Einführung in das Thema Vergebung und Wandel
Was sagt die Bibel zum Thema Vergebung? Fünf Dinge, die du wissen solltest
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, was Vergebung mit dem Wandel im Licht zu tun hat.
Auf unserer kleinen theologischen Reise durch das Thema Vergebung wissen wir inzwischen, dass Vergebung für uns Menschen so wichtig ist, weil wir alle dasselbe Problem mit der Sünde haben. Außerdem wissen wir, dass dem Menschen Vergebung offensteht, wenn er Buße tut.
Gott ist reich an Vergebung, wie es im Ausdruck von Nehemia heißt: „Du aber bist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Gnade.“ Bevor Jesus für unsere Sünden stirbt, verknüpft er sein Opfer und den neuen Bund mit dem Ziel der Vergebung. Er sagt: „Denn dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“
Wenn Gott sich für Menschen etwas wünscht, dann genau das, dass er ihnen vergeben darf. Klingt irgendwie komisch, oder?
Gottes Wunsch nach Umkehr und Vergebung
Gott zeigt sich im Gleichnis vom verlorenen Sohn wie ein Vater, der auf den Menschen schaut, die sich in ihren Sünden verlieren. Er steht da und wünscht sich, dass die Menschen umkehren, zurückkommen, sich in seine Arme werfen und dass er für sie endlich ein Freudenfest ausrichten darf.
Wie Gott in Hesekiel sagt: „Ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss“, spricht der Herr. „So kehrt um, damit ihr lebt.“ Kehre um, tue Buße, lass dir vergeben.
Doch wie geht es mit der Vergebung weiter, wenn mir vergeben ist? Ich tue also Buße, kehre zu Gott zurück, Jesus wird mein Herr, ich werde sein Jünger. Aber wie geht es mit der Vergebung jetzt weiter? Mir ist ja vergeben. Jesus ist für meine Sünden gestorben, ich bin Kind Gottes. Also, wie geht es weiter?
Wandel im Licht als Lebensstil
Antwort: Wir wandeln im Licht. Was mit Buße beginnt, wird zu einem Lebensstil.
Wenn ich sage, ich bin Kind Gottes, dann ist das kein bloßer Titel, den ich trage. Vielmehr beschreibt es meine Beziehung zum lebendigen Gott. Eine Beziehung ist immer dazu da, dass man sie genießt. Dafür muss man sie pflegen.
Zur Pflege einer Beziehung mit Gott gehört der Wandel im Licht. Zugegeben, der Begriff „Wandel“ klingt etwas veraltet. Heute sagt man nicht mehr so oft „wandeln“. Dennoch gibt es nach wie vor den Begriff „Lebenswandel“.
Beim Wandeln geht es darum, wie ich mein Leben führe. Wandel im Licht bedeutet also, im Licht zu leben. Und Licht steht hier für Heiligkeit.
Die Bedeutung des Wandels im Licht
Aber hören wir den Apostel Johannes: Johannes 1,7. Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, das heißt wie Gott, dann haben wir Gemeinschaft miteinander. Und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde.
Gott ist heilig. Bei ihm gibt es nichts Falsches, nichts Böses und keine Scheinheiligkeit. Wenn wir im Licht wandeln, meiden wir die Sünde, weil wir so sein wollen wie unser Vater im Himmel.
Jesus hat das einmal so formuliert: „Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“ Davon sind wir natürlich noch ein gutes Stück entfernt. Aber als echte Kinder Gottes tragen wir den Wunsch in uns, dem Vater zu gefallen und irgendwie so zu werden, wie er ist.
Das gilt übrigens für alle Kinder. Wenn der Vater leidenschaftlich Fahrrad fährt, will sein Vierjähriger natürlich auch so sein wie Papa. Das ist Wandel im Licht. Wenn Papa Sünde hasst, dann will ich auch nichts damit zu tun haben.
So einfach ist echtes Christsein.
Die Herausforderung des Lebenswandels und der Umgang mit Sünde
Nur jetzt ergibt sich ein Problem. Als Kind Gottes will ich nicht sündigen. Es entspricht nicht meinem neuen Herzen; ich will Gott gefallen.
Aber obwohl ich alles richtig machen will, gelingt es mir nicht immer. Selbst wenn ich mit Gottes Kraft im Laufe meines Lebens den ein oder anderen Sieg über die Sünde davontrage, bleibt immer ein Rest.
Ich möchte wie Papa Fahrrad fahren, aber manchmal schaffe ich es nicht und lande im Dreck. Der Apostel Johannes geht sogar so weit, jeden einen Lügner zu nennen, der von sich sagt, dass er nicht mehr sündigt.
Was passiert dann, wenn ich im Dreck liege? Es gibt da einen Sticker, auf dem steht: Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen. Irgendwie süß und fast richtig.
Wenn ich im Licht wandle, also die Sünde meiden will, und es nicht klappt, ist es wichtig – wirklich ganz wichtig –, dass ich nie vergesse, wer ich bin. Ich bin ein geliebtes Kind Gottes, und daran ändert meine Sünde nichts.
Als Gott sein Ja zu mir sagte, wusste er um jede Sünde, die ich noch tun würde. Halleluja!
Die Notwendigkeit des Sündenbekenntnisses
Aber als Kind fühle ich mich im Dreck nicht wohl. Ich will Fahrrad fahren, so sein wie mein Vater. Das bedeutet: ja, hinfallen und wieder aufstehen.
Aber jetzt kommt es darauf an: Nicht einfach die Krone richten, sondern Sünde bekennen – das ist wichtig. Wenn ich einen Schritt aus dem Licht in die Finsternis mache und den Weg verlasse, den Gott mit mir gehen will, dann reicht es nicht, nur kurz „sorry“ zu sagen.
Ich habe einen Fehler gemacht, bin hingefallen und brauche für diese Sache Gottes Vergebung und Reinigung. Deshalb heißt es in 1. Johannes 1,9: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.“
Das ist ein ganz toller Vers, über den sich viel mehr sagen ließe. Gott ist treu. Er wird sein Kind mit seiner Sünde nie im Stich lassen. Er will uns vergeben, er will uns reinigen, und er will weiter mit uns im Licht wandeln. Aber wir müssen unsere Sünde bekennen. Wir dürfen sie nicht verstecken, sondern müssen sie aufdecken.
Die Kraft der täglichen Vergebung und Reinigung
Bekennen ist eine Chance, die alltäglichen Sünden vergeben zu bekommen. Wer seine Sünden bekennt – am besten täglich – erfährt Vergebung und Reinigung. Im Vaterunser heißt es nach der Bitte um das tägliche Brot: „Und vergib uns unsere Schulden.“ Wer also täglich seine Sünden bekennt, erlebt nicht nur Vergebung, sondern auch die Kraft, Sünde zu überwinden.
Ich gebe zu, dass das manchmal Jahrzehnte dauern kann. Bei meinem Jähzorn habe ich fünfzehn Jahre lang meine Sünde bekannt, bevor es besser wurde. Aber es wird irgendwann besser.
Wenn wir im Licht wandeln, hat die Sünde keine Chance. Wenn wir dabei unsere Sünden täglich bekennen, wird Gott uns vergeben und reinigen. Dann wird er auf unsere aufgeschürften Knie ein Pflaster kleben, uns aufs Fahrrad setzen und uns einladen, weiterzufahren.
Abschluss: Leben mit Gott als Wandel im Licht
Leben mit Gott bedeutet, im Licht zu wandeln. Vergebung gehört dabei ganz selbstverständlich dazu.
Was könntest du jetzt tun? Ich würde zwei Dinge vorschlagen. Erstens: Gewöhne dir an, jeden Tag die Sünden des Vortages zu bekennen – so wie im Vaterunser gelehrt wird.
Zweitens: Danksage Gott dafür, dass wir als seine Kinder ihm immer ähnlicher werden dürfen. Das ist wirklich wunderbar!
Wenn du mehr von mir hören möchtest, gibt es von Frogwords einen YouTube-Kanal mit vielen Predigten.
Der Herr segne dich. Erlebe seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.