieren können. Es wird immer genügend Dinge geben, über die wir uns streiten können.
Das wird nie aufhören im Leben, denn wir können unterschiedliche Meinungen haben. Aber minimiert das doch, lasst ein paar Sachen wegfallen, nehmt sie nicht so wichtig und nehmt euch selbst nicht so wichtig. Das ist die Botschaft von Jakobus, wenn er sagt: „Seufzt nicht gegeneinander, Brüder, denn ihr wisst, bald steht der Richter vor der Tür, bald ist Jesus da.“ Das sollte keine so große Rolle in eurem Leben spielen.
Er sagt auch, wir warten auf die Ernte. Jetzt sind wir noch in der Zeit, in der die Ernte noch nicht da ist. Er spricht von Früh- und Spätregen. Manche, die Israel nicht kennen, wissen nicht genau, was das bedeutet. Es heißt nicht, dass es morgens und abends regnet, sondern der Frühregen ist normalerweise der Regen im November, der Spätregen der im Februar.
In Israel gibt es eine Regenzeit, in der es viel regnet, und außerhalb dieser Zeit regnet es sehr wenig. Die Regenzeit ist im Winter. Der Frühregen und der Spätregen sind wichtige Zeiten für die Bauern. Sie müssen darauf achten, denn damals war man mehr auf die Feuchtigkeit angewiesen als heute, wo es Bewässerungsanlagen gibt.
Der Bauer wusste genau: Ich muss auf den Frühregen warten und schnell pflanzen, damit die Saat aufgeht. Dann muss ich alles unter Dach und Fach bringen, bevor der Spätregen kommt. Danach folgt eine trockene Zeit, in der kaum noch etwas wächst.
Genauso sagt Jakobus, soll es auch bei uns sein: Wenn du die Zeichen der Zeit erkennst und weißt, dass das Ende bald kommt – also der Spätregen, die Erntezeit –, dann streng dich besonders an und vertue deine Zeit nicht mit Nebensächlichkeiten.
Dieses Bild wird auf die Planung unseres Lebens übertragen. Denk daran: Die Zeichen der Zeit deuten darauf hin, dass Jesus bald wiederkommt, auch wenn wir nicht genau wissen wann. Berücksichtige das in deinem Leben. Jetzt ist bald die Zeit der Ernte, also bring noch so viel ein wie möglich.
Das ist der Gedanke, der dahintersteht. Und dann warten wir auf die Wiederkunft Jesu.
Vorbild der Propheten und Umgang mit Leid und Wahrheit
Dann kommt als Nächstes die Sache mit den Propheten. Interessanterweise wird hier nicht dargestellt, wie großartig die Propheten gelebt haben. Stattdessen sind sie ein Vorbild in Leiden und Geduld.
Wir preisen die Glückseligen, die standhaft ausharren. Hiob wird als Beispiel genannt. Ich habe ja nebenbei erwähnt, dass Hiob reich war. Hier wird auch gesagt: Schau auf das Ende bei Hiob – das Ende, das der Herr für ihn bereitet hat, nämlich der Segen Gottes und der Reichtum, also die Belohnung.
Wir werden unsere Belohnung zum größten Teil hier auf der Erde, aber auch in der Ewigkeit bekommen. Uns sollen diese Menschen als Vorbild für Leiden und Geduld dienen. Jakobus will uns ein realistisches Bild des normalen Christenlebens vor Augen führen. Im normalen Christenleben gibt es ein entsprechendes Maß an Leid.
Was du brauchst, um das Leid zu ertragen, ist Geduld. Hiob hat ja über alle Maßen gelitten. Zum Glück mutet Gott den meisten von uns so etwas nicht zu. Aber denk daran: Die wesentlichen Versprechen in der Bibel lauten nicht: „Wirst du Christ, dann bist du immer gesund, immer reich, immer glücklich, hast viele Freunde und alles gelingt dir.“
Manche Christen wünschen sich das oder werben sogar mit solchen Versprechen für den christlichen Glauben. Aber ich kenne keine Stelle, die so etwas sagt. Dass Gott uns segnet, finden wir schon. Aber der Segen bezieht sich viel eher auf geistliche Dinge, nicht auf das, was ich äußerlich als Segen betrachte.
Wenn ihr euch die meisten Menschen anschaut, auch die Vorbilder des Glaubens im Alten Testament – der allergrößte Teil von ihnen hat gelitten und ist verfolgt worden. Einige wenigen ging es gut, manchen am Ende, manchen am Anfang, manchen gar nicht.
Von den neutestamentlichen Aposteln wissen wir keinen einzigen, dem es sein Leben lang gut ging. Alle Apostel wurden umgebracht. Der einzige, der eines natürlichen Todes starb, war, soweit wir wissen, Johannes. Alle anderen wurden verfolgt, eingesperrt, gefoltert und getötet.
Jesus sagt ja auch: „Mich haben sie verfolgt, euch werden sie auch verfolgen.“ Das ist ein Versprechen, das Jesus gegeben hat. Das soll uns auf eine realistische Ebene führen. Habt keine falschen Erwartungen, was das christliche Glaubensleben angeht.
Ja, Gott lässt euch nicht allein. Ja, Gott hilft euch mit Rat und Tat. Aber ihr werdet als Christen leiden müssen und manchmal sogar mehr als Nichtgläubige.
Das ärgert ja schon manche Gläubige in der Zeit des Alten Testaments. Lest ihr zum Beispiel den Psalm: „Warum geht es dem Ungläubigen so gut? Ich bin fromm, und statt dass es mir gut geht, leide ich. Der Nichtfromme hingegen feiert, ist wohlhabend, gesund, und mir geht es schlecht.“ Das sind viele Klagepsalmen, die ihr durchlesen könnt.
Dann heißt es immer wieder: „Ja, aber wir schauen aufs Ende.“ Am Ende hat Gott mich getröstet. Genau, das stimmt auch. Darauf sollen wir schauen. Aber während dieser ganzen langen Phase heißt das oft, als Christ mit Mühe und Problemen umzugehen. Damit müssen wir rechnen.
Ich sage euch das, damit ihr nicht so schnell zusammenbrecht, wenn es Probleme gibt. Damit ihr nicht so schnell frustriert seid und aufgebt, wenn Schwierigkeiten auftreten, sondern daran festhaltet.
Das ist es, was Jakobus hier sagt. Das ist auch das, was Jesus uns gesagt hat. Aber denkt daran: Ihr seid damit nicht allein. Gott hilft euch.
Und das ist auch das, was jetzt danach kommt, in Vers 13. Dort steht, was wir tun sollen, wenn wir ein Problem haben. Und Gott ist da.
Wahrhaftigkeit im Reden und Umgang mit Schwüren
Dazwischen gibt es noch den Hinweis, dass wir nicht schwören sollen. Das finden wir auch bei Jesus ganz ähnlich. Ich habe euch ja gesagt: Der Jakobus, der hier schreibt, ist ein Bruder Jesu. Das heißt, er hat das wahrscheinlich mitgehört und wusste, wie Jesus gepredigt hat. Und auch Jesus sagt, dass er nicht schwört.
Jetzt gibt es natürlich einige, die ganz konkret fragen: Was ist denn, wenn wir zur Bundeswehr gehen oder Beamte werden? Müssen wir da nicht schwören? Das ist damit in erster Linie nicht gemeint. Hier ist eigentlich gemeint – wenn ich es mal auf Deutsch übersetze –, dass du so reden sollst, dass alles, was du sagst, absolut wahrhaftig und glaubwürdig ist. Das ist damit gemeint.
Denn der, der schwört, kann schnell in Versuchung geraten zu sagen: „Es gibt jetzt unterschiedliche Stufen von Wahrheit.“ Jesus erwähnt das ja in der Bergpredigt noch ausführlicher. Die einen schwören beim Tempel, die anderen beim Gold des Tempels und wieder andere beim Himmel. Je nachdem, bei wem du schwörst, ist der Grad deiner Zuverlässigkeit höher.
Und jetzt muss man das ganz genau einschätzen. Das kennt ihr vielleicht auch von manchen Kindern. Einige unserer Kinder hatten das eine Zeit lang auch mal: Sie erzählen irgendetwas, und dann kommen nach allen möglichen Bestätigungen Aussagen wie „Das ist wirklich so, glaubt mir, das stimmt wirklich.“ Also es müssen alle möglichen Bestätigungen sein. Das klingt doch fast danach, dass man ohne diese Bestätigung nicht genau weiß, ob es stimmt.
Genau dagegen will sich Jesus wenden, und hier Jakobus auch. Nämlich zu sagen: Alles, was du sagst, soll zuverlässig und glaubwürdig sein. Das heißt natürlich nicht, dass Jakob gegen irgendeinen Scherz ist. Aber manche Scherze gehen so weit, dass man gar nicht mehr genau weiß, ob es ein Scherz ist.
Kennt ihr das vielleicht auch? Dann erzählt euch jemand eine Geschichte, ihr glaubt sie, und danach sagt er: „Ah, Scherz, war ja nicht so gemeint.“ Wenn es gar nicht auffällig ist, mag das ja in Ordnung sein. Aber man kann das natürlich auch benutzen, um Leute wirklich in die Irre zu führen. Und hinterher leidet deine Glaubwürdigkeit darunter.
Dann erzählst du wieder eine Geschichte, und der Nächste denkt schon: „Das ist auch wieder ein Scherz, was er sagt.“ Genau das ist der Punkt. Denn du stehst ja nicht nur für dich selbst da, sondern auch für Gott. Wenn du dauernd nur Scherze machst, die andere nicht einordnen können, oder unwahrhaftig bist, wie soll dir dann jemand glauben, wenn du über Jesus Christus redest?
Wenn du sagst, Jesus sei auferstanden, denkt der andere vielleicht gleich: „Scherz. Auferstehen kann ja niemand, also geht das wohl nicht.“ Alles, was du sagst, soll so glaubwürdig und zuverlässig sein, dass die Leute darauf bauen und sich darauf verlassen können.
Deshalb heißt es: Schwöre nicht. Das Schwören an sich ist nicht das Problem, sondern der unterschiedliche Grad von Wahrhaftigkeit in unserem Reden. Dagegen wendet sich Jakobus, und ich denke, das ist durchaus zu Recht so.
Deshalb sagt er: Wenn ihr Ja sagt, dann soll auch jeder wissen, dass es ein Ja ist. Es darf nicht daran gezweifelt werden, ob es vielleicht ein Nein ist. Es sei denn, es kommen Situationen, die ihr nicht beeinflussen könnt. Das ist natürlich klar.
Also: Wir sollen wahrhaftig sein, soweit wir das können und überschauen. Wenn ihr zum Beispiel einen Menschen des Mittelalters gefragt hättet, und er hätte gesagt: „Ja, die Sonne kreist um die Erde“, dann hätten wir das heute als falsch bezeichnet. Aber das wussten wir heute, er damals nicht.
Wenn der das damals gesagt hat, weil er es geglaubt hat, kommt es darauf an. Das heißt, du sollst deine wirkliche Überzeugung sagen. Dass diese in dem Fall nicht stimmt, steht ja auch nicht in der Bibel. Das war damals nur der wissenschaftliche Trend, der das so sagte.
Hier steht einfach: Du sollst mit dem besten Wissen und Gewissen alle Aussagen machen. Und zwar nicht nur dann, wenn jemand von dir einen Schwur verlangt.
Umgang mit Unrecht, Krankheit und Gebet
Und dann kommen noch ein paar andere Punkte, ganz konkrete Tipps für den Alltag.
Leidet jemand von euch Unrecht, soll er beten. Zunächst könnte man fragen: Was sind denn die Alternativen? Eine Alternative wäre: Leidet jemand Unrecht, setzt er sich durch. Das wären eher menschliche Tipps. Aber ich sage ja, manchmal will Gott gerade dieses Asymmetrische – so habe ich es hier genannt. Das heißt, wenn du Unrecht erfährst, musst du keine Revolution starten, sondern zuerst beten. Denn du weißt, dass Gott viel mehr Möglichkeiten hat als du selbst. Gott hat die Situation in der Hand. Wende dich an denjenigen, der alle Situationen verändern kann.
Wenn jemand Unrecht leidet, versucht nicht in erster Linie, das Unrecht selbst wieder gutzumachen. Hier steht auch nicht, dass wir alles einfach nur klaglos ertragen müssen. Aber das Erste und Wichtigste ist, zu beten und zu erwarten, dass Gott eingreift. Wir vertrauen ganz auf Gott.
Was kann man aber noch tun? Manche Leute leiden Unrecht und sind dann ständig nur am Jammern. Ich weiß nicht, ob ihr solche Leute kennt. Wenn man sie trifft, haben sie immer irgendetwas zu beklagen. Manchmal hört man ihnen schon gar nicht mehr gerne zu. Und manchmal interpretieren sie alles noch negativ. Aber manche Leute leiden wirklich und es geht ihnen schlecht. Das wollen wir nicht ignorieren, sondern auch hier beten.
Das wären also Alternativen, was man sonst tun könnte.
Ist jemand guten Mutes, das heißt: Geht es dir gut, läuft alles glatt, dann ebenfalls ein geistlicher Tipp: Er soll Psalmen singen. Warum das? Was ist die Alternative? Die Alternative ist, dass wir uns selbst auf die Schulter klopfen und sagen: „Hast du gut gemacht, super gelaufen!“ Vielleicht haben wir uns tatsächlich angestrengt. Aber wir sollten nicht nur dann, wenn es uns schlecht geht, Nähe bei Gott suchen, sondern auch, wenn es uns gut geht, Gott die Ehre geben und ihm danken. Das ist hier in den Lobliedern gemeint.
Also: Geht es dir gut, gib Gott die Ehre, sag ihm Danke: „Herr Jesus, was du da gemacht hast, danke, dass es so gut läuft, danke für den Verstand, den du mir gegeben hast“ und so weiter. Das heißt hier: Lob zu Gott, wenn es uns gut geht. Dann kann nämlich auch die gute Phase in unserem Leben dazu beitragen, dass wir Jesus näherkommen und ihn besser kennenlernen.
Ist jemand von euch krank? Hier kommt eine ganz bekannte Aussage: Man soll die Ältesten rufen, und sie sollen über ihn beten und ihn mit Öl salben. Ich glaube, das ist genauso praktisch und aktuell wie alle anderen Aussagen im Jakobusbrief auch. Ich würde es euch ebenfalls empfehlen: Wenn ihr krank seid – beziehungsweise wenn ihr Älteste seid, dann seid ihr mehr die Akteure –, aber wenn ihr krank seid, macht es genau so, wie es dort steht. Denn das ist die Empfehlung des Jakobus, oder Gottes durch Jakobus. Und dann sollten wir darauf vertrauen, dass Gott dabei eingreift.
Natürlich kann Gott auch ohne Salben eingreifen. Aber hier würde ich sagen: Wenn es die Herausforderung ist, die hier steht, dann lasst es uns doch machen, wie bei vielen anderen Dingen auch. Wir müssen es gar nicht verstehen. Letztendlich ist es nicht das Öl, das euch heilt. Ihr könnt jetzt keine neue alternative Heilmethode aufstellen und sagen: „Heilung durch Öl“ oder so. Nein, das ist nicht das Öl. Das Öl ist hier nur ein äußeres Zeichen. Wir vertrauen darauf, dass wir einen Ritus vollziehen, der eigentlich nur ein Symbol dafür ist, dass Gott handeln will.
Das klingt für mich ähnlich wie bei Namaan, der sich im Jordan untertaucht. Es war ja nicht das Jordanwasser, das seinen Aussatz weggenommen hat, sondern Gott. Aber das war ein Zeichen: Bist du bereit, das zu tun, was Gott von dir will, auch wenn das ungewöhnlich klingt?
Wenn du jetzt krank bist und zum Arzt gehst, kannst du ja mal fragen: „Sollte ich mich vielleicht salben lassen?“ Gehst du mit Bluthochdruck zum Arzt und der sagt dir, welche Medikamente du nehmen sollst, kannst du auch fragen: „Was halten Sie von einer Salbung? Soll ich mich salben lassen?“ Die meisten Ärzte würden wahrscheinlich lachen und sagen: „Was ist das für ein Quatsch? Warum fallen Sie darauf rein?“ Wenn jemand noch Geld dafür nehmen würde, wären die Argwöhner wahrscheinlich gleich da und denken, jemand will ein Geschäft machen. Das ist ja keine medizinische Behandlung im materiellen Sinn, sondern eine geistliche Handlung.
Als ich mit Krebs im Krankenhaus war, habe ich auch die Ältesten meiner Gemeinde gerufen. Sie kamen, salbten mich und beteten. Der Krebs war am nächsten Tag nicht weg, aber trotzdem sagte ich: Das ist ein Weg, den Gott gesagt hat, also will ich ihn auch gehen.
Jetzt die Frage: Welches Öl? Es gibt in Israel heiliges Salböl zu kaufen, das könnte man nehmen. Das ist nach den Rezepten des Alten Testaments hergestellt. Dort steht genau, wie es zusammengesetzt sein soll. Aber bei Jakobus steht nichts dazu. Deshalb könnt ihr auch einfach Olivenöl vom Aldi nehmen. Immerhin kommen Oliven aus dem Mittelmeerraum. Ihr könnt auch Sonnenblumenöl nehmen. Es steht hier nicht, dass es auf die besondere Zusammensetzung des Öls ankommt, sondern auf den Glauben.
Wenn ihr wollt, tut es also. Allerdings gebe ich euch den Tipp: Macht es nicht sofort. Was meine ich damit? Nicht wegen jeder Kleinigkeit. Die Ältesten werden euch dankbar sein. Stellt euch vor, ihr habt eine Gemeinde mit zweihundert Leuten, und bei jeder Grippeepidemie, bei jedem Schnupfen müsst ihr zu jedem Haushalt gehen und jeden salben. Dann haben die Ältesten nichts anderes mehr zu tun.
Deshalb: Im Normalfall betet erst mal selbst als Erstes, geht gegebenenfalls zum Arzt, dann könnt ihr auch noch mal in der Gemeinde fürbitten, und irgendwann kommt auch die Salbung der Ältesten. Ich würde sie aus pragmatischen Gründen nicht sofort durchführen, sondern erst mal das Naheliegende tun. Denn wenn du zu Gott sprichst, hört Gott genauso zu. Manchmal antwortet er direkt auf dein Gebet.
Ich würde es aber nicht ausschließen, sondern sagen: Es sollte auch einen Platz in jeder Gemeinde haben. Jakobus empfiehlt es hier: Macht es.
Ich möchte noch darauf Wert legen, dass manchmal übersehen wird, was in Vers 15 steht: „Er wird den Kranken helfen“ – manche übersetzen das auch mit „retten“ – „der Herr wird ihn aufrichten“. Und wenn er Sünden begangen hat, werden sie vergeben. Hier steht nicht, dass jeder, der gesalbt wird, gesund wird. Es steht nicht so, es ist also kein magisches Mittel.
Aber es steht, dass Gott dadurch eingreifen wird. Er wird helfen, er wird ermutigen, aufrichten und so weiter. Die Sündenvergebung bezieht sich auf das, was in Vers 16 beschrieben wird. Die Sünden werden natürlich nicht durch die Salbung vergeben. Das wäre ja interessant: Die einen bekommen die Sünden vergeben, weil sie sie bekennen und um Vergebung bitten, und die anderen bekommen die Sünden vergeben, weil sie ein bisschen Öl über den Kopf geschüttet bekommen.
Nein, das gibt es nicht in der Bibel. Deshalb steht auch in Vers 16: „Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet.“ Hier geht es wieder um Heilung.
Das heißt: Sünde wird nur vergeben, wenn wir sie bekennen. Das gilt auch hier. Und im Zusammenhang mit Heilung wird gesagt: Damit ihr geheilt werdet. Es gibt also einerseits die Sündenvergebung, auch wenn wir ganz gesund sind. Aber wir wissen ja aus der Bibel, dass Krankheit manchmal auch mit Sünde zusammenhängt.
Wir haben Sünde in unserem Leben, und Gott macht uns durch die Krankheit darauf aufmerksam. Die Krankheit geht nicht einfach so weg, auch nicht nur durch den Arzt, sondern nur dann, wenn wir die Sünde bekennen und um Vergebung bitten. Dann wird die Sünde weggenommen, und die Krankheit geht weg.
Hier soll uns der Zusammenhang vor Augen geführt werden: Der Mensch ist nicht nur Körper, sondern auch Seele und Geist. Geistliche Probleme können Auswirkungen auf körperliche Zustände haben. Deshalb braucht es bei Heilung eine ganzheitliche Heilung: nicht nur medizinischen Eingriff, sondern auch seelische und geistliche Begleitung. Deshalb hier Vergebung der Sünden und Bekenntnis der Sünden.
Dann wird noch ein Zuspruch gegeben: Denkt daran, dass das Gebet, wenn Gott es benutzt, immens viel bewirken kann. Das wird bei Elija erwähnt. Elija betete, es war eine Zeit ohne Regen, und dann kam wieder Regen.
Hier muss aber deutlich werden, damit wir uns nicht überschätzen: Es wird nicht gesagt, dass egal was du bittest, Gott es tut. Elija hat im Auftrag Gottes gebetet, das war nicht seine eigene Idee.
Wenn ihr jetzt sagt: „Ich probiere das mal jeden Tag aus. Jetzt regnet es draußen, ich bete und es wird Sonnenschein!“ – das ist nicht gemeint. Wenn ihr lange genug betet, klappt das immer. Ihr müsst nur Geduld haben. Spätestens in einem Monat wird es wieder Sonnenschein geben, wahrscheinlich sogar früher, laut Wetterbericht schon nächste Woche oder morgen.
Hier ist gemeint: Wenn du von Gott die Zuversicht hast, dass du beten sollst, wenn du sicher bist, dass du beten sollst, dann tu es. Gott wird durch Gebet Großes bewirken.
Aber nicht, dass wir Gott unsere Wünsche aufdrücken. Betet, denn Beten hat eine große Verheißung. Aber denkt daran: Beten heißt, ich unterbreite Gott meine Wünsche. Das dürfen wir tun. Wir erwarten von Gott Großes, das sollen wir auch tun. Gott kann heilen, und er wird auch heilen – aber wenn er es will.
Wir müssen diese Ausgewogenheit haben: Erwarten, dass Gott etwas tut, und nicht nur pro forma beten, weil man fromm ist. Nein, wir beten, weil wir wirklich davon ausgehen, dass Gott eingreift und heilt. Wir müssen aber immer auch im Blick haben, dass Gott vielleicht noch etwas anderes vorhat. Zum Beispiel, dass er erst eine Sünde offenbaren will, die du ausräumen musst.
Gebet spielt also eine wichtige Rolle.
Verantwortung für die Umkehr von Abgeirrten
Und dann kommt ja noch der Hinweis: Brüder, wenn jemand von euch von der Wahrheit abirrt und es führt ihn einer zur Umkehr, so soll er wissen, dass wer einen Sünder von seinem Irrweg zur Umkehr führt, eine Seele vom Tod errettet und eine Menge Sünden zudeckt.
Also, du sollst jemandem, der von der Wahrheit abgegangen ist – also scheinbar ein Christ, der von der Wahrheit nichts mehr wissen will und sich von Gott abgewandt hat – nachgehen, um ihn wieder zurückzuführen und zur Umkehr zu bringen. Und da steht: Wenn du es geschafft hast und derjenige bereut und seine Sünde bekennt, dann wird ihm die Sünde vergeben. Du hast also mit dazu beigetragen, dass er gerettet ist, dem Tod entronnen ist und die Sünde vergeben worden ist.
Hier stellt sich natürlich die spannende Frage, die wahrscheinlich manchen von euch schon gekommen ist: Kann ein Christ verloren gehen? Das klingt ja so ein bisschen danach, oder? Und es gibt tatsächlich ein paar Stellen, die so klingen. Ich würde aber sagen, legt euch dabei lieber nicht zu sehr fest. Warum? Das kann euch motivieren, dran zu bleiben. Denn sich zu schnell und zu sehr festzulegen, hat meistens nur negative Auswirkungen.
Ich kenne einige Jugendliche, die sich da zu sehr festlegen und dann meinen: „Ich kann doch richtig sündigen, ich habe mich doch irgendwann mit sechs Jahren mal bekehrt.“ Da muss man sagen: Nein, so geht das nicht, das läuft nicht. Jetzt kann man natürlich langsam fragen, ob sie sich überhaupt echt bekehrt haben. Wenn jemand sich echt bekehrt hat, was sagt Jakobus? Der Glaube ohne Werke ist tot. Vielleicht haben sie gar keinen echten Glauben – das könnte man natürlich spekulieren. Es wäre auch möglich, dass jemand sich von der Wahrheit abgekehrt hat und die Umkehr ganz notwendig braucht.
Ich sage nur: Legt euch nicht zu sehr fest. Stellt euch mal vor, ihr irrt euch. Vielleicht habt ihr jemanden in Ruhe gewogen und seid mit dafür verantwortlich, dass er verloren geht, wenn ihr nämlich nicht Recht habt. Hingegen, wenn jemand tatsächlich verloren gehen könnte und ihr damit rechnet, motiviert das vielleicht eure Anstrengungen, ihn wieder zu Jesus zurückzuführen.
Also, ich sehe das mal rein pragmatisch und pädagogisch. Und ich glaube, das ist das Wesentliche. Denn letztendlich spielt in unserem Alltag die Frage, ob man wieder verloren gehen kann oder nicht, sowieso hoffentlich keine Rolle. Oder?
Denn wenn ihr Jesus nachfolgen wollt, was spielt es dann für eine Rolle? In meinem Leben hat das noch nie eine Rolle gespielt. Wenn ich Jesus nachfolgen will, ist es sowieso kein Problem, ob ich verloren gehen kann oder nicht. Da sind sich alle einig. Und bei dem, der nur so an der Grenze geht und fragt: „Wie viel sündigen darf ich, um noch gerettet zu werden?“, da könnt ihr sowieso davon ausgehen, dass er wahrscheinlich gar keinen echten Glauben hat.
Von daher sagt lieber das deutlich, damit die Leute an der richtigen Stelle rechtzeitig erschrecken. Denn es wäre viel schlimmer, wenn wir in der Ewigkeit davorstehen und Leute falsch in Ruhe gewogen haben, wo wir sie hätten ermahnen sollen. Möglicherweise haben sie gar keine richtige Entscheidung getroffen oder wir haben sie zu gutgläubig in der Sünde beharren lassen.
Das heißt ja nicht, dass wir jemanden zwingen sollen oder so etwas. Aber immerhin steht hier deutlich: Siehst du einen Bruder, der von der Wahrheit abirrt, dann führe ihn zur Umkehr. Der Befehl ist ganz klar da – und zwar in jedem Fall, egal ob er sonst verloren geht oder nicht.
Also lass die Leute nicht einfach laufen und sag nicht einfach: „Der hat sich ja mal bekehrt, alles in Ordnung.“ Nein, so nicht. Wenn du einen Bruder hast, der von der Wahrheit abirrt, geh hinterher, bemühe dich darum, führe ihn zur Umkehr. Dann hast du mit dazu beigetragen, dass viele Sünden zugedeckt werden, wie hier steht.
Also die Motivation: Geh auch den Leuten nach, die mal am christlichen Glauben waren, die in Sünde gefallen sind oder die sich eben jetzt nicht mehr an Gott orientieren. Das ist ein wichtiger Auftrag, der dahintersteht.
Die Spekulation, was mit ihnen sonst passiert, halte ich hier für unwesentlich. Führ einfach den Auftrag aus, wie Jakobus sagt, und den Rest überlass lieber Gott. Das sollten wir bei der Frage der Errettung sowieso tun.
Im Kirchengeschichtsunterricht kommt regelmäßig die Frage: „Wenn ich eine Person vorstelle, ist die jetzt gerettet oder nicht?“ Und ich muss fast immer sagen: Da müsst ihr Gott fragen. Denn von wem könnt ihr schon genau sagen, ob er gerettet wird oder nicht? Das kann ja keiner.
Deshalb lasst die Sache der Errettung lieber Gottes Sache sein. Predigt so gut wie möglich, führt die Leute so gut wie möglich zur Umkehr und zur Einsicht von Sünde. Letztendlich ist es Gottes Sache, nicht unsere.
Es bringt ja auch nichts, wenn ich jetzt sage: „Der wird gerettet“, aber Gott sagt hinterher nicht ja. Wessen Wort gilt wohl? Oder wenn Gott tatsächlich mal zu einem Katholiken sagen sollte: „Du bist gerettet“, obwohl er sein Leben lang Katholik war, und ich sage: „Nein.“ Wessen Wort gilt dann?
Ich meine nicht, dass er mich falsch versteht. Ich will nicht sagen, alle kommen in den Himmel – ganz und gar nicht. Wahrscheinlich werden sogar weniger im Himmel sein, als wir uns manchmal denken.
Aber predigt so gut wie möglich, legt das Wort Gottes so klar wie möglich aus und erzählt es den Leuten. Unsere Verantwortung ist nicht zu sagen: „Du bist gerettet, du auch, du nicht.“ Das ist nicht unsere Verantwortung.
Wenn wir predigen, wissen wir ganz deutlich: Jesus sagt, wenn du deine Sünden bekennst und bereust, dann ist er treu und gerecht, dass er die Sünden vergibt. Das steht in der Bibel. Wenn du es tust, wirst du Sündenvergebung bekommen – nicht weil ich es dir sage, sondern weil Jesus es gesagt hat. Dann ist die Sache klar.
Zusammenfassung und Abschluss
Wir haben uns jetzt etwas mit dem Ende von Kapitel 4 beschäftigt: Plant euer Leben, aber plant es mit Gott. Lebt nicht einfach von Tag zu Tag. Überlegt euch gut, was ihr wissen könnt. Bezieht dabei auch die Meinungen anderer, die Überordnung von anderen, das Gebet und die Maßstäbe Gottes in eure Planung mit ein.
Baut nicht auf Wohlstand und Reichtum. Denn Wohlstand und Reichtum können manchmal schneller vergehen, als wir es uns vorstellen. Häufig führt Wohlstand dazu, dass man immer mehr will und dann auch unrechte Wege geht, um dieses Ziel zu erreichen. Außerdem kann Wohlstand dazu führen, dass wir nur noch ans Genießen des Lebens denken, wie es hier heißt: Leben genießen, Genuss usw., und nicht mehr an all die anderen Aufgaben, die wir noch haben.
Als Nächstes wartet auf die Wiederkunft Jesu und rechnet auch damit. Diese Erwartung wird unser Handeln und Denken hier im Hier und Jetzt verändern. Wenn wir damit rechnen, dass Jesus bald wiederkommt, werden wir anders leben, als wenn wir denken, er kommt irgendwann in der Zukunft. Also denkt konkret daran.
Dann haben wir als nächsten Punkt: Ihr sollt nicht schwören. Denkt daran, ihr werdet leiden, aber Gott wird euch helfen. Wir sollen nicht schwören, sondern immer die Wahrheit sagen. Man soll sich immer auf das verlassen können, was wir sagen. Wenn wir Unrecht leiden, sollen wir beten. Wenn es uns gut geht, sollen wir Gott loben. Wenn wir krank sind, sollen wir die Ältesten rufen und Sünde bekennen. Gebet ist wichtig.
Am Ende gibt es den Hinweis: Sorgt euch um die, die irgendwann einmal am Glauben waren und Jesus nachgefolgt sind. Lasst sie nicht einfach laufen, sondern führt sie zurück zur Wahrheit. Dann werdet ihr daran beteiligt sein, dass viele Sünden zugedeckt werden.
Und dann sind wir am Ende. Ich bete gerade noch einmal mit euch, und danach wartet das Kaffeetrinken auf uns.