Offenbarung 21 beschreibt eine neue Vision von Johannes, die das Ende der bisherigen Welt und den Beginn einer neuen Schöpfung darstellt.
Im ersten Vers sieht Johannes einen neuen Himmel und eine neue Erde. Der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer gibt es nicht mehr. Dies symbolisiert das Ende der alten Ordnung und den Beginn von etwas völlig Neuem.
Im zweiten Vers sieht Johannes die heilige Stadt, das neue Jerusalem, das von Gott aus dem Himmel herabkommt. Die Stadt wird als Braut geschmückt für ihren Bräutigam beschrieben, was die innige Beziehung zwischen Gott und seinem Volk darstellt.
Im dritten Vers hört Johannes eine laute Stimme vom Thron her sagen, dass Gott nun bei den Menschen wohnen wird. Er wird ihr Gott sein, und sie werden sein Volk sein. Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen, und der Tod, die Trauer, das Weinen und der Schmerz werden nicht mehr existieren.
Im vierten und fünften Vers verspricht Gott, dass alles, was früher war, vergangen ist. Er erklärt, dass er alles neu macht. Johannes wird aufgefordert, diese Worte zu glauben und zu freuen, denn Gott ist der Ursprung und das Ziel aller Dinge.
Im sechsten und siebten Vers versichert Gott, dass denen, die durstig sind, lebendiges Wasser frei gegeben wird. Wer überwindet, wird Erbe all dessen sein, was Gott geschaffen hat. Diese Verheißung gilt für alle, die an ihn glauben und ihm treu bleiben.
Der achte Vers warnt jedoch vor denjenigen, die ungläubig, abscheulich, mordend, sexuell unmoralisch, Zauberer, Götzendiener oder Lügner sind. Für sie ist das Schicksal der zweiten Todesstrafe bestimmt, das ewige Getrenntsein von Gott.
Diese Verse aus Offenbarung 21 zeigen die Hoffnung auf eine neue Welt, in der Gott mit seinem Volk in vollkommener Gemeinschaft lebt und alle Leiden ein Ende haben. Gleichzeitig erinnern sie an die Bedeutung des Glaubens und der Treue zu Gott.
Vision einer neuen Weltordnung
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.
Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.
Mir tut es immer weh, wenn heute Leute sagen, die biblischen Bilder seien für sie nicht mehr verständlich. Das liegt an unserer Kulturrevolution, wenn sie nicht mehr verstehen, was Brautliebe ist – reine Liebe.
Das schönste Bild ist die Hochzeit, die erste Liebe, die Flitterwochen. So soll die Liebe mit Gott sein, und die Freude. Wer das nicht versteht...
Und ich hörte eine große Stimme vom Thron her, die sprach: „Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein.“
Und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein, denn das Erste ist vergangen.
Und der auf dem Thron sprach: „Siehe, ich mache alles neu!“ Und er sprach: „Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss.“
Und er sprach zu mir: „Es ist geschehen.“
Die Zusage des Lebens und die Warnung vor dem Gericht
Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst geben.
Wer überwindet, wird alles ererben. Ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.
Die Feigen, Ungläubigen, Frömmler, Mörder, Unzüchtigen, Zauberer, Götzendiener und alle Lügner aber werden ihren Teil im See haben, der mit Feuer und Schwefel brennt. Das ist der zweite Tod.
Die Macht Jesu über den Tod
Es geschah auf einem Friedhof. Die Trauerfamilie war noch einmal zusammengekommen. Einige Tage zuvor hatte die Beerdigung stattgefunden. Der einzige Unterschied war jetzt, dass Jesus dabei war.
Jesus gab dort, vor dem Felsengrab, einen merkwürdigen Befehl, der den Protest der Familienangehörigen auslöste. Sie baten: „Bitte nicht, aus hygienischen Gründen.“ Doch Jesus sagte: „Hebt den Stein weg!“
Die Angehörigen entgegneten: „Aber er ist doch tot, er ist doch schon verwest.“ Doch dann rief Jesus in das Grab hinein zu dem toten Leichnam: „Komm heraus, Lazarus!“
Der gleiche Johannes, der uns diese Offenbarung beschrieben hat, erlebte damals in Betanien mit, wie Lazarus herauskam, noch die Tücher am Kopf und an den Händen. Für sie war es ein überwältigendes Erlebnis, das nur später von der Erfahrung übertroffen wurde, dass Jesus auferstanden ist.
Am Anfang hatten sie das überhaupt nicht begriffen. Sie waren voller Zweifel und Skepsis. Doch Jesus überzeugte sie, indem er ihnen nach seiner Auferstehung erschienen ist. Zuvor konnten sie es nicht verstehen. Sie standen noch um das Grab herum, und Jesus sagte zu den Trauernden: „Wenn ihr mir vertrauen könntet, dann würdet ihr jetzt die Herrlichkeit Gottes sehen.“
Man hört ja manches am Grab und sagt: „Na ja, so ist er auch wieder.“ Doch Jesus sagte noch ein anderes Wort: „Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.“
Die Realität des Todes und die Hoffnung der Christen
Auch das haben sie nicht begriffen. Es kann bei Ihnen und bei mir lange dauern, bis wir wirklich verstehen, warum der Tod eine so unheimliche Realität ist. Man kann sich das vorher gar nicht ausmalen. Auch das eigene Sterben kann man nicht wirklich durchdenken. Vielleicht ahnt man es ein wenig aus der Ferne.
Wenn dann der Tod kommt und ein lieber Mensch aus unserer Mitte gerissen wird, dann sagen wir oft: Die Trauer ist viel, viel schlimmer, als wir je gedacht haben. Wir sind dann so hilflos und wehrlos. Viele unserer gut gemeinten Worte wirken kitschig. Sie sind nicht angemessen für dieses ernste Wort: vorbei, endgültig.
Darum ist es sicher gut gemeint, wenn wir dann sagen: Ich will einfach nur beim Begräbnis dabei sein, ein Zeichen meiner Liebe und meiner Anteilnahme geben. In stiller Anteilnahme die Hand drücken. Mehr können wir gar nicht mitfühlen lassen.
Aber der Einzige, der angesichts des Todes wirklich reden kann, ist Jesus. Er hat dem Tod die Macht genommen. Das ist eine unerhörte Nachricht im Evangelium, die die ganze Welt sprengt, mein ganzes Denken sprengt: Der Tod hat keine Macht mehr.
Auch wenn er noch so bedrohlich vor mir steht, auch wenn ich in meiner Nähe noch spüre, wie er grauenhaft zuschlagen und junges, blühendes Leben zerschlagen kann – der Tod hat keine Macht mehr.
Darum ist der heutige Totensonntag ein Festtag des Lebens. Wir reden vom Leben, nicht vom Tod. Wir reden vom Leben.
Die große Zukunft und der Kontext der Offenbarung
Zuerst möchte ich darüber sprechen: Vor uns liegt eine ganz große Zukunft, wirklich eine große Zukunft. Es sieht oft traurig aus, wenn man älter wird und denkt: Jetzt wird meine Kraft schwächer, mein Lebenskreis wird kleiner, ich muss dies abgeben und jenes weglegen. Aber nein, es ist genau umgekehrt! Wir kommen immer näher an eine große Zukunft.
Ich muss noch erklären, wie das war, als Johannes diese Offenbarung von Gott erhalten hat. Johannes, der Apostel, war im hohen Alter Gemeindevorsteher in Ephesus. Ephesus, die Stadt kennen wir – eine hellenistische Stadt in Kleinasien, dem heutigen Gebiet der Türkei, eine große Weltstadt.
Damals wurde die Stadt stark von einem zügellosen Sechskult der Diana geprägt, was das Wirtschaftsleben sehr beeinflusste. Trotzdem war in der Stadt eine kleine Christengemeinde entstanden – mutige, bekennende Christen. Bald jedoch nahm das Römische Reich diese Christen ins Visier und verfolgte sie. Die Welt war sehr gnadenlos. Warum sie es so sehr störte, dass es Christen gab, weiß ich nicht. Dieser Hass auf die Christusleute – ich verstehe nicht, was sie ihnen getan haben.
Der Kaiser Domitian rief im Jahr 80 nach Christus, also etwa 50 Jahre nach dem Tod Jesu, eine große Christenverfolgung im gesamten Römischen Reich aus. In Ephesus wurden große Tempel gebaut, in denen Kaiseropfer dargebracht werden mussten. Der Kaiser wurde dort als Gott angebetet. Die junge Christengemeinde unter Johannes aber sagte fest: Wir beugen unsere Knie nicht.
Was sehen wir am Ende, gerade in Kapitel 21? Johannes sieht den Thron. Es wird regiert. Es sieht so aus, als könnten die irdischen Monarchen, Herrscher, Diktatoren und Kaiser wüten. Aber nein, sie stehen unter der Königsherrschaft Jesu.
Die Hoffnung inmitten von Verfolgung und Leid
In den dunklen Tagen, durch die damals die Christengemeinde in der Verfolgung ging, baut Jesus auf wunderbare Weise sein Reich auf. Man muss sich angewöhnen, wegzublicken von dem, was man sieht. Es ist ganz schlimm, wenn man nur auf das schaut, was sichtbar ist.
Es wird gesagt, dass das Unsichtbare das Wichtige ist. Heute wirkt Jesus Christus mächtig. Wir müssen nicht auf jeden Blödsinn reagieren, den wir erleben. Vielmehr sollten wir darauf achten, was Jesus Christus heute will.
Gerade in den schrecklichen Abläufen, die in der Offenbarung geschildert sind, in den apokalyptischen Geschehnissen, sehen wir Hunger, Kriege und sterbende Menschen. Dort wird von vergifteten Flüssen gesprochen, von großen, schrecklichen Kriegen. Schon seit Jahrhunderten sagen die Menschen, wenn sie das lesen: „Ja, genau, das trifft ja so zu.“ Sicher sind das immer schon Schatten von dem Geschehen, so wie es im Wort Gottes steht.
Es lohnt sich, das einmal durchzulesen und zu merken, wie betroffen man eigentlich reagieren muss. Doch das Größte dürfen Sie nicht übersehen: Durch all diese schrecklichen Geschehnisse wird am Ende der neue Himmel und die neue Erde kommen. Gott lässt sich nichts wegnehmen. Was er sich vorgenommen hat und was er haben will, das muss endlich zu seinem Zweck und Ziel kommen.
Dort, auf dem Thron, spricht dieser Herrscher: „Siehe, ich mache alles neu.“
Die wahre Quelle der Erneuerung
Das war der Traum all dieser Weltherrscher, Kaiser, Politiker und Ideologen: Sie wollten eine Welt schaffen, die alle Probleme löst. Dabei haben sie nie erkannt, dass die Probleme der Welt aus Gottesferne und Sünde stammen.
Wenn Jesus sagt: „Ich mache alles neu“, ist das für uns heute ein ganz wichtiger Hinweis. Das wirklich Neue kommt genau dort her, wo Menschen heute schon unter der Leitung dieses Jesus stehen.
Was hat Jesus in seinem kurzen Erdenleben gezeigt? Er hat Zeichen gesetzt, wie er neu macht und wie er in das Leben von kranken Menschen, Verzweifelten und Schuldgeplagten hineingreift.
Die gottlose Welt spottet und fragt: Was haben denn die Christen in der Welt verändert? Was haben sie wirklich anders gemacht? Ihre Augen sind verschlossen. Sie sehen nicht, dass das große Neue dort geschieht, wo Jesus seine Königsherrschaft aufbaut.
Ich freue mich darüber, wie er heute ein Leben, das wie Schrott erscheint, verändern kann. Ein Leben kann zerstört und verunstaltet sein. Doch wenn Jesus anfängt, in einem Menschen zu wirken, stellt er plötzlich die schönen Züge dieses Menschen wieder her.
Es ist ganz wunderbar, was er tut.
Das Beispiel Abrahams und die Kraft des Glaubens
Ich denke an den alten Abraham, wie er einst durch die Wüste zog, heimatlos. Er war ein armer Mann. Was hatte er denn? Er besaß nur die Verheißungen Gottes.
Doch wie sollten sich diese erfüllen? Gott wollte mit ihm seine Geschichte schreiben. Abraham sollte einmal Vater eines großen Volkes werden, so zahlreich wie der Sand am Meer. Aber er hatte nicht einmal einen Sohn.
Im Hebräerbrief heißt es so schön, dass Abraham nicht auf den erstorbenen Leib seiner Frau sah, sondern wusste, was Gott verheißt. Das wird Gott auch tun.
Ich möchte Sie immer wieder daran erinnern, in dieser Spur Jesu zu bleiben. Was er verheißt, das wird er auch erfüllen. Abraham gab Gott die Ehre.
Es ist gar nicht wichtig, was man Großes oder Einflussreiches tut oder ob man das Lob von Menschen hört. Das ist nicht entscheidend.
Die Kraft des Glaubens in der Geschichte
Ich möchte Ihnen ein ganz einfaches Beispiel erklären. Im Jahr 1764 – das ist schon eine ganze Weile her – lebte oben auf der Schwäbischen Alb eine Bauersfrau, die auch die Frau des Schulmeisters war. Von Dettingen kam immer wieder der Vikar zu Besuch. Wenn er seine Dienstgeschäfte erledigt hatte, bekam er im Haus des Schulmeisters noch einen Vesper.
Der Vikar sagte zu dieser Frau dort oben: „Lesen Sie den Römerbrief!“ Und die Frau antwortete: „Ja, ja, ja.“ Plötzlich ging die Saat in ihrem Herzen auf. Das ist ein Wunder in meiner Familiengeschichte aus dem Jahr 1764. Die Freude an Jesus ist bis in meine Generation nicht abgerissen, weil damals eine Frau begann, mit Jesus zu leben.
Ich wünsche mir, dass auch Sie solche Lebensbewegungen anstoßen können. Diese Frau hätte nie geahnt, was daraus entstehen würde. Wenn wir uns für das Wirken Jesu öffnen, schaffen wir etwas Neues. Es wird ein Vorgeschmack auf das sein, was einmal in der Ewigkeit sichtbar sein wird: ein neuer Himmel und eine neue Erde.
Wir haben Menschen im Stillen wirken sehen, die im Gehorsam Jesu handelten. Dabei ist etwas Neues entstanden, das oft von anderen gar nicht bemerkt wurde. Man muss sagen: In der Ewigkeit wird noch von diesen großen Dingen gesprochen werden.
Die Hoffnung inmitten von Krieg und Leid
Neulich sagte mir ein Schwerkranker: Warum hat eigentlich Paul Gerhardt in all seinen Liedern – es gibt keines, das ausgenommen ist – so tief ins ewige Leben hineingeblickt, ins Paradies, wo man vor dem Thron Jesu steht?
Sie kennen es doch aus dem "Gültigen Sonne" oder aus meiner Herzenssuche "Freude", wo der Jubel schon in der Ewigkeit fortgesetzt wird. Ganz einfach: Paul Gerhardt lebte im Dreißigjährigen Krieg, in dieser schrecklichen Zeit des Wütens. Wo sind denn die Schwätzer, die sagen, wir könnten die Welt verändern? Können Sie einen Krieg stoppen? Wir waren ja alle auch so wehrlos. Wo können wir die Welt verändern? Wir können nicht einmal die eigene Dummheit besiegen.
Aber das Große ist, dass Jesus sagt: "Ich mache alles neu." Und er will heute schon anfangen. Und wo Menschen auf ihn schauen, können sie viel bewirken.
Was hat Paul Gerhardt gewirkt? Wie viele Menschen haben durch die Verse von Paul Gerhardt hindurchgeblickt, die Ewigkeit eingeatmet und bis in einem Lied bei Paul Gerhardt den Glauben gefunden, der die Macht des Todes zerbricht – der die Macht des Todes zerbricht? Ja, die Hölle selbst macht still. So schlicht und einfach vertraut Jesus darauf, dass die Schrecken des Todes keine Macht mehr haben.
Wir stehen vor einer großen Zukunft, wir stehen vor einer großen Zukunft.
Der Tod als Realität und seine Überwindung
Jetzt wird noch mehr gesagt. Das ist mein zweiter Punkt: Der Tod ist besiegt. Der Tod bleibt für Christen dennoch schmerzhaft. Für die Freunde Jesu damals war es genauso schwer, dass sie alle noch sterben mussten, obwohl Jesus auferstanden ist.
Wir finden sogar in den Paulusbriefen immer wieder Hinweise darauf, wie in der ersten Christengemeinde darüber diskutiert wurde, ob man nicht vielleicht unmittelbar zu Jesus kommen dürfe, ohne durch diese Todestiefe hindurchgehen zu müssen. Sie wussten doch, dass das schwer ist. Warum? Weil wir uns das ganze Leben davor ein wenig drücken, vor dem Offenbarungsei, dass wir nämlich Nullen sind.
Wir können kein Geld mitnehmen, keine Titel, kein großes Wissen. Wir können uns nicht schützen. Nackt und bloß sind wir vor Gott als schuldige Menschen offenbar im Tod. Die Bilanz ist klar. Paulus sagt, wir müssen entkleidet werden, ausgezogen werden. Das müssen wir durchmachen. Auch für Christen ist das schwer. Aber es wird für Christen nur dadurch leicht, weil sie wissen: Der Tod kann nichts mehr rächen, wenn sie alle ihre Schuld durch Jesus vergeben haben. Was will der Tod dann noch machen?
Deshalb sagt Jesus: Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Der Tod kann ihn nicht mehr packen. Selbst im Gericht gibt es nichts mehr zu verhandeln, es ist erledigt – Freispruch! Es wäre nur schlimm, wenn wir an einer Sache hängenbleiben würden und sie nicht vor Gott ablegen, bereuen, hassen und loslassen. Das ist doch wichtig!
Der Tod hat noch Macht über die Christen – eine ganz kreative, ängstliche Macht. Was denken Sie? Das habe ich doch genauso wie Sie. Wenn der Arzt uns einmal sagt, dass wir sterben müssen, oder wir es ahnen, sagen viele Leute: „Ich möchte am liebsten gar nichts mitkriegen.“ Das ist ein Zeichen von Ohnmacht und Schwäche.
Ich will Ihnen das Geheimnis sagen: Ich habe es mehrfach bei Sterbenden erlebt, wie plötzlich der Glaube, die Jesusverbindung, dieses Jesusgehören so wunderbar aufleuchtet. Nun sagen ja manche, sie könnten sich ja in ihrer Todesstunde noch bekehren – das können sie nicht. Ich bin oft an Sterbebetten gewesen, aber dass sich Menschen auf dem Sterbebett wirklich bekehrt haben, ist seltener als die Finger an einer Hand. Das waren ganz wunderbare Geschichten, aber sehr seltene Ereignisse.
Da braucht es oft Jahre, bis man so etwas erleben darf. Meist ist man viel zu schwach im Sterben, um noch eine Wende vollziehen zu können. Aber das andere war, dass Menschen mit ihrem schwachen Glauben, wie eine flackernde Flamme, plötzlich von einer Freude erfüllt waren. Sie wurden ganz beschenkt, und diese Freude wurde so groß, dass sie fröhlich zusprechen konnten: „Ich habe keine Angst mehr, die Schrecken des Todes sind gewichen, sie können mir nichts mehr anhaben.“
Das ist ein Wunder des Geistes Gottes, dass der Tod zerbrochen wird. Dieses Raubtier Tod, das reißt und wütet, wird verschlungen vom Auferstehungssieger Jesus. Und das ist Christenglaube, und das wissen wir. Alle großen Sprüche, die man sagt – „Ach, wissen Sie, da wird der Tod viel zu groß gemacht beim Sterben“ –, wir wollen immer wieder das aussprechen und bekennen: Du, Jesus, bist die einzige Hoffnung! Wenn wir Dich haben, können uns weder Teufel, Welt, Sünde noch Tod schaden. Du bist die einzige Hoffnung, durch die wir gerettet werden.
Der Tod ist verschlungen und hat keine Macht mehr. Und dann wird erzählt, dass Gott selbst in der Ewigkeit herumgeht und jedem ganz persönlich die Tränen aus den Augen wischt. Wir genieren uns oft wegen der Tränen, und trotzdem wird jeder von uns an den Punkt gebracht, an dem seine Seelenkraft zerbricht. Das gehört zu diesem Leben, zu diesem Ausgezogenwerden. Vielleicht sind wir zu stolz, um es anderen zu sagen oder sie daran teilhaben zu lassen. Wir sind auch hilflos – wie sollen wir trösten? Gott selbst hat sich das vorgenommen, und er wird Ihnen diesen Trost geben, der viel größer ist als alles, was Sie verwunden kann.
Dann steht da noch, dass wir ganz nah bei Gott sein werden – dieses herrliche Bild der jungfräulichen Brautliebe. Es ist schlecht um unser Jahrhundert bestellt, wenn wir nicht mehr wissen, was in diesem herrlichen Bild steckt: Diese Liebe, bei der wir unser müdes Haupt in die Arme Gottes legen dürfen und Gott sich so eng mit uns verbinden will.
Da wird nicht mehr von Schuld und Versäumnis gesprochen, nicht mehr von Untreue und Ungehorsam, sondern Gott sucht uns. So hat Rembrandt das im Bild vom verlorenen Sohn gemalt, mit dem der Vater ihn in die Arme schließt. Rembrandt hat sein eigenes Leben immer wieder gemalt: Vater, ich will bloß noch zu dir.
Das wird in der Ewigkeit sein – darauf freuen wir uns. Es wird groß sein, so wie ich es jetzt schon in kranken Zeiten erleben kann oder wenn es zum OP geht. Sie kennen doch die Angst: Wenn ich jetzt eingeschläfert werde, wo falle ich hin? Ich bin geborgen in den Armen meines Herrn, wo denn sonst?
Christenhoffnung: Ich bin gewiss, nichts kann mich scheiden von der Liebe Gottes. Und dann darf ich trinken von der Quelle. Hier ist es immer nur mal ein Schluck, der uns erfrischt, ein Wort Gottes, das uns aufrichtet, dann erleben wir Gemeinschaft, die mit Christen stärkt. Aber in der Ewigkeit wird das gar nicht mehr aufhören. Ich bin an der Quelle, darf ewig bei Gott sein, und nichts kann mich mehr von ihm trennen.
Ich vergesse den Tag nie, als ich Student war und in Stuttgart einen Gottesdienst besuchte. Da war ein Prediger, der sich Mühe gab, das Evangelium für die Menschen von heute zu übersetzen. Er meinte, alles, was endzeitliche Hoffnung ist, kann der moderne Mensch nicht mehr verstehen, das sei ein theologischer Gedanke. Deshalb sagte er, die Hütten Gottes bei den Menschen seien hier heute in der Kirche und so weiter.
Ich dachte: Du Narr! Ich hatte eine Traurigkeit, die auch der Prediger mir nicht ausreden konnte. Ich hatte damals eine Sehnsucht und dachte: Wie wird das einmal sein, wenn es kein Leid mehr gibt, kein Geschrei und keinen Schmerz? Vielleicht erleben wir es hier noch manchmal stückchenweise – eine Hütte Gottes bei den Menschen.
Aber es ist immer so, wie es die Jünger auf dem Berg der Verklärung erlebt haben: „Herr, jetzt lassen Sie uns Hütten bauen!“ Und dann: „Nein, ihr müsst wieder runter vom Berg.“ Wir sehnen uns nach dem Tag, an dem wir heimgeholt werden in den Frieden Gottes. Für den, der abgerufen wird – es könnte ja einer von uns heute sein – ist das doch herrlich!
Denken Sie mal: Für die Zurückbleibenden ist es immer nur schwierig. Oder was zögern Sie? Es ist doch herrlich, wenn ich schauen darf, was ich geglaubt habe: „Ach, wäre ich da, oh, stünde ich schon vor deinem Thron, großer Gott, und trüge meine Palmen!“
Aber ich habe noch einen letzten Punkt, den muss ich auch noch sagen: Wo stehen wir? Normalerweise wird immer beim Vers sieben aufgehört, aber Vers acht gehört ja mit dazu. Dann sagen manche: „Ach ja, das ist so ernst.“ Ja, warum soll man das Ernste nicht auch verkündigen? Ich meine sogar, es gehört zum Trost dazu.
Wir können dieses Wort nie hören, wenn wir nicht gleichzeitig wissen, dass wir das Ziel verpassen können. Da steht etwas, dass man dieses Ziel versäumen kann. Warum? Feige, Ungläubige, Frevler, Unzüchtige, Götzendiener – denken Sie mal wieder an Johannes in Ephesus.
Ihr Christen, ihr braucht doch eure Knie nicht zu beugen vor dem Balsskult oder Diana. Ihr braucht doch eure Knie nicht zu beugen vor dieser lächerlichen Figur des Kaisers Domitian. Er ist doch kein Gott! Der König aller Könige, der Herr aller Herren ist euer Herr.
Jetzt wissen Sie, warum unser Unglaube und unsere Feigheit so schlimm ist, wenn wir manchmal gottuntreu sind, nur weil wir das Ansehen und die Ehre von Menschen suchen. Manchmal suchen wir vielleicht bloß ein irdisches Linsengericht und verkaufen dafür alles. Das kann doch nicht wahr sein!
Und erst recht, wenn es ins Leiden geht, die Schmerzen und was Gott uns als Last auferlegt: „Herr, ich will doch nicht dich verfluchen wegen der Lasten, die du mir auflegst. Ich will dir treu sein und dir Ehre machen!“ Es gehört doch mit dazu in die herrliche Verheißung.
Ach, dass wir doch dieses Ziel nicht verspielen, ach, dass wir nicht daran vorbeilaufen, ach, dass wir nicht um ein paar kleine irdische Fehlgedanken willen alles verspielen! Es steht ja so da vom zweiten Tod, es steht da von der Hölle und von der Verdammnis.
Ich habe früher oft gesagt: Es gibt keine Seite in der Bibel, wo das nicht drinsteht, dass man verloren gehen kann. Ich weiß, es kommen wieder ein paar und erzählen mir etwas anderes. Aber lesen Sie doch selbst in der Bibel! Sie müssen wissen, was das Wort Gottes sagt. Und Sie spüren doch selbst den Ernst des Gerichts.
Darum ist es so wichtig, dass wir einander mitnehmen. Ich möchte Sie heute bitten, nicht müde zu werden in Ihrem Blick auf Jesus. Wir wollen zu den Kranken und Leidenden gehen, zu den Sterbenden. Wir wollen sitzen bleiben bis zum letzten Atemzug, für sie beten und ihnen Gottes Worte zurufen – zur Ermutigung und Stärkung –, damit sie nicht müde werden.
Wir wollen uns wehren gegen jede Vermischung des Evangeliums mit dem ganzen schlechten Gift unserer Zeit. Nein, wir wollen treu bleiben bei den Zusagen unseres Herrn. Mein Glaube soll immer reiner sein, ihm allein gehören und ihm allein dienen.
Wenn wir Prüfungen machen – heute haben Prüfungskomitees die Angewohnheit, am Ende die Liste aufzuhängen, wer die Prüfung bestanden hat. Das ist ein blöder Moment. Dann kommen die Prüflinge und stehen da: „Mein Name ist nicht dabei! Ach, den haben sie sicher vergessen! Mein Name ist nicht drauf! Die haben falsch alphabetisiert, ich muss mal ganz durchgucken!“ Nein, der Name ist nicht drauf.
Wäre furchtbar, wenn Ihr Name nicht im Buch des Lebens steht. Da hat Jesus gesagt: Und deshalb ist das Überwinden so wichtig, dass wir uns heute nicht an die vergänglichen Dinge der Eitelkeit unserer Zeit hängen. Dass uns nicht wichtig ist, was doch sowieso vergeht, sondern dass wir nur auf den schauen, der auf dem Thron sitzt und der heute schon in unserem Leben alles neu machen will.
Amen.
Sehnsucht nach dem endgültigen Frieden
Ich vergesse den Tag nicht mehr. Ich war Student und bin in Stuttgart zu einem Gottesdienst gegangen. Dort war ein Prediger, der sich Mühe gab, das Evangelium für die Menschen von heute verständlich zu machen. Er meinte, alles, was mit endzeitlicher Hoffnung zu tun hat, könne der moderne Mensch nicht mehr verstehen. Das sei schon ein theologischer Gedanke.
Deshalb sagte er, die Hütten Gottes bei den Menschen seien heute in der Kirche. Ich dachte damals: Du Narr! Eine Traurigkeit ergriff mich, die auch der Prediger mir nicht ausreden konnte. Ich hatte eine Sehnsucht und fragte mich, wie es wohl sein wird, wenn es kein Leid, kein Geschrei und keinen Schmerz mehr gibt.
Vielleicht erleben wir es hier und da stückchenweise – eine Hütte Gottes bei den Menschen. Aber es ist immer so, wie es die Jünger auf dem Berg der Verklärung erlebt haben. Sie wollten Hütten bauen, doch Jesus sagte: „Nein, ihr müsst wieder vom Berg hinunter.“
Wir sehnen uns nach dem Tag, an dem wir heimgeholt werden in den Frieden Gottes. Für den, der abgerufen wird – und das könnte heute einer von uns sein – ist das doch herrlich! Denken Sie nur daran: Für die Zurückbleibenden ist es immer schwer. Oder warum zögern Sie? Es ist doch wunderbar, wenn ich sehen darf, was ich geglaubt habe.
„Ach, wäre ich doch dort! Oh, stünde ich schon vor dem großen Gott auf seinem Thron und trüge meine Palmen.“
Die Mahnung zur Treue und Wachsamkeit
Aber ich habe noch einen letzten Punkt, den ich auch noch sagen muss. Wo stehen wir? Normalerweise wird beim Vers sieben aufgehört, aber Vers acht gehört ja auch dazu. Dann sagen manche: „Ach ja, das ist so ernst.“ Aber warum sollte man das Ernste nicht auch verkündigen? Ich meine sogar, es gehört zum Trost dazu.
Wir können dieses Wort nie hören, ohne gleichzeitig zu wissen, dass wir das Ziel verpassen können. Da steht nämlich, dass man dieses Ziel versäumen kann. Warum? Wegen Feigheit, Unglauben, Frömmelerei, Unzucht, Götzendienst. Denken Sie jetzt mal wieder an Johannes in Ephesus. Ihr Christen, ihr braucht doch eure Knie nicht vor dem Baalskult oder Diana zu beugen. Ihr braucht doch eure Knie nicht vor dieser lächerlichen Figur, dem Kaiser Domitian, zu beugen. Er ist doch kein Gott. Der König aller Könige, der Herr aller Herren ist euer Herr.
Jetzt wissen Sie, warum unser Unglaube und unsere Feigheit so schlimm sind, wenn wir manchmal gottuntreu sind, nur weil wir das Ansehen und die Ehre von Menschen suchen. Manchmal suchen wir bloß vielleicht ein irdisches Linsengericht und verkaufen dafür alles. Das kann doch nicht wahr sein!
Und erst recht, wenn es ins Leiden geht, die Schmerzen und was Gott uns als Last auferlegt: „Herr, ich will doch nicht.“ Wegen der Lasten, die du mir auflegst, will ich dich nicht verfluchen. Ich will dir treu sein und dir Ehre machen. Es gehört doch mit dazu in die herrliche Verheißung.
Ach, dass wir dieses Ziel nicht verspielen! Ach, dass wir nicht daran vorbeilaufen! Ach, dass wir nicht um ein paar kleine irdische Fehlgedanken willen alles verspielen! Es steht ja so da vom zweiten Tod, es steht da von der Hölle und von der Verdammnis.
Ich habe früher mal gesagt: Es gibt keine Seite in der Bibel, wo nicht drinsteht, dass man verloren gehen kann. Ich weiß, es kommen wieder ein paar und erzählen mir etwas anderes, aber lesen Sie doch selbst in der Bibel! Sie müssen wissen, was das Wort Gottes sagt. Und Sie spüren doch selbst den Ernst des Gerichts.
Darum ist es so wichtig, dass wir einander mitnehmen. Ich möchte Sie heute bitten, dass Sie nicht müde werden im Blick auf Jesus. Wir wollen zu den Kranken und Leidenden gehen, zu den Sterbenden. Wir wollen sitzen bleiben bis zum letzten Atemzug, für sie beten und ihnen Gottes Wort zurufen – zur Ermutigung und Stärkung, damit sie nicht müde werden.
Und wir wollen uns wehren gegen jede Vermischung des Evangeliums mit dem ganzen blöden Gift unserer Zeit. Nein, wir wollen treu bleiben bei den Zusagen unseres Herrn. Mein Glaube soll immer reiner sein, ihm allein gehören und ihm allein dienen.
Die Bedeutung des Überwindens und der Blick auf Jesus
Wenn wir Prüfungen ablegen, hat das heutige Prüfungskomitee die Angewohnheit, am Ende eine Liste außen anzuhängen. An einem schwarzen Brett wird gezeigt, wer die Prüfung bestanden hat.
Das ist ein unangenehmer Moment. Dann kommen die Prüflinge und stehen davor. „Mein Name ist nicht dabei“, sagen sie. „Ach, den haben sie sicher vergessen.“ Oder: „Mein Name steht nicht drauf, sie haben die Liste falsch alphabetisch geordnet. Ich muss noch einmal genau nachschauen.“ Doch nein, der Name ist nicht darauf.
Es wäre schrecklich, wenn dein Name nicht im Buch des Lebens stehen würde. Das hat Jesus gesagt. Deshalb ist es so wichtig, dass wir heute überwinden und uns nicht an die vergänglichen Dinge und die Eitelkeiten unserer Zeit hängen.
Es soll uns nicht wichtig sein, was sowieso vergeht. Stattdessen sollten wir nur auf den schauen, der auf dem Thron sitzt und heute schon bereit ist, in deinem Leben alles neu zu machen. Amen.
