Einführung zur Taufe und Gnade
Wir dürfen heute Abend Karina und Elisabeth taufen. Wir haben ihre Zeugnisse gehört – Zeugnisse von Gottes Gnade in ihrem Leben.
Wir taufen sie heute nicht, weil sie etwas Besonderes geleistet haben. Auch ist die Taufe keine Belohnung für irgendetwas. Wir taufen sie, weil sie mit der Taufe zum Ausdruck bringen wollen, dass Gott sie in seiner großen Gnade gerettet hat.
Wir bekennen das gemeinsam mit ihnen. Deshalb taufen wir sie im Gehorsam gegenüber Jesus Christus.
Die Rettung aus Gnade allein, durch den Glauben allein, ist eine Lehre, die manche Menschen nervös macht. Welche Rolle spielen dann unsere Werke? Ist es nicht egal, wie wir leben, wenn wir sowieso aufgrund von Gottes Gnade gerettet werden?
Sollten wir vielleicht sogar einfach fröhlich weiter sündigen, damit Gottes Gnade noch herrlicher und noch größer erscheint?
Diese Frage ist nicht neu. Sie gab es schon zur Zeit des Apostels Paulus. Wir haben gerade die Worte unseres heutigen Predigttextes gehört.
Wir wollen heute die Predigtserie durch den Jakobusbrief unterbrechen, um uns anlässlich der Taufe über einen Text Gedanken zu machen, der in vielerlei Hinsicht eine gute Ergänzung zu dem ist, was wir im Jakobusbrief sehen. In diesem Text wird die Taufe in besonderer Weise aufgegriffen.
Die Frage nach Sünde und Gnade
Unser Predigttext beginnt mit genau dieser Frage: Wie funktioniert die Lehre von der Rettung aus Gnade allein? Und was bedeutet das für unser Leben?
In Vers 1 heißt es: „Was sollen wir nun sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade umso mächtiger werde?“ Paulus gibt darauf eine unmittelbare und unmissverständliche Antwort: „Das sei ferner!“ – ein gutes Lutherdeutsch, das man auch mit „absolut nein!“ oder „auf gar keinen Fall!“ übersetzen kann.
Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben sind?
Anschließend erklärt Paulus in den Versen 3 bis 14, die wir jetzt genauer betrachten wollen, zunächst, was Gott für uns getan hat. Er macht deutlich, was die Taufe eigentlich genau zum Ausdruck bringt. Danach zeigt er, welche logische Konsequenz daraus folgen soll.
Diese Predigt umfasst zwei Punkte:
Erstens wollen wir darüber nachdenken, was genau der Glaube ist, auf den hin wir getauft werden. Das behandeln die Verse 3 bis 10.
Zweitens wollen wir über das Leben nachdenken, das wir als Getaufte führen sollten.
Gebet zur Vorbereitung auf das Wort
Damit Gott uns hilft, auf diesen sicher recht anspruchsvollen Text zu hören, und damit dieser Text in uns Wirkung entfalten kann, möchte ich noch für uns beten.
Himmlischer Vater, wir wollen beten, dass dein heiliges Wort uns heute wirklich trifft. Herr, schenke mir, dass ich nicht meine eigenen Gedanken predige, sondern dass ich treu nur ein Bote deiner Botschaft an uns bin.
Schenke uns, dass wir offen sind für dein Reden. Dein Wort ist mächtig. Hilf uns, so zu hören – in aller Demut, in der Bereitschaft, uns aus deinem Wort belehren zu lassen, und im Verlangen, uns durch dein Wort verändern zu lassen.
So sprichst du nun, deine Knechte hören. Amen.
Der Glaube in der Taufe als Ausdruck der Gnade
Unser falsches Denken, das die Lehre von der Rettung aus Gnade allein so versteht, als könnten wir tun, was immer wir wollen, gilt es zu überwinden. Paulus erinnert uns in den Versen 3 bis 10 an den Glauben, den wir Christen in der Taufe sichtbar bezeugt haben. Diesen Glauben wollen auch Elisabeth und Karina nachher in der Taufe sichtbar bezeugen.
Dazu lese ich noch einmal die Verse 3 bis 10 vor. Um uns das Hören auf diese Verse zu erleichtern, möchte ich bereits jetzt auf drei Dinge hinweisen, auf die wir besonders achten sollen. Denn in diesen Versen sehen wir letztlich drei Aspekte, die durch die Taufe sichtbar zum Ausdruck kommen.
Zum einen geht es um das, was Gott in seiner großen Gnade für uns getan hat, die wir glauben. Es sind also Dinge, die Gott für uns vollbracht hat.
Zum zweiten wollen wir sehen, was Gott in uns getan hat. In seiner großen Gnade tut Gott also nicht nur etwas für uns, sondern er wirkt auch in uns.
Drittens wollen wir darüber nachdenken, wie die Taufe etwas sichtbar zum Ausdruck bringt, das erst noch geschehen wird – etwas, das Gott in und für uns tun wird.
Lasst uns die Verse so hören. Vielleicht könnt ihr schon diese drei Aspekte heraushören: was Gott für uns getan hat, was er in uns getan hat und was er in und für uns noch tun wird.
Die Bedeutung der Taufe in Römer 6,3-10
Ich lese aus Römer 6, Vers 3:
Oder wisst ihr nicht, dass alle, die auf Christus Jesus getauft sind, auf seinen Tod getauft sind?
So sind wir ja mit ihm durch die Taufe in den Tod begraben, damit wir, wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, auch in einem neuen Leben wandeln.
Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.
Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde und wir der Sünde nicht mehr dienen.
Denn wer gestorben ist, ist frei geworden von der Sünde.
Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.
Wir wissen, dass Christus von den Toten auferweckt wurde und hinfort nicht stirbt.
Der Tod hat über ihn keine Herrschaft mehr, denn er ist ein für allemal dem Tod der Sünde gestorben.
Was er aber lebt, das lebt er für Gott.
Theologie als Schlüssel zum Glauben
Bevor ich auf diese Verse und die drei verschiedenen Aspekte eingehe, die in der Taufe zum Ausdruck kommen, möchte ich eines vorwegnehmen.
Der erste Punkt der Predigt, die aus zwei Teilen besteht, ist der längere und zugleich ungewöhnlich theologische. Ich hoffe, das macht keine Angst. Theologie ist nämlich nicht nur etwas für Experten. Theologie ist für jeden Christen.
Theologie bedeutet einfach, dass wir Gott besser kennenlernen, dass wir besser verstehen, wer Gott ist und wie Gott handelt. Das ist nicht nur etwas für unseren Verstand, auch wenn wir jetzt unsere Köpfe ein wenig einschalten und nachdenken müssen.
Das, worüber wir jetzt nachdenken wollen, wird, wenn es unseren Verstand richtig erreicht, auch unsere Herzen berühren. Und was unsere Herzen erreicht, wird unser Leben verändern.
So lade ich ein, zuzuhören und aufmerksam zu sein – im Vertrauen darauf, dass diese tiefe Theologie das Potenzial hat, uns freizusetzen für ein Leben, das wirklich gut ist und Gott gefällt.
Gottes Handeln in der Rettung – Kontext im Römerbrief
Also, die drei Punkte: Wir wollen zuerst bedenken, was Gott für uns getan hat und was wir in der Taufe zum Ausdruck bringen. Dazu ist es wichtig, den Kontext im Römerbrief zu kennen.
Der Römerbrief beschreibt uns im ersten großen Abschnitt von Kapitel 1, Vers 18 bis Kapitel 3, Vers 20 Wahrheiten, die zunächst gar nicht so schön sind. Paulus macht deutlich, dass wir Menschen alle Gott kennen können. In dieser Schöpfung offenbart sich der Schöpfer. In der ganzen Komplexität und Schönheit dieser Schöpfung sollte er erkannt werden.
Wir Menschen haben das Potenzial, Gott zu erkennen. Aber wir wollen ihn nicht erkennen, sondern schauen bewusst weg. Gott hat uns auch ein Gewissen gegeben, durch das wir eigentlich wissen sollten, wie wir leben sollten. Doch wir rebellieren dagegen und versuchen, das Gewissen irgendwie zu dämpfen, damit es uns nicht überführt.
Das macht Paulus in den ersten Kapiteln deutlich. Er zeigt auf, dass niemand so lebt, wie er sollte. Wir alle wollen nichts von Gott wissen, wir alle wollen nicht so leben, wie er es will. Jeder geht seine eigenen Wege gegen Gott. Wir sind Rebellen und deswegen verdienen wir es, von Gott, der die Menschen geschaffen hat, gerichtet zu werden – obwohl er sie zum Lobpreis seiner Herrlichkeit geschaffen hat.
Gott hat uns Menschen alle gemacht, damit wir unter seiner guten Herrschaft in seiner Schöpfung leben und ihn abbilden, ihn repräsentieren. Aber das wollen wir Menschen nicht. Ein gerechter Gott kann das nicht zulassen. So stehen wir alle unter dem gerechten Gericht Gottes.
Wir hätten alle seinen Zorn verdient, wir alle hätten den Tod verdient. Paulus beschreibt das, und am Ende dieses Abschnitts, in Kapitel 3, Vers 20, können wir eigentlich nur kapitulieren und sagen: Dann ist alles aus, dann habe ich keine Chance, dann bin ich verloren.
So schlecht diese Nachricht ist, so wichtig ist sie auch. Denn das, was dann kommt – nämlich die Botschaft von Gottes rettender Gnade – kann nur deshalb so hell leuchten. Wir werden nur verstehen, wie gut diese Nachricht wirklich ist, wenn wir verstehen, wie schlimm unser eigentlicher Zustand wirklich ist.
Gottes rettende Gnade durch Christus
Dann kommt Kapitel 3, Vers 21, und anschließend der Abschnitt bis zum Ende von Kapitel 5. Dort beschreibt Paulus, dass wir, obwohl wir von Gott getrennt waren, obwohl wir nicht so gelebt haben, wie wir leben sollten, und obwohl wir Gottes Gericht und seinen Zorn verdient gehabt hätten, allein durch seine Gnade gerettet werden können.
Alle, die an ihn glauben, werden ohne Verdienst durch ihre Werke gerecht, durch seine Gnade. Durch Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist – so heißt es in Kapitel 3, Vers 24. Das bedeutet, Gott hat etwas getan, er hat eingegriffen. Wir Menschen haben uns von ihm abgewandt. Wir wollten nicht wissen, dass es einen Gott gibt, wir wollten nicht so leben, wie er es sagt. Stattdessen sind wir unseren eigenen Weg gegangen, getrennt von Gott.
Doch Gott kam in seiner großen Gnade und Barmherzigkeit in Jesus Christus zu uns Menschen. Er kam zu uns und lebte das Leben, das wir hätten leben sollen. Jesus führte ein vollkommen gutes Leben im perfekten Gehorsam gegenüber seinem Vater, voller Liebe zu Gott und zu den Menschen.
Er tat dies aber nicht nur, um uns zu zeigen, wie es geht, sondern um es für uns zu tun. Paulus beschreibt, dass Christus vollkommen gerecht war. Als der eine Gerechte, als der eine vollkommene Gehorsame, hat er alle Segensverheißungen Gottes geerbt und alles verdient, was Gott denen versprochen hat, die im Gehorsam leben. Christus allein hat das getan; er hat diese perfekte Gerechtigkeit.
Christus sagt dann zu uns Menschen: Wenn ihr zu mir kommt, wenn ihr euch mir anvertraut, dann umkleide ich euch mit meiner Gerechtigkeit. Es ist so, als würde er seinen großen Mantel um uns legen. Gott schaut uns an und sieht uns umkleidet mit Christi Gerechtigkeit. Jeder, der zu Jesus flieht, ist nun aus Gottes Sicht gerecht – nicht mehr schuldig, sondern gerecht.
Und nicht nur das: Jesus gibt uns nicht nur seine Gerechtigkeit, sondern nimmt auch unsere Schuld. Er sieht all unsere Verfehlungen und sagt: Bring mir deine Schuld, bring mir deine Sünden, bekenne sie mir. Dann nimmt Jesus sie auf sich und sagt, dass er die Strafe dieser Schuld auf sich nimmt. Er lässt sich ans Kreuz schlagen. Er ist den Tod gestorben, den wir verdient hätten.
All das beschreibt Paulus in diesem wunderbaren Kapitel. Nun greift Paulus das noch einmal auf und sagt: Wir, die wir auf ihn vertrauen, die wir ihm unsere Schuld gebracht haben, die wir zu ihm geflohen sind und mit seiner Gerechtigkeit umkleidet sind, sind in seinen Tod getauft. Wir identifizieren uns mit ihm und erkennen an, dass Jesus’ Tod wirklich unser Tod gewesen wäre.
Deshalb sagen wir bewusst: Wir gehen unter das Wasser, wir sterben quasi mit ihm, so dass sein Tod für uns gilt. Wir bekennen uns, wir identifizieren uns mit Jesus’ Sterben für uns. Jesus hat den Tod überwunden, er ist am dritten Tag auferstanden. Das werde ich euch nach der Taufe verkünden.
Nachdem ihr gestorben seid, dürft ihr darauf vertrauen, wieder aus dem Wasser aufzutauchen. Ich lasse euch nicht ertrinken, weil ich das nicht darf – weil Christus das für euch schon auf sich genommen hat. Er ist für euch gestorben, ihr müsst nicht mehr sterben. So kommt ihr aus dem Wasser heraus, reingewaschen.
Ich bin reingewaschen, eure Schuld ist abgewaschen von euch, weil Christus sie auf sich genommen hat. Das ist das Erste, was wir in der Taufe bekennen, und das ist wichtig: Ihr bekennt, dass Christus für euch alles getan hat. Ihr identifiziert euch mit ihm und lasst euch zusprechen, dass die gerechte Strafe, die ihr verdient hättet, von euch genommen ist. Die Schuld der Sünde ist gesühnt.
Einladung zur Erkenntnis der eigenen Schuld
Das ist die erste große Wahrheit, die in der Taufe sichtbar zum Ausdruck kommt.
Wenn du heute hier bist und noch nicht erkannt hast, dass du ein Problem mit Gott hast, wenn du ihn bisher noch ausblendest und sagst: „Den gibt es ja gar nicht“, wenn du den Schöpfer nicht wahrnehmen möchtest, der sich in seiner Schöpfung offenbart und in so vielen anderen Dingen, dann bete ich, dass er dir die Augen auftut.
Mögest du ihn wiedererkennen und dein Gewissen dich von deiner Rebellion gegen ihn überführen. Der Herr möge dir zeigen, dass er, wie wir es im Zeugnis gehört haben, wie ein liebender Vater auf dich wartet – auf den verlorenen Sohn, die verlorene Tochter – und dich ruft: „Komm!“
Ich bete, dass du den Mut hast, es zu wagen, dich auf ihn einzulassen und zu erkennen, dass er dich freimachen will. Frei von aller Schuld. Er will dir eine Gerechtigkeit schenken, die du vor Gott brauchst und die du in dir selbst nicht finden wirst.
Ich hoffe, du glaubst das. Ich hoffe, du vertraust darauf. Karina und Elisabeth glauben das. Sie vertrauen darauf, und diesen Glauben bekennen sie in der Taufe.
Was Gott in uns getan hat
Also Christus hat Großartiges für uns getan. Aber er hat nicht nur etwas für uns getan, sondern auch etwas in uns bewirkt. Mir ist es sehr wichtig, dass wir das verstehen.
Wir Christen sprechen oft davon, was Jesus für uns getan hat. Doch nicht so häufig reden wir darüber, was er in uns getan hat. Auch das bringen wir in der Taufe zum Ausdruck. Wir sagen nämlich nicht nur, dass Christus etwas getan hat, sondern dass mit uns etwas Grundlegendes geschehen ist. Wir bekennen ein Werk Gottes in uns.
Unser alter Mensch wurde mit Christus gekreuzigt, wie es in unserem Text heißt. Und wir sind zu einem neuen Leben auferweckt. Das bedeutet, Gott hat etwas Grundlegendes in uns verändert. Einst waren wir Menschen, die von der Sünde beherrscht wurden. Nun sind wir freigesetzt von dieser Fremdherrschaft der Sünde. Wir sind freigesetzt zu einem Leben zur Ehre Gottes, zu einem wirklich guten Leben. Wir sind auferweckt zu diesem neuen Leben, wie es am Ende von Vers 4 heißt.
Dank der wirksamen Gnade Gottes sind wir nun fähig, nicht zu sündigen. Wir sind befähigt, nicht zu sündigen. Vielleicht überrascht dich das ein wenig, wenn ich das so sage: Nichtchristen sind dazu nicht in der Lage. Nichtchristen können nicht nicht sündigen. Sie sündigen immer, selbst in ihren besten Werken. Denn selbst das beste Werk, das ein Nichtchrist tut, wird er nie zur Ehre Gottes tun.
Gott sagt uns, dass er uns geschaffen hat, damit wir in dieser Welt etwas zum Lobpreis seiner herrlichen Gnade sind. Wenn ich aber meine guten Werke tue, nicht zu seiner Ehre, damit er gelobt wird, sondern für mich selbst, um Anerkennung zu finden, dann raube ich ihm etwas, was ihm gebührt. Und das ist Sünde.
Also kann ein Nichtchrist nicht ohne Sünde leben. Aber wenn Gott in unser Leben eingegriffen hat, wenn er uns verändert hat, wenn er unsere alte Natur weggenommen und in uns hineingekommen ist, dann werden wir befähigt, nicht zu sündigen.
Das ist jetzt klar: Ihr bringt in eurer Taufe zum Ausdruck, dass ihr neue Menschen seid. Die alte Karina, die alte Elisabeth wird sichtbar im Wasser der Taufe ertränkt. Und das mag schon sechzehn Jahre her sein, das, was du heute bekennst, aber es ist Fakt.
Einst haben wir alle nicht so gelebt, wie es Gott gefällt. Einst waren wir Rebellen gegen Gott. Diese alte Sündennatur, in der immer nur die Sünde dominiert hat, die ist so nicht mehr.
Gott ist durch seinen Geist in unsere Herzen eingezogen. Das hat Paulus im Römerbrief Kapitel 5 schon bekannt, dass da, wo wir zum Glauben kommen, Gottes Geist uns erfüllt. Das heißt: Wir sind nicht nur in Christus hineingeflohen und mit seiner Gerechtigkeit umkleidet, sondern Christus ist auch in uns. Durch seinen Geist lebt er in uns und befähigt uns nun zu einem neuen Leben.
Halleluja, was für eine gute Nachricht! Preist den Herrn für seine verändernde Gnade!
Das sollten wir nie vergessen: Christus wohnt durch seinen Geist in uns und befähigt uns zu einem Leben, das Gott gefällt. Wir müssen nicht mehr sündigen. Wir können so leben, wie es wirklich gut ist.
Das ist die zweite große Wahrheit, die wir in der Taufe zum Ausdruck bringen: Wir haben nicht nur die Schuld der Sünde überwunden, wir wissen auch, dass die Macht der Sünde gebrochen ist.
Die Taufe als Vorschau auf die zukünftige Vollendung
Das heißt, unser Retter hat für uns und in uns alles getan, damit wir jetzt schon hier auf Erden das sein können – und immer mehr das sein werden –, was wir eines Tages definitiv und vollkommen sein werden.
Wir können jetzt schon frei von Sünde leben und der Sünde widerstehen. Eines Tages werden wir ganz frei davon sein. Das ist der dritte Aspekt. Denn die Taufe ist in gewisser Weise auch eine Vorschau auf das, was eines Tages passieren wird.
In der Taufe bringen wir zum Ausdruck, dass wir eines Tages wirklich sterben und wirklich auferweckt werden zu einem neuen Leben in der Herrlichkeit Gottes. Eines Tages wird, wie es in Vers 6 heißt, der Leib der Sünde vernichtet werden. Dann wird es keine Sünde mehr in uns geben – überhaupt gar keine mehr.
Dann werden wir sein wie Christus, wie es hier in Vers 5 heißt: „Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.“ Und dann, in Vers 8: „Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.“
Ihr Lieben, in der Taufe bringen wir das schon zum Ausdruck: Eines Tages, nach dem Tod, wenn wir den Tod überwunden haben, werden wir weiterleben. Wir werden weiterleben in der Ewigkeit, in der Herrlichkeit bei Gott. Und wir werden weiterleben in einem neuen Leben, in dem wir Christus gleich sein werden, frei von aller Sünde und frei von aller Versuchung.
Das wäre herrlich – und das ist sicher, das steht fest. Haben wir nicht Sehnsucht danach? Sehnsucht nach diesem Tag, an dem die Gegenwart der Sünde nicht mehr sein wird, an dem es keine Versuchung mehr geben wird?
Ganz ehrlich: Wenn du ein bekehrtes Herz hast, wenn du Christ bist, dann muss das doch deine Sehnsucht sein – dass dieser ewige Kampf gegen die Sünde endlich vorbei ist. Und dass wir ihn gewonnen haben, siegreich sind, keine Versuchung mehr spüren, kein Ringen mehr damit führen, nicht mehr fallen und nicht mehr verzweifeln, weil wir wieder versagt haben.
Nur noch Sieg, nur noch Gewissheit, dass wir in allen Dingen unserem Vater gefallen, weil er uns so umgestaltet hat.
Ihr verkündigt in der Taufe, dass das eines Tages geschehen wird. Halleluja, was für eine großartige Perspektive!
Die praktische Konsequenz des Glaubens
So sehen wir in der Taufe drei Aspekte: Zuerst, was Christus für uns getan hat, dann, was er in uns getan hat, und schließlich, was er mit Sicherheit noch tun wird.
Bis dahin dürfen wir uns nicht einfach damit abfinden, dass die Schuld der Sünde zwar gesühnt ist, die Sünde aber dennoch irgendwie weiterbesteht. Wir müssen uns nicht mit der Sünde arrangieren. Nein, wir sind befreit von der Schuld und befähigt zum Kampf – zum Kampf gegen die Sünde.
Deshalb sollen wir danach streben, immer mehr das zu sein, was wir eines Tages sein werden: frei von Sünde und heilig, so wie unser Herr heilig ist.
Darum geht es im zweiten Teil, in den Versen elf bis vierzehn. Basierend auf diesen großen Wahrheiten, die wir in der Taufe zum Ausdruck bringen, folgt ab Vers elf ein Aufruf, eine Aufforderung zu dem Leben, das wir nun führen sollten und auch führen können.
Ich lese uns diesen Abschnitt vor:
"So auch ihr haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus. So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe und leistet ihren Begierden keinen Gehorsam. Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin, als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit. Die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade."
( Römer 6,11-14 )
Die Verbindung von Theologie und praktischem Leben
Ich hoffe, ihr merkt sofort: Diese Verse sind jetzt die praktische Anwendung der theologischen Wahrheiten aus den ersten Versen. Gute Theologie hat also praktische Konsequenzen.
Basierend auf Gottes Gnade ruft Paulus uns nun dazu auf, immer mehr das zu sein, was wir eigentlich schon sind. Haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid, und lebt Gott in Christus Jesus.
Das ist manchmal leichter gesagt als getan. Die neue Realität, dass die Sünde keine Macht mehr über uns hat und dass wir jetzt schon ein neues und ewiges Leben haben, verlieren wir immer wieder aus dem Blick. Wir fallen in alte Verhaltensmuster zurück.
Wir lassen uns erneut gefangen nehmen von der Sünde und von Versuchungen, denen wir nachgeben. Ich glaube, das kennen wir: diese Verhaltensmuster, die so tief in uns verankert sind, dass wir sie nicht brechen können.
Der Kampf gegen alte Gewohnheiten
Manche Schüler nähern sich dem Ende des Schuljahres und vielleicht sogar dem Schulabschluss. Dann kommt der Schulabschluss, und am nächsten Tag bist du kein Schüler mehr. Das fühlt sich total seltsam an. Alle, die das Schulleben hinter sich haben, können das, glaube ich, nachvollziehen.
Ich erinnere mich noch gut daran, obwohl ich jetzt schon ein alter Sack bin. Damals, als ich mein Abitur gemacht habe, war das ja nicht ganz das Ende vom Schuljahr. Es waren noch nicht Ferien. Das heißt, alle anderen sind am nächsten Montag wieder zur Schule gegangen. Ich dachte, da muss ich eigentlich auch hin. Aber ich war gar kein Schüler mehr. Nee, musste ich nicht.
Dann weiß ich noch, wie es mit der Uni war. Ich habe meinen Uniabschluss gemacht, und das war auch mitten im Semester. Ich hatte meine letzte Prüfung, und nächsten Montag gehen alle wieder zur Uni. Aber ich bin gar kein Student mehr.
Ich glaube, noch schlimmer ist es bei Rentnern. Neue Rentner, die 40 Jahre lang gearbeitet haben, immer schön die Aktentasche gepackt und morgens zur Arbeit gegangen sind, packen ihre Aktentasche auch noch fünf Jahre, nachdem sie in Rente sind. Alte Gewohnheiten nehmen uns leicht gefangen, weil es so schwer ist, plötzlich anders zu leben und ein neues Leben zu führen.
Und das gilt umso mehr, wenn es nicht nur um irgendwelche neutralen Dinge geht, sondern um die Macht der Sünde. Diese ist zwar gebrochen, aber die Sünde ist halt noch da.
Der Aufruf zum bewussten Kampf gegen die Sünde
Und deswegen sagt Paulus: Haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid! Macht euch das klar!
Dann verwendet er eine ganz militärische Sprache. Ihr habt das gesehen mit diesen Waffen, die wir benutzen sollen. Wir sollen selbst irgendwie zu Waffen werden. Es ist ein richtiger Kampf, der da beschrieben wird.
Auf der einen Seite stehen zwei große Kämpfer: die Sünde, die irgendwie personifiziert ist, und auf der anderen Seite steht Gott. Wozu er uns aufruft? Stellt euch auf die richtige Seite, kämpft auf der richtigen Seite mit, kämpft mit Gott gegen die Sünde.
Ihr Lieben, wir wissen, die Macht der Sünde ist gebrochen. Eines Tages wird sie uns nichts mehr anhaben können. Aber im Moment stehen wir noch in diesem Kampf.
Für diesen Kampf brauchen wir immer wieder die Erinnerung daran, auf welcher Seite wir stehen sollten. Das ist das, was Paulus hier tut. Er sagt: Erinnert euch an das, was ihr in der Taufe zum Ausdruck gebracht habt. Ihr steht bei Christus. Er hat euch gerettet. Ihr steht bei Christus. Er hat euch verändert. Ihr steht bei Christus. Er wird euch zum Sieg bringen.
Gottes Liebe als Motivation zum Gehorsam
Er meint es wirklich gut mit euch. Deshalb ist er gekommen und hat die Herrlichkeit beim Vater verlassen – nur weil er dich liebt.
Er hat sich erniedrigt, bis dahin, dass er sich an ein Kreuz hat schlagen lassen – für dich, weil er dich liebt. Nun sagt er dir, wie du leben sollst, weil er dich liebt.
Er fordert dich auf, schon hier auf Erden immer mehr so zu leben, wie du eines Tages in der Herrlichkeit leben wirst. Dieser Ort wird vollkommene Freude sein. Fang doch schon hier damit an und lass dich nicht wieder von den Dingen gefangen nehmen, die dich kaputtmachen.
Hörst du diese Worte der Liebe, die Jesus dir zuspricht? Stell dich auf die richtige Seite, komm zu Gott, vertraue ihm und kämpfe mit ihm.
Die Notwendigkeit der Gemeinschaft und Erinnerung
Und weil wir so vergesslich sind und uns so leicht wieder auf Abwege bringen lassen, brauchen wir diese beständige Erinnerung. Wir benötigen die beständige Erinnerung durch Gottes Wort, durch das er uns immer wieder an diese Wahrheiten erinnert und sie uns zuspricht.
Wir taufen Menschen in die Mitgliedschaft der Gemeinde, weil die Bibel uns das sagt. Die Gläubigen, die getauft wurden, werden dem Wort der Gemeinde hinzugefügt. Warum? Weil wir Gemeinde brauchen. Das ist Gottes gute Erfindung: dass wir Teil einer Gemeinschaft von Glaubenden werden, die uns das Wort Gottes zusprechen.
Wir versammeln uns Woche für Woche unter Gottes Wort, damit es uns immer wieder zugesprochen wird. So werden wir daran erinnert, auf welcher Seite wir stehen. Die Sünde wird immer wieder entlarvt, und uns wird gezeigt, wie gut Gott wirklich ist.
Wir brauchen diese Gemeinschaft. Das heißt, wir brauchen Gottes Wort, wir brauchen Gottes Geist, der in uns lebt, und wir brauchen die Gemeinde.
Der andauernde Kampf gegen die Sünde
Denn der Feind schläft nicht. Die Sünde ist zwar schon besiegt, und eines Tages wird sie nicht mehr sein. Sie kann uns irgendwann nichts mehr anhaben. Aber noch ist sie da, und noch führt sie einen Kampf. Sie führt einen Kampf um deine Seele.
Sie ringt um dich und flüstert dir beständig Lügen zu. Und sie schätzt das nicht. Die Sünde flüstert dir zu: „Ich bin viel süßer als der Gehorsam. Der Gehorsam ist langweilig. Der Gehorsam Gott gegenüber will dir allen Spaß rauben. Komm zu mir! Bei mir ist Freude, bei mir ist Spaß, bei mir findest du, was dich wirklich froh macht.“
Kennst du das? Natürlich kennst du das. Wenn du Christ bist. Wenn du kein Christ bist, dann kennst du das nicht. Nichtchristen kennen keinen Kampf. Nichtchristen stehen auf der Seite der Sünde. Da ist nur die Sünde. Sie blenden Gottes Stimme aus, davon wollen sie nichts wissen. Sie haben keinen inneren Kampf. Sie haben eine Sündennatur, und die ist mit sich im Reinen.
Das Schlimmste, was einem Menschen in der Welt als Sünder passieren kann, ist, dass er mit den Konsequenzen der Sünde mal Probleme bekommt. Die gibt es, aber er hat keinen inneren Kampf.
Aber wir Christen, wir haben Kampf. Denn wir haben zum einen den Geist Gottes, der in uns wohnt, die Stimme Gottes, die wir hören, weil Gott unsere Ohren dafür aufgetan hat. Gleichzeitig schleppen wir noch unsere alte Sündennatur mit uns. Und die kämpfen beständig gegeneinander an.
So hat die Lüge der Sünde immer noch einen Resonanzboden in uns. Und wir sind so bescheuert – sorry – wir sind so bescheuert, dass wir den Lügen immer wieder glauben, oder? Jede Sünde bedeutet, dass wir für einen Moment den Lügen der Sünde mehr geglaubt haben als den Verheißungen Gottes.
Deswegen tun wir nicht, was Gott sagt, sondern das, was die Sünde uns einreden will. Deshalb geben wir Versuchungen nach. Die Sünde wird uns einreden, wie attraktiv sie ist, wie unwiderstehlich.
Und so lassen wir uns auf die Sünde ein. Und wenn wir dann bei ihr sind, dann sehen wir ihre hässliche Fratze.
Mal ganz ehrlich, lieber Christ: Wie oft hast du dich gegen den Gehorsam und für die Sünde entschieden und dann, nachdem du das getan hast, nachdem du gesündigt hast, gedacht: „Ja, das war jetzt richtig gut, bin froh, dass ich heute gesündigt habe“? Wie oft passiert dir das?
Erleben wir nicht immer wieder, dass die Sünde uns belügt, dass die Sünde uns alles Mögliche verspricht? Und wir lassen uns in umnebelten Momenten darauf ein, vertrauen den Versuchungen der Sünde und folgen ihnen – nur um dann festzustellen, dass es wieder leere Versprechungen waren, dass die Sünde nie das leisten kann, was sie verheißt.
Die Sünde ist ein Lügner, der immer mehr verspricht, als er halten kann. Die Sünde meint es nicht gut mit dir. Sie will nicht dein Bestes.
Aber Gott – Gott will unser Bestes. Deswegen hat er für uns getan, was wir nicht tun konnten. Er hat uns befreit von der Macht der Sünde. Deswegen hat er in uns getan, was wir uns nicht mehr hätten vorstellen können. Er hat die Macht der Sünde gebrochen und uns seinen Geist gegeben.
Und deswegen wird er für uns tun, was nur er tun kann: uns hinbringen in ein neues Leben, befreit von allen Versuchungen und aller Sünde.
Wir dürfen kämpfen. Wir dürfen diesen Weg gehen – mit Gottes Hilfe.
Voraussetzungen für den Sieg im Kampf gegen die Sünde
Um diesen Kampf erfolgreich bestehen zu können, braucht es mindestens zwei Dinge. Zum einen die Überzeugung – ich glaube, das ist in jedem Kampf so – ich brauche die Überzeugung, dass ich gewinnen kann. Ich kann wirklich gewinnen, ich kann der Sünde widerstehen.
Wenn ich denke, ich kann ihr nicht widerstehen, dann kämpfe ich nicht. Dann gebe ich nach und lasse die Sünde regieren. Aber wenn ich weiß, ich kann widerstehen, dann kämpfe ich. Und wenn ich dann auch weiß, dass ich diesen Kampf letztendlich gewinnen werde, dann kämpfe ich erst recht.
Das ist das, was Gottes Wort hier tut. Paulus sagt uns genau das: Du kannst der Sünde widerstehen, du musst nicht sündigen. Und eines Tages wirst du diesen Kampf ein für alle Mal gewonnen haben. Das ist das Erste, was du wissen musst. Das rüstet dich für den Kampf.
Zum Zweiten ist es gut, einen Schlachtplan zu haben. Das kommt dann im Folgenden. Paulus erklärt, dass wir einen gewissen Schlachtplan brauchen, denn die Sünde ist ein ernstzunehmender Feind. Ein unterlegener Feind, aber doch ein ernstzunehmender Feind.
Deswegen sollten wir immer wieder nachdenken: Wo sind Einfallstore für die Sünde? Wo sind in diesem Kampf unsere Schwachstellen? Wo findet die Sünde noch Ansatzpunkte in mir? Welchen Lügen bin ich besonders ausgeliefert? Welche Lügen glaube ich besonders leicht? Welche Versuchungen sind besonders stark? Wann und wo bin ich am gefährdetsten?
Dann gibt es Zeiten, in denen wir vorübergehend die Flucht antreten müssen. In einem Kampf kann es Momente geben, in denen Rückzug besser ist. Die Bibel nennt das: Flieh die Sünde, flieh die Versuchungen, geh weg von den Orten, an denen du besonders gefährdet bist. Meide die Situationen, in denen du immer wieder fällst.
Ihr seid nicht naiv, dieser Kampf ist real. Wir tun gut daran, einen Schlachtplan zu haben. Es ist gut beraten, zu überlegen, wo unsere Schwachstellen sind.
Dann lass dich rüsten mit Waffen. Das Wort Gottes rüstet dich aus. Der Geist Gottes ist diese Kraft von Gott, die Kraft aus der Höhe, die dich erfüllt und befähigt. Bitte Gott, dich mehr auszufüllen.
Such die Gemeinschaft mit anderen Glaubenden, die dich ermutigen und ermahnen, die dir zur Seite stehen und für dich beten – besonders in den Zeiten, in denen du besonders angefochten bist. Bitte sie, für dich zu beten.
Sag ihnen, wo deine besonderen Versuchungen sind, wo du der Sünde immer wieder Raum gibst, damit sie eintreten kann. So können sie mit dir an deiner Seite Gott bitten: Stärke meinen Bruder, Stärke meine Schwester, hilf ihr, der Sünde zu widerstehen.
Und so kämpfe.
Ermutigung zum Leben unter der Gnade
Und in all dem, lieber Christ, vergiss eines nicht: Du musst nicht sündigen. Du musst nicht sündigen.
Mit Gottes Hilfe kannst du jeder Versuchung widerstehen, denn die Sünde wird nicht herrschen können über dich, weil du unter der Gnade bist, wie es im Vers 14 heißt. Das bedeutet, der Sieg in diesem Kampf ist errungen. Gott hat ihn für uns durch Jesus Christus errungen.
In diesem Sieg sollten wir nun leben, indem wir uns immer wieder besinnen auf das, was er für uns getan hat, was er in uns getan hat und was er noch tun wird. So können wir schon hier und jetzt immer mehr die Menschen sein, die wir eines Tages vollkommen sein werden.
Wir können Menschen sein, die in der Herrlichkeit, in der vollkommenen Freude bei Gott ankommen werden – Menschen, in denen die Sünde keinen Platz hat und die hingegeben für Gott leben. Möge das so sein in deinem Leben. Dafür bete ich.
Schlussgebet
Himmlischer Vater, danke, dass du ein Gott der Gnade bist. Danke, dass du in deiner Barmherzigkeit und Liebe uns nicht in unserer Verlorenheit belassen hast, sondern zu uns gekommen bist.
Du bist zu uns gekommen, um uns zu retten. Du hast die Schuld der Sünde auf dich genommen, damit wir befreit von aller Schuld vor dir bestehen können.
Danke, dass du uns auch verändert hast. Du hast die Steine von unseren Herzen genommen und uns Fleisch an die Herzen gegeben. Obwohl wir geistlich tot waren, hast du uns lebendig gemacht und deinen Geist in uns eingezogen.
Du hast deine Liebe in unsere Herzen ausgegossen, damit wir anfangen können, dich so zu lieben, wie wir sollen, und unseren Nächsten wie uns selbst.
Danke, dass du uns verheißen hast, dass du uns eines Tages befreien wirst von allen Versuchungen und von unserem sündigen Leib.
Hilf uns, im Wissen darum immer mehr so zu leben, dass wir zum Lobpreis deiner herrlichen Gnade werden.
Gepriesen seist du. Amen.