Einladung zum Gebet und Eröffnung der Predigt
Christus hat am Kreuz alles für uns erlitten.
Ich bete, lieber Vater, dass wir dich einladen, unser Lehrer zu sein. Schenke uns die Weisheit und das Verständnis deines Geistes. Herr, nimm die Dinge weg, die nicht von dir sind. Nimm auch die Gedanken aus unserem Geist, die uns bedrücken, verwirren und durcheinanderbringen.
Schenke uns Klarheit im Reden und im Verstehen. Ich bete, dass dein Name geehrt wird und dass wir durch dein Wort gesegnet sind. Amen!
Die Bedeutung des Kreuzes für Menschen
Wenn wir über das Kreuz sprechen, müssen wir uns bewusst machen, dass das Kreuz für die meisten Menschen völliger Unsinn ist. Für viele ist es eine Dummheit, mit der sie überhaupt nichts anfangen können.
Darum steht auch das, was wir auf der Scheichenspitze am Gipfelkreuz eingeschnitzt haben: 1. Korinther 1,18 – Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen. Es muss uns klar sein, dass das Kreuz für die Menschen eine Torheit bleibt. Es ist nichts, was man leicht verstehen kann oder wo man sagt: „Ja genau, das ergibt Sinn.“
Auch viele Christen haben keine einfache Lehre vom Kreuz. Sie wissen nicht genau, was es bedeutet. Ich habe vor kurzem mit jemandem geschrieben, mit dem ich ein paar Mal hin und her gemailt habe. Er war interessiert, aber dann schrieb er mir: „Die Christen sind auf der ganzen Welt die einzigen, die vor einem Folterinstrument niederknien. Wenn Christus erst in diesem Jahrhundert den Märtyrertod gestorben wäre, dann würdet ihr alle kleine elektrische Stühle um euren Hals tragen.“
Für die meisten Menschen ist das Kreuz eine Torheit, ähnlich wie der elektrische Stuhl. Ich verstehe das Argument, und es ist gar nicht unverständlich. Das Problem ist nur, dass er es nicht wirklich verstanden hat. Es bleibt eine Torheit.
Fragen zum Kreuz und die biblische Antwort
Ich bekomme viele Fragen zum Kreuz. Zum Beispiel: Warum musste Jesus sterben? Hätte Jesus nicht auch eines natürlichen Todes sterben können? Wenn wir durch seinen Tod gerettet sind, warum ist er dann nicht im Grab geblieben?
Eine andere Frage ist: Musste der Tod so grausam sein? Hätte es nicht etwas humaner ablaufen können? Außerdem wird gefragt: Wodurch sind wir eigentlich gerettet? Durch den Tod Jesu oder durch das Kreuz? Durch was genau sind wir eigentlich gerettet?
Das sind gute Fragen, und die Bibel gibt uns auch gute Antworten.
Zunächst einmal ist Blut der Träger des Lebens. Genau genommen sind es weder das Kreuz noch der Tod Jesu, durch die wir gerettet sind – sondern sein Blut. Das Blut ist das Wesentliche. Indem Jesus sein Blut vergossen hat, ist er natürlich auch gestorben. Darum sagen wir in der Kurzformel: Jesus ist für unsere Sünden gestorben. Aber sein Tod an sich hat nichts bewirkt, sondern das Blut.
Sein natürlicher Tod hätte uns nicht retten können. Blut ist sowohl im medizinischen als auch im biblischen Sinne die Dynamik und der Träger des Lebens. „Das Leben ist im Blut“, so sagt man es. Deshalb war es im Alten Testament verboten, ungeschächtete Tiere zu essen – das heißt Tiere, bei denen das Blut nicht ausgelaufen ist.
Im 1. Mose lesen wir: „Alles, was sich regt, soll euch zur Speise sein, nur Fleisch mit seiner Seele, mit seinem Blut, das sollt ihr nicht essen.“ (1. Mose 9,3-4) Blut ist für Gott gleichbedeutend mit Leben oder Seele.
Im 3. Buch Mose lesen wir: „Denn die Seele des Fleisches ist sein Blut, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühne zu erwirken für eure Seelen.“ (3. Mose 17,11) Hier begegnet uns wieder das Wort „Sühne“ – Sühne für eure Seelen zu erwirken, denn das Blut ist es, das die Sühne tut, durch die Seele in ihm.
Es ist einzig und allein das Blut Jesu, das uns Vergebung bringt. Im Hebräerbrief lesen wir deshalb noch viel klarer: „Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung.“ (Hebräer 9,22) Gott kann nicht vergeben, wenn sein Sohn, der an unserer Stelle gestorben ist, sein Blut nicht vergossen hätte.
Das heißt, Blut ist die einzige Währung, um Leben zu retten. Blut muss gegeben werden, um Leben zu retten. Das ist der klare Gedanke aus der Bibel.
Darum: Wodurch sind wir gerettet? Durch das Blut Jesu.
Die Einzigartigkeit des Todes Jesu
Zweitens: Hätte Jesus auch einfach so sterben können? Hätte er nicht. Jesus hätte übrigens nicht sterben können. Er war nie gestorben, denn der Tod, so steht es in der Bibel, kam erst durch die Sünde. Jesus hatte keine Sünde. Er wäre nie gestorben, sondern er wäre verwandelt worden, wenn er nicht am Kreuz gestorben wäre.
Wichtig ist zu verstehen: Jesus gab sein Leben. Niemand hat das Leben von Jesus genommen, kein einziger Mensch. Jesus hat sein Leben freiwillig gegeben. Er konnte es nur hingeben.
Darum lesen wir, wie ich das aufgeschrieben habe, in Johannes 10,17-18: „Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, um es wiederzunehmen. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, ich habe Vollmacht, es wiederzunehmen.“
Niemand hat das Leben Jesu genommen, er hat es gegeben.
Peter Wiegand, von dem ich schon viel gehört habe, hat mich darauf hingewiesen und einmal gesagt, dass Jesus bis zur letzten Sterbensekunde in voller Kontrolle seines Lebens war. Das ist typisch für Johannes. Das findet sich im Johannes 19,30: „Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: ‚Es ist vollbracht!‘ und neigte das Haupt und übergab den Geist.“
Wisst ihr, was interessant ist? Ich weiß nicht, ob schon einmal ein Mensch beobachtet hat, wie jemand stirbt. Meistens stirbt der Sterbende zuerst und lässt dann seinen Kopf fallen. Das ist normal. Bei Jesus war es umgekehrt. Er neigte zuerst den Kopf und übergab dann seinen Geist.
Das heißt: Bis zum Schluss hatte Jesus volle Kontrolle über sein Leben. Dann hat er mit einem Kopfnicken signalisiert: „Okay, jetzt könnt ihr es nehmen.“ Niemand hat sein Leben genommen. Er hat es freiwillig gegeben, um die Gerechtigkeit seines Vaters wiederherzustellen und um uns zu erlösen.
Die Einmaligkeit der Kreuzigung
Und darum habe ich das unten aufgeschrieben. Die Formulierung stammt wahrscheinlich von Eugene Peterson, einem der Autoren, die ich sehr gerne lese. Er hat geschrieben:
Die Kreuzigung von Jesus Christus ist ein überwältigendes, einmaliges Ereignis in der Geschichte der Menschheit. Es gibt keine militärische Schlacht, keine geografische Erforschung, keine wissenschaftliche Entdeckung, kein literarisches Werk und keine künstlerische Leistung in Musik, Architektur oder Malerei, keine Heldentat, die man damit vergleichen könnte.
Die Kreuzigung Jesu ist einmalig, gewaltig, ohne Beispiel und ohne Parallele. Das Kreuz Christi ist kein kleiner Zufall in der politischen Geschichte des ersten Jahrhunderts oder nur die Illustration für eine mutige Opfergabe. Das Kreuz Christi ist der Mittelpunkt der Geschichte, das zentrale Ereignis, dem alles andere untergeordnet ist. Die Kreuzigung Jesu ist keine Hintergrundmusik, sondern der Mittelpunkt des Menschheitsdramas.
Denn das Kreuz hat es ermöglicht, dass Gott vergeben kann und wir erlöst sein können. Am Kreuz starb nicht irgendein Held, sondern der Sohn Gottes. Er starb nicht für eine Idee, sondern damit wir gerettet werden können. Das ist ein großer Unterschied.
Was keine Religion, keine Ideologie und keine Philosophie zustande bringen konnte, hat Christus am Kreuz vollbracht. Das Kreuz ist der einzige Ort in diesem Universum, an dem ein Mensch seine Schuld abladen und aus der Welt schaffen kann. Es gibt keinen anderen Ort, an dem du sündelos werden kannst.
Darum ist das Kreuz so entscheidend.
Die Kosten der Erlösung aus göttlicher Perspektive
Manchmal frage ich mich, besonders bei Teenagern, wenn ich mit ihnen rede: Was ist das Größte, was Gott jemals geschaffen hat? Die meisten antworten: die Millionen von Galaxien, die Sterne – es ist eine ganze Menge. Andere sagen die DNA, die menschliche Beschaffenheit. Wieder andere nennen Wasser, Feuer oder alles Mögliche.
Dann frage ich die Jugendlichen: Was hat es Gott gekostet, als er das Universum geschaffen hat? Die Antwort lautet: sechs Tage. Das ist alles. Vielleicht war es länger, wir wissen es nicht genau, aber darum geht es jetzt nicht. Für Gott hat es nicht viel gekostet, das Universum zu erschaffen.
Doch was hat es Gott gekostet, um dich zu retten? Seinen Sohn. Früher habe ich mich auch gefragt: Warum hat Gott einen Sohn gegeben? Warum hat er sich nicht selbst geopfert? Das habe ich nur gedacht, bis ich Kinder bekommen habe. Denn wenn du mich heute fragst: Wen bringst du lieber um, dich selbst oder deinen Sohn? Die Antwort fällt mir nicht schwer. Ich würde mich eher selbst opfern als meinen Sohn.
Erst dann erkennt man, was Gott am Kreuz getan hat. Es ist interessant: Die Bibel hat 1189 Kapitel – vielleicht merkt man das nicht, es sind einfach viele Kapitel und Verse. Für die 1189 Kapitel sprechen vielleicht 20 Kapitel über die Schöpfung. Zum Beispiel im Ersten Buch Mose, Jesaja und den Psalmen. Die anderen 1169 Kapitel sprechen über die Erlösung des Menschen.
„Mensch, wo bist du?“ Denn das hat sein Sohn gekostet. Aus der Perspektive des Vaters ist die Kreuzigung das größte Ereignis im Universum.
Was hat Christus am Kreuz erlitten? – Eine Einführung
Jetzt kommen wir zur Frage: Was hat Christus am Kreuz genau erlitten? Dabei werden wir wahrscheinlich einige Überraschungen erleben. Es sind Dinge, die man leider nicht so oft hört.
Wisst ihr, was ich früher gedacht habe? Gesagt habe ich es nie, weil ich es nicht zugetraut habe, aber gedacht habe ich es. Und ich war nicht überrascht, dass einige von euch genauso denken. Ihr denkt: Ja, Jesus Christus ist am Kreuz gestorben, ein fürchterlicher Tod. Wer den Film "Passion" gesehen hat, weiß, wie schrecklich das war. Das war sicher brutal, die Schmerzen waren unbeschreiblich und so weiter. Er hat wirklich viel für mich erlitten.
Aber wisst ihr, was ich ihm auch gesagt habe? Nach drei Tagen ist er von den Toten auferstanden. Das hat er ja gewusst. Also, was ist jetzt wirklich? Ich meine, wenn ich am Morgen verurteilt werde, zu Tode, und einen fürchterlichen Tod erleide, hätte ich wahnsinnige Angst. Das wäre schon ein Wahnsinn. Aber wenn ich gleichzeitig wüsste, dass ich drei Tage später von den Toten auferweckt werde, dann könnte ich damit leben.
Weißt du, was ich mache, wenn ich rein menschlich rede? Das war mein Denken. Darum habe ich nicht ganz verstanden, habe aber gedacht: Ja, Jesus hat schon gelitten, aber so gewaltig war es ja auch wieder nicht. Er hat ja gewusst, dass er nach drei Tagen wieder aufersteht.
Jetzt ist die Frage: Was hat Jesus wirklich erlitten? Warum ist es so gewaltig?
Die Gesinnung Christi und seine Erniedrigung
Wenn ihr unsere Bibel dabei habt, schlagt Philippa Kapitel 2 auf, und zwar die Verse 5 bis 9 oder auch 5 bis 8. Philippa 2,5-8 ist eine sehr wichtige Passage, denn hier wird das ganze Evangelium in wenigen Versen zusammengefasst. Es wird kurz und klar beschrieben.
Philippa Kapitel 2 ist leicht zu finden. Ihr müsst nicht in Römer oder Korinther suchen, sondern könnt direkt zu diesem kleinen Brief gehen.
Philippa 2,5 lautet: „Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war.“
Er, der in Gestalt Gottes war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein. Stattdessen machte er sich selbst zu nichts. Er nahm die Gestalt eines Knechts an, indem er den Menschen gleich wurde und äußerlich wie ein Mensch erschien.
Er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz.
Was bedeutet das? Er machte sich selbst zu nichts, erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, sogar bis zum Tod am Kreuz.
Das Gebet im Garten Gethsemane und der Kelch des Leidens
Als Jesus im Garten Gethsemane war – viele von euch kennen diese Geschichte vielleicht nicht mehr so genau – befand er sich dort mit seinen Jüngern am Tag vor seiner Kreuzigung. In diesem Garten betete Jesus dreimal. Dreimal bat er: „Herr, wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorübergehen.“
Ein Kelch ist ein Gefäß, und dieses Gefäß war voll. Jesus musste diesen Kelch trinken. Ich habe mich gefragt, was wohl in diesem Kelch war und warum Jesus solche Angst davor hatte. Im Gebet wird berichtet, dass er so stark schwitzte, dass sein Schweiß wie Blutstropfen von seiner Stirn fiel. Das muss eine gewaltige Belastung gewesen sein. Aber was war in diesem Kelch?
Wenn man die ganze Geschichte betrachtet, erkennt man, dass in diesem Kelch der Abschaum der Welt war. Jede Sünde, jede Kindesvergewaltigung, jeder Diebstahl, jeder Stolz, jede Lüge und jede Lieblosigkeit waren in diesem Kelch enthalten – und Jesus musste ihn trinken.
Darum lesen wir im 2. Korinther 5,21: Gott hat seinen Sohn Jesus für uns zur Sünde gemacht. Er wurde zur Sünde. Er hat die Sünde getrunken – nicht nur wie ein gewöhnlicher Schluck aus einem Becher, sondern er wurde selbst zur Sünde.
Der letzte Adam und die Wiederherstellung der Beziehung zu Gott
Es ist interessant zu sehen, dass Adam, der erste Mensch, die Beziehung zu Gott im Garten Eden zerstörte. Jesus Christus wird in der Bibel als der letzte Adam bezeichnet. In einem anderen Garten, in Gethsemane, hat er diese Beziehung wiederhergestellt.
Im Garten Eden hat der erste Adam die Beziehung zu Gott zerstört. In Gethsemane hat der letzte Adam sie wiederhergestellt. Es geht dabei um die Beziehung zwischen Gott und dem Menschen.
Als Jesus am Kreuz schuldig gesprochen wurde, trug er unsere Sünden. Alles, was an uns schuldig ist, hat er auf sich genommen. Jesus rief aus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Dieser Ausruf ist nicht der eines Heiligen, sondern der eines Sünders. Er ist zur Sünde geworden.
Die Selbsterniedrigung Jesu und seine Identifikation mit dem Elend
Viele von euch kennen wahrscheinlich die Ich-bin-Worte Jesu. Jesus hat gesagt: Ich bin das Licht der Welt, ich bin das Brot des Lebens, ich bin der gute Hirte, ich bin der Weinstock, ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Das sind die berühmten Ich-bin-Worte Jesu.
Aber ein Ich-bin-Wort hört man kaum. Es steht im Psalm 22, Vers 7. Dieser Psalm ist ein messianischer Psalm, das heißt, er handelt von Christus. Und wisst ihr, was dort steht? Ihr werdet überrascht sein. Dort sagt er: „Ich bin ein Wurm und kein Mensch.“
Ich bin ein Wurm – darüber hat man nie eine Predigt gehört. Jesus am Kreuz hat gesagt: „Ich bin ein Wurm.“ Ein Wurm ist nicht das attraktivste Wesen, um den Schöpfer der Schöpfung zu beschreiben, und doch hat er sich selbst so beschrieben.
Jesus hat auch gesagt: Ich bin das Licht der Welt. Wenn ich da bin, ist Licht. Aber wisst ihr, was am Kreuz zwischen zwölf Uhr und drei Uhr nachmittags geschah? Es war total finster. Das Licht wurde ausgeblasen. Der, der das Licht ist, wurde zur Dunkelheit, weil er dort unsere Sünde bezahlt hat.
Das könnt ihr nachlesen in Lukas 23.
Jesaja 53 – Die prophetische Beschreibung des Leidens
Und wenn ihr die Bibel dabei habt, schlagt bitte jetzt Jesaja Kapitel 53 auf. Im Alten Testament geht es zunächst zu den Psalmen, dann ein Stück weiter folgen Sprüche und Prediger, und danach kommt Jesaja, ungefähr in der Mitte der Bibel. Falls ihr es nicht findet, fragt vielleicht euren Nachbarn. Jesaja 53.
Wenn ihr keine Bibel dabei habt, habe ich den Text eigentlich auf dem Zettel notiert. Ich möchte euch aber ermutigen, es in eurer eigenen Bibel nachzulesen und zu unterstreichen, damit man es besser behält.
Ich möchte nicht bei Kapitel 53 anfangen, sondern bei Kapitel 52, Vers 13. Jesaja 52,13 ist messianisch und vorausschauend auf das Kreuz. Dort heißt es: „Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln.“ Damit ist der Messias, der Christus, gemeint. Das wurde übrigens 600 Jahre vor der Kreuzigung geschrieben.
Weiter heißt es: „Er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein.“ Das spricht vom Kreuz.
In Vers 14 steht: „Wie sich viele über dich entsetzt haben, so entstellt war sein Aussehen, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt mehr als die der Menschenkinder.“
Dann geht es weiter in Jesaja 53, Vers 2: „Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgesprossen, wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich; er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir Gefallen an ihm gefunden hätten. Er war verachtet, von den Menschen verlassen, ein Mann, der Schmerzen und mit Leiden vertraut ist, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet.“
„Jedoch unsere Leiden hat er getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünde willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserem Frieden, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.“
„Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg. Aber der Herr ließ ihn treffen unser aller Schuld. Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf.“
Diese Beschreibung der Kreuzigung ist so lebendig. Jesaja war aber nicht dabei, er schrieb das 600 Jahre vorher. Deshalb haben einige Theologen, die nicht glauben, dass die Bibel das Wort Gottes ist, gesagt, Jesaja 53 sei nach der Kreuzigung geschrieben worden. Sie meinen, das könne niemand vorher so genau aufschreiben.
Doch in den 1940er Jahren hat man die Schriftrollen vom Toten Meer gefunden und untersucht. Darunter war der Jesajabrief, die ganze Rolle. Jesaja 53 ist mittendrin enthalten. Diese Rollen sind über hundert Jahre älter als Christus. Dieses Kapitel existierte also schon 600 Jahre bevor Christus gekreuzigt wurde.
Die Qualen und Schande Jesu am Kreuz
In den Evangelien lesen wir, dass Jesus, als er zum Kreuz geführt wurde, angespuckt und mit Fäusten geschlagen wurde. Man zog ihm die Kleidung aus, was eine große Schande bedeutete. Übrigens hat Jesus am Kreuz nicht nur unsere Sünden getragen, sondern auch unsere Schande.
Viele Menschen schämen sich aus verschiedenen Gründen. Man nennt das oft Minderwertigkeitskomplex. Manche schämen sich, weil sie Single sind, andere wegen ihres Aussehens, und wieder andere, weil sie nicht so klug sind. Aber weißt du, was Jesus am Kreuz getragen hat? Deine Schande, deine Scham. Er wurde nackt ausgezogen, was für einen Juden das Schlimmste war. Er hat all deine Scham auf sich genommen, sodass du sie nicht mehr tragen musst.
Dann setzten sie ihm eine Dornenkrone auf und verspotteten ihn mit den Worten: „Sei gegrüßt, König der Juden!“ Danach zwangen sie ihn, das Kreuz zu tragen. Sie gaben ihm Galle, vermischt mit Wein, und schließlich kreuzigten sie ihn bis zum Tod.
Eine Sache ist interessant: Sie steht nicht in den Evangelien, aber im Jesaja Kapitel 50. Dieses Kapitel ist messianisch geprägt. Dort lesen wir in Vers 5 und 6:
Jesaja 50,5-6:
„Der Herr hat mir das Ohr geöffnet, und ich bin nicht widerspenstig gewesen, ich bin nicht zurückgewichen. Ich bot meinen Rücken den Schlagenden und meine Wangen den Raufenden. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.“
Die Übersetzung „meine Wangen den Raufenden“ ist etwas umgangssprachlich. Auf Englisch ist es besser übersetzt: „They pulled out my beard.“ Sie haben mir den Bart ausgerissen. Das war eine weitere Qual. Sie zogen ihm den Bart aus.
In Jesaja 52,14 lesen wir:
„Sein Angesicht war so entstellt, dass er nicht mehr wie ein Mensch aussah, vor dem man das Gesicht verbirgt.“
Dieser Moment zeigt die extreme Leidenserfahrung, die Jesus durchmachte.
Die bleibende Entstellung Jesu und die Auferstehung
Und jetzt möchte ich etwas zum Nachdenken geben. Die meisten von uns glauben – so wie ich früher geglaubt habe –, dass Jesus an diesem Tag, der heute Karfreitag genannt wird, völlig entstellt wurde, um meiner Sünden willen, damit Gott vergeben kann.
Aber ich möchte etwas zum Nachdenken anregen, denn durch das Bibellesen glaube ich inzwischen, dass Jesus diese Entstellung länger als einen oder drei Tage hatte. Vielleicht waren es drei Tage, wir wissen nicht genau, was zwischen Karfreitag und Ostersonntag geschehen ist.
Ich möchte Ihnen etwas sagen: Am dritten Tag, als Jesus früh am Morgen von den Toten auferstanden ist, war der Grabstein weggerollt. Das Kreuz, das uns von unseren Behinderten in Schloss Klaus gemacht wurde, zeigt das Kreuz und das offene Grab. Der Stein wurde weggerollt, Jesus ging heraus. Er war auferstanden in seinem verherrlichten Leib – den Leib, den jeder Gläubige bekommt, wenn er stirbt: den Auferstehungsleib.
Aber wissen Sie, was interessant war? Sein Auferstehungsleib war kein mystischer Leib, und es war auch kein perfekter Leib. Maria Magdalena, die gleich zum Grab gelaufen war, sah ihn zuerst. Interessanterweise ist sie ins Grab hineingelaufen. Dort war sie in der Kleidung, dann trat sie hinaus und sah den Gärtner – einen dreckigen Gärtner. Sie ging zum Gärtner und fragte: „Hast du Jesus weggenommen?“
Der Gärtner sagte: „Maria!“ Da erkannte sie, dass es Jesus war. Ich hatte mir den auferstandenen Jesus selbst ein bisschen besser vorgestellt als einen dreckigen Gärtner. Er hatte auch keinen perfekten Leib.
An diesem Sonntag hatten die Jünger eine Mitarbeiterversammlung, bei der Jesus auferstanden mit ihnen war. Aber einer hat gefehlt: Thomas. Irgendwo war er nicht dabei. Eine Woche später war er dann dabei.
Als Thomas später kam, sagten die anderen: „Stille, der Vie (Vieh?), Jesus ist auferstanden.“ Thomas antwortete: „Ihr seid doch auch schon so blöd wie die Frauen, glaubt alles, nur weil die Frauen vom Grab zurückgekommen sind.“
Eine Woche später gab es wieder ein Mitarbeitertreffen, und Thomas war dabei. Jesus stand da und sagte zu Thomas: „Fühle meine Wunden an Hand und Seite.“ Jesus war auferstanden, aber er hatte die Wunden übernommen.
Was auch interessant ist: Wann immer die Jünger Jesus nach der Auferstehung sahen, haben sie ihn erstens immer gefürchtet und zweitens ihn nie sofort erkannt. Mir ist das beim Bibellesen besonders aufgefallen.
Zum Beispiel die zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus. Jesus ist mit ihnen spazieren gegangen, stundenlang, etwa zwölf Kilometer. Sie haben ihn nicht erkannt. Sie sagten: „Weißt du nicht, das ist Jesus, der gekreuzigt wurde?“ Ich sage: Das ist wirklich so. Sie haben ihn nicht erkannt.
Die Erscheinung Jesu nach der Auferstehung und die Reaktion der Jünger
Und jetzt möchte ich auf Johannes Kapitel 21 verweisen. Dort gibt es einen Vers, der mich besonders zum Nachdenken gebracht hat.
Jesus ist bereits auferstanden, und wir lesen, dass die Jünger wieder fischen gegangen sind. Sie sagten, Jesus sei gestorben, und jetzt wüssten sie nicht mehr weiter. Deshalb gingen sie wieder fischen, weil das das Einzige war, was sie konnten.
In Johannes 21, Vers 3 steht: Simon Petrus spricht zu den anderen: „Ich gehe fischen.“ Sie antworteten ihm: „Auch wir gehen mit dir.“ Sie stiegen ins Boot und fuhren hinaus. Doch in jener Nacht fingen sie nichts – das war schon öfter passiert.
Als aber der frühe Morgen anbrach, stand Jesus am Ufer. Die Jünger erkannten ihn jedoch nicht. Das ist verständlich, denn es war vielleicht noch dunkel, und sie wussten nicht, dass es Jesus war.
Jesus spricht zu ihnen: „Kinder, habt ihr etwas zu essen?“ Sie antworteten: „Nein, wir haben nichts gefangen.“ Er sagte zu ihnen: „Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas finden.“ Das hatte er vor drei Jahren schon einmal zu Petrus gesagt, daher war es ein bekanntes Ereignis.
Daraufhin fingen sie eine große Menge Fische. In Vers 7 sagt der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: „Es ist der Herr!“
Simon Petrus hörte, dass es der Herr war, gürtete sein Obergewand, denn er war nackt, und sprang in den See. Die anderen Jünger blieben im Boot und zogen das Netz mit den Fischen an Land.
Dann lesen wir, dass sie ans Ufer gingen und Jesus trafen. In Vers 12 steht der Vers, den ich besonders besprechen möchte: Jesus spricht zu ihnen: „Kommt her und frühstückt!“
Keiner der Jünger wagte es, ihn zu fragen: „Wer bist du?“ Denn sie wussten, dass es der Herr war. Das ist ein merkwürdiger Satz. Keiner der Jünger fragte: „Wer bist du eigentlich?“ Sie wussten, dass es Jesus war. Warum sah Jesus anders aus?
Die Offenbarung und das Bild des geschlachteten Lammes
Ich unterrichte momentan das Buch der Offenbarung. Einige von euch haben schon mitgemacht. Schlagt doch mal Offenbarung Kapitel 5 auf. Das war für mich der ausschlaggebende Teil, der wirklich zum Nachdenken angeregt hat.
In Offenbarung Kapitel 5 sieht Johannes die Zukunft. Er sieht Jesus auf dem Thron sitzen. Das geschieht, nachdem Jesus in den Himmel gefahren ist. Übermorgen feiern wir Christi Himmelfahrt – der Tag, an dem Christus in den Himmel aufgefahren ist und sich zur Rechten Gottes auf den Thron gesetzt hat. Johannes sieht genau das.
Ein Detail, das Johannes dort sieht, ist besonders interessant. Offenbarung 5,3 steht: „Und ich sah in der Rechten dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, innen und auf der Rückseite beschrieben und mit sieben Siegeln versiegelt.“ Dann sieht Johannes einen starken Engel, der mit lauter Stimme ausruft: „Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu brechen?“ Doch niemand im Himmel, auf der Erde oder unter der Erde konnte das Buch öffnen oder es auch nur ansehen.
Johannes weint sehr, weil niemand würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen oder es anzuschauen. Doch einer der Ältesten spricht zu ihm: „Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids.“ Wer ist dieser Löwe? Jesus Christus, die Wurzel Davids. Er ist es, der das Buch und seine sieben Siegel öffnen kann.
Dann sieht Johannes inmitten des Thrones, der vier lebendigen Wesen und der Ältesten ein Lamm stehen, „wie geschlachtet“. Dieses Lamm ist Jesus Christus.
Dieses Bild hat mich zum Nachdenken gebracht. Übrigens ist es eine berühmte Zeichnung von Matthias Claudius, die Johannes den Täufer zeigt. Johannes deutet auf Jesus und sagt: „Dies ist das Lamm.“ Wahrscheinlich bezieht er sich auf Jesaja 53 aus dem Alten Testament. Auf der Zeichnung sieht man das Lamm, wie es geschlachtet wurde, und das Blut rinnt in einen Kelch.
Was mich besonders bewegt hat: Johannes sieht die Zukunft. Natürlich ist das Bildersprache. Johannes hat keinen echten Löwen, keine Wurzel oder ein Lamm gesehen. Aber er hat Jesus als den Löwen gesehen, als die Wurzel, den Ursprung Davids, den König – und als das Lamm, das geschlachtet wurde.
Freunde, das ist Zukunft. Und ich möchte sagen: Schaut selbst in eure Bibel und zieht eure eigenen Schlüsse. Es kann sein, dass wir, wenn wir einmal vor Jesus stehen, einen ganz anderen Jesus sehen, als wir ihn uns bisher vorgestellt haben.
Meistens malen Künstler Jesus als Wunderheiler mit blauen Augen und blonden, langen Haaren. Das ist Unsinn, denn Jesus war Jude, hatte wahrscheinlich schwarze Haare und ein braunes Gesicht. Aber wisst ihr, was ich glaube, was wir im Himmel sehen werden? Wir werden Jesus sehen, dessen Gesicht immer noch entstellt ist durch die Narben und das Leiden, das er für uns auf sich genommen hat.
Johannes sieht Jesus als das geschlachtete Lamm in der Zukunft. Es kann sein, dass ein Aspekt von Jesus Christus für alle Ewigkeit entstellt bleibt. Und dass gerade dieses Zeichen seiner Demütigung die ewigen Zeichen seiner Herrlichkeit sind.
Die Geschichte vom Vater, Sohn und den Hunden – Ein Gleichnis zur Erlösung
Ich habe vor Jahren eine Geschichte gehört, die mir ein bisschen geholfen hat, das zu verstehen.
Da ist ein Vater mit seinem Sohn. Sie fliegen mit einem UFO, so einem Weltraumdingsbums, durchs Universum. Der Vater zeigt seinem Sohn das Universum, das er erschaffen hat.
Eines Tages fliegen sie an der Erde vorbei. Der Sohn schaut hinunter und sagt: „Vater, da hast du aber einen schönen blauen Planeten gemacht.“ Der Vater antwortet: „Ja.“
Dann schaut der Sohn genauer hin und sagt: „Aber Vater, der Planet ist zwar schön, doch auf diesem Planeten gibt es tausende Dackel, alles Hunde. Und das sind nicht nur Hunde, das sind unmögliche Hunde. Sie zerfleischen sich gegenseitig, sie schauen nur auf den eigenen Vorteil, sie sind lieblos und brutal. Wieso hast du solche Hunde geschaffen?“
Der Vater sagt zum Sohn: „Ja, Sohn, ich weiß das. Aber ich möchte auch sagen: Sohn, ich liebe diese Hunde. Mein Herz geht zu ihnen hinaus. Übrigens, mein Sohn, ich möchte, dass du zu ihnen hinuntergehst und ihnen sagst, wie sehr ich sie liebe.“
Der Sohn antwortet: „Ja, Vater, wenn du das von mir möchtest, dann werde ich gehen.“
Der Vater sagt: „Aber Sohn, da ist ein Haken dabei. Damit sie verstehen, was du sagst, musst du selbst ein Hund werden. Du musst ein Dackel werden, damit sie wissen, wovon du redest.“
Übertragen hat Gott zu seinem Sohn gesagt: „Du musst Mensch werden.“ Der Sohn hat gesagt: „Vater, wenn es nicht anders geht, dann will ich das gern tun, weil ich dich liebe, Vater, und ich möchte deinen Willen tun.“
Dann sagt der Vater zum Sohn: „Sohn, wenn du hinuntergehst und ein Hund wirst, wirst du ihnen sagen, dass ich sie liebe. Ich muss dir aber auch sagen: Einige werden dich so annehmen, aber einige werden dich hassen. Und mein Sohn, es wird so sein, dass sie dich töten werden.“
„Aber Sohn, keine Sorge, ich werde dich vom Toten auferwecken, drei Tage später.“
Der Sohn sagt: „Vater, das klingt zwar alles sehr wuchtig, aber wenn das dein Wille ist, wenn das die einzige Möglichkeit ist, den Planeten zu retten, dann will ich gehen.“
Dann sagt der Vater zum Sohn: „Mein Sohn, ein letztes: Wenn du gehst und ein Hund wirst, dich von den anderen Hunden töten lässt und ich dich auferwecke, damit wirst du den Planeten retten. Aber mein Sohn, eins muss dir bewusst sein: Du wirst für den Rest der Ewigkeit ein Dackel bleiben. Du bleibst ein Menschensohn.“
Und wisst ihr, was eigentlich in der Bibel gewaltig ist, wenn man die Offenbarung studiert? Auf dem Thron Gottes sitzt ein Menschensohn, Jesus Christus.
Ich habe es mir unten aufgeschrieben: Der Gottessohn wurde zum Menschensohn, damit wir Menschensöhne zu Gottessöhnen werden können.
Geschichte einer Mutter und ihrer entstellten Liebe – Bild für Jesu Opfer
Ich möchte Ihnen noch eine Geschichte vorlesen, die Heink auf der sechsten Seite abdruckt. Sie hilft dabei, das Geschehen besser zu verstehen.
Das Haus steht bereits lichterloh in Flammen. In einem kleinen Hinterzimmer wütet das Feuer und hat beinahe die Wiege erreicht, in der das Baby liegt. Bereit, sein Leben zu zerstören. Da kommt die Mutter rennend durch die Flammen, wirft sich selbst auf das Feuer und löscht damit das todbringende Feuer mit ihrem eigenen Leib. Sie nimmt das Kind, hält es unter ihrem Mantel und läuft durch das Feuer nach draußen. Das Kind ist gerettet, aber die Flammen haben das Gesicht der Mutter für den Rest ihres Lebens völlig entstellt.
Achtzehn Jahre sind seitdem vergangen. Das kleine Mädchen ist inzwischen zu einer attraktiven Frau mit blonden Haaren und blauen Augen herangewachsen. Das Gesicht der Mutter ist nach wie vor entstellt durch die Narben. Sie befinden sich auf einer Schiffsreise nach Amerika.
„Wer ist dieses hässliche Monster da drüben?“, fragt ein Mann scherzhaft das junge, attraktive Mädchen und zeigt dabei auf die entstellte Frau auf der anderen Seite des Schiffs. Was ist ihre Antwort? Sagt sie: „Das ist meine Mutter, und ich könnte jede ihrer Narben hundertmal küssen, denn sie wurde entstellt, als sie mich in ihrer unendlichen Liebe zu mir rettete“? Nein. Sie sagt: „Diese Frau mit dem entstellten Gesicht? Nein, ich kenne sie nicht.“
Zufällig bläst der Wind so, dass die wohlbekannte Stimme des Mädchens die Ohren der Mutter erreicht. Diese verachtenden Worte des Mädchens dringen nicht nur zu den Ohren der entstellten Mutter, sondern auch tief in ihr Herz. Und dann hört man etwas zerbrechen, wie wenn eine Saite einer Gitarre reißt. Doch es war nur ein Mutterherz, das in zwei brach.
Und wissen Sie, die Frage ist: In unserer Gesellschaft heute wird Jesus Christus andauernd entstellt. Es gibt Jesus-Witze. Jesus wird als Dummheit hingestellt. Er wird sogar als Fluchwort gebraucht. Die Frage ist: Was ist deine Antwort, wenn Menschen dich fragen über diesen entstellten Jesus? Die einzige richtige Antwort finden wir noch einmal in der Offenbarung, Kapitel fünf.
Die Anbetung des geschlachteten Lammes als Antwort
Nachdem das Lamm steht, als wäre es geschlachtet, wisst ihr, was wir dann lesen? Joinkte Sado ist auf der letzten Seite noch abgedruckt. Offenbarung 5 ist eigentlich die einzige passende Antwort.
In Offenbarung 5,11 steht: „Und ich sah und hörte eine Stimme von vielen Engeln rings um den Thron, um die lebendigen Wesen und um die Ältesten. Ihre Zahl war Zehntausende mal Zehntausende und Tausende mal Tausende. Sie sprachen mit lauter Stimme: ‚Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Lobpreis.‘“
Weiter heißt es: „Und jedes Geschöpf, das im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meer ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: ‚Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebührt Lobpreis und Ehre und Herrlichkeit und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit!‘“
Die vielen lebendigen Wesen sprachen Amen, und die Ältesten fielen nieder und beteten an.
Und wisst ihr, Freunde, ich glaube, das Einzige, was wir tun können, ist, Jesus anzubeten. Das ist die einzige korrekte Antwort.
Einladung zum Glauben und Gebet
Ich möchte jetzt mit einem Gebet schließen und auch die Möglichkeit geben für jene unter euch, die Jesus vielleicht noch nicht kennen. Für dich ist das Kreuz bisher vielleicht etwas, das du nie wirklich verstanden hast. Vielleicht hast du heute zum ersten Mal begriffen, warum Jesus für dich gestorben ist.
Ich möchte dir die Gelegenheit geben, Jesus Christus in dein Leben aufzunehmen. Du kannst sagen: Herr Jesus, ich möchte ab heute mit dir leben. Du bist würdig, dich anzubeten. Ich möchte deine Vergebung annehmen und das ewige Leben empfangen.
Wenn du das möchtest, darf ich dir eines sagen: Jesus ist die Wahrheit. Er ist kein Lügner und nimmt dein Gebet ernst, weil er dich liebt. Du bist die Braut, die er zurückgewinnen möchte, nachdem wir fremdgegangen sind. Er sehnt sich nach deiner Gegenwart.
Ich möchte jetzt für jeden beten, der Jesus noch nicht kennt. Du darfst dieses Gebet in deinem Herzen mitsprechen und wissen, dass Gott dich hört, weil er auferstanden ist und lebt.
Lieber himmlischer Vater, ich komme heute zum ersten Mal bewusst vor dich. Herr, mir wird heute zum ersten Mal bewusst, was das Kreuz bedeutet, für wen du gestorben bist, warum das Kreuz notwendig war und was du am Kreuz für mich erlitten hast.
Danke, Herr Jesus, dass du gehorsam gewesen bist, dass du Mensch geworden bist, obwohl du immer Gott warst, bist und bleibst. Danke, dass du einer von uns geworden bist, dass du als Gottessohn Menschensohn wurdest. So kann auch ich als Menschensohn ein Gottessohn werden.
Herr Jesus, ich möchte einfach vor dir kommen und die Vergebung, die du mir zugesagt hast, annehmen. Ich möchte dich bitten: Vergib mir meine Vergehen, meine Lieblosigkeit und all die Dinge, die mich von dir und von anderen Menschen getrennt haben.
Vergib mir, Herr Jesus, dass ich bis heute eigentlich nie wirklich nach dir gefragt habe. Danke, Herr, dass du mir vergeben hast. Ich möchte deine Vergebung annehmen und dich bitten, in mein Herz zu kommen, mein Leben zu sein und dass ich ab heute lernen darf, in Gemeinschaft mit dir zu leben – mit meinem wahren Ehemann sozusagen.
Ich möchte mit dir, Herr, gemeinsam durchs Leben gehen. Danke, dass ich ab heute nie mehr alleine leben oder Entscheidungen treffen muss, weil du bei mir bist.
Herr Jesus, ich danke dir für alles, was du erlitten hast. Noch mehr danke ich dir dafür, dass du auferstanden bist und lebst. Wir blicken nicht nur zurück auf ein Kreuz, an dem einmal jemand gestorben ist, sondern wir dürfen heute mit dir rechnen, weil du lebst – weil du ein lebendiger Gott bist.
Bei dir, Herr Jesus, möchten wir für immer bleiben.
Und Herr, für jene unter uns, die dich vielleicht schon länger kennen, möchte ich beten, dass unsere Liebe zu dir neu entflammt. Dass wir die Gemeinschaft mit dir neu entdecken und lernen, dich mehr und mehr wertzuschätzen – einfach für das, wer du bist und was du für uns getan hast.
Herr, wir wissen nicht genau, wem wir einmal begegnen werden, wenn wir bei dir sind. Aber danke, dass du die Schmerzen für mich getragen hast. Dass du an meiner Stelle den gerechten Zorn Gottes auf dich genommen hast.
Dafür möchte ich dir heute einfach danken. Mehr kann ich nicht tun. Ich möchte danken und dein Angebot annehmen, um als freier Mensch zu leben.
Dafür danke ich dir so sehr, in Jesu Namen. Amen!
Abschluss und Einladung
Ja gut, meine Lieben, es war schön, dass wieder so viele gekommen sind. Auch befehlen kann den Segen Gottes bringen.
In Mönchengladbach ist jetzt Frühling, Sommer steht noch bevor, und in Heer ist es ungefähr Mitte Oktober.
Wer wieder Freude und Lust hat, ist herzlich eingeladen, wieder zu kommen.
Danke, Gunning Knaucht!
