
Ja, guten Abend. Ich wurde gebeten, zunächst ein wenig über mich und mein Leben zu erzählen. Also gut, mein Name ist Reinhard Juncker. Ich komme aus dem Schwarzwald, genauer gesagt aus Bayersbronn, in der Nähe der Nordschwarzwaldmetropole Freudenstadt. Das muss man von so weit weg nicht unbedingt kennen. Manche Leute kennen Bayersbronn am ehesten durch die Gastronomie, weil es dort zwei sehr prominente Hotels gibt, die zu den Top Ten Deutschlands gehören.
Dort ist alles, was man isst und trinkt, so teuer, dass normale Menschen gar nicht hingehen können. Normale Menschen wissen auch nicht, wie man sich dort benehmen muss. Das ist nur eine kleine Randbemerkung. In diesem Ort lebe ich mit meiner Frau. Wir haben fünf Kinder, die schon längst aus dem Haus sind und ganz verschiedene Sachen machen.
Was mein berufliches Leben angeht: Ich habe Mathematik und Biologie für das Lehramt an Gymnasien studiert, später auch ein bisschen Theologie. Ich war jedoch nicht lange als Lehrer tätig, weil ich gemerkt habe, dass es nicht so ganz meine erste Liebe ist, mit unwilligen und unmotivierten Schülern zu arbeiten. Ich arbeite lieber mit Leuten, die sich freiwillig anhören, was ich ihnen gerne weitergeben möchte.
Außerdem habe ich festgestellt, dass meine Begabungen einfach anders gelagert sind. Nach kurzer Lehrertätigkeit bin ich deshalb als Vollzeitmitarbeiter zur Studiengemeinschaft Wort und Wissen gekommen. Zu Wort und Wissen hat möglicherweise schon mein Kollege Peter Borger, der hier schon war, einige Dinge gesagt. Ich werde am Ende auch noch etwas dazu sagen, vielleicht nur ganz kurz.
Wir haben ein schönes Motto, das heißt: Wissenschaft in einer geschaffenen Welt. Das soll auch das Wort und Wissen zum Ausdruck bringen. Das Wort steht für das Wort Gottes, wie wir es in der Bibel haben. Wissen steht für die Wissenschaft, also das, was Menschen durch Forschen und Nachdenken, trotz aller Fehlbarkeit, herausfinden können. Wir versuchen, auf der Basis des Wortes Gottes das Wissen zu verstehen und zu interpretieren – ganz kurz gesagt.
Die ganzen Themen rund um Schöpfung und Evolution sind ein Hauptthemenbereich. Ein weiterer größerer Themenbereich ist zum Beispiel die biblische Archäologie. Was mich betrifft: Ich komme vom Studium her aus der Biologie und habe bei Wort und Wissen hauptsächlich mit biologischen oder auch paläontologischen Themen gearbeitet.
Paläontologie ist die Wissenschaft von den Lebewesen, die früher einmal existiert haben. Wir kennen sie durch Versteinungen, Abdrücke und ähnliche Funde, die heute in fossilen Zuständen erhalten sind und uns zugänglich gemacht werden.
Ich habe nicht immer so über das Thema gedacht, dass Gott der Schöpfer ist. Lange Zeit habe ich mir darüber kaum Gedanken gemacht. Ich bin christlich groß geworden, hatte aber keinen persönlichen Glauben an Jesus. Das war auch während meines Studiums so.
Im Studium und schon davor habe ich an einem Funkkolleg teilgenommen, das ich freiwillig zusätzlich zur Schule gemacht habe. Es war ein Funkkolleg Biologie mit 30 Lektionen. Dort habe ich die Evolutionstheorie kennengelernt und fand sie damals eigentlich einigermaßen einleuchtend. Man konnte sich vorstellen, dass durch evolutionäre Vorgänge die ganzen Lebewesen entstanden sind.
Während des Studiums, als ich die Evolution vertieft kennenlernte, bin ich zunächst davon ausgegangen, dass die Evolutionstheorie schon in etwa richtig sein dürfte. Dann kam ich durch verschiedene Umstände zum Glauben an Jesus Christus. Diese Umstände machten mir deutlich, dass mein bisheriger, eher traditioneller Glaube nicht tragfähig war.
Ich dachte mir: „Okay, jetzt muss ich doch herausfinden, ob es da mehr gibt, was einem auch im Leben in schwierigen Situationen hilft.“ Da merkt man, dass da etwas dahintersteckt, etwas, das nicht unsicher ist. Man weiß nicht genau, ob es sich so verhält, wie die Bibel sagt, oder ob es nicht so ist und man gar nicht wissen kann, ob das stimmt. So war meine Denkweise.
Ich war also herausgefordert, mich dieser Frage entschieden zu stellen. Ich war offen dafür, genaueres aus dem Wort Gottes zu hören und zu verstehen. Allein bin ich aber nicht sehr weit gekommen. Mit Unterstützung eines Bruders, der mir das persönlich erklärte und sich große Mühe gab, meine vielen Fragen zu beantworten, ging es besser voran. Oft waren die Antworten für mich nicht ganz befriedigend, aber ich merkte, dass dieser Bruder überzeugt war und mit Jesus lebte.
Ich dachte mir, ich kann das auch machen. Ich muss nicht alle Fragen beantwortet haben. So entschloss ich mich, Jesus nachzufolgen. Das war im vierten Semester meines Studiums.
Als Biologiestudent, der sich mit Evolution beschäftigt, stellte sich für mich eine wichtige Frage: In der Bibel steht nicht nur, dass Gott der Schöpfer ist, sondern auch, dass der Mensch Sünder ist. Wie kam es dazu? Wenn der Mensch durch Evolution aus dem Tierreich entstanden wäre, dann wäre doch sein ganzes Verhalten, alles, was ihn ausmacht, einfach ein Ergebnis der Evolution. Wo steckt da ein Sündenfall? Warum braucht der Mensch einen Retter, nämlich Jesus Christus? Das war für mich persönlich entscheidend wichtig in meinem Leben als Nachfolger Jesu.
Wie soll man das mit der Evolution zusammenbringen? Für mich war ziemlich schnell klar, dass das schwierig ist. Ich habe eine Weile darüber nachgedacht und auch in Gesprächen mit anderen versucht, eine Lösung zu finden. Wie kann man sehen, was die Bibel über Schöpfung und den Sündenfall sagt und dass wir den Retter Jesus Christus brauchen?
Letztlich führte mich das dazu, mich intensiv mit der Evolutionsthematik auseinanderzusetzen – schon während des Studiums und auch nach einigen Jahren. Ich kam zum Schluss, dass es gute Gründe aus biologischer Sicht gibt, Evolution zumindest nicht als unumstößliche Wahrheit anzusehen. Es gibt gute Gründe, von einer geschaffenen Welt auszugehen.
Manche Fragen habe ich heute immer noch nicht beantwortet, die es in diesem Themenkomplex um Schöpfung und Evolution gibt. Aber ich habe im Laufe der Zeit gesehen: Es gibt sehr gute Gründe, an einen Schöpfer zu glauben – gerade angesichts dessen, was wir von der Biologie her wissen.
Ja, vielleicht ein klein wenig zu mir als Person, zu meinem Hintergrund und wie ich überhaupt zu diesem Thema gekommen bin – dem weiten Feld der Schöpfung und Evolution. Letztlich wurde dieses Themengebiet bei Wort und Wissen mein Berufsthema. Ich habe mich 36 Jahre lang bei der Studiengemeinschaft Wort und Wissen mit solchen Fragestellungen auseinandersetzen können.
Das Themengebiet ist sehr umfangreich und umfasst viele Unterthemen. Eines davon ist das Thema von heute Abend: Fledermäuse, mit dem Untertitel „Faszinierende Geschöpfe mit ausgeklügelten Fähigkeiten“. Nun würde ich zum Vortrag übergehen. Man kann gern den Raum etwas abdunkeln, denn Fledermäuse fliegen hauptsächlich nachts. Deshalb sind manche Bilder auch etwas dunkler. Es muss von meiner Seite aus nicht stockfinster sein, da die Fledermäuse gut damit zurechtkommen. Ein Mittelding wäre gut, damit man noch mehr sieht als nur das Bild vorne.
Man könnte das ganze Thema Fledermäuse auch mit dem etwas paradoxen Satz überschreiben: „Mit den Ohren sehen“. Wie das gemeint ist, werde ich noch erklären.
Heute Nachmittag wurde ich schon von meinem Gastgeber Viktor gefragt – oder ich glaube von deinem Sohn, ich weiß nicht mehr genau – wie ich überhaupt darauf komme, mich mit Fledermäusen zu beschäftigen.
Ich bin jetzt nicht der Experte in Bezug darauf, wie sie genau leben und so weiter. Vielmehr habe ich mich mit der Thematik beschäftigt, was Evolutionstheoretiker über die Entstehung der Lebewesen meinen.
Laut Evolution sind alle Lebewesen durch einen rein natürlichen, evolutionären Prozess entstanden. Dabei spielen zufällige Veränderungen im Erbgut, die Auslese der bestangepassten Lebewesen und andere natürliche Mechanismen eine Rolle – alles ohne Planung und Steuerung.
Im Jahr 2007 gab es mehrere Fachartikel zum Thema Ursprung der Fledermäuse. Diese erschienen auch in den Wissenschaftsmedien, sodass verschiedene Leute davon mitbekamen und bei Wort und Wissen nachfragten. Einige wollten wissen, was wir dazu sagen, denn diese Artikel behaupteten, man wüsste jetzt, wie Fledermäuse evolutiv entstanden sind.
Damals hatte ich gerade etwas Ressourcen, um mich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Das war für mich der Einstieg: Ich wollte mir genauer anschauen, was die Wissenschaftler herausgefunden haben, die sich mit dem Thema befassen. Mit welcher Begründung sagen sie, dass Fledermäuse nicht als Fledermäuse geschaffen wurden, sondern evolutiv entstanden sind – zum Beispiel aus normalen Mäusen, die wie Mäuse üblicherweise herumspringen, aber nicht fliegen?
Das war also der Hintergrund. Ich habe mir die aktuelle Fachliteratur angeschaut und möchte heute Abend davon berichten.
Ja, ich habe jetzt nebenbei noch einen kleinen optischen Eindruck mitgeliefert, um ein wenig in die Welt der Fledermäuse einzuführen. Mit ein paar Bildern zeigen sich auch einige recht unangenehme Gesellen neben der ganzen Faszination, wie sie fliegen und was sie mit ihrer Echoortung leisten können.
Mit der Vampirfledermaus möchte ich lieber nichts zu tun haben. Das ist ein Blutsauger, der nicht umsonst so heißt. Er gehört zu einer Fledermausfamilie, deren Mitglieder sich ausschließlich vom Blut von Säugetieren ernähren. Die meisten anderen Fledermäuse ernähren sich anders, darauf werden wir noch eingehen.
Es gibt auch ganz erstaunliche Formen von Fledermäusen, wie zum Beispiel die Zwergfledermaus. Nachher werden wir noch die Hummelfledermaus sehen, die kleinste Fledermaus, die gerade mal drei Gramm wiegt. Das ist etwas mehr als ein halbes DIN-A4-Blatt Schreibmaschinenpapier. Ein ganzes DIN-A4-Blatt wiegt üblicherweise fünf Gramm, damit man sich das vorstellen kann. Drei Gramm können also durchaus eine Fledermaus mit allem Drum und Dran sein.
Erstaunlich ist, dass die meisten Leute – und auch ich anfangs – sich wundern: Man kennt tatsächlich ungefähr 1100 verschiedene Arten von Fledermäusen in etwa 200 Gattungen. Die Gattungen sind die nächstgrößere Gruppierung nach den Arten. Außerdem gibt es etwa 17 Familien. Damit sind die Fledermäuse nach den Nagetieren die zweitgrößte Säugerfamilie. Etwa 20 Prozent aller heute bekannten Säugetierarten sind Fledermäuse. Das hätte ich nicht gedacht.
Fledermäuse sind auch die einzigen aktiven Flieger unter den Säugetieren. Es gibt zwar noch andere Tiere, die passiv gleiten können, aber aktiv fliegen können nur die Fledermäuse, wie auch bekannt die Vögel, Insekten und die ausgestorbenen Flugsäuger.
Sie sind weltweit verbreitet und leben in verschiedensten Lebensräumen, von den Tropen bis zur Arktis. Damit sind sie ökologisch, also von den Umweltansprüchen her, und auch in ihrer Gestalt sehr vielseitig.
Hier ein Überblick über die verschiedenen Fledermausfamilien. Man muss sich die Namen zum Glück nicht alle merken. Ich wollte nur einen Eindruck vermitteln, welche namensgebenden Merkmale es gibt. Oft ist von Nasen die Rede, zum Beispiel Großblattnasen, Hufeisennasen, Nasenschlitznasen. Auch die Mäuler spielen eine Rolle, etwa bei den Hasenmäulern oder Bulldogfledermäusen. Manche Familien werden nach Schwänzen oder anderen Körperteilen benannt.
Es gibt zwei Hauptuntergruppen: die Flughunde und die Kleinfledermäuse. Zu den Flughunden gehört nur eine Familie, die aber sehr artenreich ist – etwa 200 Arten. Die anderen, also die Kleinfledermäuse, unterteilen sich in die übrigen sechzehn Fledermausfamilien.
Hier ein Bild von einem Flughund in Silhouette. Man sieht an der Kopfform, warum sie so heißen. Ein weiteres Beispiel ist der Nilflughund, eine Art von Flughunden.
Die Kleinfledermäuse sind, wie gesagt, sehr vielfältig. Es gibt heute 16 lebende Familien. Die Flughunde bilden nur eine Familie. Flughunde sind meist größer, oft deutlich größer als die meisten Kleinfledermäuse. Sie können bis zu eineinhalb Kilo schwer werden und eine Flügelspannweite von bis zu 1,70 Metern erreichen. Damit können die Kleinfledermäuse nicht mithalten.
Die kleinste Kleinfledermaus, wie erwähnt, ist die Hummelfledermaus mit nur drei Gramm Gewicht. So sieht sie in einer Hand aus: niedlich, schnuckelig und ein Flugkünstler wie alle anderen Fledermäuse auch.
Alle Fledermäuse, insbesondere die Kleinfledermäuse, können nicht nur hervorragend fliegen, sondern betreiben auch eine ausgefeilte Echoortung. Dazu werde ich gleich noch mehr erzählen. Die meisten Flughunde können das nicht. Sie orientieren sich anders. Lediglich eine Gattung namens Rousettus erzeugt Schnalzlaute, mit denen sie eine Art Echoortung betreiben kann.
Ich habe jetzt vier Unterpunkte vorbereitet. Der längste davon ist der erste: Staunen über die Fledermäuse.
Danach geht es um die evolutionären Fragen. Wie kommen Evolutionstheoretiker dazu, zu behaupten, dass Fledermäuse durch einen natürlichen evolutionären Prozess entstanden sind? Dieses Thema möchte ich am Beispiel des Flugapparats erläutern. Außerdem werde ich die Entstehung des Echoortungssystems ansprechen. Diese beiden besonderen Fähigkeiten und Kennzeichen der Fledermäuse stehen im Mittelpunkt.
Zum Abschluss folgen einige kurze zusammenfassende Gedanken zum Thema Schöpfung beziehungsweise Schöpfung oder Evolution. Dabei möchte ich darlegen, warum die Schöpfung die weitaus einleuchtendere Deutung dessen ist, was man über Fledermäuse weiß.
Der Bau der Fledermäuse, insbesondere ihr Knochenbau, ist insgesamt vollständig auf das Fliegen ausgerichtet. Ein Fachmann beschreibt es so, dass praktisch alle Teile des Fledermaus-Skeletts in Verbindung mit ihrer Fähigkeit zu aktivem Flug zu verstehen sind.
Zum Vergleich: Eine Katze, im Englischen „cat“, steht der Fledermaus, „bat“, nur einen Buchstaben entfernt. Dennoch ist der Skelettbau der beiden Tiere sehr unterschiedlich. Besonders auffällig sind bei der Fledermaus die sehr langen Fingerknochen, an denen die Flughaut ansetzt. Doch nicht nur daran, wie wir noch sehen werden.
Außerdem gibt es bei den heutigen Fledermausarten einen ganz besonderen Knochen, den sogenannten Kalkar. Dabei handelt es sich um einen zusätzlichen Zehenknochen. Wofür dieser gut ist, werden wir ebenfalls gleich noch betrachten, wenn wir die Flughäute genauer anschauen.
Die Flughäute der Fledermaus gliedern sich in verschiedene Bereiche. Ein großer Teil ist die Fingerflughaut, also die Haut, die zwischen den langgestreckten Fingerknochen gespannt ist. Dann gibt es eine seitliche Flughaut, die sich entlang von Unter- und Oberarmknochen sowie der Körperseite bis zu den Hinterextremitäten erstreckt. Zusätzlich existiert eine kleine vordere Flughaut und die Schwanzflughaut, die zwischen Hinterextremität und Schwanz aufgespannt ist.
Hier spielt der Kalkar, diese Knochenspange an der Ferse, eine besondere Rolle zur Unterstützung.
Ein Forscher, der sich intensiv mit Fledermäusen beschäftigt hat, schreibt zur Flugfähigkeit: Fledermäuse haben mit ihren weichen und durch viele Muskeln justierbaren Flügeln eine Manövrierfähigkeit und Wendigkeit erlangt, die Vögel nie erreichen können. Genauer gesagt, besitzen sie diese Fähigkeit schon immer. Das ist allerdings eine Formulierung aus der evolutionstheoretischen Sprache. Man kann auch sagen, Gott hat es ihnen als Schöpfer mitgegeben.
Fledermäuse können ihren Flug rasch beschleunigen oder bremsen, was vor allem bei der Jagd auf Insekten sehr nützlich ist. Normalerweise jagen Fledermäuse Insekten; Blutsaugende Arten sind die Ausnahme.
Die Flughaut ist nicht einfach irgendeine Haut, die zwischen den Fingern und an der Körperseite aufgespannt ist. Sie besitzt ganz spezielle Eigenschaften: Sie ist sehr elastisch, aber auch reißfest. Diese Kombination ist natürlich wichtig.
Die Flughaut ist von feinen Muskelfasern, elastischen Bändern, Nerven und Blutgefäßen durchzogen. Sie muss ständig gepflegt werden, sonst funktioniert sie nicht richtig. Daher sind Fledermäuse neben der Nahrungssuche auch damit beschäftigt, ihre Flughaut zu pflegen.
Auf der Flughaut befinden sich tastempfindliche Rezeptoren, also Sinneszellen, die Informationen über Luftbewegungen im Flügelbereich und über die Dehnung der Flugmembran aufnehmen. Damit erhält die Fledermaus auch Informationen über ihre Beute.
Diese Sinnesinformationen werden in unglaublicher Geschwindigkeit verarbeitet, sodass die Fledermaus in jedem Bruchteil einer Sekunde richtig manövrieren kann.
So besonders wie die Flughaut sind auch die langgestreckten Fingerknochen. Diese sind nicht nur lang, sondern auch biegsam. Im Vergleich zu unseren Fingern sind sie deutlich flexibler. Zudem sind sie abgeflacht und speziell geformt, um als Spannsparren für die Flughaut zu dienen. Dadurch wird verhindert, dass die Flughaut durchschlägt.
Die Flughaut ist, wie bereits erwähnt, auch an der Körperwand und an den Beinen festgespannt. Wenn die Fledermaus nicht fliegt, muss sie das gesamte Gebilde ordentlich zusammenlegen können. Das ist keine Kleinigkeit und muss gut geregelt sein. Die Flughaut wird dann wie eine Ziehharmonika zusammengefaltet und an den Körper angelegt – eine kleine Wissenschaft für sich.
Eine interessante Darstellung zeigt die Tätigkeit der Flugmuskeln. Laien stellen sich meist nicht vor, was alles ablaufen muss, damit der Flug richtig funktioniert. Neben vielen anderen Faktoren braucht es eine Reihe verschiedenster Flugmuskeln, die zu ganz bestimmten Zeiten passend aktiv sein müssen.
In einem anschaulichen Schema ist dargestellt, wann welche Muskelpartien vom Beginn des Aufschlagens bis zum Runterschlagen des Flügels aktiv sind. Mindestens siebzehn Muskeln sind daran beteiligt. All das muss harmonisch zusammenwirken, sonst stürzt die Fledermaus ziemlich schnell ab.
Ganz spannend und eindrucksvoll sind die Gesichter und insbesondere sehr häufig die Ohren – aber nicht nur diese, wie wir gleich noch sehen werden.
Man kann sich schon denken: Wenn die Fledermäuse mit Echoortung arbeiten, um sich zu orientieren, dann müssen sie natürlich ziemlich gut hören können. Kein Wunder also, dass die Ohren oft sehr groß und ganz speziell geformt sind. Wenn ihr das schon toll findet mit diesen Bildern, die man hier sehen kann, dann wird es noch bunter.
Man muss sich schon ein bisschen Zeit nehmen, um diese Gesichter anzuschauen und zu denken: „Ah Mann, wie sehen die denn aus?“ Ich finde jedenfalls, dass Gott da viel Fantasie reingesteckt hat, um sie so ausgefallen und seltsam zu gestalten. Diese Gestalten muss man sich wirklich genauer ansehen.
Aber das ist nicht einfach nur Spielerei. Vielleicht ist es auch dabei, ich weiß es nicht genau, sondern es hat viel damit zu tun, wie die Fledermäuse die Laute selbst erzeugen und praktisch ausstoßen – in welche Richtung und wie sie das Ganze steuern. Denn das, was sie vom Echo aufnehmen, sind Echos von Geräuschen, die sie hauptsächlich selbst erzeugen. Erst einmal stoßen sie die Laute aus, dann hören sie die Echos und orientieren sich anhand dieser eingehenden Echos.
Also hat das Ausstoßen der Laute und das Aufnehmen der Echos alles irgendwie mit diesen seltsamen, zum Teil schon fast gruseligen Gesichtsausdrücken zu tun.
Die Laute, die die Fledermäuse erzeugen, können von Art zu Art recht unterschiedlich sein. Das betrifft die Bandbreite, die Dauer, die Pulsintervalle und auch die Amplituden. Je nachdem, in welcher Umgebung sie hauptsächlich leben, sind unterschiedliche Arten von Lauten passend. Entsprechend gibt es eine große Vielfalt darin, welche Laute sie in welcher Abfolge und Intensität ausstoßen.
Wenn man die Fledermauslaute in für uns hörbare Bereiche umsetzen würde, würden sie regelrecht schreiend durch die Lüfte fliegen. Wir hören sie aber nicht, weil sie ihre Laute im Ultraschallbereich ausstoßen. Das ist eine sehr hohe Frequenz, die wir nicht hören können. Sie geht bis zu 80 oder sogar 90 Kilohertz. Ein junges Ohr, das noch richtig gut hören kann, schafft es bis gegen 20 Kilohertz. Das wäre schon gut, ich selbst schaffe das sicher nicht mehr.
Das, was sie dann vom Echo aufnehmen, ist nicht einfach nur „da kommt was zurück“. Es ist so komplex, dass man davon spricht, dass sie ein richtiges, regelrechtes „Echo-Bildhören“ haben. Das ist ein Begriff, den einer der Forscher, der sich intensiv mit diesen Fledermäusen beschäftigt hat, geprägt hat – ein Zitat von Herrn Dietz und anderen Mitarbeitern:
„Offensichtlich ist das Gehirn der Fledermäuse imstande, aus den mithilfe der Echoortung erlangten Daten ein ebenso vollständiges und präzises Bild der raumzeitlichen Struktur der Umwelt aufzubauen, wie wir Menschen und viele andere Wirbeltiere es mit Hilfe der Augen können. Wie das möglich ist, ist immer noch ein unverstandenes informationstheoretisches und physiologisches Rätsel.“
Deshalb kommt auch die zweite Überschrift „Mit den Ohren sehen“. Das, was vom Schall zurückkommt, bauen die Fledermäuse quasi in ein Bild um, das sie von der Umgebung erzeugen. Dieses Bild ändert sich natürlich ständig, so wie es bei uns auch ist, wenn wir mit den Augen hin und her schauen.
Ein interessantes Schema zeigt, wie die Fledermäuse damit umgehen, dass nach der Ausstoßung von Lauten das Echo erst nach einer gewissen Zeit zurückkommt. Wenn das Echo zurückkommt, während sie noch schreien, könnte das Hören schwierig sein. Aber die Fledermäuse sind so schlau oder so gut eingerichtet, dass sie, sobald sie sich einer Beute nähern, die Laute kürzer werden lassen.
Das heißt, die Länge der Laute – also wie lange sie schreien – wird im Millisekundenbereich reduziert. Statt drei oder vier Millisekunden geht es dann runter auf weniger als eine Millisekunde. Denn je näher sie am Objekt sind, das sie gerade jagen, desto schneller kommt das Echo zurück. Das Echo sollte aber nicht mit dem Laut, den sie ausstoßen, überlappen. Ganz genial, wie das vom zeitlichen Verlauf funktioniert.
Beim Anflug auf Insekten, die sie fangen möchten, fangen sie vielleicht mit fünf bis zehn Impulsen pro Sekunde an. Dann steigert sich das auf 50 und im Extremfall bis zu 200 Impulse pro Sekunde. Wie man so etwas hören und auswerten kann, ist beeindruckend. Da kann einem schon etwas schwindelig werden, aber es funktioniert.
Wie schon erwähnt, ist die Lautstärke sehr hoch – bis zu 130 Dezibel. Das ist vergleichbar mit einem Presslufthammer in unmittelbarer Nähe. In einer Nacht stößt zum Beispiel eine Hufeisennase – also die Fledermäuse, die nach der Nasenform benannt sind – bis zu circa 400 Ortungslaute aus. Wahnsinn!
Sie müssen in Sekundenbruchteilen prüfen, ob es sich lohnt, eine Beute zu verfolgen oder nicht. Also wird ständig geschrien, gehört und ausgewertet, und entsprechend geflogen, um Beute zu erwischen.
Bei den Hufeisennasen gibt es noch eine ganz besondere Fähigkeit, die wirklich erstaunlich ist. Das wird in einem Bild dargestellt, das eine Linie zeigt, für welche Frequenzen die Fledermäuse besonders gut hören können und welche nicht so gut. Wichtig ist das Auf und Ab im Bereich von 80.000 Hertz, also im rechten Teil des Bildes.
Das bedeutet Folgendes: Bei ungefähr 80.000 Hertz, wo sich dieses spitze Maximum befindet, muss es schon ziemlich laut sein – etwa 60 Dezibel –, damit sie es einigermaßen hören. Das ist aber die Frequenz, mit der sie ihre Laute abgeben. Das, was sie selbst schreien, hören sie also nicht gut. Das ist auch praktisch.
Aber das, was zurückkommt, können sie viel besser hören. Das erkennt man am steilen Abfall nach unten, wo man dann bei etwa 30 Dezibel landet.
Was hat das damit auf sich? Wenn sich eine Fledermaus einer Beute nähert, gibt es den berühmten Dopplereffekt. Das kennt jeder. Ich erkläre es mal:
Wenn man am Straßenrand steht und ein Auto kommt von einer Seite vorbei, hört sich der Ton so an. Das liegt daran, dass die Schallwellen beim Herannahen gestaucht werden, sodass es höher klingt. Wenn das Auto dann wegfährt, werden die Schallwellen gedehnt, und der Ton klingt tiefer.
Diesen Dopplereffekt nutzen die Hufeisennasen aus. Wenn sie sich einem Objekt nähern, werden die Schallwellen quasi ein bisschen „gequetscht“. Dadurch wird der Ton höher.
Das heißt: Wenn sie mit 80 Kilohertz den Ton ausstoßen, den sie schlecht hören, und durch die Annäherung der zurückkehrende Ton vielleicht 82 oder 83 Kilohertz hat, können sie diesen gut hören. Sie sind besonders empfindlich für diese Tonhöhe.
Es ist also genial eingerichtet, dass sie von ihren eigenen Schreien nicht taub werden, die nur geringfügig höheren Töne, die zurückkommen, aber gut hören können. Das ist also das Ausnutzen des Dopplereffekts.
Eine andere Strategie, die andere Fledermausarten besitzen, ist die, dass sie die Tonhöhe, die sie ausstoßen, regulieren. Je nachdem, wie sich die Entfernung zum Beuteobjekt ändert, passen sie die Tonhöhe an. So bekommen sie eine etwa gleichbleibende Tonhöhe beim Echo.
Sie sind für eine bestimmte Tonhöhe besonders empfindlich und regeln durch Modulation der eigenen Töne, dass das zurückkommende Echo besonders gut gehört wird.
Abgesehen davon gibt es noch spezielle Muskeln im Ohr, die den Schall dämpfen. Diese Schalldämpfermuskeln helfen ihnen, den Lärm, den sie selbst erzeugen, besser zu ertragen.
Die Fledermäuse müssen natürlich auch in der Lage sein, das Echo, das von den eigenen Lauten zurückkommt, von den ganzen Geräuschen zu unterscheiden, die von der Umgebung auf das Ohr eintreffen.
Richard Dawkins, der eigentlich überhaupt nicht an einen Schöpfer glaubt und meint, dass alles durch Evolution erklärt werden kann, hat wirklich spannend über Fledermäuse geschrieben. Ich bringe hier ein paar Zitate.
Er schreibt: Möglicherweise benutzen Fledermäuse etwas, das wir als eine Art Fremdheitsfilter bezeichnen könnten. Jedes sukzessive, also nacheinander folgende Echo der eigenen Schreie einer Fledermaus erzeugt ein Bild der Welt. Dieses Bild ergibt im Vergleich zu dem vorherigen, das durch frühere Echos aufgebaut wurde, einen Sinn.
Wir merken nichts, wenn wir sehen. Wir ändern ständig die Blickrichtung und nehmen immer etwas anderes wahr. Dabei merken wir gar nicht, welche Datenverarbeitung gerade läuft. Und genau so läuft es bei den Fledermäusen mit den Echoeindrücken der Laute, die sie selbst erzeugt haben.
Diese Fledermäuse sind so etwas wie Miniatur-Spionageflugzeuge. Sie strotzen vor hochempfindlichen Instrumenten. Ihre Gehirne sind fein eingestellte Bauelemente elektronischen Hexenwerks, sagt Dawkins. Klar, es ist kein Hexenwerk, sondern Gottes Schöpfung im Miniaturformat, programmiert mit der hochkomplexen, hochkomplizierten Software, die zum Entschlüsseln einer Welt von Echos in kurzer Zeit erforderlich ist.
Ihre Gesichter sind oft zu Wasserspeiern verzerrt, wie wir vorhin gesehen haben, und erscheinen uns abschreckend. Doch wenn wir sie als das sehen, was sie sind, erkennt man, dass sie außerordentlich empfindlich gestaltete Instrumente zum Ausstrahlen von Ultraschall in alle gewünschten Richtungen sind.
Man kann das mit Technik vergleichen. Zwei Autoren, Jones und Holderit, haben beschrieben, dass die von den Fledermäusen benutzten Techniken, wie zum Beispiel der Einsatz von Breitbandzwitschern zur Entfernungsmessung oder die Nutzung des Dopplereffekts zur Bestimmung der relativen Geschwindigkeit, Parallelen zu Methoden haben, die Ingenieure für kommerzielle und militärische Nutzung von Sonargeräten und Radar entwickelt haben.
Die Techniker müssen ziemlich viel verstehen, wie das überhaupt mit Schallwellen funktioniert, wie man das messen kann und so weiter. Sie müssen viel Grips einsetzen, um so etwas zu bauen. Und bei den Fledermäusen ist es in noch viel ausgeklügelterer Form vorhanden.
Noch ein längeres Zitat, das wirklich spannend ist, von Richard Dawkins:
Einige Fledermäuse haben gut entwickelte Muskeln, die an Steigbügel und Hammer ansetzen. Das hat man vielleicht mal in der Schule gelernt. Das sind die kleinsten Knochen unseres Körpers: Hammer, Amboss und Steigbügel. Diese Gehörknöchelchen sind zur Schallübertragung und Schallverstärkung vom Trommelfell zum Innenohr notwendig. Und das haben natürlich auch die Fledermäuse.
Es gibt also Muskeln, die an diesen beiden Gehörknöchelchen ansetzen. Wenn diese Muskeln angespannt werden, geben die Knöchelchen den Ton nicht mehr so effizient weiter. Es ist, als würde man ein Mikrofon dämpfen, indem man den Daumen gegen die vibrierende Membran drückt.
Die Fledermaus kann diese Muskeln benutzen, um ihre Ohren zeitweilig abzuschalten. Das würde ich manchmal auch gerne machen, ohne herumlaufen zu müssen. Wenn es mir zu laut wird, einfach Muskeln anzuspannen, damit ich schwerhörig bin. Das können sie, ohne irgendetwas in die Ohren stecken zu müssen.
Die Muskeln ziehen sich unmittelbar vor jedem ausgesandten Impuls zusammen und schalten damit gewissermaßen die Ohren ab, sodass sie vom Schalldruck nicht beschädigt werden. Danach entspannen sie sich wieder, sodass das Ohr seine maximale Empfindlichkeit zurückbekommt – gerade rechtzeitig für das zurückkehrende Echo.
Dieses Sende-Empfangs-System funktioniert nur, wenn in der zeitlichen Planung eine Genauigkeit von Bruchteilen von Sekunden beibehalten wird. Die Bulldog-Fledermäuse der Gattung Tadarida können ihre Schaltmuskeln fünfzig Mal pro Sekunde abwechselnd an- und entspannen. So schnell kann ich gar nicht denken. Dabei arbeiten sie perfekt synchron mit den Ultraschallimpulsen.
Das war jetzt einiges zum Staunen. Ich finde es wirklich absolut erstaunlich und kann mir nicht vorstellen, wie so eine unglaubliche Datenverarbeitung funktioniert. Man macht sich meistens keine Gedanken darüber. Bei uns ist es nämlich nicht weniger, nur dass es bei uns mehr über die Optik läuft. Diese Datenverarbeitung ist absolut unvergleichlich.
Im ersten Teil ging es darum, sich bewusst zu machen, welche unglaublichen Fähigkeiten Fledermäuse besitzen. Zum einen betrifft das ihre Flugfähigkeit, zum anderen ihre Fähigkeit, mittels Echoortung ein Bild zu sehen. Wenn wir uns im Folgenden etwas darüber informieren oder ich Ihnen etwas erzähle, wie Evolutionstheoretiker mit diesem Wissen umgehen, sollte man im Auge behalten, was das eigentlich bedeutet, was Fledermäuse können. Ich denke, es wird dann deutlich werden, warum man das nicht vergessen sollte.
Zunächst soll es um die Entstehung des Flugapparates gehen. Dabei geht es um die langen Fingerknochen, die spezialisierte Flughaut und alles, was das Skelett besitzen oder wie es ausgestaltet sein muss, damit es zum Fliegen überhaupt passt. Dazu habe ich zwei Unterthemen: Zum einen, was man über Fossilien, also versteinerte Überreste von Fledermäusen, weiß, und zum anderen, was man aus der Entwicklungsgenetik weiß.
Fossilien von Fledermäusen werden erst relativ weit oben in den geologischen Schichten gefunden. Warum sie vorher nicht vorhanden sind, ist eine schwierige Frage, die wir vorerst so stehen lassen müssen. Fledermausfossilien treten erstmals im sogenannten Eozän auf, einem relativ unteren Teil des Tertiärs. Die genauen Begriffe sind hier nicht so wichtig, aber man kann sich einen sogenannten Stammbaum der Säugetiere insgesamt ansehen.
Man sieht verschiedene Gruppen als solche „Schläuche“ dargestellt, wie Nagetiere, Herrentiere (zu denen auch wir zoologisch gesehen gehören), Wale, Raubtiere, Paarhufer usw. Auffällig ist, dass nach unten hin eine gestrichelte Linie verläuft. Diese bedeutet, dass es für diese Verbindungen keine Fossilfunde gibt. Man könnte die Strichelungen auch weglassen und die Linien gerade ziehen, dann hätte man einfach den Fossilbefund. Unter anderem sind dort auch die Fledermäuse zu finden, die fossil ziemlich plötzlich als fertige Fledermäuse auftauchen.
Man kennt keine Reihe von normalen Mäusen, die sich allmählich zu Fledermäusen entwickelt hätten. Das, was hier markiert ist und nur einen solchen Schlauch beinhaltet, ist etwas aufgelöst dargestellt. Man sieht schon von Beginn an, seitdem Fledermausfossilien in den Schichten auftauchen, dass von Anfang an verschiedene Untergruppen von Fledermäusen vertreten sind.
Alles, was in dem Bild dicker gezeichnet ist, sind die Bereiche von Schichten, aus denen Fledermäuse gefunden wurden. Man kann sogar viele Fledermausarten des Mitteleozäns, also ziemlich am unteren Ende ihrer fossilen Überlieferung, heutigen Familien zuordnen. Das sind nicht irgendwelche ganz anderen Typen, sondern durchaus mit heutigen Familien vergleichbar. Die ältesten fossilbekannten Fledermäuse überlappen zeitlich auch mit solchen Fledermausfamilien, wie sie heute vorkommen. Das zeigt sich in ihrer fossilen Erscheinung oder Dokumentation.
Ein paar Bilder dazu: Das ist Hasianicteris mecellensis. Vielleicht kennt der eine oder andere die Grube Messel bei Darmstadt. Das ist eine Fossillagerstätte, in der sehr viele gut erhaltene Fossilien verschiedenster Säugetiere gefunden wurden, insbesondere auch einiger Fledermäuse. Darunter sind Arten wie Hasianicteris oder Paläochiropteryx, Tupaioton – alles sehr schöne Namen. Chiroptera ist die Bezeichnung für die gesamte Ordnung der Fledertiere. „Chiro“ kommt von Hand (wie in „Chiropraktik“), „Pteros“ bedeutet Flügel. Paläochiropteryx könnte man als „alter Handflügler“ übersetzen. Auch diese Art stammt aus der Grube Messel, ebenso wie Archeonycteris.
An den Fossilien sieht man sehr schön die langen Fingerknochen, die typisch für Fledermäuse sind. Alle fossilbekannten Fledermäuse besitzen alle notwendigen Kennzeichen, die man braucht, um aktiv fliegen zu können. Diese Merkmale sind von Beginn der fossilen Überlieferung an verwirklicht. Es handelt sich also um voll flugfähige, richtige Fledermäuse.
Es gibt ein paar Gattungen, die noch Andeutungen im Skelett zeigen, die Evolutionstheoretiker als Reste von Vorfahren interpretieren, die noch keine Fledermäuse waren. Zum Beispiel bei Icaronycteris sind die Beinproportionen etwas primitiver, also mehr in Richtung normaler Mäuse, aber trotzdem klar fledermausartig. Die Finger sind noch rudimentärer, also schwach entwickelte Endfingerglieder. Der Kalkar, eine Knochenspanne an den Hinterfüßen, fehlt bei dieser Gattung.
Einer der Bearbeiter, der sich mit diesen Fossilien beschäftigt, schreibt ironischerweise, dass das Bemerkenswerteste an Icaronycteris vielleicht ist, wie sehr dieses alte Tier den heutigen Fledermäusen gleicht. Das ist ironisch gemeint, weil er als Evolutionstheoretiker davon ausgeht, dass Fledermäuse evolutiv von Nichtfledermäusen entstanden sind. Es ist also ein wenig ironisch, dass auch diese Gattung im Wesentlichen heutigen Fledermäusen ähnelt.
Übrigens stammt der Name Icaronycteris aus der griechischen Sagenwelt: Daedalus und Icarus versuchten, mit künstlich hergestellten Flügeln zu fliegen. Das klappte auch, bis sie sich der Sonne zu sehr näherten. Icarus, der Sohn, war dabei etwas forsch und stürzte ab. Nach diesem Icarus ist die Fledermausgattung Icaronycteris benannt.
Der jüngste Fund ist Onychonycteris. Als ich begann, mich mit dem Thema zu beschäftigen, gab es Wissenschaftsmeldungen über diese Art. Man sagte, sie habe Merkmale, die auf mögliche evolutive Vorfahren hinweisen könnten, zum Beispiel Klauen an allen fünf Fingern, relativ kurze Vorderarme und relativ lange Hinterfüße im Vergleich zu anderen Fledermäusen. Andere Fledermäuse haben deutlich kürzere Hinterfüße. Man meint, das könnte ein Rest von Vorfahren sein, die noch nicht flogen.
Trotzdem ist unbestritten, auch von den Bearbeitern, dass Onychonycteris aktiv über lange Strecken fliegen konnte. Der Knochen- und Gelenkaufbau des Flügelskeletts ist entsprechend robust. Der Brustkorb ist versteift, wie es bei Fledermäusen üblich ist. Sie besitzen einen breiten Brustbeinkiel, an dem die kräftige Flugmuskulatur ansetzt – ähnlich wie bei Vögeln.
Erstaunlich war, dass Onychonycteris auch den Kalkar besitzt, diesen Sporn am Fuß, der moderner ist als bei manchen anderen Fossilien. Es liegt also eine bestimmte Merkmalskombination vor.
Aus Sicht der Schöpfung gab es am Anfang wohl mehr Vielseitigkeit bei den verschiedenen Ausprägungen von Fledermäusen. Es ist unbestritten und niemand zweifelt daran, dass sie auch sehr gut flugfähig waren. Nebenbei wurden sie in denselben Schichten gefunden wie der zuvor beschriebene Icaronycteris.
Kurz zusammengefasst lässt sich sagen: Die Fossilien von Fledermäusen geben, trotz gewisser Unterschiede, keine deutlichen oder nennenswerten Hinweise auf ihre Entstehung durch Evolution. Sie sind von Anfang an als voll aktive, flugfähige Tiere vorhanden.
Was machen Biologen üblicherweise noch, wenn sie versuchen, evolutionäre Zusammenhänge herauszufinden? Nun, wenn die Fossilien ausgewertet sind, kann man versuchen, anhand von Beobachtungen und Daten an heute lebenden Formen weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Dabei spielt die Entwicklungsgenetik eine besondere Rolle.
Hier wird es etwas theoretischer, und molekulare Aspekte lassen sich kaum vermeiden. Die Entwicklungsgenetik beschäftigt sich mit Prozessen, die während der individuellen Entwicklung ablaufen – also vom embryonalen Anfangszustand bis zum ausgewachsenen Tier. Heute kann man mit modernen Methoden viele Details erforschen, insbesondere, welche Gene zu welchen Zeiten genutzt werden, wie sie gesteuert werden und welche Funktionen sie erfüllen. Das Wissen ist heute viel umfangreicher als früher, da die Forschungsmöglichkeiten deutlich besser geworden sind.
Man erhofft sich von diesen Erkenntnissen wichtige Informationen, die man in Bezug auf evolutionäre Erklärungen auswerten kann. Wie sieht das konkret aus? Dieses Bild zeigt im oberen linken Teil die Anlage einer Hand einer Maus. Auch bei uns Menschen ist es so, dass die Hand im Embryonalzustand zunächst angelegt wird und noch Gewebe zwischen den Fingern vorhanden ist. Man könnte sagen, wir haben alle mal „Flughäute“ – natürlich nicht wirklich, sondern einfach nur Gewebe zwischen den Fingern, wenn wir ganz klein sind.
In der weiteren Entwicklung stirbt das Gewebe zwischen den Fingern durch einen programmierten Zelltod ab. Das ist ein Mechanismus, mit dem bestimmte Teile geformt werden. Man kann sich das bildhaft vorstellen: Zunächst wird die grobe Form angelegt, und dann wird durch das „Herausmeißeln“ mittels Zelltod die endgültige Form geschaffen. So entstehen später die getrennten Finger, wie wir sie haben.
Biologen haben herausgefunden, dass es ein bestimmtes Steuerungsgen gibt. Im Erbgut existieren Gene, die Steuerungsaufgaben übernehmen. Das bedeutet, wenn sie aktiviert werden, sorgen sie dafür, dass bestimmte Prozesse in Gang gesetzt werden. Diese Gene können nicht einfach selbst aktiv werden, sondern werden praktisch von außen aktiviert. Man kann sich das vorstellen wie bei einem Gerät, bei dem man einen Ausknopf drückt – dieser funktioniert nur, wenn das dahinterliegende System richtig ausgebildet ist und das Gerät somit in Aktion treten kann.
Ein solches Gen heißt BMP, was für Bone Morphogenetic Protein steht, also Knochenformungsprotein. Wenn dieses Gen aktiviert wird, wird der programmierte Zelltod angeschaltet, und die Finger werden ausgebildet. Das ist bei normalen Säugetieren so, also im Vergleich zu Fledermäusen.
Bei Fledermäusen wird diese Aktivierung des BMP-Gens jedoch durch ein anderes Protein unterdrückt. Auch ein weiteres wichtiges Gen wird unterdrückt, sodass der programmierte Zelltod zwischen den Fingern ausbleibt. Dadurch bleibt das Gewebe zwischen den Fingern erhalten, und letztlich wird mit diesem Gewebe die Flughaut gebildet.
Fassen wir zusammen: Diese Steuerungsgene spielen eine wichtige Rolle dabei, dass das Gewebe zwischen den Fingern erhalten bleibt. Damit hätten wir schon eine Idee, wie die Flughaut entstanden sein könnte – einfach das BMP-Gensignal unterdrücken, und schon entsteht eine Flughaut.
Doch das ist noch nicht alles. Für die langen Fingerknochen braucht es weitere Erklärungen. Genetiker haben herausgefunden, dass bei Fledermäusen und normalen Mäusen die embryonale Hand zunächst relativ ähnlich und von ähnlicher Größe ist. Im weiteren Verlauf der individuellen Entwicklung, also während der Embryonalentwicklung, werden die Finger bei Fledermäusen stark verlängert, während sie bei Mäusen kurz bleiben.
Man hat festgestellt, dass die Bildung der Knorpelzellen in den Fingeranlagen, aus denen später die Finger entstehen, bei Fledermäusen hochreguliert wird. Das heißt, es werden viel mehr Knorpelzellen pro Zeiteinheit gebildet, wodurch die Finger länger wachsen können.
Dabei sind viele molekulare Prozesse, sogenannte Signalwege, beteiligt. Diese bestehen aus Kaskaden, bei denen ein Signal das nächste anstößt. Es handelt sich nicht um die Wirkung eines einzelnen Gens, sondern um komplexe Netzwerke mit mehreren Komponenten.
Man hat herausgefunden, dass der BMP-Signalweg, der bei der Herausbildung der Finger wichtig ist, auch hier aktiv ist. Das bedeutet, dass ein Genmodul mit mehreren Aufgaben gleichzeitig eingesetzt wird – eine durchaus effiziente Sache.
Dieser BMP-Signalweg wird bei Fledermäusen hochreguliert, das heißt, es wird mehr BMP produziert. Das führt dazu, dass mehr Knorpelzellen gebildet werden und die Finger länger wachsen.
Diese Vorgänge kann man durch das Studium der Ontogenese, also der individuellen Entwicklung, nachvollziehen.
Nun folgt eine für mich wirklich erstaunliche Schlussfolgerung aus einem Fachartikel – wohlgemerkt nicht aus populären Medien wie Bild-Zeitung oder Spiegel Online, sondern aus einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift. Der Autor Sears schreibt, dass das allgemeine Bild, das aus diesen Forschungen resultiert, besagt, dass kleine Änderungen in der Expression von Genen – also dass Gene mehr oder weniger stark genutzt werden – große Veränderungen in der Gestalt der Fledermausflügel bewirkt haben.
Das heißt, wenn man den programmierten Zelltod abschaltet, entsteht die Flughaut. Wenn man das BMP hochreguliert, wachsen die Finger länger. Damit hätte man es doch schon, oder?
Ich habe mir die Frage notiert: Ist damit die Entstehung des Fledermausflügels erklärt? Ich weiß nicht, wie Sie das im Moment beurteilen.
Dazu müssen wir uns an das erinnern, was ich im ersten Teil geschildert habe. Dann wird schnell klar: Natürlich ist das überhaupt nicht erklärt, keine Spur davon.
Wir müssen ja nicht nur einfach verlängerte Knochen haben oder Gewebe zwischen den Fingern, das nicht abgestorben ist. Nur zur Erinnerung: Die Knochen müssen besondere Eigenschaften haben – sie müssen biegsam und abgeflacht sein. Nicht nur lang, sondern für jeden Finger passend geformt.
Die Flughaut ist nicht einfach nur Gewebe zwischen den Fingern, sondern hat ganz besondere Eigenschaften. Sie ist elastisch, enthält Muskeln und Bänder sowie Sinneszellen. Außerdem erstreckt sie sich nicht nur zwischen den Fingern, sondern auch an der Körperseite entlang.
Diesen Teil kann man nicht mit programmiertem Zelltod erklären, denn an der Körperseite stirbt kein Gewebe ab. Dort handelt es sich um eine Neubildung, eine zusätzliche Bildung.
Die Flughaut ist außerdem zusammenklappbar – eine spezielle Fähigkeit, die nicht einfach zu bewerkstelligen ist. Das entsteht nicht dadurch, dass man irgendein Steuerungsgen hochreguliert oder abschaltet.
Dann gibt es noch die ganzen Skelettmerkmale, die zur Gewichtsersparnis führen. Ohne Gewichtsersparnis fliegt nichts, das ist klar. Das ist bei jedem Flieger ein großes Thema: Leichtbauweise.
Auch die dünne und dicke Flughaut können sich Fledermäuse nicht einfach leisten. Die speziellen Flugmuskeln, die ich erwähnt habe, die Leichtbauweise des gesamten Skeletts und die Kopplung des Fluges mit der Echoortung – das habe ich zwar nicht erwähnt, aber sie machen das ganz geschickt mit Fliegen und Lauten, die sie ausstoßen.
Diese Aspekte sind gekoppelt, um Energie zu sparen. Die Tiere müssen sehr sparsam mit ihren Möglichkeiten umgehen.
Natürlich braucht es eine extreme Auswertung im Gehirn, um überhaupt fliegen zu können. Das ist eine viel größere Anforderung an die gesamte Datenverarbeitung im Vergleich dazu, wenn man auf allen Vieren auf dem Boden herumläuft wie eine Maus.
Die ganzen Verhaltensweisen, die dazugehören, sind komplex. Wahrscheinlich könnte man noch einige weitere Punkte hinzufügen.
Mit der Änderung der Tätigkeit von zwei oder drei Regulationsgenen haben wir bei weitem nicht den Flugapparat erklärt. Ich wundere mich wirklich, dass man mit solchen Aussagen, wie ich sie vorhin zitiert habe, suggeriert, man wisse so grob Bescheid.
Das ist einfach unrealistisch, wenn man sich klarmacht, was man eigentlich erklären müsste.
Kommen wir zum dritten Punkt. Wie stellen sich nun die Evolutionsbiologen die Entstehung des Echoortungssystems vor? Beim Flugapparat haben wir gesehen, dass Fossilien keine klaren Auskünfte geben. Zudem sind die individuellen speziellen Unterschiede so gewaltig, dass man mit ein, zwei oder drei Genen nicht annähernd verstehen kann, wie das entstanden ist. Wie sieht es beim Echoortungssystem aus? Dazu ein paar Informationen zur Anatomie, zu Fossilien und noch einmal etwas zur Entwicklungsgenetik.
Man kann sich fragen: Wie soll man Echoortung an Fossilien feststellen? Die Fähigkeit selbst kann ja nicht im Fossil dokumentiert sein. Indirekt ist das aber möglich. Man kann nämlich die Anatomie untersuchen, besonders im Bereich der Ohren und des Schädels, also in den Bereichen, die mit dem Hören zu tun haben. Dabei vergleicht man, was bei Fledermäusen heute anders ist als bei anderen Säugetieren, die keine ausgefeilte Echoortung besitzen.
Dabei stellt sich heraus, dass es insbesondere drei wichtige Knochen gibt. Diese kann man später wieder vergessen, ich nenne sie nur, damit man ein Gefühl dafür bekommt. Es gibt die sogenannten Stylohyale. Das ist ein langer, schlanker Knochen, der den Kehlkopf mit dem Ohr verbindet. Bei Fledermäusen ist das obere Ende meist verbreitert. Das ist ein spezielles Merkmal, von dem man vermutet, dass es beim Vergleich ausgehender und eingehender Signale bei der Echoortung hilft.
Zweitens hat man festgestellt, dass der Hammer – eines der winzigen Gehörknöchelchen, das erste der drei Mittelohrknöchelchen – bei Fledermäusen einen großen, knolligen Fortsatz besitzt. Man vermutet, dass dieser zur Kontrolle der Vibration beiträgt und dass er deshalb speziell bei Fledermäusen vorhanden ist, bei anderen Säugetieren jedoch nicht.
Drittens gibt es im Innenohr die sogenannte Schnecke. Damit ist nicht die Schnecke gemeint, die auf dem Erdboden mit einem Haus herumkriecht, sondern ein Gebilde in unserem Innenohr, in dem sehr viel Datenverarbeitung stattfindet. Bei Fledermäusen ist diese Schnecke relativ zum restlichen Skelett vergrößert. Man vermutet, dass das hilft, die Wahrnehmung und Unterscheidung der hochfrequenten Laute zu verbessern.
Diese drei Merkmale kann man an der Anatomie des Schädels erkennen. Dann fragt man sich: Finden wir solche Merkmale auch bei Fossilien? Wenn ja, kann man indirekt schließen, dass diese Tiere vermutlich ebenfalls ausgefeilte Echoortung betrieben. Ganz sicher sagen kann man das nicht, denn Fossilien sind nun mal stumme Zeugen.
Tatsächlich findet man diese Merkmale auch bei fossilen Fledermäusen, sofern die Fossilien ausreichend erhalten sind. Eine Ausnahme bildet die Gattung Onychonycteris, bei der es unklar ist. Zum Beispiel wurde bei Haseenictis mithilfe von Röntgenbildern oder anderen bildgebenden Verfahren festgestellt, dass dort eine große Schnecke, die Cochlea, ausgebildet ist – typisch für Fledermäuse. Bei Onychonycteris findet man auch das Stylohyale. Man ist sich jedoch nicht ganz sicher, ob diese Art ausgefeilte Echoortung beherrschte. Sicher konnte sie aber typisch fledermausmäßig fliegen.
Diese Fossilfunde geben im Grunde fast keine Informationen darüber, wie das Echoortungssystem entstanden ist. Es ist methodisch auch schwierig, an Fossilien solche Merkmale festzumachen.
Was sagt die Entwicklungsgenetik? Auch hier vergleicht man, was man bei heutigen Fledermäusen weiß, mit dem, was man bei anderen Säugetieren beobachten kann. Daraus versucht man Hinweise zur Entstehungsweise abzuleiten.
Man hat bei Fledermäusen zwei wichtige Gene gefunden, die in ihrer Sequenz, also in ihrem Aufbau, anders sind als bei anderen Säugetieren. Das eine heißt FoxP2. Es ist ein Regulationsgen, das eine wichtige Rolle bei der Lauterzeugung und beim Hören spielt. Auch wir Menschen haben dieses Gen. Wenn es defekt ist, können wir nicht sprechen. Es ist also ein sehr wichtiges Regulationsgen.
Das zweite Gen, das sich bei Fledermäusen in seiner Sequenz unterscheidet, heißt Prestin. Es wird beim Hörvorgang benötigt und hat mit der Sensitivität der Schnecke im Innenohr zu tun. Details sind hier nicht so wichtig.
Insgesamt ist das nicht viel, wenn man bedenkt, dass für die Fähigkeit der Echoortung – also das Sehen mit Echo, die Lauterzeugung mit speziellen Tonhöhen, die Modulation und die Abfolge von Pfiffen und Geräuschen – viele, viele Gene nötig sind. Mit nur zwei Genen kommt man da nicht weit und weiß noch nicht viel.
Man hat festgestellt, dass es beim Prestin-Gen Unterschiede in der Abfolge gibt, wenn man die Gene verschiedener Fledermausarten vergleicht. Diese Unterschiede korrelieren mit den verschiedenen Echoortungsdesigns, also mit der Art, wie sie Laute erzeugen und wieder aufnehmen. Allerdings sind diese Unterschiede nicht so geordnet, wie man es anhand eines üblichen Stammbaums erwarten würde. Stattdessen passen sie zu den verschiedenen Arten der Echoortung und wie sich die Fledermäuse in ihren jeweiligen Umwelten zurechtfinden.
Die Autoren schreiben, dass man aus diesen Vergleichen des Prestin-Gens keine Abstammungsgeschichte ableiten kann. Die Verteilung ist zu chaotisch. Dieses Bild macht das vielleicht optisch deutlich: Die verschiedenen Farben stehen für unterschiedliche Rufdesigns – ob lange oder kurze Abstände, viele oder wenige Frequenzen und so weiter. Wenn man diese ordnet, ergibt sich im sonstigen Stammbaum ein ziemlich querbeet verlaufendes Muster, das nicht stimmig ist.
Man müsste also annehmen, dass diese Rufdesigns, die durch gleiche Farben dargestellt sind, mehrfach unabhängig in ähnlicher Weise entstanden sind. Das ist ungewöhnlich.
Ohne Plan und Ziel, so die Evolutionstheorie, könnten ähnliche Designs bezüglich der Art der Ruferzeugung entstehen. Aus Sicht der Schöpfung könnte man es so deuten, dass je nach Lebensweise der Fledermäuse ihnen unterschiedliche Fähigkeiten der Rufdesigns mitgegeben wurden.
Die Evolutionsbiologen, die sich damit beschäftigen, schreiben zum Beispiel: „Die große Variation in der Vielfalt der Rufe und dem Design der Signale macht es unmöglich, ein ursprüngliches Rufdesign zu bestimmen.“ Sie wollen ja immer den gemeinsamen ursprünglichen Vorfahren herausfinden. Das gelingt mit den Rufdesigns nicht, weil diese so bunt verteilt sind, dass man nicht sagen kann, dass es ursprünglich so war und sich dann verzweigt hat.
Die Geschichte ist also etwas komplexer. Ich versuche hier, die Gedanken der Evolutionsbiologen so einfach wie möglich nachzuzeichnen.
Ein anderes Zitat vom selben Autor und Team lautet: „Die Echoortung ist ähnlich wie die Morphologie, also die äußere Gestalt, ein flexibles Merkmal, das oft mehr durch ökologische Anforderungen geprägt wird als durch die Phylogenie, also die Abstammung.“ Es passt also nicht gut in den Stammbaum, sondern ist für verschiedene Arten der Lebensweise in speziellen Umwelten jeweils passend. Man kann es nicht überzeugend in ein Baumschema einordnen.
Man muss sich klar machen: Wenn eine Fledermaus Echoortung betreibt, erzeugt sie mit Hilfe des Kehlkopfes selbst hochfrequente Laute. Das ist eine anspruchsvolle Fähigkeit. Man muss drei Dinge können: die Erzeugung und Regelung eines hochfrequenten Rufes – also viele Schreie in Sekundenbruchteilen –, das Hören des hochfrequenten Echos und die Interpretation der eingehenden Signale, also die ganze Datenverarbeitung.
Eine Forschergruppe schreibt: Beim Echoortungssystem sind vermutlich viele hundert Gene beteiligt. Deshalb muss man bei phylogenetischen, also abstammungsmäßigen evolutionären Schlussfolgerungen vorsichtig sein.
Das heißt: Wenn wir von zwei Genen wissen, dass sie bei Fledermäusen anders sind als bei anderen Säugetieren, dann haben wir zwar zwei wichtige Gene in Bezug auf Regulation. Aber es gibt noch einige hundert Gene mehr, die für das Ganze notwendig sind. Mit nur zwei Genen können wir kaum belastbare Schlussfolgerungen ziehen.
Deswegen weiß man zur Entstehung des Echoortungssystems aus evolutionärer Perspektive im Grunde kaum etwas, wenn man davon ausgeht, dass es von alleine entstanden sein müsste.
Kommen wir nun zum letzten Punkt. Dies wird im Grunde eine kleine Zusammenfassung, ergänzt um eine Frage, die speziell aus biblischer Sicht relevant ist. Was kann man zum Thema Schöpfung oder Evolution sagen? Im Prinzip habe ich das Wesentliche bereits im bisherigen Vortrag eingebaut, sodass ich jetzt zusammenfasse.
Wir stellen fest, dass man Fledermäuse klar von anderen Säugetieren abgrenzen kann, auch anhand der Fossilien. Fossilien erscheinen plötzlich als fertige Fledermäuse. Diese Daten passen gut zu der Vorstellung, dass Fledermäuse von Anfang an schon Fledermäuse waren und als solche geschaffen wurden. Vielleicht hat Gott sie so erschaffen, dass sie sich ein Stück weit an verschiedene Umwelten anpassen können. Doch sie verfügten von Anfang an über fertige Flugsysteme sowie eine ausgefeilte Echoortung und das sogenannte Echo-Bildsehen.
Diese Befunde sind deutliche Hinweise, die stark zur Schöpfungstheorie tendieren. Sie sind aus der Sicht der Schöpfung besser zu verstehen und von der evolutionstheoretischen Sichtweise kaum zu erwarten.
Ein Zitat dazu: „Die aus der weltberühmten mitteleozänen Grube Messel stammenden Fossilien, die ich vorhin erwähnt hatte, zeigen sieben bekannte Fledermausarten mit so unterschiedlichen Flügelformen, dass man sie den Flug- und Jagdbiotopen heutiger Fledermausgesellschaften zuordnen kann. Auch die Variationsbreite verschiedener aerodynamisch wichtiger Parameter wie Flügelform und Flächenbelastung deckte quantitativ die Variationsbreite heutiger Fledermäuse ab.“
Die Vielfalt, die man in der Grube Messel findet, entspricht also im Prinzip genau dem, was man heute kennt. Auch biogeographische Aspekte, also die Verteilung der Fledermäuse auf verschiedenen Erdteilen heute und fossil, sind interessant. Dabei geht es vor allem um Fossilien.
Fledermäuse tauchen im Eozän, also zu dem Zeitpunkt, an dem sie erstmals als Fossilien erscheinen, geografisch weit verbreitet auf. Funde aus Europa, Nordamerika, Nordafrika, Indien und Australien sind bekannt. Der geografische Ursprung ist unbekannt. Auch hier erhält man keinen Hinweis auf eine evolutionäre Entstehung.
Ein weiterer Punkt betrifft die Flugfähigkeit mit all den notwendigen Merkmalen. Diese können nicht reduziert werden. Man kann nicht einfach ein Teil weglassen und hoffen, dass es trotzdem funktioniert. Die Mindestanzahl an Merkmalen und Fähigkeiten muss gleichzeitig vorhanden sein.
Dasselbe gilt für die ausgefeilten Echo-Bildsehen-Leistungen, die damit verbunden sind. Auch sie sind klare Hinweise auf Schöpfung. Die Evolution arbeitet nur mit ungerichteten Änderungen, den sogenannten Mutationen. Diese sind Kopierfehler, die ab und zu vielleicht nützlich sein können, in der Regel aber mehr oder weniger schädlich sind.
Dann gibt es die Auslese, die Selektion. Diese kann jedoch nicht auf die Zukunft hin selektieren, sondern nur das, was jetzt gerade brauchbar ist. Sie plant nicht für die Zukunft. Alle Änderungen, die sich entwickeln müssen, müssen evolutionär bei laufendem Betrieb erfolgen. Lebewesen können nicht wegen eines Umbaus ausfallen, sondern müssen von Tag zu Tag und von Generation zu Generation funktionieren, sonst sterben sie aus.
Wir brauchen nicht nur zufällige Änderungen, sondern diese müssen über mehrere Ebenen – vom molekularen Detail bis zum Verhalten – aufeinander abgestimmt sein. Sonst funktioniert nichts. Von den Genen bis zum Verhalten hängt alles zusammen. Man kann nicht einfach einzelne Änderungen isoliert erklären.
Deshalb sind diese ausgefeilten Konstruktionen und Ausprägungen in Bezug auf das Echo-Bildsehen ganz klare Hinweise auf eine durchdachte Konstruktion.
Ein weiteres Phänomen ist, dass die verschiedenen Echoortungssysteme und Lauterzeugungsdesigns unsystematisch verteilt sind. Man spricht dann von Konvergenzen, also davon, dass sich diese Strukturen oder Muster unabhängig voneinander entwickelt haben. Aus Sicht der Schöpfung kann man das so sehen, dass es ein Baukastensystem ist, mit verschiedenen Modulen, die der Schöpfer verwendet.
Das hatte ich bereits erwähnt. Wir haben hier deutliche Indizien für einen Schöpfer. Mit den Fledermäusen liegt meiner Meinung nach ein sehr starkes, eindrucksvolles Zeugnis vor, dass wir es mit Geschöpfen im wörtlichen Sinne zu tun haben, die von Gott geschaffen wurden. Eine rein natürliche, evolutionäre Erklärung ist dafür nicht ausreichend.
Es gibt vielleicht noch einen Punkt, den ich zum Abschluss ansprechen möchte. Man kann dabei leicht hängenbleiben und denken: „Ja, genial konstruiert alles, super gemacht, man versteht vieles noch gar nicht, wie das wirklich so funktionieren kann.“ Und wahrscheinlich werden Wissenschaftler noch manches herausfinden. Es wird dann immer noch erstaunlicher sein. Das kann man ziemlich sicher vorher sagen, weil es nämlich fast immer so ist, wenn Wissenschaftler neue Sachen entdecken.
Aber was ist mit diesen Dingen, mit diesen ekelhaften Viechern – Entschuldigung, mit den Vampirfledermäusen? Das muss ich mal kurz überspringen. Es gibt doch noch das Seufzen der Schöpfung – was ist denn damit? Ja, diese Blutsauger hat Gott auch so geschaffen. Diese Vampirfledermäuse oder überhaupt dieses ganze System sind ja dazu da, andere Tiere zu erbeuten und zu fressen. Wie ist das zu verstehen? Das ist eine schwierige Frage. Zum Gesamtbild der Fledermäuse möchte ich wenigstens kurz etwas sagen.
Die Bibel sagt dazu nicht sehr viel, aber es gibt eine interessante Stelle im Römerbrief. Dort wird etwas über die geknechtete und seufzende Schöpfung gesagt. Gott ist nicht nur der Schöpfer, wie die Bibel an vielen Stellen in verschiedenen Zusammenhängen sagt, sondern die Schöpfung ist heute auch durch ein Seufzen gekennzeichnet. Das war nicht immer so.
Paulus schreibt: „Das sehnsüchtige Harren des Geschaffenen wartet auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes; denn der Nichtigkeit ist die ganze Schöpfung unterworfen worden, allerdings nicht freiwillig, sondern um dessen Willen, der ihre Unterwerfung bewirkt hat, jedoch auf die Hoffnung hin, dass auch sie selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden wird, zur Freiheit, welche die Kinder Gottes im Zustand der Verherrlichung besitzen werden.“ (Römer 8,19-21)
Wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis jetzt noch überall seufzt und mit Schmerzen einer Neugeburt harrt.
Kurz einige Punkte zu diesem sehr interessanten Text: Aus dem weiteren Zusammenhang des Textes und auch vom Text selbst kann man erkennen, dass hier die außer-menschliche Schöpfung gemeint ist. Denn was wird über sie gesagt? Sie wurde der Nichtigkeit unterworfen, und zwar nicht freiwillig, sondern um dessen Willen, der ihre Unterwerfung bewirkt hat. Das würde nicht zum Menschen passen. Der Mensch hat sich freiwillig vom Schöpfer abgewandt, ist in Sünde gefallen und hat dadurch den Tod auf sich gezogen. Alle Dinge, die durch die Entfernung von Gott an üblen Folgen hereingebrochen sind, wurden von Gott verhängt – nicht freiwillig, aber auch nicht zum Nachteil der Tiere. Diese wurden mit in die Vergänglichkeit gezogen.
Es wird nun gesagt, dass die Schöpfung also der Nichtigkeit unterworfen und durch die Vergänglichkeit geknechtet ist. Sie hat Seufzen und Schmerzen. Hier wird ein Bild von der Schöpfung gezeichnet, das nicht nur sehr schön und genial ist, sondern auch zeigt, dass die Schöpfung durch Seufzen und Vergänglichkeit gekennzeichnet ist – wie wir es ja auch überall sehen, auch in der außer-menschlichen Schöpfung.
Hier wird auch angedeutet, wie in der Sündenfallgeschichte ganz am Anfang der Bibel, wo die Fluchworte Gottes beschrieben werden und welche Folgen sie haben – auch für die geschöpfliche Welt: Dornen und Disteln, Schmerzen bei der Geburt, Arbeit gegen Widerstand und so weiter. Die Schöpfung wurde infolge der Sünde des Menschen umgestaltet, weil der Mensch sich von Gott abgekehrt hat. Der Mensch war als „Top Manager“ der Schöpfung eingesetzt worden, um sie zu verwalten und in gutem Sinne über sie zu herrschen.
Deswegen – oder ich vermute, es hängt damit zusammen – wurde mit dem Fall des Menschen die ganze Schöpfung in den Fall hineingezogen. Die Bibel lehrt also nicht, dass das, was wir heute in der Schöpfung sehen, eins zu eins die sehr gute Schöpfung Gottes ist. Vielmehr gab es einen grundlegenden Bruch durch diese Unterwerfung, die letztlich Gott bewirkt hat, denn er ist der souveräne Herrscher auch in diesen Dingen.
Es wird außerdem gesagt, dass es eine Hoffnung auf eine Befreiung von dieser Knechtschaft und Nichtigkeit gibt. Zweimal wird von Befreiung gesprochen und einmal von Neugeburt – auch für die außer-menschliche Schöpfung.
Das entspricht durchaus dem, was Jesus in den Evangelien sagt und was Autoren des Neuen Testaments schreiben: Auch wir Menschen, als Sünder, brauchen einen Befreier. Wir können uns nicht selbst retten. Wir sind der Knechtschaft der Vergänglichkeit unterworfen.
Natürlich ist es bei uns Menschen ganz anders. Wir haben Verantwortung. Gott spricht uns an, und wir sollen auf die Anrede Gottes auch ganz persönlich antworten. Die Schöpfung außerhalb des Menschen ist aber durchaus eine Art Erinnerung und ein Gleichnis für die Situation, in der wir selbst sind. Sie kann uns also daran erinnern, dass auch wir diese Befreiung brauchen. Wir können sie uns nicht selbst organisieren.
Wir brauchen das Eingreifen Gottes. Wir brauchen es, dass wir uns Jesus anvertrauen, der für uns die Folgen der Sünde am Kreuz durch seinen Tod erlitten hat und durch seine Auferstehung den Tod besiegt hat. Das ist für uns die Verheißung, insofern wir Jesus nachfolgen.
So, damit bin ich jetzt am Ende angelangt. Ich möchte ganz kurz noch einmal zurückspringen und zwei, drei Dinge zur Vertiefung sagen sowie kurz etwas zu Worten wissen.
Zunächst ein Hinweis: Die Dinge, die ich jetzt hier präsentiert habe, kann man noch etwas ausführlicher in zwei Artikeln auf unserer Seite si-journal.de nachlesen. Diese haben wir im Studium Integrale Journal veröffentlicht. Das Journal ist auch online verfügbar. Wer also noch ein wenig nachschmökern möchte, kann auf si-journal.de gehen, Jahrgang 18, Oktober 2011, erste Folge. Die zweite Folge findet man dann ebenfalls auf dieser Seite.
Das ist so das Cover, das neueste Cover, beziehungsweise das zweite neuere Cover unseres Studium Integrale Journals, in dem wir solche Themen aus der aktuellen Forschung bringen. Für wissenschaftlich Interessierte könnte das eine interessante Zeitschrift sein. Man kann sie abonnieren, und sie kostet nicht viel Geld.
Noch ein paar Hinweise, wie man sich über Wort und Wissen auch sonst informieren kann. Das hat vermutlich Peter Borger, der schon da war, auch schon gesagt, aber ich möchte das hier noch einmal ansprechen. Man kann auf unserer Homepage, die wort-wissen.org heißt, oder über die Suchmaschine „Wort und Wissen“ eingeben, direkt auf unsere Seite gelangen.
Dort gibt es in der rechten Spalte einen Link zum Wort und Wissen Newsletter. Dort kann man sich selbst anmelden und bekommt dann durchschnittlich zweimal im Monat Post von uns ins E-Mail-Postfach. Man kann aber auch eine gedruckte Info bekommen. Die erscheint viermal im Jahr, kostet ebenfalls nichts und wird per Post verschickt. Sie ist etwas langlebiger als eine kurze E-Mail, die man schnell wegklickt.
Bestellen Sie gerne auch die gedruckte Info. Beides, also Newsletter und gedruckte Info, kann man auch mit den gelben Zetteln bestellen, die draußen rechts liegen, wenn man rausgeht. Das ist einfach ein Informationshinweis.
Dann noch ein Hinweis auf kostenlose Materialien. Ich weiß nicht, ob der Flyer da ist, aber es gibt kleine Mini-Hefte, allgemein zum Thema Schöpfung. Ein anderes Heft, das ich gerade nicht gefunden habe, wurde auch gefragt: Peter Borger hatte es schon mitgebracht. Für diejenigen, die ihn schon gehört haben, gibt es ein kleines Heftchen, ein 16-seitiges Postkartenformat, zum Thema „Menschen und Affen“. Die Frage lautet: Sind wir Affen oder sind wir geschaffen? Diese Frage wird darin prägnant behandelt.
Diese kleinen Heftchen können Sie gerne mitnehmen. Wenn Sie denken, sie sind gut und könnten auch für andere Leute interessant sein, dürfen Sie sie gerne bei uns kostenlos bestellen. Sie enthalten auch einen Schlussabschnitt, in dem es um das Evangelium geht.
Ganz zum Schluss noch ein Hinweis auf ein Überblicksbuch aus meiner Feder, das in Zusammenarbeit mit einigen weiteren Mitarbeitern entstanden ist. Es heißt „Schöpfung oder Evolution – ein klarer Fall“. Es bietet einen Überblick über die wichtigsten Themen rund um diese Gesamtthematik, auf aktuellem Stand, leicht lesbar und mit genauen Dokumentationen, wo die Fachliteratur dazu zu finden ist. Für diejenigen, die es genau wissen wollen, sind diese Quellen im Anhang aufgeführt.
Also, das ist so eine Art aktuelles, leicht lesbares Überblicksbuch zum Thema.
Damit bin ich wirklich durch, und ich möchte mit einem Gebet abschließen.
Lieber Jesus Christus, ich möchte Dich loben und preisen für Deine Schöpfung, für das, was Du in für uns wirklich unvorstellbarer Vielfalt und Genialität geschaffen hast. Wir erkennen Deine Schöpfermacht dahinter, Dein kreatives und mächtiges Wort, Deine Weisheit. Wir loben und preisen Dich dafür, dass Du so viele Spuren in der Schöpfung gelegt hast, die wir, wenn wir ein offenes Auge und ein offenes Herz haben, leicht erkennen können und Dir auf die Spur kommen können.
Schenke, dass viele Menschen erkennen, dass sie in der Schöpfung Deine Spuren sehen und Dir auch persönlich mit dem Herzen nachfolgen wollen. Danke, dass Du uns dazu Dein Wort gegeben hast, so dass wir das wissen können, was wir wissen müssen, um zu verstehen, wie Du selbst zu uns stehst.
Dass Du gute Gedanken für uns hast, dass Du siehst, in welcher Not wir sind, vor allem der Sündennot, dass wir einen Retter brauchen. Dass Du selbst gekommen bist, auf unsere Erde, Herr Jesus, um zu leiden und zu sterben und dadurch uns einen Weg der Rettung und einen Weg zum Himmel zu eröffnen.
Vielen Dank dafür. Schenke, dass viele Menschen, die das noch nicht erkannt haben, es auch sehen werden und Dir nachfolgen werden. Amen.