Lieber himmlischer Vater, wir danken dir für die Zeit und die Gelegenheit, uns mit diesen Fragen zu beschäftigen und dein Wort zu lesen.
Wir bitten dich, Herr, dass du uns jetzt führst. Du weißt, was wir brauchen, wo wir innehalten sollen und wo wir schneller vorangehen dürfen. Wir bitten dich ganz konkret um deine Leitung an diesem Morgen.
Danke, dass du uns Weisheit schenkst. Danke, dass du uns hilfst, unser Leben in deinem Licht zu betrachten und auch die Ereignisse unseres Lebens aus deiner Perspektive zu sehen.
Mehr uns die Schau von dir, Herr, eine große Schau, eine Erkenntnis von dir, wie du wirklich bist.
Danke auch für die Zeit, die wir haben dürfen. Wir wollen uns dir anvertrauen. Amen!
Die Vielfalt der Erdnussprodukte als Gottes Schöpfung
Ich muss noch etwas nachtragen. Ich habe ja versprochen, ganz kurz noch etwas zur Erdnuss zu sagen. Ich habe mir dazu ein paar Notizen aus einem Buch von George Washington Carver gemacht. Das Buch ist sehr wertvoll, ich kann es nur empfehlen. Carver war ein Mann, der viel überlebte.
Aus Erdnüssen kann man hundertfünfzig Produkte herstellen. Hier sind vierzig davon: Öl, Margarine, Butter, Kochfett, Mayonnaise, Milch, Buttermilch, Pulverkaffee, Fleischersatz, falsche Austern, Süßigkeiten, Eis, Punsch, Diabetikernahrung, Weizenersatz, Seife, Haarwaschmittel, Bleichmittel, Schmierfett, Linoleum, Metallpolitur, Klebstoff, Plastik, Tapeten, Tinte, Farben, Schuhcreme, Imprimiermittel, Salben, Rasiercreme, Hautcreme, muskelstärkendes Öl, Medizin gegen Husten.
Aus der Schale kann man Marmor herstellen und Dünger, außerdem dreißig Farben, Kininersatz und Kuhfutter. Aus der dünnen roten Haut kann man Papier herstellen. Stellt euch vor, was Gott in eine Erdnuss hineingemacht hat.
In dem Buch heißt es: „Herr, wozu hast du die Erdnuss geschaffen?“ Und dann gingen wir gemeinsam ins Labor an die Arbeit. Wisst ihr, wer wir sind? Ich und der Herr oder der Herr und ich, ja?
Noch ein paar Sätze. Ihr müsst lernen, dass gewöhnliche Dinge ungewöhnlich gut zu tun sind, hat er gesagt. Wenn er mal keine Antwort wusste, wenn ihm jemand etwas gefragt hat, sagte er: „Ich weiß es noch nicht, darüber muss ich noch mit Gott sprechen.“ Er wartete entschlossen auf die Hilfe Gottes die ganze Nacht. Als sie ihm gegen Morgen schließlich zuteil wurde, war die Lösung sehr einfach und klar.
Er hat ja gar kein Geld genommen. Es gab mal eine Gehaltserhöhung, die haben sie ihm im Labor angeboten. Er hat das abgelehnt. Dann haben sie ihn getadelt, er müsse die Gehaltserhöhung annehmen. Er sagte: „Was soll ich denn mit noch mehr Geld anfangen? Ich habe doch alles, was ich brauche.“
Ja, da kam jemand zu ihm, der fragte ihn nach beruflichen Entscheidungen. Er hatte ein paar berufliche Angebote. Dann fragte man ihn, was er tun solle. Er antwortete: „Wenn Sie die Vorzüge zweier Angebote abwägen, so setzen Sie doch das angebotene Gehalt an die letzte und den persönlichen Gewinn an die vorletzte Stelle, und Sie werden richtig entscheiden.“
Noch einmal: Wenn Sie die Vorzüge zweier Angebote abwägen, so setzen Sie doch das angebotene Gehalt an die letzte und den persönlichen Gewinn an die vorletzte Stelle, dann werden Sie richtig entscheiden. Das war gut, ja, das war klar.
Die Bedeutung von Problemen für den Glauben und die Gemeinschaft
Zurück zu unseren Problemen: Wir waren dabei, zu klären, wozu Probleme dienen. Wir haben gesagt, dass sie dazu da sind, damit wir lernen, dass Gott Gott ist und bleibt. Außerdem sollen durch Probleme Gott verherrlicht werden, wir sollen uns in unserer Liebe zu ihm bewähren und lernen, ihm zu vertrauen.
Ein weiterer Punkt war, dass wir durch unsere Probleme anderen eine Hilfe werden können. Das ist sehr wichtig. Man sollte immer daran denken, dass wenn wir in große Probleme oder schwierige Situationen geraten, wir daraus lernen können. Später kann uns das in der Seelsorge helfen.
Denn andere Menschen kommen oft in ähnliche Situationen oder Probleme. Dann können wir ihnen aus eigener Erfahrung etwas sagen, was wir selbst dabei gelernt haben. Die besten Seelsorgeratschläge sind diejenigen, die man aus eigener Erfahrung geben kann.
So wird der Herr all diese Erfahrungen gebrauchen.
Praktische Hilfestellungen aus Jakobus I
Jetzt kommen wir zum nächsten Punkt, dem sechsten Punkt – oder ich weiß nicht, die Nummerierung stimmt nicht. Fünfter sollte es sein, oder? Fünfter sollte es sein.
Praktische Hilfestellung aus Jakobus Kapitel 1 und dann noch aus Kapitel 2. Mit dem möchte ich dieses Thema abschließen.
Also hier ein paar ganz praktische Hilfestellungen, und es betrifft ja auch das Miteinander. In Jakobus 1 haben wir das Thema Anfechtungen und Prüfungen. Was sollen wir da tun? Er gibt hier sechs Hilfen. Jakobus ist sehr einfach und lebensnah, das ist ja das Interessante an ihm. Er spricht so direkt in unser Leben hinein.
Die erste Hilfe: Achtet es für Freude! Das ist erstmal überraschend – wieso soll ich ein Problem oder eine Prüfung als Freude achten? Weil wir lernen können. Gott nimmt uns besonders an, er hat eine gute Absicht mit dieser Prüfung. Ich soll mich freuen und wissen, dass die Erprobung unseres Glaubens Ausdauer bewirkt. So heißt es in Vers 3: „Nehmt zur Erkenntnis, dass die Erprobung eures Glaubens Ausdauer bewirkt.“
Das führt uns zum Beten, es festigt das Vertrauen und bewirkt, dass wir ausharren. Wenn wir vertrauen, bleiben wir dabei, das ist es, was wir lernen sollen: in einer Situation zu verharren. Das Wort Ausdauer heißt „drunter bleiben“. In Vers 4 heißt es: „Lasst die Ausdauer ein vollkommenes Werk haben.“ Die Ausdauer bewirkt etwas in uns. Wenn wir standhaft bleiben in einer schwierigen Situation, dann geschieht etwas in unserem Leben.
Das Ziel der Prüfung ist, dass unser Charakter behandelt wird, dass wir Christus ähnlich werden. Wir sind ja nur halb, was unseren Charakter betrifft, unfertig, verstümmelte Menschen. Der Herr möchte, dass wir vollkommen und ganz werden, also fertig. Dafür braucht es Vertrauen zum Herrn.
Die zweite Hilfe ist, um Weisheit zu beten – ganz wichtig! Wir haben nicht immer die Weisheit und blicken nicht durch. Die falsche Frage ist: Warum? Wir sollen fragen: Wozu? Und dann bitten wir den Herrn um Licht für diese Sache. Gib mir Licht, was dein Sprechen bedeutet.
Wenn mein Problem zum Beispiel sieben Tage Regenwetter sind, weil das Wetter schlecht ist, darf ich auch beten: Herr, gib mir Licht, was du mir durch sieben Tage Regenwetter sagen möchtest. Der Herr spricht ja auch durchs Wetter oder durch einen kalten Frühling. Er weiß, was er tut, und möchte mich in eine Schule nehmen.
Um Weisheit zu bitten, sollte man freimütig beten, wie es in Vers 5 heißt: „Wenn jemand unter euch an Weisheit mangelt, erbitte er sie von Gott, der allen mit Einfalt gibt und nicht Vorwürfe macht. Sie wird ihm gegeben werden.“ Gott sagt nicht: „Ach, bist du dumm, wieso fragst du mich überhaupt?“ Er ist geduldig und gibt uns die Weisheit, die wir brauchen.
Man soll aber im Glauben bitten und nicht zweifeln, denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin und her geworfen wird. Ein solcher Mensch meint nicht, dass er etwas vom Herrn empfangen werde. Ein Mann mit geteiltem Herzen ist unbeständig in allen seinen Wegen.
Herr Präsident! Sie haben anfangs gesagt, wo die Sünde herkommt, und dann haben wir auch schon gesagt, wo Probleme herkommen. Probleme kommen auch von Sünde. Jakobus spricht hier zum Beispiel von Anfechtungen und Versuchungen und sagt, sie kommen auch von unseren eigenen Begierden. Er nennt also auch die Grundursache.
Wir haben zum Beispiel so normale Lösungsansätze, da scheint es, als könnten wir um Weisheit beten. Wenn ich aber weiß, der Ursprung meines Problems ist Sünde, dann brauchen wir eigentlich nicht um Weisheit zu beten, oder? Verstehst du das mal?
Manchmal ist es vielleicht auch schwer zu trennen, oder wenn jemand anders ein Problem in meinem Umfeld verursacht, dann ist es nicht immer klar. Manchmal ist die Ursache Sünde, manchmal nicht. Wenn es Sünde ist, brauche ich wahrscheinlich nicht um Weisheit zu beten, sondern ich soll Buße tun. Oder ich soll Weisheit beten, dass Gott mir klar zeigt, wo die Sünde war. Normalerweise weiß ich es, weil das Gewissen sich meldet.
Bei Jakobus muss man wissen: In der ersten Hälfte des Kapitels spricht er von Prüfung. Ab Vers 13 spricht er vor allem von Versuchung zur Sünde hin. Er sagt: Gott versucht niemanden zur Sünde, weil Gott nicht böse ist und niemanden zur Sünde reizt.
Der erste Teil spricht von Anfechtung, also von Prüfungen, die nicht durch Sünde verursacht sind. Im zweiten Teil sagt er: Wenn du verlockt wirst von deiner eigenen Lust, dann ist klar, was du tun musst – Buße. Wenn wir sündigen, müssen wir Buße tun, das ist ganz klar.
Wenn wir gesündigt haben und wegen der Sünde Probleme kamen, hat Gott uns eine Lektion erteilt. Dann will er, dass wir Buße tun. Das Problem kann sogar helfen, uns zur Buße zu treiben, weil wir dann an der Wand stehen.
Jetzt bin ich mit meinem sturen Kopf an die Wand gerannt, und Gott zeigt mir: So geht es nicht, du musst Buße tun. Das ist auch eine Art Führung, nämlich dass er mich zurückführen möchte und zeigt: So geht es nicht.
Also um Weisheit bitten – da gehe ich jetzt nicht weiter darauf ein.
Die dritte Hilfe steht in den Versen 9 bis 12: Eine zufriedene, gelassene Haltung einnehmen, also innerlich gelassen und zufrieden sein, nicht rebellieren gegen die Lebenssituation, in die Gott mich gestellt hat.
Der niedrig Gestellte soll sich in seiner Hoheit rühmen. Wer niedrig ist, soll nicht jammern über seine niedrige Stellung, sondern sich freuen, dass er in Christus trotzdem hoch ist. Wer gesellschaftlich niedrig ist, darf sich freuen in Christus über seine Stellung.
Der Reiche soll sich in seiner Niedrigkeit rühmen. Er soll sich nicht auf den Reichtum verlassen, sondern sich bewusst machen, dass er nur ein Mensch aus Fleisch und Blut ist und dass der ganze Reichtum auf der Erde bleibt. Er soll stolz darauf sein, dass er einen Herrn im Himmel hat und nicht abhängig ist von seinem Reichtum.
Der Reiche soll sich in seiner Niedrigkeit rühmen. Es geht hier um die Einstellung, die man dazu hat. Er soll wissen, dass alles vergeht wie die Blume, wie die Blüte des Grases. Das heißt, eine entsprechende Haltung einnehmen: Nicht auf sich selbst und seine Stellung schauen, sondern auf Christus.
Die vierte Hilfe ist in Vers 12: „Ein Seliger ist der, der in der Prüfung Ausdauer bewahrt.“ Glücklich ist er. Das Wort „selig“ bedeutet Glück, die höchste Form von Glück, Seligkeit. Dieses Wort verwenden wir heute kaum noch, außer wenn Kinder spielen und ganz versunken sind, dann sagt man: „Jetzt ist er selig.“
Selig ist der Mann, der in der Prüfung Ausdauer bewahrt. Und weiter heißt es: „Denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen.“ Also schau auf den Lohn!
Technische Herausforderungen und Geduld lernen
Aha, jetzt haben wir wieder das alte Problem. Wie war das noch? Kann mir jemand helfen? Wie ging das jetzt? Das muss ich jetzt... F8, das ist schon eingestellt. Erweitert, oder? Das ist schon richtig.
Und jetzt das Fenster rüberschieben, aber nicht dieses, das geht nicht. Das andere, oder? Das andere? Power, oder? Welches war das? Wahrscheinlich das eine oder das andere. Die Materie? Nein, die nicht. Nein, das war das Licht. Das.
Jetzt einmal nach rechts. Am Titel ein bisschen höher. Ah, da kommt es. Jetzt so fünf... Scheiß nicht, so fünf Meter. F fünf? Also, ich sage euch, Technik ist schrecklich. Früher war das einfach: Man hatte einen Overheadprojektor, und dann hat das funktioniert.
Ich habe jetzt zwei, jetzt laufen zwei. Jetzt laufen zwei. Jetzt schließen wir mal die Arme. Wo viel Technik ist, da gibt es viele Probleme. Und ich darf Geduld lernen. Danke, das war’s, das habe ich gebraucht. Gut.
Die Zukunft im Blick behalten und Gottes Wesen verstehen
Das Nächste ist also, an den Lohn zu denken. Das ist die vierte Hilfe: die Zukunft im Blick zu haben. Das hilft schon sehr und ist eine große Unterstützung. Es geht darum, was der Herr uns geben wird. Man soll im Hinblick auf die Zukunft leben, nicht auf die Vergangenheit oder die Gegenwart. Nicht darüber grübeln, was man verloren hat oder wie es früher war, sondern darauf schauen, was einmal kommen wird.
Die fünfte Hilfe ist, eine richtige Schau von Gott zu haben. Darauf habe ich ja vorher schon eingegangen. Eine richtige Schau von Gott zu haben, ist das Um und Auf.
Jakobus spricht darüber in Kapitel 1, Verse 13 bis 18. Dort zeigt er auf, wie Gott ist. Niemand soll sagen: „Ich werde von Gott zum Bösen versucht.“ Gott ist nicht jemand, der zum Bösen verleitet. Gott lässt manche Dinge in unserem Leben zu, aber er selbst versucht niemanden zum Bösen.
Gott denkt sich nicht: „Jetzt gebe ich ihm mal eine Prüfung, jetzt schaue ich, ob er sündigt, jetzt reiz ich ihn zur Sünde, jetzt möchte ich probieren, dass ich ihn irgendwie zum Sündigen bringe.“ So denkt Gott nicht. Er lässt zwar dem Feind manchmal einen Spielraum, weil er weiß, dass die Prüfung zur Bewährung dient. Aber er selbst ist nicht derjenige, der uns Böses schickt oder Böses tut.
Wenn unangenehme Dinge in unser Leben kommen, dann hat Gott ein gutes Ziel mit uns. Aber aktiv versucht er nichts Böses. Das macht der Satan oder die eigene Lust.
Jeder wird von der eigenen Lust weggezogen und gelockt, wenn er versucht wird. Das steht in Vers 14. Die Lust wird schwanger, und dann bekommt sie eine Geburt. Die Lust empfängt die Schwangerschaft der Lust, und dann gebiert sie die Sünde.
Die Sünde, wenn sie vollendet ist, wenn sie zur Vollendung gelangt, bringt den Tod hervor.
Dann sagt Gott in Vers 16: „Lasst euch nicht irreleiten, lasst euch nicht irreleiten!“ Von falschen Gedanken und falschen Lehren. „Meine geliebten Brüder, lasst euch nicht irreleiten!“
Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben, von einem Gott, der sich nicht verändert. In Vers 17 heißt es: „Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von herab, vom Vater der Lichter, vom Schöpfer der Gestirne.“
Bei ihm gibt es keine Veränderung und kein Schattenwerfen. Gott kann zwar mit Veränderung leben, aber bei ihm selbst gibt es keine Veränderung. Er ist der Urheber des Lichts, von allem Licht, von allen Sternen.
Gott hat für jede Dunkelheit ein Licht. Er ist unser Vater und hat uns das Leben gegeben. Wenn er uns das Leben gegeben hat, erhält er uns auch das Leben.
Er hat uns gezeugt und geboren durch das Wort der Wahrheit, aus eigenem Willen, damit wir eine Frucht, eine Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe, sein können.
Die richtige Haltung zum Wort Gottes und weitere praktische Hinweise
Die nächste Hilfe, Vers 19: Es ist wichtig, eine richtige Einstellung zum Wort Gottes zu haben. Dabei werden wir dazu aufgerufen, das Wort Gottes nicht nur einfach zu hören, sondern es auch zu tun. Wir sollen schnell bereit sein, das Wort zu hören und es dann auch umzusetzen.
Dies nur so überblicksweise aus Jakobus 1. Jakobus ist hier sehr praktisch, und man könnte sich lange damit beschäftigen. Das möchte ich jetzt aber nicht tun.
Als Nächstes folgt etwas aus dem 2. Korintherbrief. Gibt es noch Fragen zu Jakobus 1? Ich bin jetzt ein wenig im Eilzugstempo durchgegangen.
Trost und Leiden in 2. Korinther 1
2. Korinther 1 ist ein Kapitel, in dem wir viel über Probleme lernen können. Dort heißt es in Vers 3: "Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in aller Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst getröstet werden von Gott."
Weil dementsprechend, wie die Leiden Christi reichlich auf uns strömen, so auch unser Trost durch Christus reichlich auf uns strömt. Hier steht weiter: "Wenn wir bedrängt werden, dann für euren Trost und für eure Rettung, die gewirkt wird im geduldigen Ertragen eben der Leiden, die auch wir leiden."
Noch einmal: Werden wir bedrängt, dann geschieht das für euren Trost und eure Rettung, die im geduldigen Ertragen der Leiden, die auch wir erleiden, bewirkt wird. Wir werden getröstet für euren Trost und eure Rettung, und unsere Hoffnung ist fest für euch. Wir wissen, dass, gleich wie ihr der Leiden teilhaftig seid, so auch des Trostes.
Das Erste, was hier wichtig ist, ist, dass Paulus sagt, die Leiden Christi kommen über uns (Vers 5). Diesen Text muss man schon einige Male lesen, denn erstens ist es wieder ein langer Satz von Paulus, und zweitens spricht er hier sehr tiefe Wahrheiten aus, die man sich langsam zu Gemüte führen sollte.
Ich nehme nur einen kleinen Ausschnitt aus Vers 5: Er sagt, dass die Leiden Christi reichlich auf ihn strömen. Was bedeutet das? Warum sagt Paulus, wenn er Schwierigkeiten in seinem Dienst hat, große Probleme und Leiden durchlebt, dass das die Leiden Christi sind?
Ich dachte, die Leiden Christi habe Jesus am Kreuz erlitten, und das sei fertig. Danach habe Jesus keine Leiden mehr, denn er ist jetzt in der Herrlichkeit und es geht ihm gut. Warum aber hat Christus noch Leiden?
Paulus sagt hier offensichtlich, dass Jesus Christus mitleidet. Wenn Paulus leidet, dann leidet der Herr Jesus mit ihm. Deshalb sind das die Leiden Christi. Das ist sehr interessant.
An einigen Stellen der Schrift steht, dass wenn die Gemeinde leidet, Christus mit ihr leidet. Wenn die Gemeinde verfolgt wird, wird Christus verfolgt. Er identifiziert sich so sehr mit seiner Gemeinde. Obwohl er in der Herrlichkeit ist und es ihm gut geht, geht es ihm nicht gut, wenn er sieht, wie seine Gläubigen leiden müssen.
Er ist ein ganz einfühlsamer Herr, der mit seinen Seinen mitfühlt. So sind die Leiden von Paulus auch die Leiden von Jesus Christus. Wenn ich das weiß, ist mir das ein großer Trost, denn er mitleidet. Dann darf ich auch meine Last ihm abgeben, ihm alles übergeben.
Manchmal gibt es auch Leiden, die wir erleiden, weil wir gesündigt haben. Was tun wir dann? Wir tun Buße. Und wenn wir Buße getan haben, was kommt danach? Oft gibt es noch Konsequenzen, Folgen unserer Sünde.
Manchmal sündigen wir oder gehen falsche Wege. Dann tun wir Buße, aber die Konsequenzen bleiben bestehen und wir leiden noch immer unter ihnen. Was machen wir jetzt?
Wir dürfen diese Konsequenzen dem Herrn übergeben und sagen: Herr, ich habe Buße getan, du hast mir vergeben, und ich freue mich. Jetzt bitte ich dich, übernimm du die Verantwortung für mein Leben weiter.
Du siehst, jetzt ist es schwierig geworden, und es ist aus eigener Schuld schwierig geworden. Aber jetzt weiß ich, dass du mit mir mitfühlst. Jetzt bitte ich dich, führe mich weiter.
Ich habe eine Last zu tragen, aber diese Last gebe ich dir. Darf ich dir jetzt meinen Rucksack mit diesen Konsequenzen, dieser schwierigen Situation übergeben? Ja, darf ich, und der Herr leidet mit.
Er sagt: Ja, komm, ich mache das mit dir, ich stärke dich, ich tröste dich darin, ich leide mit dir und verstehe dich. Auch wenn ich schuldig bin oder mir das selbst eingebrockt habe, komm jetzt mit und trage mich auch in dieser Situation.
Er sagt nicht: „Na, jetzt bist du selber schuld, das musst du jetzt irgendwie ausbaden. Ich setze mich zurück und warte, bis du da durch bist.“ So ist er nicht.
Alle Leiden gehören dem Herrn Jesus, sie sind seine Leiden, die er mitleidet. Die Leiden, die ich leide, leidet er mit. Wenn jemand zu leiden hat, ist das ein riesengroßer Trost.
Er führt mich in den Leiden. Die Leiden sind die Leiden Christi. Die Leiden Christi sind der Schlüssel für die Einstellung von Paulus zu seinen Problemen. Er weiß, das sind Christi Leiden, meine Probleme, Herr, die sind jetzt deine Probleme.
Der Geist Christi seufzt mit uns
Der Heilige Geist lebt in unserem Körper, oder? Ja, der Heilige Geist wohnt in unserem Körper. Er ist der Geist von Christus.
Jetzt muss ich etwas Schweres ertragen. Wer seufzt? Wer seufzt jetzt? Ich seufze. Gut, aber die Bibel sagt noch etwas dazu. Die Bibel sagt nicht nur „Ich seufze“, sondern auch, dass der Geist seufzt – der Geist von Jesus Christus seufzt. Glaubt ihr das?
Einige kennen die Stelle aus Römer 8. Nicht Vers 28, sondern Vers 26, danke: Römer 8,26. Dort ist die Rede vom Seufzen. Zuvor, in Vers 23, heißt es: „Wir seufzen“, oder? Die Situation ist ja so: Wir sind schwach und leben in einer Welt mit einem Körper, der nicht vollkommen ist. Dieser Körper wird immer schwächer.
„Wir seufzen in uns selbst“, sagt es in Vers 23. Denn unser Heil ist noch nicht vollendet, heißt es in Vers 24. Das Heil wird erst eines Tages ganz fertig sein, wenn wir bei ihm sind.
In Vers 26 steht: „Aber nicht nur wir seufzen, ebenso nimmt sich der Geist unserer Schwachheiten an. Denn was wir beten sollen, entsprechend dem, was erforderlich wäre, das wissen wir nicht. Der Geist jedoch selbst verwendet sich für uns mit ungesprochenem Seufzen.“
Meine Seufzer sind gesprochen, seine Seufzer sind ungesprochen oder unaussprechlich. So oder so, jedenfalls hört man sie nicht, sie werden nicht ausgesprochen. Der Geist seufzt – aber es ist der Geist Christi, der seufzt.
Leidet Christus, wenn ich seufze? Ja, er seufzt mit. Manchmal weiß ich nicht, wie ich in einer Situation beten soll. „Nimm es weg“ oder „Herr, hilf mir“ oder irgendetwas anderes. Es gibt auch Situationen, in denen man gar nicht mehr beten kann. Das haben einige erlebt.
Du kommst in eine Lage, in der du nicht mehr beten kannst. Depressive Menschen wissen das – sie können nicht mehr beten. Und was ist jetzt? Wir wissen nicht, wie wir beten sollen, wie es sich gehört. Und was geschieht nun?
Jetzt nimmt sich der Geist unserer Schwachheiten an, und er seufzt für uns – aber mit ungesprochenem Seufzen. Das ist ein sehr großer Trost. Also: Das Leiden Christi ist der Schlüssel.
Die seelsorgerliche Bedeutung von Leiden
Zweitens: Wenn ich Leiden habe, also Probleme, unter denen ich leide, oder irgendwelche Leiden, die auf mich zukommen, dann hat das eine seelsorgerliche Bedeutung. Das heißt, Gott tröstet uns (Vers 4) in unserer Bedrängnis, damit wir diejenigen trösten können, die in Bedrängnis sind.
Das bedeutet, der Grund, warum ich jetzt leiden darf, ist, dass ich später die anderen, die leiden, seelsorgerlich stützen und trösten kann. Und zwar mit einem Trost, den ich durch Gott in meinem Leiden erhalten habe. Mit diesem Trost kann ich nun die anderen trösten.
Drittens: Wir dürfen immer mit Trost rechnen. In jeder Situation dürfen wir darauf vertrauen, dass Christus uns tröstet und Gott uns tröstet. In jedem Problem gibt es eine Hilfe: Entweder nimmt er mir das Problem weg oder er gibt mir die Kraft, mit dem Problem zu leben.
Wir dürfen immer mit Trost durch Gottes Wort rechnen. Es passiert etwas, es geschieht ein Ereignis. Das Ereignis selbst predigt nicht, es ist nur ein Ereignis und bleibt stumm. Oft wissen wir nicht, wie wir das Ereignis deuten oder interpretieren sollen. Wir fragen uns: Was will Gott mir sagen?
Dann erinnert Gott mich an sein Wort und an die Prinzipien des Wortes. Das gibt mir Trost. Oder er ruft mir Gedanken in den Sinn, die mir helfen, an Gott zu denken. Oder er macht mir seine Gegenwart bewusst. Dafür darf ich auch beten: „Herr, mach mir deine Gegenwart bewusst.“
Man soll nicht beten: „Herr, lass mich deine Gegenwart spüren.“ Das steht nicht in der Bibel und ist keine Verheißung. Aber ich darf beten, dass mir die Gegenwart bewusst wird.
Manchmal sagen wir: „Herr, lass ihn deine Gegenwart spüren.“ Das ist nicht verboten zu beten, aber es ist keine Verheißung. Denn Gott spürt man normalerweise nicht. Gott ist nichts, was man mit unseren fünf Sinnen wahrnimmt, mit ganz wenigen Ausnahmen.
Manchmal hat Gott zu Menschen gesprochen, das gibt es, aber das war sehr selten. Und dass man Gott spürt, ist ebenfalls sehr selten. Unsere Sinne sind für diese Welt gemacht, in der wir jetzt leben, nicht für die andere Welt.
Deshalb beten wir nicht darum, Gott zu spüren, sondern darum, dass er uns im Denken bewusst wird. Dass er uns im Denken bewusst macht, dass er da ist. Das ist ein Unterschied.
Die Verheißung dafür gibt es. Wo soll man das sehen? Die ganze Schrift macht uns aufmerksam darauf, dass wir uns bewusst sein sollen, dass Gott da ist. „Ich bin bei euch“ – so sagt Gott. Er wirkt auf unser Denken und möchte, dass unser Denken verändert wird, damit wir mit Gott rechnen.
Mose lebte mit dem Unsichtbaren, als würde er ihn sehen. Das heißt, er war sich Gottes bewusst. Er hat ihn nicht gesehen, aber er lebte so mit Gott, als sähe er den Unsichtbaren (Hebräerbrief).
Die Probleme fördern das Gottvertrauen. Auch hier in diesem Text habe ich das schon angesprochen (Vers 8): Die Probleme sind dazu da gewesen (Vers 9), dass wir das Todesurteil in uns selbst haben, damit wir uns nicht auf uns selbst verlassen, sondern auf Gott, der die Toten erweckt.
Deshalb kamen diese großen Probleme bei Paulus, damit das Gottvertrauen gefördert wird. Damit er sich auf Gott verlässt, auf einen Gott, der aus dem Tod retten kann.
Druck, Stress und die Kraft Gottes
Druck – das kennen wir ja. Druck, Stress sagen wir dazu, oder? Bedrängnis, Stress, und man will fliehen. Doch dann sind die Fluchtwege abgeschnitten. Man kann nicht mehr fliehen. Was jetzt?
Dann denkt man: Jetzt wird es unerträglich. Das halte ich nicht mehr aus. Über das Maß hinaus sagt Paulus, über das Maß hinaus, Vers 8: „Wir wurden bedrängt über das Maß.“ Das heißt, über unsere Kraft hinaus. Er wurde mehr bedrängt, als er tragen konnte.
Ich habe mal eine Predigt gehört, da sagte jemand: Gott gibt dir keine Last, die schwerer ist, als du sie tragen kannst. Das stimmt gar nicht. Paulus hat eine Last bekommen, die war schwerer, als er tragen konnte – über Kraft, über unsere Kraft.
Und was jetzt? Damit wir uns auf Gott verlassen, damit zum Ausdruck kommt, dass Gott viel größer ist. Dass die Kraft nicht in uns ist, sondern in Gott. Dann werfe ich mich jetzt nur auf Gott.
Es gibt Situationen, in denen der Druck so stark wird, dass er über unser Vermögen geht. Das, was ich gerade gelesen habe, war 2. Korinther 1,8. Das andere, was ich zitiert habe, war 1. Korinther 4,7. Damit die überschwängliche Größe der Kraft von Gott sei und nicht von uns. Entschuldigung, 2. Korinther 4,7 und 2. Korinther 1,8.
Also diese Aussage, wie du gesagt hast, dass dies falsch ist, liegt ja immer an diesem ersten Problem der „breiten Stelle“, wahrscheinlich, oder? Die Aussage, ich wiederhole sie: Gott versucht uns nicht über unser Vermögen oder lässt uns nichts zukommen, was größer ist, als wir tragen können. Diese Aussage fußt auf 1. Korinther 10,13.
Aber hier ist ganz klar die Rede davon, dass Paulus über das Maß hinaus, also über die Kraft, bedrängt wurde. Das heißt, er hat eine Last bekommen, die ihm auferlegt wurde und die größer war, als er tragen konnte.
Gott ist ja... Ich muss jetzt 1. Korinther 10 aufschlagen. Dort heißt es ein bisschen anders, oder? 1. Korinther 10,13.
1. Korinther 10,13 spricht von einer Prüfung: Gott ist treu und wird euch nicht über euer Können hinaus versuchen oder prüfen lassen, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen.
Das ist 1. Korinther 10,13. Die Prüfung – Gott schickt mit der Prüfung auch einen Ausgang. Der Ausgang ist dort, wo ich mich auf Gott verlasse. Der Ausgang wird irgendwie geschaffen, aber ich darf mich auf Gott verlassen.
Es kann aber sein, dass die Prüfung eine Last ist, die größer ist, als ich tragen kann. Das ist ein Unterschied.
Gott prüft mich, indem er mir eine Last auferlegt, die größer ist, als ich tragen kann. Die Last ist so groß. Und jetzt ist die Frage: Was tue ich jetzt? Ich werfe mich auf Gott. Und Gott sagt: Gut, ich schicke dir den Ausgang.
Ich muss nicht verzweifeln. Ich darf auf Gott vertrauen, der den Ausgang schickt. Paulus war so, der hat mich befreit aus dem Tod. Bei uns ist es irgendein Ausgang. Gott weiß schon, was er tut.
Aber es gibt Situationen, in denen wir eine Last tragen, bei der wir sagen: Ich breche darunter zusammen. Ja, ich breche darunter zusammen, aber ich kann mich jetzt auf Gott werfen, der die Toten auferweckt. Und das ist der Ausweg aus der Prüfung: dass ich mich jetzt auf Gott verlasse.
Was 1. Korinther 10,13 sagt, ist, dass Gott uns nicht Prüfungen schickt, bei denen wir von vornherein nicht genügend Kraft bekommen. Das ist nicht so. Er gibt die Prüfung und dann kommt er gleich ... Ja, und dann?
Die Prüfung ist durchaus eine Last, die uns auferlegt wird. Ja, richtig, richtig.
Also fördern Probleme das Gottvertrauen. Und fünftens: Wenn wir Probleme haben, brauchen wir Unterstützung im Gebet – ganz wichtig. Ein ganz wichtiger Punkt.
Wenn du jetzt Probleme hast, brauchst du Menschen, die du anrufst und sagst: Bitte betet für mich. Eine ganze Reihe von Leuten oder Gemeinden, weil es einfach Gebet braucht.
Paulus sagt das auch hier in Vers 11. Da sagt er: „Wobei auch ihr mit Flehen für uns uns unterstützt, zusammen mit uns wirkt.“ Also Paulus und die anderen Korinther beten in der Situation. Durch dieses Beten unterstützen die Korinther Paulus, damit schlussendlich Gott verherrlicht wird und viele Leute Gott danken.
Diese Probleme, die wir haben, diese schweren Situationen kommen ja nur zeitweise. Es kommt so ein Schub, da gibt es wirklich große Krisen und Probleme. Da brauchen wir ganz besondere Gebetsunterstützung.
Dann helfen wir zusammen, und dann danken alle dem Herrn. Wenn Sie dann sehen, dass der Herr eingegriffen hat, danken viele Leute dem Herrn, weil sie ja dafür gebetet haben.
So wird dem Herrn viel Ehre und viel Dank gegeben.
Das steht in 2. Korinther 1,11.
Körperliche Erleichterung als Geschenk Gottes
Brauchen wir also Unterstützung im Gebet? Sechstens: Körperliche Erleichterung ist ein Geschenk.
Im zweiten Korintherbrief, Kapitel 1, Vers 11, heißt es: „Damit von vielen Menschen, von vielen Personen unseretwegen gedankt werde.“ Wofür? Für das Geschenk, für die Gnadengabe, die uns zuteil geworden ist.
Was war diese Gnadengabe? Die Lösung. Gott hat ihm das Problem weggenommen. In diesem Fall war es irgendein Bedrängnis, die seinen Körper belastete, so dass er dachte, er werde sterben. Doch der Herr hat ihn wieder herausgeholt. Das heißt, Gott hat ihm geschenkt, dass er weiterleben darf.
Es war ein Geschenk, dass er wieder gesund wurde oder dass er nicht erdrückt wurde – was auch immer es war –, dass er nicht umgebracht wurde. Es war ein Geschenk von Gott.
Wir lernen: Wenn der Herr uns körperliche Erleichterung gibt – so wie bei Paulus –, dann ist das ein Geschenk, eine Gabe, eine Gnadengabe, wie sie im Griechischen genannt wird. Paulus durfte weiterleben im Leib, obwohl er dachte, er würde sterben. Aber es war nicht so.
Und was macht er jetzt mit seinem körperlichen Leben, das er zurückbekommen hat? Er dient dem Mitgott. Das ist eine Führung, ob wir gesund sind oder krank – das ist eine Führung von Gott.
Manche von uns sind krank, manche sind stark und gesund. Manche haben einen Körper, der leicht krank wird, und andere eine Konstitution, die überhaupt nicht krank wird. Das ist eine Führung von Gott, und wir wollen dafür danken, dass jeder so ist, wie der Herr es möchte.
Wenn der Herr uns so geführt hat, dass wir krank sind, dann wird er sich anders verherrlichen durch unsere Schwachheit. Und wenn wir gesund sind, dann wollen wir uns mit einem gesunden Leib zur Verfügung stellen, damit er sich auch dadurch verherrlichen kann.
Alles zur Ehre Gottes
Zum Schluss: Alles soll zur Ehre Gottes dienen. Das ist das siebte Prinzip.
Im Text heißt es in 1. Korinther 2,11: „Damit von vielen unseretwegen gedankt werde für die Gnadengabe, die uns durch viele zuteil geworden ist.“ Das Ziel ist also, dass viel Dank zum Herrn aufsteigt. Viel Ehre und viel Lob sollen ihm gegeben werden.
Wenn es Schwierigkeiten in unserem Leben gibt, lässt der Herr sie zu. Er greift irgendwann ein – auf seine Weise. Das kann entweder durch Hilfe oder durch Abhilfe geschehen. Doch das Ziel bleibt, dass er gelobt wird.
Diese Gedanken stammen aus dem 2. Korintherbrief, Kapitel 1. Gibt es von eurer Seite Fragen?
Umgang mit Problemen in der Gemeinde
Wir haben jetzt allgemein über Probleme gesprochen, über Probleme verschiedener Art. Schwierigkeiten sind in unserem Leben sehr vielfältig. Besonders im zwischenmenschlichen Bereich, wenn wir Probleme mit Christen haben, muss ich das zunächst einmal akzeptieren.
Es gibt Situationen, in denen ganz klar Sünde im Spiel ist. In solchen Fällen müssen wir handeln. Wir haben gestern darüber gesprochen, dass Probleme zum Beispiel entstehen, wenn jemand in Unzucht in der Gemeinde lebt. Das ist ebenfalls ein Problem, aber hier müssen wir aktiv werden. Gott gibt uns ganz klare Anweisungen, wie wir mit diesem Problem umgehen sollen.
Die Gemeinde ist heilig und rein. Sie darf nicht durch etwas Böses wie einen Sauerteig durchsäuert werden. Das Böse ist hier der Sauerteig, der die ganze Gemeinde durchdringt. Dann denken alle: „Wenn das erlaubt ist, darf ich das auch.“ So wird die Gemeinde zerstört. Das Niveau sinkt, man richtet sich nicht mehr nach der Bibel, und das Zeugnis wird geschmälert oder geht ganz verloren. Dann hat der Satan gesiegt.
Deshalb muss man handeln, wenn offensichtliche Sünde geduldet wird. Man muss eingreifen. Wenn eine Gemeinde so weit von Gottes Wort abgekommen ist, dass niemand mehr etwas tun will, dann ist das nicht mein Platz. Dann muss ich mir eine andere Gemeinde suchen. Aber das darf nicht ohne Kampf geschehen.
Man muss mit den zuständigen Leuten sprechen und sagen: So geht es nicht. Das ist Sünde, wie ihr lebt. Ihr duldet Dinge in euren Reihen, die Gott in der Schrift klar als Sünde bezeichnet. Ihr lasst das zu und tut nichts dagegen. Den Leuten muss das Gewissen geredet werden.
Heute erleben wir in vielen Gemeinden leider ziemlich traurige Zustände. Dort wird über Sünde hinweg gesehen.
Herausforderungen in der heutigen Verkündigung und Lehre
Das ist ja ganz ernst. Zum Beispiel haben wir heute Lehren, die behaupten, Gottes Wort zu sein. Wenn das Wort Gottes aber so verändert wird, dass man gar nicht mehr über Sünde spricht und das Evangelium nicht klar verkündet wird, ist das problematisch.
Heute gibt es eine Art der Evangelisation, bei der man sagt: Du kannst dich für Jesus entscheiden, dann wird alles gut. Dabei wird nicht mehr über das eigentliche Problem, die Sünde, gesprochen. Stattdessen heißt es nur noch: Gott hat dich lieb. Du willst ein schöneres Leben haben? Komm zu Gott, Gott hat dich lieb. Was musst du tun? Streck die Hand hoch und sag: Ich will Jesus aufnehmen, und dann passt es.
Das ist eine falsche Lehre. Man muss klar sagen: So geht es nicht. Die Schrift sagt ganz deutlich, dass über Sünde gepredigt werden muss. Die Maßstäbe Gottes müssen genannt werden, damit der Mensch weiß, was Sünde ist.
Heute wissen viele Menschen nicht mehr, was Sünde bedeutet – besonders im Bereich der Sexualität. Was Schamhaftigkeit ist, weiß kaum noch jemand, denn dieses Wort wurde aus dem Sprachgebrauch gestrichen. Auch Keuschheit und Schamhaftigkeit sind Begriffe, die kaum noch verwendet werden, weil sie unbeliebt sind. Deshalb fehlt vielen das Verständnis.
Das muss aber verkündet werden. Über die Rolle der Frau und ähnliche Themen möchte ich morgen noch sprechen. Ebenso über die pluralistische Lehre, nach der jeder seine eigene Wahrheit hat, jeder denken soll, was er will, und das Wichtigste sei nur, dass es Gott gibt.
Auf lehrmäßiger Ebene gibt es viele Probleme. Im Bereich der Sexualität habe ich bereits einiges gesagt. Auch Materialismus und Habsucht sind ernsthafte Themen. Die Bibel erwähnt Habsucht in 1. Korinther 5 als eine ernste Sache. Habsucht ist ein Grund, jemandem die Gemeinschaft zu entziehen. Das können wir dort lesen.
Umgang mit Sünde und Gemeinschaft in der Gemeinde
Ich schrieb euch in dem Brief, keinen Umgang mit Unzüchtigen zu pflegen – und zwar nicht vollständig mit den Unzüchtigen dieser Welt oder mit den habsüchtigen und räuberischen Götzendienern. Denn dann müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen. Aber nun schreibe ich euch, keinen Umgang zu pflegen, wenn jemand als Bruder bezeichnet wird und ein Unzüchtiger, Habsüchtiger, Götzendiener, Schmäher, Lästerer, Trinker oder Räuber ist.
Mit solchen soll man nicht einmal essen. Schläger, das ist uns klar, aber auch Lästerer, Habsüchtige, Lästerer und Götzendiener. Wir haben zwar nicht mehr diesen altmodischen Götzendienst, aber wir haben einen modernen, einen anderen Götzendienst. Wenn das Leben von materialistischem Christentum geprägt ist, nennt man das heute Wohlstandsevangelium.
Ich denke dabei an eine Frau, wie heißt sie schnell? Sie hat zwei Lasten wegen. Sie hält Vorträge, Evangelisationen und hat zwei Lasten. Sie heißt Meyer, Joyce Meyer. Sie muss eine große Garderobe mitführen und verkündet ein Wohlstandsevangelium. Sie macht Witze, es ist lustig, und die Leute mögen sie gern und hören ihr gern zu. Aber das ist nicht das echte Evangelium.
Die Leute leben dann auch ein habsüchtiges Leben. Das ist ein Grund, Gemeinschaft zu entziehen. Lästerung, also schlecht Reden über andere, ist wie ein Sauerteich, der die ganze Gemeinde zerstören kann. Dagegen muss man vorgehen. So etwas darf man nicht dulden, wenn jemand über die Gemeinde oder einzelne Christen herzieht.
Wie soll man konkret vorgehen? Es ist anstrengend, weil manches nicht sofort einsichtig ist. Manchmal, wenn man jemanden darauf hinweist, dass sein Verhalten nicht gut ist, wird der Kopf verschlossen. Das haben wir schon oft erlebt. Man sagt dann: „Ja, aber sie sagt doch nur gute Sachen und ist so positiv.“ Man weiß, das klingt herrlich, und man will glauben, aber es kommt nicht an, wie sie sich verhält.
Das, was ich sagen will, wird nicht verstanden. Das, was sie predigt, ist nicht deutlich zu kritisieren. Am besten wäre es, konkrete Stellen aus ihrer Predigt herauszunehmen, davon gibt es genug, und zu zeigen, dass sie etwas anderes lehrt als die Schrift.
Dann könnte man auch zeigen, dass wir mit dem Wort Gottes keine Geschäfte machen sollen und nicht für diese Welt leben oder die Güter dieser Welt lieben sollen. Je konkreter, desto besser. Am besten wäre es, eine Predigt gemeinsam anzuhören, dann anzuhalten und zu sagen: „Schaut, was hat sie jetzt gesagt? Jetzt schauen wir, was die Schrift sagt.“ So versteht man es am besten.
Die Leute merken das oft nicht. Sie hat ein paar gute Sachen, natürlich, aber das andere ist mit hineingemischt – und das ist falsch. Auch die Rolle der Frau hat sie nicht verstanden. Ja, das stimmt.
Umgang mit Lästerei und Verantwortung in der Gemeinde
Was ich mich manchmal frage, ist das Thema Lästern. Es wirkt auf mich oft so, als wäre es etwas Nachteiliges, besonders wenn ich mit meinen Arbeitskollegen zusammen bin oder in anderen Situationen, die im Leben wichtig sind.
Man sollte ruhig bleiben. Wenn man merkt, dass man etwas Falsches tut, sollte man sofort Buße tun. Auch wenn man selbst sündigt, ist es wichtig, sofort umzukehren. Man kann auch beten: „Herr, erinnere mich das nächste Mal, bevor ich es tue.“ Das darf man wirklich tun. Der Herr hilft uns dabei.
Wir haben Gewohnheiten in unserem Leben, und der Herr unterstützt uns, diese abzulegen. Das geschieht allerdings nicht von heute auf morgen. Es braucht Zeit, bis man sich eine andere Gewohnheit angewöhnt hat. Aber der Herr kann uns helfen, und wir können dafür beten. Wenn wir im Einklang mit seinem Willen beten, hört er uns. Steht das Gebet im Willen Gottes, dann wird es erhört. Das ist ganz sicher in seinem Willen, und darauf kann man vertrauen.
Man sollte auch sofort handeln, wenn man merkt, dass etwas nicht stimmt. Es ist wichtig, Dinge in Ordnung zu bringen und Probleme offen anzusprechen. Dabei braucht man natürlich Feingefühl.
Wenn man sieht, dass jemand schlecht über andere Christen redet, sie schlecht darstellt oder verleumdet, sollte man nach Beweisen fragen. Gibt es Beweise für diese Aussagen? Wenn ja, kann man mit der Person darüber sprechen. Man muss Beweise haben.
Lästern und Schmähen bedeutet oft, negativ über andere zu sprechen, ihre Motive zu hinterfragen oder negative Dinge zu verbreiten, ohne der Sache zu helfen. Oft passiert das einfach, weil man gern über andere redet. Dann entstehen Gerüchte, die sich immer weiter verbreiten.
Dabei verliert die ursprüngliche Wahrheit oft ihren Kern. Das, was ursprünglich wirklich passiert ist, stimmt nicht mehr mit dem überein, was weitergegeben wird. Deshalb muss man dem Einhalt gebieten.
Wer das nicht aufhört und negativ gegen Gottes Volk vorgeht, muss zur Verantwortung gezogen werden. Die Leiter der Gemeinde müssen mit der betreffenden Person sprechen und klar sagen, dass das so nicht geht. Wenn die Person ihr Verhalten nicht ändert, muss man das tun, was Paulus in 1. Korinther 5,3-12 empfiehlt: den Umgang mit ihr meiden und das öffentlich machen – aber nur mit Beweisen. Man muss Beweise haben.
Götzendienst und moderne Herausforderungen
Das ist eine Verzerrung für heutige Fragen des Götzendienstes. Paulus sagt einmal: Habsucht ist Götzendienst. Wie kann ich das unterscheiden? Besitz, so haben wir vorhin gesagt, ist etwas, das von Gott in uns angelegt ist. Habsucht hingegen ist der übertriebene Wunsch nach Besitz.
Wie kann ich bei mir selbst oder insgesamt unterscheiden, was der übertriebene Wunsch nach Besitz ist? Die Frage ist: Strebe ich nach Gewinn? Das Gewinnstreben an sich wird zwar verurteilt, aber es geht um das mehr haben wollen. Manche Menschen denken, Gottseligkeit sei ein Mittel zum Gewinn, um selbst Gewinn zu erzielen. Das ist eindeutig Habsucht.
Das steht in 1. Timotheus 6, Vers 5: Hier geht es um Menschen, deren Denksinn verderbt ist und die der Wahrheit beraubt sind. Sie sind der Meinung, Gottseligkeit oder Gottesfurcht sei eine Quelle des Gewinns oder ein Mittel des Erwerbs. Von solchen Menschen soll man sich fernhalten.
In Vers 10 heißt es: Die Wurzel aller Übel ist die Geldliebe. Es geht also um die Liebe zum Geld, nicht um das Geld selbst. Es gibt ja reiche Christen. Die Frage ist, was die reichen Christen mit ihrem Reichtum tun. Und es gibt arme Christen, die Geld lieben. Das ist nicht in Ordnung.
Habsüchtig und geldliebend kann genauso ein armer Mensch sein, vielleicht sogar mehr als ein reicher, je nachdem. Es ist eine Herzenshaltung den Dingen gegenüber. Das ist das Schwierigere, denn eigentlich steckt die Habsucht im Herzen, aber sie wirkt sich aus.
Es muss etwas Offensichtliches sein, wie in 1. Korinther 5 beschrieben. Es muss etwas Offensichtliches gemeint sein, sodass es alle sehen und merken. Sonst können sie ja nicht überzeugt werden. Es muss etwas sein, worin alle überzeugt sind.
Wenn Paulus sagt, alle müssen jetzt die Gemeinschaft entziehen, dann müssen alle dahinterstehen. Das können sie nur, wenn alle das sehen, merken und sagen: Ja genau, das stimmt, das ist so einer. Also muss es schon exzessiv sein.
Ich darf nur das verurteilen, wofür ich Beweise habe. Ich darf nie über Motive oder Beweggründe eines Menschen urteilen, die ich nicht kenne. Darüber darf ich nicht richten. Aber über Taten muss ich urteilen und darf sie nicht ungeschehen lassen. Es muss also eine Auswirkung haben.
Götzendienst wird hier noch separat von Habsucht erwähnt. Damals war es klar, heute ist es schwieriger. Damals war klar, was Götzendienst ist. Wir lebten in Korinth, wo es genügend Götzen gab. Die Menschen gingen sogar zu den Götzenopfern, brachten Fleischopfer im Götzentempel dar, das war ganz klar.
Heute ist es schwieriger, zumindest bei uns. Aber in Russland habe ich gesehen, dass es solche Bäume gibt, zu denen die Leute gehen. Dort hängen Stofffetzen von den Bäumen, das ist ein Götzenkult. Die Leute beichten dem Baum ihre Probleme. Das ist offensichtlicher Götzendienst. Das kann ein Christ nicht dulden. Das schließt Gemeinschaft aus.
Wie ist es bei uns im Westen? Zum Beispiel bei Esoterik oder Okkultismus? Wie äußert sich das? Das ist eine Runde, die sich selbst immer wieder schlägt und sich nicht selbst schützen kann. Es ist schwierig, solchen Menschen die Gemeinschaft zu entziehen. Es müsste etwas Offensichtliches und Handfestes sein, damit alle in der Gemeinde überzeugt sind.
Wenn jemand zu einem Baum geht und ihm seine Sünden beichtet, dann ist allen klar, dass das Götzendienst ist. Wenn er sagt: Ich mache das weiter so und will das so, das ist mein Baum – das geht nicht. Das ist allen klar.
Oder wenn jemand Yogi wird, dann ist das auch klar. Yoga wird sogar von der katholischen Kirche gefördert, aber es ist Götzendienst. Ich habe Yoga betrieben, das körperliche Yoga, aber auch meditiert. Ich habe das Om angebetet, das war eher ein Mantra, das man vor sich her sagte. Man saß im Yogasitz, meditierte, machte Kopfstand und Atemübungen, atmete das Prana aus dem Kosmos ein und ließ es wieder ausströmen – klassische Esoterik unter dem Namen Yoga. Das ist Götzendienst.
Das sind für mich ferne Dinge, die niemals in Frage kamen. Warum sollte ich mich damit beschäftigen? Wenn ich an die Israeliten denke, war deren Götzendienst immer sehr nah am Dienst des wahren Gottes. Zum Beispiel das goldene Kalb: Gott hatte gesagt, sie sollten ihm opfern – Kalb, Kuh, Schaf oder Dünger –, um Gott zu ehren. In einer komischen Situation machten sie ein goldenes Kalb und beteten es an. Das war eigentlich das, was Gott vorgegeben hatte, von Gott gelöst und angebetet.
Die Sache mit der Schlange war ursprünglich von Gott gegeben, aber sie beteten die Schlange an, nicht mehr Gott, der hinter der Schlange steht. Das ist eine Trennung von Gott.
Wir müssen uns fragen: Wie ist es bei uns? Haben wir eine richtige Religion, einen richtigen Gott? Oder sind wir ähnlich gefährdet, Gott zu lösen? Das ist ein langer Prozess, mit dem wir uns beschäftigen müssen.
Bei den Israeliten war auch das Bildnisproblem vorhanden: „Du sollst dir kein Bildnis machen.“ Sie sagten, das sei der Gott, der sie aus Ägypten geführt hat, und stellten Gott als Stier dar. Das geht nicht, denn Gott ist kein Stier. Gott ist zwar stark, stärker als ein Stier, aber was sagt der Stier über Gottes Weisheit oder Liebe? Das ist immer ein falsches Bild von Gott.
Vielleicht ist das falsche Gottesbild, das vermittelt wird, eine Hinführung zum Götzendienst. In Römer 1 heißt es, dass Menschen die Ehrlichkeit Gottes verleugneten und dem Geschöpf anstatt dem Schöpfer Ehre erwiesen.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der der Mensch im Mittelpunkt steht, nicht einmal die Kinder. Vielleicht ist das der Punkt, an dem wir uns bewusst machen müssen, dass wir Gott im Denken durch den Menschen ersetzen – Menschenverehrung.
Nicht im Sinne, dass ich niederknie und anbeten würde, aber einfach. Homosexualität ist ein aktuelles Thema. In der evangelischen Kirche ist Homosexualität kein Thema mehr, alles ist geklärt und erlaubt. Viele Pfarrer sind homosexuell. Das senkt das Niveau. Die Schrift spricht ganz klar dagegen.
Das wäre ein Punkt, an dem man Gemeinschaftsentzug aussprechen müsste. Wenn jemand Homosexualität praktiziert und behauptet, Christ zu sein, geht das nicht. Es gibt Menschen mit homosexuellen Neigungen, genauso wie andere Neigungen zum Stehlen oder anderen Sünden. Wir sind alle Sünder. Aber was machen wir mit unseren sündigen Neigungen?
Sie haben gesagt, dass ein falsches Gottesbild letztlich sehr schädlich ist. Ein Beispiel ist die christliche Evolution. Wenn jemand sagt, das Wort Gottes sei durch Evolution entstanden, wäre das ein Grund, das als Irrlehre abzulehnen. Das ist eine falsche Lehre mit großen Auswirkungen.
Denn wenn ich nicht an Adam und Eva glaube, dann ist die Sündenfallgeschichte ein Märchen. Damit fehlt die Grundlage für den Glauben. Das ist eine grobe Irrlehre, die nicht geduldet werden kann. Theistische Evolution ist unbedingt abzulehnen.
Manche wagen diesen Schritt nicht so weit und sagen, sie nehmen es noch an. Doch wenn man nachfragt, merkt man, dass sie es doch nicht wirklich glauben.
In jedem Fall sind grobe Irrlehren oder grobe moralische Vergehen wichtige Themen für die Lehre über die Schrift heute. Ist die Heilige Schrift irrtumslos? Ist alles Wahrheit oder kann man es nicht so nehmen?
Wer so lehrt, ist ein Sauerteig, der die Gemeinde durchsäuern kann. Ich habe das erlebt, man mag es kaum glauben, auch in freikirchlichen Kreisen. In einer Gemeinde, ähnlich wie bei euch, sind Brüder aufgestanden und haben gelehrt, man dürfe nicht alles als Wort Gottes annehmen, was in der Bibel steht.
Es gab eine Gemeindespaltung, 17 Leute verließen die Gemeinde. Ich konnte es kaum glauben. Wahrscheinlich hätte die Leitung schneller handeln sollen, dann hätten sie nicht so viel verloren. Sie wollten noch gewinnen, doch inzwischen hatten die Abtrünnigen starke Werbung betrieben und andere mitgerissen.