Einen gesegneten Abend! Heute Abend haben wir viel vor. Es gibt einige Fragen, und das Thema ist groß: der Heilige Geist. Ich möchte mit einer Frage beginnen, vielleicht der schwierigsten. Jemand hat gefragt, wie man den Kindern den Heiligen Geist erklärt.
Ich habe darüber nachgedacht: Kinder können mit dem Wort „Geist“ oft nicht viel anfangen und haben ein falsches Verständnis davon. Aber Kinder verstehen sehr gut, was das Herz ist. Der Mensch besteht aus einem Körper, und er hat ein Herz. Das Kind weiß, dass es ein buchstäbliches Herz gibt – eine Blutpumpe, keine Luftpumpe.
Aber es gibt auch im übertragenen Sinne ein Herz. Wir sprechen vom Herz, weil man es nicht sieht, als etwas Inneres, das Innere. Der Mensch besteht mehr oder weniger aus zwei Teilen: einem äußeren Teil und einem inneren Teil. Den inneren Teil nennt die Bibel „Herz“. Man könnte ihn auch „Geist“ nennen.
Beim Herrn Jesus ist es genauso. Er hat einen Leib und etwas Inneres, man könnte sagen ein Herz. Als der Herr Jesus in den Himmel aufgefahren ist, sitzt er zur Rechten Gottes. Er ist jetzt im Himmel.
Aber der Herr Jesus kommt in dein Leben, wenn du ihn aufnimmst. Dann kommt er mit seinem Inneren, mit seinem Geist, in dein Herz. Er kommt unsichtbar in dein Inneres. So kommt also der Geist des Herrn Jesus in dein Herz.
Der Herr Jesus und sein Geist sind dann immer bei dir. Er ist da, während er gleichzeitig mit dem Leib im Himmel ist. So kann das Kind verstehen, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem körperlichen Herrn Jesus mit Auferstehungsleib und dem Geist des Herrn Jesus.
Dann kann man dem Kind erklären, dass Gott nicht körperlich in uns hineinkommt, wenn wir ihn aufnehmen, sondern geistlich. Über die „Krücke“ Herz kann man dem Kind so das richtige Verständnis vom Geist vermitteln.
Der Heilige Geist ist der Geist von Jesus Christus. Er ist niemand anderes.
Die Taufe mit dem Heiligen Geist als Einheit im Leib Christi
Mal so viel. Was ich noch hinzufügen oder fertig ausführen möchte, ist das Thema der Taufe mit dem Heiligen Geist.
Wir lesen in 1. Korinther 12,12: „Alle Glieder des einen Leibes aber, obwohl viele, sind ein Leib, so auch der Christus. Denn durch einen Geist wurden wir alle in einen Leib getauft, seien wir Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie; und wir wurden alle mit einem Geist getränkt.“
Die Gemeinde des Herrn Jesus ist ein Leib. Er sagt, die Gemeinde ist der Leib Christi. In Vers 27 heißt es: „Ihr seid der Leib des Christus.“ So wie der physische Körper einer ist und viele Glieder hat, und alle Glieder dieses einen Leibes, obwohl sie viele sind, doch nur ein Leib sind, so ist es auch mit Christus.
Christus hat einen Leib, und dieser Leib ist die Gemeinde. Mit dem Heiligen Geist wurden wir alle in diesen Leib hineingetauft. Das Bild, das hier verwendet wird, ist das der Wassertaufe. Aber es wird als Bild benutzt und auf eine Geisttaufe angewandt.
Es heißt nicht, wir wurden durch Wasser in einen Leib getauft, sondern durch einen Geist. Hier geht es also nicht um die Wassertaufe, sondern um die Geisttaufe.
Die Geisttaufe ist das Bild, dass der Herr uns nimmt und uns, wie einen Gegenstand ins Wasser, in den Heiligen Geist eintaucht. Dadurch, dass er uns in den Heiligen Geist hineintaucht, werden wir alle, die an den Herrn Jesus glauben, zu einem Leib – zum Leib Jesu Christi.
Das heißt, wir bilden einen Organismus, einen unsichtbaren Leib Jesu Christi. Wir gehören alle zusammen, weil wir alle in diesem Geist sind, so wie ein Gegenstand in Flüssigkeit eingetaucht ist.
Wenn ich viele Gegenstände nehme und alle in die Flüssigkeit eintauche, dann sind diese vielen Gegenstände alle unter Wasser und gehören dadurch zusammen. So sind wir: Wer zum Glauben gekommen ist, ist durch den Heiligen Geist hineingetauft in den Leib Jesu Christi. Er gehört jetzt zum Leib Jesu Christi und bildet eine neue Einheit mit all denen, die ebenfalls durch den Heiligen Geist hineingetaucht wurden.
„Getauft“ heißt ja „getaucht“ – es ist dasselbe Wort. Wir sind alle in den Leib hineingetaucht worden, sodass wir alle Glieder dieses Leibes Jesu Christi sind.
Die Geisttaufe ist also der Akt, durch den Gott Menschen aus verschiedenen Ständen – ob Sklaven oder Freie –, aus verschiedenen Kulturen, Sprachen und Völkern durch den Heiligen Geist zu einem einzigen neuen Organismus macht.
Das ist die Geisttaufe in 1. Korinther 12, also die Taufe mit dem Heiligen Geist oder durch den Heiligen Geist, so dass ein neuer Organismus entsteht.
Die Bedeutung der Taufe im Heiligen Geist in den Evangelien
Der Ausdruck „Mit dem Heiligen Geist taufen“ kommt mehrfach in der Bibel vor. In Johannes 1,31 spricht Johannes, der Täufer, von der Taufe mit Wasser. In Vers 32 legt Johannes Zeugnis ab und sagt: „Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herniederkommen und auf ihm, auf Jesus, bleiben. Und ich kannte ihn vorher nicht wirklich.“
Derjenige, der mich sandte, in Wasser zu taufen, sagte zu mir: „Auf wen du sehen wirst, wie der Geist herniederkommt und auf ihm bleibt, der ist es, der im Heiligen Geist tauft.“ Hier prophezeit Johannes, dass Jesus Christus im Heiligen Geist taufen wird. Man könnte es auch übersetzen mit „mit dem Heiligen Geist taufen“ oder „durch den Heiligen Geist taufen“. Johannes erklärt jedoch nicht, wie das genau geschieht.
Zu dieser Stelle gibt es Parallelstellen. In Matthäus 3,7 ist es ähnlich. Ich lese nun alle Parallelstellen aus den vier Evangelien vor: Matthäus 3,7: „Als er viele Pharisäer und Sadduzäer zu seiner Taufe kommen sah, sagte er zu ihnen: ‚Ihr Schlangenbrut, wer hat euch gelehrt, dem bevorstehenden Zorn zu entfliehen? Bringt also Früchte, die der Buße würdig sind! Und meint nicht, bei euch selbst sagen zu können: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch, Gott kann aus diesen Steinen Kinder erwecken für Abraham.‘“
Weiter heißt es in Matthäus 3,10: „Auch ist schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum, der keine edle Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“ Johannes fährt fort: „Ich taufe euch mit Wasser zur Buße, aber der, der nach mir kommt, ist stärker als ich. Dessen Schuhe zu tragen ich nicht wert bin. Er wird euch taufen im Heiligen Geist und Feuer.“
In Vers 12 steht: „Dessen Wurfschaufel ist in seiner Hand, und er wird seine Tenne reinigen und den Weizen in die Scheune sammeln, aber die Spreu wird er verbrennen mit unlösbarem Feuer.“ Hier werden zwei Elemente genannt: Geist und Feuer.
Man merkt, zu wem Johannes spricht: Er richtet sich an die Pharisäer, Sadduzäer und andere Anwesende. Im Markus-Evangelium finden wir das Gleiche mit einem kleinen Unterschied. Markus 1,8 sagt: „Ich taufe euch mit Wasser, aber er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“ Hier fehlt das Feuer.
Im Matthäus-Evangelium heißt es also, dass Jesus im Heiligen Geist und Feuer taufen wird. Im Markus-Evangelium wird nur die Taufe im Heiligen Geist erwähnt. Warum der Unterschied?
Den Unterschied erkennt man, wenn man sieht, mit wem Johannes spricht. Im Markus-Evangelium werden nur die Jünger Jesu erwähnt. Johannes trat in der Wüste auf (Markus 1,4) und verkündete eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Viele im ganzen jüdischen Land bekannten ihre Sünden und ließen sich taufen. Johannes sagte, nach ihm komme der, der stärker ist. Er spricht hier zu denen, die sich taufen ließen, und sagt: „Ich habe mit Wasser getauft, aber er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“ Die Pharisäer und Schriftgelehrten werden nicht erwähnt, und das Feuer fehlt.
Im Lukas-Evangelium lesen wir Ähnliches. Lukas 3,7: „Er sagte also zu den Mengen, die hinausgingen, von ihm getauft zu werden: ‚Ihr Schlangenbrut, wer hat euch gelehrt, dem bevorstehenden Zorn zu entfliehen? Bringt also der Buße würdige Früchte! Fangt nicht an zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater! Denn ich sage euch, Gott kann aus diesen Steinen Kinder erwecken.‘“
In Vers 9 heißt es: „Auch ist schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum, der keine edle Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“ Und in Vers 16: „Ich taufe euch mit Wasser, aber es kommt der, der stärker ist als ich. Dessen Schuhe zu lösen ich nicht wert bin. Er wird euch mit heiligem Geist und Feuer taufen!“
Bei Matthäus werden die Sadduzäer und Schriftgelehrten erwähnt, und es wird von einer Taufe im Geist und im Feuer gesprochen. Bei Markus werden nur allgemein die Täuflinge erwähnt, und es wird nur die Taufe im Heiligen Geist genannt. Bei Lukas werden die Pharisäer und Schriftgelehrten erwähnt, und es ist wieder von Taufe im Heiligen Geist und Feuer die Rede. Bei Johannes spricht er nur zu den Jüngern, und es wird nur die Taufe im Heiligen Geist erwähnt.
Das heißt: Immer wenn Pharisäer, Schriftgelehrte und Sadduzäer erwähnt werden, fügt Johannes das Feuer hinzu. Wenn nur die Jünger genannt werden und keine Sadduzäer, Schriftgelehrten oder Pharisäer, fehlt das Feuer.
Das Feuer erklärt Johannes auch: „Er wird seine Tenne reinigen und die Spreu mit unlösbarem Feuer verbrennen.“ Es gibt also eine Doppeltaufe: Die einen werden mit dem Heiligen Geist getauft, die anderen mit Feuer.
Wenn eine gemischte Versammlung oder beide Gruppen erwähnt werden, wird das Feuer genannt. Wenn nur die Gläubigen angesprochen werden, wird nur der Heilige Geist erwähnt.
Das Bild ist klar: Johannes sagt, wenn Jesus kommt, wird er mit dem Heiligen Geist taufen. Das heißt, er wird den Geist geben und durch den Geist eine neue Einheit schaffen – die Einheit des Leibes Jesu Christi, einen neuen Organismus. Die anderen, die nicht glauben wollen, erhalten das Feuer – das Feuer des Gerichts.
Die Unterscheidung zwischen Geist- und Feuertaufe
Wir haben eine Geisttaufe und eine Feuertaufe. Manche meinen jedoch, in Apostelgeschichte 2 sei auch Feuer erschienen. Tatsächlich kam dort kein echtes Feuer, sondern nur Feuerzungen. Diese setzten sich als Bild auf die Jünger. Es handelte sich dabei nicht um ein verzehrendes Feuer, das die Menschen verbrannte, sondern um ein Symbol. Dieses Bild sollte zeigen, dass die Feuerzungen für den Heiligen Geist stehen.
In Apostelgeschichte 2 heißt es nur, dass ihnen geteilte Zungen erschienen, die wie Feuer aussahen. Es fiel also kein echtes Feuer vom Himmel an jenem Tag, sondern es waren Zungen, die wie Feuer wirkten. Das hat nichts mit der Feuertaufe zu tun, von der Johannes der Täufer sprach, wenn er sagte, dass er die Menschen mit unlöschbarem Feuer taufen werde. Dieses Feuer ist an Pfingsten nicht erschienen. Diese Erklärung soll Klarheit schaffen.
Die Geisttaufe begann tatsächlich an Pfingsten. Gott goss den Heiligen Geist aus, und die ersten Gläubigen wurden alle zu einer Einheit hineingetauft. Sie wurden durch den Heiligen Geist in den Leib Jesu Christi aufgenommen und bildeten eine neue Gemeinschaft. Dies war der Beginn der herrlichen Einheit, die der Herr seine Gemeinde nannte. Das ist die Geisttaufe.
Jedes Mal, wenn ein Mensch zum Glauben kommt, wird er mit dem Heiligen Geist getauft. Das bedeutet, er wird durch den Geist in den Leib Jesu Christi hineingenommen, hineingetaucht. So verhält es sich mit der Geisttaufe.
Gibt es dazu Fragen, gerade spontan, zur Geisttaufe, oder ist alles verständlich? Falls nicht, wollen wir uns noch einige Punkte zum Wirken des Geistes ansehen.
Das Wirken des Heiligen Geistes bei Bekehrung und Wiedergeburt
Der Heilige Geist – wie ist das jetzt? Wie wirkt der Heilige Geist und was bewirkt er?
Wir haben gestern bereits einige Stellen aus der Apostelgeschichte betrachtet. Heute möchte ich daran anknüpfen und weiter ausführen, was der Heilige Geist bewirkt, wenn Menschen zum Glauben kommen und wenn Menschen gläubig sind. Dabei kommt auch das Thema der Erfüllung mit dem Geist zur Sprache. Das werden wir dann im zweiten Teil noch behandeln.
Schauen wir uns nun das Wirken des Heiligen Geistes bei der Bekehrung und Wiedergeburt an.
Der Heilige Geist vollbringt wunderbare Veränderungen, wenn er in das Leben eines Menschen kommt. Zunächst aber, bevor er überhaupt kommt, überführt er von Sünde. Das steht in Johannes 16, Vers 8 und den folgenden Versen. Wenn der Geist kommt, dann überführt er von Sünde. Er zeigt die Sünde auf.
Das kann er natürlich nur in dem Maß, in dem der Mensch sich überführen lässt. Der Heilige Geist ist nicht jemand, der dem Menschen Gewalt antut. Er wirkt sehr fein und sensibel, indem er über das Gewissen des Menschen wirkt und ihm Sünden aufzeigt. Wenn der Mensch sich das zulässt und auf diese leise Stimme des Geistes reagiert, dann kann der Heilige Geist weiter wirken.
Wenn der Mensch jedoch abblockt, kann der Heilige Geist nicht wirken. Er wirkt nur dort, wo der Mensch bereit ist, dieses Wirken auf sich wirken zu lassen. Das Gewissen ist ein sehr feines Instrument, das wir haben. In einem unerlösten, unbekehrten Menschen wirkt der Heilige Geist so, dass manche ein schlechtes Gewissen bekommen. Manche schlagen dieses schlechte Gewissen dann tot, wehren sich und sagen: „Ach, das ist nicht so schlimm.“ So wird man härter gegenüber dem feinen Wirken des Heiligen Geistes.
Es braucht dann noch mehr, damit der Mensch wieder aufhorcht und sensibel wird für das Wirken des Heiligen Geistes.
Wenn aber das geschieht und der Mensch sich überführen lässt, das Evangelium hört – das Evangelium von der Gnade Jesu Christi – und dem Herrn Jesus Christus das Recht gibt, Herr in seinem Leben zu sein, das heißt, wenn er ihn als Herrn und Erlöser aufgenommen hat, dann kommt der Heilige Geist. Das habe ich gestern schon erwähnt: Gott gibt den Heiligen Geist allen, die sich ihm fügen.
Das steht in Apostelgeschichte 5, Vers 32: Der Heilige Geist wird denen gegeben, die sich Gott unterordnen oder gehorchen. Wenn ein Mensch also grundsätzlich Gott gehorsam wird und Buße tut, dann kommt der Geist Gottes in sein Leben.
Dann wohnt der Heilige Geist bei ihm. Es gibt viele Stellen dazu, ich möchte nur eine erwähnen: 1. Korinther 3, Vers 16: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ Paulus spricht hier zu den Korintherchristen. Er weiß es, obwohl er nicht alle Korinther persönlich kennt. Er weiß, dass jeder Korintherchrist, der wirklich Christ ist, in dem der Heilige Geist wohnt. Es gibt keine Ausnahmen mehr.
Allerdings wissen sie das oft nicht. Die Frage „Wisst ihr nicht, dass Gottes Geist in euch wohnt?“ ist rhetorisch gemeint. Natürlich wissen sie es, denn Paulus hat es ihnen gesagt, und sie haben den Geist Gottes erfahren.
Noch eine Stelle: 1. Korinther 6, Vers 19: „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, den ihr von Gott habt, und dass ihr euch nicht selbst gehört?“ Auch hier ist es eine rhetorische Frage. Der Leib des Menschen ist ein Tempel des Heiligen Geistes. Das heißt, der Ort, wo der Heilige Geist wohnt, ist der Körper des Menschen.
Aber wo genau im Körper? Im Inneren, im Herzen. Was ist das Herz? Es ist die Persönlichkeit, der verborgene Teil des Menschen. Dort wohnt der Heilige Geist. Dieses Herz ist im Körper, solange wir auf dieser Erde leben.
Wir sind Wesen, die mit einem Körper verbunden sind, und unsere Persönlichkeit ist in unserem Körper, dort drinnen. In dieser Persönlichkeit, im Herzen, wohnt der Heilige Geist.
Übrigens: Wir denken mit dem Herzen. Aus dem Herzen kommen die Gedanken, sagt der Herr Jesus. Allerlei Gedanken kommen aus dem Inneren heraus. Das Herz bedeutet einfach das Innere. Der wichtigste Teil des Inneren ist das Denken. Das Denken ist die Schaltzentrale des inneren Menschen. Dort wirkt auch das Gewissen.
Das Denken ist der Punkt, den Gott anspricht. Wenn ein Mensch zum Glauben kommen soll, muss er von Gott angesprochen werden. Das heißt, er muss das Wort Gottes aufnehmen. Und wie nimmt er das Wort Gottes auf? Mit dem Denken.
Gott sagt zu ihm: „Tue Buße!“ Buße bedeutet ein altes Wort für „Ändere dein Denken“. Auf Griechisch heißt das Metanoia. Meta heißt ändern, und noia bedeutet das Denken, den Verstand oder den Sinn, mit dem wir denken. „Ändert euren Sinn, mit dem ihr denkt“, fordert Gott auf.
Gott spricht also nicht zuerst die Gefühle an, sondern das Denken. Das Ohr ist die Tür zum Kopf, zum Denken. Dort kommt das Wort hinein, der Mensch denkt darüber nach, denkt um über das, was Sünde ist, über den Herrn Jesus Christus, und zieht Konsequenzen.
Metanoia bedeutet, das Denken ändern mit praktischen Konsequenzen – umkehren, würde man sagen. Gott wohnt also in unserem Denken, das ist wichtig. Gerade dort kommt der Geist in die Schaltzentrale unseres inneren Wesens.
Was tut der Heilige Geist? Er bringt Rettung. In Römer 8 lesen wir, dass wenn der Heilige Geist kommt, er Rettung bringt. Er wendet die Rettung, die der Herr Jesus am Kreuz vollbracht hat, auf unser Leben an, und wir werden gerettet.
Römer 8, Vers 2: „Das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus macht frei vom Gesetz der Sünde und des Todes.“
Hier wird gesagt, dass der Heilige Geist wie ein Kraftgesetz wirkt – ein Prinzip, das immer gültig ist. So wie das Schwerkraftgesetz, das immer wirkt, wirkt auch der Heilige Geist in unserem Leben.
Er macht uns frei, sodass wir nicht mehr dem Gesetz der Sünde dienen müssen. Ich kann hier nicht näher darauf eingehen, das wird in Römer Kapitel 6, 7 und 8 ausführlich beschrieben. Für uns ist jetzt nur eines wichtig: Wenn der Heilige Geist in unser Leben kommt, bringt er eine Kraft mit sich. Diese Kraft ist Leben – göttliches Leben.
Gerade in Römer 8 wird der Geist als der Geist des Lebens bezeichnet. Das ist ein Lebengeist, ein Geist, der göttliches Leben mit sich bringt. Wenn der Geist in unser Leben kommt, bringt er göttliches Leben in uns hinein.
Dieses göttliche Leben ist eine Kraft gegen das Drängen der Sünde in uns. Wir haben in uns ein Drängen, das uns immer wieder zur Sünde drängt. Dieses Leben ist eine Kraft dagegen, sodass wir nicht mehr der Sünde gehorchen müssen. Wir müssen diesem Sündenprinzip, diesem Kraftgesetz der Sünde, nicht mehr gehorchen.
Römer 8, Vers 6: „Das Sinnen des Fleisches ist Tod, das Sinnen des Geistes aber Leben und Friede.“
Der Geist bringt Leben und Friede in unser Leben hinein.
Vers 9: „Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn Gottes Geist in euch wohnt.“
Vers 10: „Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot wegen der Sünde, der Geist aber ist Leben.“
Vers 9 sagt auch: „Wenn jemand Christi Geist nicht hat, der gehört nicht zu Christus.“
Wenn Christus in uns ist, dann ist der Leib zwar tot, das heißt sterblich und dem Tod verfallen wegen der Sünde. Wir alle gehen dem Tod entgegen, wegen dem Sündenfall Adams. Unser Körper geht dem Tod entgegen. Andererseits ist der Geist Leben.
Ich hoffe, Sie haben eine genaue Übersetzung. Wenn nicht, kann das verwirrend sein. Aber wenn Sie eine gute Übersetzung haben, dann folgen Sie jetzt mit.
Noch einmal: Wenn Christus in euch ist, ist der Leib tot, dem Tode verfallen wegen der Sünde. Andererseits ist der Geist Leben – nicht lebendig, sondern Leben. Der Geist, der jetzt in uns ist, ist das göttliche Leben in uns.
Das heißt, in unserem Körper wirkt jetzt eine ganz andere Kraft. In unserem Körper wohnt eine ganz andere Kraft: die Kraft des Heiligen Geistes. Diese Kraft ist Leben, göttliches Leben.
Jeder Christ, der den Herrn Jesus angenommen hat, jeder Mensch, der Christus hat, hat das Leben Gottes in sich. Dieses Leben hilft ihm im Kampf gegen die Sünde.
Dieses Leben wird ihm auch helfen, dass eines Tages der Körper aus den Toten auferstehen wird. Dieses Leben ist verantwortlich dafür, dass selbst der Körper nicht ganz verloren geht, sondern eines Tages wieder auferweckt und mit dem Geist in der Ewigkeit wiedervereinigt wird.
Aber das ist jetzt ein anderes Thema. Hier möchte ich nur betonen: Wenn der Heilige Geist in unser Leben kommt, bringt er göttliches Leben mit sich.
Das war jetzt ziemlich kompliziert, oder? War es schwer? Kann man folgen? Geht es noch? Paulus redet so, und wir denken oft: „Ah, das ist so kompliziert.“ Eigentlich ist es nicht kompliziert. Wir müssen uns nur daran gewöhnen, genauso zu denken wie der Apostel.
Wenn wir eine Bibelübersetzung haben, die nur ungefähr übersetzt, dann sind wir verloren und können nicht so denken wie Paulus. Aber wenn wir eine genaue Bibel haben, dann lernen wir so zu denken, und das hilft uns.
Hier merken wir, dass jedes Wort wichtig ist, was Paulus sagt. Die Bibel ist so etwas Wichtiges, dass jedes einzelne Wort exakt wichtig ist. Deshalb muss man sie genauso übersetzen, wie sie dort steht.
Deshalb bin ich so dafür, dass man gute Bibeln hat. Wer eine Elberfelder oder Schlachter hat, der hat sicher eine gute Bibel.
Also, jetzt habe ich ein bisschen Werbung gemacht. Weiter.
Die Wiedergeburt und die Kraft des Heiligen Geistes
Weil jetzt also der Geist Leben mit sich bringt, spricht die Bibel von einer Wiedergeburt. Das kennen Sie alle aus Johannes 3,6: „Das aus dem Fleisch Geborene ist Fleisch, und das aus dem Geist Geborene ist Geist.“
Jesus sagt dort weiter: „Verwundere dich nicht, weil ich dir sagte, er müsste von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, doch du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.“
Dieses neue Leben, das jetzt geschaffen oder geboren wird, nennt die Bibel eine neue Geburt oder eine Geburt von oben. Wir sagen auch Wiedergeburt – das ist ein ganz biblisches Wort. Es handelt sich um eine Geburt, weil Gottes Leben in das Leben des Menschen hineinkommt, und zwar in den Geist des Menschen. Der Geist des Menschen wird dadurch lebendig.
In 2. Timotheus 1,7 schreibt Paulus an Timotheus: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“
Dieser Geist ist also ein Geist der Kraft. Das heißt, der Geist bringt Kraft mit sich. Der Geist Gottes ist kräftig und hat die Kraft eines göttlichen Lebens.
Denken wir daran, in Apostelgeschichte 1,8 lesen wir: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommt.“
So wie wir gestern gelesen haben, bedeutet das, dass Gott Kraft in das Leben des Menschen gibt. Diese Kraft ist das göttliche Leben.
Der Heilige Geist als Vermittler der Gemeinschaft mit Gott
Was bewirkt der Geist noch? Durch ihn haben wir beide in einem Geist den Zutritt zum Vater. Der Zusammenhang ist folgender: Es wird von dem Herrn Jesus gesprochen, der die Botschaft des Friedens gebracht hat. Durch ihn, durch Jesus, haben wir beide – die Juden und die Heiden, die gläubig geworden sind – in einem Geist den Zutritt zum Vater.
Das bedeutet, der Heilige Geist schafft den Zutritt zum Vater, sodass jetzt jeder Mensch, der den Heiligen Geist empfängt, eine freie Bahn zum Vater hat. Wozu braucht er diese? Zum Sprechen, zur Gemeinschaft. Der Geist hat das Anliegen, den Menschen zum Beten zu bringen.
Man könnte sagen, beten konnte man auch vorher. Ja, das stimmt, man konnte vorher auch beten. Aber jetzt betet man ganz anders. Vorher betete man zu irgendeinem fremden Gott, den man eigentlich nicht kennt. Jetzt aber wohnt der Geist in einem, und dieser Geist motiviert einen.
Der Geist ist der Geist des Sohnes und er ruft „Vater“. In Römer 8, Vers 15 heißt es: „Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet, sondern den Geist der Sohnschaft, in dem wir rufen: Abba, Vater!“ Das bedeutet, dieser Geist bewirkt in uns ein ganz vertrautes Beten. Der Geist selbst ist es, der ruft.
Wir müssen zwei Stellen lesen, die eng zusammenhängen: Römer 8,15 und Galater 4,6. Halten Sie den Finger bei diesen beiden Stellen und vergleichen Sie sie. Sie sagen fast dasselbe, aber nicht ganz. Schauen wir uns den Unterschied an.
Römer 8,15: „Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, der wiederum Anlass zur Furcht gibt, sondern den Geist der Sohnschaft, in dem wir rufen: Abba, Vater!“
Galater 4,6: „Weil ihr aber Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater!“
Beide Stellen sagen „Abba, Vater“, aber was ist der Unterschied? In Galater 4,6 ruft der Geist, in Römer 8,15 rufen wir durch den Geist. Wer erkennt den Unterschied?
Das lehrt uns etwas Wichtiges: Der Heilige Geist bringt uns dazu, selbst in das einzustimmen, was er tut. Der Heilige Geist betet in uns. Er betet in uns, und wir stimmen in sein Beten ein und rufen: „Abba, lieber Vater!“
Manche fragen, ob man zum Heiligen Geist beten kann. Das ist nicht sinnvoll und passt nicht zusammen. Warum? Weil wir gerade durch den Heiligen Geist beten. Der Heilige Geist betet nicht durch den Geist zum Heiligen Geist, sondern er motiviert uns zum Beten – nicht zu sich selbst, sondern zum Vater.
Es heißt nicht „Abba, lieber Heiliger Geist“ oder Ähnliches, sondern „Abba, lieber Vater“. Der Gläubige wird durch den Heiligen Geist mit Gott verbunden. Der Heilige Geist will in den Hintergrund treten, uns aber fördern und zum Beten bringen, damit Gott die Ehre bekommt und wir Gemeinschaft mit Gott haben. Unser Geist hat Gemeinschaft mit Gottes Geist.
Der Heilige Geist in unserem Geist motiviert uns zu dieser Gemeinschaft mit Gott. Man könnte es so ausdrücken: „Wir beten im Geist.“ Das steht zweimal in der Bibel, einmal in Epheser 6,18 und einmal in Judas 20. Wir beten im Geist, das heißt in Verbindung mit dem Geist.
Der Heilige Geist betet in uns, und wir beten mit. Deshalb ist es nicht sinnvoll, zum Heiligen Geist zu beten, sondern wir beten zum Vater oder auch zum Herrn Jesus. Unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn, Jesus Christus. Das steht in 1. Johannes 1,3: „Unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.“
Das ist die Richtung unserer Gebete. Die meisten Gebete richten sich an den Vater im Namen des Sohnes. Es gibt aber auch Gebete, die sich direkt an den Sohn richten. Zum Heiligen Geist gibt es keine Gebete, das wäre auch nicht sinnvoll und passt nicht hinein.
Der Heilige Geist macht uns eins mit Christus. Diese Stelle habe ich schon gelesen, deshalb wiederhole ich sie nicht: 1. Korinther 12,12-13. Der Heilige Geist tauft uns in Christus hinein, das heißt in den Leib Jesu Christi. So bilden wir mit Christus eine Einheit.
Jeder Gläubige, jeder Mensch, der von neuem geboren ist, bildet mit Jesus Christus eine Einheit. Man könnte sagen: Der Leib ist mit dem Haupt verbunden. Christus ist das Haupt, und er hat einen Leib. Die Glieder des Leibes haben alle eine Nervenverbindung zum Haupt.
So ist es auch geistlich. Der geistliche Leib, die Gemeinde Jesu Christi, ist eine Einheit. Alle haben Verbindung zum Haupt, Jesus Christus. Sie sind in eine Einheit versetzt. Das geschieht durch den Heiligen Geist, wie in 1. Korinther 12,12-13 beschrieben. Durch den Geist hat er uns getauft in den Leib Jesu Christi.
Jetzt haben wir genug gearbeitet und eine Pause verdient. Es ist erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht. Wir machen weiter. Ja, wir haben noch einiges vor. Aber ich bin getröstet: Wir haben ja noch eine Stunde über den Heiligen Geist eingeplant. So können wir noch einige wichtige Punkte berühren.
Beten wir zwischendurch, dass der Herr uns weiterhilft. Vielleicht stehen wir dazu auf.
Lieber Vater, vielen Dank für den Heiligen Geist. Was täten wir ohne ihn? Wir danken dir, dass er das Heil auf unser Leben angewandt hat, das am Kreuz von Golgatha erwirkt wurde. Er führt uns zu dir hin und macht den Sohn Gottes groß und verherrlicht ihn.
Wir bitten dich jetzt, dass du uns durch den Heiligen Geist hilfst, wenn wir diese Wahrheiten der Schrift betrachten. Bitte gib uns Gelingen, Herr! Amen.
Wir setzen uns.
Die Gewissheit des Heils und das Wirken des Heiligen Geistes im Gläubigen
Ja, der Heilige Geist gibt natürlich auch Gewissheit des Heils. Ich gehe jetzt nur ganz knapp darauf ein.
In Römer 8, Vers 16 steht geschrieben, dass der Geist mit unserem Geist Zeugnis gibt, dass wir Kinder Gottes sind. Das heißt, der Heilige Geist beeinflusst unsere Gedanken durch das Wort Gottes. Er gibt uns innerlich im Gewissen Frieden und das Zeugnis des inneren Friedens, dass Gott uns vergeben hat. Das bekommen wir durch den Glauben, indem wir gelernt haben, auf Gottes Wort zu vertrauen, wie ich gestern erklärt habe.
Der Heilige Geist bewirkt diese Vertraulichkeit mit Gott, sodass wir Gott jetzt unseren Vater, unseren persönlichen Vater, nennen dürfen. Er führt uns auch in die Heiligung hinein. Das heißt, er hat ein Programm für jeden von uns individuell. Je mehr wir die Schrift lesen, kann der Heilige Geist einige Dinge in unserem Leben aufdecken. Er macht uns auf Sünden aufmerksam und weckt in uns das Verlangen, für Gott zu leben, ihm zu dienen, uns nicht mit der Welt zu beflecken und für ihn da zu sein.
Was tut er noch? Ich werde es jetzt etwas kürzer machen.
Außerdem gibt er uns Kraft und befähigt uns zum Kampf gegen die Sünde. Er gibt uns auch die Befähigung zum Dienen. Das heißt, wenn der Heilige Geist in unser Leben kommt, bringt er Gnadengaben mit sich. Wir haben einen eigenen Abend über Gaben, daher werde ich jetzt nicht näher darauf eingehen. Aber er rüstet uns mit Kraft und Fähigkeiten aus, damit wir dem Herrn dienen können. Das ist das Thema der Gnadengaben, dazu später in dieser oder der nächsten Woche.
Weiter belehrt uns der Heilige Geist. Er erinnert uns an das Wort Gottes. Der Herr Jesus sagte einmal zu den Jüngern in Johannes 16, dass derselbe Geist sie an alles erinnern wird, was er ihnen gesagt hat. Wenn er die Jünger erinnert, wird er auch alle Gläubigen erinnern, sofern sie sich mit der ganzen Wahrheit befassen.
Er wird uns in alle Wahrheit führen, sagt der Herr Jesus zu den Jüngern. Für uns bedeutet das, dass auch wir in alle Wahrheit geführt werden, aber unter der Bedingung, dass wir uns mit aller Wahrheit beschäftigen. Wenn wir uns nicht mit der Wahrheit beschäftigen, kann er uns auch nicht in die Wahrheit führen. Das steht in Johannes 16, Vers 13: "Wenn jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in alle Wahrheit führen." An einer anderen Stelle heißt es, er wird euch erinnern an das, was ich euch gesagt habe (Johannes 14, Vers 26). Auch uns wird er erinnern, wenn wir das Wort Gottes lesen. Er kann uns nur erinnern, wenn wir es schon studiert haben. Wenn wir es nicht studiert haben, gibt es nichts zum Erinnern.
Der Heilige Geist fördert unsere Gemeinschaft mit Gott. Er ist ein Geist der Gemeinschaft. In 2. Korinther 13, Vers 13 heißt es: "Die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch." Das bedeutet, er führt uns in Gemeinschaft mit Gott. Er ist ein Gemeinschaftsgeist und selbst mit uns verbunden. Er ist ganz eng mit uns verbunden, denn dieser Geist ist niemand anderer als der Geist Christi. Der Geist Christi in uns führt uns ganz eng in die Gemeinschaft mit ihm. Diese Gemeinschaft fördert die Gemeinschaft mit Gott, das heißt, er bringt uns zum Beten.
Darauf habe ich schon eingegangen, aber ich möchte doch noch eine Stelle lesen: Römer 8, Vers 26. Dort heißt es: "Ebenso nimmt sich der Geist unserer Schwachheiten an; denn was wir beten sollen, gemäß dem, was erforderlich wäre, wissen wir nicht. Der Geist selbst aber verwendet sich für uns in ungesprochenen Seufzern. Aber der, der die Herzen erforscht, weiß, was das Sinnen des Geistes ist, weil er sich gottgemäß für die Heiligen verwendet."
Das ist ein Satz, bei dem man etwas länger verweilen sollte. Paulus hat bewusst unter der Führung des Heiligen Geistes geschrieben und manchmal auch etwas schwierig formuliert, damit wir uns Zeit zum Nachdenken nehmen. Die Bibel ist keine Lektüre zum schnellen Durchblättern.
Ein paar Gedanken dazu: Der Geist nimmt sich unserer Schwachheiten an. Paulus spricht davon, dass wir in diesem Körper, in dem wir leben, oft Schwachheiten haben. Einerseits Schwachheiten, die zeigen, dass unser Körper sterblich ist. Wir leiden darunter, dass wir in einer Schöpfung leben, die dem Verfall entgegengeht. Unser Körper geht ebenfalls dem Verfall entgegen. Das bringt Seufzen mit sich.
Wir haben auch Mühe mit unserer Umgebung. Es gibt viel Grund zum Seufzen, und wir sehnen uns manchmal sehr stark nach unserer Heimat. Unsere wahre Heimat ist das Jenseits, die Welt Gottes. Der Geist nimmt sich unserer Schwachheiten an. Das heißt nicht, dass er uns die Schwachheiten abnimmt, aber er hilft uns und steht uns bei.
In unseren Schwachheiten wissen wir manchmal nicht einmal, wie wir beten sollen. Manchmal wissen wir nicht, ob der Herr etwas wegnehmen soll oder ob er uns durchhelfen soll. Das heißt, ob er Abhilfe schaffen oder uns helfen soll, mit der Situation zurechtzukommen. Zum Beispiel bei Schwierigkeiten mit dem Chef: Abhilfe wäre, dass der Herr den Chef beseitigt, Durchhilfe wäre, dass ich lerne, mit dem Chef auszukommen. Meistens ist es das Zweite, die Durchhilfe.
Es gibt noch andere Dinge, die uns Mühe bereiten. Der Heilige Geist nimmt uns mit und sagt: "Komm, wir beten." Er nimmt uns sozusagen ins Gebet mit hinein. Er verwendet sich für uns, während wir beten. Wir beten, und der Geist betet mit uns. Manchmal wissen wir nicht genau, in welche Richtung wir beten sollen, auch dabei hilft uns der Heilige Geist.
Der, der die Herzen erforscht, also Gott, weiß, was das Sinnen des Heiligen Geistes ist, weil der Heilige Geist sich für uns verwendet, so wie es Gott entspricht und passt. Das heißt, der Heilige Geist hilft uns, in der richtigen Richtung zu beten. Sollten wir mal falsch beten, hilft uns der Heilige Geist auch dabei. Er führt uns im Gebet und ins Gebet.
Weiter fördert der Heilige Geist die Gemeinschaft mit den Gläubigen. Dieser Geist hat ja die Liebe ausgegossen. In Römer 5, Vers 5 heißt es: "Die Hoffnung lässt nicht zuschanden werden, weil die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen worden ist durch den Heiligen Geist, der uns gegeben wurde."
Das heißt, wenn der Heilige Geist in das Leben eines Menschen gekommen ist, dann ist auch die Liebe Gottes hineingekommen. Die Liebe Gottes wirkt in zwei Richtungen: Sie geht zu Gott zurück, sodass man lernt, Gott zu lieben. Zweitens geht sie auch zu den Gläubigen, man lernt die Gläubigen zu lieben. Und sie geht sogar noch zu den Ungläubigen, man lernt, auch Ungläubige zu lieben und ihnen die Botschaft zu bringen.
Die Liebe Gottes prägt und bestimmt uns und fördert unsere Gemeinschaft mit anderen Menschen. Falsche Geistbewegungen bringen Trennung mit sich, Trennung von den Rechtgläubigen, von den Menschen, die den Herrn lieben. Der Heilige Geist aber liebt und bewirkt in uns die Liebe.
Noch eine Stelle: Römer 15, Vers 30: "Ich rufe euch auf, Brüder, durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes." Paulus ruft die Geschwister auf, durch die Liebe des Geistes mit ihm zu kämpfen, zu ringen, in Gebeten für ihn zu Gott. Die Liebe des Heiligen Geistes, die Liebe Gottes, die durch den Heiligen Geist in Paulus ist, ruft die anderen Gläubigen auf, mitzubeten und mitzukämpfen in den Gebeten. Durch die Liebe des Geistes werden wir zu den anderen Gläubigen hingezogen, und wir beten gemeinsam und füreinander.
Das Nächste: Der Heilige Geist prägt unser Denken. Wenn er in unser Leben kommt, prägt er unser Denken. Wo steht das? An vielen Stellen wird davon gesprochen, dass Gott uns umgestaltet. Zum Beispiel in Römer 12, Vers 2: "Formt euch nicht nach dieser Welt, sondern werdet umgestaltet durch die Erneuerung eures Denkens."
Manche verstehen hier "Sinnes" im Sinne von dem Sinn, mit dem wir denken. Die Erneuerung unseres Denkens meint das Denken selbst. Wir haben Sinne zum Hören, Schauen und auch zum Denken, das nennen wir meistens Verstand oder so ähnlich. Die Engländer nennen das "Mind". Das ist einfach das Denken.
Das Denken wird erneuert. Wir sollen unser Denken erneuern lassen, und das macht der Heilige Geist. Er hilft uns dabei, aber das geschieht nicht automatisch. Dazu ist es nötig, dass wir die Schrift lesen und uns von Gott prägen lassen.
In Hebräer 8, Vers 10 heißt es: "Das ist der neue Bund, den ich mit dem Hause Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich gebe meine Gesetze in ihr Denken." Nicht auf eine Steintafel, sondern in das Denken schreibt der Herr im neuen Bund. Nicht nur bei den Israeliten, sondern auch bei denen, die aus den Heiden zum Glauben kommen. "Ich schreibe, ich gebe meine Gesetze in ihr Denken und auf ihre Herzen; das Innere des Menschen werde ich sie schreiben, und ich werde ihnen zum Gott sein, und sie werden mir zum Volk sein."
Das heißt, Gott wirkt in einem Prozess. Das geht nicht von heute auf morgen. Gott hat nicht sofort all sein Denken in uns hineingeschrieben. Das geschieht nur in dem Maße, wie wir uns mit Gott beschäftigen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns mit Gott beschäftigen. Der Mensch lebt nicht vom Brote allein, sondern von jedem Wort Gottes. Deshalb brauchen wir das Wort Gottes so dringend.
In 1. Johannes 5, Vers 20 heißt es: "Wir wissen, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns ein Denken gegeben hat, ein Verständnis, einen Denksinn, damit wir den Wahrhaftigen kennen." Als Jesus Christus in unser Leben kam, hat er uns durch den Heiligen Geist ein neues Denken gegeben, ein neues Verständnis, sodass unser Denken neu geprägt wird. Dadurch lernen wir den Wahrhaftigen kennen, Gott und den Herrn Jesus.
Wir sind in dem Wahrhaftigen, seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Das heißt, unser Denken wird erleuchtet. Sobald jemand zum Glauben kommt, wird schrittweise, nicht von heute auf morgen, das Denken erleuchtet. Wir lernen mehr und mehr von Gott und haben große Freude daran, ihn immer besser kennenzulernen.
Wir lieben die Bibel. Die Bibel wird uns wie brennend unter den Fingern. Wir schmecken von den wunderbaren Dingen, die Gott uns gibt und sagt, und haben ein großes Verlangen danach. Der Herr hilft uns weiter und führt uns in die Schrift hinein. Wenn wir zusammenkommen, tauschen wir uns aus und reden über das, was der Herr uns gezeigt hat. So lernen wir noch mehr voneinander und von dem Herrn.
Das Wort Gottes prägt also unsere Lebensrichtung und verändert unser Denken. Unser Gewissen wird geschärft, und unser Charakter wird dadurch auch geprägt. Es entsteht eine Frucht: die Frucht des Geistes. Diese ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit oder Selbstbeherrschung. Das sind die neun Früchte des Heiligen Geistes (Galater 5,22).
Unser Charakter wird verändert. Der Heilige Geist leitet uns in ein Leben mit Gott hinein und bewirkt eine Charakterveränderung. Das geschieht jedoch schrittweise.
In 2. Korinther 3, Vers 18 heißt es: "Wir alle aber schauen mit entschleiertem Angesicht in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn an und werden in dasselbe Bild umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie von dem Herrn, dem Geist."
Und in Vers 17: "Der Herr ist der Geist, wo aber der Geist des Herrn ist, dort ist Freiheit."
Das ist der Prozess der Umgestaltung in sein Bild. Darüber könnte man eine Stunde predigen, doch jetzt haben wir keine Zeit dafür. Aber diese Stelle macht es deutlich.
Die Erfüllung mit dem Heiligen Geist als Lebenshaltung
Das bringt uns nun zum letzten Punkt, den wir hier besprechen möchten: das Thema Erfüllung mit dem Geist, basierend auf Epheser 5,18.
Seid ihr noch dabei? Epheser 5,18 lautet: „Und werdet nicht an Wein berauscht, in dem ein zügelloses Wesen liegt, sondern werdet im Geist erfüllt.“ Oder auch: „durch den Geist erfüllt“ beziehungsweise „mit dem Geist erfüllt“. Gemeint ist hier der Heilige Geist.
Das ist ein Befehl, also keine automatische Handlung. Paulus legt den Christen in Ephesus ans Herz, sich nicht mit Wein zu berauschen, sondern sich vom Heiligen Geist erfüllen zu lassen.
Was bedeutet das? Ich habe gestern schon kurz angedeutet, dass „erfüllt werden“ etwas mit „regiert werden“ oder „beeinflusst werden“ zu tun hat. Zum Beispiel kann man erfüllt sein von Zorn – dann wird man von Zorn beherrscht und beeinflusst. Man kann auch erfüllt sein von Eifersucht, dann wird man von dieser Eifersucht regiert, beherrscht und beeinflusst. Ebenso kann man erfüllt sein vom Heiligen Geist, dann wird man von ihm regiert, beherrscht und beeinflusst.
Darum geht es hier.
Ich habe dazu ein Wortstudium gemacht. Man kann erfüllt sein von Wein, von Satan, von Eifersucht, von Weisheit, von Glauben, von Gnade und Kraft, von List und Bosheit, von Freude, von Zorn, erfüllt mit Gnade und Wahrheit, mit Trauer, mit Ungerechtigkeit, mit Frieden, mit Güte, mit Erkenntnis, mit Trost, mit Gerechtigkeit – und man kann erfüllt sein mit Gott (vgl. Epheser 3,19).
In all diesen Fällen bedeutet „erfüllt sein“ so viel wie „beeinflusst sein“ oder „regiert und beherrscht werden“ von diesen Dingen.
Schauen wir uns die Stelle in Epheser 3,19 an, wo es heißt: „zu erkennen die Liebe des Christus, die die Erkenntnis übersteigt, damit ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes hin“ oder „damit ihr gefüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes“.
Der Sinn dieser Stelle ist, dass Paulus sagt: Ihr seid wie Gefäße und sollt mit Gott gefüllt werden, so dass ihr ganz voll werdet – so voll, wie Gott voll ist, zur ganzen Fülle Gottes.
Ihr sollt voll Gott sein.
Voll Geist sein heißt auch voll Gott sein, heißt auch voll Christus sein. Das bedeutet, dass er uns ganz und gar beeinflussen, regieren und bestimmen kann – freiwillig. Er wartet darauf, dass wir uns freiwillig von ihm regieren lassen und auch, dass wir uns helfen lassen.
Erfüllt sein von Gott oder vom Geist heißt auch, dass wir uns vom Geist helfen lassen.
Mancher von uns sagt: „Geist, lass mich mal in Ruhe, ich kann das schon selber.“ Und der Geist sagt: „Okay, ich zwinge dich nicht.“ Dann fallen wir auf die Nase und kommen wieder und sagen: „Okay, Herr, vergib mir, ich kann gar nichts ohne dich.“ Und dann sagt der Herr: „Darauf habe ich schon gewartet. Ich weiß, dass du nichts kannst ohne mich. Komm wieder zu mir, sei abhängig von mir. Wenn du abhängig bist und mir vertraust, dann kann ich dich füllen.“
Füllen hat also damit zu tun, dass wir ihm Raum geben. Das heißt, wir müssen Raum schaffen, damit er wirken kann.
Er sagt nicht: „Ihr sollt euch füllen.“ Es ist nicht aktiv, sondern passiv: Lasst euch füllen! Aber um gefüllt zu werden, muss ich ihm Raum geben.
Wenn ich ihm keinen Raum gebe und sage: „Nein, ich habe keinen Platz mehr für dich“, dann geht nichts.
Es geht also darum, dass wir bereit sind, uns ganz von dem Herrn, vom Heiligen Geist, von Christus, von Gott abhängig zu machen, damit er in uns Raum gewinnt, seine Herrschaftsgewalt ausüben und seine Hilfe geben kann.
Man könnte auch sagen: Stellt euch ihm so zur Verfügung, dass er euch füllen kann.
Übrigens: Im Griechischen gibt es zwei Befehlsformen. Eine drückt aus, dass man etwas einmal tun soll, die andere, dass man etwas beständig tun soll.
Im Deutschen haben wir das nicht, aber die Griechen können hier sehr schön unterscheiden.
In Epheser 5,18 wird die Präsensimperativ-Form verwendet. Das bedeutet: Lasst das fortwährend und stets geschehen!
Man könnte also übersetzen: „Lasst euch stets durch den Geist erfüllen“ oder „fortwährend und immer wieder durch den Geist erfüllen.“
Das ist eine Haltung – immer wieder sich ihm so zur Verfügung stellen, dass er einen füllen kann.
Der Heilige Geist wartet darauf und wird keine Gewalt anwenden.
Es ist auch nicht so, dass wir dem Heiligen Geist sagen, was er zu tun hat, und er dann mitmacht. Der Heilige Geist lässt sich nicht dirigieren, sondern möchte uns dirigieren.
Wir müssen also Zeit haben und auf den Heiligen Geist eingehen.
Wie geht das?
Ich muss mir Zeit nehmen, um das Wort Gottes zu lesen, denn Wort und Geist Gottes gehören zusammen. Sie sind untrennbar verbunden.
Das ist so, wie bei meiner Frau: Ich kann sie nicht von dem, was sie sagt, trennen.
Das heißt: Ich kann nicht sagen, ich liebe meine Frau, aber ich liebe nicht, was sie sagt. Das geht nicht.
Ebenso kann ich nicht sagen: Ich liebe Jesus Christus, aber was er sagt, interessiert mich nicht. Das wäre ein Widerspruch in sich.
Deshalb muss ich mir Zeit nehmen.
Ich weiß, wie schwer das ist in unserer Zeit, wo wir so wenig Zeit haben.
Aber wir dürfen dafür beten.
Wer aufrichtig zu Gott betet: „Herr, du siehst, ich habe so ein volles Programm am Tag. Hilf mir, dass ich lerne, Freiräume zu schaffen, und zeige mir, wo ich vielleicht etwas aufgeben muss“, der wird vom Herrn Ideen und Hinweise bekommen.
Er wird zeigen: „Schau, du könntest viel mehr Zeit mit mir verbringen. Wenn du mehr Zeit mit mir verbringst, kann ich dir viel mehr helfen.“
Ohne mich könnt ihr nichts tun, heißt es.
Das bedeutet: Ohne Gott können wir nichts tun, was für die Ewigkeit Wert hat.
Wir können viel tun ohne Jesus, wir können sündigen ohne Jesus, aber für die Ewigkeit, damit Frucht hervorgeht, können wir nichts ohne ihn tun.
Ihm Raum geben heißt auch, dass er Raum gewinnt in unserer stillen Zeit.
Nicht so denken: „Ich habe meine stille Zeit, meine 25 Minuten am Morgen, das genügt ja.“ Und dann habe ich das abgehakt und das Leben geht los.
Oder: „Am Abend habe ich noch einmal zehn Minuten und bete mein Abendgebet.“
So funktioniert das Christenleben nicht.
Das geht anders.
Wie hat Jesus gelebt?
Er hatte sehr viel zu tun, aber er war immer in Verbindung mit Gott.
Er hat uns vorgelebt, wie wir leben sollen.
Er hat wirklich gezeigt, was es heißt, voll Heiligen Geistes zu sein.
Wie hat er das gemacht?
Er blieb immer wieder in Verbindung mit Gott.
Manchmal Stossgebete während des Tages, dann wieder Zeiten, in denen er sich zurückzog, hinkniete und betete.
Man merkt: Während er im Fluss des Lebens stand, blieb er mit Gott verbunden.
Das geht auch für uns.
Wir können darum beten: „Herr, bitte lehre mich, mit dir so verbunden zu bleiben und dir so viel Raum zu geben.“
Das heißt, voll geistlich sein.
Dann kann der Heilige Geist uns beeinflussen, regieren, steuern und uns Hilfe geben, die wir ständig brauchen.
„Werdet voll Geist“ hat also sehr viel mit unserem ganz praktischen, täglichen Christenleben zu tun.
Ich merke das oft, auch in meinem eigenen Leben.
Wenn ich beschäftigt bin mit anderen Dingen, mit weltlichen Dingen – natürlich haben wir mit weltlichen Dingen zu tun und unsere Arbeit –, aber mitten in der Arbeit kann ich trotzdem mit Gott in Verbindung bleiben.
Der Herr kann uns das lehren.
Nehemia hat es auch geschafft.
Nehemia, obwohl er im Alten Testament lebte, hatte eine ganz enge Verbindung mit Gott.
Es heißt einmal, dass er so beschäftigt war, weil Jerusalems Mauern zu Boden lagen, dass er viel dafür betete.
Aber er war ein vielbeschäftigter Mann, Mundschenk des Königs, einer der höchsten Posten am persischen Königshof.
Der König bemerkte, dass Nehemia traurig war und fragte ihn, was los sei.
Da heißt es: „Da betete ich zu dem Gott des Himmels und sprach zum König.“
Wie geht das?
Gleichzeitig betete er zu Gott und sprach zum König.
Das war ein Stossgebet.
Er schickte ein Stossgebet zum Himmel und sprach gleichzeitig zum König.
Wir könnten sagen: „Da betete ich zu dem Gott des Himmels und sprach zu meinem Chef oder meiner Lehrerin.“
Diese enge Verbindung mit dem Herrn muss vorhanden sein.
Wenn ich erst die Nummer wählen muss, ist die Zeit schon vorbei.
Die Leitung war schon da, online, wie man modern sagt.
Die Verbindung konnte also sofort aufgenommen werden.
Wir müssen auch darauf achten, mit Gott in Verbindung zu bleiben.
Der Herr hilft uns dabei, und der Geist will das.
Oft sind wir voll Geist, ohne dass wir es merken.
Wenn wir uns einüben, mit Jesus Christus in totaler Abhängigkeit zu leben, lernen wir, voll Geist zu sein, ohne es bewusst zu registrieren.
Paulus lebte voll Geist, und auch Jesus.
Er hat nicht jedes Mal registriert: „Ah, jetzt bin ich voll Geist.“
Das war für ihn so selbstverständlich.
Er sagt: „Der Sohn kann nichts aus sich selber tun, sondern alles, was er vom Vater hört, das tut der Sohn.“
Er war so in Verbindung mit dem Vater, dass er beim Reden immer wieder auf Gott schaute: „Was soll ich jetzt sagen? Vater, hilf mir, nur das zu sagen, was du möchtest.“
So hat Jesus gelebt.
Er sagte: „Die Worte, die ich zu euch rede, sind nicht meine, sondern des Vaters, der mich gesandt hat.“
Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Bin ich wirklich bereit zu kapitulieren?
„Herr Jesus, ich kann nichts, ich kann kein Wort ohne dich sprechen und keine Tat ohne dich tun.“
Kapitulieren heißt, sagen: „Herr, ich verlasse mich jetzt auf dich und möchte aus deiner Kraft leben, nicht aus meinen Gefühlen.“
Das hat nichts mit der Fülle des Heiligen Geistes zu tun, sondern mit Vertrauen und Gehorsam gegenüber Gott.
Ich muss mich fragen: Wer ist eigentlich der Chef in meinem Leben? Wer ist wirklich der Herr?
Wenn ich Jesus nicht gänzlich herrschen lasse, werden andere Elemente mich beherrschen.
Dann werden Lüste mich beherrschen, irgendwelche Geister, Medien, Zeitungen, andere Menschen.
Aber Jesus Christus will mich ganz ausfüllen.
Ich muss bereit sein, ihm jeden Raum in meinem Leben zu überlassen.
Ihr kennt das Bild von dem Haus, in das Jesus einzieht.
Wir geben ihm einen Raum und sagen: „Herr Jesus, du darfst in meinem Wohnzimmer und Büro regieren, aber hier habe ich ein paar Privatbereiche, da halte dich bitte raus.“
Was wird der Herr Jesus sagen?
Er wird stehen und sagen: „Ich mache nicht mit. Wenn ich hier nicht wohnen und in jedem Raum regieren darf, mache ich nicht mit.“
Der Herr möchte alles in meinem Leben regieren.
Er will in jedes Zimmer hinein.
Es gibt keine Privatkammer, die er ausschließen möchte.
Dann kann durch uns einiges geschehen.
„Werdet stets vom Geist erfüllt“ oder „lasst euch stets vom Geist füllen.“
Übermorgen werden wir noch einige Stellen in der Apostelgeschichte zur Erfüllung mit dem Geist ansehen.
Wir wollen hier schließen und ich denke, wir stehen zum Gebet auf und schließen ab, wenn einige von uns beten.