Eröffnung und Dankbarkeit für Gottes Güte
Du treuer, gnädiger und gütiger Herr Jesus Christus!
Wir denken heute Morgen auch an liebe Menschen, von denen wir wissen, wie sie im Leiden stehen, wie schwer es ihnen geht und wie sie Not und Schmerzen haben. In solchen Momenten können wir nur danken, wie du uns mit Gutem überschüttest.
Du hast uns so viel Kraft geschenkt, Lebenskraft! Heute Morgen hast du uns bereits durch dieses Frühstück beschenkt, durch die Liebe von Menschen, die uns bedienen.
Wir leben in einem Land, in dem Freiheit herrscht und seit vielen Jahren kein Krieg mehr ist. Wir haben das nicht verdient, Herr – es ist allein deine Güte und Liebe.
Wir wollen noch mehr verstehen von deinen Plänen und deinem Ratschluss. Darum öffne uns heute Morgen dein Wort, erkläre es uns, damit wir es verstehen können. Amen.
Hinweise zu Büchern und Vorbereitung auf die Predigt
Einige haben gefragt: Heute Abend bringen wir noch einmal die restlichen Büchlein mit, falls noch jemand Interesse hat.
Diese Bücher sind nicht mehr im Buchhandel erhältlich. Dazu gehören zum Beispiel: "Wie eine Gemeinde lebendig wird" – darin finden sich Beispiele und Ermutigungen aus dem, was wir sprechen. Es wird dargestellt, wie der Geist Gottes heute ganz einfach wirkt und wie das Wort Gottes heute Gemeinde lebendig macht. Dieses Buch bietet praktische Anregungen.
Ein weiteres kleines Büchlein heißt "Dass alle Welt von Jesus spricht". Es enthält Erlebnisse in der weiten Welt, in der Gemeinde Jesu.
Das dritte Buch ist das große Werk "Jenseits der endlosen Meere". Auch dieses ist nicht mehr im Buchhandel erhältlich. Es umfasst 50 Kapitel über die großen Abschnitte der Weltmission. Es zeigt, was Gott gewirkt hat durch Persönlichkeiten wie Livingston und Hudson Taylor. Außerdem werden die Wirkungen bis in unsere Zeit dargestellt, vor allem durch unbekannte Menschen. Diese Bücher handeln von den großen Missionsaufbrüchen des letzten Jahrhunderts, die in Afrika und Asien zum großen Wachstum der Gemeinde Jesu geführt haben.
Heute Abend kann jeder, der noch einmal hineinschauen möchte, dies ganz unverbindlich tun. Sie können die Bücher auch einfach ein wenig anlesen.
Einführung in die Apostelgeschichte 4: Martyrium wegen Jesus
Jetzt lesen wir in der Apostelgeschichte 4 vom Martyrium wegen Jesus, Apostelgeschichte 4,23-31.
Wieder geht es darum, die Wirkungen des Heiligen Geistes zu erleben, ausgehend vom Pfingstfest. Wir haben entdeckt, dass das im Wort Gottes enthalten ist. Das Wort Gottes trifft das Gewissen. Wo Menschen im Gewissen getroffen sind, können sie entweder ein Leben lang belastet bleiben und immer klagen: „Ich habe so ein schlechtes Gewissen.“ Oder sie können durch die enge Pforte gehen und Frieden mit Jesus finden.
Dann haben wir gehört, wie Gemeinschaft wirkt – eine Gemeinschaft, die nicht organisiert ist. Mit Kaffeetasse und Kuchen allein kann man keine echte Gemeinschaft schaffen. Sie entsteht aus der innersten Gemeinschaft, dort, wo man einander teilhaben lässt. An den Nöten, wo man miteinander beten kann, entsteht echte Gemeinschaft.
Außerdem haben wir gehört, wie Verfolgung wirkt und wie sie Leib und Seele gesund machen kann. Man darf nicht unterschätzen, wie das Wort Gottes auch in kranken Zeiten sogar körperlich hilft und heilt. Das ist ganz wunderbar. Es gibt Zusammenhänge, die wir oft noch gar nicht richtig entdecken. Wo wir innerlich vor Gott frei werden, gibt es auch körperlich eine große Befreiung.
Das erleben wir auch im Urlaub, wenn uns neue Kraft und neue Ermutigung geschenkt werden. Eine Zeit lang wurde der Körper nur als technisches Instrument betrachtet – und das ist Quatsch. Natürlich ist der Körper auch sehr stark von geistlichen Wirkungen abhängig.
Das Martyrium der Apostel und die Bedeutung des Gebets
Und nun kommt das Martyrium. Wir haben gestern Abend gehört, wie Petrus und Johannes vom Hohen Rat bedroht wurden. Sie wurden unter Druck gesetzt und durften nicht mehr reden (Vers 23).
Als man sie gehen ließ, kamen sie zu den Brüdern und berichteten, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten. Als die Brüder das hörten, erhoben sie einstimmig ihre Stimme zu Gott und sprachen:
"Herr, du hast Himmel und Erde, das Meer und alles, was darin ist, gemacht. Du hast durch den Heiligen Geist und durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, gesagt: Warum toben die Heiden und die Völker nehmen sich vor, was umsonst ist? Die Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich wider den Herrn und seinen Christus."
Wahrhaftig, sie haben sich in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus versammelt, den du gesalbt hast. Herodes und Pontius Pilatus, zusammen mit den Heiden und den Stimmen Israels, tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt hatten, dass es geschehen solle.
Und nun herrsche sie an ihrem Thron und gib deinen Knechten mit allem Freimut zu reden dein Wort. Strecke deine Hand aus, damit Heilungen, Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.
Als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren. Alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit.
Die Realität von Widerstand und Feindschaft gegen das Evangelium
Freimut. Das müssen Sie wissen:
Die Predigt von Jesus ist immer, immer, immer mit Feindschaft und Widerspruch verbunden.
Bei uns, wo es so friedlich ist, werden wir ganz unsicher, wenn bei einer Evangelisation plötzlich jemand anfängt und sagt: „Das macht der Evangelist völlig falsch.“ Auch hinter den Kulissen von Pro Christ gibt es solche Spannungen. Dort sagen einige, Ulrich Parzany sollte nicht so lange reden. Ich bin immer so froh, dass er so lange redet und das Evangelium so auslegt.
Also wissen Sie: Widerstand und Feindschaft sind ganz normal. Dann kommt der Widerstand wegen der Musikfrage, und danach kommen andere Dinge. Manche sagen dann, das sei so dumm und so. Wo von Jesus geredet wird, regt sich Widerstand.
Bei uns ist das ganz verdeckt. Wir haben noch Freiheit, eine christlich geprägte Freiheit.
In ganz Asien, dem volkreichsten Kontinent der Welt, ist jede Bekehrung ein Martyrium – jede! Das muss man sich mal vergegenwärtigen. Jeder Hindu, der heute in Indien Christ wird, erlebt nicht nur einen Spießrutenlauf. Er kann auch von Glück sagen, wenn ihm der Vater „nur“ seine Hüte anzündet – der eigene Vater.
Vergesst das nie: Ein Christ aus Indonesien, aus Sumatra, hat in unserem Gottesdienst erzählt, wie er Christ wurde und wie ihn der eigene Vater mit kochendem Wasser überschüttet hat. Er hat bleibende Schäden davon zurückbehalten. Das ist völlig normal in Indonesien.
Wir meinen, das sei etwas Besonderes. Buddhisten leisten ganz scharfen Widerstand gegen jede Bekehrung.
Ich habe Ihnen das gestern auch von Dr. Hans Krüber erzählt. Er war Professor der Medizin in Indien und hat dort Ärzte ausgebildet. Er hat immer gesagt: Überall in Asien wissen die Leute das gar nicht mehr, aber das Christsein ist ein Martyrium. Man tritt in die Fußstapfen von Jesus.
Persönliche Erfahrungen mit Widerstand und die Bedeutung des Martyriums
Ich weiß noch, wie ich als junger Christ von einer Freizeit zurückkam, auf der ich mein Leben an Jesus festgemacht hatte und mit dem Bibellesen begann. Dort gab es einen Bruder, der später selbst Pfarrer wurde. Er spottete und hänselte mich, und das hat mich sehr getroffen und verletzt.
Wir sind in solchen Situationen sehr sensibel. Dennoch sollten wir wissen, dass das völlig normal ist. Wenn man in eine neue Schulklasse kommt, ist das so. Unsere jungen Leute, besonders die Christen, müssen wissen, dass es ein Leidensweg ist. Wenn sie zum Bund gehen und Wehrdienst leisten, werden sie oft gehänselt, sobald die anderen merken, dass sie Christen sind.
Die älteren Väter haben den jungen Soldaten oft den Rat gegeben, beim Einräumen ihres Spinds die Bibel absichtlich auf den Boden fallen zu lassen. So merken die anderen gleich, dass man Christ ist. Das macht die Situation einfacher. Wenn man einige Tage im Unklaren bleibt, ist es schwieriger. So sind die Fronten wenigstens klar.
Bei schmutzigen Witzen weiß man oft nicht, ob man mitlachen soll oder nicht. Deshalb ist es besser, von Anfang an klarzumachen, dass man mit Jesus geht. Dann sind die Fronten klar: Man wird gehasst um Jesu willen.
Das müssen die jungen Christen wissen, besonders wenn sie evangelistische Aktionen planen oder Zeugnis von Jesus geben wollen. Ich habe gestern auch erzählt, dass ich selbst keine Freude daran hatte, auf die Straße zu gehen. Von Freude oder Freimut war nichts zu spüren.
Die Straßenmission und Evangelisation sind mir immer schwergefallen. Wir haben eine ganz natürliche Scheu, Jesus zu bekennen, weil der Spott dort beginnt und uns trifft.
Widerstand auch innerhalb der Gemeinde und die Herausforderung des Zeugnisgebens
Kapitel 2 erzählt nochmals die Pfingstgeschichte. In Vers 13 heißt es: Andere aber spotteten und sagten: „Sie sind voll süßem Wein.“ Das geschah sogar am Pfingsttag, und es war die alttestamentliche Gemeinde Gottes. Diese Gemeinde hatte es nicht verstanden. Innerhalb der Gemeinde gab es Spott, weil die Apostel ein klares Zeugnis von Jesus gaben.
Das geht tief hinein in unsere Gemeinden heute, in unsere christlichen Gemeinden. Dort werden oft andere Motive unterstellt. Man sagt zum Beispiel, das seien eben die Fundamentalisten oder sie hätten einen Tick oder Ähnliches. Die Menschen wissen, dass man sich darauf nicht einlassen darf, weil das Zeugnis von Jesus immer mit Leiden verbunden ist.
In Kapitel 4, Vers 2, steht, dass die Hohenpriester und die Sadduzäer „verdrossen“ waren, weil die Apostel das Volk lehrten und verkündigten, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Ich habe das manchmal schmerzlich erlebt. Dann haben Leute gesagt, sie seien in ihrer Gemeinde nicht mehr beliebt oder man wolle sie aus der Kinderkirche raushaben.
Sicherlich ist manchmal auch unsere eigene Ungeschicklichkeit schuld daran. Wir dürfen uns immer kritisch fragen, ob wir vielleicht selbst etwas Dummes beigetragen haben, das diese Reaktion bewirkt hat. Doch es ist immer auch ein Stück weit das Jesuszeugnis, das bis hinein in die christliche Gemeinde Widerspruch und Feindschaft hervorruft. Dies ist der Grund für den Widerstand.
Der Grund des Widerspruchs und die Kraft des Zeugnisses im Namen Jesu
Nun hat Jesus davon gesprochen, dass wir um seines Namens willen leiden müssen. Das ist interessant, denn das habe ich gestern gar nicht mehr ausgelegt. Der Widerspruch kam besonders dort auf, wo sie im Namen von Jesus gepredigt haben.
Das ist ein kleiner, aber wichtiger Unterschied: Sie haben nicht bloß von dem Namen Jesus gepredigt, sondern im Namen Jesus. Das heißt, sie haben im Auftrag von Jesus vollmächtig Menschen Dinge zugesprochen – Trost, Mut – und mit ihnen im Namen von Jesus gebetet.
Dieser Machterweis von Jesus in unseren Tagen hat den Widerspruch erregt. Wenn wir Jesus Boden sind, dann sind wir Zeugen. Das griechische Wort für Zeuge heißt Martyur, und es ist bereits das Wort für Martyrium.
Wir können nur dann wirklich Zeugnis ablegen, wenn wir bereit sind, um Jesu Willen den Widerspruch und die Feindschaft zu ertragen.
Beispiel aus dem Leben: Peter Schneider und die Entscheidung für Jesus
Sie kennen vielleicht noch Peter Schneider, den Übersetzer bei den Billy Graham Evangelisationen. Er war ein begabter Mann, auch im Übersetzen der Botschaft. In einem Büchlein erzählte er, wie er als Kaufmann in den USA war und dort an einer Evangelisation in einem CVJM teilgenommen hat.
Die Botschaft war sehr gut. Peter Schneider war zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden, Jesus nachzufolgen. Er war, wie viele aus Deutschland, sozusagen ein „Feld-, Wald- und Wiesenchrist“. Am Ende der Evangelisation fragte ihn sein Nebensitzer: „Wie stehen Sie zu dieser Botschaft?“ In Amerika ist es üblich, jemanden direkt zu fragen. In Deutschland hingegen sind wir oft sehr empfindlich und möchten solche Fragen gar nicht hören.
Peter Schneider reagierte allergisch und wehrte sich. Er sagte: „Nein, ich will wissen, haben Sie Jesus schon in Ihr Leben aufgenommen?“ Daraufhin wurde Peter Schneider pampig und erwiderte: „Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Kram, Sie haben kein Recht, in mein Leben hineinzureden!“
Der Mann, der die Frage gestellt hatte, bekam eine rote Birne, stand auf und lief peinlich berührt davon. Er merkte, dass er einen Menschen verletzt hatte, denn Amerikaner sind in solchen Situationen oft viel direkter und zuversichtlicher.
Peter Schneider berichtete, dass diese Frage seines Nebensitzers, obwohl er so ärgerlich darauf reagiert hatte, ihm solche Unruhe bereitete, dass er an diesem Abend Jesus als seinen Heiland und Erlöser annahm.
Er suchte den Mann danach, konnte ihn aber nie wiederfinden. Bis heute hat er ihn nicht mehr gefunden. Gerne hätte er ihm gesagt: „Du brauchst keine rote Birne zu haben. Du hast mit einer Frage das Entscheidende in meinem Leben angestoßen.“
Peter Schneider sagte: „Ich habe ihn nie mehr gefunden. Ich hätte ihm gern gesagt, du hast richtig gehandelt.“ Diese Geschichte soll uns ermutigen, denn manchmal reagieren Menschen erschrocken, wenn man ihnen eine solche Frage stellt.
Jesus sendet seine Jünger in eine feindliche Welt
Und das Martyrium von Jesus ist einfach mit enthalten, weil wir für Jesus Zeugnis geben sollen. Jesus hat in Matthäus 10 ein anderes Bild verwendet: „Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.“
Wissen Sie, wenn man Schafe in den Käfig mit Löwen oder Wölfen in der Wilhelma oder im Zoo steckt, dauert es keine Minute, bis die Schafe zerrissen sind. Die Wölfe reißen sofort zu. Dass Jesus also sagt, wir seien dazu da, um den Wölfen als Vesper vorgeführt zu werden, ist unglaublich. Geht Jesus wirklich so mit seinen Jüngern um?
Ich kann nur einen Trost geben: Auf andere Weise kann man Wölfe nicht besänftigen, als indem man ihnen Schafe vorlegt. Das zeigt die Natur der reißenden Wölfe. Es gibt viele solcher Wölfe in der Welt, und das regt am meisten zum Nachdenken an, wenn sie wehrlosen Schafen gegenüberstehen. Irgendwo trifft das ihr Gewissen.
So war es auch bei Saulus, als er die Hinrichtung von Stephanus begleitete. Der wehrlose Zeugendienst, ohne sich zu wehren, ist ganz entscheidend wichtig. Es ist wichtig, einmal zu erkennen: Unser Zeugendienst ist immer ein Martyriumsweg, begleitet von Widerspruch und Feindschaft. Wir erfahren dabei viel Druck und Einschüchterung.
Beispiele aus der Bibel und die Bedeutung von Gemeinschaft im Zeugnis
In der Bibel finden wir Beispiele von solchen Zeugen. Wir denken an Daniel, der ganz allein stand, als alle anderen vor dem Bild niederfielen. Er blieb standhaft, und Gott segnete ihn ganz besonders und stellte ihn heraus. Daniel sagte klar: „Wir werden nicht mit euch mitmachen, nein, werden wir nicht!“
Das Bild eines Jesuszeugen, fest und treu wie Daniel, war auch ein schönes Lied, das wir gern gesungen haben. Es ging um den Bekennermut, den wir brauchen, um die Not auszusprechen.
Jetzt war es so, dass Petrus und Johannes bedroht wurden, weil sie von Jesus Zeugnis ablegten. Das ist eine Gefahr. Es ist gut, dass sie zu zweit waren. Ich hoffe, dass Sie immer alle Ihre Aktionen zu zweit durchführen. Das ist eine große Stärkung. Jesus hat niemanden allein losgeschickt. Es ist gut, wenn man einen Zweiten hat, der mit einem geht, gerade in schwierigen Augenblicken. Zwei können sich gegenseitig stärken.
Außerdem steht da, dass sie zu den Ihren kamen. Es ist gut, wenn uns eine Gemeinde sendet und begleitet. Das machen wir bei den Missionaren so und sagen, dass es ganz wichtig ist, Missionare zu haben, die von einer Gemeinde getragen werden. Diese Gemeinde unterstützt den Missionar, betet für ihn und ist auch bei evangelistischen Diensten dabei.
Wo ist die Gemeinde, die uns trägt? Gerade wenn es ganz schwierig wird, wenn Feindschaft entsteht, braucht man Unterstützung, Beistand und Schutz. Haben Sie diese Gemeinschaft? Das braucht man. Einen Ort, an den man zurückkommen kann und wo man berichten kann, wie schwierig alles ist.
Ich habe den Missionaren immer wieder gesagt: Ihr braucht uns gar keine Erfolgsberichte zu schicken. Manche Missionare meinen, sie müssten tolle Geschichten erfinden. Nein, ihr dürft uns auch von den Schwierigkeiten erzählen, von den verschlossenen Türen. Das muss die Heimatgemeinde wissen, damit wir beten können.
Es ist ein Kampf auf Leben und Tod, wenn man von Jesus gesandt ist. Wie gut ist es, eine lebendige Gemeinde zu haben, die diesen Dienst mitträgt. Einzelgänger, Solisten haben keinen Wert. Bruderschaft ist nötig.
Die Kraft des Gebets inmitten von Widerstand
Und was macht die Gemeinde? Sie betet. Dabei ist wichtig, wie sie betet. Sie haben ja vor Augen dieses Jerusalem, wo alles gegen Jesus ist. Dort wurde Jesus gerade gekreuzigt, und jetzt toben die Mächtigen von Jerusalem. Der Name Jesus darf nicht mehr verkündet werden. Jeder hat schlotternde Knie.
Jetzt beten sie. Und wie sie beten: „Herr, du bist doch der Chef über diese Welt. Selbst die Kräfte der Hölle können dich nicht überwältigen. Du bist doch größer als alle Widerstände. Du hast doch die Welt geschaffen. Was sind diese Figuren, die gegen dich drohen? Die können ja gar nichts tun.“
Dieses Gebet ist so wunderbar. Der Lobpreis hat ja einen Sinn, wenn ich mir das zunächst bewusst mache: Gott ist viel größer als alles, was uns bedrohen mag. Die Feinde sind stark, aber Gott ist doch noch viel stärker. Machen Sie sich doch bewusst, wenn Sie diesen Widerspruch ertragen müssen: Die können mir doch gar nichts tun.
„Herr, du hast Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin gemacht ist. Warum toben die Heiden vergeblich, und die Völker nehmen sich vor, was umsonst ist? Die Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich wider den Herrn und seinen Gesalbten.“ Diese können ja gar nichts machen, was nicht Gott zulässt. Schon dieses Gebet ist so mächtig.
Viele von Ihnen haben die Zeit ja noch bewusst erlebt, als wir sehr viel auch das Leiden der Christen hinter dem Eisernen Vorhang begleitet haben. Und als wir diese Berichte gehört haben – ich habe ja gestern Abend schon daraus erzählt –, diese Listen der Inhaftierten gelesen haben, die Geschichte von Georgi Wiens und so weiter, wie sie alle da in Haft kamen um ihres Jesuszeugnisses willen.
Da war uns wichtig, nicht wegzulaufen. Ich habe mich immer auch dagegen gewehrt, dass man Demonstrationen macht oder an die Politiker schreibt oder so etwas. Das ist nicht der Sinn der Christen, sondern dass wir uns als Gemeinde bewusst machen: Das hat Gott ganz genau deshalb zugelassen, damit seine Gemeinde gestärkt wird.
Wenn man heute zurückdenkt: In Russland sagen viele, die Zeiten der Verfolgung waren geistlich viel wertvollere Zeiten als heute, wo wir alle vom Materialismus versucht sind. Das sind Zeiten, in denen die Gemeinde wächst, und umso mehr haben sie von Jesus Zeugnis gegeben gegen allen Widerstand.
„Du, Herr im Himmel, du hast das in deiner Hand. Wir brauchen doch die Feinde nicht fürchten, auch was geschehen kann. Wir haben einen souveränen Herrn Jesus, der über allem steht. Die Feinde können doch Jesus nicht vom Thron stürzen, sie können nicht mal seinen Thron zum Wackeln bringen. Lass sie toben, lass sie reden. Die ganze Gottlosigkeit der Welt macht doch nichts.“
Und sie müssen sich auch, bevor sie ein Zeugnis geben, klar machen: „Ich komme jetzt im Namen des Herrn Jesus.“ Was soll ich mich denn ärgern? Wir sollten uns auch nicht in leidenschaftliche Worte hineinreißen lassen oder beleidigt reagieren, sondern in Güte und Liebe dastehen.
Ich verstehe es ja, dass einer so reagiert. Ich habe ja früher auch so reagiert. Jeder von uns hatte seine Perioden, wo er sich gegen das Evangelium aufgebäumt hat. Nein, wir wollen uns daran erinnern: Er ist der Herr über alles, was auch geschehen kann.
Die Allianz der Gegner Jesu und die Vorherbestimmung Gottes
Und dann kommt im Vers 27, wie das Gebet weitergeht: Sie haben sich versammelt, um Jesus vom Thron zu stürzen – Herodes und Pontius Pilatus. Das ist eine interessante Allianz und Koalition, sogar die Heiden mit den Stämmen Israels. Dazwischen war sonst immer eine Kluft, aber hierin sind sie alle eins: im Nein zum Jesuszeugnis.
Ich kann keine Prozentzahlen für unser Volk aufstellen, aber wir müssen wissen, dass eine überwältigende Mehrheit der Namenschristen und der Atheisten darin übereinstimmt: Wir wollen diesen Jesus der Bibel nicht, den Herrn wollen wir nicht. Das ist eine ganz kleine Minderheit.
Ich halte auch nicht viel davon, dass man immer wieder meint, durch Unterschriftsaktionen in dieser gottlosen Welt viel erreichen zu können. Das Einzige, was wirkt, ist das Ausrufen des Namens Jesus. Das ist es: sein Evangelium verkünden. Das dringt durch allen Widerstand hindurch.
Und dann sagen sie: „Alles, was geschieht, hat doch deine Hand und dein Ratschluss vorher bestimmt.“ Bei dem Thema der Vorherbestimmung gibt es ganz verrückte Meinungen. Oft wird das auch in Hauskreisen bis zum Überdruss diskutiert.
Also: Ihr Leben ist nicht vorherbestimmt. Ob Sie heute Morgen mit Müsli beginnen oder mit einem Wurstbrötchen – das ist Ihre freie Entscheidung. Sie haben in Ihrem Leben unheimlich viel freie Entscheidung. Sie können sogar entscheiden und sagen: Ich bleibe länger im Bett liegen und schlafe aus. Sie sind ein freier Mensch, und es ist nicht wahr, dass Ihr ganzes Leben vorherbestimmt sei.
Eine dumme Frage ist: Ob Gott auch das Böse vorherbestimmt hat? Nein, Sie sind ein freier Mensch und können unheimlich viel tun.
Aber was wichtig ist: Gott hat gewisse Dinge in Ihrem Leben vorherbestimmt. Das, was wir rühmend bekennen, dass er uns gesucht hat und uns gewollt hat. Wir verstehen das gar nicht. Warum hat er uns so viel Liebe zugewandt?
Und dann hat Gott vorherbestimmt, dass seine Gemeinde durch viel Anfechtung und Widerstand reifen muss und dass alle Missionen und Evangelisation nur durch den Widerspruch hindurchgehen können.
Es täuscht heute, wenn wir immer meinen, das seien so rosa Zeiten. Das hat es noch nie gegeben. Es hat nie rosa Zeiten gegeben, in denen man das Jesus-Evangelium frei sagen konnte. Das Jesus-Evangelium, das von der Sünde spricht, vom Verlorengehen, von der Vergebung der Schuld, allein in Jesus – kein anderes Heil. Das trifft auf Widerstand von Theologen, von Atheisten, von Namenschristen. Überall ist Widerstand da. Das hat Gott so vorherbestimmt.
Er hat seine Boten hineingesandt in diesen Widerspruch. Der Apostel Paulus hatte selbst in seinem Leben dauernd die Wundmale des gekreuzigten Jesus zu tragen. Er hat Schläge erlitten. Warum eigentlich? Gott hätte ihn doch bewahren können. Gott wollte nicht, dass er davor bewahrt bleibt. Gerade durch das Leiden hat er Jesus umso mehr bezeugt.
Darum müssen Sie wissen, dass in der Hölle großer Alarm ist, wenn wir von Jesus reden. Dann geht der Widerstand erst richtig los. Ob Sie die Aktion neu anfangen in Ihrer Gemeinde oder ob Sie sagen: Wir machen eine Pro-Christ-Veranstaltung, wir machen eine Bibelwoche und laden dazu Leute ein – Sie merken es im eigenen Familienkreis, wie die Spannung losgeht.
Aber das macht Sie auch duldsam. Es macht Sie nicht so erregt, wenn der Widerstand kommt. Das muss ja sein.
Zeugnisse von Verfolgung und Erweckung in Indonesien
Ich lasse Ihnen diesen Widerstand zukommen. Gestern Abend kam Doktor Übel zu mir und sagte, dass man dies auch erzählen müsse, wenn man von den Terroristen spricht, die den Christen in Indonesien so viel Leid zufügen. Auf Borneo betreibt heute ein ehemaliger dieser Laskar-Dschihad-Terroristen eine Bibelschule.
Ich habe ihm dann erzählt, dass es noch viel wunderbarer ist, wie es auf Ambon aussieht. Ambon ist eine große Insel im Nordosten Indonesiens, auf der früher 90 Prozent Christen lebten. Diese wurden fast alle vertrieben. Professor Jan Lanere, der im letzten Jahr hier war und Vorträge gehalten hat, berichtete, dass seine Universität mit zehntausend Studenten in Ambon abgebrannt wurde.
Er erzählte uns, wie plötzlich Freiluft-Evangelisationen auf Ambon stattfinden. Er fragte sich: Wer sind diese Evangelisten? Wo kommen sie her? Als er nachforschte, erzählten die Menschen, dass sie früher Teil dieser terroristischen Gruppen waren. Ihnen sei Jesus begegnet, als sie eine Kirche niederbrannten. Sie hatten eine ganz merkwürdige Erscheinung erlebt und fanden dann zum Neuen Testament. Heute verkünden sie das Evangelium von Jesus.
Man könnte diese Geschichten noch lange fortsetzen und zeigen, wie stark unser Herr heute in diesem grausamen Geschehen wirkt. Indonesien erlebt das stärkste Wachstum der christlichen Gemeinde in irgendeinem muslimischen Land. Als die Holländer das Land verließen, betrug der Anteil der Christen 4,5 Prozent. Heute geht man davon aus, dass der Anteil der evangelischen Christen zwischen 15 und 20 Prozent liegt – und das in einem muslimischen Land. Es sind alles konvertierte Muslime.
Dort, wo in den letzten zwei Jahren tausend Kirchen abgebrannt sind, wissen wir, dass der Widerstand besonders groß ist und der Teufel sehr wütet. Doch gerade dort ist Jesus ganz nah dran.
Die Bedeutung des Gewissens und der Gleichgültigkeit im Widerstand
Warum hat der Saule so geschnaubt? Weil die Harpune in seinem Gewissen saß. Er schnaubte mit drohenden Morden, da war etwas aufgerissen.
Die Gleichgültigkeit ist gefährlich, aber der Widerstand soll sie niemals erschrecken. „Lasst euch nicht befremden“, heißt es im ersten Petrusbrief vom Widerstand und von der Hitze der Verfolgung. Das ist ein Zeichen dafür, dass Gott noch etwas Großes vorhat.
Auch die Zeiten der Bedrängnis in China und in Russland waren jene Zeiten, die die Erweckung anschließend vorbereitet haben. Denn nur aus dem Blut der Märtyrer kann die Gemeinde Jesu gebaut werden.
Also sollen wir mutig sein und auf Jesus blicken.
Das Gebet um Freimut und die Ermutigung junger Christen
Und jetzt schauen wir uns das Gebet noch einmal an. In Vers 29 bitten wir: Gib uns den Freimut, die Courage, damit wir diesen Thron überwinden können. Wir sind doch alle Angsthasen.
Beten Sie: Herr, nimm mir die Angst weg, mach mich stark, damit ich nicht den Mund halte, sondern unerschrocken von dir spreche.
Ich habe es so gern gehört von den Schülern, wenn sie selbst Schülergottesdienste organisiert hatten. Ich denke noch an ein Mädchen bei uns im Katharinengymnasium, dem Katharinenstift in Stuttgart. Sie war so begeistert und sagte: „Ach, wir dürfen Schülergottesdienste halten, dann muss ich ganz früh in die Schule und so viele Stühle stellen.“
Sie sagte: „Komm, ich weiß doch, wie es heute in den Schulen zugeht.“ Heute wissen wir, dass dort später sogar Drogen gehandelt wurden, natürlich auch schon damals. Und jetzt wollen junge Schüler von Jesus eine Andacht machen. Da sollte man froh sein, wenn drei oder vier kommen.
Und wie war es? Die Schüler haben nicht gereicht. Es waren unzählige da. Wenn Jesus auch den jungen Leuten schon die Ermutigung schenkt, trotz allem Widerspruch, den sie in ihren Schulen aushalten müssen.
So erleben wir es überall, wo wir durch das Gebet Mut gewinnen. Herr, steh an deinem Thron und gib deinen Knechten mit allem Freimut zu reden, dein Wort!
Die Bedeutung des Knechts und die Kraft von Heilungen und Wundern
Das Wort Knecht liebe ich, auch wenn es in unserer Sprache nicht mehr gebräuchlich ist. Beim Arbeitsamt werden keine Knechte mehr vermittelt, es gibt sie heute nicht mehr. Wir sprechen stattdessen von Arbeitnehmern mit allen Rechten. Doch bei Jesus gibt es diesen Begriff noch. Jesus selbst wird in diesem Abschnitt bereits als Knecht bezeichnet, zum Beispiel in Vers 27. Der Knecht Jesus – das kann man sich auch einmal genauer ansehen.
Ich denke dabei an Knecht Ruprecht. Er kann ja nichts dafür, was man Blödes über ihn denkt. Das Wort Knecht ist ein biblischer Begriff, der den Knecht Gottes beschreibt. In Jesaja 53 heißt es, dass der Knecht Gottes die Sünde der Welt trägt. Das ist genau der, der nur noch Jesus gehorsam lebt. „Herr, ich will dein Knecht sein“ – das ist ein Ehrentitel. Ganz wunderbar!
Wenn man das Wort Knecht mit der Konkurrenz in der ganzen Bibel vergleicht, sieht man: „Herr, gib du mir, ich will dein Knecht sein“ – diesen Freimut, ohne Scheu von dir zu reden und dich zu bezeugen, allem Widerspruch zum Trotz! Und dann strecke deine Hand aus, damit Heilungen, Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.
Also doch Heilung und Wunder, natürlich! Aber das Wunderbare ist, dass die Ungläubigen davon am meisten beschenkt werden. Sie haben ja die Bibel nicht. Wir aber haben die Bibel, und sie ist das klarste Zeugnis.
In Pakistan, unter den Muslimen, ist es mindestens die Hälfte aller, die zum Glauben an Jesus kommen, die durch eine Traumvision zum Glauben finden. Doch die Träume spielen später keine Rolle mehr, denn dann haben sie ja die Bibel. Am Anfang redet Gott auf wunderbare Weise durch Zeichen und Wunder und zieht die Menschen, die das Evangelium noch gar nicht hören können, zu sich.
Wenn man von den Missionaren hört, was da alles geschieht, sieht man, dass Gott diese Mittel benutzt, um die Menschen zu Christus zu führen. Dann haben sie sein Wort und sind an der Fülle der Erkenntnis.
Gott tut das auch im Angesicht von Widerspruch. So war es auch bei den Terroristen auf den Molukkeninseln. Sie erzählten, was ihnen widerfahren ist, als sie Kirchen anzündeten und dabei Christus begegneten. Das dürfen sie wissen. Das geschieht auch heute mitten in der Verfolgung.
Dann gießt Gott die Fülle seines Geistes über diese Versammlung aus. Sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt. Es steht nicht da, dass sie mit neuen Zungen oder unverständlichen Lauten redeten, sondern dass sie das Wort Gottes verkündeten. Das bleibt immer das Größte: das Evangelium in verständlichen Worten weiterzusagen.
So steht es in der Apostelgeschichte, und dabei bleiben wir. Das ist der Mittelpunkt und der Auftrag, den wir haben.
Die Geschichte des Martyriums in der Mission
Die Geschichte der Mission, aus der später die Gemeinde Jesu mächtig gewachsen ist, war immer eine Geschichte des Martyriums.
Auf Madagaskar, in der Hauptstadt Antananarivo, gibt es oberhalb der Stadt einen Felsen. Dort hat einst die Kaiserin von Madagaskar, einem riesigen Land, dessen Länge man sich etwa von hier bis Athen vorstellen kann, die ersten Christen am Seil hängen lassen. Über dem Abgrund stand ein Mann mit dem Schwert, und die Christen baumelten daran. Den Felsen sieht man heute noch über der Stadt. Über ihm wurde eine Kirche gebaut.
Man fragte die Verurteilten: „Willst du absagen?“ Und alle 22 riefen: „Nein!“ Daraufhin wurde das Seil abgeschnitten, und sie fielen in die Tiefe. Dieser Samen war die Kraft der Verkündigung des Evangeliums.
Auch in unserem eigenen Land wissen wir das. Ich habe mir aus der Bücherei das Buch von Paul Schneider geholt, das dicke Buch über Paul Schneider. Er war im KZ, in der Bunkerzelle von Buchenwald im Dritten Reich, und rief auf dem Appellplatz: „Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!“ Dieses Wort, von dem man weiß, dass es wahr ist und auf das man bauen kann, wurde von Menschen einst mit dem Tod besiegelt. Es ist wahrhaftig und wahr, gerade in unserer verwaschenen Zeit, in der vieles relativiert wird. Deshalb ist es so wichtig, dass wir es wieder eindeutig und klar bekennen.
Uganda, das große Land, in dem heute die Christenheit stark verbreitet ist, zählt etwa 80 Prozent Christen. Übrigens ist es auch das Land, in dem die Aids-Not am besten zurückgedrängt wurde. Die Aids-Krise in Uganda wurde durch Christen bekämpft, die sagten: Es hilft nur Keuschheit in der Ehe, Treue in der Ehe und vor der Ehe kein Geschlechtsverkehr. Die Infektionsrate sank innerhalb weniger Jahre um über 25 Prozent. Das hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlicht.
Die WHO sagt allerdings, dass dieses Modell nicht auf andere Länder übertragbar ist. Es braucht eine starke weltanschauliche Bindung. So sagt die WHO: Nur Menschen, die vor Gott verantwortlich leben, können das umsetzen.
Wie war das damals? Es begann unter den Pagagen des ugandischen Königshauses, die zu homosexuellen Praktiken gezwungen wurden. Eines Tages sagten einige von ihnen: „Wir können nicht mehr mitmachen.“ Daraufhin verbrannte der König sie auf dem Scheiterhaufen.
Das ist ein Vermächtnis für die Christen in Uganda: Wir wollen Jesus treu dienen, so wie diese ersten jungen Pastoren am Königshof, die keinen Kompromiss duldeten.
So kann man es in jedem Land wieder zeigen, wie Missionare ihr Leben gelassen haben. Die ersten Missionare in Sumatra waren zwei Amerikaner, die unter den Speeren der Angreifer starben. Später wirkte dort Nommensen so wunderbar.
Das Martyrium ist nötig, und es soll uns daran erinnern, dass es ein Opfer meiner gesamten Hingabe fordert. Wir wollen nur treu sein.
Herr, mach uns auch so freimütig, so kühn und so unerschrocken, dein Wort zu verkünden. Lass uns auch in unserer verwaschenen Zeit klare Zeugen von Jesus sein, erfüllt von seinem Heiligen Geist.
Schlussgebet und Lobpreis
Wir wollen beten.
Lieber Herr, danke, dass du selbst das Martyrium begonnen hast durch deinen Opfertod. Du hast dich verspotten und verlachen lassen. Und doch wollen wir uns immer wieder dieser Welt anbiedern. Wir meinen, wir könnten das ohne Opfer tun.
Dabei gibst du uns die größte Ehre, wenn wir von den Menschen ausgestoßen werden. Sie können uns ja unsere Ehre nicht rauben. Ganz herzlichen Dank, lieber Herr, dass du uns stark und mutig machst, auch zum Zeugnis.
Wir bitten dich, dass du deine Gemeinde wieder wachsen lässt und auch uns wachsen lässt. So können wir dir trotz allem Widerspruch mutig bekennen, wie die ersten Zeugen.
Wir denken jetzt ganz besonders an Menschen in unserer Nähe. Gib uns auch Geduld und Liebe, damit wir nicht drängerisch oder fanatisch wirken. Vielmehr wollen wir in großer Ruhe und Gelassenheit bezeugen, wie dein Heiliger Geist durch dieses Zeugnis wirkt. Amen!
Nun singen wir noch „Reich des Herrn“, Lied Nr. 572. Ich habe gemerkt, dass es nicht alle kennen. Es ist ein Lied, das schon immer im Gesangbuch stand.
Das Reich Gottes bricht in Klarheit und Herrlichkeit hervor, mitten im Todesschatten, im Widerspruch und in der Feindschaft. Es dringt hinein in alle Finsternis: das Reich des Herrn, Lied Nr. 572, alle fünf Verse.
Reicht es Herrn, reicht es Herrn,
brich hervor in vollem Tag
Deiner Strahlenmacht der Helle,
was dem Todesschatten lag.
Volk und Zweifels Nebelfelle,
sende Licht und Wärme nach und fern,
reicht es Herrn, reicht es Herrn!
Kommt herbei, kommt herbei,
hohe Zeiten säumen nicht,
dass der Herr sich offenbare,
als der Frühkoch aufsteht.
Kommt, dass alle Welt erfahre,
wie die Menschenherde
ihr großer Herd weiden wird,
weiden wird.
