Vorsicht, Irrtum! Fünf Denkfehler, vor denen dich Gottes Wort ganz besonders warnt.
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute reden wir über faule Bäume und gute Frucht.
Irrt euch nicht! – Die Gefahr falscher Überzeugungen
Irrt euch nicht! Das ist seit Montag unser Leitmotiv.
Man kann sich irren und Dinge glauben, die sich auf eine verführerische Weise richtig anhören, aber dennoch ganz falsch sind. Es gibt Lügen, die eine besondere Macht haben, unser Herz zu betören.
Zwei Lügen kennen wir schon. Heute geht es um eine dritte, von der ich denke, dass sie unter Christen kaum noch als Lüge wahrgenommen wird. Das liegt daran, dass es modern geworden ist, den Glauben an Gott und das Leben nach Gott als zwei voneinander unabhängige Dinge zu sehen.
Während die Bibel betont, dass wir das sind, was wir leben, wird heute gern gesagt, dass es nur auf den Glauben ankommt. Und das mag stimmen: Es kommt tatsächlich auf den Glauben an. Aber Glaube ist nicht gleich Glaube.
Jakobus schreibt, dass Glaube ohne Werke tot ist, nicht mehr als eine leere Behauptung. Gemeint ist ein Glaubensleben, das sich in Werken zeigt.
(Jakobus 2,14-26)Die Verbindung von Glauben und Werken im Neuen Testament
Johannes weist darauf hin, dass man einen Christen, der von neuem geboren wurde, daran erkennen kann, dass er „die Gerechtigkeit tut“.
Im dritten Johannesbrief heißt es in Kapitel 1, Vers 11: „Wer Gutes tut, ist aus Gott; wer Böses tut, hat Gott nicht gesehen.“
In eine ähnliche Kerbe schlägt Jesus, wenn er Menschen mit Bäumen vergleicht, die Frucht bringen. In Lukas 6, Verse 43 und 44, sagt er: „Denn es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht bringt, ebenso wenig einen faulen Baum, der gute Frucht bringt; denn jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt.“
Wenig später, in Vers 45, erklärt Jesus: „Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der Böse bringt aus dem Bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund.“
Das, was wir tun und sagen, zeigt, wer wir sind. Dabei geht es weder Jesus noch Johannes noch Jakobus um Perfektionismus. Vielmehr geht es ihnen um eine grundsätzliche Einstellung zum Gutsein und zur Heiligung.
Wo Gottes Geist und ewiges Leben wirken, da wird der Christ sichtbar. Man kann wirklich sehen, dass ein Mensch gerettet ist.
Die heutige Herausforderung: Glaube und Leben auseinandergerissen
Wie gesagt, die enge Verknüpfung zwischen dem, wer ich bin, und wie ich lebe, wird heute kaum noch ernst genommen. Es verwundert daher nicht, dass sich viele Menschen Christen nennen und ernsthaft glauben, zum Reich Gottes zu gehören und ewiges Leben zu besitzen – obwohl sie in grober Sünde leben.
Hören wir dazu Paulus in 1. Korinther 6,9-10: »Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lustknaben noch Knabenschänder noch Diebe noch Habsüchtige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes erben.«
Paulus schreibt hier an Christen, die einander betrügen, und warnt sie: »Irrt euch nicht!« Was müssen sie richtig verstehen? Wo dürfen sie sich nicht irren – besonders bei der Frage, wie grobe Sünde und Errettung zusammenhängen?
Wenn es darum geht, das Reich Gottes zu erben, also ewiges Leben zu bekommen, spielt unser Verhalten eine ganz wichtige Rolle.
Die Konsequenzen eines sündhaften Lebensstils
Grobe Sünde schließt einen Menschen vom Reich Gottes aus. Das gilt auch dann, wenn er sich Christ nennt, eine Gemeinde besucht oder vielleicht sogar Verantwortung in der Gemeinde übernimmt.
Wenn ich mich heute entscheiden würde, fremdzugehen, meine Frau zu verlassen und mit meiner Freundin zusammenzuziehen, dann habe ich mit dieser Entscheidung – also mit der Entscheidung, als Unzüchtiger und Ehebrecher zu leben – auch mein Recht auf das Reich Gottes aufgegeben. Das liegt einfach daran, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden.
Auch euch nicht!
Achtung: Es geht hier um einen Lebensstil, nicht darum, dass ich einmal sündige, meine Sünde bekenne und Gott bitte, mir dabei zu helfen, anders zu werden. Gott steht auf der Seite derer, die sich nach einem reinen Herzen sehnen. Aber es gibt einfach auch die anderen.
Epheser 5,5-6: Denn dies sollt ihr wissen und erkennen: Kein Unzüchtiger, kein Unreiner und kein Habsüchtiger – das heißt, kein Götzendiener – hat ein Erbteil im Reich Christi und Gottes. Niemand verführe euch mit leeren Worten! Denn wegen solcher Dinge kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams.
Das Reden als Spiegel des Herzens
Das ist die Begründung dafür, dass Paulus die Christen in Ephesus auffordert, darauf zu achten, worüber sie reden. Und wir sind wieder bei Jesus. Unser Reden verrät uns; unsere Worte sind ein Spiegel unserer tiefsten Wünsche. Aus der Fülle des Herzens redet der Mund.
Irrt euch nicht! Grobe Sünde und die Behauptung, ich bin Christ, ich bin Teil des Reiches Gottes – diese beiden Dinge passen nicht zusammen. Wenn ein Leben von Ungerechtigkeit geprägt ist, wenn ich mich auf grobe Sünde einlasse, wenn es mir egal ist, dass ich ganz offensichtlich gegen Gottes Gebote verstoße, dann stimmt ganz tief in mir etwas nicht.
Man erkennt den Baum an seiner Frucht. Und wo die Frucht aus Ungerechtigkeit besteht, da sollte ich damit aufhören, mich als Christ zu bezeichnen. Tu es einfach nicht! Erspare dir selbst und anderen lange Ausführungen dazu, wie es sein kann, dass ein Christ doch irgendwie, nehmen wir mal mein fiktives Beispiel aus einer Ehe, ausbrechen und fremdgehen kann.
Dass Gott doch irgendwie für deine Situation Verständnis hat oder – noch grotesker – dass Gott dir irgendwie gezeigt hat, dass es richtig ist, was du tust, und dass die Gebote der Bibel gar nicht so deutlich sind, wie immer gesagt wird – spar dir das alles.
Wenn du in grober Sünde lebst, werde ich aufhören, dich als Christ zu sehen. Warum? 1. Korinther 6: Irrt euch nicht, Ungerechte werden das Reich Gottes nicht erben.
Gottes Urteil über Umkehr und Unrecht
Und vielleicht bringt Gott dieses Konzept nirgends besser auf den Punkt als in Hesekiel 18. Dort sagt Gott:
„Wenn aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut nach all den Gräueln, die der Gottlose verübt hat, tut er es, sollte er leben?“ (Hesekiel 18,24).
Die Antwort darauf lautet: Nein, wird er nicht leben. Denn Ungerechte werden das Reich Gottes nicht erben. Irrt euch nicht!
Einladung zur Selbstreflexion und Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir einen Apfelbaum vorstellen und darüber nachdenken, wie normal es ist, dass an einem Apfelbaum Äpfel hängen. Dann denke darüber nach, dass es genauso normal ist, dass ein Christ Gerechtigkeit tut.
Das war's für heute. Ab und zu findet eine Online-Bibelstunde über YouTube-Livestream statt. Die Termine findest du in meiner App.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.