Einführung in das Thema Gewohnheiten und Prägungen
Ja, hallo, schön, dass ihr da seid. Mein Name ist Jürgen Fischer, und ich darf euch heute sowie beim nächsten Mal den Einleitungsvortrag halten. Unser Oberthema lautet: Glauben an Kinder weitergeben – mit guten Gewohnheiten dem Zeitgeist trotzen. Es geht dieses Jahr also um Gewohnheiten.
Aber es geht auch um Prägungen, die wir aus der Gesellschaft aufnehmen – wir als Eltern und natürlich auch unsere Kinder. Und das oft, ohne dass wir es bewusst merken. Es geschieht so ein bisschen hintenrum. Jetzt geht es darum, wie wir mit guten Gewohnheiten eine Gegenkultur schaffen und uns dem Zeitgeist ganz bewusst entgegenstellen.
Um das am Anfang einmal klarzustellen: Der Aufbau der Schulung ist ungefähr folgender. Heute bekommt ihr eine Einführung in das Thema Gewohnheiten, ihre Bedeutung, aber vor allem, wie sie unser Herz prägen. Dann schauen wir uns an, wie der Zeitgeist unsere Kinder durch säkulare Gewohnheiten beeinflusst. Der Titel des heutigen Abends lautet: Die Herausforderung, wie der Zeitgeist unsere Familien mehr bestimmt, als uns lieb ist.
Nächstes Mal gehen wir einen Schritt weiter. Wenn Gewohnheiten uns zum Guten und zum Schlechten prägen können, dann sind sie nämlich nicht nur eine Herausforderung, sondern auch Stellschrauben, an denen wir drehen können. Erstens, um unser eigenes Leben immer wieder auf Gott auszurichten. Und zweitens, um das Leben unserer Kinder durch gute Gewohnheiten zu prägen.
Beim nächsten Mal geht es also um Reflexion: Welche Gewohnheiten habe ich? Um Vorbild: Welche Gewohnheiten sehen meine Kinder an mir? Und um Jüngerschaft: Welche Gewohnheiten will ich meinen Kindern mitgeben beziehungsweise wie sorge ich dafür, dass ich Leben und nicht nur Wissen vermittle? Deshalb wird der Titel des zweiten Abends lauten: Die Chance – durch gute Gewohnheiten das Evangelium in unseren Familien leben.
Der dritte Abend wird dann sehr praktisch. Unter der Überschrift Die Prägung – wie wir im Leben unserer Kinder gute Gewohnheiten verankern können, wollen wir euch mit Tipps, Tricks, Siegen und Niederlagen konfrontieren, die wir in unserem eigenen Leben erfahren haben. Wie schon im letzten Jahr bekommt ihr am dritten Abend wieder ein Potpourri von Beiträgen.
Soweit zum Überblick.
Die Bedeutung von Gewohnheiten für Herz und Leben
Fangen wir mit unserem ersten Thema an. Ich möchte zunächst sagen, worum es mir geht. Ich will euch dafür sensibilisieren, dass die Dinge, die wir regelmäßig tun – gerade auch die, die wir unbewusst tun – einen Einfluss auf unser Denken und damit auf unsere Werte haben.
Gewohnheiten sind etwas Gutes und Normales. Wir lesen zum Beispiel über Joseph und Maria in Lukas 2,42: „Und als er, Jesus, zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach der Gewohnheit des Festes.“ Oder über Jesus selbst in Lukas 4,16: „Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und er ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen.“ Auch über die Apostel lesen wir in Apostelgeschichte 17,2: „Nach seiner Gewohnheit aber ging Paulus zu ihnen hinein und unterredete sich an drei Sabbaten mit ihnen aus den Schriften.“
Ja, immer wieder geht es um Gewohnheiten. Gute geistliche Gewohnheiten sind vielleicht das Wichtigste, was wir im Leben mit Gott brauchen.
Lass mich eine Frage stellen: Was bedeutet es eigentlich, Mensch zu sein? Als Christen lautet unsere Antwort hoffentlich: Der Mensch wurde von Gott erschaffen, um dem Schöpfer zu dienen – dem Schöpfer, der sich in Jesus Christus zu erkennen gegeben hat.
Wenn das stimmt, dann ist das Evangelium das Programm Gottes für mich, um wirklich Mensch zu werden. Mensch zu sein heißt, ich bin für etwas, auf etwas oder auf jemanden hin ausgerichtet.
Menschsein ist zutiefst dynamisch. In uns steckt, mit den Worten von Augustinus, ein unruhiges Herz. Damit ist natürlich nicht das Organ gemeint, das Blut pumpt, sondern unsere innere Ausrichtung. Es ist eine oft instinktive, unbewusste Orientierung, die wir als Menschen einnehmen, wenn wir der Welt um uns herum gegenübertreten.
Jeder von uns hat so ein Herz. Jeder hat in seinem Herzen etwas, das er liebt und wofür er lebt. Als Menschen können wir tatsächlich nicht nicht lieben. Wir sind in einem ganz positiven Sinn erotische Geschöpfe, dafür gemacht, unser Herz zu verlieren – nicht nur an einen Menschen, sondern auch an Ideale, an Werte, an Hoffnungen und hoffentlich an Gott.
Die Bedeutung von Wissen und Herz in der christlichen Nachfolge
Und jetzt gilt es, eine Sache wirklich zu verstehen. Wir müssen sie verstehen, weil wir uns sonst ganz leicht selbst betrügen.
Du bist mehr als ein Gehirn auf zwei Beinen. Mein Eindruck ist, dass Christen dem Intellekt und dem Wissen zu viel Wert beimessen. Wer mich kennt, wird jetzt vielleicht denken: Das sagt der Richtige. Und ja, ich mag denken, ich mag neue Bücher, Fragen zur Bibel. Ich bin definitiv nicht gegen einen anregenden Gedankenaustausch.
Aber was ich sagen möchte, ist dies: Als Christen tun wir häufig so, als ob der Mensch nur die richtige Information braucht – Bibel lesen, Predigt hören, Podcast hören – und wenn er diese hat, dann wird er schon richtig funktionieren. Und das stimmt nicht. Ganz einfach, das ist falsch.
Wir sind nicht nur ein Gehirn auf zwei Beinen. Es geht nicht nur darum, dass wir den richtigen Input bekommen. Das, was wir wissen, muss noch lange nichts mit dem zu tun haben, wofür unser Herz brennt.
Damit ihr mich versteht, lasst mich ein ganz einfaches Beispiel bringen. In jeder Vortragsreihe zum Hohelied betone ich, dass Salomo über ein Dutzend Mal zu seiner Sulamit sagt: „Du bist schön.“ Klar bedeutet das, dass im Zentrum einer romantischen, auf Jahre hinaus glücklichen Ehe Bewunderung steht. Eigentlich nicht schwer zu verstehen.
Auch für die Anwendung dieses Prinzips muss man kein Genie sein: Sag deiner Frau, dass sie schön ist, jeden Tag, auf unterschiedliche Weise. Und hör damit nicht auf!
Nun zum Problem: Diese Prinzipien zu kennen heißt leider noch nicht, dass ein Jahr nach dem Hören der Hohelied-Vorträge jeder christliche Ehemann jeden Tag seiner Frau sagt, wie schön sie ist. Woran liegt das?
Na ja, es liegt daran, dass wir beim Zuhören aufhören. Es gibt einen Grund, warum die Bibel im Blick auf das Wort Gottes ein Prinzip betont, das sich so anhört:
Psalm 1,1-2: „Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern seine Lust hat am Gesetz des Herrn und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht.“
Oder Josua 1,8: „Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, nach alledem zu handeln, was darin geschrieben ist. Denn dann wirst du auf deinen Wegen zum Ziel gelangen, und dann wirst du Erfolg haben.“
So, bitte vergebt mir das Kinderstundenniveau dieser Gedanken. Ihr wisst alle, was jetzt kommt, aber es ist wichtig, dass wir gut verstehen, worauf es im geistlichen Leben ankommt.
Es geht im geistlichen Leben eben nicht nur darum, Informationen aufzunehmen, sondern wir müssen darüber nachdenken, nachsinnen.
Warum nachsinnen? Weil es eben nicht nur ums Wissen geht, sondern um Anwendung, um Umsetzung, um Inkarnation. Das Wort will Fleisch werden in meinem Leben. Und das ist etwas, das erst geschieht, wenn ich mich auf mehr als Wissen einlasse, nämlich auf Nachdenken und Nachsinnen.
Haltet das bitte fest: Im Zentrum eines geistlichen Lebens steht nicht, was du weißt, sondern wie viel von deinem Wissen Gewohnheit geworden ist. Und weil ich den Satz so wichtig finde, sage ich ihn noch einmal:
Im Zentrum eines geistlichen Lebens steht nicht, was du weißt, sondern wie viel von deinem Wissen Gewohnheit geworden ist. Das ist das Ziel.
Die Bedeutung des Hörens und Nachsinnens im geistlichen Leben
Der kluge Christ ist deshalb nicht nur jemand, der hört, sondern einer, der darauf achtet, wie er hört. Denken wir in diesem Zusammenhang ruhig an Jesus, der in Lukas 8,18 sagt: „Seht nun zu, wie ihr hört, denn wer hat, dem wird gegeben werden, und wer nicht hat, von dem wird selbst, was er zu haben meint, genommen werden.“ Seht also genau zu, wie ihr hört!
Es geht darum, dass wir bewusst darauf achten, welche Hörgewohnheiten wir haben und wie wir mit Wissen umgehen. Dieser Vers bezieht sich auf das Sämannsgleichnis, das direkt davor steht. Dort wird beschrieben, wie Menschen mit Gottes Wort umgehen können. Es ist immer wieder gut, sich vor Augen zu halten, dass sich daran bis heute nichts Grundlegendes geändert hat.
Im Umgang mit Gottes Wort gibt es vier unterschiedliche Typen. Diese schauen wir uns jetzt einfach einmal an.
Erstens gibt es den, der hört, aber nicht darüber nachdenkt. Er geht einfach zur Tagesordnung über und hat keine Methode, das Gehörte zu bewahren. Das ist natürlich nur ein Symptom einer tiefer liegenden Problematik: Er hat kein Interesse am Wort Gottes. Im Gleichnis kommen dann sofort die Vögel und picken den Samen weg. Das sind die Menschen, die einfach nicht mehr wissen, worüber letzten Sonntag gepredigt wurde.
Zweitens gibt es die, die hören und emotional vom Gehörten berührt werden. Sie erleben den Kick des Neuen. Für den Moment sind sie begeistert, doch sobald das Wort Gottes Forderungen an ihr Leben stellt, sobald das Gehörte sie in Konflikt mit dem Zeitgeist bringt oder sie anfangen, die Kosten abzuwägen, ist Schluss. Das Wort hat in ihnen keine Wurzel. Das sind Menschen des Augenblicks, die kurz für Gott brennen und dann nie wieder gesehen werden.
Drittens gibt es den, der hört und manches umsetzt – zumindest anfänglich. Doch dann kommt das Leben mit Sorgen, Wohlstand und Spaßgesellschaft. Er hat einfach so viel anderes zu tun, dass sich der Fokus in seinem Leben verschiebt. Das sind diejenigen, die in ihrer Jugend Gott ein Leben versprochen haben, das er nie von ihnen bekam.
Schließlich gibt es die vierte Gruppe, die Gruppe, von der Jesus möchte, dass wir, als seine Jünger, sie uns zum Vorbild nehmen. Hören wir ihn selbst in Lukas 8,15: „Das in der guten Erde aber sind die, welche in einem redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, bewahren und Frucht bringen mit Ausharren.“
Ich mag diesen Dreiklang: hören, bewahren, Frucht bringen – und zwar mit Ausharren.
Ich hatte gesagt, der kluge Christ ist nicht nur einer, der hört, sondern einer, der darauf achtet, wie er hört. Man kann hören, um dabei gewesen zu sein, hören, um berührt zu werden, hören, um grundsätzlich verstanden zu haben – oder, und das ist es, was Jesus uns nahelegen will, hören, um dafür zu sorgen, dass das Gehörte mit Ausharren in unserem Leben Frucht bringt.
Ganz praktisch heißt das: hören, um gute Gewohnheiten zu entwickeln.
Wenn mich jemand fragt, was im geistlichen Leben die wichtigste Fertigkeit ist, die es zu meistern gilt, dann sage ich: Das Wichtigste im geistlichen Leben, das, woran wirklich alles hängt, wenn ich geistlich erfolgreich sein will, ist das Nachsinnen. Genug Zeit zu haben, um über Gottes Wort nachzudenken, genug Ruhe zu haben – oder drücken wir es etwas allgemeiner aus – der Erfolg des geistlichen Lebens hängt damit zusammen, dass ich eine persönliche Methodik entwickle, die in meinem Leben sicherstellt, dass ich am Ende auch tue, was ich gehört habe. Mit Jakobus gesprochen: nicht nur Hörer, sondern Täter des Wortes zu sein.
Es gehört zum geistlichen Leben dazu, dass wir erleben, wie die Bibel unser Leben jedes Jahr ein klein wenig verändert und wie wir uns immer neue gute Gewohnheiten aneignen, die unser Herz immer mehr prägen und immer mehr auf Gott hin ausrichten.
Praktische Umsetzung: Bibelverse auswendig lernen und Gewohnheiten formen
Für mich als Mensch spielt hier das Auswendiglernen von Bibelversen eine wichtige Rolle.
Okay, ich bin ich. Wenn mich eine Predigt anspricht, ist es meist nur ein Gedanke darin, der hängenbleibt. Oder wenn ich etwas aus einem Buch, in einem Gespräch oder aus meiner Bibel lese und etwas nachhallt, dann habe ich oft den Eindruck, dass der Geist Gottes, der ja in mir wohnt, dass Gott selbst mich auf eine Sache aufmerksam machen will. Eine Sache, die er vielleicht als Nächstes verändern möchte.
Ja, eine Sache, bei der ich mich verändern darf, um noch glücklicher zu werden – und zwar Glück im Sinne der Seligpreisungen, nicht das Glück aus der Werbung. Also das Glück, das mich nicht davon abhält, ewiges Leben zu finden.
Wenn der Geist Gottes mich also anspricht, lerne ich den dazugehörigen Bibelvers auswendig. Und ja, ich tue mir schwer damit, wirklich schwer. Ich brauche locker zehn Wochen Wiederholung, um einen Vers auswendig zu lernen. Aber – und das ist jetzt der Clou – es geht mir gar nicht ums reine Auswendiglernen, sondern um den Prozess des Nachdenkens.
Während ich jeden Tag den Vers wiederhole und auswendig lerne, denke ich über den Vers nach und natürlich auch darüber, was ich im Sinn hatte, als ich ihn auswählte. Dabei entsteht die Frage, was sich verändern könnte, vielleicht verändern müsste oder verändern sollte.
Manchmal ergibt sich aus dem Bibelverslernen dann ein Experiment, eine neue Gewohnheit, von der ich denke, dass sie sich mal bewähren darf. Und wenn am Ende eines Jahres ein oder zwei gute Gewohnheiten hängenbleiben, dann weiß ich: Das ist alles, was ich zum geistlichen Wachstum brauche. Ein, zwei neue gute Gewohnheiten pro Jahr.
Die Prägung des Herzens durch Gewohnheiten
Kommen wir zurück zum Verhältnis der Herzgewohnheiten. Wir müssen den Zusammenhang der Herzgewohnheiten gut verstehen. Mein Herz – ich hatte gesagt, es gibt dieses intuitive, gefühlsmäßige Wollen in mir. Mein Herz wird von meinen Gewohnheiten geprägt, nicht von meinem Wissen.
Lasst mich das wieder ganz praktisch machen, zurück zu dem Ehemann von vorhin. Er hört, dass Salomo immer wieder von Sulamit schwärmt. Weil ihn der Vers so anspricht, lernt er Hohelied Kapitel 7, Vers 7 auswendig. Dort steht: „Wie schön bist du und wie lieblich bist du, liebevoller Wonnen.“
Er lernt den Vers auswendig, um sich daran zu erinnern, dass ihn die Idee berührt hat, seiner Frau jeden Tag zu sagen, dass sie schön ist. Über Wochen hinweg wiederholt er den Vers und denkt darüber nach, was er sagen könnte und wie er das umsetzen kann. Nach etwa drei Wochen lädt er sich aus dem Internet eine Liste mit hundert positiven Eigenschaften herunter.
Es ist eine Liste mit Adjektiven wie abenteuerlustig, achtsam, akribisch, ambitioniert, anpassungsfähig, aufgeschlossen und so weiter. Nun nimmt er sich vor, das ist jetzt seine gute Gewohnheit, die er ausprobieren möchte: alle zwei Tage seiner Frau eine SMS zu schreiben.
Nehmen wir an, er ist nicht so kreativ. Deshalb ist diese SMS eigentlich immer gleich aufgebaut: „Ich schätze an dir ...“ Dann folgt eine Eigenschaft aus der Liste, natürlich eine, die zutrifft. Zum Beispiel: „Ich schätze an dir ... Eigenschaft ... und zwar, weil ich diese schöne Seite an der und der Stelle in deinem Leben gesehen habe.“
Das ist das Experiment: drei bewundernde SMS pro Woche, Zeitaufwand unter fünf Minuten. Das probiert er aus.
Jetzt passiert Folgendes: Nach der ersten SMS ist seine Frau ein bisschen überrascht. Sie sagt so etwas wie: „Ach, das ist ja lieb, aber du brauchst mir das nicht zu schreiben, ich weiß doch, dass du mich lieb hast.“
Ich übersetze das jetzt mal: Frau sagt zu Mann, du coole Socke, ich bin echt fassungslos, dass du mir nach zwanzig Jahren Ehe noch etwas so Liebes schreibst. Ich würde mich riesig freuen, wenn das öfter passieren würde, aber ich mag dich auch nicht unter Druck setzen.
Weil er weiß, was sie wirklich meint, macht er weiter. Faktisch ist er einfach nur gehorsam. Er tut, was der Geist Gottes ihm rät. So simpel ist das Leben.
Die Rolle von Gewohnheiten im Unterbewusstsein
Ein Einschub zur Erklärung: Wir brauchen eine gute Gewohnheit, weil sie dafür sorgt, dass unser Wissen Teil unseres adaptiven Unterbewusstseins wird. Klingt cool, dieses Wort, oder? Adaptives Unterbewusstsein bedeutet so viel wie: Du bist viel mehr Bauch als Kopf.
Wir denken nämlich nicht ständig darüber nach, was wir als Nächstes tun. Wir leben einfach. Es gibt dieses adaptive Unterbewusstsein; jeder von uns hat seinen Autopiloten, der den größten Teil seines Tages meistert. Und auf der Ebene dieses Autopiloten brauchen wir Veränderung.
Wir brauchen Gewohnheiten, die sich verselbstständigen und zu Tugenden werden. Wenn ein Charakter die Summe meiner Tugenden und Untugenden ist, dann erschaffen geistliche Gewohnheiten eine geistliche Persönlichkeit. Das klingt vielleicht brutal, aber genau so ist es.
Ich richte mein Herz durch Gewohnheiten aus. Als Mensch kann ich nicht anders, als für etwas zu leben. Das habe ich vorhin schon gesagt: Ich muss lieben. Es geht nicht anders. Und es sind die Gewohnheiten meines Lebens, die mein Herz, meinen Autopiloten, auf etwas ausrichten. Nicht mein Wissen, sondern meine Gewohnheiten bestimmen darüber, was ich liebe.
Die Wirkung guter Gewohnheiten am Beispiel einer Ehe
Zurück zu unserem SMS-Schreiber: Was bewirkt die neue Gewohnheit bei ihm, in seinem Herzen?
Die Antwort lautet: Sie richtet sein Herz, sein Innerstes, auf seine Frau aus. Aus literarischer Sicht betrachtet schreibt er zunächst dämlich kitschige SMS. Doch nach wenigen Wochen wird er seine Frau mit anderen Augen sehen.
Warum? Weil ich viel mehr Bauch als Kopf bin. Deshalb verändert die neue Gewohnheit mein Herz. Das bedeutet ganz praktisch: Ich kann meiner Frau nicht regelmäßig sagen, was ich an ihr schätze, ohne mich dabei neu in sie zu verlieben. Solche SMS werden sehr schnell zu einem Kristallisationskeim für ganz andere romantische Entwicklungen.
Ich hoffe, ihr versteht das Prinzip. Ich kann das nur für Bärbel und mich sagen: Es sind die guten Gewohnheiten, an denen wir aneinander hängen. Diese Gewohnheiten sorgen dafür, dass wir mit 56 Jahren noch wirklich Lust aufeinander haben.
Und wer sich fragt, warum wir eine glückliche Ehe führen, dem sei ganz einfach gesagt: Wir führen nicht deshalb eine glückliche und romantische Ehe, weil wir die Bibel kennen und wissen, dass Gott sich für uns so eine Ehe wünscht. Es ist auch nicht der gemeinsame Glaube oder ein gemeinsamer Dienst, der uns glücklich macht.
Es sind gute Gewohnheiten, die sich als Tugenden verselbständigt haben. Es sind kleine, bewusste Schritte des Gehorsams, die sich als gute Gewohnheiten tief in unseren Umgang miteinander eingenistet haben. Diese sorgen dafür, dass wir unserem Herzen jeden Tag das Evangelium von einer liebevollen Ehe predigen.
Und das bewirkt etwas mit uns.
Zusammenfassung: Herz, Liebe und Gewohnheiten
Lasst mich kurz zusammenfassen, was wir jetzt wissen. Als Menschen sind wir dazu berufen, Liebe zu lernen. Wir werden für etwas leben. Das kann der Urlaub sein, der Aufbau einer theologischen Bibliothek, eine neue Bluse oder Gott.
Wir richten unser Herz aus – diese innere, intuitive, oft unbewusste Ausrichtung unseres Wollens. Es ist der Ort in unserer Persönlichkeit, an dem wir bestimmen, was wir wirklich lieben und wofür wir wirklich leben.
Wir richten unser Herz durch die Gewohnheiten aus, die wir uns aneignen. Wenn aus Wissen keine Gewohnheit wird, bleibt es nutzlos. Aber schlimmer noch: Wissen, das nicht zur Gewohnheit wird, ist ein Indiz dafür, dass wir uns nicht daran gewöhnt haben. Es zeigt, dass ich eigentlich kein Interesse daran habe, tugendhaft und gottgefällig zu leben, dass mein Herz also eigentlich nicht wirklich auf Gott ausgerichtet ist.
Das bedeutet, ich bin jemand, der vielleicht von seiner Liebe zu Gott spricht, aber würde er sein Herz fragen, dann würde das Herz ihm sagen, dass es ganz anders ausgerichtet ist.
Wir werden diesen Gedanken das nächste Mal weiterführen. Ich hoffe, ihr habt den Einfluss von Gewohnheiten auf unser Herz verstanden, denn jetzt wollen wir einen Schritt weitergehen.
Die Herausforderung säkularer Gewohnheiten und ihre Wirkung
Wir haben den Titel bewusst provokant gewählt: „Die Herausforderung, wie der Zeitgeist unsere Familien mehr bestimmt, als uns lieb ist.“
Wenn es stimmt, dass Gewohnheiten mein Herz auf ein Objekt der Liebe ausrichten, dann tun sie das, egal ob ich das will oder nicht. Am Beispiel der Ehe habe ich gezeigt, dass wir unser Herz immer wieder durch romantische Rituale und eine Liturgie der Bewunderung neu auf unseren Ehepartner ausrichten müssen, wenn wir verliebt bleiben wollen. Das ist logisch.
Ansonsten wird unsere Liebe sterben – also die Tugendliebe, hier am Beispiel der ehelichen Liebe. Die Tugendliebe erwirbt man nicht durch Wissen, also nicht durch das Lesen von Ehebüchern, sondern durch die Praxis. Ich bin, was ich tue, und durch das, was ich tue, kalibriere ich mein Herz.
Nun zum Problem: Wenn Gewohnheiten mein Herz prägen, dann tun sie das auch, ohne dass ich es merke. Deshalb sollten wir einen sehr kritischen Blick auf säkulare Gewohnheiten werfen, die uns prägen wollen.
Lasst es mich so sagen: Ich lebe in einer Welt, die mich erziehen will, die mir ein anderes Evangelium lieb machen will. Persönlich glaube ich, dass die intellektuellen Herausforderungen, mit denen wir es als Christen heute zu tun haben, bei weitem nicht die schlimmsten sind. Lügen zu durchschauen ist ziemlich einfach. Aber solange wir denken, dass es auf den Kopf ankommt, übersehen wir die Macht des Bauches.
Was, wenn es nicht die schrägen Ideen sind, die unser Herz von Gott abwenden, sondern Gewohnheiten? Vermeintlich ganz normale Sachen, die jeder macht – und wir machen sie einfach mit? Was, wenn wir unser Herz eher unbewusst auf ein falsches Evangelium ausrichten würden? Und zwar einfach dadurch, dass wir so leben wie alle anderen?
Lasst mich das an einem Beispiel verdeutlichen: Wenn jemand uns die Idee verkaufen will, dass Konsum Leben ist – also „Ich shoppe, also bin ich“ – dann ist das durchaus Teil des säkularen Evangeliums, das durch jede Werbetafel verbreitet wird. Wenn uns jemand Konsum als wahres Leben verkaufen will, würden wir doch sofort denken: Was für ein Quatsch! Und ich hoffe, uns fallen ein paar gute Bibelverse dazu ein. Wir wissen, dass Leben etwas ganz anderes ist als Besitz.
Aber was, wenn ich jeden Tag Zeit auf Amazon verbringe oder auf anderen Seiten? Seiten, die mich mit Sonderangeboten fluten, mit Ideen, was ich mir noch kaufen könnte, was auch noch schön wäre, was gut zu dem passen würde, was ich schon habe? Was würde diese Gewohnheit mit mir machen? Würde sie mein Herz ausrichten auf Genügsamkeit, auf Verzicht und Selbstverleugnung? Wohl kaum, oder?
Ob ich es will oder nicht: Jeder Besuch bei Amazon predigt meinem Herzen das Evangelium von einem guten Leben, das darin besteht, dass ich mir kaufe, was ich haben will. Ich hoffe, ihr versteht das noch, und ich hoffe, ihr spürt jetzt etwas von der Spannung, die dadurch entsteht.
Einerseits glaube ich als Christ das, was in 1. Timotheus 6,6 steht: „Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit ist ein großer Gewinn.“ Leben mit Gott plus Zufriedenheit mit dem, was ich habe – das ist der Jackpot. Ich weiß das, ich kann das predigen, du kannst das abnicken. Aber jeder Besuch auf Amazon predigt meinem Herzen das genaue Gegenteil. Er macht Lust auf mehr, auf noch etwas kaufen, und predigt meinem Herzen ein falsches Evangelium von einem guten Leben. Dieses Leben ist deshalb gut, weil es shoppt und sich etwas gönnt.
Und glauben wir wirklich, dass diese Predigt sich nicht doch als Sehnsucht in unserem Fleisch einnistet? Dass wir, ohne es vielleicht zu merken, aufhören, Gott zu vertrauen, ihn zu lieben und ihm zu folgen? Nicht, dass wir einander vorbeireden: Im Kopf ist da schon noch die Theorie. Aber im Bauch schlägt unser Herz für einen neuen Herrn – für den Mammon.
Ich weiß, das ist etwas steil formuliert, aber es geht mir ums Prinzip. Falsche Sehnsüchte entstehen weniger durch säkulare Propaganda als durch säkulare Praktiken. Und als Mensch bin ich eben nicht, was ich weiß, sondern was ich liebe. Du bist, was du liebst.
Deshalb muss die Frage gestattet sein: Wen lieben wir wirklich? Wen beten wir an – nicht im Kopf, sondern Tag für Tag? Mit unserem Geldbeutel, in unseren Träumen von einem guten Leben, im Blick auf die Dinge, die uns niemand nehmen darf, weil sie für uns die eigentliche Qualität unseres Lebens ausmachen.
Meine These lautet: Durch das Eintauchen in kulturelle Gewohnheiten richte ich mein Herz aus. Nicht unbedingt bewusst, aber unbewusst. Und das ist viel schlimmer, denn diese säkularen Gewohnheiten prägen, was ich liebe. Und als Mensch bist du das, was du liebst.
Jeremia formuliert das brillant in Jeremia 2,5: „So spricht der Herr: Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden, dass sie sich von mir entfernt haben und hinter dem Nichts hergelaufen sind und selber zu nichts geworden sind?“
Lasst das auf uns wirken: Wenn ich das Nichts liebe, werde ich zum Nichts. Ich bin das, was ich liebe.
Gott als der, der heiligt und das Leben prägt
In einem Podcast zum Gottesnamen Jahwe Mekadeschem, der „Gott, der mich heiligt“ bedeutet, habe ich es folgendermaßen formuliert: Das, wofür ich lebe, das ist mein Gott.
Wenn ich erkennen möchte, wer oder was Gott in meinem Leben ist, dann muss ich mir mein Leben ganz praktisch anschauen. Gott in meinem Leben ist immer das, was mich heiligt – heiligt im Sinne von „mir vorgibt, wie ich leben soll“.
Ich werde als Mensch immer an ein Evangelium glauben und immer für ein Königreich leben. Ich habe stets eine Vorstellung von einem guten Leben und von einem Herrn, dem es sich lohnt zu dienen. Ich kann als Mensch nicht anders. Die Frage ist also nicht, ob ich etwas liebe, sondern was ich liebe.
Säkulare Gewohnheiten tragen das Potenzial in sich, mein Herz unmerklich auf andere Götter auszurichten.
Jetzt muss ich das Problem leider noch ein wenig verschärfen. Ich spreche ja zu euch und nicht zu euren Kindern. Ihr seid fast alle Menschen der Moderne, nicht der Postmoderne. Wir sind oft noch mit den ersten Anzeichen des Social-Media- und Handy-Hypes groß geworden.
Für unsere Kinder hingegen sind Instagram, YouTube Shorts, Wikipedia oder die Nähe zu jeder nur denkbaren Internetperversion Alltag.
Lasst mich euch ein paar Beispiele geben.
Die Herausforderung der Authentizität und Selbstdarstellung in der heutigen Kultur
Das unangefochtene Credo unserer Zeit lautet: Du musst du selbst werden – Authentizität. Dahinter steckt die Idee, dass du einmalig bist und alles erreichen kannst. Nur wenn du deine eigene, unverwechselbare Identität entfaltest, hast du es geschafft.
Ich hoffe, ihr durchschaut diese Lügen. Die wenigsten von uns sind wirklich so einmalig. Die wenigsten haben biografisch und intellektuell die Voraussetzungen, alles zu erreichen. Dieser nach außen gerichtete Individualismus – allen zeigen, wie toll ich bin – ist häufig nicht mehr als eine krude Mischung aus innerer Leere und Photoshop.
Doch ich habe den Eindruck, die einzige Sünde, die es in unserer Welt noch gibt, ist die, so zu sein wie alle anderen. Deshalb muss ich mich zeigen, mich darstellen, mein Leben regelrecht prostituieren, damit alle sehen, wie schön ich bin, wo ich Urlaub mache, was ich gerade esse. Wie lieb wir uns noch haben, welcher coole Spruch mir begegnet ist, welches neue Tattoo ich mir zugelegt habe und so weiter.
Schaut, wie toll, wie schön, wie intellektuell ich bin! Die dazugehörenden Gewohnheiten haben viel mit Musikvideos, Instagram, TikTok und Co. zu tun.
Jürgen: Ist es schlimm, wenn ich mir auf Instagram schöne Menschen an Traumstränden anschaue?
Tja, es ist keine Sünde. Aber darf ich zurückfragen: Was macht dieses Dauerfeuer der Selbstdarstellung mit deinem Herzen?
Antwort: Ich werde anfangen, so ein Leben im Rampenlicht zu lieben und zu wollen. Und ich werde es lieben, obwohl ich weiß, dass das meiste davon nicht echt ist.
Vorsicht: Gewohnheiten prägen, was ich liebe.
Die Spannung zwischen Selbstdarstellung und Selbstverleugnung
Und dann kommt das wahre Evangelium. Plötzlich treffe ich auf einen Messias, der mich auffordert, mein Leben zu verlieren.
Na hoppla, Lukas 9,23: Er sprach aber zu allen: „Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf und folge mir nach.“ Selbstverleugnung statt Selbstdarstellung.
Oder mit Paulus, der sagt, dass in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst (Philipper 2). Also Demut.
Könnt ihr euch die Spannung vorstellen, in der sich das Herz eines Jugendlichen befindet? Es bekommt jeden Tag via Instagram, YouTube und Co. das Evangelium der Selbstdarstellung gepredigt, um dann in der Bibel zu lesen, dass Jesus sich für seine Jünger genau das Gegenteil wünscht.
Könnt ihr euch diese Spannung vorstellen?
Die Herausforderung des Informationsüberflusses und seine Folgen
Ein anderes Beispiel: Wir leben nicht nur in einer Zeit der Selbstdarstellung, sondern auch in einer Zeit des absoluten und unbeherrschbaren Informationsoverflows. Zu jeder, wirklich zu jeder noch so abwegigen Idee gibt es ein gut gemachtes Video.
Stellen wir uns eine Generation vor, die nicht nur mit diesen Videos aufwächst, sondern sich auch durch die Art ihres Umgangs mit Informationen und durch die Gewohnheiten der Informationsbeschaffung selbst konditioniert.
Wenn ich eine Recherche durchführe, erinnere ich mich noch an eine Zeit, in der man dafür Bücher benutzte. Ich habe sogar welche zu Hause, ihr seht sie im Hintergrund, und das sind nicht alle. Ich könnte meine komplette Predigtvorbereitung stromlos durchführen, allein mit Büchern – das bin ich. Aber das sind nicht mehr meine Kinder und noch weniger meine Enkel.
Was macht das mit Jugendlichen, die sich stundenlang mit wichtigen und unwichtigen Informationen füttern? Was bewirkt das bei ihnen?
Lasst es mich so sagen: Videos und Shorts bewirken Folgendes. Das sind jetzt nur fünf Dinge, die mir auffallen.
Punkt eins: Man wird nicht klüger. Es geht irgendwie um weniger eigenes Denken und mehr simple Wahrheiten. Mit Hashtag irgendwas ist dann oft schon alles gesagt. Dazu kommt eine Dopaminabhängigkeit, die mehr echte Sorgen bereitet.
Der zweite Punkt ist: Ganz grundsätzlich sinkt die Aufmerksamkeitsspanne.
Drittens: Die Darstellung beziehungsweise Präsentation einer Wahrheit wird immer wichtiger als der eigentliche Inhalt.
Viertens – und das ist gruselig – höre ich auf, an eine objektive Wahrheit zu glauben, weil ich merke, dass man für alles und jedes eine Begründung finden kann.
Fünftens: Algorithmen erzeugen Pseudogewissheiten. Ja, ich bin in meiner Echoblase. Ich bekomme irgendwann hauptsächlich Videos vorgeschlagen, die meiner Meinung entsprechen. Mir fehlt die Alternative.
Und wieder meine Frage: Könnt ihr euch die Spannung vorstellen, in der sich ein Herz befindet, dem man durch Gewohnheiten beibringt, den schnellen Kick zu suchen und die einfache Antwort zu lieben? Ein Herz, das sich allein durch die Art der Informationsbeschaffung selbst jeden Tag predigt, dass man eh nicht wissen kann, was wahr ist.
Jetzt stellt euch bitte den Konflikt vor, wenn so ein junger Mensch feststellt, dass die Gottesbeziehung – übrigens wie jede andere Beziehung – gepflegt werden will. Man springt also nicht von Klick zu Klick. Gott erlaubt sich sogar zu schweigen, weil er wissen will, was in meinem Herzen ist. Ob wir wirklich an ihm hängen, auch dann, wenn er schweigt und wir leiden. Wenn sich Gedanken des Zweifels, vielleicht sogar Gedanken des Unglaubens einschleichen wollen.
Oder stellt euch die Überraschung vor, wenn diese Generation feststellt, dass Gott spricht – aber durch ein Buch. Und zwar eines ohne Bilder. Und dazu noch eines, über das man lange nachdenken muss. Nein, schlimmer noch: Der Erfolg meines Lebens hängt davon ab, dass ich lerne, regelmäßig und tief über Gottes Wort nachzudenken. Denn das ist die Art, wie der Geist Gottes mit mir kommunizieren will.
Verrückt, oder? Und wir könnten weiter darüber nachdenken.
Die Gefahr von schlechtem Medienkonsum für den Glauben
Ein dritter Punkt, den die Unterhaltungsindustrie uns predigt: Meine These ist, dass der meiste Medieninput entweder unnütz ist, schmutzig oder meine Seele mit Sünde verdreckt.
Eigentlich müsste ich mich nach den meisten Filmen und Serien erst einmal hinsetzen und aufschreiben, welche Sünden ich gesehen habe. Dann sollte ich das Ganze am nächsten Morgen bekennen.
Ich hoffe, dass wir das mit den Gewohnheiten verstanden haben. Wenn Filme, Serien, Videos oder Computerspiele mein Herz auf Unreinheit, Sünde, Belangloses oder Dümmliches ausrichten, werde ich diese Dinge liebgewinnen. Wenn ich mich mit solchen Inhalten fülle, werde ich Lust auf noch mehr davon bekommen.
Lasst mich das ganz klar festhalten: Falsche Gewohnheiten erzeugen förmlich Glaubenszweifel. Sie tun das, weil sie mein Herz prägen und noch mehr das Herz meiner Kinder. Sie prägen uns darauf, diese Welt zu lieben – eine Welt mit einem falschen Evangelium, das sich wesentlich um Selbstdarstellung, Oberflächlichkeit und böse Lust dreht.
Abschluss und Ausblick
So, ich mache an dieser Stelle Schluss. Schluss, weil ich alles gesagt habe und mich zusammen mit euch auf die Austauschgruppen freue, die im Anschluss an diesen Vortrag starten.
Alles Liebe, bis nächste Woche. Der Herr segne euch. Amen.