Guten Abend! Ich möchte heute Abend als Einleitung einige Prinzipien vorstellen, wie wir vorgehen können, wenn wir die Bibel lesen. Besonders wichtig ist das, wenn wir versuchen, prophetische Bücher zu erforschen. Das sind Bücher der Bibel, die speziell prophetisch sind – also im Alten Testament in Bezug auf die Zukunft aus der damaligen historischen Perspektive und auch im Neuen Testament alle prophetischen Bücher, die wir dort finden.
Gerade bei den prophetischen Büchern gibt es viele verschiedene Meinungen, oft auch unter Christen. Deshalb stellt sich die Frage: Wie können wir vorgehen, um sicherzugehen, dass wir die richtigen Schlüsse ziehen?
Grundprinzipien für das Bibelstudium prophetischer Bücher
Nun, das Erste, was ich sagen möchte, ist: Wir müssen den Brief oder das Buch, das wir aus der Bibel lesen, zum Beispiel das Buch der Offenbarung, aus der Perspektive der ersten Leser verstehen. Das habe ich gestern betont.
Das heißt, wir müssen uns in die Christen hineinversetzen, an die dieser Brief geschrieben war. Dabei ist es wichtig, den geschichtlichen Zusammenhang zu beachten.
Das Zweite ist, dass wir immer wieder fragen müssen, was genau der Text sagt. Das heißt, wir sollten uns selbst ermutigen, genau hineinzuschauen: Was steht eigentlich da, und was steht nicht da?
Wir sollten nicht von Systemen ausgehen. Natürlich hat jeder von uns ein gewisses System im Kopf, man hat bestimmte Ideen und Gedanken. Man hat ja auch schon viel gehört und gelesen. Aber dennoch müssen wir beim Bibelstudium das etwas zurückstellen und uns jetzt darauf konzentrieren, was genau der Text sagt.
Dazu ist es auch nötig, eine gute Bibelübersetzung zu verwenden.
Das Dritte ist ein wichtiger Grundsatz: Vom Klaren zum Unklaren. Es gibt Aussagen in der Heiligen Schrift, die sehr klar sind. An diesen müssen wir festhalten. Dann können wir uns schrittweise den Aussagen nähern, die vielleicht nicht so klar sind. Aber wir müssen immer zuerst die klaren Dinge beachten und sozusagen unsere Pflöcke einschlagen. Das ist felsenfest und ganz sicher.
Viertens: Wenn wir einen Brief studieren, wie zum Beispiel die Offenbarung, dann ist es wichtig, dass wir prüfen, ob nicht im Brief selbst Dinge erklärt werden. Wir bleiben also im Buch oder Brief, denn vieles wird durch den Brief selbst erklärt.
Das haben wir beim Propheten Daniel gesehen, als wir Daniel Kapitel 2 gelesen haben. Dort haben wir festgestellt, dass Kapitel 11 Kapitel 2 erklärt. Wir haben Parallelen zwischen diesen beiden Kapiteln gezogen und gemerkt, dass Daniel 11 Licht auf Daniel 2 wirft, insbesondere auf das Standbild.
Wenn wir Parallelstellen untersuchen, die aus anderen Büchern stammen, müssen wir vorsichtig sein und sicherstellen, dass es sich wirklich um echte Parallelen handelt. Zum Beispiel ging es mir so: Ich dachte immer, die Parallele zu Daniel 7 sei Offenbarung 13. Dort ist die Rede vom kleinen Horn in Daniel 7, von dreieinhalb Jahren und so weiter. Es wird gelästert und die Heiligen werden verfolgt. In der Offenbarung ist auch von einem Tier die Rede, das lästert und die Heiligen verfolgt.
Weil das so parallel klingt, dachte ich, es sei dasselbe. Das ist es aber nicht. Denn es gibt sehr große Unterschiede. Zum Beispiel ist in Daniel 7 ein kleines Horn erwähnt, in Offenbarung 13 ein Tier. Das ist schon einmal ein Unterschied: Ein Horn und ein Tier sind nicht dasselbe.
Es gibt noch weitere Unterschiede. Jedenfalls muss man vorsichtig sein und genau prüfen, ob es wirklich echte Parallelen sind.
Fünftens: Wir sollten Begriffe durch die Bibel selbst klären lassen. Zum Beispiel darf ich den Begriff „die ganze Erde“ nicht wissenschaftlich verstehen, sondern so, wie man ihn damals verstand.
Beispielsweise wird im Zusammenhang mit dem Babylonischen Reich von „der ganzen Erde“ gesprochen. Ebenso bei dem Medo-Persischen Reich in Daniel 6 und beim Griechischen Reich in Daniel 7. Hier müssen wir also genau aufpassen.
Auch der Begriff „alle Völker“ ist nicht im wissenschaftlichen Sinne zu verstehen, also nicht als alle Völker der Welt, etwa 300 Völker. Nein, meistens sind die benachbarten Völker gemeint, alle, die man damals kannte oder von denen man wusste. Manchmal bedeutet das Wort „Völker“ auch einfach „Heiden“. Das ist oft schwierig.
Heißt das jetzt Völker oder Heiden? Sind das ganze Volksscharen oder einzelne heidnische Menschen? Hier müssen wir beides in Betracht ziehen und schauen, was besser zum Zusammenhang passt.
Das Wort „Erdkreis“ ist kein Kreis der Erde und hat auch nichts mit dem Globus zu tun. Es bezeichnet einfach die bewohnte Erde, zum Beispiel das Römische Reich.
Das Wort „Antichristus“ kommt nur im ersten und zweiten Johannesbrief vor. Sonst findet man es nirgends in der Bibel. Daher kann ich das Wort „Antichristus“ in der Offenbarung nicht finden. Das muss ich wissen.
Oder das Wort „die letzten Tage“: Da muss ich fragen, die letzten Tage wovon? Wovon spricht der Text? Oder „das Ende der Welt“ — dort steht eigentlich „das Ende des Zeitalters“. Welches Zeitalter ist gemeint?
Ich sage nur, wir müssen aufpassen, Begriffe, die wir von unserem heutigen Verständnis geprägt haben, nicht zu schnell in die Heilige Schrift hineinzutragen.
Sechstens: Prophetie ist zum Teil Poesie, das heißt, bildreiche Sprache.
Wir selbst sprechen oft in bildreicher Sprache. Wenn ich zum Beispiel sage, ich war heute den halben Tag an meinem Bürotisch gefesselt, wird das niemand buchstäblich nehmen. Denn mich hat niemand dort gefesselt. Aber ich war trotzdem wie angefesselt. Das sind Ausdrücke, die wir bildhaft verwenden, manchmal in Form von Poesie.
Prophetie ist oft sehr bildreiche Sprache. Das merken wir auch im Buch der Offenbarung.
Wenn wir diese Prinzipien beachten, hilft uns das schon, besser an den Text heranzugehen.
Historische Einordnung der Offenbarung
Das war die Einleitung. Gestern habe ich noch etwas versprochen, und dieses Versprechen möchte ich jetzt einlösen.
Die Frage lautet: Wann wurde die Offenbarung geschrieben? Unter der Regierung welches Kaisers wurde Johannes auf die Insel Patmos verbannt? Johannes war auf einer Insel verbannt, und dort empfing er seine Visionen und seine Audition – das, was er gehört und gesehen hat. Wann war das genau? Unter welchem Kaiser?
Ich habe hier alle Kaiser aufgeschrieben, die Ihnen sicher bekannt sind: Caesar, Augustus, Tiberius, Caligula, Claudius, Nero und dann die drei Zwischenkaiser, gefolgt von Vespasian, Titus und Domitian. Ich habe zwei Namen rot unterstrichen, denn es kommen nur zwei in Frage: Entweder unter Kaiser Nero oder unter Kaiser Domitian.
Wann wurde Johannes verbannt? Entweder in den 60er Jahren oder in den 90er Jahren, am Ende der Herrschaft Domitians.
Nun möchte ich Ihnen einige Zitate vorlesen. Sie müssen sich nichts notieren, das geht zu schnell, aber es hilft, wenn man die Zitate auf der Folie sieht, um besser folgen zu können.
Ein Zitat aus der Kirchengeschichte: Ein gewisser Mann namens Irenäus sagte um das Jahr 180 oder 190 nach Christus Folgendes: Es ging um die Diskussion, wer der Antichrist sei. Schon damals wurde darüber diskutiert – wir sind also nicht die ersten, die solche Fragen stellen.
Irenäus sagt: „Wir wollen jedoch nicht das Risiko eingehen, uns positiv auszudrücken, welcher der Name des Antichrist sei. Denn wenn es notwendig gewesen wäre, dass sein Name in der gegenwärtigen Zeit öffentlich verkündet würde, wäre er von dem bekannt gemacht worden, der auch die Apokalypse gesehen hat. Denn sie oder er ist nicht vor so langer Zeit gesehen worden, sondern fast in unserer Generation, gegen Ende der Herrschaft des Domitian.“
Hier sagt Irenäus, dass die Apokalypse oder Johannes selbst vor kurzer Zeit, nämlich am Ende der Regierung Domitians, also gegen das Jahr 95, gesehen wurde. Aufgrund dieses Zitats haben viele Bibelwissenschaftler geschlossen, dass das Buch der Offenbarung im Jahr 95 geschrieben wurde.
Doch es ist nicht ganz klar, was Irenäus meinte. Meinte er, die Apokalypse sei gesehen worden, oder meinte er, Johannes sei gesehen worden? Dieses Zitat ist jedenfalls das Hauptargument, nach dem viele Wissenschaftler im letzten Jahrhundert davon ausgegangen sind, dass die Offenbarung im Jahr 95 geschrieben wurde. Manchmal steht das sogar in Fußnoten oder Einleitungen von Bibeln.
Doch wir wollen auch andere Stimmen hören.
Zum Beispiel Clemens von Alexandrien, der von etwa 150 bis 215 lebte. Er sagte Folgendes, was man in der Kirchengeschichte von Eusebius, der im vierten Jahrhundert schrieb, nachlesen kann: Johannes sei nach dem Tod des Tyrannen von der Insel Patmos nach Ephesus übergesiedelt. Dort pflegte er, wenn man ihn darum bat, auch in die benachbarten Gebiete der Heiden zu reisen, um an einigen Orten Bischöfe einzusetzen und an anderen ganze Gemeinden zu organisieren.
Wer ist der Tyrann? Nach mehreren Kirchenvätern ist das Nero. Nero wird von den Kirchenvätern und sogar von ungläubigen Schriftstellern als der Tyrann bezeichnet. Bis ins fünfte Jahrhundert, zur Zeit von Augustinus, wurde Nero sogar als das Tier aus Offenbarung 13 angesehen.
Das wäre also eine gute Möglichkeit, dass Clemens Nero meinte.
Im Zusammenhang mit dem Zitat heißt es, dass Johannes nach seiner Verbannung weite Reisen unternahm und zu Pferd im vollen Galopp einem jungen Gemeindeleiter nachjagte. Wenn das im Jahr 95 gewesen wäre, müsste Johannes wohl schon über 85 Jahre alt gewesen sein. Das kann man sich kaum vorstellen, dass er in diesem Alter noch auf einem Pferd im vollen Galopp geritten ist.
Das spricht eher dagegen, passt aber sehr gut in die Zeit Neros. Um die Zeit Neros war Johannes ungefähr 55 Jahre alt, und da kann man sich so eine Reiterszene eher vorstellen.
Ein weiteres Zitat stammt aus dem sogenannten Muratorischen Kanon aus dem Jahr 170 nach Christus. Dort steht: „Es ist eine Schrift aus diesem zweiten Jahrhundert. Paulus hat dem Beispiel seines Vorläufers Johannes folgend nicht mehr als sieben Briefe an die Gemeinden geschrieben.“ Weiter heißt es: „Johannes hat in der Offenbarung an sieben Gemeinden geschrieben.“
Das wissen wir auch, dass Johannes an sieben Gemeinden schrieb. Interessant ist hier, dass Paulus dem Johannes gefolgt sein soll. Das heißt, Paulus hat, nachdem Johannes geschrieben hatte, ebenfalls sieben Briefe an Gemeinden verfasst.
Wenn das so ist, muss die Offenbarung vor dem letzten Brief des Paulus geschrieben worden sein. Der letzte Brief des Paulus war der zweite Timotheusbrief, geschrieben etwa im Jahr 64, manche sagen sogar 65.
Wenn das stimmt, dann muss der zweite Timotheusbrief nach der Offenbarung geschrieben worden sein, denn sonst hätte Paulus Johannes nicht folgen können. „Folgen“ bedeutet hier, dass Paulus Johannes zum Beispiel nachgeahmt hat.
Johannes schrieb an sieben Gemeinden, Paulus schrieb ebenfalls an sieben Gemeinden. Aber das sind nicht die Briefe an Timotheus, sondern die Briefe an Ephesus, Kolossä, Philippi, Galatien, Korinth (zwei Briefe) und Rom. Das sind genau sieben.
Der letzte dieser sieben Briefe wäre dann der Philipperbrief gewesen, geschrieben etwa 63 oder 61. Das bedeutet, die Offenbarung müsste vor dem letzten Gemeindebrief des Paulus, also vor 62 oder 63, geschrieben worden sein.
Dieses Zitat aus dem Muratorischen Kanon führt uns also zu der Überlegung, dass die Offenbarung früh geschrieben wurde, wenn Paulus noch nach Johannes schrieb.
Ein weiterer Zeuge ist Epiphanius von Salamis aus dem vierten Jahrhundert. Er schreibt, die Verbannung des Johannes habe unter Claudius Caesar stattgefunden. Epiphanius sagt: „Johannes hat in der Zeit des Claudius geweissagt und das prophetische Wort gemäß der Apokalypse bekannt gemacht.“
Er meint also, Johannes schrieb die Offenbarung unter Kaiser Claudius.
Die Gelehrten vermuten jedoch, dass Epiphanius hier etwas verwechselt hat, nämlich zwei Namen. Er hat vermutlich den Namen des Kaisers Nero mit dem des Kaisers Claudius verwechselt.
Nero trug nach seiner Adoption durch Claudius den Namen Nero Claudius Nero. Claudius wurde manchmal auch Claudius Nero genannt. Es ist also gut möglich, dass Epiphanius von Salamis meinte, die Verbannung fand unter Nero statt.
Hier nochmals die Namen: Der Claudius Nero war Kaiser Claudius, und Nero hieß nach der Adoption Nero Claudius. Da kann es leicht zu Verwechslungen kommen.
Dann gibt es noch syrische Zeugnisse aus den Jahren 508 und 616 nach Christus, die die syrische Geschichte des Johannes überliefern. Dort heißt es, man könne nachlesen: „Nachdem sich das Evangelium durch die Wirksamkeit der Apostel verbreitet hatte, hörte Nero, der unreine, gemeine und böse König, alles, was sich in Ephesus zugetragen hatte. Er sandte hin, nahm alles, was der Prokurator besaß, legte Hand an den heiligen Johannes und trieb ihn in die Verbannung. Er sprach das Urteil aus, dass die Stadt verwüstet werden sollte.“
Das muss wohl in den 60er Jahren gewesen sein. Nero starb im Jahr 68, also muss die Verbannung vor diesem Jahr stattgefunden haben.
Beide syrischen Übersetzungen der Offenbarung – eine aus dem sechsten Jahrhundert von Thomas Hackel und eine von Polykarpus aus dem Jahr 508 – erwähnen in der Überschrift, dass Johannes unter Nero verbannt wurde. Wörtlich heißt es dort: „Geschrieben in Patmos, wohin Johannes von Kaiser Nero gesandt wurde.“
Das sind sehr alte und wichtige Zeugnisse.
Theophylakt, ein Gelehrter aus dem Jahr 1107 nach Christus, schrieb, Johannes sei 32 Jahre nach der Himmelfahrt Jesu auf die Insel Patmos verbannt worden. Wenn man das richtig rechnet, wäre das das Jahr 62.
Jesus wurde im Jahr 30 gekreuzigt, auferweckt und in den Himmel aufgenommen. 30 plus 32 ergibt 62, also genau in der Regierungszeit Neros.
Zum Schluss noch ein interessantes Zeugnis, das mich sehr überrascht hat, als ich es gelesen habe.
Der Herr Jesus hatte vorausgesagt, dass die beiden Söhne des Zebedäus sterben würden. Sie hatten gebeten, links und rechts von Jesus im Königreich zu sitzen. Jesus antwortete: „Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, mit der ich getauft werde?“ Sie antworteten: „Wir können es.“
Wahrscheinlich waren sie etwas übermütig.
Jesus sagte: „Ihr werdet meinen Kelch trinken und getauft werden mit der Taufe, mit der ich getauft werde. Aber das Sitzen zu meiner Rechten und Linken zu verleihen steht mir nicht zu.“
Das bedeutet, Jakobus und Johannes werden für Christus sterben.
Von Jakobus wissen wir, dass er im Jahr 44 von König Agrippa getötet wurde (Apostelgeschichte 12).
Von Johannes lesen wir nichts Konkretes.
Interessant ist, was Eusebius über Papias berichtet, einen Bischof von Hierapolis um das Jahr 130 nach Christus.
Eusebius schreibt, dass Papias sagte, Johannes der Theologe und sein Bruder seien von den Juden getötet worden.
Jakobus wurde von Agrippa getötet, aber im Auftrag und mit Wohlwollen der Juden. In diesem Sinne kann man sagen, dass Jakobus von den Juden getötet wurde.
Wann aber wurde Johannes von den Juden getötet? Das wissen wir nicht.
Wenn das stimmt, muss es zu einer Zeit gewesen sein, als die Juden noch in der Lage waren, jemanden zum Tode zu überliefern. Das war nur vor dem Jahr 70 nach Christus möglich.
Nach 70 nach Christus waren die Juden stark dezimiert, zerstreut und zum großen Teil als Sklaven verkauft. Sie hatten keine richterliche oder politische Vollmacht mehr, jemanden hinzurichten.
Wenn das alles stimmt, was Eusebius berichtet, dann müssten alle Schriften des Johannes – das Evangelium, die Johannesbriefe und die Offenbarung – vor dem Jahr 70 nach Christus geschrieben worden sein.
Dann wäre Johannes vor dem Jahr 70 gestorben, was dem Zeugnis von Irenäus widerspricht. Irenäus hätte sich dann geirrt.
Interessant ist auch, was ein Theologe herausgefunden hat, vielleicht wussten Sie das nicht: Wenn man Johannes Kapitel 5 aufschlägt, liest man in Vers 1: „Nach diesem war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.“
In Vers 2 heißt es: „Es gibt in Jerusalem bei dem Schaftor einen Teich, der auf Hebräisch mit dem Beinamen Bethesda genannt wird, der fünf Säulenhallen hat.“
Es gibt also in Jerusalem einen Teich mit fünf Säulenhallen. Das schreibt Johannes.
Kann er das nach der Zerstörung Jerusalems geschrieben haben? Nein.
Der Teich und die Säulenhallen waren nach 70 nach Christus total zerstört.
Es ist nicht möglich, dass Johannes 5 nach dem Jahr 70 geschrieben wurde.
Es steht nicht „Es gab früher einmal“, sondern es steht „Es gibt“ – in der Gegenwart.
Das ist ein weiteres Zeugnis dafür, dass das Johannes-Evangelium vor 70 geschrieben wurde.
Das würde auch mit dem übereinstimmen, was Eusebius und Papias sagen, dass Johannes von den Juden getötet wurde – und das konnte nur vor 70 nach Christus geschehen.
Der Theologe John A. T. Robinson, ein bibelkritischer, aber sehr kluger Mann, schrieb 1975 ein Buch mit dem Titel „Wann entstand das Neue Testament?“, das 1986 auf Deutsch übersetzt wurde.
Ich habe das Buch gelesen.
Er schreibt an seine bibelkritischen Kollegen, dass das gesamte Neue Testament vor 70 nach Christus fertig war.
In dem Buch erklärt er ausführlich, warum er zu diesem Schluss kommt.
Das nur als Gedanke.
Ich habe einmal gesammelt, wie viele Theologen diese Ansicht vertreten.
Es sind mindestens zwölf, vielleicht sogar noch viel mehr.
Es gibt eine ganze Reihe von Theologen, die Bücher darüber geschrieben haben, dass die Offenbarung früh, also vor 70 nach Christus, geschrieben wurde.
Hinweise aus der Offenbarung selbst zur Datierung
Aber was noch viel wichtiger ist für uns: Was sagt denn das Buch, was sagt Johannes, die Offenbarung selbst? Kann man nicht aus der Offenbarung selbst herausfinden, wann sie geschrieben wurde?
Ich habe hier drei Punkte, die mich überzeugt haben, dass es tatsächlich so ist, dass Johannes die Offenbarung vor 70 nach Christus geschrieben hat.
Der erste Punkt ist Offenbarung 2,9 und Offenbarung 3,9. Ich habe die Texte hier, Sie können sie in Ihrer Bibel nachschlagen. Da heißt es:
Offenbarung 2,9: „Ich weiß um deine Werke und deine Bedrängnis“ und dann zählt eine ganze Reihe auf: „Ja, ich weiß, dass du arm bist, aber du bist reich“ und so weiter. „Ich weiß um die Lästerung vonseiten derer, die von sich sagen, sie seien Juden, und sie sind es nicht, sondern sind eine Synagoge des Satans.“
Also da waren Juden in Smyrna, die die Christen verspottet und gelästert haben. Sie behaupteten, sie seien Juden, also waren sie ja Juden. Aber der Herr Jesus sagt, sie sind die Synagoge Satans, die Synagoge des Widersachers. Warum? Weil sie den Herrn Jesus verworfen haben.
Und dann heißt es weiter: „Fürchte nicht die Leiden, die auf dich zukommen werden.“ Die Lästerung von Seiten der Juden bedeutete, dass die Juden hier stark waren in Smyrna. Sie haben lautstark den Christen hart zugesetzt und gelästert. Die Gemeinde musste leiden.
Auch Offenbarung 3,9 spricht davon, in Philadelphia gab es ebenfalls eine Synagoge des Satans. Dort heißt es: „Siehe, ich gebe aus der Synagoge des Satans die, die von sich selbst sagen, sie seien Juden, und sie sind es nicht, sondern sie lügen. Siehe, ich werde veranlassen, dass sie kommen und vor deinen Füßen huldigen und zur Erkenntnis nehmen, dass ich dich liebte.“
Hier sagt der Herr Jesus also von den Juden in Philadelphia, dass er bewirken wird, dass sie niederfallen und zugeben, dass die Christen Recht hatten.
Die Synagoge des Satans – also eine starke Judengemeinschaft in Smyrna und eine in Philadelphia – war eine Gefahr für die Christen.
Ich habe mir als ersten Punkt notiert: Die Juden in Kleinasien sind zur Zeit der Abfassung des Briefes immer noch eine Gefahr für die Christen. Das ist nach der Zerstörung Jerusalems, des ganzen Judentums, des Tempels und all der Gottesdienstordnungen – also nach 70 nach Christus – unmöglich denkbar. Und schon gar nicht im Jahr 95.
Das spricht stark dafür, dass die Offenbarung vor dem Jahr 70 geschrieben wurde.
Josephus schreibt, dass die meisten griechischen und römischen Städte außerhalb von Palästina die jüdischen Bewohner verstoßen oder getötet und enteignet haben, als der Krieg begann. Deshalb sind viele Juden ins Land Palästina geflohen.
Deshalb gab es ab dem Jahr 66 eine große Einwanderung nach Palästina und eine Auswanderung aus den Städten im Römischen Reich. Auch in Smyrna und Philadelphia sind die Juden weggegangen.
Die meisten Diasporajuden, das heißt die meisten Juden in der Zerstreuung, waren nach Judäa geflohen, um am Krieg teilzunehmen.
Nach 70 nach Christus waren die Juden in keiner Stadt mehr die Mehrheit und nicht mehr in der Lage, die Christen zu verfolgen.
Das spricht also für eine Datierung der Offenbarung vor 70 nach Christus.
Aufbau und zentrale Themen der Offenbarung
Bevor ich zum zweiten Zeugnis komme, möchte ich das Thema vorstellen: die Hure. Doch bevor wir darauf eingehen, machen wir hier einen Schnitt und singen ein Lied.
Im Buch der Offenbarung lesen wir von einer Hure – einer Hure, die eine große Stadt repräsentiert. In diesem Zusammenhang möchte ich zunächst etwas zur Einleitung und zur Gliederung der Offenbarung sagen, was uns helfen wird, das Thema besser zu verstehen.
Das Buch der Offenbarung gliedert sich in zwei Teile. Die ersten drei Kapitel dienen als Einleitung. Diese Einleitung wird durch eine Schau des erhöhten Herrn eingeleitet, wie er dem Johannes erscheint. Davon ist in Kapitel 1 die Rede. Anschließend folgen sieben Botschaften an die sieben Gemeinden in Kapitel 2 und 3.
Der Hauptteil der Offenbarung erstreckt sich von Kapitel 4 bis Kapitel 22. Auch dieser Teil wird durch eine Schau eingeführt, nämlich durch eine Vision eines Thrones und eines Thronsaals in Kapitel 4. Danach folgen dreimal sieben Gerichtsszenen: die sieben Siegel, die sieben Posaunen und die sieben Schalen.
Wenn diese Gerichtsreihen abgehandelt sind, gipfelt alles in einem Höhepunkt. Ich möchte dies kurz erläutern: Es beginnt langsam mit den sieben Siegeln. Bereits das sechste Siegel führt auf einen Höhepunkt hin. Dann öffnet das siebte Siegel die sieben Posaunen, und die Dramatik steigert sich erneut bis zur siebten Posaune. Wenn man denkt, es sei nun vollendet, eröffnet sich etwas Neues: In Kapitel 16 folgen die sieben Schalen.
Diese sieben Schalen sind Gerichts- und Zornesschalen, die nacheinander schnell ausgegossen werden – jeweils ein Befehl und sieben Ausgüsse. Die siebte Schale bildet den Höhepunkt, auf den alles zusteuert.
Genau an dieser Stelle, bei der siebten Schale in Offenbarung 16, lesen wir von Babylon. In Vers 17 heißt es: „Der siebte Bote schüttete seine Schale aus in die Luft, und es kam eine große, laute Stimme aus dem Heiligtum des Himmels vom Thron her, die sagte: Es ist geschehen.“ Es folgten Stimmen, Donner und Blitze sowie ein großes Beben, wie es seit Menschengedenken nicht gegeben hatte.
Die große Stadt wurde in drei Teile geteilt. Die Städte der Völker fielen, und Babylon, die große Stadt, wurde gedacht, ihr den Weinbecher des Grimmes Gottes zu geben. Jede Insel floh, und die Berge wurden nicht mehr gefunden.
Hier sehen wir den Höhepunkt: Es geht von Gericht zu Gericht, doch am Höhepunkt erscheint diese Hure Babylon, die große Babylon.
Nach den Kapiteln 4 bis 16 folgt ein Anhang von Kapitel 17 bis 22. Dieser Anhang besteht aus zwei Berichten über zwei Frauen. Die eine Frau wird in den Kapiteln 17 und 18 als Hure bezeichnet. Die andere Frau, die vor allem in den Kapiteln 21 und 22 beschrieben wird, wird als Braut benannt.
Beide Frauen sind zugleich eine große Stadt. Beide erhalten den Titel „große Stadt“. Die Hure Babylon ist eine große Stadt, und die geliebte Braut des Lammes ist ebenfalls eine große Stadt. Ich werde dies gleich näher erläutern.
Wie stehen diese beiden Frauen zum Menschensohn? Das ganze Drama der Apokalypse, der Offenbarung, richtet sich auf diese zwei Frauen. Alles steigert sich immer mehr, und am Ende stehen sich diese zwei Frauen gegenüber.
Schauen wir uns die Einleitung an. Hier zwei einleitende Formulierungen zu diesen zwei Frauen:
In Offenbarung 17,1-3 heißt es: „Und es kam einer der sieben himmlischen Boten, die die sieben Schalen hatten – also gerade im Anschluss an Kapitel 16, wo diese Schalen beschrieben sind – und er sprach mit mir: ‚Komm!‘ sagte er zu mir, ‚ich werde dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an den vielen Wassern sitzt, mit der die Könige der Erde Hurerei trieben, und die Bewohner der Erde wurden trunken von dem Wein ihrer Hurerei.‘ Er trug mich im Geist in die Wüste, und ich sah eine Frau, die dann beschrieben wird, ebenso das Tier usw.“ Dies ist die Einführung zum Thema Hure.
Nun hören wir die Einführung zum Thema Braut in Offenbarung 21,9-10. Achten Sie auf die Formulierung: „Und es kam zu mir einer der sieben himmlischen Boten, die die sieben Schalen hatten, voll der sieben letzten Plagen, und er sprach zu mir: ‚Komm!‘ sagte er, ‚ich werde dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes.‘ Und er trug mich im Geist fort auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem.“
Der Engel, der die sieben letzten Schalen hatte, kommt zu Johannes und sagt: „Ich werde dir die Hure zeigen“, das Gericht über die Hure. Ein Engel mit den sieben letzten Plagen sagt auch: „Ich werde dir die Braut zeigen.“ Diese Gegenüberstellung ist sehr offensichtlich.
Die Einleitung in Kapitel 17 und die Einleitung in Kapitel 21, Vers 9, fallen sofort ins Auge, wenn man sie liest. Es geht immer noch um die Schalen. In der letzten Schale wurde Babylon erwähnt.
In Kapitel 17 wird nun im Detail beschrieben, wer diese Babylon ist, warum sie gerichtet wird, wie sie gerichtet wird und welche Folgen der Fall dieser großen Stadt hat. Danach wird die Braut gezeigt, wie herrlich sie ist und dass auch sie eine große Stadt ist – mit ihrer Herrlichkeit.
Die Hure befindet sich in der Wüste, die Braut hingegen auf dem Berg. Wir befinden uns hier am Höhepunkt der Offenbarung.
Es ist nun von höchster Wichtigkeit, herauszufinden, wer diese beiden Frauen sind. Ohne dieses Wissen können wir die Offenbarung nicht verstehen.
Diese beiden Abschnitte über die Hure und die Braut bilden also einen ganz entscheidenden Höhepunkt im Buch der Offenbarung. Wie die Hure zum Menschensohn steht und wie die Braut zum Menschensohn steht, wird hier ebenfalls betont. Wir werden das gleich sehen.
Noch etwas zu den Schlussformulierungen der jeweiligen Abschnitte:
Der Abschnitt über die Hure Babylon endet in Offenbarung 19,9 mit den Worten: „Er sagt zu mir: Dies sind wahrhaftige Worte Gottes.“ Johannes fällt nieder, um den Engel anzubeten, doch dieser sagt zu ihm: „Sieh dich vor, tue es nicht! Ich bin ein leibeigener Knecht wie du und deine Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an.“
So endet der Bericht über das Gericht über die Hure.
Wie endet der Abschnitt über die Herrlichkeit der Braut? In Offenbarung 22,6-9, nachdem die Herrlichkeit der Braut beschrieben ist, heißt es in Vers 6: „Und er sagte zu mir: Diese Worte sind treu und wahrhaftig.“ Johannes fällt nieder, um den Engel anzubeten, doch dieser warnt ihn: „Sieh dich vor, tu es nicht! Ich bin ein leibeigener Knecht wie du und deine Brüder, die Propheten, und die, die die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an.“
Fällt Ihnen etwas auf? Beide Abschnitte beginnen und enden mit sehr ähnlichen Formulierungen. Der Bericht über die Hure ist eingekesselt durch eine Einleitungs- und eine Schlussformulierung. Ebenso der Bericht über die Braut.
Diese Parallelen zeigen, dass wir es hier mit einem sehr wichtigen Endabschnitt im Buch der Offenbarung zu tun haben. Wir müssen uns mit der Frage beschäftigen, wer die Hure und wer die Braut ist. Ohne diese Erkenntnis können wir nicht verstehen, worum es in der Offenbarung eigentlich geht.
Diese beiden Abschnitte über die Hure und die Braut bilden einen zentralen Höhepunkt des Briefes. Wie die Hure zum Menschensohn steht und wie die Braut zum Menschensohn steht, wird hier ebenfalls betont. Wir werden dies im Folgenden näher betrachten.
Identifikation der Hure Babylon
Also jetzt noch einmal zurück: Wer ist denn die Hure dieser großen Stadt? Schauen wir uns dazu einige Punkte an. Ich habe für mich einfach aufgeschrieben: Die Hure, die große Stadt, sitzt auf dem Tier. Das lesen wir in Kapitel 17. Dort reitet sie auf einem Tier, und das Tier wird dann die Hure töten. Das heißt, das Tier und seine Kollegen, seine zehn Könige, werden die Hure vernichten.
Diese große Stadt muss zum Zeitpunkt, als diese Offenbarung geschrieben wurde, noch existiert haben. Sie wird erst danach getötet. Aber jetzt schauen wir uns an, wer diese große Stadt ist.
In Kapitel 11, Vers 8 heißt es – ich habe den Text hier auch kopiert. Sie können gerne in Ihrer Bibel nachlesen und vergleichen:
Offenbarung 11,8: „Und ihre Leichname werden auf der Straße der großen Stadt liegen, die in geistlicher Hinsicht Sodom und Ägypten heißt, wo auch unser Herr gekreuzigt wurde.“
Also liegen die Leichname von irgendwelchen Zeugen in Offenbarung 11 auf der Straße der großen Stadt. Diese große Stadt heißt Sodom und Ägypten – allerdings nur geistlich gesprochen. Das bedeutet, der Heilige Geist hat ihr Eigenschaften zugeschrieben, die an Sodom und Ägypten erinnern.
Aber welche Stadt ist es denn? Es steht da: die Stadt, wo der Herr gekreuzigt wurde. Rom ist nicht die Stadt, wo der Herr gekreuzigt wurde. Manche meinen, die Hure Babylon sei Rom, aber Rom ist nicht die Stadt, wo der Herr gekreuzigt wurde.
Eine zweite Stelle finden wir in Offenbarung 14, Vers 8: „Sie ist gefallen, sie fiel, Babylon, die große Stadt.“ Jetzt heißt sie nicht mehr Sodom und Ägypten, sondern Babylon. Wir haben also schon drei Namen: Sodom, Ägypten und Babylon – alle für die große Stadt.
In Kapitel 16, Vers 19-20 heißt es: „Und die große Stadt wurde in drei Teile geteilt, und die Städte der Heiden fielen.“ Die große Stadt wird hier gedrittelt, während die Städte der Heiden fallen.
Welche Stadt steht im Gegensatz zu den Städten der Heiden? Welche Stadt ist nicht selbst eine Heidenstadt? Es gibt nur eine Stadt im ganzen Römischen Reich, die keine Heidenstadt war. Sie wissen, welche das ist: Jerusalem.
Und Babylon, die große, wurde gedacht, vor Gott ihren Weinbecher des Grimmes seines Zornes zu geben.
Wir stellen also fest: Die große Stadt ist die Stadt, wo der Herr gekreuzigt wurde. Die große Stadt hat den geistlichen Namen Sodom und Ägypten, heißt hier aber auch Babylon und steht im Gegensatz zu den Städten der Heiden.
Weiter: Das Gericht über diese große Stadt wird in Kapitel 18 beschrieben. Wir werden gleich einiges daraus lesen. Das Gericht über diese große Stadt wird als Rache für den Tod der Apostel und Propheten vollzogen.
Das passt nicht auf Rom, denn Rom hat die Propheten nicht getötet. In Rom wurde kein einziger Prophet getötet, aber in der anderen Stadt wurden viele Propheten getötet.
Wir lesen die Stellen:
Offenbarung 18,20: „Sei fröhlich über sie, Himmel, und die heiligen Apostel und die Propheten!“ Warum sollen sie sich so freuen, dass jetzt gerichtet wird? „Sei fröhlich über sie, Himmel, und die heiligen Apostel und Propheten, weil Gott euer Gericht an ihr vollzog.“
Gott hat das Gerichtsurteil, das ihr von ihr erhalten habt, jetzt an sie zurückgegeben. Das heißt, diese Stadt bekommt zurück, was sie den Aposteln und Propheten angetan hat.
Weiter in Offenbarung 18,24: „Und in ihr wurde Blut von Propheten und Heiligen gefunden, und zwar von allen, die im Lande hingeschlachtet wurden.“
In Kapitel 19, Vers 2 lesen wir: „Halleluja … weil seine Gerichte wahrhaftig und gerecht sind, weil er, Gott, die große Hure richtete, die mit ihrer Hurerei die Erde verderbte, und er rächte das Blut seiner Knechte und forderte es von ihrer Hand.“
Der Herr rächte das Blut seiner Knechte und forderte von ihr das Blut, das sie auf dem Gewissen hat.
Welche Stadt kann das wohl sein? Was hat der Herr Jesus gesagt? Erinnern wir uns an die Ölbergrede, an die Einleitung zur Ölbergrede:
Matthäus 23,34: „Deswegen siehe, ich sende zu euch Propheten, Weise und Schriftgelehrte, und von ihnen werdet ihr einige töten und kreuzigen, und einige von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln, und ihr werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt, auf dass über euch komme alles Gerechte auf der Erde, besser übersetzt: im Lande, vergossenes Blut.“
„Von Blut Abels des Gerechten bis zum Blut des Zacharias, des Sohnes Barachias, den ihr zwischen dem Heiligtum und dem Altar ermordet habt. Wahrlich, ich sage euch: Dieses alles wird über dieses Geschlecht kommen.“
Erreicht das Blut, erreicht es.
In Lukas 21, Vers 23 sagt der Herr: „Dies sind die Tage der Rache.“
Und in Lukas 21, Vers 20 heißt es: „Wenn ihr Jerusalem von Heeren umzingelt seht, dann wisst, dass seine Verwüstung nahegekommen ist.“
Das sind die Tage der Rache, damit alles erfüllt werde, was geschrieben und geweissagt wurde.
In Offenbarung 6, Vers 10 lesen wir von Menschen, die getötet wurden. Das Bild ist schrecklich:
„Als er das fünfte Siegel öffnete, sah ich am Fuße des Altars die Seelen derer, die hingeschlachtet worden waren wegen des Wortes Gottes und wegen des Zeugnisses, das sie hatten, und sie riefen mit großer, lauter Stimme und sagten: ‚Bis wann, unumschränkter Herrscher, Heiliger und Wahrhaftiger, richtest du nicht und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?‘“
Es wurde ihnen dann ein tröstliches Wort gesagt, und Kleider wurden ihnen gegeben. Sie müssen noch ein bisschen warten, aber das Gericht kommt bald.
„Bis wann rächest du nicht unser Blut?“
In Kapitel 18 lesen wir: „Er rächte das Blut der Heiligen, die dort geschlachtet wurden.“
Es geht hier um Rache für die Menschen, die Jerusalem getötet hat.
„Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind. Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie eine Henne ihre Küken unter ihren Flügeln, und ihr habt nicht gewollt.“
Es geht nicht an, dass ein Prophet außerhalb von Jerusalem getötet wird, sagt der Herr Jesus, oder?
„Komm, wir gehen nach Jerusalem, denn alle Propheten werden in Jerusalem getötet.“
Sie wird genau dafür gerichtet, weil sie das Blut von Propheten und Heiligen auf dem Gewissen hat.
Bitte achten Sie noch auf das Wort „forderte“ in Offenbarung 19, Vers 2. In manchen Übersetzungen steht es ähnlich: „Er rächte das Blut seiner Knechte, forderte es von ihrer Hand.“
In den meisten Übersetzungen findet man so das Wort „forderte es ein“ oder Ähnliches.
Das ist genau die Entsprechung dessen, was auch in Lukas 11, Vers 49-51 steht:
„Ich werde Propheten und Apostel zu euch senden, und einige von euch werden sie töten und verfolgen, damit von diesem Geschlecht gefordert wird das Blut aller Propheten, das vergossen wurde von Grundlegung der Welt an.“
Das Wort „fordern“ kommt im Griechischen so nicht vor, aber man muss es ergänzen: Er nahm es von ihrer Hand, das Blut. Er forderte es ein.
Das heißt, Gott hat das Blut der Propheten und Heiligen, das Blut seiner Knechte, von Jerusalem gefordert.
Deshalb also das Gericht über diese große Stadt, die Hure Babylon.
Zum Schluss, Lukas 11,51: „Ja, ich sage euch, es wird eingefordert werden von diesem Geschlecht.“
Dieses böse, ehebrecherische, engstirnige zeitgenössische Geschlecht, das damals lebte, als der Herr Jesus das sprach.
Das ist ein starker Hinweis darauf, dass diese Stadt nicht einfach Rom ist.
Das ist nicht Rom.
Denn der Herr Jesus hat ja gesagt: „Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten.“
Das kann nicht Rom sein, Geschwister.
Gegenüberstellung der grossen Städte: Hure und Braut
Ich bin jetzt bei 2c, ganz unten.
2c
Sie steht im Gegensatz zur anderen großen Stadt in der Offenbarung, nämlich zur Braut, zum Neuen Jerusalem. Diese große Stadt – und ich habe das ja schon gelesen – die große Stadt Babylon steht im Gegensatz zur großen Stadt Neu Jerusalem. Die Braut heißt das Neue Jerusalem. Warum heißt sie denn das Neue Jerusalem? Weil die andere das „alte Jerusalem“ ist. Also Babylon ist das alte Jerusalem, die Braut das neue Jerusalem. Und beide heißen die große Stadt. In Kapitel 21, Vers 9 – wir hatten es gelesen – in Offenbarung 21, Vers 10, denke ich, waren es, heißt es: „Und er trug mich auf einen hohen Berg und zeigte mir die große Stadt.“ Aber das ist jetzt die andere große Stadt. Also stehen zwei große Städte in der Offenbarung einander gegenüber.
Weiter, ich bin jetzt bei 2d, klein d.
Die Tochter Zion im Alten Testament war der Name, der für das Volk Israel verwendet wurde, aber speziell für die Zionsstadt. Zion war nämlich ein Berg in Jerusalem, und Gott hat im Alten Testament diesen Berg als kostbaren Berg angesehen. Denn dort sollte die Stadt sein, wo sein Name wohnt, dort, wo der Tempel ist. Dort war das Zentrum der Religion. Die Tochter Zion – Gott hat seine Beziehung zu Israel wie eine Ehebeziehung geschildert. Er hatte einen Bund mit Israel gemacht, wie eine Hochzeit. Dort am Sinai hat er Israel zu seiner Frau, zu seiner Ehefrau erkoren. Gott hat Israel geheiratet, jetzt ist Israel die Frau Gottes, und daher nennt man sie die Tochter Zion.
Manchmal heißt Jerusalem Zion, manchmal ganz Israel Zion. Die Tochter Zion hat aber gesündigt, und durch ihre Sünden und vor allem durch die Verwerfung ihres Ehemannes ist sie böse geworden, zu einer Hure, die jetzt mit anderen eingegangen ist. Schon im Alten Testament ist davon die Rede. In Jesaja 1, Vers 21 heißt es: „Wie ist sie zur Hure geworden, die treue Stadt! Wie ist sie zur Unzüchtigen geworden, diese treue Stadt?“ Und in Hesekiel 16 gibt es ein ganzes Kapitel über Jerusalem. Wir haben jetzt keine Zeit, das zu lesen, aber in Hesekiel 16 schreibt der Prophet, wie Gott über Jerusalem spricht, wie er Jerusalem gesehen hat.
Da lag sie, als sie klein war, in ihrem Blut, zappelnd. Und ich ging an dir vorüber und sagte: „Lebe, lebe!“ – zweimal steht das dort. Dann nimmt Gott Jerusalem und wäscht sie ab von ihren Sünden. Danach hegt und pflegt er sie. Sie wächst und wird eine hübsche Frau. Dann heiratet er sie und beschmückt sie mit Edelsteinen und Teppichen. Er denkt natürlich an die Farben des Tempels und der Stiftshütte. Er schmückt sie, und sie wird eine wunderschöne Ehefrau Gottes. Er geht mit ihr den Bund ein und freut sich an ihr.
Dann aber wird diese Ehefrau untreu. Sie geht anderen Männern nach und treibt furchtbare Zucht. Gott sagt: „Ich werde dich richten nach dem Recht der Ehebrecherinnen, ich werde dich richten.“ Dann kommt das Gericht im Alten Testament: Durch die Babylonier wird Jerusalem zerstört, und die Menschen werden in die babylonische Gefangenschaft verschleppt. Gott richtet seine Ehefrau und sagt: „Du bist nicht mehr meine Frau, nicht mehr, fertig.“ Aber in seiner Gnade nimmt er sie nach 70 Jahren wieder an. Dann kehren sie zurück aus der babylonischen Gefangenschaft und fangen an, die Stadt wieder aufzubauen.
Gott sagt: „Ich werde Jerusalem wieder erwählen.“ Sacharja Kapitel 2 kennen Sie das? „Ich werde Jerusalem wieder erwählen, sie wird wieder die Ehefrau Gottes.“ Gott fängt wieder mit Jerusalem an, und es wird wieder prächtig. Dann vergehen 400, 500 Jahre, und dann kommt der Messias nach Jerusalem, zieht in die Hauptstadt ein, und sie rufen: „Hosianna, dem Sohne Davids!“ Alle, die auf der Straße waren, hören ihm gerne zu. Dann geht er in den Tempel und predigt. Sie hören ihn gerne, aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten haben nur einen Gedanken: „Der muss weg.“ Sie gewinnen, bringen das Volk auf ihre Seite und verwerfen den Messias.
So wird Jerusalem noch einmal zu einer Unzüchtigen. Vor Pilatus stehen die Hohenpriester, die Schriftgelehrten, der Hohe Rat, und Pilatus fragt sie: „Euren König soll ich kreuzigen?“ Und was sagen sie? „Wir haben keinen König außer dem Kaiser. Das ist unser Ehemann, der Kaiser.“ So ist sie zu einer Unzüchtigen geworden und hat ihren eigenen Ehemann kreuzigen lassen. Dann wird sie zur Witwe.
Und was lesen wir in Kapitel 18 der Offenbarung, Vers 7?
Kapitel 18, Vers 7: „Wie sie sich viel verherrlichte und in Üppigkeit lebte, so viel Qual und Trauer gebt ihr, weil sie in ihrem Herzen sagt: Ich sitze ja als Königin, und eine Witwe bin ich nicht.“ Doch, du bist eine Witwe. Du hast deinen eigenen Ehemann kreuzigen lassen.
Die Tochter Zion wurde durch ihre Sünden und vor allem durch die Verwerfung ihres Eheherrn, des Königs, zur Hure und zur Witwe. In Klagelieder 1, Vers 1 kann man das nachlesen. Dort heißt es: „Besitzt einsam die volkreiche Stadt, sie ist eine Witwe gleich geworden. Die Große unter den Völkern, die Fürstin unter den Landschaften, ist frontpflichtig geworden.“ Sie war diejenige, die die Königsherrschaft über die Könige des Landes hatte, und sie ist zu einer Witwe geworden, weil sie im Alten Testament ihren König, Gott, verworfen hatte.
Im Neuen Testament ist sie genauso zu einer Witwe geworden, weil sie den Herrn Jesus verworfen hat. Die Fürstin unter den Landschaften, die Königin – sie war eine Königin, sie war die Königsstadt schlechthin, und alle Regenten des Landes waren ihr hörig. In Offenbarung 17, Vers 18 lesen wir: „Die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die die Königsherrschaft hat über die Könige des Landes.“ Dort steht vielleicht „Könige der Erde“, aber das Wort „Erde“ und „Land“ wird je nach Übersetzung unterschiedlich verwendet. Das kann irreführend sein. Sie ist nicht die Königin der Erde, aber sie ist die Königin des Landes. Ihr sind alle Regenten des Landes unterstellt, die das Land beherrscht haben und auch die hier im Land waren.
Klagelieder 1, Vers 1 beweist es: Sie war die Fürstin unter den Landschaften. Eine Fürstin ist eine Königin, sie hat die Herrschaft über die anderen. Die Städte werden oft so genannt. Bethlehem – wie heißt es? „Du bist nicht die Geringste unter den Fürsten Israels.“ Die Städte sind die Fürsten. Bethlehem war eine kleine Stadt, aber die Königin über alle war die Stadt Jerusalem. Sie hat geherrscht, sie war die Königsstadt.
Aber jetzt ist sie eine Witwe geworden, einer Fürstin gleich. Das bezieht sich alles auf Jerusalem, nicht auf Rom. Rom hatte keine Bundesbeziehung mit Gott, da kann man nicht sagen, Rom war die Frau Gottes. Aber Jerusalem war die Frau Gottes gewesen, Rom nicht.
Und das Letzte, kleine e:
Die Hure wird durch die zehn Könige des Tieres zerstört. Das lesen wir in Offenbarung 17, Vers 16: „Die zehn Hörner, die du auf dem Tier sahst, diese werden die Hure hassen und verwüsten. Sie machen sie nackt, und sie werden ihr Fleisch fressen und sie mit Feuer verbrennen; denn Gott gab in ihre Herzen, seine Meinung durchzuführen, eine Meinung auszuführen und ihre Königsherrschaft dem Tier zu geben, bis die Worte Gottes vollendet werden.“
Die Worte Gottes sind die Voraussagen über die Zerstörung dieser Stadt. Die zehn Könige, die mit dem Tier zusammenarbeiten, haben die Hure getötet, hier verbrannt, mit Feuer verbrannt. Jerusalem wurde mit Feuer verbrannt. Also wird die Hure durch die zehn Könige des Tieres zerstört. Rom wurde nie zerstört. Es gab zwar mal einen Brand in Rom, aber der wurde von Nero angezettelt, weil er die Stadt neu erbauen wollte. Außerdem wurde nicht die ganze Stadt verbrannt.
Rom wurde auch später nicht zerstört, als die Ostgoten und andere germanische Völker kamen. Rom ging als römisches Reich im fünften Jahrhundert unter, aber die Stadt Rom wurde nie zerstört. Es kann sich also nicht auf Rom beziehen, sondern auf Jerusalem, die Hure Babylon.
Christenverfolgung unter Nero und Domitian
Um den Abend abzuschließen, möchte ich noch auf einen Punkt eingehen. Das ist mein dritter Grund, warum die Offenbarung vor dem Jahr siebzig nach Christus geschrieben wurde.
Unter Domitian, dem Kaiser, der um das Jahr neunzig regierte, fand keine groß angelegte Christenverfolgung statt. Unter Nero hingegen gab es eine solche Verfolgung, die sich sogar über Rom hinaus ausdehnte.
Die Hinweise aus 1. Petrus habe ich bereits erwähnt. Der Zeitpunkt, an dem das Gericht am Hause Gottes beginnen sollte, war nahe. Petrus sagte voraus, dass das Gericht bei den Christen beginnen würde – also ein Verfolgungsgericht. Er schrieb, dass das Ende von allem nahe herbeigekommen sei (1. Petrus 4,7). Dieses Schreiben entstand im Jahr 64, damals war das Ende tatsächlich nahe.
Unter Domitian ist jedoch keine große allgemeine Christenverfolgung bekannt. Das lässt sich auch in verschiedenen Kommentaren nachlesen. Horosius, ein Zeitgenosse von Hieronymus und Augustinus aus dem fünften Jahrhundert, schreibt Folgendes: Nero verfolgte zuerst die Christen in Rom durch Folter und Tötung. Er befahl, dass sie in allen Provinzen mit derselben Härte verfolgt werden sollten. Er arbeitete sogar darauf hin, den Namen der Christen auszulöschen. Zudem ließ er die Apostel Petrus und Paulus durch das Schwert töten. Das ist bei Horosius (auch Orosius genannt) nachzulesen.
Weiter schreibt ein katholischer Gelehrter namens Orazio Marrucci, dass sich die Verfolgung auf das gesamte römische Reich ausweitete, weil die Christen als Feinde der menschlichen Rasse galten.
Friedrich Schaff, in seiner Kirchengeschichte, erwähnt Vertreter wie Horosius und Sulpicius Severus, ebenfalls aus jener Zeit. Sulpicius Severus berichtet in seinen Chroniken ebenfalls, dass die Verfolgung im gesamten Reich stattfand. Schaff führt zudem weitere Theologen und Werke an, die dies bestätigen.
Wieseler sagt, Nero habe das Christentum verboten, weil es als gefährlich für den Staat galt. Es gibt also genügend Beweise dafür, dass die Verfolgung im ganzen römischen Reich stattfand. In Pompeji bezeugt eine Inschrift die blutige Verfolgung unter Nero.
Damit wollte ich nur zeigen, dass die Lehre, wonach unter Nero eine groß angelegte Christenverfolgung herrschte, von der Geschichte belegt ist. Unter Domitian hingegen gab es keine solche Verfolgung. Er wandte sich zwar gegen Christen, aber nur gegen einige Adelige und besondere Gruppen. Es gab keine flächendeckende Christenverfolgung unter Domitian.
Heute Abend habe ich also über die Umwelt der Offenbarung gesprochen. Sie haben sicher bemerkt, dass wir dieses Hintergrundwissen brauchen, um die Offenbarung zu verstehen. Wenn die Offenbarung vor dem Jahr 70 nach Christus geschrieben wurde, klärt sich vieles von selbst.
Geschwister, wenn die Hure Babylon Jerusalem ist, die dort gerichtet wurde, dann wird alles verständlich. Die Offenbarung wird ein einfaches Buch. Dann erkennen wir, dass es um Jerusalem und die Juden geht – die größten Feinde der Christen. Vieles wird klarer.
Morgen werden wir noch einige Linien in der Offenbarung aufzeigen. Es geht uns nicht darum, alles zu erklären. Wir wollen vielmehr die festen Pfeiler einschlagen, damit Sie beim Studium der Offenbarung daran denken: „Ah ja, es geht hier um Jerusalem.“ Dann sind auch viele Spekulationen überflüssig, die man in manchen Büchern findet.
Lesen wir die Schrift, aber beachten wir die klaren Aussagen der Schrift. So wird es einfacher, nicht komplizierter. Möge der Herr uns dabei helfen.
Sie müssen mir nicht glauben. Es geht mir überhaupt nicht darum, dass Sie meine Meinung übernehmen. Seien Sie gern kritisch. Aber untersuchen Sie selbst, was der Text sagt, was die Bibel sagt. Spekulieren Sie nicht und lesen Sie nicht einen Fahrplan für die Endzeit hinein. Das ist nicht die Offenbarung. Sie ist kein Fahrplan für die Endzeit.
Ich musste diese Dinge sagen, auch wenn Sie vielleicht denken: „Wir wollten doch eigentlich über die Zukunft sprechen.“ Das verspreche ich: Am Sonntag werde ich über die Zukunft sprechen – über eine herrliche Zukunft. Dann geht es um die andere Frau. Nicht um die unzüchtige Hure, sondern um die herrliche Braut.
Das verspreche ich Ihnen, so der Herr will und wir leben. Beten Sie dafür, dass der Herr uns die Augen öffnet für die andere Frau und für die herrliche, ewige Zukunft.
Beachten Sie also beim Studium der Offenbarung, dass sie kein Abriss der Kirchengeschichte ist und Ihnen nicht alles zeigt, was auf der Erde geschehen wird. Das ist nicht der Fall. Da muss ich Sie enttäuschen.
Lesen Sie selbst und versuchen Sie, sich in die Lage der Christen von Ephesus, Smyrna, Pergamos, Thyatira und Laodizea hineinzuversetzen. Dann wird die Sache einfacher. Möge der Herr uns dabei helfen.
Nun wollen wir schließen. Wir wollen aufstehen und beten.