Eigenname Gottes: Gott stellt sich vor. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um einen Gott, der Nähe will: Yahweh.
Gottes unveränderliche Nähe und Offenbarung
Gestern habe ich euch Gott als einen ewigen Gott vorgestellt. Ein Gott, der sich nicht ändert und damit die Voraussetzungen schafft, dass Menschen zu allen Zeiten ihm begegnen können.
Gott ist ein Gott, der gefunden werden will. Deshalb verspricht Gott dem bußfertigen Volk Israel in 5. Mose 4,29: „Und du wirst ihn finden, wenn du mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele nach ihm fragen wirst.“ Diese Haltung Gottes hat sich über die Menschheitsgeschichte hinweg nicht geändert. Er will gefunden werden.
Deshalb offenbart sich Gott den Menschen. Wie soll ich auch eine Beziehung zu einer Person pflegen, von der ich nichts weiß? Das geht nicht. Also schenkt uns Gott Informationen über sich. Er tut das allgemein, zum Beispiel durch die Schöpfung, oder ganz direkt und speziell, wenn er mit Menschen redet.
Frühe Anbetung und die Bedeutung des Gottesnamens
Der Mensch, der Gott am besten gekannt haben dürfte, ist – ich lasse den Herrn Jesus jetzt mal außen vor – Adam. Adam und Eva lebten mit Gott auf Du. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Anbetung Gottes nicht erst lange nach dem Sündenfall beginnt, sondern bereits in 1. Mose 4.
Kaum hatte Eva ihren dritten Sohn geboren, den Set, heißt es in 1. Mose 4,26: „Damals fing man an, den Namen des Herrn anzurufen.“ Spannend, oder? In der Bibel gibt es keine Evolution der Gottesidee. In 1. Mose 2 leben die Menschen mit Gott, in 1. Mose 3 fliegen sie aus dem Paradies, und in 1. Mose 4 fangen sie an, den Namen des Herrn anzurufen.
Das ist Gottesdienst, Anbetung. Und hier beten Menschen nicht die Sonne an, nicht die Jahreszeiten oder den Donner, sondern genau den Gott, der sich Herr nennt. Es ist also ein Gott, der einen Namen hat. Woher weiß ich das? Weil der Begriff „Herr“ in meiner Elberfelder Bibel in Großbuchstaben geschrieben ist.
„Herr“ ist der Versuch, den Eigennamen Gottes wiederzugeben. Und zwar einen Eigennamen, der schwer zu übersetzen ist, weil er aus den Konsonanten J-H-W-H besteht. Im Original sind es die hebräischen Buchstaben Jod-He-Waw-He. Auch wenn man nicht genau weiß, wie man diese vier Konsonanten aussprechen soll, hat sich unter Christen, soweit ich das sehe, die Formulierung „Jahwe“ oder „Jachwe“ eingebürgert.
Wo in meiner Bibel also „Herr“ in Großbuchstaben steht, steht im hebräischen Original JHWH, also Yachwe, J-H-W-H.
Aber noch einmal zurück zu 1. Mose 4,26: „Damals fing man an, den Namen des Herrn anzurufen.“ Man fing also nicht an, irgendwelche Naturphänomene zu bewundern oder, wie später bei den Ägyptern oder Griechen, eine Gruppe von Göttinnen und Göttern anzubeten, sondern den Namen des Herrn.
Und „Name“ steht, wie ich schon oft gesagt habe, in der Bibel für die Person, die den Namen trägt. In 1. Mose 4 wird das erste Mal in der Bibel Anbetung beschrieben – und es ist eine monotheistische, personale Anbetung des Schöpfergottes.
Was übrigens auch nicht anders zu erwarten ist. Schließlich hatten Adam und Eva Gott persönlich erlebt. Solange die beiden lebten, konnte man sich aus erster Hand erzählen lassen, wie dieser Jahwe so war.
Die Bedeutung des Gottesnamens im Gespräch mit Mose
Gibt es für JHWH, also für Jahwe, eine Bedeutung? Diese Frage ist tatsächlich nicht ganz einfach zu beantworten.
Schauen wir uns an, wie Mose von dem Namen hört. In Zweiter Mose Kapitel 3 gibt es ein Gespräch, bei dem Gott aus einem Dornbusch heraus mit Mose redet. Mittendrin heißt es in Zweiter Mose 3,13-15:
Mose antwortete Gott: „Siehe, wenn ich zu den Söhnen Israel komme und ihnen sage: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt – und sie mich fragen: Was ist sein Name? – was soll ich dann zu ihnen sagen?“ Da sprach Gott zu Mose: „Ich bin der Ich bin.“ Dann sprach er: „So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der Ich bin hat mich zu euch gesandt.“
Und Gott sprach weiter zu Mose: „So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: JHWH, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist meine Benennung von Generation zu Generation.“
Der Text klingt vielleicht nicht besonders dramatisch. Gott nennt sich „Ich bin“. Aber wir müssen eines bedenken: Der Hintergrund für diese Aussage ist eine Zeit, in der von den Ägyptern und den Völkern drumherum so ziemlich alles angebetet wurde – von Mistkäfern über die Sterne bis hin zu Pharaonen. Götzendienst pur, und das noch in allen Varianten.
Jetzt kommt Mose und fragt den Gott, der aus dem Dornbusch zu ihm spricht: „Was ist dein Name?“ Oder mit anderen Worten: „Wie passt du in das System von Göttern und Götzen?“ Die Antwort lautet: „Ich bin der Ich bin“ – oder „Ich will sein, der ich sein will.“
Das klingt vielleicht schräg, macht aber eines klar: Ich bin nicht Teil des Systems. Ich bin einfach. Ich steche heraus. Ich bin die Realität, ich bin das Ultimative. Ich bin der Gott, der ist, der wahr ist und immer sein wird. Ich bin der, auf den die Idee „Gott“ zurückgeht.
Während alle Götzen nur Schein sind, dazu geschaffen, Menschen zu verwirren und ihre Anbetung auf falsche Bahnen zu lenken, bin ich das Eigentliche. Ich bin die Wahrheit. Ich bin der, ich bin.
Oder als Name J-H-W-H, Jahwe, in vielen Bibeln mit „HERR“ in Großbuchstaben wiedergegeben.
Persönliche Beziehung durch den Namen Gottes
Was verbinde ich mit diesem Namen? Zum einen natürlich, dass ich es hier mit dem Gott zu tun habe, der wirklich ist. Doch es wird noch etwas anderes deutlich, wenn Gott mir seinen Namen mitteilt.
Stell dir vor, du sitzt in einer Gesprächsrunde. Alle stellen sich mit ihrem Namen vor, und eine Teilnehmerin weigert sich, ihren Namen zu nennen. Das ist ein ganz komischer Moment, und alle merken: Diese Person will nicht wirklich dabei sein. Seinen Namen zu nennen steht für „Beziehung haben wollen“. Vielleicht nicht gleich eine sehr tiefe, aber es ist ein erster, ganz wichtiger Schritt.
Wenn jemand sich weigert, mir seinen Namen zu sagen, dann weiß ich auch, dass er nicht wirklich an einer tiefen Beziehung zu mir interessiert ist.
Und jetzt übertrage ich diesen Gedanken auf Gott: Wenn Gott sich offenbart und seinen Namen nennt, bringt er damit seinen Wunsch zum Ausdruck, eine Beziehung aufzubauen. Er will nicht nur beeindrucken, sondern mir die Chance zu einer sehr persönlichen, tiefen und bedeutsamen Beziehung geben.
Er lädt mich, wie das Volk Israel, zu einer Reise ein – raus aus dem alten Leben der Sklaverei und hinein in das Leben der Verheißung. Vor allem aber hinein in ein Leben der Begegnung.
Er selbst, der Herr der Jachwe, will mein Befreier sein, mein Führer und ganz persönlich mein Gott. Er möchte, dass ich ihn suche, ihm begegne und mich einreihe in die Schlange der Anbeterinnen und Anbeter, die seit Jahrtausenden den Namen des Herrn anrufen.
Einladung zur persönlichen Begegnung
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, wann du heute Zeit hast, den Namen des Herrn anzurufen und ihm in Ruhe zu begegnen.
Das war es für heute. Wenn du meine Internetseite frogwords.de noch nicht kennst, dann schau doch mal vorbei.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.