Woher kommt unser Trost?

John Piper
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Serie | 366 Teile

Solid Joys

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Lass dich nicht vor deinen Feinden einschüchtern, die nur den Leib töten können. Nicht nur, weil sie dir nichts Weiteres antun können, sondern auch, weil alles unter der wachsamen Hand deines Vaters geschieht.


Woher kommt unser Trost?

„[Pilatus] ging wieder in das Prätorium hinein und sprach zu Jesus: Woher bist du? Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Da spricht Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Vollmacht habe, dich zu kreuzigen, und Vollmacht habe, dich freizulassen? Jesus antwortete: Du hättest gar keine Vollmacht über mich, wenn sie dir nicht von oben her gegeben wäre [...]!“ (Joh 19,9-11)

Pilatus‘ Vollmacht, Jesus zu kreuzigen, schüchterte Jesus nicht ein. Warum nicht?

Es war nicht so, dass Pilatus gelogen hätte. Er hatte wirklich die Vollmacht, Jesus zu kreuzigen. Doch seine Vollmacht schüchterte Jesus nicht ein, weil sie einem noch Größeren untergeordnet war. Jesus sagt: „Sie ist dir von oben her gegeben.“ Das heißt: Ja, Pilatus hat wirklich die Vollmacht dazu. Das gibt ihm nicht weniger Vollmacht, sondern noch mehr.

Warum schüchtert das Jesus also nicht ein? Pilatus hat nicht nur die Vollmacht, Jesus zu töten. Er hat die gottgegebene Vollmacht, ihn zu töten. Es schüchtert Jesus nicht ein, weil Pilatus‘ Vollmacht über ihn Gottes Vollmacht über Pilatus untergeordnet ist. Jesu Trost in diesem Moment kommt nicht daher, dass Pilatus‘ Willen machtlos ist, sondern, dass Pilatus‘ Willen geführt wird. Nicht weil Jesus nicht in Pilatus bedrohlichen Händen wäre, sondern weil Pilatus in den Händen von Jesu Vater ist.

Das bedeutet, dass unser Trost nicht aus der Machtlosigkeit unserer Feinde kommt, sondern aus der souveränen Herrschaft unseres Vaters über ihre Macht. Darum geht es in Römer 8,35–37: Drangsal und Angst und Verfolgung und Hunger und Blöße und Gefahr und Schwert können uns nicht von Christus trennen, weil „[wir] in dem allem [...] weit [überwinden] durch den, der uns geliebt hat.“ Pilatus (und alle anderen Feinde Jesu – und auch unsere) hatten Böses im Sinn.

Aber Gott gedachte, es gut zu machen (1Mo 50,20). Alle Feinde Jesu kamen in ihrer gottgegebenen Vollmacht zusammen, „um zu tun, was [Gottes] Hand und [Gottes] Ratschluss zuvor bestimmt hatte, dass es geschehen sollte.“ (Apg 4,28)

Sie sündigten. Doch durch ihre Sünde bewirkte Gott die Rettung. Darum lass dich nicht vor deinen Feinden einschüchtern, die nur den Leib töten können (Mt 10,28). Nicht nur, weil sie dir nichts Weiteres antun können (Lk 12,4), sondern auch, weil alles unter der wachsamen Hand deines Vaters geschieht.

„Verkauft man nicht zwei Sperlinge um einen Groschen? Und nicht ein Einziger von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.“
(Lk 12,6–7)

Pilatus hat Vollmacht. Herodes hat Vollmacht. Die Soldaten haben Vollmacht. Der Teufel hat Vollmacht. Doch keiner von ihnen ist unabhängig. Ihre Vollmacht ist jeweils nur von einer größeren Vollmacht abgeleitet. All diese Formen der Vollmacht sind Gottes Willen unterstellt. Fürchte dich nicht. Du bist wertvoll für deinen souveränen Vater. Viel wertvoller als die Vögel, die er ebenso nicht vergisst.