Einführung: Die Opferung Isaaks als prophetisches Bild
Am Karfreitag, wie wir gehört haben, beschäftigen wir uns mit der Opferung Isaaks – einer wirklich herausfordernden Handlung. Abraham sollte seinen Sohn, der ihm sehr am Herzen lag, opfern. Doch Gott verhinderte dies im letzten Moment. Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen, um nicht dieselbe Predigt wie am Karfreitag zu wiederholen.
Was hier in Moria geschah, ist eine prophetische Handlung. Sie zeigt voraus, was später auf Golgatha geschah, als Jesus gekreuzigt wurde. Denn genau in diesem Gebiet Moria wurde Jesus gekreuzigt. Es ist interessant, dass Gott Abraham an den Ort führte, an dem später sein eigener Sohn geopfert wurde. Deutlicher könnte Gott nicht zeigen, was er uns mit dem Handeln Abrahams sagen möchte.
Also, genau in diesem Gebiet Moria – und ich denke sogar am selben Berg, am selben Ort – wurde Jesus hingerichtet. Dort hat Gott seinen einzigen, geliebten Sohn für uns geopfert. Paulus sagt dazu, dass Gott seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle in den Tod gegeben hat. Wenn er uns aber seinen Sohn geschenkt hat, wird er uns dann noch irgendetwas vorenthalten?
Was hier geschehen ist, was Gott am Kreuz auf Golgatha getan hat, ist Ausdruck höchster Liebe. Es ist der Ausdruck der Liebe Gottes zu uns Menschen. Wer meint, er sei von Gott nicht geliebt, wer nicht das Gefühl hat, von Gott geliebt zu sein, der muss einfach darauf achten, was Gott am Kreuz getan hat: Er hat seinen Sohn gegeben. Er ließ ihn an unserer Stelle hinrichten.
So ist mit dieser Tat Gottes für uns Menschen die Frage der Liebe Gottes ein für allemal wirklich geklärt. Ein für allemal ist sie geklärt. Und wer sich mit dieser Liebe nicht zufrieden gibt, der hat noch gar nicht begriffen, was die Liebe Gottes ist. Es gibt keine größere Liebe als die, die Gott uns durch die Opferung seines Sohnes am Kreuz auf Golgatha gezeigt hat.
Manchmal denke ich, dass wir Christen uns nach noch mehr Liebe ausstrecken und sagen: „Ja, du bist für uns gestorben am Kreuz, aber bitte zeig mir noch einmal ganz besonders, dass du mich wirklich liebst.“ Das ist absolut kindisch. Wie sollte Gott mir eine größere Liebe zeigen als die, die er mir schon gezeigt hat? Alles, was Gott uns noch zusätzlich gibt, ist unter dem, was er uns schon gegeben hat, denn etwas Höheres gibt es gar nicht.
Wenn du also Angst hast, du seist nicht von Gott geliebt, dann schau aufs Kreuz auf Golgatha, und du wirst die Liebe Gottes sehen. Es gibt ein schönes Lied: „Wer von der Liebe singt, kann vom Kreuz nicht schweigen.“ Wenn wir von der Liebe Gottes ohne das Kreuz sprechen, dann haben wir den Kern der Liebe Gottes der Sache eigentlich entnommen.
Was hier geschehen ist, ist ein Vorbild auf das, was Jesus getan hat, und es ist der höchste Ausdruck der Liebe Gottes.
Geistliche Prinzipien nach der Prüfung Abrahams
Aber heute beschäftigen wir uns mit dem letzten Teil dieses Ereignisses, und zwar mit den Versen 15 bis 19.
Der Engel des Herrn, der verhindert hatte, dass Abraham seinen Sohn opferte, rief nochmals vom Himmel herab und sagte zu Abraham: „Ich schwöre bei mir selbst“, sagte der Herr, „weil du mir gehorcht hast und sogar bereit warst, mir deinen einzigen Sohn zu geben, werde ich dich segnen. Deine Nachkommen mache ich so zahlreich wie die Sterne am Himmel und die Sandkörner am Meeresstrand. Sie werden ihre Feinde besiegen und ihre Städte erobern. Alle Volksstämme werden sich wegen deines Nachkommens glücklich preisen, weil du auf meine Stimme gehört hast.“
In diesem Teil des Geschehens, also praktisch nach dieser Opferung, können wir zwei geistliche Prinzipien entdecken, die ich heute genauer mit euch ansehen möchte.
Das erste Prinzip lautet: Schritte des Glaubens vertiefen die Gewissheit.
Das zweite Prinzip ist: Der Zugang zu Gott ist für alle Menschen an eine Person gebunden.
Kommen wir zunächst zum ersten Prinzip: Schritte des Glaubens vertiefen die Gewissheit.
Schritte des Glaubens vertiefen die Gewissheit
Abraham ehrte Gott durch seine Bereitschaft, das zu tun, was Gott von ihm verlangte. Dieses Verhalten ist, wie wir am Freitag feststellten, ein wichtiger Aspekt der wahren Anbetung Gottes. Wahre Anbetung Gottes besteht nicht nur darin, schöne Lieder zu singen – das ist zwar ein Teil davon –, sondern ein ganz wesentlicher Teil ist, dass wir das tun, was Gott gefällt.
Dieses Verhalten lässt sich in einem Wort zusammenfassen, das in unserer freiheitlichen und individualistischen Gesellschaft nicht gern gehört wird. Selbst in christlichen Kreisen scheuen wir oft davor zurück, es zu nennen. Es wirkt anstrengend, streng und unfrei. Trotzdem möchte ich es aussprechen: Es ist schlicht und ergreifend Gehorsam. Gehorsam ehrt Gott. Mit Gehorsam ehren wir Gott, ob uns das nun gefällt oder nicht.
Wenn Sie aufmerksam waren, haben Sie in der Schriftlesung das Wort „gehorsam“ einige Male gehört. Abraham gehorchte dem Herrn. Er war gehorsam, und das ehrt Gott. Nun geschieht etwas ganz Interessantes: Der Engel des Herrn wendet sich nochmals Abraham zu und sagt ihm, dass er bei sich selbst schwört – also der Herr –, dass er ihn segnen werde, weil Abraham ihm gehorcht hat und sogar bereit war, seinen einzigen Sohn zu geben. Er bestätigt Abraham nochmals seine Nachkommenschaft und bestärkt ihn damit.
Was Gott hier zu Abraham sagt, weiß Abraham schon lange. Er hat es vor über dreißig Jahren gehört: dass er eine große Nachkommenschaft haben werde. Trotzdem begegnet Gott Abraham erneut und stärkt sein Vertrauen. Offensichtlich freut sich Gott über den Gehorsam Abrahams, und er ermutigt ihn für seinen weiteren Weg und offenbart sich ihm.
Paulus schreibt im Römerbrief über Abraham: Statt die Zusage Gottes in Frage zu stellen, wie es der Unglaube tun würde, ehrte er Gott, indem er ihm vertraute – das heißt auch, er gehorchte – und wurde dadurch in seinem Glauben gestärkt. Ein ganz interessantes Anhängsel: Er wurde dadurch in seinem Glauben gestärkt.
Wenn wir Gott dienen und das tun, was Gott gefällt, werden wir in unserem Glauben gestärkt. Dieses Prinzip möchte ich heute etwas vertiefen.
Das geschieht nicht dadurch, dass wir uns selbst etwas einreden. Auch geschieht es nicht dadurch, dass wir etwas tun, um sozusagen ein Sicherheitskonto anzulegen. Es geht nicht so, dass ich Gott gehorsam bin und dann ein Gehorsamskonto habe, auf dem sich meine Taten ansammeln. Dann könnte ich sagen: „Jetzt habe ich auf meinem Gehorsamskonto schon so viel, der andere erst so wenig. Also wird Gott mich wohl mit Freude annehmen.“ Ich könnte ihm meinen Gehorsam vorführen. Das ist Werkglaube, der meint, mit Taten wie mit einem Rucksack oder Koffern anreisen zu können und Gott zu zeigen: „Du musst mich ja mögen, weil ich so viel für dich getan habe.“
Die Stärkung im Glauben basiert hier nicht auf meinen Werken, die ich meine, Gott bringen zu können. Es ist ganz anders. Bei Gott läuft das umgekehrt. Abraham kommt nicht zu Gott und sagt: „Ich habe dir ja mal meinen Sohn opfern wollen, siehst du, jetzt musst du mich ja von Herzen lieben.“ Sondern es ist anders: Abraham war gehorsam, und nun begegnet Gott Abraham und bestärkt ihn. Die Reaktion kommt vonseiten Gottes in Form von Ermutigung und Unterstützung.
Jesus sagte einmal: „Wenn jemand bereit ist, Gottes Willen zu erfüllen, wird er erkennen, ob das, was ich lehre, von Gott ist oder ob ich aus mir selbst heraus rede.“ Wer also den Willen Gottes tut, wird darin wachsen und eine innere Überzeugung bekommen. Er wird nicht sagen: „Ich habe so viel getan, Gott, siehst du?“ Gott sagt nicht: „Was für ein wunderbarer Mensch du bist.“ Durch das Tun des Willens Gottes wird der Glaube bestärkt – die Überzeugung, was Gott sagt, wird vertieft.
Jesus sagt später: „Wer sich an meine Gebote hält und sie befolgt, der liebt mich wirklich. Und wer mich liebt, den wird mein Vater lieben, und auch wir werden ihn lieben und uns ihm offenbaren.“ Es ist eine Bewegung Gottes zu uns hin. Es ist wichtig, dass wir das erkennen. Wenn wir gehorsam sind, ist nicht der Gehorsam das, was wir Gott vorführen, sondern der Gehorsam führt dazu, dass Gott sich uns nähert. Nähern wir uns Gott, nähert sich Gott uns.
Im Jakobusbrief heißt es übrigens: Wir haben es mit einem lebendigen Gott zu tun, der uns aktiv in unserer Gewissheit, in unserer Glaubensgewissheit unterstützt. Wer im Glauben Gewissheit haben möchte, dem bleibt nichts anderes übrig, als dem Herrn zu gehorchen und das zu tun, was Gott gefällt. Dort wird sich der Herr selbst offenbaren und eine tiefe Gewissheit schenken, die nicht aus unseren Werken kommt, sondern aus der Zuwendung Gottes in unser Leben.
Es ist eine andere Dimension, keine menschliche, sondern eine göttliche Dimension. Das kann nur Gott bewirken. Die Verse 5 bis 8 könnt ihr vielleicht als Lektüre mit nach Hause nehmen. Dort heißt es: „Setzt deshalb alles daran, dass aus eurem Glauben sittliche Bewährung erwächst, aus der sittlichen Bewährung Erkenntnis, aus der Erkenntnis Selbstbeherrschung, aus der Selbstbeherrschung Standhaftigkeit, aus der Standhaftigkeit echte Frömmigkeit, aus der Frömmigkeit Liebe zu den Glaubensgeschwistern, aus der Liebe zu den Glaubensgeschwistern – man höre und staune – Liebe zu allen Menschen.“
Wenn wir dies alles haben und darin ständig zunehmen, wird sich das auswirken und Frucht bringen in einer vertieften Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. Wir werden Gott besser kennenlernen. In einer vertieften Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus – das heißt nicht, dass wir Gott viele Werke bringen können, an denen er Freude hat und für die er uns mehr Lohn gibt. Vielmehr werden wir in der Erkenntnis Gottes eine Vertiefung erleben.
Merkt ihr den Unterschied? Wie nahe die Werkgerechtigkeit der Hingabe an Gott ist. Hier geht es um Hingabe. Wer sich Gott hingibt und ihm gehorcht, wird in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus vertieft. Er wird eine tiefe Überzeugung in sich tragen, eine unerschütterliche Gewissheit – so wie Abraham.
Als Abraham diesen gewaltigen Akt des Gehorsams tat, begegnete ihm Gott, bestärkte ihn und sagte: „Abraham, du wirst eine große Nachkommenschaft haben.“ Er wiederholte ihm, was er ihm schon einmal zugesagt hatte, und sagte: „Du kannst dich voll und ganz auf mich verlassen. Was ich dir versprochen habe, werde ich tun.“ Das ist übrigens unverkrampfter Glaube.
Unverkrampfter Glaube zählt nicht die Gehorsamstaten, sondern freut sich an dem, was Gott an Gewissheit und Geborgenheit zurückgibt. Wer sich jedoch nicht um das kümmert, was Gott gefällt, wird statt Gewissheit und Ermutigung Irritation und Entmutigung erleben. Das sind die frustrierten Christen.
Das sagt auch Petrus im Vers 9, den ihr gleich noch lesen könnt: „Wer dagegen all das nicht hat, ist kurzsichtig und geistlich blind.“ Ein solcher Mensch hat völlig vergessen, was es bedeutet, von seinen früheren Sünden gereinigt worden zu sein. Wer also nicht diesen Prozess durchläuft, den die Bibel als Heiligung bezeichnet – den Prozess, Gott gehorsam zu sein und in der Persönlichkeit zu wachsen und zu reifen –, und sich diesem Prozess entzieht, der wird Irritation erleben. Er vergisst sogar, was Gott ihm eigentlich zugedacht hat.
Er weiß nicht mehr, warum er Christ ist. Er ist völlig benebelt, sagt vielleicht noch, er sei Christ, hat aber keine Ahnung mehr, worum es geht und was Gott ihm geschenkt hat.
Schritte des Glaubens vertiefen die Gewissheit. Wichtig ist, dass wir uns einprägen: Die Gewissheit wird nicht dadurch vertieft, dass wir Gott Werke bringen, sondern dadurch, dass Gott uns selbst in der Gewissheit festigt, wenn wir ihm gehorsam sind. Das ist lebendiger Glaube.
Der Zugang zu Gott ist an eine Person gebunden
Der Zugang zu Gott ist für alle Menschen an eine einzige Person gebunden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Gott Abraham etwas sagt, was eine deutliche Offenbarung des Rettungsplans für uns Menschen darstellt. Leider wird der nächste Vers, Vers 18, in verschiedenen Übersetzungen unterschiedlich wiedergegeben. Verschiedene Übersetzer bringen hier verschiedene Fassungen, was nicht ungewöhnlich ist. Dennoch ist in vielen Übersetzungen die Bedeutung dieses Verses nicht klar genug erkennbar. Deshalb habe ich mir erlaubt, diesen Vers selbst zu übersetzen.
Ich habe ihn zu Beginn auch so gelesen. Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass die Lesung etwas anders war, da ich ja nicht die Bibel übersetzt habe. Meine Übersetzung lautet:
„Alle Volksstämme werden sich wegen deinem Nachkommen glücklich preisen, weil du auf meine Stimme gehört hast.“
Diese Übersetzung entspricht auch dem Sinn, den Paulus im Galaterbrief aus Vers 18 zieht. Er sagt: So ist es auch mit den Zusagen, die Gott Abraham und seinem Nachkommen gemacht hat. Dabei sagt Paulus nicht „und deinem Nachkommen“ im Plural, als ob viele gemeint wären, sondern ausdrücklich „deinem Nachkommen“, und er meint damit Christus.
Man kann im Hebräischen das Wort sowohl als „Geschlecht“ oder „Nachkommenschaft“ übersetzen, aber auch einfach als „Same“ oder eben „der Nachkomme“. Paulus legt diese Stelle so aus, dass hier ganz deutlich ausgesagt wird, dass es sich um den Nachkommen handelt, nämlich um Christus. Das bedeutet, es geht um eine Person, nämlich um Jesus Christus.
Wegen Jesus werden sich die Menschen glücklich schätzen – auch wir, hoffe ich. Wenn wir uns rühmen, dann rühmen wir uns des Herrn. Wegen Jesus werden die Menschen gesegnet sein. Wegen Jesus werden Menschen aus allen Völkern miteinander verbunden und mit Abraham zusammen das Reich Gottes ererben – alles wegen Jesus, wegen diesem Nachkommen, den Gott Abraham angekündigt hat.
Durch diesen Nachkommen werden alle Nationen, alle Völker gesegnet. Jeder Mensch hat durch diesen einen Nachkommen den Zugang zum Reich Gottes. Die Zusage Gottes ist an den Glauben gebunden, sagt Paulus den Römern. Sie gilt nicht nur für die leiblichen Nachkommen Abrahams, also nicht nur für das Volk Israel, sondern auch für die, die so glauben wie Abraham.
Genau die Menschen, die so vertrauten, also die, die ihr ganzes Vertrauen auf Jesus, auf diesen Nachkommen setzen, werden Anteil bekommen an dem, was Gott Abraham versprochen hat.
In der Offenbarung, im letzten Buch der Bibel, finden wir diesen Jubel der Menschen aus allen Völkern und Nationen. In Offenbarung 7,9-17 heißt es: „Ich sah eine riesige Menschenmenge aus allen Stämmen und Völkern, Menschen aller Sprachen und Kulturen. Es waren so viele, dass niemand sie zählen konnte. In weißen Gewändern gehüllt, standen sie vor dem Thron und vor dem Lamm, hielten Palmzweige in den Händen und riefen mit lauter Stimme: ‚Das Heil kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm.‘“
Als Johannes fragt, wer diese Leute sind, sagt ihm Jesus, dass es die sind, die durch das Blut Jesu reingewaschen wurden – eben durch dieses Lamm, die weiße Kleider tragen. Hier haben wir die Nationen, die Menschen aus allen Nationen, Völkern und Sprachen.
Und hier im Vers 18 sagt der Engel des Herrn zu Abraham: „Durch deinen Nachkommen, welcher Christus ist, werden alle Völker gesegnet werden.“ Es ist und bleibt eindeutig: Es gibt nur einen Weg zu Gott, und zwar nur einen zum Vater. Der Weg, der Frieden und Rettung bringt, führt über eine einzige Person.
Paulus sagt, es gibt nur einen Gott und nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen: den, der selbst Mensch geworden ist, Jesus Christus. Er hat sein Leben als Lösegeld für alle gegeben und damit zu der von Gott bestimmten Zeit den Beweis erbracht, dass Gott alle retten will.
Dieser Beweis zeigt, dass Gott alle retten will, weil jeder Mensch den Zugang zu Jesus hat – wenn er will, wenn er will.
Petrus reagierte unerschrocken auf die Einschüchterungsversuche des jüdischen Gerichtshofs. Er sah klar, dass bei niemand anderem Rettung zu finden ist. „Unter dem ganzen Himmel ist uns Menschen kein anderer Name gegeben, durch den wir gerettet werden können“, sagt er. Kein anderer Name als der Name Jesu Christi.
Sind wir uns dessen bewusst und halten daran fest: Es gibt nur einen Nachkommen, der für die Nationen gekommen ist – Jesus Christus. Wir leben in einer Zeit, wie es sie schon früher gab, in der behauptet wird, es gäbe viele Wege zu Gott. Die Hauptsache sei, dass man glaube.
Wir Christen sind in dieser Gesellschaft oft unbeliebt, weil wir immer wieder sagen: Nein, es ist nicht die Hauptsache, dass du einfach glaubst, sondern Hauptsache ist, dass du an Jesus glaubst. Es gibt keinen anderen Weg. Es gibt nichts anderes, das den Menschen rettet.
Ob uns das gefällt oder nicht, ist dabei keine Frage. Die Frage ist, ob es die Wahrheit ist oder nicht. Für uns ist es eine enorme Versuchung und Herausforderung, in unserer Gesellschaft hier Konzessionen zu machen – auch als Christen. Es ist so großer Druck da, dass wir alles irgendwie für richtig halten müssen. Manchmal wagen wir fast nicht zu sagen: Es gibt keinen anderen Namen unter dem Himmel als den Namen Jesu Christi, durch den Menschen gerettet werden.
Das Schöne daran ist: Alle Menschen sind gemeint, aber nur durch Jesus. Das hat Gott schon Abraham angekündigt: „Durch deinen Nachkommen werden alle Nationen gesegnet werden.“ Und es gibt niemand anderen.
Jesus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich, niemand sonst.“ Das ist das Anstößige am Christentum. Sind wir uns dessen bewusst? Das ist es, was die Menschen an uns ärgert: Dass wir daran festhalten und nicht sagen: Ja gut, du hast deinen Gott, ich habe meinen Gott, und du kannst mit deinem Gott glücklich werden, ich mit meinem.
Ich sage nicht, dass der andere mit seinem Gott nicht glücklich werden kann. Aber es ist die Frage, ob er gerettet wird mit seinem Gott. Gerettet wird man nur durch Jesus Christus.
Es ist wichtig, dass wir uns als Christen, auch in einer Freikirche, die das hochhält, immer wieder ganz deutlich vor Augen führen: Nur in Jesus Christus gibt es Rettung. Es gibt keinen anderen Namen.
Schon im ersten Buch Mose, Kapitel 3, Vers 15, finden wir die Ankündigung dieses Nachkommens, der hier Abraham zugesagt wird. Dort heißt es: „Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weib und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen.“
Jesus allein ist genug. Ein schönes Lied sagt: Jesus allein ist genug. Es braucht nicht mehr, aber auch nicht weniger – nur Jesus.
Deshalb hört man bei uns immer von Jesus. Kürzlich sagte mir jemand: „Bei euch hört man immer von Jesus. Ich war in anderen Kirchen, da hört man selten etwas von Jesus. Bei euch hört man immer etwas von Jesus.“ Ja, wunderbar, das könnte mir niemand Schöneres sagen.
Von wem sollte man sonst hören bei uns? Es gibt keinen anderen Namen in dieser Welt, durch den Menschen gerettet werden – das ist Jesus Christus. Ihn beten wir an, wir verehren ihn und freuen uns auf den Tag, an dem er wiederkommt.
Unser Gott lebt.
Abschluss: Gewissheit im Glauben und Ermutigung
Gewissheit im Glauben
Abraham kehrte zu seinen Knechten zurück, und ich denke, er war sehr glücklich. Er konnte wieder seinen Sohn mitnehmen und hat Ermutigung erlebt. Das ist oft so in Glaubensprüfungen: Man trägt eine schwere Last, doch plötzlich wendet sich die Situation. Dann sehen wir die Hand Gottes und werden ermutigt.
Sie gingen gemeinsam zurück nach Beerscheba, und dort blieb Abraham wohnen.
Schritte des Glaubens vertiefen die Gewissheit. Sein Prinzip, das wir gesehen haben, ist folgender: Der Zugang zu Gott ist für alle Menschen an eine Person gebunden – ob uns das gefällt oder nicht. Das wird hier Abraham deutlich gesagt: Durch deinen Nachkommen werden alle Nationen, alle Völker gesegnet werden. Deshalb können wir auch in allen Völkern das Evangelium verkündigen.
Gewissheit im Glauben geschieht an uns. Ich möchte euch mit auf den Weg geben: Gewissheit des Glaubens geschieht an uns. Wir können sie nicht einfach machen, sondern sie geschieht an uns, wenn wir Gott gehorchen und seinen Willen tun. Gott selbst wird sich uns gegenüber immer wieder bezeugen und uns innere Gewissheit schenken. Diese Gewissheit ist göttlich und nicht menschlich, sie wird von Gott bewirkt und nicht von uns. Sie basiert nicht auf unseren Werken, sondern auf dem Hineinwirken Gottes in unser Leben.
Der Glaubende kann immer wieder mit unerschütterlicher Überzeugung sagen – wenn er nicht in Sünde lebt: Ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch unsichtbare Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukunftiges, noch gottfeindliche Kräfte, weder Hohes noch Tiefes noch sonst irgendetwas in der ganzen Schöpfung uns je von der Liebe Gottes trennen kann, die uns geschenkt ist in Christus Jesus, unserem Herrn.
Dieser unerschütterliche Glaube wird uns geschenkt durch ein Leben, das Gott ernst nimmt und ihm gehorsam ist. Diese unerschütterliche Überzeugung, die durch nichts ins Wanken gerät, weil Gott selbst in unser Leben hineinbezeugt – das ist das Faszinierende am christlichen Glauben. Er muss sich nicht an vielen Werken hochrecken, sondern wird von Gott beschenkt. Doch wir müssen lernen, gehorsam zu sein und den Willen Gottes zu tun.
Ich bete mit uns:
Vater, ich möchte dir danken, dass du deine große Liebe uns gezeigt hast in deinem Sohn. Wir sehen in deinem Wort, dass du das schon lange geplant hattest. Es war keine spontane, schnelle Idee, sondern du hast es geplant. Schon Jahrhunderte vorher hast du Abraham gesagt: Durch deinen Nachkommen, der Christus ist, werden alle gesegnet werden.
Ich danke dir, dass wir hier fast alle, denke ich, diesen Segen kennen, der von deinem Sohn ausgeht, und dass wir erkennen durften, dass Jesus dieser Nachkomme ist, durch den wir Segen empfangen und Rettung für unsere Seele.
Wir danken dir und preisen dich. Danke, Jesus, dass du dieses Opfer auf dich genommen hast, dass du für uns gestorben bist und uns neues und ewiges Leben geschenkt hast.
Danke, dass wir einen lebendigen Glauben haben, in dem wir immer wieder erfahren dürfen, dass wir die Gewissheit nicht aus uns heraus erarbeiten müssen, sondern dass du sie in uns hineinlegst, wenn wir dir folgen und dienen.
Das ist einfach eine wunderbare Sache. Danke dir, und ich bete dich an. Amen.