Um über ein bestimmtes Thema nachzudenken, hier eine kleine Geschichte:
Vor einer Universität stand ein hoher Fahnenmast. Doch niemand wusste, wie hoch er war. Man überlegte, wer diese Aufgabe am besten lösen könnte. Schließlich gab man die Aufgabe einem Physikprofessor und einem Mathematikprofessor.
Sie begannen früh am Morgen und hatten alle möglichen Geräte mitgebracht, um die Höhe des Fahnenmastes zu ermitteln. Es war ein sonniger Tag. Der Physiker sagte: „Wir müssen die Schattenlänge messen. Aus der Schattenlänge können wir mit Hilfe mathematischer Formeln die Höhe berechnen.“
Der Mathematiker stimmte zu: „Ja, das ist richtig. Ich habe auch ein paar passende Formeln.“ So arbeiteten sie den ganzen Vormittag, doch sie hatten die Höhe noch nicht herausbekommen.
Dann kam ein Professor für Englisch vorbei und fragte: „Was macht ihr denn hier den ganzen Vormittag?“
Der Physiker antwortete: „Wir sollen die Höhe dieses Fahnenmastes herausbekommen.“
Der Englischprofessor ging zum Mast, zog den Bolzen von der Fahnenstange, nahm ein Bandmaß heraus, maß einmal längs und sagte: „28,5 Meter.“ Dann ging er davon.
Der Physikprofessor sagte daraufhin: „Das ist typisch Englischlehrer. Wir sollen die Höhe messen, und was macht er? Er gibt uns die Länge an.“
Einführung: Vom Fahnenmast zur Schöpfung
Heute Abend wollen wir uns nicht nur mit einer Fahnenstange beschäftigen, sondern den Bogen viel weiter spannen. Wir beziehen das gesamte Universum mit ein. Die gesamte Schöpfung soll uns heute Abend beschäftigen und wir wollen herausfinden, was uns diese Schöpfung lehren kann.
Im Psalm 19 heißt es: „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk.“ Die zentrale Aussage dieses Verses ist, dass das Universum, der gestirnte Himmel, die Schöpfung uns etwas über Gott sagen kann. Sie gibt uns eine Lehre über Gott.
Die Frage ist nur: Welche Lehre über Gott können wir daraus ziehen, wenn wir uns die Schöpfung ansehen?
Die größte Errungenschaft des 20. Jahrhunderts und die Botschaft der Biochemie
Ich möchte zunächst eine Frage stellen: Was ist wohl die größte Errungenschaft in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts gewesen? Wenn uns jemand diese Frage stellt, würden wir vielleicht sagen: Ja, die Landung der Menschen auf dem Mond war ein herausragendes Ereignis. Ein anderer würde vielleicht sagen: Ja, die Erfindung des Computers und die Umsetzung der Computertechnik in alle Zweige der Wirtschaft und der Wissenschaft – ja, bis hin in die Kinderzimmer hinein. Die Computer haben die Welt verändert. War das die große wissenschaftliche Errungenschaft?
Von dem amerikanischen Professor Behe finden wir eine ganz andere Antwort auf diese Frage. Weil sie sehr wichtig ist und er sie uns sehr detailliert beantwortet, möchte ich ein langes Zitat verwenden, um zum Ausdruck zu bringen, was er als die größte Errungenschaft der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts hält.
In seinem Buch „Darwins Black Box“ schreibt er:
„Während der vergangenen vier Jahrzehnte hat die moderne Biochemie die Geheimnisse der Zelle aufgedeckt. Das Wissen, das wir vom Leben auf molekularer Ebene haben, wurde aus unzähligen Versuchen zusammengeflickt, in denen Proteine gereinigt, Gene geklont, elektronenmikroskopische Aufnahmen gemacht, Zellkulturen aufgebaut, Strukturen definiert, Reihenfolgen verglichen, Parameter variiert und Kontrollen durchgeführt wurden. Artikel wurden veröffentlicht, Ergebnisse überprüft, Rezensionen geschrieben, Sackgassen wurden beschritten und neuen Anhaltspunkten wurde nachgegangen.
Das Ergebnis dieser angehäuften Anstrengungen, die Zelle zu erforschen und das Leben auf molekularer Ebene zu untersuchen, ist ein lauter, durchdringender Schrei: Design, Plan. Das Ergebnis ist so unzweideutig und so bedeutsam, dass es als eine der größten Leistungen in der Geschichte der Wissenschaft überhaupt eingestuft werden muss. Die Beobachtung, dass Leben einem intelligenten Plan folgt, ist von derselben Tragweite wie die Beobachtung, dass sich die Erde um die Sonne dreht oder dass Krankheiten durch Bakterien verursacht werden oder dass Strahlung gequantelt emittiert wird.
Dieser große Sieg, so würde man erwarten, der mit dem hohen Preis von jahrzehntelanger unermüdlicher Anstrengung erreicht wurde, sollte in den Labors rund um die Erde die Sektkorken zum Knallen bringen. Dieser Triumph der Wissenschaft sollte Eureka-Schreie – so hat Archimedes mal gesagt: ‚Ich habe es gefunden!‘ – aus Zehntausenden von Kehlen hervorrufen, sollte Anlass zum Händeklatschen und Feiern sein und vielleicht sogar als Entschuldigung für einen freien Tag gelten.
Doch keine Flaschen wurden entkorkt, keine Hände klatschten. Stattdessen umgibt ein eigenartiges, verlegenes Schweigen die pure Komplexität der Zelle. Wenn das Thema in der Öffentlichkeit aufkommt, beginnen die Füße zu scharren, und der Atem geht ein wenig schwerer. Im privaten Kreis reagieren die Leute etwas entspannter. Manche geben das Offensichtliche offen zu, blicken dann zu Boden, schütteln den Kopf und belassen es dabei.
Warum greift die Gemeinschaft der Wissenschaft ihre aufsehenerregendste Entdeckung nicht begierig auf? Warum wird die Beobachtung des Designs mit intellektuellen Handschuhen angefasst? Das Dilemma ist: Wird die eine Seite des Elefanten mit dem Etikett ‚intellektuelles Design‘ versehen, so könnte die andere Seite wohl mit dem Etikett ‚Gott‘ versehen sein.“
Soweit dieses lange Zitat von Professor Behe aus den USA.
Er stellt richtig fest: Wenn wir die Information, die wir heute zur Verfügung haben, über den Bau der Zelle betrachten – noch lange haben wir nicht alles verstanden – doch wenn wir das, was wir schon wissen, zur Kenntnis nehmen, dann ist das ein lauter Schrei, dass hier das Werk eines superintelligenten Schöpfers am Werk war, um so etwas zu konstruieren, um so etwas zu realisieren.
Die Reaktion der Gesellschaft auf die Schöpfung und die Bibel
Aber wie reagieren die Menschen, insbesondere in unserem Land? Ich komme in anderen Ländern herum, und dort ist es zum Teil ganz anders. Wenn ich hier die Weihnachtsausgabe vom Spiegel oder Fokus lese, wird immer wieder ein christliches Thema angerissen – aber natürlich heftig und massiv konträr zur Bibel.
Da fragt man sich: Warum ist das so? Zum Beispiel lesen wir in der Fokus-Ausgabe Nummer 52, der Weihnachtsausgabe 1996, folgenden kritischen Text:
„Die Welt ist rund wie eine Weihnachtskugel, sie dreht sich um die Sonne. Und seit dem 22. Oktober dieses Jahres stammt der Mensch auch nach Ansicht der katholischen Kirche vom Affen ab. Es war der Tag, an dem der Papst den letzten großen historischen Streit zwischen Kirche und Wissenschaft endgültig zu den Akten ins Vatikanische Archiv legte. Neuere Erkenntnisse“, schrieb der Heilige Vater der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften in Rom, „geben Anlass, in der Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese zu sehen.“
Tragisch, wenn so etwas gesagt wird.
Fokus kommentiert dazu: Es war eine höchst überfällige Entscheidung in einer Zeit, in der der Papst eine Homepage im Internet betreibt und Chirurgen an seinen Blinddarm lassen.
Man glaubt, dass diese Welt durch einen Urknall erschaffen worden ist. Und so steht dann auch in dieser Zeitschrift: Wäre die Existenz Gottes widerlegt, wenn etwa der britische Physiker Stephen Hawking Erfolg hätte mit seinem Versuch, auch den Urknall auf eine Formel zurückzuführen? Immerhin sind die Astrophysiker ihm schon ziemlich nahe gerückt.
Gott bleiben für die Schöpfung gerade noch zehn hoch minus dreiundvierzig Sekunden – das ist eine Null, dann zweiundvierzig Nullen und dann eine Eins. Das ist der Rest, dem man Gott noch zugesteht.
Dann schreibt eine Schweizer Zeitschrift, aber auch die Theologen selbst: „Man nahm den gerupften Gott je länger, je flüchtiger wahr. Je mehr die christlichen Meinungsführer Gott in seinen einstigen Kompetenzbereich zurückgedrängt sahen, desto hilfloser fielen die Versuche aus, zu sagen, was Gott noch ist. Das Ansinnen, aus der Defensive heraus Gott wissenschaftskompatibel zu machen und insbesondere die Versuche, Gottes Existenz in einer wissenschaftlichen Form zu beweisen, demontierten und verwässerten ihn zur Unkenntlichkeit.“
Dieser Journalist beobachtet richtig: Viele Theologen haben die Botschaft der Schöpfung völlig aufgegeben. Sie ist überhaupt gar nicht mehr Thema, weil man völlig übergegangen ist zum Lager der Evolution.
Das ist die Situationsbeschreibung, wenn wir sie in unserem Land hin und her beobachten.
Darum ist es dringend geboten, dass wir uns mit der Schöpfung beschäftigen und die Lehren konsequent daraus ziehen, sodass wir gewappnet sind in einem harten Kampf – in einem harten Kampf der Auseinandersetzung.
Zwei Dokumente Gottes: Bibel und Schöpfung
Wir haben zwei Dokumente, die uns der Schöpfer gegeben hat. Das erste Dokument ist die Bibel. In 2. Timotheus 3,16 lesen wir etwas ganz Grundlegendes über die Herkunft der Bibel. Dort heißt es: „Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Aufdeckung der Schuld, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.“
Die Bibel ist das einzige Dokument, das wir von Gott haben, sonst kein weiteres. Sie ist von Gott autorisiert, hier hat Gott seinen Stempel draufgegeben. Jesus hat in Johannes 17,17 gebetet: „Dein Wort ist die Wahrheit.“ Damit meint er nicht nur das Johannesevangelium, sondern von der ersten bis zur letzten Seite der Bibel – damit ist alles eingeschlossen.
Paulus gibt ein sehr gutes, allumfassendes Zeugnis, wenn er in Apostelgeschichte 24,14 sagt: „Ich glaube allem, was geschrieben steht, ohne Ausnahme.“
Das zweite Dokument, das wir von Gott haben, ist die Schöpfung. Die Schöpfung ist uns auf eine völlig andere Weise gegeben und übermittelt. Die Bibel, das Wort Gottes, ist vollkommen, unfehlbar, wahr und feststehend. Gott redet hier in einer unmittelbaren Weise zu uns, Satz für Satz, so dass wir alles nachlesen können.
Die Schöpfung hingegen spricht auf eine ganz andere Weise – ohne Worte. Sie muss von uns Menschen interpretiert werden. Wir müssen unsere Gedanken zusammennehmen und eine Art Schöpfungsauslegung durchführen. Dabei überlegen wir, wie wir das verstehen können, was uns die Schöpfung sagt.
Wir müssen Schlussfolgerungen ziehen aus dem, was wir sehen. Das wollen wir heute auch ein Stück weit einüben.
Die Bedeutung der Schöpfung und der Römerbrief
Einen ganz grundlegenden Text zum Thema Schöpfung finden wir im Römerbrief Kapitel 1. Dort heißt es: Die Menschen führen ein gottloses Leben voller Ungerechtigkeit und unterdrücken dadurch die Wahrheit. Dabei wissen sie ganz genau, dass es Gott gibt. Er selbst hat ihnen dieses Wissen gegeben.
Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken der Schöpfung haben die Menschen seit jeher seine göttliche Macht und Größe sehen und erfahren können. Deshalb kann sich niemand damit entschuldigen, dass er von Gott nichts gewusst hat.
Auch eine Beurteilung der Artikel, die wir gehört haben, ist wichtig. Obwohl die Menschen Gott schon immer kannten, wollten sie ihn nicht anerkennen und ihm nicht danken. Stattdessen beschäftigten sie sich mit belanglosen Dingen und konnten schließlich in ihrer Unvernunft Gottes Willen nicht mehr erkennen.
Sie meinten, besonders klug zu sein, und waren in Wirklichkeit die größten Narren. Statt den ewigen Gott zu ehren, begeisterten sie sich für vergängliche Idole. Abgöttisch verehrten sie sterbliche Menschen, ja sogar alle möglichen Tiere.
Dies ist ein ganz grundlegender Text bezüglich der Schöpfung und der Beziehung, wie diese Schöpfung zu Gott steht.
Überlegungen zum Gottesbeweis und zur Bedeutung der Schöpfung
Was ist nun dieser Text aus Römer 1?
Ist das eine mögliche Erklärung für Gott? Ist es vielleicht ein Hinweis auf Gott? Ist es ein Zeugnis eines Menschen oder eine subjektive Meinung? Diese Fragen kommen auf, und ich werde später noch darauf zurückkommen.
Ist das ein Gottesbeweis? Gottesbeweise wurden oft heftig kritisiert, man sagt, Kant habe alle Gottesbeweise zerschlagen. Kant musste das ja wissen, denn er war Philosoph. Nun, Kant lebte schon vor vielen Jahren. Das entbindet mich aber nicht davon, diese Frage ganz neu zu bedenken und zu neuen Schlussfolgerungen zu kommen.
Ich übernehme nicht einfach Dinge, die irgendein Philosoph oder irgendjemand anderes gesagt hat. Ich habe einen eigenen Verstand bekommen, vom Schöpfer, und kann selbst darüber nachdenken – genauso wie wir alle. Und das wollen wir tun. Wir wollen es selbst herausfinden und uns nicht abhängig machen von Gedanken, die schon jemand anders formuliert hat.
Warum sind die Werke der Schöpfung so bedeutend für uns?
Manche Kritiker des Glaubens akzeptieren die Bibel überhaupt nicht. Wenn man ihnen einen Satz aus der Bibel nennt, lehnen sie das sofort ab und sagen: „Ach, das ist ja von Menschen gemacht.“ Sie haben tausend Einwände. Deshalb ist die Schöpfung für solche Leute von ganz besonderer Bedeutung. Denn die Schöpfung kann man beobachten, man kann sie sehen. Daraus lassen sich Schlussfolgerungen ziehen, und diese können sie nicht leugnen.
Darum ist es ganz, ganz wichtig, dass wir dieses Zeugnis der Schöpfung haben – gerade für solche Leute.
Mit auffallender Häufung bekomme ich immer wieder die Frage gestellt: Was ist mit den Menschen, die nie eine Bibel in die Hand bekommen haben, denen die Botschaft des Evangeliums nie erreicht hat? Sind die alle verloren? Sind sie alle gerettet? Was ist mit ihnen?
Die Bibel sagt uns, dass sie das Zeugnis der Schöpfung haben. In Römer 1 lesen wir, dass sie alle wussten, dass es einen Gott gibt. Leider steht dort ein trauriger Nachsatz: Sie haben ihm nicht gedankt. Das ist das Problem. Erkennen konnten sie es alle.
Für eine dritte Gruppe ist die Schöpfung ebenfalls von Bedeutung, und das sind die, die der Bibel glauben.
Wir schauen uns die Schöpfung an und stellen dann fest – vielleicht mit großer Überraschung, vielleicht auch mit Selbstverständlichkeit – dass das, was die Schöpfung uns lehrt, wunderbar zusammenpasst mit dem, was wir in der Bibel lesen.
Das ist eine gute Erfahrung, die wir dann machen.
Die Einzigartigkeit der Schöpfung als Hinweis auf den Schöpfer
Wir stellen in unserer Welt, die wir beobachten, fest, dass Erfindungen immer wieder mit den Namen der Erfinder verbunden sind.
Wir kennen alle den Dieselmotor, der untrennbar mit dem Namen Rudolf Diesel verknüpft ist, der ihn erfunden hat. Oder denken wir an Werke der Literatur: Goethes Faust wird niemand mit Brechts Mutter Courage verwechseln. Schillers Glocke wird auch niemand mit Wolfgang Borcherts Stück „Draußen vor der Tür“ verwechseln. Diese Werke sind so unterschiedlich und weit voneinander entfernt, dass man sie niemals verwechseln würde. Man sagt: Das ist unbedingt von Borchert, und das ist unbedingt von Goethe oder so ähnlich. Die Werke sind so eindeutig, dass sie klar einem Namen zugeordnet werden.
Musikkenner erkennen nach wenigen Takten, dass ein Stück von Mozart stammt. Dieses wird man nicht mit der Zwölftonmusik von Paul Hindemith verwechseln, und schon gar nicht mit einer Bach-Kantate. In diesen Werken ist so eindeutig erkennbar, von wem sie stammen, dass man genau weiß, welcher Name damit verbunden ist.
Dasselbe gilt für Maler und Bildhauer, deren Werke ebenfalls so eindeutig gestaltet sind, dass man sie zuordnen kann.
Genauso klar und eindeutig ist das, was wir in der Schöpfung beobachten. Wie Behe sagt: Die lebendige Zelle ist von unglaublicher Komplexität. In einer einzigen Zelle laufen Tausende von geregelten Vorgängen ab.
Wer aus dem Bereich der Regelungstechnik kommt, weiß, wie schwierig es ist, einen Prozess zu regeln. Wenn zwei oder drei Regler gekoppelt sind, wird es schon kompliziert. Die Mathematik, die dahintersteckt, muss man beherrschen, um das einigermaßen zu verstehen.
In einer Zelle befinden sich Tausende von Regelungsvorgängen, die durch nichtlineare Differentialgleichungen beschrieben werden. Das funktioniert auf Anhieb unglaublich gut. Die Komplexität und Genialität dieses Systems ist so groß, dass niemand es nachbauen kann und niemand es bis ins Letzte versteht.
Hier hat der Urheber seinen Stempel aufgesetzt, sodass wir alle sein Werk unverwechselbar erkennen. Niemand kann es nachbauen, niemand ist so genial, es so zu machen. Die Evolutionslehre kann das, was wir beobachten, überhaupt nicht erklären.
Beispiele für die Komplexität der Schöpfung
Wie will die Evolution erklären, dass ein Pottwal tausend Meter tief tauchen kann, ohne die Taucherkrankheit zu bekommen? Wenn er das erst ausprobieren muss und sich das alles erst entwickeln muss, dann ist er beim nächsten Tauchgang kaputt. Er bekommt die Taucherkrankheit, die Lunge platzt, und er ist tot – und das ist nur eines der Probleme.
Oder ich denke an den Goldregenpfeifer, der von Alaska zu den Hawaii-Inseln fliegt. Er fliegt 88 Stunden im Dauerflug und kommt genau an, dank seines „Autopiloten“. Er kann es sich nicht leisten, auch nur um einen Grad abzuweichen. Eine kleine Abweichung würde ihn in den weiten Pazifik führen, was seinen sicheren Tod bedeuten würde. Er muss also beim ersten Mal genau die Inseln treffen; sonst ist er ein verlorener Vogel. Das muss auf Anhieb funktionieren.
Es gibt Blütenpflanzen, die von Insekten bestäubt werden, die niemand anders bestäuben kann als eine ganz bestimmte Insektenart mit einem besonders langen Rüssel – manchmal sogar 25 Zentimeter lang –, um in den tiefen Kelch hineinzukommen. Gäbe es dieses Insekt nicht, gäbe es die Pflanze nicht. Das heißt, sie müssen beide gleichzeitig vorhanden gewesen sein, sonst funktioniert das nicht. Sie müssen von Anfang an fertig sein.
Das ist das, was uns die Schöpfung lehrt: Alles muss fertig sein. Ein halbes Herz in der Evolution hilft überhaupt nichts. Wir müssen ein fertiges Herz haben, das funktioniert. Auch zehn Herzen helfen nicht, auch siebzig nicht – es gilt für alle Organe: Alles muss von Anfang an fertig sein. Das sehen wir in den Werken der Schöpfung, und das können wir alle erkennen.
Viele, viele Dinge finden wir in den Werken der Schöpfung, über die wir nur staunen können. Das Eisbärenfell ist eine solarbetriebene Wärmepumpe und wirkt außerdem als transparentes Isolationsmaterial. Das Fell hat die Fähigkeit, fast den gesamten Ultraviolettanteil des Sonnenlichts in Wärme umzuwandeln – technisch unvorstellbar genial gemacht.
Ein Kolibakterium hat eine Länge von zwei Mikrometern und besitzt sechs eingebaute Elektromotoren. Das ist echte Nanotechnologie. Diese Motoren drehen sich mit hundert Umdrehungen pro Minute und fahren dorthin, wo sie hinwollen. Genial gebaut, mit eigenem Kraftwerk und eigenem Computersystem, um sich in zwanzig Minuten selbst kopieren zu können.
Hier bleibt nichts übrig von irgendeinem Entwicklungsgedanken. Spinnen können hochfeine Fäden herstellen, die tragfähiger sind als Stahl und eine beeindruckende Dehnungsfähigkeit besitzen. Das muss man erst einmal im Bereich der Metalle oder anderswo suchen.
Reifenhersteller interessieren sich dafür, wie Eisbären sich trotz ihres hohen Gewichts auf sehr glattem Untergrund schnell und sicher bewegen können. Für die Entwicklung neuartiger Reifen könnte die Rutschfestigkeit und Haftung ihrer Füße als Vorbild dienen. Man muss nur hingucken – aber nachbauen, das ist das Problem.
Der Unterschied zwischen menschlichen Werken und der Schöpfung
Wenn ich die Werke der Schöpfung mit den Werken vergleiche, die wir Menschen herstellen, dann fällt ein großer Unterschied auf. Alles, was Menschen erschaffen, können andere Menschen mit entsprechendem Zeitaufwand herausfinden, wie es gemacht wurde. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir verstehen, wie etwas funktioniert.
Im Zweiten Weltkrieg setzten die Deutschen die Enigma-Maschine ein, eine Kodiermaschine zur Verschlüsselung von Nachrichten. Diese Maschine gelangte in die Hände der Engländer. Sie setzten sich einfach daran und fanden heraus, wie das Gerät funktioniert. Es dauerte eine gewisse Zeit, aber schließlich wussten sie, wie es ging, und konnten jeden Funkspruch entschlüsseln.
Alles, was Menschen herstellen, kann von anderen Menschen erkannt und nachvollzogen werden. Ganz anders verhält es sich bei den Werken des Schöpfers. Bei den meisten dieser Werke bleiben wir unverständlich, wie sie funktionieren.
Wir wissen zum Beispiel noch nicht einmal genau, wie die Photosynthese abläuft. Wir kennen nur einige Grundgleichungen, die den Prozess beschreiben. Aber niemand kann uns wirklich erklären, wie er im Detail funktioniert. Trotzdem basiert unser gesamtes Frühstück, Mittagessen und Abendessen auf der Photosynthese. Niemand kann uns diesen Prozess vollständig zeigen oder ihn nachbauen.
Kein Verfahrenstechniker, kein Chemiker und kein Ingenieur ist in der Lage, diesen genialen Prozess, der grundlegend für unser Leben ist, nachzuahmen. Es ist schlicht unmöglich. Wir schaffen es nicht.
Das ist der entscheidende Unterschied zu den Werken der Schöpfung: Sie sind von ganz besonderer Art.
Die Schlussfolgerung aus der Information in der Schöpfung
Was lehrt uns die Schöpfung?
Ich habe an einer Universität einen Vortrag über Information gehalten. Dabei sagte ich, Information kann nur von einem Sender kommen, der sie sich ausgedacht hat – von jemandem, der kreativ denken kann. Daraus zog ich die Schlussfolgerung, dass auch bei den DNS-Molekülen, die wir in unseren Zellen haben, ein intelligenter Urheber dahinterstehen muss, der sie erdacht hat.
Ich dachte, ich hätte das gut formuliert, als sich eine Studentin meldete und folgende Frage stellte: „Das kann ich ja noch verstehen. Sie wollen sicher sagen, dass Gott das gemacht hat. Aber wer hat denn Gott informiert? Woher hat Gott die Information?“
Ich antwortete, dass sie eine gute Frage gestellt habe und dass sie leicht zu beantworten sei. Ich sagte: Stellen Sie sich vor, es ist richtig, was Sie sagen – Gott hat das programmiert, die Information in die DNS-Moleküle hineingegeben. Und er hat die Information natürlich von einem Übergott, der über ihm steht. Es ist ja ganz einfach: Da muss einer drüber sein, der diesem Gott die Information erklärt hat. Aber woher weiß der Übergott das? Na, der hat einen über-über-Gott, der ihn informiert hat. Und woher weiß der das? Von einem über-über-über-Gott. Und so weiter, immer weiter nach oben.
Das fand sie logisch. Ich sagte: „Richtig, stellen Sie sich vor, wie viele Götter wir in diesem System brauchen.“ Unendlich viele, denn es muss immer noch einer darüber geben. Immer noch einer. Unendlich viele Götter brauchen wir also.
Dann sagte ich: „Jetzt ist die Sache aber viel einfacher.“ Die Bibel sagt uns, dass es nur einen Gott gibt, einen einzigen. Was ist die Denkkonsequenz daraus? Dieser Gott muss unendlich intelligent sein. Es genügt nicht, dass er nur ein bisschen klüger ist, um DNS-Moleküle zu programmieren. Wir können aus den Werken der Schöpfung schließen, dass er unendlich intelligent sein muss.
Haben wir jemals darüber nachgedacht, was das bedeutet? Ein Gott, der unendlich intelligent ist – unendlich im mathematischen Sinne. Das heißt, er weiß alle Dinge. Im Englischen wird das gut ausgedrückt: Es ist ein infinit Gott. Dort kommt der Begriff „unendlich“ vor – ein Infinitgott.
Wir sagen manchmal ganz locker, er sei allwissend, denken aber kaum darüber nach, was das wirklich bedeutet. Es heißt, er muss über jedes Atom im Weltall Bescheid wissen. Er muss von jedem Atom im Innern der Sonne wissen, welchen Temperaturgrad es hat, welchem Druck es ausgesetzt ist und in welcher Kombination es zu anderen Molekülen steht. Das muss er alles wissen – von jedem Atom in der Sonne, natürlich auch auf dem Mond und auf der Erde.
Noch weiter entfernt, 1,3 Millionen Lichtjahre, liegt der Andromedanebel mit 100 Milliarden Sternen. Von jedem Stern, von jedem Atom muss er wissen, was im Augenblick das eine Atom mit dem anderen macht. Er muss sich an jede Schneeflocke erinnern, die je auf dieser Erde gefallen ist. Keine Schneeflocke ist der anderen gleich, alle sind unterschiedlich. Er muss wissen, wie jede Schneeflocke ausgesehen hat, welche Form sie hatte, wann sie gefallen ist, wo sie gelegen hat, wann sie getaut ist und wann sie entstanden ist – alles.
Er muss alles wissen. Wenn er unendlich intelligent ist, darf es für ihn keine Frage geben, die er nicht beantworten kann. Er muss alles wissen.
Man muss weiterdenken: Was bedeutet das, wenn er so intelligent ist, wenn er alles weiß? Dann muss er das Wissen von allen Atomen im jetzigen Augenblick haben. Er muss auch wissen, was gestern war, vorgestern, ja, was vor tausend Jahren war. Und er muss auch wissen, was morgen sein wird, übermorgen und in tausend Jahren – oder wann auch immer. Die gesamte Zeitachse, egal wie weit, ja sogar die ganze Ewigkeit, muss er kennen, wenn er unendlich intelligent ist. Und das muss er sein, das können wir aus den Werken der Schöpfung erschließen. Die Bibel sagt das übrigens auch.
Zunächst können wir also aus den Werken der Schöpfung schließen, dass es einen unendlich weisen Schöpfer geben muss. Daraus folgt die nächste Folgerung: Wenn er unendlich intelligent ist, muss er auch ewig sein. Er muss den gesamten Zeitbereich bis in die Ewigkeit hinein abdecken. Das ist genau das, was wir auch in der Bibel lesen. Es ist ein ewiger Gott und ein unendlich intelligenter Gott.
In Kolosser 2,3 lesen wir, dass in Christus alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind. Das heißt, die gleiche Intelligenz, die der Schöpfer hat, hat auch Jesus, denn er ist der Schöpfer. Der Vater hat sie, und auch der Sohn. Das können wir weiter durch das Studium der Bibel erkunden.
Aber zunächst einmal: Aus den Werken der Schöpfung erkennen wir zwingend, dass es einen unendlich weisen Schöpfer geben muss, der ewig ist.
Ich habe oft im Römerbrief Kapitel 1 gelesen, wo es heißt, dass wir seine ewige Kraft und Gottheit aus den Werken erkennen können. In der Luther-Übersetzung steht das so. Ich bin immer darüber gestolpert: Wie können wir aus den Werken erkennen, dass er ewig ist? Das konnte ich nie richtig verstehen.
Diese Studentin hat mich auf diesen Punkt gebracht. Jetzt weiß ich es: Durch die Schlussfolgerung aus den Werken der Schöpfung können wir automatisch schließen, dass er ewig sein muss.
Die Frage nach dem Ursprung Gottes
Jetzt kommt eine Frage, die oft gestellt wird: Wer hat denn Gott geschaffen? Diese Frage können wir durch eine einfache Schlussfolgerung beantworten.
In unserer Welt, in der wir leben, hat alles einen Anfang: eine Büroklammer, eine Uhr, ein Mikrofon, dieser Saal – alles, was wir sehen. Die Sonne, der Mond, die Erde – alles hat einen Anfang. Und alles, was einen Anfang hat, braucht einen Urheber. Deshalb braucht auch das Universum einen Urheber.
Diese Schlussfolgerung ist ganz konsequent abgeleitet aus all den tausend Beispielen, die wir kennen. Wir erkennen, dass alles, was einen Anfang hat, auch einen Urheber hat.
Wie ist es aber mit Gott? Von Gott haben wir gesagt, dass er unendlich intelligent ist und ewig existiert. Wer ewig ist, hat keinen Anfang. Und wer keinen Anfang hat, hat auch keinen Urheber. Damit ist die Sache sofort erschlossen.
Dieser Gott, von dem die Bibel spricht – unser Gott – hat weder Anfang noch Ende. Er ist unendlich und ewig. Das können wir jedem sagen, der weit, weit weg von Gott ist.
Es ist zwingend, aus den Werken der Schöpfung diese Schlussfolgerung zu ziehen. Darum hat Behe recht. Alleine eine lebendige Zelle ist in der Lage, uns das zu verkünden, wenn wir alles zu Herzen nehmen, was dort geschrieben steht und was wir in einer Zelle erkennen können.
Die Feinabstimmung der Naturgesetze als Hinweis auf den Schöpfer
Was lehrt uns die Schöpfung noch mehr? Die Schöpfung zeigt uns eine Vielzahl von Naturgesetzen und Naturkonstanten. Diese Naturkonstanten sind vom Schöpfer festgelegt und unveränderlich. Nichts kann eine Naturkonstante verändern – weder die Temperatur noch der Druck oder irgendeine andere Größe, die wir in dieser Welt beeinflussen können. Ein Naturgesetz ist festgesetzt, es stammt vom Schöpfer.
Dabei gibt es hochinteressante Details, wenn man genauer hinschaut. Die Protonenmasse – das wollen wir heute Abend lernen und uns merken, denn sie ist sehr wichtig. Die Masse eines Protons beträgt 1,672 mal 10 hoch minus 24 Gramm. Haben wir das gespeichert? Sehr gut.
Nun zur Masse des Neutrons: Sie beträgt 1,674 mal 10 hoch minus 24 Gramm. Also fast gleich! Die Masse von Proton und Neutron unterscheidet sich nur um ein Siebtelprozent – mehr nicht. Protonen und Neutronen sind also fast gleich, und sie sind die Bausteine der Atome.
Jetzt kommt etwas ganz Geniales, das erst vor kurzem entdeckt wurde: Protonen und Neutronen müssen genau diese Massen haben. Würde sich daran auch nur ein klein wenig etwas ändern – wenn wir also in der Lage wären, die Masse von Protonen oder Neutronen ein wenig zu verändern oder die beiden Zahlen zu vertauschen, die sich um ein Siebtelprozent unterscheiden –, dann gäbe es uns nicht. Es gäbe keinen Wasserstoff, keinen Kohlenstoff und folglich diese ganze Welt nicht.
Diese ganze Welt hängt an einem Unterschied von einem Siebtelprozent zwischen der Protonen- und der Neutronenmasse. Das ist bis ins Letzte auskalkuliert. Die Engländer sagen, es sei „getunt“, aber exakt und präzise. Es gibt keine Möglichkeit für eine Entwicklung, bei der sich die Protonenmasse mal so und mal so ändert. So ist keine Welt möglich.
Immer mehr Wissenschaftler erkennen das. Der britische Wissenschaftler Sheldrake schreibt: Hätten die Konstanten andere Werte, gäbe es keine Sterne, keine Atome, keine Planeten und keine Menschen. Wenn die Konstanten auch nur ein wenig anders wären, gäbe es uns nicht. Wäre beispielsweise das Kräfteverhältnis zwischen den Kernkräften und der elektromagnetischen Kraft nur minimal anders, gäbe es keine Kohlenstoffatome und folglich kein kohlenstoffbasiertes Leben wie auf unserem Planeten.
Das schreibt er nicht aus Glauben, sondern aus wissenschaftlicher Erkenntnis der Fakten heraus. Es muss so präzise sein, sonst funktioniert nichts. Das ist wichtig zu wissen. Für uns ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass alles einmal gesetzt wurde, im Voraus kalkuliert und dann so ausgeführt wurde – sehr, sehr deutlich.
Die beiden Astronomen Barrow und Silk schreiben Ähnliches. Auch sie beziehen sich nicht auf Glauben, sondern auf die Fakten und Tatsachen des Universums, wie sie es beobachten. Sie stellen eine bemerkenswerte Frage: Wurde der Kosmos sorgsam auf das Leben abgestimmt? Dass sich unser Universum dem Leben gegenüber so überraschend gastfreundlich verhält, hat sich bestimmt nicht erst im Zuge der Evolution ergeben.
Dass die Naturgesetze die Existenz von Sternen und Planetensystemen erlauben – aber auch wirklich gerade eben nur erlauben –, hat mit den Variationsmöglichkeiten der Evolution nichts zu tun. Solch unveränderliche Eigenschaften besitzt die Welt entweder oder sie besitzt sie nicht. Dass tatsächlich eine ganze Anzahl voneinander unabhängiger Eigenschaften zusammentrifft, könnte die Vermutung aufkommen lassen, unser Kosmos sei zum Zweck unseres Erscheinens entworfen worden.
Wäre es nicht möglich, dass sich hinter diesen bemerkenswerten „Zufällen“ ein großer Planer verbirgt? Das ist die wissenschaftliche Denkkonsequenz, wenn man diese Dinge sieht, wenn man diese Zahlen kennt und diese Fakten weiß.
Das gilt auch für unser Planetensystem, in dem wir leben. Es ist so fein und sorgfältig aufeinander abgestimmt, dass das Leben auf der Erde möglich ist. Das ist nur möglich, weil viele Parameter genau gesetzt sind – und zwar so, dass Leben überhaupt möglich wird.
Die Atmosphäre muss eine ganz bestimmte Zusammensetzung haben, und genau diese hat sie. Sie ist abgestimmt auf unser Hämoglobin im Blut, das passt haargenau dazu. Das darf nicht anders sein. Verliefe die Umlaufbahn der Erde um die Sonne nur 1,5 Prozent näher zur Sonne, wäre Leben auf der Erde nicht mehr möglich. So genau ist das abgestimmt.
Deshalb hat die Bahn der Erde um die Sonne auch fast eine Kreisform. Aufgrund mathematischer Gegebenheiten und der Gravitationsgesetze müssen die Bahnen Ellipsen sein. Der Schöpfer hat es jedoch so eingerichtet, dass, wenn man die Bahn maßstabsgetreu zeichnet, sie wie eine Kreisbahn aussieht – nur ganz wenig unterscheidet sie sich davon.
Das muss so sein, damit die Jahreszeiten garantiert sind und es nicht zu kalt oder zu heiß wird. Würde die Ellipse zu langgestreckt sein, wäre das die Folge.
Das Paar Erde-Mond stellt eine absolute Einzigartigkeit in unserem Sonnensystem dar. Ein relativ kleiner Planet mit einem großen Trabanten gilt heute als zentrale Voraussetzung dafür, ob ein Planet überhaupt Leben tragen kann. Es ist eine ganz besondere Sache, dass der Mond so groß im Verhältnis zur Erde ist.
Dadurch wird garantiert – das haben lange Berechnungen ergeben –, dass die Erdachse mit 23,5 Grad stabil bleibt. Wäre das nicht so, hätten wir nicht einen so großen Mond. Aus mathematischer und mechanischer Sicht gäbe es keine Garantie dafür, dass die Erde über Tausende von Jahren hinweg die Neigung ihrer Achse beibehält.
Wo wir auch hinschauen, stellen wir fest: Alles ist unglaublich genau und präzise auf das Leben abgestimmt.
Die Frage nach einem Gottesbeweis durch die Schöpfung
Wenn wir all diese Dinge betrachten, stellt sich die Frage: Stellen diese Details, die wir aneinanderreihen können, einen Gottesbeweis dar – ja oder nein? Diese Frage müssen wir ganz neu diskutieren.
Ich möchte versuchen, das mit dem mathematischen Beweis der vollständigen Induktion bei den natürlichen Zahlen zu erklären. Das klingt kompliziert, lässt sich aber in drei Minuten ganz einfach erläutern.
Wenn wir auf der Zahlenachse alle Zahlen auftragen – 0, 1, 2, 3 und so weiter – und für eine bestimmte Zahl eine Eigenschaft entdecken, dann notieren wir diese und merken sie uns. Nun könnte die Frage sein, ob diese Eigenschaft auch für andere Zahlen gilt. Tatsächlich stellen wir fest, dass sie auch für eine andere Zahl gilt, vielleicht sogar für eine dritte.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob diese Eigenschaft für alle Zahlen gilt. Kann man das beweisen? Ja, das ist möglich – und zwar mit Hilfe der vollständigen Induktion.
So funktioniert das: Man beweist die Eigenschaft für eine beliebige Zahl N und dann noch einmal für deren Nachbar, der N plus eins heißt. Wir schaffen heute Abend noch den Beweis für N und N plus eins.
Wenn man zeigen kann, dass die Eigenschaft für N plus eins gilt, dann haben wir damit bewiesen, dass sie für alle Zahlen bis unendlich gilt. Warum? Denn für N plus eins kann man wieder N setzen, und dann ist N plus zwei der Nachbar. Da wir nachgewiesen haben, dass es für den Nachbarn gilt, gilt es somit für jeden Nachbarn. Damit ist bewiesen, dass es für alle Nachbarn gilt. Das ist ein Beweis durch vollständige Induktion.
Es gibt noch eine andere Beweisart, die unvollständige Induktion. Die vollständige Induktion arbeitet mit unendlich vielen Fällen, die man nicht einzeln durchrechnen muss, sondern logisch aneinanderreiht. Die unvollständige Induktion hingegen arbeitet mit endlich vielen Nachweisen. Auch das ist eine anerkannte Beweisform in der Mathematik.
Was ist die Schöpfung? In unserem Universum schätzt man, dass es 10 hoch 80 Atome gibt. Das ist natürlich eine riesig große Zahl, die wir uns heute nicht genauer vorstellen wollen, aber es ist eine gewaltige Zahl.
Ich möchte es anders sagen: Wenn jemand vor Gericht verurteilt wird, geschieht das oft durch Indizienbeweise. Wie viele Indizien braucht man, um einen Täter zu überführen? Das hängt vom Gericht ab – manchmal drei, vier oder fünf. Wenn ein oder zwei Indizien sehr präzise sind, ist die Verurteilung eindeutig.
Wie viele Indizienbeweise haben wir in der Schöpfung für Gott? Tausende, Millionen. Wir könnten die Protonenmasse anführen, die Feinstimmung der Erde, die lebendige Zelle und unvorstellbar viele weitere Dinge. Die Bücher dieser Welt reichen nicht aus, um all diese Indizienbeweise für Gott aufzuzählen.
Darum wollen wir ganz neu feststellen, was auch Römer 1,19-20 sagt: Sie wussten, dass es einen Gott gibt – ganz klar und eindeutig. Deshalb formuliere ich es so: Über die Existenz Gottes können wir aus den Werken der Schöpfung einen Beweis ableiten – einen Beweis durch unvollständige Induktion oder einen Indizienbeweis. Und daran gibt es keinen Zweifel, das ist ganz eindeutig.
Persönliche Erfahrungen mit dem Zeugnis der Schöpfung
Ich hielt irgendwo einen Vortrag, und da kam ein Verwandter. Den hatte ich selbst noch nie gesehen, er war angeheiratet. Die Frau kannte ich, ich bin mit ihr etwas entfernt verwandt. Nun war ich in der Nähe und sagte zu Inge: „Willst du mal mit deinem Mann auch hinkommen?“ Sie antwortete: „Ja, der ist Atheist, der will dann nichts mehr damit zu tun haben.“ Ich sagte: „Vielleicht gelingt es dir ja.“
Na ja, dann kamen sie doch, und wir haben uns begrüßt, uns kurz vorgestellt. Ich sagte: „Ich bin der Werner.“ Er antwortete: „Ich bin der Bernhard, aber ich will dir gleich sagen, ich bin hier nur hergeschleppt worden. Mich kann man hier nicht angeln. Ich habe mit irgendwelchen christlichen Dingen nichts am Hut, ich bin Atheist.“
Ich weiß gar nicht, wie mir das so passiert ist, aber das rutschte mir irgendwie so raus. Manchmal sagt man ganz schnell mal so einen Satz. Ich sagte zu ihm: „Das wirst du nicht lange durchhalten können.“ Dann habe ich ihm ein paar Dinge über die Schöpfung erklärt.
Am Ende sagte ich: „Leute, ihr seid eingeladen. Ihr könnt euer Leben jetzt bei diesem Schöpfer, bei Jesus Christus, festmachen und euer Leben ihm anvertrauen, damit ihr auch Ewigkeit habt.“ Danach lud ich zu einer Nachversammlung ein.
Und ich schaute: Wer sitzt da? Mein angeheirateter Verwandter – nein, er war nicht neu angeheiratet, aber ich sah ihn zum ersten Mal – mein Bernhard saß da. Ich dachte: „Na, der ist natürlich neugierig. Der will mal gucken, was hier passiert, was ich da mache.“
Dann erklärte ich den Weg zu Jesus Christus, wie das geht. Danach fragte ich jeden Einzelnen: „Wollt ihr ihn annehmen?“ Der eine sagte ja, der nächste sagte nein, „Ich weiß noch nicht.“ Dann kam ich zu Bernhard, und der sagte ja.
Er hat das nicht lange durchgehalten. Gott hat ihn schnell überführt. So geht das mit den Werken der Schöpfung. Man hat keine Möglichkeit mehr, vom Denken her auszuweichen. Die Sache ist so eindeutig.
Die Bedeutung der Schöpfung für den Glauben an Jesus Christus
Die Schöpfung lehrt uns viel mehr. Wir können von Jesus lernen, wie er immer wieder die Werke der Schöpfung benutzt, um uns grundlegende Erkenntnisse zu vermitteln.
Neulich hörte ich einen Pfarrer kurz vor Ostern lamentieren. Er sagte: „Zu Ostern komme ich in einen Predigtnotstand.“ Er wusste nicht, was er noch predigen sollte, denn seiner Auffassung nach hat die Auferstehung ja nie stattgefunden. So wusste er nicht, was er den Leuten sagen sollte. Manche Menschen tun sich damit schwer.
Aber die Auferstehung ist sehr, sehr grundlegend. Da hängt alles dran. Wenn wir nicht an die Auferstehung glauben, sind wir verlorene Menschen. Da hat Jesus alles drangehängt. Wir lesen in 1. Korinther 15,17 und 19: „Wenn aber Christus nicht von den Toten auferweckt wurde, ist euer Glaube nichts als eine Illusion, und ihr seid auch von eurer Schuld nicht frei. Ebenso wären auch alle verloren, die im Glauben an Christus gestorben sind. Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen.“
Da können wir einpacken, wenn das nur unsere Hoffnung ist. Die Hoffnung geht weit darüber hinaus, bis in die Ewigkeit hinein. Sie hat ewige Bedeutung, denn dieser Sohn Gottes, der Jesus Christus, ist auferstanden. Darum formuliert Paulus es sehr drastisch. Er sagt: „Wenn die Toten nicht auferstehen, dann lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot.“ Luther übersetzt es noch kräftiger: „Dann lasst uns fressen und saufen, denn morgen sind wir tot.“
Es hängt alles an der Auferstehung. Alles hängt daran. Der Philosoph Martin Heidegger, der nicht vom Glauben argumentierte, sondern Atheist war, sagte: „Ist Jesus von Nazareth von den Toten auferstanden, dann ist jede naturwissenschaftliche Erkenntnis vorläufig.“ Er hat Recht. Das stimmt. Er sagt: „Wenn, wenn, wenn das wirklich wahr ist, dass er auferstanden ist, dann ist alles, was wir machen, nur Makulatur.“ Da hat er Recht. Das letzte Wort hat Jesus.
Er ist auferstanden, und wir werden durch seinen Ruf auch einmal auferstehen. Das ist unsere Hoffnung, unser fester, tiefer Glaube. Jesus hat das immer wieder erklärt. Er sagt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein. Wenn es aber erstirbt, so bringt es viel Frucht.“ Das erklärt er uns anhand der Werke der Schöpfung.
Das, was in die Erde gelegt wird – einmal unser Leib –, wird nachher von Würmern zerfressen, von Käfern als Nahrung genutzt. Die Bäume beziehen daraus ihren Saft oder was auch immer und ziehen die Moleküle heraus. Das ist Recycling, wunderbar gemacht. Die Eicheln des Eichenbaums frisst vielleicht ein Wildschwein, und so geht es weiter. Alles wird wiederverwendet, es bleibt nichts irgendwo liegen.
Aber die Moleküle sind es nicht, die auferstehen. Das müssen wir lernen. Jesus zeigt uns das hier. Dieses Weizenkorn, das in die Erde gelegt wird, ist endgültig vorbei. Daraus erwächst eine neue Frucht. Das, was wir in unserem Leben gemacht, gewirkt, getan und geglaubt haben, wird erwachsen, wird auferstehen.
Aber nicht dieser Leib. Es wird ein völlig neuer Leib sein, so wie wir es am Weizenkorn und bei der Auferstehung Jesu Christi selbst lernen können. Der neue Leib, der Auferstehungsleib, konnte durch Wände hindurchgehen. Er war nicht mehr an Raum und Zeit gebunden, er war frei davon.
Das muss eine große Befreiung sein, wenn wir einmal von Raum und Zeit entbunden sind. Das ist es, was uns als Hoffnung in der Ewigkeit erwartet. Freue ich mich darauf? Keine Termine mehr, weil es keine Zeit mehr gibt. Alles läuft, überall können wir gleichzeitig sein.
Das müssen wir uns erst einmal vorstellen. Wir müssen jetzt ganz neu denken, brauchen einen neuen Kopf. Natürlich schaffen wir das mit unserem Gehirn nicht. Das wird ein gewaltiger Sprung sein.
Das Kreuz in der Schöpfung
Der bekannte, streitbare deutsche Mediziner Julius Hacketal hat so manche Fernsehsendung bestritten und dabei verschiedene Dinge gesagt. Kurz vor seinem Tod wurde er gefragt: Was hältst du vom Leben nach dem Tod? Er antwortete mit einer Formel: Seele gleich Geist mal Leib. Im Tod werde der Geist null, dann sei das Produkt Geist mal Leib gleich null, also werde die Seele null – und damit sei alles zu Ende. Das war seine Mathematik.
Aber das ist unglaublich kurz gedacht. Hacketal hätte sich nur ein Weizenkorn ansehen müssen, um zu verstehen, wie das Leben funktioniert, und daraus die Lehre ziehen können, die Jesus uns anhand der Werke der Schöpfung gezeigt hat. Dann hätte er gestaunt und wäre nicht mit einem solchen atheistischen Glauben gestorben.
So wollen wir uns Mut machen, aus der Schöpfung zu lernen, denn Jesus hat uns das immer wieder gezeigt. Das Kreuz, das vor der Auferstehung stand, ist ebenso von grundlegender Bedeutung.
Darum schreibt Paulus in 1. Korinther 1,18: „Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es eine Gotteskraft.“ In diesem Kreuz liegt die Kraft, in diesem Kreuz Jesu. Paulus sagt auch sehr eindeutig: „Denn ich hielt nicht dafür, dass ich etwas wüsste unter euch, als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten.“
Wir sehen, dass das Kreuz eine sehr große Bedeutung hat. Es ist unvorstellbar wichtig für unseren Glauben. An Kreuz und Auferstehung hängt alles. Es stellt sich die Frage, ob das Kreuz wohl irgendwo in der Schöpfung verborgen ist, wenn es so zentral und bedeutungsvoll ist.
Ich habe zwei Beispiele gefunden, eines im Mikrokosmos und eines im Makrokosmos. Im Mikrokosmos fange ich an: Wenn wir eine Träne auskristallisieren, entstehen dabei Kreuze – merkwürdig, gerade bei der Träne, beim Schmerz am Kreuz, wo der Schmerz am größten war. Die Tränen, die dort geweint wurden, zeigen beim Auskristallisieren ein Kreuz, tief verborgen in der Schöpfung.
In einer Träne sind etwa achtzig verschiedene Salze enthalten, und sie kristallisieren aus wie ein Kreuz. Das ist ein deutlicher Hinweis auf das Kreuz Jesu. Von ihm heißt es: „Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen.“
Es mag uns vielleicht befremden, dass wir an einen Gott glauben, der weinen kann. Aber er spricht auch ganz offen von seinen Tränen. In Jeremia 14,17 heißt es: „Und du sollst dieses Wort zu ihnen sagen: Meine Augen fließen von Tränen Tag und Nacht und hören nicht auf.“ Gott weint.
Warum weint Gott? Er weint, weil so viele Menschen ihn ablehnen, böse Artikel schreiben, sich zum Atheismus bekennen, an alle möglichen philosophischen Ideen und Esoteriken glauben und vieles mehr. Darüber weint Gott. Er hat uns die Freiheit gegeben und möchte diese Freiheit nicht einschränken.
Diese Freiheit muss er uns geben, denn in der Bibel steht, dass wir eines Tages ihm gleich sein werden, dem Herrn Jesus. Er hatte alle Freiheit: die Freiheit zu sündigen, die Freiheit, aus Steinen Brot zu machen. Er konnte alles tun. Er hatte sogar die Freiheit, vom Kreuz zu steigen, aber er tat es nicht. Er war der Einzige, der gehorsam wurde.
Wenn wir ihm gleich sein sollen, dann müssen wir auch allem ausgesetzt sein. Wir müssen denselben Grad an Freiheit haben. Das ist mir so klar geworden: Wir müssen genauso frei sein. Diese Freiheit hat uns der Herr gegeben, damit wir ganz frei entscheiden können, was wir mit unserem Leben tun.
Das bedeutet auch, dass wir uns abwenden können, zur Gegenseite aufbrechen und uns von Gott entfernen. Aber Gott ist traurig darüber, er weint darüber, wie wir hier lesen können.
Das Kreuz des Südens am Himmel
Wenn man auf die südliche Halbkugel reist, ist es ein besonderes Erlebnis, abends den Sternenhimmel dort zu beobachten. Man sieht ein Sternbild, das kleinste unter den 88 Sternbildern. Dennoch ist es das auffälligste am Himmel.
Man braucht keine astronomischen Vorkenntnisse, um es zu erkennen. Jeder Beobachter auf der südlichen Halbkugel, der einen klaren Himmel sieht, erkennt ein großes, deutlich gezeichnetes Kreuz am Himmel. Ein Südafrikaner erzählte mir, dass auf der nördlichen Halbkugel das Kreuz von Golgata sichtbar war. Uns aber hat der Herr das Kreuz jeden Abend an den Himmel gezeichnet, damit wir an seine Tat am Kreuz erinnert werden. Das ist grundlegend.
So finden wir das Kreuz in der Schöpfung wieder. Ich habe mich intensiver mit der Frage beschäftigt, wie das Kreuz dort am Himmel aus astronomischer Sicht zu verstehen ist, und bin auf einige bemerkenswerte Dinge gestoßen.
In diesem kleinen Sternbild, dem Kreuz des Südens, gibt es eine ganz besondere Ansammlung von Sternen. Der Astronom Herschel nannte sie das „Schatzkästchen“, weil es nirgendwo sonst im Universum eine Sternansammlung mit so vielen Farben gibt. So etwas findet man sonst nicht wieder. Daher bezeichnete er es als „Juwelenbox“ oder „Schatzkästlein“. Für mich ist es ein Symbol für den Himmel.
Warum? Weil dort auch die Hölle verzeichnet ist. Innerhalb des Kreuzes des Südens befindet sich eine lichtundurchsichtige Dunkelwolke. Astronomen nennen sie den „Kohlensack“ – ein echter astronomischer Begriff. Wenn man in den Kohlensack hineinschaut, sieht man Schwarz, kein Licht.
Genau das beschreibt die Bibel von der Hölle: ein Ort der Finsternis, der absoluten Dunkelheit. Unter dem Kreuz sieht man also beides: ein Symbol für den Himmel und ein Symbol für die Hölle. Beides existiert. In der Schöpfung können wir das ablesen.
Ich habe diese Zusammenhänge in meinem Buch „Signale aus dem All“ näher beschrieben, für diejenigen, die sich intensiver damit beschäftigen möchten.
Die Bedeutung der irdischen Dinge für den Glauben
Wir haben viele Dinge über die Schöpfung gehört, und es gibt noch viel mehr, was man dazu sagen kann. Jesus hat uns in Johannes 3,12 ein ganz grundlegendes Wort gegeben. Dort heißt es: „Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage?“ Die irdischen Dinge sind also die Voraussetzung dafür, dass wir ihm glauben können. Wenn wir die irdischen Dinge nicht glauben, können wir auch die himmlischen Dinge nicht glauben. Denn die himmlischen Dinge können wir nicht sehen, wir können sie nur glauben.
Die irdischen Dinge hingegen können wir sehen. Wir können die Werke der Schöpfung betrachten, daraus Schlussfolgerungen ziehen und nochmals beobachten. Wenn wir merken, dass wir nicht genau hingeschaut haben, können wir noch einmal messen oder genauer hinschauen. Diese irdischen Dinge und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen sind für uns sichtbar.
Jesus hat im Neuen Testament immer wieder auf die Werke der Schöpfung Bezug genommen, besonders auf die ersten Kapitel der Bibel, also die ersten elf Kapitel. Diese sind ganz grundlegend wichtig. Wir verstehen die Heilsgeschichte überhaupt nicht, wenn wir nicht ernst nehmen, was auf den ersten Seiten der Bibel steht.
Viele Menschen haben verschiedene Theorien entwickelt, die aber alle falsch sind. Zum Beispiel wird oft zwischen 1. Mose 1 und Vers 2 die sogenannte „Gebtheorie“ eingefügt, in der versucht wird, Millionen Jahre hineinzulegen. Geht das? Nein, das geht überhaupt nicht. Denn das würde bedeuten, dass in dieser Zeit schon Tod herrschte und Fossilien entstanden sind. Das widerspricht der biblischen Lehre. Nach dieser kam der Tod erst nach der Sünde in die Welt. Das heißt: Adam und Eva sowie die gesamte Schöpfung waren komplett fertig. Dann kam die Sünde, und danach begann der Tod.
Wenn wir spezielle Theorien erfinden und die Bibel nicht ernst nehmen, wird alles durcheinandergebracht und umgedreht. Wir müssen nicht alle Dinge aus der Schöpfung verstehen, und wir werden sie hier auf der Erde niemals vollständig verstehen. Schon die Photosynthese, die Zelle und viele andere Dinge sind für uns ein Rätsel. Niemand kann uns genau erklären, wie ein Gehirn funktioniert. Wie könnten wir dann alles verstehen?
Dennoch können wir viel erkennen und viele Schlussfolgerungen ziehen. Jesus sagt, dass wir diese Dinge erst einmal glauben müssen. Wir müssen glauben, dass Gott in sechs Tagen Himmel und Erde geschaffen hat, so wie es in den Geboten steht. Dieses Wort müssen wir wortwörtlich glauben, ohne es zu drehen oder zu verändern. Wir sollten uns nicht von den vielen Meinungen und Informationen, die auf uns einströmen, verunsichern lassen. Wir müssen die Spannung aushalten und sagen: „Ich glaube allem, was geschrieben steht, auch in der Schöpfung.“ Das ist eine sehr wichtige Basis für unseren Glauben.
Man kann sehr viel aus der Schöpfung erkennen. Ich konnte nur einige Punkte nennen, es gibt aber viele Dinge, die wir nicht aus der Schöpfung entnehmen können. Dafür brauchen wir die Bibel. Die Bibel sagt uns, wer Gott ist. Das könnten wir sonst überhaupt nicht herausfinden.
Wir können zwar aus den Werken erkennen, dass Gott unendlich intelligent und ewig sein muss. Wir können auch unsere eigene Begrenztheit erkennen und viele Dinge durch Schlussfolgerung verstehen. Aber wir können nicht aus der Schöpfung erkennen, dass dieser Gott ein Gott der Liebe ist. Wir können auch nicht erkennen, dass dieser Gott einen Sohn hat, der Jesus Christus heißt und für die Sünde am Kreuz gestorben ist. Das können wir aus der Schöpfung nicht erkennen. Dafür brauchen wir die Bibel unbedingt.
Niemand kann uns sagen, wer wir selbst sind, und dass das Trachten des Menschen von Jugend an böse ist. Wenn wir bei den Philosophen nachfragen, bekommen wir alle möglichen Meinungen. Hier sind wir einzig und allein darauf angewiesen, die Bibel ernst zu nehmen. Die Bibel sagt uns, dass wir verlorene Menschen sind, so wie wir sind. Wir brauchen die Erlösung durch Jesus Christus. Das sagt uns nur die Bibel, und auf keine andere Weise können wir das gewinnen.
Die Bibel sagt uns auch, dass es einen Himmel und eine Hölle gibt. Wenn ich in Deutschland unterwegs bin, habe ich den Eindruck, dass diese Botschaft fast völlig unter den Tisch gefallen ist. Die Hölle gibt es fast gar nicht mehr. Die Botschaft von der Hölle traut sich kaum noch jemand zu sagen. Man möchte den Menschen keine Angst machen, weil es ohnehin schon viel Angst gibt. Wenn das so ist, dann hat Jesus völlig falsch gepredigt. Dann müssten wir all die Stellen aus der Bibel entfernen, in denen Jesus über die Hölle gesprochen hat.
Während des Vietnamkrieges besuchte ein Pastor einen sterbenden Soldaten. Der Soldat hatte nur noch wenige Minuten zu leben und fragte: „Herr Pastor, gibt es eine Hölle?“ Der Pastor antwortete: „Nein, eine Hölle gibt es nicht.“ Darauf sagte der Soldat: „Wenn es keine Hölle gibt, dann brauchen wir sie hier gar nicht. Dann kommen wir alle in den Himmel. Was suchen Sie hier? Dann nehmen Sie eine Waffe und schießen auch, oder was weiß ich. Dann können wir Sie nicht gebrauchen.“
„Wenn es aber doch eine Hölle gibt,“ sagte der Soldat weiter, „dann haben Sie viele verführt und uns nicht davor gewarnt, dass es so einen Ort gibt. Das ist schrecklich.“
Es ist schlimm, wenn wir diese Botschaft unterschlagen, die Jesus immer wieder genannt hat. Die Hölle darf nicht die zentrale Botschaft sein, aber sie muss gesagt werden.
Jesus hat in einer sehr eindringlichen Weise über die Hölle gepredigt. Er sagte: „Wenn dir aber dein rechtes Auge Ärgernis schafft, so reiß es aus und wirf es von dir. Es ist dir besser, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde.“ So ernst hat er davor gewarnt.
Diesen Ort gibt es wirklich, und Jesus sagte, dass dieser Ort ewig ist und nicht vergeht.
Eindrücke aus Auschwitz und die Realität der Hölle
Ich war im Mai dieses Jahres in Polen zu einer Evangelisation. Da es in Südpolen stattfand, nutzte ich die Gelegenheit, auch einmal Auschwitz zu besuchen. Es ist ein furchtbarer Ort. Wenn man die Berge von Haaren sieht, die dort heute noch liegen, wird einem das Ausmaß des Grauens bewusst. Man kann sich die Schrecklichkeit kaum vorstellen. Ich möchte das auch heute gar nicht weiter ausmalen.
Wir wurden von einer Führerin durch eine Gaskammer geführt. Alle trugen wir gute Kleidung, die Sonne schien, und wir hatten Kameras umgehängt. Wir gingen durch die Gaskammer und wieder hinaus. Passierte uns etwas? Gar nichts. Eine freundliche Frau erklärte uns alles. Dabei wurde mir etwas bewusst: Diese Gaskammer hatte nur eine bestimmte Zeit in Betrieb. Dann war alles vorbei, das Leid endete. Heute kann man diesen Ort besichtigen, hindurchgehen und sich alles ansehen. So war das damals.
Anders ist es mit der Hölle, wurde mir klar. Die Hölle kann niemals besichtigt werden, weil sie ewig in Betrieb ist. Das hat Jesus gelehrt. Wir Menschen erfinden vieles und sagen: Nein, das sei nur ein Fegefeuer. Man müsse nur ein wenig hindurchgehen und werde dann „angewärmt“, bevor man wieder herauskommt. Was haben wir Menschen da erfunden?
Viele behaupten sogar, es gäbe überhaupt keine Hölle. Das sagen Theologen und andere Leute. So haben viele eine Erfindung gemacht, um diesen Ort loszuwerden. Jesus jedoch nicht. Er hat es gesagt und gewarnt. Er sagte: „Ihr lieben Leute, kommt in den Himmel! Ihr seid alle geladene Leute, alle ohne Ausnahme. Kommt herbei!“
Egal, wo ihr seid, auch wenn ihr Verbrecher seid, so wie der eine am Kreuz – das spielt keine Rolle. Kommt, tut Buße, kehrt um! Ich will euch ewig im Himmel haben, an jenem Ort, wo es wirklich schön ist. Dort wird nie wieder eine Träne geweint, und es wird nie wieder Tod geben. An diesem Ort wird nichts mehr sein, was uns an Leid, Tod oder Krankheit erinnert – all das Schlechte, das wir in dieser Welt erlebt haben, wird endgültig vorbei sein.
Das ist der Ort, zu dem wir geladen sind. Darin sollten wir ganz sicher sein. Hier dürfen wir uns nicht mit 90-prozentiger Gewissheit zufriedengeben. Hier müssen wir ganz sicher sein. Wenn ich in dieser Nacht sterben würde, müsste ich genau wissen, wohin ich gehe. Das muss ich absolut sicher wissen. So genau kommt es darauf an.
Beispiele von Entscheidungen für oder gegen Gott
Ich möchte zum Schluss zwei Beispiele nennen, wie mir Menschen unterwegs gesagt haben, was sie erlebt haben, als ich Vorträge gehalten habe: eine kluge Entscheidung und eine dumme Entscheidung.
Fangen wir mit der dummen Entscheidung an. Nach einem Vortrag kam eine junge Frau zu mir und sagte: „Ich will Ihnen sagen, wohin ich gehe.“ Ich antwortete: „Na, ich kann mir schon vorstellen, dass Sie nach dem, was Sie gehört haben, zum Himmel gehen werden.“ Sie entgegnete: „Nein, ich gehe zur Hölle.“ Ich fragte: „Warum das? Habe ich das nicht schrecklich genug ausgemalt? Wie kommt das?“ Da sagte sie: „Ich will Ihnen das erklären. Meine Mutter ist vor wenigen Wochen gestorben, sie hat nicht geglaubt. Sie wird in der Hölle sein. Ich liebe meine Mutter über alles, und darum will ich an dem Ort sein, wo meine Mutter ist.“
Daraufhin sagte ich: „Das müssen Sie sich noch einmal genau überlegen. Sie wissen gar nicht genau, wo sie ist, das können Sie gar nicht wissen. Stellen Sie sich vor, der eine Mann am Kreuz – was hat die Mutter wohl von ihrem Sohn gedacht? Sie wusste, dass er ein Gauner, ein Verbrecher, ein Mörder war, was auch immer. Hätte man diese Mutter gefragt, wo ihr Sohn sein wird, der gekreuzigt wurde, hätte sie gesagt: Mit Jesus verloren, in der Hölle. Weit gefehlt! Der rief in letzter Minute den Herrn Jesus an und fand Rettung. Er ist im Himmel. Den werden wir im Himmel wiedersehen, durch die große Gnade Jesu, der ihn gerettet hat.“
Ich sagte zu ihr: „Sie wissen gar nicht, wo Ihre Mutter ist. Seien Sie vorsichtig mit Ihrer Entscheidung. Außerdem sollten Sie wissen, dass die Hölle ein Ort der absoluten Finsternis ist. Sie werden Ihre Mutter dort nie wiederfinden, selbst wenn sie dort ist.“ Die Hölle ist kein Ort der Familienzusammenführung oder ein Treffpunkt, wie manche im Volksmund sagen, wo sich ein Skatclub wieder trifft oder Ähnliches. Das wird alles nicht sein. Sie werden die Freunde dort nie wiederfinden. Die Hölle ist Einzelhaft, schrecklich ist das. Kommt zum Himmel, das ist die Botschaft.
Bei einem anderen Vortrag kam ein junger Mann zu mir und stellte eine gute, durchdachte Frage. Ich freue mich immer, wenn junge Leute mit guten Fragen kommen und auch kritisch denken. Das ist wichtig, denn wir müssen die Sache verstehen und nicht einfach irgendetwas überstülpen. Wir müssen die Sache richtig verstanden haben.
Dieser Mann hatte offenbar zum allerersten Mal an diesem Abend das Evangelium gehört. Er sagte zu mir: „Wissen Sie, ich verstehe das Ganze nicht, was Sie da gesagt haben. Warum dieses Kreuz und dieses Blutvergießen? Sie haben doch gesagt, dass Gott liebend ist. Warum macht ein liebender Gott so etwas? Und er hat doch alle Macht. Er könnte doch einfach sagen: ‚Ihr lieben Leute, alle wie ihr seid, Tore auf zum Himmel, kommt alle hinein.‘ Ein liebender und allmächtiger Gott kann das doch tun.“
Das fand ich eine tolle Frage, eine der besten, die mir je gestellt wurde. Ich sagte zu ihm: „Stellen Sie sich mal vor, überlegen Sie sich mal, wie diese Welt geworden ist, in der wir jetzt leben. Wie ist sie so geworden? Durch eine Sünde! Zwei Weltkriege im vergangenen Jahrhundert mit Millionen und Abermillionen Toten. Würden wir die Geschichte dieser Welt schreiben, müssten wir sie als Kriege schreiben. Und wenn wir in die Ehen und Familien hineinschauen, wie viel Zank, Streit und Elend gibt es da! Wenn wir die Zeitung aufschlagen, lesen wir von Korruption. Das geht bis in die höchsten Etagen hinein. Keiner ist ausgenommen, egal wie weiß die Westen auch aussehen mögen. Das ist unsere Welt. Sie ist kaputt, total im Eimer.“
Ich fuhr fort: „Und wie ist das gekommen? Durch eine einzige Sünde am Anfang. Nicht zwanzig, nicht dreißig, nicht hundert, nicht tausend – eine Sünde war der Anfang. Die Sünde hat eine so zerstörende Kraft, dass sie alles kaputtmacht und alles sprengt. Es bleibt nichts mehr übrig. Sie durchdringt überall und zerstört alles. Stellen Sie sich jetzt vor, Gott würde Sie und mich jetzt in den Himmel hineinnehmen. Was dann? Er selbst hat schon gesagt, das würde nicht lange dauern, dann wäre der Himmel auch kaputt.“
„Die Sünde zerstört alles, sie macht alles kaputt. Das will Gott nicht. Darum hat Gott gesagt: ‚Mein Himmel wird nicht kaputtgehen durch keine Sünde. Nicht eine einzige Sünde darf dort hinein.‘ Da ist Gott unglaublich genau, mathematisch genau und präzise. Wir bringen nicht eine einzige Sünde in den Himmel hinein. Da stehen wir draußen, egal wie fromm wir waren, egal ob wir in zehn Gemeinden Mitglied waren und als die frömmsten Leute galten. Aber wir bringen keine Sünde in den Himmel hinein. Wir sind verlorene Leute.“
„Darum kommt es darauf an, dass wir wirklich mit ganzem Herzen dem Herrn Jesus nachfolgen und ihm alles bekannt machen, damit wir frei sind. Dann haben wir wirklich Zugang zum Himmel. Und dann dürfen wir uns freuen und jubeln.“
Dieser Mann kam an jenem Abend zu Jesus und sagte: „Dann will ich das so machen, wie Gott es verordnet hat. Ich komme zu diesem Herrn Jesus Christus und bringe ihm meine Schuld. Dann will ich mit ihm gehen. Ich will einmal im Himmel sein.“ Das war eine gute Antwort, eine gute Entscheidung.
Wir sehen, Gott legt uns zwei Wege vor. Die Entscheidung liegt bei uns, wie wir uns entscheiden. Das kann auch für den einen oder anderen an diesem Abend eine Entscheidung sein: Wo stehe ich eigentlich? Wo bin ich? Vielleicht bin ich bei 80 Prozent bei Jesus, aber 100 Prozent müssen wir auf der Linie sein. Diese Entscheidung können wir heute treffen und festmachen, mit ihm gehen und sagen: „Herr, jetzt gehe ich durch dick und dünn. Ich will nicht an den falschen Ort kommen. Ich will an den Ort kommen, wo Du bist, wo die Herrlichkeit ist, wo die Liebe ist, wo es keine Sünde mehr gibt, und damit auch keine Krankheit, kein Leid und all die Dinge, die uns in dieser Welt so beschwerlich sind.“
Wir wollen ihm danken, dass er uns das schenkt und dass wir heute so zu ihm kommen können. Wir können es so tun, dass man hinterher noch einmal herkommt, dass wir zusammen beten. Man kann es auch alleine tun, aber wichtig ist, dass wir es tun und nicht daran vorbeigehen.
Wir wollen ihm dafür danken und ihn anbeten, unseren Herrn Jesus Christus.
Lassen Sie uns beten: Lieber Vater im Himmel, in Jesu Namen sagen wir Dir Dank für diesen Abend. Wir danken Dir für Deine großartige Schöpfung, die uns so unmissverständlich und deutlich zeigt, dass alles Dein Werk ist. Wir staunen über Deine unendliche Weisheit, über Deine unendliche Liebe und über Deine Ewigkeit.
Herr Jesus, wir danken Dir, dass Du uns das erkauft hast, dass wir zu Dir kommen dürfen und eingeladen sind. Die Tür zum Himmel hast Du durch Dein Kreuz geöffnet. Herr Jesus, hab Dank dafür.
Wir danken Dir, dass Du in Deine Schöpfung so viel Weisheit hineingelegt hast, dass wir so vieles daraus lernen und verstehen können und so viele tausend Hinweise auf Dich, den Schöpfer, finden.
Herr, lass uns zu Dir kommen, bei Dir bleiben und mit Dir gehen bis zum Ziel. Hilf uns, Herr, wir brauchen Dich alle Zeit. Amen.