Einführung: Die zentrale Botschaft des Alten Testaments
Wir schlagen auf in Jesaja 40, Verse 1-11.
Ich traf einen Juden, Schmull war sein Name. Er war Geschäftsmann in Jerusalem und gab mir einen Tipp, der mir sehr geholfen hat. Das war erst vor ein paar Jahren. Er sagte: „Alles im Alten Testament zielt auf Jesus.“
Seitdem fällt es mir viel leichter, die Bibel zu lesen. Alles zielt auf Jesus. Wenn man jetzt auch diesen Abschnitt liest, Jesaja 40, hört man: „Tröstet, tröstet mein Volk“, spricht euer Gott. „Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat.“
Das Wort richtet sich zuerst an Jerusalem, an Israel. Und das geschlagene Volk, gehasst und bedroht von der iranischen Atombombe, vom Hass der Feinde, dem wird verkündet, dass ihre Schuld vergeben ist. Denn sie hat doppelte Strafe empfangen von der Hand des Herrn für alle ihre Sünden.
Die Stimme in der Wüste: Vorbereitung auf das Kommen Gottes
Es ruft eine Stimme in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn für unseren Gott. Ihr wisst ja, wie dies bei Johannes dem Täufer aufgegriffen wurde. Besonders in die Adventszeit gehört diese Botschaft.
Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden. Was uneben ist, soll gerade gemacht werden, und was hügelig ist, soll eben werden. Denn die Herrlichkeit des Herrn wird offenbar.
Dies gilt für den ewigen, lebendigen Gott, der die Welt geschaffen hat. Der Herr aller Herren soll offenbart werden, und alles Fleisch wird es miteinander sehen. Denn des Herrn Mund hat es geredet, und das Wort erfüllt sich.
Die Vergänglichkeit des Menschen und die Ewigkeit des Wortes Gottes
Es spricht eine Stimme: „Predige!“ Und ich fragte: „Was soll ich predigen?“
„Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Feld. Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt. Denn der Hauch des Herrn bläst darauf.“
Ja, Gras ist das Volk, das Gras verdorrt, die Blume verwelkt. Aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.
Zion, du Freudenbotin, steig auf einen hohen Berg!
Jerusalem, du Freudenbotin, erhebe deine Stimme mit Macht! Erhebe sie und fürchte dich nicht!
Sage den Städten Judas: „Siehe, da ist euer Gott! Siehe, da ist Gott, der Herr! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er gewonnen hat, ist bei ihm, und was er erworben hat, geht vor ihm her!“
Gottes Fürsorge: Der gute Hirte und seine Herde
Er wird seine Herde wie ein Hirte weiden. Er, der Herr, wird, wenn er kommt, die Lämmer in seinen Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen. Die Mutterschafe wird er führen.
Ich freue mich jedes Mal neu, wenn unsere Stadt zur Weihnachtszeit so festlich geschmückt ist. Es ist grandios, überall sieht man das. Die summenden Leute singen Weihnachtslieder und haben schöne Gedanken darüber, wie sie einander Freude machen können.
Was mich am meisten überrascht, ist, dass alle mitmachen.
Weihnachten als Hoffnung in dunklen Zeiten
Ich war in einem Gesprächskreis des naturwissenschaftlichen Instituts in diesen Tagen. Wir saßen zusammen und sprachen über Weihnachten. Dabei war auch eine Muslima dabei, die ganz dekoriert war, fast wie eine katholische Nonne, mit all den Umhängen.
Jemand fragte sie: „Wie feiern Sie denn Weihnachten?“ Sie antwortete: „Wir feiern zuhause natürlich auch Weihnachten. Isa steht im Koran, und wir feiern mit.“ Also feiern selbst Muslimas Weihnachten.
Aber in diesem Jahr spüre ich ganz besonders die große Dunkelheit und Finsternis, die über der Welt liegt. Ich war noch nie so bedrückt wie gegenwärtig. Ich will keine Nachrichten mehr hören und nichts mehr lesen von diesen schrecklichen Terrorattacken, die geschehen, von der Angst der Menschen, von Kriegen und Bürgerkriegen, von unkontrollierbaren Flüchtlingsströmen, von Hunger und Armut.
Wer kann das denn alles noch verkraften, was in dieser Welt an Grausamkeit und schrecklichen Dingen geschieht? Wenn man einmal Jesus im Originalton hört, wenn er von der Zukunft der Welt gesprochen hat, hat Jesus ganz trocken gesagt, hat uns die Illusion genommen und gesagt: „Das wird in der Zukunft immer schlimmer, wird immer schlimmer.“
Es wird sich steigern. Sogar Teuerung und Geldentwertung werden kommen. Die Gesetzlosigkeit wird überhandnehmen. Menschen werden die Gebote Gottes brechen und ihre eigenen Gesetze nach ihrem Gutdünken aufstellen.
Die persönliche Not in einer dunklen Welt
Und das Schreckliche in dieser ganzen Finsternis dieser Welt, die man richtig spüren kann, ist, dass sehr viel persönliche Not vorhanden ist.
Letzten Sonntag werde ich nicht vergessen: In der Stuttgarter Innenstadt rief abends um halb zehn Uhr jemand an. Er sagte: „Ich war heute Morgen in Ihrem Gottesdienst. Ich bin Notarzt. Ich hatte heute meinen fünften Suizidfall. Kommen Sie schnell, das ist in Ihrer Nähe.“ Es war oben im Olgaeck.
Mein Vater hat sich aufgehängt, mit wenig über vierzig Jahren, weil seine Frau ihn verlassen wollte – mit ihrem Kind. Die Mutter stand da und sagte dem Jungen: „Guck mal, das ist dein Vater, wie er an der Türklinke im Seil hing.“ Ich dachte: Wer kümmert sich um diesen jungen Kerl? Was ist aus ihm geworden?
Ich habe die Gemeinde verlassen. Es war nicht meine Gemeinde, es war ein Nachbarbezirk. So verzweifelt sind die Menschen heute. Sie wissen nicht weiter, die Kranken, kein Licht. „Kannst du ein Kerzchen anzünden?“ Da sagen die anderen: „Aber das berührt mich doch nicht.“
Die Trauernden – gestern waren wir im Hospiz bei einer sterbenden Frau. Was gibt man als Trost einem Menschen an dieser Schwelle zwischen Leben und Tod mit?
Wie viele junge Menschen sind verzweifelt, weil sie die Prüfung nicht schaffen, weil sie keinen Arbeitsplatz finden oder weil sie von anderen gemobbt werden? Wo bekomme ich meinen Wert wieder her? Was wird aus meinem Leben?
Das sind lauter Wunden, und die Schmerzen sind sehr groß. Wie viele sind gescheitert, wie viele versinken in der Schwermut, und niemand holt sie mehr heraus.
Die Todesmacht und Gottes Zorn über die Welt
Was liegt denn über unserer Welt? Ich bin so froh, dass das Bibelwort uns ganz klar sagt, was es ist: Die Todesmacht liegt über der Welt. Ein Kind wird geboren, und schon ist das Ende des Lebens da. Die Ewigkeit haben wir verloren.
Mit dem Bruch, dass wir von Gott weggelaufen sind und ihn nicht mehr haben, ist ein ganzes Leben verkürzt worden. Zwischen Wiege und Sarg bleibt uns nur ein kurzes Leben.
Und was ist das Leben? In einem Psalm heißt es einmal: „Das macht dein Zorn, dass wir so dahin müssen, dass wir so schnell vergehen.“ Der Zorn Gottes liegt über dieser Welt. In der Bibel steht ganz oft, dass Gott diese Welt unter seinen Zorn dahingegeben hat, in die Todesmacht hinein.
So sind wir ausgeliefert den Menschen, die nach ihrem Gutdünken machen, was sie wollen – ohne Gott. Und Gott lässt uns laufen in dieser Trostlosigkeit. Da hilft all das, was wir an Weihnachten tun, nur wenig.
Die Sehnsucht nach Trost und Hoffnung
Dazu kann man sagen: Eigentlich haben alle Menschen eine große Sehnsucht nach einer Lösung dieser großen Not. Sie sind dahingegeben, ohne Hoffnung, ohne Ziel, gefangen unter den Verderbensmächten. Die Frage lautet: Wie komme ich da wieder heraus?
„Tröstet, tröstet mein Volk!“ Ist euch einmal aufgefallen, dass gerade der jungen Generation, ihr seid junge Leute, ich freue mich an euch, das ist großartig, ein ganz großes Manko fehlt? Als wir in eurem Alter waren, haben wir eine Fülle von Trostliedern gelernt. Diese könnt ihr heute fast nicht mehr.
Braucht ihr Trost? Ich singe so gern die alten Adventslieder: „Aller Trost und alle Freude ruht in dir, Herr Jesus Christ!“ Das haben wir gestern im Hospiz einer Frau zugerufen.
Paul Gerhardt, der in der dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte lebte – eine Zeit, die es in zweitausend Jahren so nie mehr gegeben hat, mit dem Elend eines dreißigjährigen Kriegs, den furchtbaren Pestzeiten und der Unmenschlichkeit, die dort herrschte – singt in seinen Liedern:
„Als mir das Reich genommen, da Fried und Freude lacht, da bist du mein Heilkommender, hast du mich froh gemacht, ich habe Jesus gefunden im Elend dieser Welt.“ Er ist mir begegnet, hat mich gesucht, und ich habe ihn gefunden.
Und dann die heiligen Lieder: „Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen. Jesus, ich will immer mehr von dir entdecken in dieser Welt.“ Das ist die Freude und der Trost. In der Welt ist alles nichtig, nichts hat Kraft. Habe ich Hoheit, die ist flüchtig, habe ich Reichtum – was ist mehr als ein Stücklein armer Erz?
Und dann kommt das: Die Freude ruht allein in Jesus.
Die Verheißung des Alten Bundes und die Erwartung des Heilands
Und das ist das Große, was hier drinsteckt: Schon Jahrhunderte vor dem Kommen von Jesus wurde es im Alten Bund durch die Propheten angedeutet.
Ihr könnt das an vielen Stellen finden. Schon der alte Jakob hat im Sterben gesagt: „Herr, ich warte auf dein Heil.“ Er hat all das erlebt – mit seinen Söhnen, mit der Josefsgeschichte und dann in Ägypten. Und dann sagte er: „Ich warte darauf, wenn Gott endlich einmal in dieser Welt sein Heil schafft.“ Das wird groß werden.
Er findet all die großen Erwartungen überall, auch bei den Propheten. Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind. Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht. Und über denen, die im finsteren Land wohnen, scheint das helle Licht.
Uns ist ein Kind geboren, dieses Jesuskind. Und das ist die große Weihnachtsfreude, die ich finden muss und die ich finden will.
Die historische Bedeutung der Trostbotschaft
1939, kurz vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, hat der Leiter der Stadtmission in Berlin, Hans Dannenbaum, ein kleines Büchlein geschrieben. Darin hat er diesen kurzen Abschnitt ausgelegt und ganz schlicht den Titel „Tröstet, tröstet mein Volk“ gewählt. Er sprach darin davon, dass es so viele traurige, verzagte und mutlose Menschen gibt.
Nur wenige Tage später ließ die geheime Staatspolizei dieses Büchlein verbieten und einstampfen. Wir brauchen Optimismus. Wir dürfen den Menschen die Hoffnung nicht nehmen, gerade in Zeiten des Krieges. Natürlich war das von der Nazi-Ideologie geprägt, aber ich sehe das heute genauso: Man macht den Menschen Mut und sagt, sie dürfen nicht den Kopf hängen lassen. Sie müssen den Kopf hochtragen, denn es wird schon alles recht werden.
Ihr habt keine andere Hoffnung als die, von der die Bibel immer wieder spricht: Dass Jesus der Heiland kommt in diese Welt. Er hat die Leiden dieser Welt erlebt und befreit mich von der Gefangenschaft der Mächte dieser Welt. Er kommt als der große Befreier und will in deinem Leben Wohnung nehmen.
Das ist die große, wunderbare Sache, die wir entdecken dürfen.
Die herrliche Trostbotschaft kennen lernen
Mein erster Punkt ist: Kennst du die herrliche Trostbotschaft? Im nächsten Jahr haben wir ja die Jahreslosung: „Wo Gott sagt, ich will euch trösten, wie euch eine Mutter tröstet.“
Ich glaube, junge Menschen brauchen heute ganz besonders viel Trost. Junge Leute hängen oft stark durch. Wir brauchen nicht Menschen, die uns vertrösten, die alles kleinreden oder bagatellisieren und sagen, das sei alles nicht so schlimm. Stattdessen brauchen wir Menschen, die uns einen echten, bewährten Trost geben.
Ich bin in meinem Leben auch oft an dieser Schwelle gestanden. Ihr kennt das ja, wenn man in die seelischen Abgründe blickt. Ich kann jeden verstehen, der im Burn-out ist und plötzlich merkt: „Das schaffst du nicht mehr, das ist so unheimlich, und du stürzt jetzt.“ Heute ist es ja weit verbreitet, dass junge Leute eine große Hoffnung haben, was sie alles machen können. Du kannst die Welt verändern, das Böse abschaffen, die Armut bekämpfen und die Ungerechtigkeit besiegen.
Und dann merkst du plötzlich: Ich kann gar nichts. Ich kann nicht mal mein eigenes böses Herz besiegen. Ich bin schwach, den Versuchungen ausgeliefert. Den Schmutz und Dreck in meinem Kopf kann ich nicht herauskriegen. Ich bin wehrlos, ich bin gefangen, ich bin in der Sklaverei der Sünde.
Es ist ja merkwürdig, dass heute in den Kirchen kaum noch von Sünde gesprochen wird. Vielleicht liegt das an der Psychologie, die die Sünde gar nicht kennt. Erst im Lichte Gottes siehst du es. Und du weißt doch: Sitzt jetzt keiner unter uns, der nicht schwer belastet ist? Der neben dir sitzt, der darf gar nie wissen, was alles an Unrecht und Schmutz in deinem Leben ist. Und Jesus weiß das.
Er ist gekommen als der große Befreier. Schon vor der Ankündigung der Geburt von Jesus heißt es: Er wird das Volk retten von ihren Sünden. Das ist der Grund. Jesus, der Retter, ist da in der Weihnachtsgeschichte – der Retter!
Niemand kann mich befreien aus den Klauen der Sünde. Und weil ich in der Sünde stecke, bin ich ein Kind des Todes. Wo kann ich Trost finden in meinem zerbrechlichen Leben, das so leicht scheitert und das ich gar nicht steuern kann?
Trost in der Krankheit und Vergebung der Sünden
In meiner Bibel steht auf der linken Seite – ich weiß nicht genau, vielleicht sogar auf derselben Seite – eine Geschichte von König Hiskia, der schwer krank war. Wer eine Bibel dabei hat, weiß, wie wertvoll das ist. Es ist wirklich großartig, wenn man eine Bibel zur Hand hat.
Ich war in vielen Ländern der Welt, ich kann gar nicht sagen, wie viele es genau sind. Doch ich habe nie einen Gottesdienst erlebt, in dem nicht jeder Teilnehmer eine Bibel auf den Knien hatte, um mitlesen zu können. Man muss immer prüfen, ob das, was vorne verkündigt wird, wirklich das Wort Gottes ist. Vertraut nicht jedem, der predigt. Haltet euch am Wort Gottes fest, denn es bleibt für alle Zeiten gültig.
In der Bibel steht über Hiskia: „Siehe, um Trost war mir sehr bange.“ Er lag im Sterben, schwer krank, doch es heißt weiter: „Aber du hast dich meiner Seele herzlich angenommen, da sie nicht verdürbe, und wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück.“ Das ist ein großes Thema, das wir oft verdrängen: Jesus will die schwere Last deines Lebens abnehmen. Er möchte dich an sein Herz drücken, dir sagen: „Ich habe dich lieb, ich bin bei dir, und ich will dir meine Kraft und meine ganze Liebe schenken.“
Trost – das ist ein wunderbares Thema, besonders in den Adventsliedern. Dort wird der große Trost besungen. Zum Beispiel in „Macht hoch die Tür“ heißt es: „Lasst ihn doch einziehen, komm, oh mein Heiland, Jesus Christ, mein Herzenstier.“ Jesus ist offen für jeden, der Trost sucht. Wer Jesus in dieser Adventszeit erfährt, erlebt diesen Trost ganz neu.
Ich möchte dich einladen, heute in diesem Gottesdienst Jesus ganz neu zu erleben. Das ist ja der Sinn der Adventssonntage.
Vorbereitung auf das Kommen Jesu: Umkehr und Reinigung
Das ist ein uralter Brauch, der viele Jahrhunderte zurückreicht. Bevor das Christfest beginnt, gibt es sogenannte Bustage – Tage der Umkehr und der Reinigung.
In unserem Leben muss dabei vieles neu geordnet werden. Vor allem aber will Jesus bei uns einkehren und König sowie Herr sein.
Ein anderes Wort aus Psalm 73 lautet: „Du bist meines Herzens Trost und mein Teil.“ Es gibt keinen anderen Trost als Jesus, meinen Heiland und Herrn, zu finden. Er ist derjenige, der bei mir einkehrt und mein Herr ist.
Gottes Zusage an Israel und die Hoffnung für heute
Und dann wird Jerusalem angesprochen, was heute für Israel gilt. Das ist sehr wichtig. Deshalb beten wir auch so dafür, dass viele Juden das erkennen. Jerusalem befindet sich heute in großer Angst: Wie wird das alles werden in dieser politischen Bedrohung? Gott, so heißt es, ist der Trost Israels. Israels Trost ist immer noch der lebendige Gott, der sich ihm zuwendet. Das ist wunderbar.
Wir freuen uns, dass so viele Juden in diesen Tagen in Jesus ihren Heiland erkennen. Zehntausende sind es bereits, die Jesus als ihren Heiland anerkennen. Er ist derjenige, den man finden darf, der zu einem kommt. Gerade in all dem Schrecken, der Israel bedroht, gibt es keine andere Lösung. Es gibt keinen anderen Frieden als den unter dem Schutz Gottes.
Jerusalem wird immer wieder angesprochen: Zion, Jerusalem, du bist gemeint. Dir gilt diese große Zusage. Aber sie gilt auch uns, die wir in den Weinstock Israel eingepflanzt sind. Wir sind als Gottes Volk dort eingepflanzt und gehören dazu. All die herrlichen Verheißungen des Alten Bundes gehören auch uns.
Das ist eine große Botschaft: Die Knechtschaft ist vorbei, jetzt dürfen wir leben. Die Schuld ist vergeben, man kann den Kopf wieder aufrichten und fröhlich sein Leben mit Jesus anpacken. Das hat Zukunft. Es hat Zukunft sogar so, dass man sich vor der Macht des Todes nicht mehr fürchten muss. Das ist großartig.
Trost in schwerem Leid und die Kraft des Glaubens
Ich habe eine Frau kennengelernt, die ein schweres Lebensschicksal erlebt hat. Es geht mir immer noch nahe. Ihr Kind ist zum Bücherbus gelaufen, irgendwo in der Nähe von Heilbronn. Der siebenjährige Sohn freute sich, sagte seiner Mutter Adieu und meinte: „Ich gehe zum Bücherbus.“
Dann raste ein Kieslaster vor dem Haus vorbei, überfuhr das Kind, und das Kind starb. Die Frau hat in ihrem schmerzlichen Leid Jesus gefunden. Sie hat vor allem begriffen: „Mir gilt das, im Schatten des Todes.“
Sie wurde so erfüllt von diesem Glauben, dass sie immer, wenn sie an das Grab ihres Kindes auf dem Friedhof geht, sagt: Bis heute macht sie das so. Sie schaut, ob Leute da sind, und sieht oft frisch aufgehäuftes Grab. Dann geht sie zu den Menschen hin und sagt: „Entschuldigung, ich habe den Trost in Jesus gefunden. Ich möchte Ihnen sagen: Jesus kommt auch zu Ihnen, auch in der größten Traurigkeit und Dunkelheit Ihres Lebens.“
Ich möchte darum bitten, dass ihr diesen Menschen in diesen Tagen diese Zusage macht – in der Mensa, wo ihr sie trefft, oder unter der Straßenbahn. Ich wollte Ihnen das noch sagen: Jesus will bei Ihnen einkehren.
Wenn ich die Gesichter in der Straßenbahn anschaue, denke ich: Was verbirgt sich in diesen Gesichtern alles an Einsamkeit, Schwermut, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Müdigkeit? Es gibt einen Trost: das Kommen von Jesus.
Zeugnis von Hoffnung und Evangelisation
Vor zwei Tagen hat mir ein Professor einen deutschen Bundesbahn-Reiseplan gegeben. Er war von Hamburg nach Stuttgart gefahren und hat mir diesen Plan mitgebracht. Das hat mich umgehauen. Der Deutschen Bundesbahn habe ich seit Stuttgart 21 nicht mehr viel zugetraut. Doch dass sie ein Inserat erlaubt hat, das hat mich wirklich überrascht.
Das Inserat befindet sich im großen Zugplan hinten, bei den Zugbegleitern. Dort steht: „Wer Jesus hat, hat das Leben.“ Ich hoffe, dass die Leute im Abteil das auch wirklich lesen. Darunter steht: Bernd Schlaber, Robert-Kurchstraße 4 in E-Schäde, mit der Telefonnummer und der Webseite www.werjesushatdasleben.de.
Ich habe die Webseite angeklickt, und dort werden alle Bücher kostenlos angeboten. Zum Beispiel „Jesus, unser Schicksal“ und vieles mehr. Man wird auch beraten. Dabei geht es nicht darum, Mitglieder zu gewinnen. Es ist keine Gruppe und keine Sekte, sondern es geht nur darum, dass man Jesus findet.
Das ist das Wichtigste in diesen Tagen: Der Trost der Welt ist Jesus allein. Alle Worte, die nicht auf ihn zugehen, sind schade. Man braucht gar nicht viele Worte machen. Manche machen es umständlich und schenken ein ganzes Buch. Das werfen die Leute doch eh weg.
Sag mit deinen einfachen Worten, dass es dir an Weihnachten nur um Jesus geht, der Heiland ist geboren. Das Wort „Heiland“ finde ich so wunderbar. Es ist für Seele und Leib die Hoffnung und Rettung.
Die Bedeutung des Namens Heiland und die Rolle der Christen
Das alles eingeschlossen: Der, der mein Leben heilt – heilen. Das war das Wort der ersten Bibelübersetzung ins Deutsche, der Helianth. Die alten Germanen haben es aufgenommen, nachdem sie aus ihrem grausamen Kult ausgebrochen waren. Wüster war ihr Kult, doch sie haben den Heiland Jesus angenommen. Unser ganzes Volk hat sich dadurch verändert. Das ist so herrlich.
Da heißt es: Zion, du bist eine Freudenbotin. Du hast einen Spitznamen – wie heißt der Spitzname? Freudenbote. Die Christen sollten Freudenboten sein, nicht Klageweiber oder Jammerlappen dieser Welt. Sie sollen in diese trostlos traurige Welt, in die Krankenzimmer hinein, zu den belasteten Leuten gehen. Zu denen, die mit ihrem Leben nicht mehr fertig werden und keinen Mut mehr haben. Selbst die Politiker sind ratlos. Sie sagen: Jesus kommt und bringt Neues mit. Er kann unser Leben total verwandeln im Lichte Gottes. Das ist so groß.
Du bist ein Freudenbote und machst deinen Mund weit auf – ohne Evangelisation, ohne Mission – gesandt in die Welt mit dem herrlichsten Evangelium, von Jesus zu reden und das allen Menschen zu sagen. Es ist ja ganz toll, dass so viele Muslime in diesen Tagen offen sind. Es sind noch nie so viele Muslime zum Glauben an Jesus gekommen wie in unserer Zeit. In Algerien sind es Zehntausende.
Das geschieht meist unter schrecklichem Terror. Muslime werden wach und sagen: Das kann doch nicht wahr sein. Sie lesen im Koran und sind erschüttert über die Gewalt. Viele Muslime suchen Frieden, suchen echte Freude. Wenn ihr dann mit ihnen sprecht, sagen sie euch: Nur Jesus gibt Freude.
Ich habe neulich mit einem Iraner gesprochen. Er sagte: „Du bist dir doch bewusst, dass du nach dem Koran ein Todesurteil hast, weil du abgefallen bist.“ Er antwortete: „Das macht doch nichts, ich habe doch Jesus gefunden.“ Das beschämt uns.
Und dann wird hier gesagt: Du bist ein Freudenbote. Warum auch in einer Welt, in der so viel Sterben ist, das Gras verwelkt, die Blume auch? Die Güte des Menschen ist wie eine Blume auf dem Feld – sie verwelkt. Auch das Beste, was Menschen erworben haben, verwelkt. Aber das Wort des Herrn bleibt ewig.
Das ist so ein Satz, den du nie vergessen darfst. Darum habe ich absolutes Vertrauen auf alles, was in der Bibel steht. Es gibt manches, was ich nicht verstehe. Das ist nicht so schlimm. Aber alles, was ich verstehe, ist herrlich. Daran kannst du dich halten im Leben und im Sterben: Das Wort des Herrn bleibt ewig.
Und wenn du dann weiterliest: „Die Männer werden müde und schwach, und die jungen Kerle kippen um. Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft.“ Und dann geht es weiter: „Fürchte dich nicht, weiche nicht, ich bin dein Gott, ich stärke dich, ich helfe dir auch.“ Weiter heißt es: „Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“
Wo gibt es denn so etwas? Eine solche Botschaft in Jesus bestätigt: Gott kann dich nicht vergessen. Es kann wohl sein, dass er einen Augenblick dich im Zorn hat stehen lassen, in seinem Gericht. Das gibt es. Es gibt Augenblicke, in denen in deinem Leben alles zusammenbricht. Aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen. Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen.
Verstehst du jetzt, warum ich sage: Wir brauchen eine Bibel. Wir brauchen nicht die Worte des Predigers, sondern wir müssen zu Bibelworten kommen. Das ist das, was trägt – übrigens auch in den Liedern. Darum bin ich immer noch ein Fan, dass mit den alten Liedern das Gelassen nicht so gern stehen bleibt. Der Psalm 23 ist auch sehr alt, sogar schon ein paar Jahrtausende alt, und er ist so taufrisch: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“
Das Wort Gottes ist alt, aber das Alter ist es nicht, sondern es ist bewährt durch Generationen. Entscheidender ist bei allem, was wir hören: Ist es Gottes Wort oder ist es Menschenwort? Ich will mein Leben nur auf Gottes Wort bauen. Nicht die Musik macht selig, sondern das Wort Gottes macht selig, Jesus macht selig. Den brauche ich und den muss ich finden.
Und er wirkt Wunderbares. Am Wort Gottes ist doch das Tollste, dass es wirkt und unser Leben verändert und neu schafft. Das ist ja toll: Das Samenkorn geht in dir auf, schafft einen ganz neuen Charakter, gibt dir andere Gedanken in den Kopf, erfüllt deine Sprache, erfüllt dein Herz und macht dein Leben total neu.
Deshalb ist das so groß. In der Dritten Welt gibt es ja keine Geschenke an Weihnachten. Das ist ein komischer Kult, den wir bei uns haben, aber in Asien kenne ich das nicht, in Afrika nicht. Aber was machen die Christen am Christfest? Sie gehen nach den Gottesdiensten auf die Marktplätze ihrer Städte. Dort predigen sie von Jesus vor den vielen Ungläubigen ihrer Stadt und singen herrliche Jesuslieder.
Das wollen wir uns wieder angewöhnen. Wir brauchen nicht auf die Marktplätze zu singen, wir leben ja mitten unter Menschen. Also, das eine ist mir wichtig: Wenn du mir fröhliche Weihnachten wünschst – nur Jesus gibt fröhliche Weihnachten. Er lebt wirklich, und den kannst du finden. Da musst du die Bibel aufschlagen, und da kannst du ihn haben.
Das ist so herrlich, dass du das in deinem Leben finden kannst und dass er bei dir ist. Er will bei dir einkehren. Christus ist geboren, die Welt ging verloren. Christus ist geboren – das ist Weihnachtsfreude. Und wir müssen das den Menschen sagen. Alle suchen es, alle machen mit, aber ob sie es finden?
Mein zweiter Punkt: Macht den Weg frei, dass Jesus bei dir einkehren kann. Mach den Weg frei! Johannes der Täufer war schon eine komische Gestalt. Ökologisch war er interessant: Er aß Heuschrecken und wilden Honig, war ganz naturverbunden und trug nur ein Stück Stoff. Dann ging er in die Wüste – eigentlich nicht der Ort, um Menschen zu erreichen. Doch massenweise zogen Menschen zu ihm.
Was hat Johannes den Täufer so angezogen? Er war kein Geizhals, kein Freudenverderber und kein Miesmacher. Aber sein Wort war es. Er sprach von der Sünde der Menschen. Und das ist so befreiend: Die Sünde muss nicht zu mir bleibend gehören. Das Böse kannst du ablegen wie ein altes Hemd – so hat Johannes das angedeutet. Symbolisch tauchten sie im Wasser des Jordan unter.
Schon ein Hinweis: „Nach mir kommt der, der euch mit dem Geist Gottes taufen wird. Der wird euer Leben wirklich neu machen, wenn Jesus in unser Leben kommt.“ Und das ist so herrlich, wie Johannes das schon angekündigt hat: Macht den Weg frei, dass Jesus kommen kann.
Darum gehört das immer zur Adventszeit. Johannes der Täufer war ein großer Bußprediger. Er sagte: „Macht den Weg frei.“ Und da sagt er so schön: „Die Herrlichkeit des Herrn soll kommen.“ Hast du die Herrlichkeit Gottes schon einmal erlebt? Weißt du, was die Herrlichkeit Gottes ist? Wenn ein sündiger Mensch Vergebung durch Jesus erfährt und ein neuer Mensch wird. Das ist die allergrößte Herrlichkeit.
Ich habe das oft erlebt bei Menschen, die zum Glauben an Jesus gekommen sind. Auf einmal war die Ehe neu, das Familienleben war neu, und plötzlich waren sie frei von bösen Gedanken. Ihr ganzes Leben hat sich verändert, und sie wurden zu Segensträgern für ihre ganze Umwelt.
Die Herrlichkeit des Herrn – die größte Herrlichkeit Gottes – ist kein äußeres Brimborium, sondern dass Jesus gefallene Menschen wieder aufrichtet. Ach, das, was Jesus so toll beschrieben hat, wie der verlorene Sohn heimkommt, der Vater ihn in die Arme nimmt, ihm ein Gewand überstreift und ein Freudenfest macht, wo alles wieder ins Lot kommt in deinem Leben.
Mach doch den Weg frei! Johannes ist uns so ein großer Helfer, wenn er sagt: Du musst die Trümmersteine aus dem Weg räumen, damit Jesus wirklich bei dir einziehen kann. Damit es nicht nur ein äußeres Fest in deinem Leben bleibt, sondern dass er wirklich kommen kann.
„Die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir.“ So war es schon angekündigt: „Mache dich auf, Herr der Lichter, denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir. Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und dunkelt die Völker, aber über dir geht auf die Herrlichkeit des Herrn.“
Das möchte ich dir wünschen: dass du die Herrlichkeit von Jesus erlebst, der in dein Leben einkehrt. Wie war das, als der Oberbetrüger und Gauner Zachäus vom Baum herunterkletterte? Es war nur eine Mahlzeit mit Jesus, und Jesus sagte zu Zachäus: „Ich muss bei dir einkehren.“ So einfach geschieht das.
Er macht die Tür auf und sagt: „Ich will dir folgen, Herr, ich will dir nachfolgen, möchte mit dir leben, bei dir sein.“ Wie Jesus am offenen Grab steht, wo die Bahre hergetragen wird, im Stadthof von Nain, und die Witwe hinterdrein läuft – der einzige Sohn war gestorben.
Jesus spricht, fordert die Todesmacht mit seinem mächtigen Wort heraus, er offenbart seine Herrlichkeit. Und du kannst das auch bei dir erleben, dass Jesus das tut. Er baut sein Reich, so steht es da, er herrscht gewaltig.
Oft sieht es so aus, als hätten die Menschen mit all ihrem grauenvollen Geschehen alles in der Hand. Mich hat immer die Reich-Gottes-Geschichte beeindruckt. Weißt du: Auf dem Höhepunkt des Kommunismus und Stalinismus war die Jesusgemeinde in Osteuropa, in Russland, an den Rand gedrängt. Doch Menschen kamen zum Glauben.
Das hat mich beeindruckt. Auf dem Höhepunkt von Maos Herrschaft in China, als alle Kirchen zerbrochen waren, Bibeln verbrannt wurden und die Roten Garden wüteten, war keine Kirche mehr geöffnet. Dort wurde ein alter Prediger misshandelt. Der Leiter der Roten Garden erzählte: „Wir haben auf dem alten Mann herumgetrampelt, wir haben ihn gehasst, diesen Prediger von Jesus wollten wir doch nicht haben.“ Und der Prediger betete: „Herr, du musst diese Menschen erreichen.“
Wenig später wurde dieser Mann Christ – auf dem Höhepunkt des Mao-Kultes. Jesus herrscht gewaltig, auch in unserer Stadt. Ich finde es wunderbar, dass wir heute so eine große Chance haben. Aber er möchte in deinem Leben herrschen. Er möchte sein Reich ausbreiten, seinen Frieden, seine Barmherzigkeit, seine Sanftmut und seine Güte in deinem Leben wirken lassen. Er möchte dein Herr sein.
Räum die Steine weg, damit Jesus einziehen kann. Ja, das ist so schön in dem Adventslied: „Komm, o mein Heiland, Jesus Christ, ich brauch dich, ich brauch sonst nichts.“ Es können die Symbole sein – die Kerzen und die Tannenzweige – aber ich will dich haben, Jesus. Räum die Steine weg!
Und das Letzte noch: Jetzt bricht welch ein Fest plötzlich an. Am Ende dieses Verheißungswortes stehen Gottes Versprechen, die er einlöst. Und auf einmal kommt am Ende dieses Abschnitts, wenn er kommt, der Herr, gar nicht mit äußerem Glanz und nicht mit großen Dingen, sondern wie ein Hirte.
Er trägt die Schafe auf seinem Arm – das allerschönste Bild seit Kindertagen: Jesus, der gute Hirte. Je älter ich werde, desto weniger halte ich von großen Worten über Menschen. Menschen sind ganz arme Leute, und im Sterben wird das noch viel schlimmer – im Alter, in der Pflege.
Die Menschenherrlichkeit zerbricht unter der Macht des Todes. Aber Jesus will dein Leben auf seinen Armen tragen. Mir ist das im ganzen Leben so groß geworden, dass Jesus alles tun will. Er will in mir wirken, mein Herz erfüllen und mir Kraft geben. Ich kann ohne Jesus gar nichts.
Er will die Mitte meines Lebens sein, meine Hoffnung. Er trägt mich, er kennt mich mit Namen – das ist so herrlich bei einem guten Hirten. Er trägt die Schafe auch dort, wo sie sich verlaufen haben und irgendwo im Dornbusch gefallen sind. Er sucht sie und führt sie zur Weide.
Das ist das schönste Bild einer Geborgenheit in unserer Welt. Es gibt sonst keine Geborgenheit mehr, nur noch Unruhe und Angst. Aber du darfst auch in unruhigsten Zeiten geborgen sein beim guten Hirten.
Und was ist mit den Schafmüttern? Das ist ein herrliches Bild: Schafmütter sind die, die Junges geboren haben. In der Gemeinde gibt es Menschen, die andere zu Jesus geführt haben, die diese Hebamendienste getan haben, damit junge Schafe leben können. Das ist das Allergrößte, was wir in diesen Weihnachtstagen machen können: andere auch noch zur Herde, zum guten Hirten führen, in diese Geborgenheit hinein.
Ich wünsche dir, dass du Jesus in diesen Adventstagen findest und dass Jesus bei dir Einzug halten kann. Paulus sagt es in einer schönen Formulierung im Epheserbrief: „Dass Christus durch Glauben und Liebe in unseren Herzen wohne.“
Lasst uns beten: Lieber Herr Jesus Christus, wir danken dir für dein großes Wort. Höher als alles menschliche Denken und Begreifen. Und doch ist es durch ganze Generationen hindurch wahr und trügt nicht. Wir dürfen es erfahren.
Ich darf mich dir jetzt einfach neu ausliefern – mit aller Unreinheit, mit allem Schmutz. Herr, räum du weg und kehr du ein. Ich möchte dich bitten für jeden von uns, dass wir dich erfahren, dich kennen, dich persönlich lieb haben und dass du unser Leben durchdringen und führen kannst.
Segne jeden hier heute in unserem Gottesdienst und geh mit uns, damit wir vielen anderen ganz schlicht von dir sagen können. Benutze unser einfaches Wort, lass dein Licht leuchten, und lass die Herrlichkeit von dir in das Leben von verzweifelten Menschen einkehren. Amen.
Die Vergänglichkeit der Welt und die Beständigkeit des Wortes Gottes
Und dann wird hier gesagt: Du bist ein Freudenbote – warum auch in einer Welt, in der so viel Sterben ist, das Gras verwelkt und die Blume verwelkt. Die Güte des Menschen ist wie eine Blume auf dem Feld. Auch das Beste, was Menschen erworben haben, verwelkt. Aber das Wort des Herrn bleibt ewig.
Das ist so ein Satz, den man nie vergessen darf. Darum habe ich absolutes Vertrauen in alles, was in der Bibel steht. Es gibt manches, das ich nicht verstehe, aber das ist nicht so schlimm. Alles, was ich verstehe, ist herrlich. Daran kannst du dich halten – im Leben und im Sterben. Das Wort des Herrn bleibt ewig.
Und wenn du dann weiterliest: Die Männer werden müde und schwach, und die jungen Kerle kippen um. Aber die, die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft. Dann geht es weiter: Fürchte dich nicht, weiche nicht, ich bin dein Gott, ich stärke dich, ich helfe dir auch.
Und weiter heißt es: Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wo gibt es denn so eine Botschaft? In Jesus bestätigt sich: Gott kann dich nicht vergessen.
Es kann wohl sein, dass er dich einen Augenblick im Zorn hat stehen lassen – in seinem Gericht, das gibt es. Es gibt Augenblicke, in denen in deinem Leben alles zusammenbricht. Aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen. Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen.
Die Bedeutung der Bibel und der alten Lieder
Versteht jetzt, warum ich sage: Wir brauchen eine Bibel. Wir brauchen nicht nur die Worte des Predigers, sondern wir müssen zu den Bibelworten kommen. Das ist es, was trägt – übrigens auch in den Liedern.
Darum bin ich immer noch ein Fan der alten Lieder. Das Gelassenheit nicht so gern stehen bleibt, liegt daran, dass Psalm 23 auch sehr alt ist, sogar schon ein paar Jahrtausende alt. Und trotzdem ist er so taufrisch: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Das Wort Gottes ist ebenfalls alt. Das Alter allein ist es nicht, sondern es ist bewährt durch Generationen.
Entscheidend ist bei allem, was wir hören: Ist es Gottes Wort oder ist es Menschenwort? Ich will mein Leben nur auf Gottes Wort bauen. Nicht die Musik macht selig, sondern das Wort Gottes macht selig. Jesus macht selig. Den brauche ich, und den muss ich finden.
Das Wunderbare am Wort Gottes ist doch, dass es wirkt und unser Leben verändert und neu schafft. Das ist ja toll: Das Samenkorn geht in dir auf, es schafft einen ganz neuen Charakter. Es gibt dir andere Gedanken in den Kopf, erfüllt deine Sprache, erfüllt dein Herz und macht dein Leben total neu.
Weihnachten in der Dritten Welt und die Bedeutung der Verkündigung
Und deshalb ist das so groß. In der Dritten Welt gibt es ja keine Geschenke an Weihnachten. Das ist ein komischer Brauch, den wir bei uns haben. Aber in Asien kenne ich das nicht, und in Afrika auch nicht.
Was machen die Christen am Christfest? Sie gehen nach den Gottesdiensten auf die Marktplätze ihrer Städte. Dort predigen sie von Jesus vor den vielen Ungläubigen ihrer Stadt. Danach singen sie die herrlichen Jesuslieder.
Das wollen wir uns wieder angewöhnen. Wir brauchen nicht auf die Marktplätze zu singen, denn wir leben ja mitten unter den Menschen.
Mir ist eines wichtig: Wenn du mir fröhliche Weihnachten wünschst, dann bedenke, dass nur Jesus fröhliche Weihnachten schenkt. Er lebt wirklich, und du kannst ihn finden. Dazu musst du die Bibel aufschlagen, und dort kannst du ihn finden.
Es ist so herrlich, dass du Jesus in deinem Leben finden kannst und dass er bei dir ist. Er will bei dir einkehren.
Christus ist geboren, die Welt ging verloren. Christus ist geboren – das ist Weihnachtsfreude.
Und das müssen wir den Menschen sagen. Alle suchen sie, alle machen mit, aber ob sie es finden?
Den Weg frei machen für Jesus
Mein zweiter Punkt lautet: Macht den Weg frei, damit Jesus bei dir einkehren kann.
Johannes der Täufer war schon eine ungewöhnliche Gestalt. Ökologisch betrachtet war er interessant, denn er aß Heuschrecken und wilden Honig. Er war ganz naturverbunden und trug nur ein einfaches Stück Stoff.
Dann zog er sich in die Wüste zurück – eigentlich kein Ort, an dem man viele Menschen erreicht. Trotzdem strömten die Menschen massenweise zu ihm. Was machte Johannes den Täufer so anziehend?
Er war kein Geizhals, kein Freudenverderber und auch kein Miesmacher. Doch sein Wort war es, das die Menschen bewegte. Er sprach von der Sünde der Menschen. Und das ist so befreiend: Die Sünde muss nicht dauerhaft zu mir gehören. Das Böse kann man ablegen wie ein altes Hemd – das hat Johannes schon angedeutet.
Symbolisch taten die Menschen Buße, indem sie im Wasser des Jordan eingetaucht wurden. Johannes gab auch einen wichtigen Hinweis: Nach mir kommt der, der euch mit dem Geist Gottes taufen wird. Er wird euer Leben wirklich neu machen, eine Neugeburt bewirken, wenn Jesus in euer Leben kommt.
Es ist herrlich, wie Johannes diesen kommenden Retter angekündigt hat: Macht den Weg frei, damit Jesus kommen kann. Dieses Wort hat er aufgenommen. Deshalb gehört es immer zur Adventszeit – für den Prediger Johannes den Täufer, der ein großer Bußprediger war und zur Umkehr aufrief: Macht den Weg frei.
Und er sagte so schön: Die Herrlichkeit des Herrn soll kommen.
Die Herrlichkeit Gottes erleben
Hast du die Herrlichkeit Gottes schon einmal erlebt? Weißt du, was die Herrlichkeit Gottes ist?
Wenn ein sündiger Mensch Vergebung durch Jesus erfährt und ein neuer Mensch wird, dann ist das die allergrößte Herrlichkeit. Ich habe das oft bei Menschen erlebt, die zum Glauben an Jesus gekommen sind. Plötzlich war die Ehe neu, das Familienleben veränderte sich, und sie wurden frei von bösen Gedanken. Ihr ganzes Leben hat sich gewandelt, und sie wurden zu Zeugen für ihre ganze Umgebung.
Die Herrlichkeit des Herrn, die größte Herrlichkeit Gottes, ist kein äußerliches Brimborium. Sie zeigt sich darin, dass Jesus gefallene Menschen wieder aufrichtet. Das ist das, was Jesus so eindrucksvoll beschrieben hat: Wie der verlorene Sohn heimkehrt, der Vater ihn in die Arme schließt, ihm ein Gewand überstreift und ein Freudenfest veranstaltet. Alles kommt wieder ins Lot in deinem Leben. Mach doch den Weg frei!
Johannes ist uns dabei ein großer Helfer. Er sagt, du musst die Trümmersteine aus dem Weg räumen, damit Jesus wirklich bei dir einziehen kann. So bleibt es nicht nur ein äußerliches Fest in deinem Leben, sondern er kann wirklich kommen.
Die Herrlichkeit des Herrn geht über dir auf – so war es schon angekündigt:
„Mache dich auf, Herr der Lichter, denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht über dir auf. Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker, aber über dir geht die Herrlichkeit des Herrn auf.“
Das möchte ich dir wünschen: dass du die Herrlichkeit von Jesus erlebst, der in dein Leben einkehrt.
Das Bild des guten Hirten
Als der Oberbetrüger und Gauner Zachäus vom Baum heruntergeklettert war, geschah etwas Besonderes. Es war nur eine Mahlzeit mit Jesus, und Jesus sagte zu Zachäus: „Ich muss bei dir einkehren.“ So einfach geschieht es. Zachäus macht die Tür auf und sagt: „Ich will dir folgen, Herr. Ich will dir nachfolgen, mit dir leben, bei dir sein.“
Ähnlich ist es, wenn Jesus am offenen Grab steht, wo die Bahre hereingetragen wird, im Stadthof von Nain. Die Witwe läuft hinterher, ihr einziger Sohn ist gestorben. Jesus spricht und fordert die Todesmacht heraus mit seinem mächtigen Wort. Er offenbart seine Herrlichkeit. Auch du kannst das bei dir erleben. Jesus tut das, er baut sein Reich – so steht es geschrieben –, und er herrscht gewaltig.
Oft sieht es so aus, als hätten die Menschen mit all ihrem grauenvollen Geschehen alles in der Hand. Mich hat immer die Geschichte vom Reich Gottes beeindruckt. Weißt du, auf dem Höhepunkt des Kommunismus und des Stalinismus war die Jesusgemeinde in Osteuropa, in Russland, an den Rand gedrängt. Trotzdem kamen Menschen zum Glauben.
Mich hat auch beeindruckt, dass auf dem Höhepunkt von Maos Herrschaft in China, als alle Kirchen zerstört waren, alle Bibeln verbrannt wurden, die Roten Garden wüteten und keine Kirche mehr geöffnet war, dennoch ein alter Prediger zum Glauben kam. Ein ehemaliger Leiter der Roten Garden erzählte: „Wir haben auf dem alten Mann herumgetrampelt, wir haben ihn gehasst. Diesen Prediger von Jesus wollten wir nicht haben.“ Doch der Prediger betete: „Herr, du musst diese Menschen erreichen.“ Und wenig später wurde dieser Mann Christ.
Auch auf dem Höhepunkt des Marokkultes herrschte Jesus gewaltig – auch in unserer Stadt. Ich finde es wunderbar, dass wir heute so eine große Chance haben. Jesus möchte in deinem Leben herrschen. Er möchte sein Reich ausbreiten, seinen Frieden, seine Barmherzigkeit, seine Sanftmut und seine Güte in deinem Leben wirken lassen. Er möchte dein Herr sein.
Räume die Steine weg, damit Jesus einziehen kann. Das ist so schön in dem Adventslied: „Komm, o mein Heiland, Jesus Christ, ich brauch dich, ich brauch sonst nichts.“ Es können die Symbole sein, die Kerzen und die Tannenzweige, aber ich will dich haben, Jesus. Räume die Steine weg!
Das Fest des Herrn und seine Fürsorge für die Schwachen
Und das Letzte noch: Jetzt bricht welch ein Fest plötzlich an. Am Ende dieses Verheißungswortes steht etwas Großes. Es sind Gottes Versprechungen, die er einlöst.
Und plötzlich, am Ende dieses Abschnitts, wenn er kommt, der Herr, erscheint er nicht mit äußerem Glanz oder großen Dingen. Er kommt wie ein Hirte. Er trägt die Schafe auf seinem Arm. Das ist das allerschönste Bild seit Kindertagen vom guten Hirten – wir haben Jesus, den guten Hirten.
Je älter ich werde, desto weniger halte ich von großen Worten, die Menschen machen. Menschen sind ganz arme Leute, und im Sterben wird das noch viel schlimmer, besonders im Alter und in der Pflege. Die Menschenherrlichkeit zerbricht unter der Macht des Todes. Aber Jesus will dein Leben auf seinen Armen tragen.
Mir hat das mein ganzes Leben hindurch so viel bedeutet, dass Jesus alles tun will. Er will in mir wirken, mein Herz erfüllen und mir Kraft geben. Ohne Jesus kann ich gar nichts. Er will die Mitte meines Lebens sein, meine Hoffnung. Er trägt mich und kennt mich mit Namen – das ist so herrlich bei einem guten Hirten.
Er trägt die Schafe auch dort, wo sie sich verlaufen haben oder irgendwo im Dornbusch gefallen sind. Er sucht sie und führt sie zur Weide. Das ist das schönste Bild von Geborgenheit. In unserer Welt gibt es sonst keine Geborgenheit mehr – nur noch Unruhe und Angst. Aber auch in den unruhigsten Zeiten darfst du geborgen sein beim guten Hirten.
Und was ist mit den Schafmüttern? Das ist ein ganz herrliches Bild. Schafmütter sind die, die Junge geboren haben. Schafmütter – das Allerherrlichste ist, wenn es hier in der Gemeinde Menschen gibt, die andere zu Jesus geführt haben. Die diese Hebamendienste getan haben, damit junge Schafe leben können.
Und das ist das Allergrößte, was wir in diesen Weihnachtstagen tun können: andere auch noch zur Herde, zum guten Hirten führen, in diese Geborgenheit hinein.
Abschluss: Einladung zum Glauben und Gebet
Ich wünsche dir, dass du Jesus in diesen Adventstagen findest und dass Jesus bei dir Einzug halten kann. Paulus drückt es im Epheserbrief schön aus: Dass Christus durch Glauben und Liebe in unseren Herzen wohne.
Lasst uns beten: Lieber Herr Jesus Christus, wir danken dir für dein großes Wort. Es ist höher als alles menschliche Denken und Begreifen. Doch es bleibt durch alle Generationen wahr und trügt nicht. Wir dürfen es erfahren.
Ich darf mich dir jetzt einfach neu ausliefern – mit aller Unreinheit und mit allem Schmutz. Herr, räum du weg und kehr du ein.
Ich möchte dich bitten, für jeden von uns, dass wir dich erfahren, dich kennen, dich persönlich liebhaben. Dass du unser Leben durchdringen und führen kannst. Segne jeden hier heute in unserem Gottesdienst. Geh du mit uns, damit wir vielen anderen ganz schlicht von dir erzählen können.
Benutze unser einfaches Wort, lass dein Licht leuchten, und lass die Herrlichkeit von dir in das Leben verzweifelter Menschen einkehren. Amen.
