Einführung in das Thema und Überblick über den Brief des Jakobus
Jakobus Kapitel 1 – fünf weitere Punkte zu diesem Thema aus Jakobus Kapitel 1.
Jakobus hat sehr viel zu diesem Thema zu sagen. Er ist ein Mann der Tat und schreibt in seinem Brief sehr lebensnah. In diesem Brief geht es um allerlei Versuchungen und Prüfungen für Christen. Das erste Kapitel bietet eine Zusammenfassung.
Im zweiten Kapitel geht Jakobus auf spezifische Probleme ein, insbesondere auf wichtige Aspekte des Christenlebens wie Glaube und Liebe. Kapitel 3 behandelt die Zunge, eines der wichtigsten Mittel, das wir stark gebrauchen. Es ist sehr wichtig, dass wir richtig mit der Zunge umgehen.
Kapitel 4 geht noch eine Schicht tiefer und betrachtet das Herz, das hinter der Zunge steckt. Im zweiten Teil von Kapitel 4 und in Kapitel 5 gibt Jakobus dann allgemeine Anleitungen zum Reden in verschiedenen Umständen.
Im ersten Kapitel finden wir mindestens fünf Imperative, also Befehlsformen. Jedes Mal, wenn eine Befehlsform auftaucht, ergibt sich ein neuer Punkt. Das ist ganz einfach.
Im Kapitel 1, Vers 2 heißt es: „Als lauter Freude achtet es.“
In Vers 5 steht: „Wenn es jemand unter euch an Weisheit mangelt, erbitte er sie von Gott.“
Vers 9 fordert: „Der Niedriggestellte rühme sich seiner Hoheit und der Reiche in seiner Niedrigkeit.“
Vers 13 warnt: „Niemand sage, wenn er versucht wird, ich werde von Gott versucht.“
In Vers 19 heißt es: „Daher, meine geliebten Brüder, jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“
Und in Vers 22 der Abschluss: „Werden aber Täter des Wortes.“
An diesen Imperativen, an diesen Befehlsformen, können wir die Hilfen erkennen, die Jakobus uns für unsere Probleme gibt.
Die erste Hilfe: Prüfungen als Freude ansehen
Hier spricht er von Anfechtungen. Luther übersetzt das mit „Anfechtungen“, meine Übersetzung sagt „Prüfungen“. Ich lese Kapitel 1, Vers 2:
„Als lauter Freude achtet es, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen geratet. Nehmt dabei zur Erkenntnis, dass die Erprobung eures Glaubens Ausdauer bewirkt. Lasst aber die Ausdauer ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und ganz seid und in nichts Mangel habt.“
Also, hier ist die erste Hilfe, die Jakobus uns gibt: Es für Freude achten. Dann denken wir sofort: Wie bitte, für Freude achten, wenn ich Probleme habe? Wir machen gerade das Gegenteil. Wir weinen, ärgern uns oder ballen die Faust – oder ich weiß nicht was. Ja, nein, sagt Jakobus, achtet es für Freude.
Er sagt nicht, dass man sich über die Prüfung freuen soll. Nein, man soll sich freuen über das, was Gott dadurch bewirkt. Warum? Er sagt hier in Vers 3: „Nehmt zur Kenntnis, dass die Erprobung eures Glaubens Ausdauer bewirkt.“ Er sagt: Schaut, ihr müsst auf das achten, was daraus wird, was daraus kommt. Aus dem Problem, aus der Prüfung, aus diesen Schwierigkeiten, in der ihr seid, entsteht Ausdauer. Nicht automatisch natürlich, sondern indem ihr Vertrauen ausübt auf Gott – das ist hier vorausgesetzt.
Jakobus setzt voraus, dass die Christen an Gott glauben und ihm vertrauen, dass sie ihm nicht aus der Schule laufen, wenn die Schwierigkeit kommt. Das ist ja das Gleiche wie bei unseren Schülern, oder? Ich war selbst in der Schule, ich war neunzehn Jahre in der Schule. Ich habe mal nachgezählt: Neunzehn Jahre lang gab es jedes Jahr Prüfungen. Ich dachte: Hört das Leben nie auf mit Prüfungen? Nein, es fing erst richtig an mit Prüfungen nach den neunzehn Jahren. Die Prüfungen gingen weiter und weiter.
Unsere Kinder sagen oft: „Ich habe Prüfung, am liebsten will ich davonlaufen.“ Wir sollen aber nicht aus der Prüfung laufen, wir sollen nicht aus der Schule laufen, auch nicht aus der Schule Gottes, sondern wir sollen ihm vertrauen. Und wenn wir das tun – in der Prüfung Gott vertrauen –, dann wird…
Dann heißt es: Er wisset, dass die Erprobung eures Glaubens Ausdauer bewirkt. Dann wird also unser Glaube bewährt und erprobt, und das Ganze wird Standhaftigkeit und Ausdauer bewirken.
Das treibt ins Beten. Das ist gut, wenn mich etwas ins Beten treibt. „Not lehrt Beten“, sagt man. Das ist schon so, das festigt dann das Vertrauen. Das Vertrauen von Petrus war nach der Prüfung größer als vor der Prüfung.
Petrus: „Heute noch wirst du mich dreimal verleugnet haben, ehe der Hahn zweimal kräht.“ Du wirst mich dreimal verleugnet haben. Und er glaubt es nicht. Aber der Herr Jesus sagt: „Ich habe gebetet für deinen Glauben, dass dein Glaube nicht aufhört, nämlich in der Prüfung, dass du mitten in der Prüfung nicht aufhörst zu vertrauen.“
Und nachher, als das Ganze um war, er hat versagt, aber sein Glaube wurde stärker denn je. Er sah den Herrn mitten in die Augen, und der Herr schaute ihn an, und der Hahn krähte. Und er wollte weinen – und er hat geweint. Aber der Herr hat ihm dann geholfen, hat ihn durchgeholfen, und er wurde gestärkt.
Dann hat der Herr ein Gespräch mit ihm gehabt, und da wurde alles geklärt. Nicht eine große Liebe ist es, Petrus, sondern: „Hast du mich gern?“ Darum geht es. „Hast du mich gern?“ Nicht deine wunderbare hingebungsvolle Liebe bis zum Tod: „Herr, wenn sie dich alle verlassen, ich verlasse dich nie.“ Moment mal, Petrus, pass auf: Es ist gut, wenn du mich gern hast, aber red nicht von deiner großen hingebenden Liebe bis zum Tod. Die hast du nicht. Die habe nur ich. Die kann ich dir geben, wenn du möchtest.
Die gab er ihm auch: Eines Tages wirst du deine Hände ausstrecken, man wird dich dorthin führen, wo du nicht hinwillst, an den Hinrichtungsort. Dann wirst du diese Liebe beweisen. Aber das wird meine Liebe gewesen sein, nicht deine. Da habe ich an dir gewirkt.
Petrus hat auf sich geschaut, dann musste er eingestehen: „Ja, Herr, du hast Recht, ich habe nicht diese Liebe, aber ich habe dich gern.“ „Genau so ist es“, sagt Herr Jesus.
Also achtet es für Freude, wenn ihr in mancherlei Prüfungen geratet, wird.
Und Vers 4:
„Lasst die Ausdauer oder die Standhaftigkeit ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und ganz seid und in nichts Mangel habt.“
Das soll euch dahin führen, dass ihr zu dem Punkt kommt, wo euch nichts fehlt. Und wann fehlt euch nichts? Wenn ihr euch ganz auf mich verlasst, auf Christus verlasst. Dann fehlt euch nichts.
Also, das ist das eine: achtet es für Freude. Und wir wollen uns das merken, und wir wollen uns das für unsere Prüfungen, die der Herr uns schickt, merken. Wir wollen es für Freude achten.
Wir müssen nicht herumspringen und jubeln. Wir wollen es für Freude achten. Wir wollen es mit unserem Verstand aufnehmen: Ja, okay, Herr, es ist Freude, weil du dadurch etwas Gutes bewirken willst in meinem Leben. Dann will ich das jetzt so annehmen, und ich danke dir dafür.
Weisheit in der Prüfung erbitten
Zweitens, Vers fünf bis acht: Wenn es jemanden unter euch an Weisheit mangelt, soll er sie von Gott erbitten.
Mitten im Problem und in der Schwierigkeit sollen wir um Weisheit bitten. Genau das fehlt uns ja dann, oder? Gerade dann, wenn wir geprüft werden oder in Schwierigkeiten geraten, fehlt es uns an Weisheit. Wir wissen dann nicht, warum, wohin oder was zu tun ist. In solchen Momenten sollen wir beten: „Herr, was soll ich jetzt tun? Was möchtest du, dass ich tue? Bitte gib mir Weisheit, ich komme nicht weiter.“
Meine Frau und ich gerieten öfter in Schwierigkeiten mit einem unserer Kinder. Ich sagte zu ihr: „Ich weiß nicht mehr weiter, ich kann nicht mehr, ich bin am Ende.“ Doch wir gingen ins Gebet, und der Herr führte uns weiter.
Wir sollen um Weisheit bitten. Die Weisheit darf uns auch mal fehlen, und wir können das zugeben: „Herr, mir fehlt die Weisheit.“ Die Weisheit kommt von Gott, das lernen wir hier. Und bei Bedarf sollen wir sie erbitten.
Gott gibt sie, und zwar allen mit Einfalt. Was heißt das? Das heißt ohne Hintergedanken, einfältig. Er denkt nicht: „Dem habe ich früher etwas gegeben, und er hat es missbraucht.“ Nein, so denkt Gott nicht. Er gibt noch einmal, ohne Vorwürfe zu machen. Es heißt hier, er macht keine Vorwürfe: „Du bist so töricht.“ Nein, das tut er nicht.
Es steht außer Zweifel, dass er Weisheit gibt. Steht es? Ja, es steht. Wir sollen im Glauben bitten, ohne zu zweifeln. Es ist außer Zweifel, dass Gott Weisheit geben wird. Wann er sie gibt, ist nicht gesagt, aber er gibt sie.
Manchmal müssen wir länger beten, manchmal müssen wir länger warten, aber er gibt sie. Die Bedingung ist, dass wir glauben und Vertrauen haben. Ein zweifelnder Mensch soll nicht erwarten, dass er von Gott etwas bekommt.
Gelassenheit in der eigenen Lebenslage
Drittens: Der Niedrige, der niedrig Gestellte, soll sich in seiner Hoheit rühmen, und der Reiche in seiner Niedrigkeit, weil er wie eine Blume des Grases vergehen wird. Denn die Sonne ging auf zusammen mit dem heißen Wind, verdorrte das Gras, und seine Blume fiel ab. Die Schönheit ihres Aussehens verging. Auf diese Weise wird auch der Reiche in seinen Wegen verwelken.
Worum geht es hier? Es geht um eine zufriedene, gelassene Haltung, die man gegenüber dem Stand einnehmen soll, in dem man sich befindet. Es gibt Niedrige und es gibt Hochgestellte. Der Niedrige, der niedrig Gestellte, soll dies gelassen hinnehmen. Er mag sagen: „Herr, ich würde gerne hochgestellt sein, aber nein, ich nehme das jetzt so hin.“ Manchmal kann das eine Prüfung sein. Denn gerade durch eine Führung im Leben kommt man oft an einen ziemlich tiefen Punkt und wird von anderen nicht geachtet oder geschätzt. Das ist sehr schwer, besonders für Männer.
Männer haben ein besonderes Bedürfnis, geachtet zu werden. Das sollten Frauen wissen und sich merken: Männer wollen geachtet und respektiert werden. Wenn sie diese Achtung jedoch einmal nicht bekommen, kann das eine große Versuchung für sie sein. Was muss der Mann dann tun? Was sagt er? Er muss akzeptieren und das hinnehmen. Der Niedriggestellte rühmt sich in seiner Hoheit, in Christus ist er hochgestellt. In Christus, dem Herrn, hat er alles, und Christus respektiert ihn – sehr sogar.
Das Akzeptieren aus der Hand des Herrn ist wichtig. Wenn ich es nicht akzeptiere, falle ich auf die Nase oder in Sünde, werde bitter, rebellisch, unzufrieden oder unruhig. Dann sündige ich oder bin in Gefahr zu sündigen.
Der andere, der Reiche, soll sich in seiner Niedrigkeit rühmen. Er soll wissen, dass er niedrig ist, dass alles nur geliehen ist und dass er es loslassen kann. Der Reiche muss genauso gelassen sein und sich nicht an das klammern, was er hat.
Wie reich wir sind oder wie arm, das ist eine Sache der Führung Gottes und oft auch eine Prüfung. Was machst du mit deinem Reichtum und deiner Stellung? Vielleicht hast du auch eine hohe Stellung in der Gesellschaft. Was machst du damit? Du solltest wissen: „Ach, das ist nichts wert. Ich lebe für eine andere Welt, nicht für diese Welt.“
Der Reiche muss keine Angst haben, alles zu verlieren. Er muss nicht mit Furcht an den Tag denken, an dem er alles aufgeben muss. Nein, er lebt ja sowieso für den Herrn. Er ist nichts, Christus aber ist sein Alles. Darum darf er innerlich frei sein.
Die Lektion hier ist: Eine zufriedene und gelassene Haltung einnehmen, auch wenn die Probleme bleiben. Gelassen loslassen.
Es gibt Menschen, die können nicht loslassen. Sie klammern sich mit aller Macht daran, wollen verändern, dass es anders wird, ärgern sich und werden bitter auf Gott. Sie rebellieren, weil sich nichts ändert. Sie lassen nicht los.
Gelassenheit bedeutet, zufrieden zu sein mit dem, wie der Herr geführt hat. Später merkt man dann, warum das so war. Innerlich loslassen heißt: Frieden finden trotz aller Schwierigkeiten.
Das richtige Gottesbild in Versuchungen bewahren
Viertens, Verse 13 bis 18
Niemand soll sagen, wenn er versucht wird: „Ich werde von Gott her versucht.“ Interessant ist, dass im Griechischen für „Prüfung“ und „Versuchung“ dasselbe Wort verwendet wird. Im Deutschen haben wir dafür zwei unterschiedliche Begriffe, was in diesem Fall von Vorteil ist. Die deutsche Sprache ist hier reicher als das Griechische, und das ist gut so.
Das deutsche Wort „Versuchung“ bedeutet einen Reiz zum Bösen, eine Einladung, etwas Schlechtes zu tun. Die Versuchung selbst ist noch nicht das Böse, sondern nur die Einladung, das Böse zu tun. Nun stellt sich die Frage: Wie reagiere ich auf die Versuchung?
Eine Prüfung ist keine Einladung zum Bösen. Eine Prüfung ist einfach nur eine Prüfung. Die Prüfung kommt von Gott. Gott kann prüfen – so hat er auch Abraham geprüft. Aber die Versuchung, etwas Böses zu tun, das kommt nicht von Gott. Gott denkt nicht: „Was kann ich nur machen, damit Thomas jetzt sündigt? Wie kann ich ihn zum Sündigen reizen?“ Das tut Gott nicht. Gott ist kein Gott, der Böses im Sinn hat, und er versucht niemanden.
Worum geht es also hier? Ich muss erkennen: Wenn eine Prüfung zur Versuchung wird, also zur Einladung, zu sündigen, dann kommt diese Versuchung nicht von Gott. Von Gott kommt nur Gutes. Er ist der Vater, der die Lichter erschaffen hat, nicht die Dunkelheit. Er ist der Vater der Lichter, und bei ihm gibt es keinen Wechsel oder Schatten des Wandels. Er ist nicht manchmal gut und manchmal schlecht gelaunt. Gott ist immer gut.
Alle guten Gaben kommen von oben. Wenn die Bibel sagt, von ihm kommt nichts Böses, dann bedeutet das, dass von ihm Gutes kommt – und noch mehr, dass nur Gutes von ihm kommt. Wenn nichts Böses von Gott kommt, dann kommt nur Gutes von Gott. Damit können wir den Spruch „Alles Gute kommt von oben“ noch erweitern: Es kommt nur Gutes von oben.
Das ist es, was Jakobus hier sagt: Versuchung kommt von der eigenen Lust. Wenn wir versucht werden, dann werden wir von unserer eigenen Lust versucht, zum Sündigen. Das kommt von innen heraus – die Versuchung zum Sündigen.
Was ist die Lektion hier? Die Lektion ist, ein richtiges Bild von Gott zu haben. Das ist sehr wichtig für Prüfungen und Probleme, mit denen wir zu tun haben und bei denen wir nicht weiterkommen. Wir müssen uns davor bewahren zu denken, dass Gott irgendwie und irgendwo etwas Böses mit uns Menschen vorhat. Das will er nicht. Das ist der Feind, der Böses will, und auch der Feind, der uns diese falschen Gedanken eingibt, zu glauben, Gott wolle uns schaden. Das tut er nicht.
Gott ist ein Vater. Ein Vater, der uns geboren hat, der uns selbst gezeugt hat zu Erstlingsfrüchten. Vers 18 sagt: „Nach seinem Willen hat er uns geboren durch das Wort der Wahrheit, damit wir eine Art Erstlingsfrüchte seiner Geschöpfe seien.“ Er ist ein Vater, der für seine Kinder sorgt. Er ist nicht wie viele heutige Väter, die Kinder in die Welt setzen und dann verschwinden. Dieser Vater sorgt immer, so lange er kann.
Eine richtige Sicht auf Gott zu haben, ist hier der vierte Punkt. Wenn wir mit Problemen zu tun haben und in Schwierigkeiten stecken, ist es äußerst wichtig, das richtige Gottesbild festzuhalten. Immer wieder zu beten und zu sagen: „Herr, du bist gut und du tust Gutes. Ich weiß es, auch wenn ich es gerade nicht sehe. Ich sehe noch nicht das Licht. Im Tunnel sehe ich nur Dunkelheit, aber ich weiß, dass das Licht dahinter kommt, und ich weiß, du führst mich da heraus.“
Wir können gar nicht gut genug von Gott denken.
Die richtige Haltung zum Wort Gottes einnehmen
Fünftens und zuletzt ist es wichtig, eine richtige Einstellung zu Gottes Wort zu haben.
Vers 19 sagt: "Daher, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist."
Deshalb sollt ihr, nachdem ihr allen Schmutz und alles Überfließen von Schlechtigkeit abgelegt habt, in Sanftmut das eingepflanzte Wort aufnehmen. Dieses Wort hat die Kraft, eure Seelen zu retten.
Seid also schnell zum Hören. Doch was bedeutet Hören hier? Nicht einfach das, was irgendjemand sagt, sondern das eingepflanzte Wort – das Wort Gottes, das er uns gegeben hat. Dieses Wort hat er uns eingepflanzt durch beständiges Hören.
Wir sind durch das Wort Gottes geboren und wachsen durch dieses Wort. Wir leben von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt. Und dieses Wort hat die Kraft, unsere Seelen zu retten und ans Ziel zu bringen.
Werdet aber Täter des Wortes, nicht nur Hörer.
Was bedeutet das? Eine richtige Einstellung zum Wort Gottes zu haben heißt, gerade wenn ich in Problemen stecke, mich auf das Wort Gottes zu konzentrieren. Ich muss hören, immer weiterhören und sagen: Herr, ich bin bereit, das umzusetzen, was du sagst.
Werdet Täter des Wortes, nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist, aber kein Täter, gleicht er einem Mann, der sein natürliches Gesicht in einem Spiegel betrachtet. Er sieht sich selbst, geht weg und vergisst zugleich, wie er war.
Ja, im Spiegel hat er den Fleck gesehen, doch nachdem er weg ist, weiß er nicht mehr, wo der Fleck war. Er hat nichts getan und vergessen.
Wer aber in das vollkommene Gesetz hineingeschaut hat – in das Gesetz der Freiheit – und dabei bleibt, ohne ein vergesslicher Hörer zu sein, sondern ein Täter des Werkes wird, wird selig sein in seinem Tun.
Wenn du also in das Wort Gottes hineingeschaut hast, es aufgenommen, nicht vergessen und umgesetzt hast, wirst du glücklich sein. Selig, das ist die höhere Form, bedeutet, dass du höchst glücklich sein wirst in deinem Tun.
Zusammenfassung der fünf Hilfen Jakobus’ für den Umgang mit Problemen
Ja, vielleicht so weit bis hierher. Wenn ich das kurz zusammenfassen darf: Wir haben hier bei Jakobus fünf Hilfen.
Das erste ist: Achtet es für Freude. Das zweite ist: Betet um Weisheit. Das dritte ist: Seid zufrieden und gelassen in der Stellung, in der ihr euch gerade befindet, in dem Stand, in dem ihr seid. Viertens: Habt ein rechtes Gottesbild, denkt nicht schlecht von Gott. Und fünftens: Habt die richtige Einstellung zum Wort Gottes, bleibt dran am Hören und setzt es in die Praxis um.
Das sind die Hilfen, die Jakobus uns für Probleme gibt. Probleme können kommen, aber ich darf wissen, dass sie mich nicht zum Sündigen bringen müssen. Die Probleme müssen mich nicht zum Verzagen bringen, und sie müssen mich nicht bitter werden lassen. Stattdessen darf ich auf Gott aufblicken.
Der Herr segne uns. Wollen wir uns noch zum Gebet versammeln?
