Thema heute Abend ist „Hände hoch“. Gott ist ganz anders als wir Menschen. Wenn Menschen zu dir sagen „Hände hoch“, dann wollen sie dich wahrscheinlich ausrauben. Wenn Gott sagt „Hände hoch“, dann will er dich beschenken. Ist das ein Unterschied? Etwas weggenommen zu bekommen und irgendwie damit ausgebeutet zu werden oder beschenkt zu werden?
Gott sagt „Hände hoch“. Hände heben ist eine biblische Gebetshaltung. Wir brauchen unsere Hände ständig – wenn wir gestikulieren, wenn wir uns unterhalten, auch bei so einer Predigt. Jedenfalls lehre ich das immer: Wenn du predigst, hast du einen Körper, dann benutze ihn auch. Setze auch deine Hände ein. Man kann so viel mit Händen ausdrücken.
Man kann Resignation zum Ausdruck bringen, indem man sich leer und bloß hinstellt. Man kann drohen mit einer Hand. Aber man kann auch sehr freundliche Gesten machen, indem man jemandem etwas anbietet und dabei eine entsprechende Handbewegung macht.
Mit unseren Händen können wir auch Hingabe und Abhängigkeit gegenüber dem Schöpfer, Gott, zum Ausdruck bringen. Unsere Hände zeigen Gott, wenn wir sie zum Gebet erheben: Wir brauchen dich. Wenn ein Kind seinem Vater die Hände entgegenstreckt, sagt das Kind damit: „Ich will zu dir. Vater, ich liebe dich, ich brauche dich auch.“
Ich bin überzeugt, dass Gott sich darüber freut, wenn wir ihm auch durch unsere Körpersprache zeigen: „Ich brauche dich, ich will zu dir, ich liebe dich, Vater.“ Wir Deutschen sind manchmal ein bisschen verklemmt, das muss man einfach sagen. Wenn ich in einem eritreischen Gottesdienst bin, wird viel mehr mit Körper und Leib und Seele dabei sein gezeigt. Da merkt man, sie sind wirklich begeistert.
Deutsche sind auch begeistert, aber sehr verhalten. Sie zeigen es einfach nicht so. Na gut, man sollte es auch nicht erzwingen. Es wäre komisch, wenn man es irgendwie spielt. Aber noch einmal: Es ist eine biblische Gebetshaltung, dass heilige Männer ihre Hände erheben. Eine ganze Reihe von Psalmen spricht davon, ebenso das erste Buch der Könige. Auch im Neuen Testament, im 1. Timotheusbrief, Kapitel 2, gibt es eine Aufforderung, dass wir es tun sollen – die Männer zumindest –, ihre Hände zu erheben und damit diese Haltung vor Gott einzunehmen.
Gott freut sich über Kinder, die auf diese Weise etwas von ihm erwarten. Ohne dass ich euch jetzt in irgendeine charismatische Ecke stellen will: Erhobene Hände sind ein Ausdruck von Lobpreis. Wenn du das hier nicht machen willst – und das muss kein gruppendynamischer Prozess sein, in den du dich hineingibst –, dann versuch es einfach mal zu Hause.
Das hilft uns, glaube ich, auch ganz einfach, nicht ein Gebet mal schnell abzuspulen, sondern ganz bewusst vor Gott zu kommen und einfach mal erwartungsvoll auf diese Weise zu Gott zu reden.
Haltet eure Schläuche und eure Krüge bereit, sagt Mose. Gleich wird es geschehen. Kaum hat er das ausgesprochen und mit seinem Stab den Felsen berührt, kann er gerade noch so zur Seite springen. Da schießt das Wasser aus diesem Felsen heraus.
Das Wasser muss mit Behältern eingefangen werden. So erheben Beter ihre Hände wie leere Schalen, die gefüllt werden wollen. So stehen wir vor Gott erwartungsvoll.
Wir lesen jetzt in 2. Mose, Kapitel 17. Wir sind im Buch Exodus. Der große Auszug liegt hinter dem Volk, und die ersten Abenteuer in der Wüste haben sie bereits bewältigt. Jetzt sind wir in Kapitel 17. Ich lese den zweiten Teil des ersten Verses, in dem das Problem geschildert wird:
Einmal mehr war kein Wasser zum Trinken für das Volk da. Getränke muss man ständig einkaufen, wenn sie aufgebraucht sind. Im sechzehnten Kapitel hatten sie dasselbe Problem schon einmal. Damals hatten sie kein Wasser, doch Gott tat ein Wunder. Jetzt wieder: Da war kein Wasser da.
Wir lesen weiter ab Vers 5:
Und der Herr antwortete Mose: "Geh aus dem Volk voran, nimm einige der Ältesten Israels mit dir, auch deinen Stab, mit dem du auf den Nil geschlagen hast. Nimm ihn in deine Hand und geh hin. Siehe, ich will dort vor dich auf den Felsen am Horeb treten. Dann sollst du auf den Felsen schlagen, und es wird Wasser aus ihm hervorströmen, sodass das Volk zu trinken hat." Mose tat es so vor den Augen der Ältesten Israels.
Einmal mehr spielt in dieser Begebenheit – und auch in der folgenden, denn es sind zwei Geschichten, die im siebzehnten Kapitel geschildert werden – der Stab von Mose eine besondere Rolle. Es ist ein Holzstab, ein Hirtenstab, ein einfaches Werkzeug.
Was macht man mit einem Stab? Wenn ich jetzt einen Stab hätte, könnte ich die Leute in der ersten Reihe ein bisschen ärgern, oder? Mit einem Stab könnte ich die Band dirigieren. Ein Stab kann also einiges bewirken.
Ich war am Wochenende bis heute Mittag auf einer Freizeit in Holzhausen mit den Leuten von der Kelvy Chapel. Die Frau des Jugendleiters, des Jugendpastors, wollte gestern am Lagerfeuer Stockbrot machen. Sie nahm einen Kö von der Billardplatte und benutzte ihn für ihr Stockbrot. Man kann mit so einem Stab also auch etwas anderes machen – man kann ihn auch missbrauchen. Ein Missbrauchsskandal in der Kelvy Chapel!
Jedenfalls hat der Stab in der Hand von Mose Erstaunliches vollbracht. Vor dem Pharao verwandelte er sich in eine Schlange. An den meisten der zehn Plagen war dieser Stab beteiligt. Und er spaltete auch das Schilfmeer.
Dieses gewaltige Wunder, der große Exodus: Mose nimmt diesen Stab, und das Wasser weicht zurück. Millionen Menschen können auf die andere Seite gelangen. Das war ein Riesenereignis, das die Israeliten nie wieder vergessen haben.
Es scheint darauf anzukommen, wer diesen Stab, wer gerade diesen besonderen Stab in Händen hält.
Mal ein Beispiel: Wenn ich so einen Basketball in Händen habe, hat er einen Wert von 29,90 Euro. Das ist von Nike schon ein bisschen was Besseres.
Wenn aber Dirk Nowitzki diesen Basketball in Händen hält, hat er gleich einen Wert von dreißig Millionen Euro. Es kommt also darauf an, wer so einen Ball in Händen hält.
Oder eine Steinschleuder: Wenn ich sie in Händen halte, kann ich höchstens die Nachbarskatze ein bisschen aufscheuchen. Aber eine Steinschleuder in den Händen des jungen David nimmt jeden Goliath aus. Das ist ein großer Unterschied.
Es scheint darauf anzukommen, wer so eine Steinschleuder in Händen hält.
Fünf Brote und zwei Fische in meinen Händen – ich könnte euch wahrscheinlich einen Fischburger daraus machen. Aber fünf Brote und zwei Fische in den Händen von Jesus, und es werden fünftausend Mäuler gestopft und satt.
Es scheint darauf anzukommen, wer so etwas in Händen hält.
Wenn wir noch einmal zurückblicken ins vierte Kapitel, spricht Gott eine Aufforderung aus und fragt Mose: „Was hast du da in deiner Hand?“ (4,2). Es ist wichtig, die Zusammenhänge zu sehen. Ich freue mich, wenn Leute hier in ihrer Bibel blättern, falls sie eine dabei haben. Übrigens liegen draußen immer noch einige Bibeln herum. Ich frage mich, warum die alle dort liegen bleiben, während viele hier ohne Bibel sitzen.
Wir wollen doch in die Bibel schauen, die Texte direkt schwarz auf weiß lesen und vergleichen. Das soll euch auch motivieren, zu Hause selbst in der Bibel weiterzulesen und die Geschichte fortzusetzen. Wenn wir den Zusammenhang im vierten Kapitel, Vers 2, betrachten, fragt Gott: „Was hast du da in deiner Hand?“ Mose gibt eine einfache, klare und richtige Antwort: „Einen Stab“, sagt er.
Gott sagt daraufhin: „Wirf ihn auf den Boden.“ Mose tut es, und daraus wird eine Schlange. Ich glaube, Gott möchte hier sagen: Wenn du das, was du hast, mir überlässt, wird es lebendig. Gott fragt dich auch heute: Was hast du in deiner Hand?
Manchen ist es wichtig, in der Gemeinde mitzuarbeiten. Anderen ist es wichtig, für die Schule zu lernen, denn bald stehen Prüfungen an, zum Beispiel das Abitur. Sie halten daran fest und hoffen, so beruflich erfolgreich zu sein. Was hast du in der Hand? Woran hältst du dich fest? Was gibt dir Halt in deinem Leben – abgesehen von religiösen Themen?
Gott sagt: Wenn du es mir überlässt, wird es lebendig werden. Sicherlich hat das, was du in der Hand hältst, einen Wert. Wenn ich einen Stab oder einen Basketball in der Hand habe, hat das einen gewissen Wert. Aber wenn du es mir überlässt, kann es meine Sache werden.
Von dem Tag an, an dem dieser Stab zur Schlange wurde, nennt man ihn „Stab Gottes“. Bis dahin war es Moses Stab gewesen. Jetzt heißt er immer: „Der Stab Gottes“. Wenn du das, was du in der Hand hast, Gottes sein lässt, was könnte dann passieren?
Die Gemeinde, zu der du gehörst, die Kirche – sie wird wieder Gottes Gemeinde. Das, was aus deinem Mund kommt, könnte Gottes Wort sein, Gottes Worte, durch die andere ermutigt werden. Das, was du an Arbeit in der Gemeinde tust, könnte Gottesdienst werden. Es wird Gottes Sache daraus, und damit wirst du eine ganze Reihe von Wundern erleben.
Ich möchte nicht zu viel über den Beginn des siebzehnten Kapitels und die Begebenheit mit dem Felsen und dem Wasser sagen. Mehr Zeit möchte ich mir für den zweiten Teil nehmen, Vers acht. Trotzdem schlägt Mose hier auf den Felsen, und dieser speit frisches, klares Quellwasser.
Jesus ist dieser Fels. Wer von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit. Jesus ist der Fels, aus ihm kommt dieses Wasser. Wer davon trinkt, wird nicht wieder dürsten.
Wie gesagt, wir sind immer unterwegs und müssen immer wieder Wasser einkaufen oder unsere Getränkevorräte auffüllen. Aber Jesus sagt: Wer einmal davon getrunken hat, also wenn du in deiner Seele durstig gewesen bist, der hat in mir genug. Ich biete dir Wasser, das bis ins ewige Leben reicht. Welch großzügige Quelle!
Du und ich brauchen dieses Wasser, so wie es unsere jüdischen Freunde damals in 2. Mose 17 brauchten. Jesus begegnet dir als beides: als Fels und als lebendiges Wasser – fest und flüssig.
In Jesus findest du Beständigkeit und Stabilität. Auf der anderen Seite auch Flexibilität und Überraschungen, über die wir zum Beispiel letzte Woche gesprochen haben: positive Überraschungen.
Wir brauchen beides. Wir brauchen Halt in unserem Leben. Jesus ist der Fels, er gibt uns diese Stabilität. Wir brauchen Beständigkeit in dieser Welt, in der so viele Wellen uns hin und her reißen wollen. Jesus ist der Fels.
Aber nicht nur das: Er ist auch das lebendige Wasser, und das ist flüssig. Das heißt, es ist überraschend und keineswegs langweilig. Man könnte meinen, das Christentum sei etwas Statisches. Manche betonen vielleicht diese Beständigkeit, und es ist auch gut, dass es sie gibt.
Ob das in der katholischen Kirche ist, wo die Beständigkeit besonders großgeschrieben wird, oder auch in vielen eingesessenen Gemeinden – es ist gut, dass es eine Beständigkeit gibt. Aber auf der anderen Seite ist Jesus neben dem Felsen auch dieses Wasser.
Es ist aufregend und gut, diese Überraschungen, die Jesus uns bietet, mitzuerleben. Allerdings scheint diese Quelle bei vielen verstopft zu sein.
Stehst du vor dieser Quelle, und vielleicht rinnt da nur ein bisschen Wasser heraus. Doch die überschäumende Freude, die du dir von Jesus erhoffst, bleibt oft aus. Warum ist diese Quelle manchmal verstopft? Womit kann so eine Quelle verstopft sein?
An Gott liegt es nicht, denn er ist reich und großzügig. Ich glaube, dass diese Quelle bei uns oft durch Termine verstopft wird, durch viele Vorhaben und diverse Ereignisse, die anstehen. Wir können unseren Alltag so vollstopfen, dass kaum noch Zeit bleibt, die wir mit Gott verbringen. Das ist auch in meinem Dienst nicht anders.
Ich bin dankbar, dass ich beruflich mit meiner ganzen Zeit Gott dienen darf. Für den wunderschönen Dienst, den Gott mir schenkt, und sogar dafür, dass ich dafür bezahlt werde. Doch selbst im Dienst für Gott, wo man denken könnte, die Zeit gut einteilen zu können und viel Zeit mit Gott zu verbringen, ist die Quelle oft verstopft. Durch zahlreiche Aktionen und Events löst ein Termin den anderen ab.
Mein Dienst besteht zu 60 Prozent aus Schreibtischarbeit, und die anderen 60 Prozent bin ich unterwegs. Und zweimal 60 Prozent – da bleibt nicht allzu viel Zeit übrig, versteht ihr? Manchmal ist das wahrscheinlich auch bei euch so.
Ich nehme mir vor, regelmäßig Zeit mit Gott zu verbringen. Doch dann fällt mir ein, dass ich noch eine Präsentation überarbeiten wollte. Ausnahmsweise opfere ich an so einem Tag meine stille Zeit – es ist ja für den Dienst, das wird Gott sicherlich okay finden. Und dann plätschert die Quelle nur noch.
Am nächsten Tag ruft ein Freund um Hilfe. Er möchte sich mit mir treffen, um ein bisschen zu reden. Wieder opfere ich meine Zeit für Gott, diesmal zugunsten der Nächstenliebe. Das findet Gott bestimmt auch okay, denn es ist ja für Menschen, und Gott liebt Menschen. Und dann rinnt die Quelle nur noch.
Ja, und meine Familie – auch da muss ich meinen Pflichten nachkommen. Und plötzlich reicht es nur noch für einen Vers in der Bibel. Gott findet es bestimmt okay, wenn mir meine Familie wichtig ist. Und die Quelle tropft nur noch.
Zum Glück setzt das Durstgefühl irgendwann wieder ein. Gut, dass wir so sind, dass wir Bedürfnisse körperlich spüren. Wir würden ja austrocknen, wenn wir keinen Durst hätten. So wird der Bedarf an Wasser in unserem biologischen Haushalt wieder gestillt.
Geistlich ist es ebenso. Es ist gut, dass wir auch geistlichen Durst haben. Viele Menschen haben geistlichen Durst, und es ist gut, dass sich auch bei uns Christen dieses Gefühl immer wieder einstellt. Wir verspüren das Verlangen, uns wieder nach Gott auszurichten und zu ihm auszustrecken.
Zum Glück hat dieser Fels unerschöpfliche Vorräte. Zum Glück ruft Jesus unermüdlich: „Komm und trink!“ Er ruft dich heute Abend: „Komm und trink, komm doch zu mir!“ Wenn du diesen Durst in deiner Seele spürst, wenn du weißt, was körperlicher Durst bedeutet, und diesen seelischen Durst nachvollziehen kannst – ähnlich einem quälenden Verlangen, das dich suchen lässt –, dann schaust du vielleicht jetzt hier rein und hoffst, etwas zu finden.
Jesus ruft dich: „Komm und trink! Ich will dir Wasser geben, so dass du nie wieder Durst haben wirst. Bei mir kommst du zum Ziel.“
Es gibt bestimmt vieles in deinem Alltag, das dir wertvoll und wichtig ist. Das soll auch so bleiben, wenn es wirklich wertvoll und wichtig ist. Aber deine tiefsten Sehnsüchte werden nicht gestillt von deiner Familie, von Freunden oder von Gemeindeaktivitäten. Diese kann nur der Meister des Wassers stillen.
Susanna, die Mutter von John Wesley, einem der größten Erweckungsprediger, zog 19 Kinder groß. Kannst du dir vorstellen, 18 Geschwister zu haben? Da ist wirklich viel los zu Hause.
19 Kinder aufzuziehen bedeutet, dass kaum Zeit für einen Beruf bleibt. Dennoch zog sie sich regelmäßig zurück, zog eine Decke über ihren Kopf, und ihre Kinder wussten: Jetzt betet sie für eine Stunde. So tankte sie Kraft bei ihrem besten Freund, bei Jesus.
Sie war eine sehr fromme und vorbildliche Frau, die wusste, dass sie diese regelmäßigen Zeiten des Auftankens brauchte – trotz oder vielleicht gerade wegen des ganzen Stresses. So bekam sie ihre Kraft und konnte nicht nur John, sondern auch andere Kinder erziehen, die ihr ganzes Leben Gott zur Verfügung stellten.
In einem Buch, das ihr draußen auf dem Büchertisch findet, „Leben nach dem Hoch“, habe ich einige Tipps zusammengestellt, die euch helfen sollen, eure Zeit mit Gott zu verbringen. Ich weiß, dass manche von euch ein bisschen Angst vor der Zeit haben, in der kein Satz sein wird – sechs ganze Monate lang.
Ihr solltet zu einer Gemeinde gehören und eure persönliche Beziehung zu Gott pflegen. Das bedeutet, dass ihr sozusagen eure Hände aufhaltet und euch mit diesem lebendigen Wasser füllen lasst. Ihr solltet im Wort Gottes lesen, also in der Bibel, und eine Gebetsgewohnheit pflegen.
Hier sind einige praktische Tipps, wie man beständig beten und effektiv die Bibel lesen kann – und manches andere mehr, was euch helfen soll. Das Buch „Leben nach dem Hoch“ ist für viele so etwas wie eine Hochzeit – kein echtes Hochzeitsfest, aber immerhin ein großes Highlight im geistlichen Leben. Der Untertitel lautet: „Als Christ im Alltag durchstarten“.
Ich möchte euch das an dieser Stelle noch einmal ans Herz legen. Vielleicht kann es euch gerade in Bezug auf das Beten helfen.
Jetzt passiert das, worauf auch du gefasst sein musst: Gottes Volk wird angegriffen – auch das noch. Schauen wir uns einmal den Text aus Vers 8 an.
Danach kam Amalek und kämpfte in Rephidim gegen Israel. Mose sagte zu Joshua: „Wähle uns Männer aus und zieh aus, kämpfe gegen Amalek. Morgen will ich mich auf den Gipfel des Hügels stellen mit dem Stab Gottes in meiner Hand.“
Joshua tat, wie Mose ihm gesagt hatte, und zog aus, um gegen Amalek zu kämpfen. Mose, Aaron und Hur stiegen auf den Gipfel des Hügels. Es geschah, dass wenn Mose seine Hand erhob, Israel die Oberhand hatte. Wenn er seine Hand sinken ließ, hatte Amalek die Oberhand.
Da jedoch Moses Hände schwer wurden, nahmen sie einen Stein und legten ihn unter ihn. Er setzte sich darauf. Aaron und Hur stützten seine Hände, der eine auf dieser, der andere auf jener Seite. So blieben seine Hände fest, bis die Sonne unterging. Joshua besiegte Amalek und sein Kriegsvolk mit der Schärfe des Schwertes.
Danach sprach der Herr zu Mose: „Schreib dies zum Gedächtnis in ein Buch und lege es in die Ohren Josuas, dass ich die Erinnerung an Amalek vollständig unter dem Himmel auslöschen werde.“
Mose baute einen Altar und gab ihm den Namen „Der Herr ist mein Feldzeichen“. Dabei sagte er: „Fürwahr, die Hand ist am Thron Jahs, Krieg hat der Herr mit Amalek von Generation zu Generation.“
Nichts deutet darauf hin, dass Israel in Ägypten irgendwelche Schlachten bestehen musste. Aber als sie jetzt aus der Sklaverei herausgeführt waren, entdeckten sie plötzlich, dass sie auch Feinde hatten. Damit hatten sie nicht gerechnet.
Die Ägypter waren nicht sehr freundlich zu ihnen, das kann man nicht als Krieg bezeichnen. Aber jetzt, da ihnen die Freiheit versprochen worden war, gab es die ersten Probleme. Marco hat das ja sehr schön zusammengefasst: Es kommt draußen zu diesem ganzen Missstand, dem Hunger, dem Mangel an Wasser.
Das Problem ist ja auch nicht mit einem Mal gelöst. Jetzt gibt es schon wieder das Wasserproblem, und jetzt werden sie auch noch angegriffen von Leuten, die sie gar nicht kennen. Sie merken auf einmal, dass sie Feinde haben. Damit hatten sie überhaupt nicht gerechnet in der Wüste.
So ist es auch als Christ. Wenn wir uns mit Jesus Christus identifizieren, werden seine Widersacher unsere werden. Damit hast du vielleicht gar nicht gerechnet. Du hast dich zu Jesus bekehrt.
Einer hat mir einmal erzählt, der sich hier für Jesus entschieden hat und keinen christlichen Hintergrund hat, dass seine Freunde plötzlich sagten: „Also hat sich der Dillenburger die Hirnwäsche unterzogen.“ Sie machten ihn auf einmal fertig.
Plötzlich merkte er, dass er Feinde hat. Vorher hatte er ein gutes, normales Verhältnis zu ihnen. Plötzlich lehnten sie ihn ab aufgrund seiner Identifikation mit Jesus. Das merkt jemand, der Christ wird: Die Feinde von Jesus sind plötzlich auch unsere Gegner.
Das hat Jesus seinen Jüngern auch schon gesagt: „So wie sie mich verfolgt haben, werden sie euch auch verfolgen. Ihr müsst damit rechnen, dass man euch anfeinden wird.“ Das müssen die Israeliten hier in der Wüste auch am eigenen Leib erfahren.
Vielleicht brauchen wir diese geistigen Kämpfe auch als Ausgleich für den großzügigen Segen, den Gott uns schenkt. Wir sind wirklich reich beschenkt. Wenn du mal dieses lebendige Wasser gezapft hast, bist du so reich.
Vielleicht brauchen wir es als Ausgleich, damit wir nicht zu bequem werden und nicht aufhören, dem Herrn zu vertrauen. Es kann auch sein, dass Gott uns einfach mal so ein bisschen herausfordern möchte, Glauben zu leben – trotz Widerstands.
Jedenfalls ist Amalek auf diesen Mammutdreck gestoßen und hat sich mit den Nachzüglern in die Wolle gekriegt. Das wird noch ein bisschen detaillierter in 5. Mose 25 beschrieben.
„Hände hoch“, sagen sie, „was sucht ihr in meinem Hoheitsgebiet? Wo kommen die ganzen Wachtelknöchelchen her?“ Amalek bedeutet kriegerisches Volk – ein kriegerisches Volk, das passt, oder? Israel bedeutet Gottesstreiter.
Da trifft dieses kriegerische Volk auf die Gottesstreiter – ein ungleicher Kampf, wie wir sehen werden. Aber die Amalekiter erklären Israel den Krieg und hoffen nebenbei, sich da ein wenig bereichern zu können. Sie haben es auf das Gold abgesehen, das die Hebräer aus Ägypten mitgenommen hatten.
Sie waren nicht arm, Gott hatte ihnen erlaubt, einiges mitzunehmen. Sie wollten ihr Vieh stehlen, wahrscheinlich auch den Menschen ans Leder. Männer wollten sie töten, die Frauen vergewaltigen, die Kinder als Sklaven verkaufen.
Der Teufel mit seinem Heer geht liebend gern ein Klauen. Er zieht umher und nimmt sich Sachen, die ihm nicht zustehen. Er schickt seine bewaffnete Räuberbande in den Kampf.
Zum Beispiel den Räuber Zweifel, der uns den Glauben abjagen will. Er schickt auch den Räuber Zeitgeist, der uns von allen Seiten zusetzt – im Fernsehen, in Zeitschriften, in allen möglichen Publikationen, vielleicht sogar in deinem Freundeskreis.
Dort wird eine moderne humanistische Ideologie gepredigt, in der der Mensch im Mittelpunkt steht, wo Gott keine Rolle spielt. Das ist der moderne Zeitgeist heute – auch der Zeitgeist des Pluralismus, dass alles seine Berechtigung hat, jede Weltanschauung den gleichen Wert besitzt.
Er schickt den Räuber von Zwist und Zank, der uns damit die Liebe und die gute Gemeinschaft untereinander raubt. Er schickt den Räuber Zeitmangel, vielleicht einer der gefährlichsten Gesellen in dieser Bande.
Dieser raubt uns die Freiräume, in denen wir in der Bibel lesen könnten, in denen wir uns mit Gott beschäftigen und beten könnten.
Satans Hauptstrategie gegenüber dem Volk Gottes besteht darin, Menschen einzuflüstern: „Ruft ihn nicht an, bittet ihn nicht, verlasst euch nicht darauf, dass Gott große Dinge tut. Ihr schafft es alleine. Ihr seid doch nicht so dumm. Verlasst euch auf eure Cleverness, verlasst euch auf eure Kraft, verlasst euch auf eure Fähigkeiten.“
Sagt einfach zu den Kriegern von Amalek: „Ihr könnt mich am…“ Okay.
Die Tatsache ist tatsächlich, dass der Teufel keine besonders große Angst vor unserer menschlichen Verteidigung hat. Davor fürchtet er sich nicht, weil Menschen eben Menschen sind – und darüber lacht der Teufel nur.
Dann stellst du dich dagegen und willst gegen Versuchung ankämpfen. Das ist, als wenn du dir Boxhandschuhe anziehst und gegen Panzer antreten willst. Da lacht der Panzer nur.
Der Teufel hat keine Angst vor unseren Verteidigungsversuchen. Aber er weiß, dass sein Reich Schaden nehmen wird, wenn wir unsere Hände und unsere Herzen zu Gott erheben.
Dann wird ihm Angst und Bange, er bekommt Schweißperlen auf der Stirn. Das war ein Teil der Lebenserfahrung des alten Mose.
Es ist egal, mit welchen Waffen die Amalekiter uns ärgern wollen: Wenn wir zu Gott rufen, wird er uns den Sieg schenken.
Wenn wir nicht zu Gott rufen, dann können wir von einer winzigen Truppe überrollt werden.
Diese Erfahrung musste Israel leider im Laufe seiner Geschichte immer und immer wieder machen – zu biblischer und nachbiblischer Zeit.
Jetzt ist es keineswegs so, dass Mose einfach so anfing zu beten nach dem Motto: „Da kann man nichts machen, da kann man nur noch beten.“ Das ist ja so ein Satz, den wir oft aus Resignation heraus sagen: „Da kann man nur noch beten.“ Entschuldigung, das Wort „nur“ im Zusammenhang mit Beten ist völlig unangebracht. „Da kann man nur noch beten“ – so etwas sollte man nicht sagen.
„Da kann man nur noch beten“ ist wahrscheinlich ein Satz, den man ausspricht, wenn man alles versucht hat, manchmal sagt man ihn einfach nur aus, betet dann aber nicht einmal. Es ist nur so eine Floskel, wenn das so gesagt wird. Vielleicht nicht unbedingt, wenn es wirklich gemeint ist, im Sinne von: „Da können wir nur noch beten“, also ausschließlich beten. Dann bin ich noch damit einverstanden.
Aber Mose betet eben nicht einfach nur so, weil alles andere nicht funktioniert hat. Er nimmt zunächst einmal seine Verantwortung als Anführer wahr. Er beauftragt zunächst Joshua, den Oberbefehlshaber seiner Streitkräfte, schnell ein Heer zusammenzustellen, um das Volk gegen diese Amalikiterbande zu verteidigen. Dann tut auch Joshua seine Pflicht. Auch die Soldaten, die er da zusammengetrommelt hat, stellen sich mutig in diesem Kampf ihrer Aufgabe.
Wir sollten wissen, wo wir verantwortlich sind und wo wir aktiv werden können. Da sollten wir auch zupacken. Das tut Mose zunächst einmal. Das sollten wir tun. Wenn diese Räuber kommen, etwa die Räuber Zeitnot, wenn er angreift, dann müssen wir eben eine bessere Zeiteinteilung finden. Das ist schon unsere Verantwortung. Das macht ja Gott nicht für uns. Wir sind in der Lage, unsere Zeit vernünftig einzuteilen.
Wir müssen Zeit planen für Menschen, die Gott uns ans Herz gelegt hat. Wir müssen auch Zeit für die Gemeinde haben. Und wir müssen Zeit für Gott haben, eben unsere stille Zeit. Das muss doch geplant werden. Also aktiv sollen wir schon sein, Verantwortung übernehmen.
Aber wie wird jetzt Amalek hier besiegt? Durch Krieg, durch Kampf? Ein Sieg hängt ja normalerweise von der zahlenmäßigen Überlegenheit einer Truppe ab oder von der waffenmäßigen Überlegenheit, von der taktischen Überlegenheit. Davon hängt der Sieg normalerweise ab.
Aber hier hängt der Sieg der israelischen Armee davon ab, ob ein alter Mann auf dem Berg seine Arme hebt oder nicht. Zwei Arme sind mächtiger als zwei Armeen, die da aufeinander losgehen. Jetzt hatten die Amalikiter ja gesagt: „Hände hoch!“ Und Mose sagt: „Ja, mach ich, ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt.“ Ein gewonnener Krieg durch Gebet – unser Weltbild heute sagt uns, was für ein Quatsch.
Und damit heften viele so eine Geschichte unter Mythen und Legenden ab. „Kann man doch nicht glauben, das ist ein nettes Märchen. Gut, das kannst du irgendwo im Kindergottesdienst den Kleinen erzählen, aber das kann doch kein vernünftig denkender Mensch glauben, durch Gebet Krieg gewonnen.“
Aber was, Leute, wenn das kein Quatsch ist? Was, wenn uns die Bibel hier auf eine Dimension hinweist, die viele Menschen nicht erkennen? Die unsichtbare geistige Welt ist ungeheuer vielfältig. Wenn wir mit der geistlichen Wirklichkeit rechnen, dann wird vieles klarer.
Wenn wir merken, das ist kein Quatsch, es gibt eben neben dieser sichtbaren Welt eine unsichtbare Welt, dann wird vieles klarer. Dann wird diese Geschichte klarer, dann ist das auf einmal kein Märchen mehr, und dann wird auch unsere eigene Geschichte viel klarer.
Wie war das im Zweiten Weltkrieg? Auch diese Zeit, diese dunkle Zeit in unserer deutschen Geschichte, hatte eine geistliche Dimension. Die Nazis pflegten Kontakte zu gewissen Geheimgesellschaften und Orden mit okkultem Hintergrund. Das ist sehr gut belegt, das weiß man.
Merkwürdigerweise hörte Adolf Hitler 1940 bei der Schlacht von Dünkirchen, einer nordfranzösischen Hafenstadt, nicht mehr auf diese okkulten Quellen, warum auch immer. 335 eingeschlossene englische Soldaten entkamen, wie durch ein Wunder, das sie sich bis heute nicht erklären können. Sie konnten evakuiert werden und kamen mit dem Leben davon.
Der Einzug in London, dessen Datum schon längst festgelegt worden war, die Eroberung der Insel, kam nie zustande. Hitler beging von diesem Zeitpunkt an einen Fehler nach dem anderen. Natürlich gibt es da sicher gewisse menschliche Erklärungen dafür.
Ich glaube, dass Gebet hier eine Rolle gespielt hat. Viele haben in dieser Zeit gebetet, zum Beispiel eine Gruppe von 300 Betern in einer Bibelschule in England, die täglich vor Gott im Gebet rangen, stundenlang vor Gott rangen, dass sein Wille geschehe, dass er in Europa Wunder tue und dass er Bewahrung schenke.
Dünkirchen war ihr erster Sieg im Gebet, so sagten sie selber: „Das war unser erster Sieg.“ Und deswegen blieben sie dran. Sie ließen sich im Gebet führen von Gott von Station zu Station. Nach Aussagen beteiligter Militärs traten in den kommenden Schlachten unerklärliche Ereignisse auf, die den Verlauf entschieden haben und schließlich zur Niederlage der Wehrmacht führten.
Gott hört auf Gebet. Auf der einen Seite kämpft Joshua in der Schlacht und gibt alles. Aber parallel dazu steigen drei alte Männer – Mose, Aaron und Hur – auf einen Berg, von dem man diese Schlacht sehr gut beobachten kann.
Mose hebt den Stab Gottes in den Händen, die Arme zum Himmel auf. Solange er das tut, sieht die Sache gut aus. Joshua wütet wie ein Mähdrescher über Amaleks Streitern.
Leider wird Mose auf dem Hügel mit der Zeit der Arm lahm, so wie dem Rico im Unterricht. Man kann vielleicht nicht ganz vergleichen, aber du kannst nachvollziehen, dass du das nicht stundenlang machen kannst. Gott möchte, dass wir anhaltend beten, aber man wird schon mal müde dabei.
Mose kann nicht mehr, der Arm sinkt langsam mehr und mehr. Im selben Moment wendet sich auf dem Kriegsschauplatz das Blatt. Jetzt bekommen Joshua und seine Freiwilligen Rückschläge.
Als Mose ermüdet, müssen die drei Alten auf dem Berg feststellen, dass auch die Soldaten ermüden. Im gleichen Moment, wo Mose ermüdet, ermüden auch seine Soldaten und werden von den Räubern zurückgedrängt.
Erst als Mose wieder zu beten beginnt, dominieren sie wieder. So geht das ein paarmal hin und her. Die Lektion dieser Geschichte ist: Nicht menschliche Stärke, nicht militärisches Geschick bringt die Sicherheit zum Sieg am Sinai, sondern Gott, Gott allein, wenn er darum gebeten wird.
Die Ratgeber Aaron und Hur bieten Mose schließlich einen steinernen und damit ständigen Sitz im Sicherheitsrat an. Sie sichern rechts und links seine zum Himmel erhobenen Hände, sodass er weiterbeten kann. Die Militäraktion schlägt die Amalikiter schließlich endgültig in die Flucht.
Mose braucht im wahrsten Sinne des Wortes Unterstützung. Das ist ein schönes Bild, wirklich im wahrsten Sinne des Wortes: Mose braucht beim Beten Unterstützung. Er kann diesen Gebetskampf nicht alleine durchhalten.
Wir als Mitarbeiter hier im SAT, deine Mitarbeiter in deinem Jugendkreis, dein Pastor, Leute, die geistliche Leitungsverantwortung haben, sind sicher auch Leute, die für dich beten. Wir als Mitarbeiter beten für manche von euch, die wir persönlich kennengelernt haben, namentlich.
Außerdem haben wir einen Gebetskreis, der sich montags abends trifft. Wir beten für viele von euch, die wir kennen, deren Probleme wir kennen, namentlich. Wir beten für euch und wollen euch dienen. Wir setzen uns hier mit ganzer Überzeugung sehr gerne ein.
Wir aber, die wir unsere Zeit und unsere Gebete für euch investieren, können nicht allzu viel Bedeutungsvolles ausrichten, wenn wir dabei nicht auch von euch in euren Gebeten unterstützt werden. Deswegen würde ich mich sehr freuen, wenn ihr das auch mitnehmt: Beter brauchen Unterstützer.
Wir wollen Beter sein, aber Mose braucht Unterstützung. Möchtest du ein solcher Unterstützer sein?
Schon der Apostel Paulus schrieb: „Übrigens, Brüder, betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und verherrlicht werde, wie auch bei euch.“ (1. Thessalonicher 5,25)
Ich möchte es mal auf uns übertragen: „Wie auch bei euch.“ Merkst du, dass das Wort Gottes läuft? Ich glaube, es ist so in unserer Generation, sonst würden nicht so viele hierher kommen. Das Wort Gottes läuft.
Paulus sagt: „So wie es bei euch läuft: Übrigens, Brüder, betet für uns, dass das Wort Gottes weiter laufe.“ Die Satzstaffel hört jetzt auf.
Ich persönlich darf als Evangelist in den nächsten Monaten wieder in allen möglichen Orten unterwegs sein: in Birkenfeld, unten im Schwabenland, auch hier in Offdill und verschiedenen Orten Evangelisation durchführen, auch in Bischofen, in Ober-Rosbach ist etwas geplant.
Also das sind fast meine Worte, die ich an euch richten möchte: „Übrigens, Brüder, betet auch für mich, dass das Wort Gottes laufe und verherrlicht werde, wie auch bei euch.“
Wenn ihr profitiert habt, bitte betet für uns. Wir als Diener Gottes und als Beter brauchen Unterstützung.
Alle unsere Mühe, alle Anstrengung ist vergeblich, aller Kampf von vornherein verloren, wenn wir nicht Gott darum bitten, dass er den Sieg schenkt. Wir müssen nur unsere leeren Gefäße im Gebet vor Gott aufstellen, damit er sie mit Segen erfüllt.
Das wollen wir heute Abend mitnehmen: Unsere leeren Gefäße von Gott füllen lassen. Wenn wir ihn bitten, dann tut er das auch. Wenn wir ihn nicht bitten, dann drängt er sich nicht auf. Dann wird er uns nicht diesen Segen schenken, wenn wir ihn nicht bitten.
Was wir bei Mose sehen, ist: Beten ist Anstrengung, Beten ist Arbeit. Denkst du, beten heißt doch, sich ins Zimmer zu setzen, mal die Hände zu falten? Das ist doch nicht anstrengend.
Joshua, der muss sich anstrengen. Nein, du siehst bei Mose, dass Beten durchaus anstrengend ist. Und wenn du ehrlich bist, weißt du das auch.
Dran zu bleiben, wirklich ein Beter zu sein, das ist Arbeit. Und das ermüdet auch sehr schnell.
Der geistliche Kampf im Gebet fordert genauso viel Kraft wie der tatkräftige Kampf auf dem Schlachtfeld. Und er ist ebenso nötig, denn ohne Gebetsarbeit ist jede andere Arbeit vergeblich.
Ohne Gebetsarbeit sind wir dem Teufel und seinen Raubrittern hilflos ausgeliefert. Ohne Gebetsarbeit schafft der Teufel im Handumdrehen unsere Hoffnung kaputt zu machen, unsere Liebe kaputt zu machen, unsere gute Gemeinschaft untereinander kaputt zu machen, uns unsere Freude zu nehmen.
Er will dir all das nehmen, was du einmal von Jesus erworben hast. Ohne Gebetsarbeit wird es ihm gelingen.
Viele Christen sind frustriert darüber, wie schwach ihr Glaube ist. Wie oft höre ich von Leuten, dass sie sagen: „Ich merke gar nichts mehr von Gott, irgendwie ist mir die Luft ausgegangen, ich bin wahrscheinlich als Christ nicht geeignet oder so.“
Dann haben die Amalikiter die Oberhand. Dann muss gebetet werden. Werft bitte nicht die Flinte ins Korn, sondern es muss gefleht, geistig gerungen werden: „Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ So hat einer in Markus 9 gesagt (Markus 9,24).
Dann müssen die leeren Hände und Herzen vor Gott wieder neu aufgestellt werden, damit er sie mit seinem Geist füllen kann.
Gebt nicht auf! Das ist das eigentlich einfache, nachvollziehbare Geheimnis.
Die Amalikiter werden immer versuchen, dich niederzumachen, dir deine Freude zu nehmen und alles andere. Dann ist der Schlüssel das Gebet. Darauf liegt Verheißung.
Die Bibel fordert uns ständig dazu auf: „Betet ohne Unterlass!“ (1. Thessalonicher 5,17), „Im Gebet haltet an!“ (Römer 12,12), „Haltet fest am Gebet!“ (Kolosser 4,2).
Die Apostel würden das nicht ständig wiederholen, wenn das nicht eines der wichtigsten Themen unseres Christseins wäre.
Es ist schön und gut, zum SAT zu kommen, ein bisschen fromm zu sein, aber wenn wir nicht Beter sind, werden wir Gott nicht erleben.
Und wenn wir wollen, dass so eine Bewegung in Gang gesetzt wird, dass das Reich Gottes gebaut wird, dann müssen wir beten.
Ich will nicht gesetzlich sein. Es ist nicht so: Du musst und dann wirst du dadurch errettet. Ich hoffe, dass es ein Verlangen ist, dass wir diesen Durst haben, dass wir deswegen unsere Schalen aufhalten und diesen Segen erwarten.
Vorhin im ersten SAT haben wir so schöne Zeugnisse gehört von Leuten, die das genauso wörtlich erlebt haben, gebetet haben.
Ein Mädchen ganz am Anfang hat gesagt: „Ihr habt das heute Abend kapiert, mir ist die Luft ausgegangen, ich habe verstanden, dass mir die Arme gesunken sind.“
Und ich sage es jetzt hier vor allem: Ich möchte die Arme wieder erheben, ich will wieder beten.
Es ist doch schön, wenn das einer so sagt, wenn das einer bezeugen kann und damit zum Ausdruck bringt: Wir sind abhängig von Gott. Das sind wir.
Und es ist ein so großes Geschenk, das Gott uns machen möchte, wenn wir nur beten, dass er uns erhört und Wunder – groß und klein – in unserem Leben tut.
Wenn dann doch einer im Beten müde wird, wenn es einfach nicht mehr geht, dann sind immer noch die Mitchristen da, die helfen können, die mitbeten werden.
Wir haben hier sozusagen im SAT einen Stein, auf dem man ruhen kann. Du in deiner Gemeinde hast hoffentlich so einen Stein, auf dem du dich stützen kannst.
Da greifen wir uns als Gemeinschaft gegenseitig im wahrsten Sinne des Wortes unter die Arme. Wir beten miteinander, wir beten füreinander.
Wir bieten euch das immer wieder hier als Mitarbeiter an, dass wir für euch beten. Wenn ihr Sorgen habt, könnt ihr zu uns kommen, teilt uns eure Anliegen mit, in unserem Montagsgebetskreis oder hier direkt vor Ort. Wir beten sehr gerne mit ganzer Überzeugung für eure Anliegen.
Umgekehrt wünsche ich mir auch, dass sich hier Leute finden, die für uns beten.
Ich habe vorhin schon erzählt, dass ich im vergangenen Jahr eine 92-jährige liebe alte Glaubensschwester beerdigen musste. Wir waren wirklich befreundet, man kann über Generationen hinweg befreundet sein. Ich weiß, dass sie täglich für meinen Dienst gebetet hat.
Das kann sie jetzt nicht mehr tun. Vorhin kam nach dem ersten SAT ein Mädchen zu mir und sagte: „Ich möchte diese Patenschaft von dieser alten Dame übernehmen. Darf ich weiter für dich beten?“
Ich habe mich sehr darüber gefreut.
Ich möchte vorschlagen, dass wir heute Abend verschiedene solcher Patenschaften eingehen.
Draußen findet ihr heute Abend neben der gelben Box, wo die Feedback-Zettel üblicherweise liegen, auch weiße Zettel.
Ich habe sie deswegen dort hingelegt, damit ihr so einen Zettel nehmen und entweder auf irgendeinen Mitarbeiter zugehen könnt und sagt: „Ich möchte für dich beten.“
Jetzt, wenn die Sommerpause beginnt, möchte ich für Marco beten. Bei den vielen Pötscheslams, wenn du auftrittst und als Christ auch da ein Zeugnis sein willst: „Darf ich für dich beten?“
Wo sind die nächsten Termine oder irgendwelche anderen Mitarbeiter? Es muss auch nicht ein Mitarbeiter sein, irgendeiner aus deinem Jugendkreis oder sonstige Leute, Mitarbeiter aus anderen Gruppen und Gemeinden, die hier sind.
Und umgekehrt wollen wir uns auch eure Namen notieren und versprechen euch, dass wir für euch beten.
Dieser Zettel soll euch helfen, daran zu denken, ihn in eure Bibel zu legen, wo ihr hoffentlich jeden Tag eure Zeit mit Gott verbringt, in der Bibel lest und euch durch so ein Papier an diesen wichtigen Dienst der Fürbitte füreinander erinnert.
Unterstützen heißt eben, dass wir es miteinander und füreinander tun.
Lasst uns solche Patenschaften eingehen! Ich wünsche, dass es konkret wird.
Man kann so einen Vortrag über Gebet halten, sagen, das ist ja so wichtig, und wenn wir es da nicht machen, wird sich nichts verändern.
Aber ich wünsche mir, dass wir auch in der nächsten Staffel Zeugnisse hören, wo ihr in den vergangenen sechs Monaten dann vieles erlebt habt, wo Gott Großes in eurem Leben getan hat, weil ihr gebetet habt.
Ich komme zum Schluss. Joshua und seine Männer siegen über die Amalekiter. Damit könnte die Geschichte zu Ende sein. Sie ist es auch fast, aber noch nicht ganz.
Bevor die Geschichte endet, trägt Gott Mose auf, diese festzuhalten. „Halte diese Geschichte fest“, sagt er. Wie gut, dass Gott ihn dazu aufgefordert hat, sonst wüssten wir gar nichts von der Geschichte. Heute Abend könnten wir dann nicht darüber nachdenken und predigen.
Gott sagt: „Halte es fest, es ist wichtig, dass du das aufschreibst, genau diese Begebenheit.“ In Vers 14 fordert er Mose auf: „Schreib dies zur Erinnerung in ein Buch.“ Zur Erinnerung, damit Gottes Volk nie vergisst, dass der Kampf nicht durch den streitenden Joshua gewonnen wurde, sondern durch den betenden Mose. Der Sieg ist kein Menschenwerk, sondern Gotteswerk.
Aus dem Dank kommt das Danken. Mose baut einen Altar, einen Dankopferaltar, bringt dieses Opfer dar und nennt den Altar „Der Herr ist mein Feldzeichen“. Zur Erinnerung.
Kauf dir doch neben so einem Zettel – du brauchst ihn nicht wirklich kaufen – aber kauf dir mal so ein Schulheft in A5, das ist groß genug. Gott sagt: „Schreib auf!“ Nimm dir dieses Schulheft und halte deine Erlebnisse fest. Schreibe deine Siege auf, die du in deinem geistlichen Leben schon erlebt hast oder nach und nach erlebst. Trag sie immer wieder ein. Gott sagt: „Vergiss so etwas nicht!“
Schreib es auf! Joshua soll daran denken, du solltest daran denken, vielleicht auch irgendwann deine Nachfahren. Nimm dir so ein A5-Heft, kauf es dir! Schreib auf, wie du zum Glauben gekommen bist oder wo du Wunder und Gebetserhörungen erlebt hast. Es ist so ermutigend, irgendwann mal wieder darin zu lesen. Führe es wie ein Gebetstagebuch. Schreib immer wieder auf. Vielleicht sammelt sich so manche Geschichte, die es wert ist, ab Oktober hier erzählt zu werden.
Ich finde, gerade eure Zeugnisse machen die Veranstaltungen hier besonders wertvoll. Vergesst nie: Bei aller Arbeit, bei allem Lebenskampf, in dem wir stehen, auch im Glaubenskampf und im Gebet – Gott hilft, Gott ist da.
Wir wollen ihm jetzt dafür danken. Wir haben jetzt wieder diese Zeit, Worship-Time, in der wir Gott anbeten wollen. Ob mit erhobenen Händen oder so, wie du es immer gemacht hast – die äußere Form ist nicht so entscheidend. Aber wir wollen es aus ganzer Überzeugung tun.
Wir wollen Gott danken und bewusst vor Gott kommen. Bevor wir das tun, wollen wir aber zunächst eine Zeit der Stille haben. Eine Zeit, in der wir ganz bewusst persönlich vor Gott treten.
In dieser Zeit darfst du reflektieren, was dir heute Abend wichtig geworden ist und was du dir während dieser Predigt vorgenommen hast. Antworte Gott in diesem stillen Gebet auf das, was er heute Abend bei dir angesprochen hat.
Mach eine Sache fest und sag: „Herr, ich will ein Beter werden. Ich werde meine Zeitplanung überdenken und schauen, dass ich einen Zeitraum finde, in dem ich intensive Gemeinschaft mit dir suche. Begegne mir bitte in diesen Zeiten!“ Oder was auch immer dir heute Abend wichtig geworden ist – mach es vor Gott fest.
Ich werde diese Zeit der Stille mit einem Gebet abschließen, bevor wir dann in den Anbetungsteil übergehen.