Begegnung mit der Hoffnung Israels auf den Messias
Wir hatten in diesem Jahr mit einigen Gemeindemitgliedern eine Begegnung in Jerusalem mit Shalom ben Chorin, dem Religionsphilosophen. Er machte uns die Hoffnung Israels auf den Messias deutlich.
Dabei kam die Frage auf: Sieht Israel nicht, dass ihre Hoffnung mit dem Jesus, der gekommen ist, übereinstimmt? Shalom ben Chorin antwortete, dass der Messias vielleicht die gleichen Züge trägt wie der, den sie erwarten, und wie der, der bereits gekommen ist.
Mir wurde bewusst, dass während das Volk Israel immer mehr über das Geheimnis des Kommenden nachdenkt, sich innerhalb der Christenheit eine große Not vollzieht. Viele missdeuten den Jesus, der gekommen ist, und reduzieren ihn auf die gewöhnliche Gestalt eines großen Menschen.
Wenn wir richtig verstehen wollen, wer in diesen Adventstagen kommt, müssen wir die Botschaft der alttestamentlichen Propheten hören. So können wir erkennen, wer Jesus von Nazareth, der Christus Gottes, wirklich ist.
Ich lese Jesaja 2. Für die vier Adventssonntage habe ich vier Prophetenverheißungen aus dem Alten Testament herausgesucht. An den Dienstagabenden wollen wir jeweils über die alttestamentliche Messiaserwartung sprechen.
Die Vision des Friedens aus Jesaja 2
Das ist, was Jesaja, der Sohn des Amots, über Juda und Jerusalem geschaut hat.
Es wird zur letzten Zeit geschehen, dass der Berg, auf dem das Haus des Herrn steht, feststehen wird. Er wird höher sein als alle Berge und über alle Hügel erhaben. Alle Nationen werden herbeiströmen, und viele Völker werden hingehen und sagen: „Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Haus Gottes Jakobs! Er wird uns seine Wege lehren, und wir wollen auf seinen Steigen wandeln.“
Denn von Zion wird Weisung ausgehen, und das Wort des Herrn von Jerusalem.
Er wird unter den Nationen schlichten und viele Völker zurechtweisen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Speere zu Sicheln machen. Kein Volk wird mehr gegen ein anderes das Schwert erheben, und sie werden nicht mehr lernen, Krieg zu führen.
Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, lasst uns wandeln im Licht des Herrn!
Herr, mach auch bei uns ganz Licht! Amen!
Das Gefühl von „etwas dran sein“ im Alltag
Wolf Ingo kommt von der Schule nach Hause und schimpft bei seiner Mutti über seine unmöglichen Lehrer. Die Mutti weiß, dass man diese Worte nicht auf die Goldwaage legen darf. Dennoch sagt sie zu ihrem Mann, Vati: „Ich glaube, es ist doch was dran.“
Ganz ähnlich sagt der Zeitungsleser, wenn er in der Zeitung immer wieder von protestierender Jugend liest, was ihm gegen den Strich geht, aber dann sagt er: „Es ist doch was dran an dieser Protestiererei.“
So geht es heute auch dem Herrn Nägele, der sein Auto in der Garage lassen muss und sich ärgert. Er sagt: „Ich kann heute nicht losfahren.“ Seine Frau antwortet: „Komm, sei doch froh, es tut zuerst mal deinem Bauch gut. Und im Übrigen verpestet dieses Auto doch auch die Luft so.“
Dann denkt er: „Das ist Frauenlogik.“ Aber er gibt zu, dass doch etwas dran ist.
Und alle sagen, es ist auch etwas dran am Christentum. Man sieht es an Advent und an Weihnachten. Es ist was dran. Es ist doch etwas Schönes, wenn wir durch die Straßen gehen und alles festlich geschmückt ist.
Viele sagen: „Wir wissen nicht viel, wer Jesus Christus ist, und wir können mit der biblischen Botschaft wirklich nicht viel anfangen.“ Aber etwas, etwas ist doch dran an der ganzen Sache.
Mehr als nur „etwas dran“ – das, was drin ist
Und ich möchte Ihnen sagen: Es ist schön, dass etwas dran ist, wenn selbst auf den Kriegsschauplätzen der Welt in drei Wochen endlich einmal wenigstens für 24 Stunden die Waffen schweigen.
Es ist schön, wenn in den Betrieben, wo man sonst so böse miteinander umgeht und wo einer den anderen wegdrücken will, man plötzlich an einem Abend wenigstens fröhlich beieinandersitzen und „O du Fröhliche“ singen kann – wenigstens an einem Abend.
Und wenn man für die schrullige alte Tante wenigstens einmal Gedanken der Liebe hat und für sie noch ein nettes kleines Weihnachtsgeschenk aussucht, dann ist das doch auch schön. Es ist schön, dass etwas dran ist.
Aber ich darf Ihnen heute Morgen sagen: Es ist nicht nur etwas dran, sondern auch etwas drin. Und das, was drin ist, merkt erst der, der auf die Botschaft des Wortes Gottes lauscht, der die Botschaft der Propheten versteht.
Dafür muss man die Bibel aufschlagen und hinhören. Und man muss wissen, wer der Jesus von Nazareth ist, der gekommen ist und der wiederkommen wird.
Wir wollen uns heute Morgen am ersten Advent von Jesaja, dem Propheten, das Verständnis dafür geben lassen, was drin ist in dieser Botschaft.
Die Sehnsucht nach Frieden in einer zerstrittenen Welt
Das, was dran ist, hängt dann auch noch mit dran. Das kriegen wir auch noch mit. Das nimmt Ihnen keiner weg, sondern das bekommt erst umso mehr seine Berechtigung.
Was drin ist, ist zuerst eine kämpfende und zerstrittene Welt, die Frieden findet. Frieden ist die Sehnsucht einer ganzen Welt. Am Kilometerstein 101 zwischen Suetz und Kairo, in Häusern in der Hohenheimer Straße und in der Wächterstraße soll Frieden sein – in Familien, zwischen Eheleuten, unter Freunden, in Gruppen. Frieden soll es doch geben, endlich Frieden in dieser zerstrittenen Welt!
Und da sitzt man zusammen, plant und macht Konferenzen. Was für Anstrengungen werden unternommen, was für Ideen entworfen! Ich lasse jetzt in einer Wochenzeitung einen Artikel über die Aggressionen erscheinen, wie die Wissenschaft versucht zu ergründen, warum ein Mensch gegen den anderen losgehen muss. Das muss man doch einmal wissenschaftlich herausfinden.
Wie da der Nobelpreisträger Konrad Lorenz als Verhaltensforscher versucht, das aus dem Tierreich zu erklären. Er kommt nur dort auf die Spur, dass es das Böse im Menschen gibt. Die anderen sagen, das kann man nicht sagen, sondern das sei nur menschliche Eigenart, das gehöre zum Wesen des Menschen.
Wann wird denn endlich Frieden sein? Wann wird diese Welt zu einem Frieden kommen? Ich erlebe, wenn ich mich mit Menschen über dieses Thema unterhalte, dass die meisten Menschen den Frieden gar nicht mehr erhoffen. Sie sagen: „Ach, wissen Sie, wir Menschen sind so gebaut, das ist unsere Eigenart. Man muss die Menschen nur noch so einstudieren, dass es keine tödlichen Unfälle gibt.“
Das ist das trostloseste Wort, das gesagt werden kann. Wenn das bleiben muss – unsere spannungsreichen Verhältnisse, diese Wortwechsel, von denen der Ernst Vater am letzten Sonntag sprach, und diese großen Leiden zwischen Menschen, diese Einsamkeit und die Kriege dieser Welt – wenn man nur sagt: Wir wollen es ein bisschen menschlicher machen...
Die kühne Vision des Propheten Jesaja
Wie kommt Jesaja zu dieser kühnen Vision, dass er vom Friedensreich spricht, in dem eines Tages vollständiger Friede über der Welt herrschen wird?
Das Geheimnis des Weihnachtsfestes liegt nicht darin, dass eine Kerze brennt oder einige Geschäfte weihnachtlich dekoriert sind. Das ist nur die äußere Hülle. Im Inneren steckt diese tiefgründige Botschaft.
Ich habe gerade in diesen Tagen ein Blatt erhalten, das ich Ihnen einfach vorlesen möchte. Es stammt von jungen Menschen aus der Schalomarbeit. Wissen Sie, was Schalom bedeutet? Es ist ein Begriff aus dem Alten Testament, der heute viele Jugendgruppen fasziniert.
Schalom heißt eigentlich Friede, aber noch mehr bezeichnet es den paradiesischen Heilszustand der Welt. In dem Handbuch „Soziale Aktion“ wird über das Ziel der Schalomarbeit heutiger junger Menschen gesagt: „Jede Träne wird getrocknet werden.“
Was junge Leute heute hoffen: Schwerter werden zu Pflugscharen umgeschmiedet, Nationen leben zusammen in einem großen humanitären Weltreich. Dort wird Liebe herrschen. Menschen werden miteinander spielen, statt einander zu manipulieren.
Es wird eine Freude sein zu sehen, wie bunt und verschieden diese Humanität in all ihren Erscheinungsformen ist. Die Zukunft ist eine Koproduktion, getauft in Mitmenschlichkeit.
Die Weltstadt der Zukunft finden wir nicht, wenn wir die alte Stadt nicht verlassen. Zuerst muss die Hölle vernichtet sein.
Die drei Hindernisse auf dem Weg zu Frieden
Es gibt drei Hindernisse, die auf dem Weg zu einer humaneren, gerechteren und friedlicheren Welt im Weg stehen. Erstens die wirtschaftliche Macht, zweitens der souveräne Nationalstaat und drittens der autoritäre Aufbau unserer Gesellschaft. Diese drei Feinde bilden eine Dreieinigkeit.
Der erste verursacht die Probleme, der zweite verhindert ihre Lösung, und der dritte sorgt dafür, dass dies nicht entdeckt wird. Sie sind faktisch der dreieinige Feind der allgemeinen Menschenrechte.
Sehen Sie noch einmal: Junge Leute hoffen wieder auf diesen einen Weltfrieden. Sie winken nur ab und sagen: „Oh, ihr Spinner, das hört ja von allein auf!“ Nein, sagen wir nicht: „Ihr Spinner!“ Wir sagen: Ihr habt etwas Richtiges entdeckt. Ihr habt diese Stelle der Bibel gelesen, so wie es einst Karl Marx getan hat, als er von der Hoffnung der klassenlosen Gesellschaft sprach.
Aber wir nehmen unsere Zuflucht nicht zu solchen untauglichen Mitteln. Wir wollen den jungen Leuten sagen: Wir haben bittere Erfahrungen machen müssen im Lauf der Geschichte. Ihr seid geschichtslos und wollt es nicht mehr hören, dass wir enttäuscht worden sind vom Menschen.
Wir sind enttäuscht worden von Konferenzen und werden auch weiterhin enttäuscht sein. Wir werden enttäuscht von all diesen Hoffnungen, denn die Welt wird nicht Frieden gewinnen – auch nicht durch Welthandel. Auch nicht durch Zivilisation, auch nicht durch Wissen.
Wer das sagt, selbst in edelster Absicht, der sagt Unwahres und Unrichtiges. Wir werden auch den künftigen Krieg dadurch nicht vermeiden können.
Die Grenzen menschlicher Anstrengungen für Frieden
Ich habe einen Prediger herausgesucht, es war der große Prediger Charles Haddon Spurgeon, der Fürster Prediger. Genau vor hundert Jahren schreibt er wörtlich: „Gegenwärtig sind die Völker schwer gerüstet und erfinden immer schrecklichere Waffen, als wenn der Hauptzweck des Menschen nur dadurch erfüllt werden könnte, dass er Tausende seiner Mitmenschen tötet.“
Vor hundert Jahren wurde dies klar erkannt und von der Kanzel verkündigt. Und was kam? Dieses furchtbare Blutvergießen der letzten hundert Jahre.
Es ist eine Lüge, in die man sich hineinflüchtet, wenn man meint, man könne mit vermehrter menschlicher Anstrengung all das vermindern. Sie kennen doch die Plastik, die die Sowjetunion der UNO geschenkt hat: so einen großen Bodybuilding-Mann mit einem Muskelpaket, einem Protz. Das Original steht in Russland, und die Kopie steht jetzt im Park vor dem UNO-Gebäude in New York.
Dieser Muskelmann schwingt einen schweren Schmiedehammer, in der linken Hand hält er ein Schwert. Mit diesen schweren Hammerschlägen schmiedet der Mensch die Waffen um in Werkzeuge des Friedens. Das ist doch diese Jesaja-Stelle, die der Kommunismus mit Menschenkraft verwirklichen will. Und das ist doch die Hoffnung der Menschen heute.
Gelingt es uns nicht einmal noch, durch vereinte Anstrengung diese biblische Weissagung zu erfüllen, sind wir zu schwache Mittel. Bodybuilding-Männer sind zu schwache Mittel, gelehrte Menschen sind zu schwache Mittel, und die UNO und das Rote Kreuz sind zu schwache Mittel.
Nicht, dass wir sie behindern wollten, wir werden sie unterstützen. Aber wir sagen es mit Schmerzen und Trauer, dass wir entdecken: Es gelingt uns nicht, den Krieg hier zu vermeiden und diesen Unfrieden in der Welt wegzunehmen.
Die wahre Friedenshoffnung im Wiederkommen Jesu
Was ist dann diese Friedenshoffnung, von der Jesaja spricht? Es ist die Hoffnung auf eine neue Welt, die im Wiederkommen Jesu begründet ist. Erst wenn er kommt, wird die Welt Frieden finden.
Es fällt uns schwer, das auszusprechen, wenn wir sagen, dass all das so bleiben soll, wie es ist. Doch ich kann nur sagen: Nein, es fängt jetzt in dieser Welt schon an. Denn Jesus Christus wohnt heute bei den Menschen.
Wo er ist, der Friedefürst, da wird der Mensch grundlegend verwandelt. Die gierigen Leidenschaften wie Hass, Streit, Neid, Jagen und Rennen werden verwandelt in eine ungeheure Liebe. So können wir nur sagen: Herr Jesus, wir wollen nicht nur vom Weltfrieden reden, wir wollen schreien: Herr Jesus, komm zu uns in diesen Adventstagen und verwandle uns!
Das war seine Botschaft, als er durch Galiläa zog. Und als er in Jerusalem sprach, sagte er den Menschen: Tut Buße, ändert euch! Es gibt eine Verwandlung der Menschen. Es ist nicht wahr, dass Aggressionen bleiben müssen. Ich kann Herzen verwandeln und Menschen zu Werkzeugen des Friedens machen.
Doch das genügt uns noch nicht. Deshalb rufen wir heute im Advent: Herr Jesus, komm bald wieder! Wir wollen uns nicht schämen, diesen Ruf zu erneuern, wie es unsere württembergischen Vorfahren vor hundert und zweihundert Jahren taten. So rief Johann Christoph Blumhardt: Komm bald, Herr Jesu! Es kann keinen Frieden geben, bis deine Liebe siegt und du in den Menschen die Herrschaft angetreten hast!
Die Ursachen der Unruhe und die Einladung Jesu
Das ganze Leiden dieser Welt liegt nicht, wie diese jungen Freunde sagen, im souveränen Nationalstaat oder im autoritären Aufbau unserer Gesellschaft. Das sind nur sekundäre Folgen, nur äußere Zeichen.
Vielmehr haben wir Menschen in uns selbst Orientierung und Frieden verloren. Wie war das, als Jesus Menschen zu sich einlud? Er sagte: „Kommt her zu mir, wer da dürstet nach Leben, der komme zu mir und trinke.“ Das sind Menschen, die nach Leben suchen, die es haben wollen.
Deshalb kämpft man darum, deshalb braucht man den höheren Posten, deshalb muss man um Geld kämpfen. Deshalb kann man es sich nicht gefallen lassen, wenn jemand einem anderen die Ehre nimmt. Da muss man doch laut werden, denn man kann sich das nicht bieten lassen.
Nur derjenige kann es sich bieten lassen, dem Jesus zusagt: „Ich habe dich erwählt.“ Und wenn alle Menschen dich in den Boden treten, dann sagt er: „Ich erhöhe dich, ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“
Menschen können in diesem wilden Leben mit seinen Kämpfen und Streitigkeiten nur bestehen, wenn sie Jesus festhalten. Dann haben sie Geborgenheit. Dann können sie segnen, wo andere fluchen. Dann können sie vergeben, wo andere hassen.
Das ist möglich, wenn Jesus sie erfüllt, wenn sie in seiner Nähe leben und er sie so trägt.
Die ernüchternde Erfahrung der Geschichte
Es ist die Not unserer Tage, dass die Völker noch viel zu stark sind. Die Menschen sind noch viel zu stark, und sie haben noch viel zu viele eigene Zukunftspläne. Täuschen wir uns darüber nicht hinweg.
Diese verrückten, utopischen Zukunftspläne, die heute junge Menschen so begeistert hinausrufen, müssen erst durch neue Blutbäder und durch neue große Enttäuschungen ernüchtert werden. Anders wird der Mensch von seinem Irrwahn nie geheilt werden.
Ihre Generation und ich in meiner Jugend brauchten die Katastrophe von 1945, um geheilt zu werden von dem Wahn, dass Menschen die Welt neuordnen können. Unsere Generation kann es nicht anders lernen.
Wir sagen das in großer Trauer, bis man lernt: Herr Jesus, komm du und mach du aus unserem Leben Neues.
Die große Adventshoffnung: Friede durch den Friedefürsten
Adventshoffnung
Große Adventshoffnung: Es wird Friede werden, weil in einer zerstrittenen und kämpfenden Welt der Friedefürst kommt – Jesus Christus, der die Welt zum Frieden bringt.
Man sollte nicht sagen, das sei eine bloße Vertröstung. Der Friede beginnt heute, in den Häusern, und das ist viel! Einen anderen Frieden gibt es nicht als den, den Menschen heute weitertragen, von Haus zu Haus, den gelebten Frieden.
Ich habe Ihnen bereits erzählt, wie selbst marxistische Ideologen in der Sowjetunion die kleinen Christenhäufler rühmen. Diese unterzeichnen keine Friedensresolutionen, aber sie leben den Frieden in ihren Familien. Das fällt auf: Sie leben den Frieden. Dazu sind wir berufen.
Wir sehnen uns den Tag herbei, wenn aus vielen Völkern diese Friedensbewegung zusammenkommt bei der Wiederkunft Jesu. Dann wird eine zerfallene Völkerwelt ihr Heil entdecken.
Die zerfallene Völkerwelt und die Suche nach Heil
Eine zerfallene Völkerwelt entdeckt ihr Heil. Neue Waffen werden gefunden, alles trotz Vernichtungsmaschinen. Die Menschen stehen gegeneinander. Die Aggressionen werden psychologisch erklärt und entschuldigt: „Ich bin eben so veranlagt, man muss mich eben nehmen, wie ich gebaut bin.“ So steht unsere Welt heute da.
Dann baut jeder sein Heil, jeder hat seine Träume. Der eine redet von der gerechten sozialen Welt, der andere erhofft sich seinen Nationalstaat, und der Dritte baut sein Heil auf Blut und Boden. Ein weiterer sucht sein Heil in seiner individuellen Lebenserfüllung. Jeder hat sein Heil, und für dieses Heil kämpft und streitet er. Solange kann kein Friede werden in der Welt, es wird keiner werden.
Man setzt Macht gegen Macht, um seine Ziele zu erreichen. Der Jesaja sieht hinaus über die Jahrhunderte hinweg und sagt: Auf einmal werden sie laufen, nicht alle Völker. Es gibt ein Verlorengehen. Das sagt die Bibel immer. Aber viele Völker und viele aus den Völkern werden es begreifen und werden herzulaufen, weil sie ihr Heil finden.
Ja, worin jetzt? Im Nationalstaat oder in der klassenlosen Gesellschaft? Sie finden ihr Heil beim lebendigen Gott. Völker entdecken: Unser Leben hat seinen Wert von dem Gott, der uns geschaffen hat. Und ihr Heil, das sie suchen, steht doch da. Suchen wir es doch! Er soll uns seine Wege lehren.
Was heißt das? Wissen Sie, das Heil ist, wenn Sie morgen früh vor einem turbulenten Tag die Bibel aufschlagen und sich von Gott belehren lassen, wozu Ihr Leben da ist. Wenn Sie Gottes Wort hören, das ist belehren lassen. Dass er uns lehre seine Steige, dass wir wandeln auf seinen Steigen. Von Zion wird Weisung ausgehen. Das ist das, was die Völker anzieht.
Das wird diese Entdeckung sein am Ende der Zeit, wenn Jesus wiederkommt. Wir Narren, wir haben uns jeder Utopie verschrieben und haben nicht entdeckt, dass es eine Lösung unseres Lebens gibt: dem Wort Gottes gehorsam werden. Dem lebendigen Gott sich hingeben mit einem Leben und in all seinen irdischen Verrichtungen nur nach dem Wort Gottes sich zu orientieren.
Das wäre so einfach. Da würden wir die Freude wiederentdecken, da würde unser Körper zur Ruhe kommen, da würden wir unseren Mitmenschen entdecken, da würde die Welt neu werden. Das ist Heil.
Eine zerfallene und zerstrittene Völkerwelt versucht, auf ihre Fahnen zu heben das eine Heil, das sie sich eben ausgedacht hat, das in ihrem Hirn herumspukt. Und auf einmal, am Ende der Tage, entdecken viele, was heute nur wenige entdecken: was Heil ist.
Das hat einst der römische Hauptmann schon bei Jesus entdeckt. Da hat er gesagt: „Herr Jesus, ich habe es herausgebracht, was diese Welt zusammenhält, das ist Geheimnis, das ist das Geheimnis eines glückseligen Lebens: Sprich nur ein Wort, dann wird mein Knecht gesund.“ Wenn ich dein Wort habe, dann ist mir der Schlüssel gegeben. Ich mag vor unlösbaren Problemen stehen, Herr, wenn ich nur dein Wort habe.
Ich wünsche mir, dass Sie nicht nur eine allgemeine christliche Religiosität haben, sondern dass Sie merken: Mein Glaube ruht auf den göttlichen Zusagen, die er in der Bibel deponiert hat. Und darauf richtet sich mein Glaube, ihm glaube ich. Was er zusagt, das hält er gewiss, und darauf richte ich mich ein, das kann ich wissen.
So haben es die Jünger ausgesprochen, das war ihr Glaube: „Herr, wohin sollen wir denn laufen in der Welt? Wir können uns natürlich vielen Ideologien anhängen, wir können uns vielen Lebenszielen verschreiben. Ich kann ein Lädchen aufmachen und Brötchen verkaufen und sagen: Hauptsache, man verdient viel Geld. Wohin soll man denn gehen, wofür lebt man denn? Dafür! Ich kann eine Familie gründen, dafür lebt man! Ich kann sagen, ich werde Berufsrevolutionär, dafür lebe ich, das ist meine Lebenserfüllung. Herr, wohin sollen wir gehen?“
Ich kann überall hingehen, in der Welt gibt es viele Lebensziele. Aber dann sagt Petrus: „Du hast Worte des ewigen Lebens.“ Und das ist es, was uns angezogen hat. Wir haben geglaubt und erkannt: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Darin liegt das Heil.
Und dann brauche ich gar nichts Besonderes mehr tun. Eine Hausfrau bleibt Hausfrau, ein Zahnarzt bleibt Zahnarzt, ein Kaufmann bleibt Kaufmann, und jeder bleibt an seiner Stelle und merkt auf einmal: Ich darf mich vom Wort Gottes führen lassen und ein neues Leben, eine neue Welt beginnen.
Am Ende der Tage wird diese Bewegung, die heute schon, ja, hat sie sie auch schon ergriffen, die sollen uns doch ergreifen: diese Bewegung des Wortes Gottes wird weltweit sein, dass sie all die Völker der Welt umfasst, die hier zulaufen und die merken, das Wort modelliert uns um und macht uns zu neuen Menschen.
Das war doch das Geheimnis eines verwandelten Apostels: Saulus wurde zu Paulus, weil er das Wort Gottes entdeckte, das weisende Wort. Sie werden herzulaufen und dieses Wort hören. Er wird schlichten die Nationen und zurechtweisen viele Völker, dann werden sie ihre Waffen in Pflugscharen verwandeln.
Heute will dieser Jesus zu uns kommen und dieses Wort uns schon sagen in diesen Festtagen: Keinen Tag ohne dieses weisende Wort, das müssen wir einander sagen, dieses Wort Gottes. Ich möchte doch nur deshalb, dass Sie einander eine Hand geben am Schluss des Gottesdienstes, doch nicht, weil das eben eine menschliche Höflichkeit ist oder Nettigkeit, sondern damit wir einander dieses Wort Gottes bei Gelegenheiten auch sagen können.
Das kann man sich doch erst sagen, wenn man sich kennt. Wie oft habe ich es nötig, dass mir einer es sagt, und Sie werden es auch oft nötig haben und sagen: „Da neulich hätte ich es gebraucht, wo ich so unter Schwermut versunken bin.“ Dieses Wort, das mein Leben erklärt, das mir das zuspricht, dass Gott mich nicht fallen lässt, dass er mich auch korrigiert, mahnt, zurechtweist und schlichtet.
Und noch ein Letztes: Das ist einfach das Letzte in diesem Wort Jesajas. Kommt nun ihr vom Haus Jakob, lasst uns wandeln im Licht des Herrn, komm, mach mit! Es gibt Heil über die Völker, es gibt Frieden.
Da steht ein ganz schweres Wort bei den Propheten Jeremia: Gott hat seinen Frieden von diesem Volk weggenommen. Das Schwerste, was Gott tun kann, ist, dass er Frieden wegnimmt, dass eine heillose Welt nur noch Heillosigkeit findet.
Und so sind wir froh, dass heute Advent ein Jubelfest ist. Er kommt mit seinem Frieden, und wir dürfen ihn hineintragen in die Häuser. Wir dürfen dieses Licht mitbringen und nicht bloß einen Glanz und nicht nur das, was dran ist, was drumherum ist, sondern wir dürfen das anderen sagen: traurigen, müden, verzagten, streitenden, kämpfenden Leuten sagen: Kommt mit, kommt mit, hört dieses Wort unseres Gottes!
Dass Sie sich heute Morgen aufgemacht haben und sich von 16 Grad Kälte und vom Autostopp nicht abhalten ließen, das ist wichtig, weil Sie da dem Geheimnis auf der Spur sind. Das trägt mein Leben, das lohnt sich! Und wenn wir zehn Stunden Fußmarsch hätten, das lohnt sich, das wissende Wort unseres Gottes zu hören.
Wir sind mit in einer großen Bewegung drin, die auf eine neue Welt Gottes zuläuft. Wir haben nur eine Angst, dass dieses Licht an uns vorbeiläuft und wir versinken in der Traurigkeit unseres Lebens. Auf, komm mit! Auf, lasst uns wandeln im Licht des Herrn! Amen.
Die Verheißung der Versöhnung und der Wandel
Sie werden herzulaufen und dieses Wort hören. Er wird die Nationen schlichten und viele Völker zurechtweisen. Dann werden sie ihre Waffen in Pflugscharen verwandeln.
Heute will dieser Jesus zu uns kommen und uns dieses Wort schon in diesen Festtagen sagen. Kein Tag soll ohne dieses weisende Wort sein. Das müssen wir einander immer wieder sagen: Dieses Wort Gottes.
Ich möchte nur deshalb, dass sie sich am Ende des Gottesdienstes die Hand geben. Nicht, weil das nur eine menschliche Höflichkeit oder Nettigkeit ist, sondern damit wir uns dieses Wort Gottes auch bei Gelegenheiten sagen können.
Das kann man sich doch erst sagen, wenn man sich kennt. Wie oft habe ich es nötig, dass mir jemand dieses Wort sagt. Und Sie werden es auch oft nötig haben und sagen: „Da neulich hätte ich es gebraucht, als ich so unter Schwermut versunken war.“
Dieses Wort erklärt mein Leben, es spricht mir zu, dass Gott mich nicht fallen lässt, dass er mich auch korrigiert, mahnt, zurechtweist und schlichtet.
Einladung zum gemeinsamen Wandel im Licht des Herrn
Und noch ein letztes Aufkommen: Das ist einfach das Letzte in diesem Wort Jesaja. Kommt nun, ihr vom Haus Jakob, lasst uns wandeln im Licht des Herrn! Komm, mach mit! Es gibt Heil über die Völker, es gibt Frieden.
Da steht ein ganz schweres Wort bei den Propheten Jeremia: Gott hat seinen Frieden von diesem Volk weggenommen. Das ist das Schwerste, was Gott tun kann – dass er den Frieden wegnimmt, sodass eine heillose Welt nur noch Heillosigkeit findet.
Umso froher sind wir, dass heute Advent ein Jubelfest ist. Er kommt mit seinem Frieden, und wir dürfen ihn hineintragen in die Häuser. Wir dürfen dieses Licht mitbringen – und nicht bloß einen Glanz oder nur das, was drumherum ist, sondern wir dürfen es anderen sagen: den traurigen, müden, verzagten, streitenden, kämpfenden Leuten. Wir dürfen ihnen sagen: Kommt mit, kommt mit! Hört dieses Wort unseres Gottes!
Dass Sie sich heute Morgen aufgemacht haben und sich von 16 Grad Kälte und von Autostopp nicht abhalten ließen, ist wichtig. Denn Sie sind dem Geheimnis auf der Spur, das mein Leben trägt. Das lohnt sich! Und wenn wir zehn Stunden Fußmarsch hätten, es lohnt sich, das wissende Wort unseres Gottes zu hören.
Wir sind mit in einer großen Bewegung drin, die auf eine neue Welt Gottes zuläuft. Wir haben nur eine Angst: dass dieses Licht an uns vorbeiläuft und wir versinken in der Traurigkeit unseres Lebens.
Auf, komm mit! Auf, lasst uns wandeln im Licht des Herrn! Amen!
