Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 453: „Ein Gott, der seine Ehre sucht“ – Teil 1.
Konfrontation mit Unglauben und Ablehnung
Jesus hat gerade seinen Zuhörern deutlich gemacht, dass sie nicht gläubig sind und nicht aus Gott stammen. Stattdessen verhalten sie sich wie ihr eigentlicher Vater, der Teufel. Diese Aussage ist eine ziemlich krasse Anklage. Leider wird sie durch das Verhalten der Zuhörer bestätigt.
Sie gehen nicht in sich, denken nicht nach, tun keine Buße und geben auch ihren Unglauben nicht zu. Stattdessen antworten sie, wie es in Johannes 8,48 heißt: „Die Juden antworteten und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, dass du ein Samaritaner bist und einen Dämon hast?“
Man merkt, dass dies das Gegenteil von Buße ist. Der Ton wird vielmehr schärfer, und es ist nicht viel Glauben übrig geblieben. Jetzt geht es ihnen nicht mehr darum, Jesus zu verstehen. Stattdessen wollen sie ihn nur noch diskreditieren.
Dabei wird deutlich, wie die ganze Zeit im Hintergrund über Jesus geredet wurde. Wir müssen verstehen, dass Jesus für seine Zeitgenossen natürlich suspekt war. Das lag nicht nur an den Dingen, die er sagte, sondern auch daran, dass er kein typischer Rabbi war.
Rabbis mussten selbst von anderen Rabbis lernen, um echte Rabbis zu sein. Genau an dieser Stelle passt Jesus überhaupt nicht ins Bild.
Hintergründe der Vorwürfe gegen Jesus
Schauen wir uns die beiden Vorwürfe genauer an. „Du bist ein Samaritaner“ klingt ein bisschen nach Retourkutsche. Wenn du Jesus behauptest, dass wir den Teufel zum Vater haben, dann behaupten wir halt, dass du einen Samariter zum Vater hast.
Wenn man weiß, dass es bei dem Streit zwischen den Juden und den Samaritanern vor allem um Fragen des Gottesdienstes ging, dann kann man schon verstehen, dass Jesus mit manchen seiner Aussagen – wie zum Sabbat, zum Tempel oder zu den Reinheitsgeboten – in den Augen der jüdischen Rabbis zu wenig jüdisch wirkte. So wenig, dass sie sich fragten, ob er überhaupt ein echter Jude ist.
Natürlich wissen gerade die Juden, woher Jesus stammt. Er kommt aus Galiläa. Aber vielleicht hat er sich ja heimlich dem Glauben der Samariter angeschlossen.
Der zweite Vorwurf lautet: „Du hast einen Dämon.“ Wer so auftritt wie Jesus und ständig für Unruhe, Verwirrung und Unbehagen bei den Obersten sorgt, der muss einfach einen direkten Draht zum Teufel haben. Er kann und darf nicht ganz normal sein.
Das ist also, was man über Jesus denkt.
Jesu Antwort und die Bedeutung der Ehre Gottes
Und Jesus antwortet auf seine ganz eigene, sehr eindringliche Art. Für seine Zuhörer geht es nämlich um alles.
In Johannes 8,49-50 heißt es: Jesus antwortete: „Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehrt mich. Ich aber suche nicht meine Ehre; es ist einer, der sie sucht und der richtet.“
Wenn wir diese Antwort lesen, müssen wir verstehen, dass Jesus hier als Gesandter des Vaters auftritt. Ihn zu verunehren war gleichbedeutend damit, den Vater zu verunehren.
Und das sagt Jesus nicht, weil er seine eigene Ehre sucht. Es geht ihm überhaupt nicht um seine eigene Reputation, sondern um Gottes Ehre. Gott ist ein Gott, der seine Ehre sucht.
Und nicht nur das: Gott sucht seine Ehre und richtet. Johannes 8,50: „Ich aber suche nicht meine Ehre; es ist einer, der sie sucht und der richtet.“
Jeder Mensch tut gut daran, sich das zu merken. Der Schöpfergott ist ein Gott, der seine Ehre sucht. Wir vergessen das leicht, aber Geschöpfe sind dazu da, ihren Schöpfer anzubeten und ihm zu danken. Das heißt, ihnen Ehre zu geben – und zwar vor allem dann, wenn Gott sich aufmacht, ihnen Rettung zu bringen.
Gottes Auftrag an den Messias als Quelle der Ehre
Aber hören wir dazu Gott selbst. Jesaja 42,1.5-7:
Siehe, mein Knecht, den ich halte, meinen Auserwählten, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt; er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen.
So spricht Gott, der Herr, der den Himmel schuf und ihn ausspannte, der die Erde ausbreitete und was ihr entsprosst, der dem Volk auf ihr den Atem gab und den Lebenshauch denen, die auf ihr gehen:
Ich, der Herr, habe dich in Gerechtigkeit gerufen und ergreife dich bei der Hand. Ich behüte dich und mache dich zum Bund des Volkes, zum Licht der Nationen.
Du sollst blinde Augen auftun, um Gefangene aus dem Kerker herauszuführen und aus dem Gefängnis die zu befreien, die in der Finsternis sitzen.
Hier spricht Gott als der, der den Himmel schuf, der die Erde ausbreitete und dem Volk auf ihr Atem gab. Hier spricht also der Schöpfergott.
Er spricht zu seinem Knecht, seinem Auserwählten, dem Messias. Er sagt, dass er ihn hält, ihn gerufen hat, ihn behütet und ihn zum Bund des Volkes sowie zum Licht der Nationen machen will.
Der Messias soll also im Auftrag Gottes kommen, um geistlich blinden Menschen Durchblick zu schenken und von Satan Gebundene zu befreien.
Die Einzigartigkeit von Gottes Ehre bei der Rettung
Und dann kommt der Punkt, auf den Jesus anspielt. Jesaja 42,8: „Ich bin Jahwe, das ist mein Name, und meine Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den Götterbildern.“
Gerade beim Thema Rettung ist Gott bemüht, alle Ehre zu bekommen. Deshalb ist es so fatal, Jesus abzulehnen. Jesus ist als Sohn Gottes gekommen, um dem Vater besonders viel Ehre zu bereiten. Der Messias ist der Inbegriff väterlicher Fürsorge. Wer ihn ablehnt und damit seine Mission ablehnt, gibt Gott keine Ehre – und zwar genau an dem Punkt, der Gott besonders wichtig ist: dort, wo es um die Errettung des Menschen geht.
Gerade bei diesem Projekt will Gott seine Ehre mit niemandem teilen, schon gar nicht mit Leuten, die seinen Messias ablehnen, ihn als Samaritaner bezeichnen oder ihn für dämonisch besessen halten. Der Messias kommt, um Gott Ehre zu bringen. Wehe, wehe, wenn Menschen Gott seiner Ehre berauben, indem sie seinen Messias ablehnen und diffamieren.
Merken wir uns das: Wer den Sohn ablehnt, bringt den Vater um seine Ehre, und das lässt der Vater sich nicht gefallen. Johannes 8,50: „Ich aber suche nicht meine Ehre, es ist einer, der sie sucht, und der richtet.“
Gott sucht seine Ehre und ist bereit, all jene zu richten, die sie ihm nicht geben wollen.
Aufforderung zur Ehre Gottes im Leben der Gläubigen
Wir dürfen diesen Anspruch auch als Christen nicht aus dem Blick verlieren. Gerade uns gilt ja die Aufforderung aus 1. Korinther 10,31: Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes.
Gott ist ein Gott, dem wirklich Ehre gebührt, weil er gnädig und treu ist. In Psalm 115,1 heißt es: Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre, wegen deiner Gnade, wegen deiner Treue.
Lasst uns deshalb diesen Punkt nie vergessen: Gott ist ein Gott, der seine Ehre sucht.
Persönliche Anwendung und Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Überlege, was du tun kannst, damit dein Leben Gott noch mehr Ehre bringt. Studiere das Thema.
Das war's für heute.
Mein Tipp: Lerne Bibelverse auswendig. Wenn du täglich nur fünf Minuten Bibelverse wiederholst, denkst du im Jahr fast dreißig Stunden lang über die Bibel nach.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden! Amen.