Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lampen brennen! Seid wie Menschen, die auf ihren Herrn warten, wenn er von der Hochzeit zurückkehrt, damit sie ihm sogleich öffnen, sobald er ankommt und anklopft.
Selig sind die Knechte, die der Herr bei seiner Ankunft wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie zu Tisch setzen und selbst ihnen bedienen.
Und wenn er zu später Stunde oder mitten in der Nacht kommt und sie so antrifft, selig sind sie!
Das sollt ihr auch bereit sein, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
Wachsamkeit und Bereitschaft auf das Kommen des Herrn
Da sagt Jesus: Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. Seid wie Menschen, die auf ihren Herrn warten, wenn er von der Hochzeit aufbricht. So können sie ihm sofort öffnen, wenn er kommt und anklopft.
Selig sind die Knechte, die der Herr wachend findet, wenn er kommt. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schmücken, sie zu Tisch bitten, zu ihnen kommen und ihnen dienen. Kommt er in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach, so sind sie selig.
Jesus nennt hier sehr drastische Beispiele, die wir uns kaum in der Verkündigung erlauben können. Er vergleicht sich mit einem Kriminellen, mit einem Dieb. Ein Hausherr würde doch wissen, zu welcher Stunde der Dieb kommt, und würde nicht zulassen, dass er in sein Haus einbricht.
Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, die ihr nicht erwartet.
Persönliche Erfahrungen mit der Erwartung und Wachsamkeit
In unserer Gemeindearbeit in Stuttgart haben wir immer wieder Straßeneinsätze gemacht. Mir war dabei jedes Mal Angst und Bange, und ich habe wie verrückt gebetet, dass es doch regnen möge, damit wir nicht hinausgehen müssen. Es ist eine große Herausforderung, auf der Straße ganz wildfremden Menschen einen Anstoß zu geben – sei es als Clown oder durch andere lustige Aktionen. Doch das Ziel war immer, den Ruf des Evangeliums zu vermitteln.
Ich erinnere mich, wie wir auf dieser Hauptstraße, die zum Hauptbahnhof in der Königstraße in Stuttgart führt, immer wieder Leute stehen blieben. Wenn wir ihnen sagten, dass viele Züge abfahren, es sechzehn Bahnsteige gibt und sie sich vor dem Einsteigen genau informieren sollten, wohin der Zug fährt, hörten sie aufmerksam zu. Bei der Deutschen Bundesbahn ist jedes Ziel relativ angenehm – überall in Deutschland anzukommen macht Spaß und Freude. Man schaut auf den großen, ausgehängten Fahrplan und sieht zum Beispiel: „16:33 Uhr fährt mein Zug ab, Gleis fünf.“ Dann muss man wissen, dass es der richtige Zug ist.
Doch die meisten Menschen wissen nicht, wohin sie mit ihrem Leben fahren. Es herrscht eine große Gleichgültigkeit, und es scheint vielen nicht so wichtig zu sein, wohin sie gehen. Es war immer wieder merkwürdig, wie nachdenklich die Leute wurden, aber sie ließen sich nicht wirklich wachrütteln.
Als Gemeindepfarrer war ich oft enttäuscht, besonders wenn ich bei schwer kranken Menschen erlebte, wie schwer es ist, sich auf dem Sterbebett noch zu bekehren. Viele Menschen haben eine große Gläubigkeit, und ich sage immer: So großen Glauben habe ich nicht. Zum Beispiel, wenn jemand sagt: „Der Oma geht es jetzt gut, sie ist jetzt gestorben.“ Wissen Sie das sicher? Ob es ihr wirklich gut geht? „Ach, es war doch Erlösung.“ Wissen Sie, ob es Erlösung ist?
Wenn Menschen ohne Jesus sterben, ist es erstaunlich, wie gottlos viele um uns herum in stumpfer Gleichgültigkeit leben. Sie sind blind und fast dumm, wie Tiere, die zum Schlachthaus getrieben werden, ohne darüber nachzudenken. Gerade deshalb ist die Evangelisation und die Missionspredigt so wichtig. Es muss gesagt werden: Es gibt eine Stunde des Gerichts.
Die Dringlichkeit der Evangelisation und das Bewusstsein des Gerichts
Manche meinen, sie hätten ein evangelistisches Zeugnis zu geben, wenn sie Menschen sagen, es gäbe so etwas Ähnliches wie Gott. Dabei war die Missionspredigt bei Paulus immer eine Erinnerung an die Menschen: Wir müssen einmal vor dem Richterstuhl Gottes Rechenschaft über unser Leben ablegen – über jedes unnütze Wort, das wir gesprochen haben.
Vergessen Sie das nicht! Sagen Sie es mit Liebe, mit Wärme, mit Güte und mit Freundlichkeit. Sie brauchen nicht grimmig auszusehen, wie ich jetzt. Sie dürfen ganz fröhlich sagen: Wir müssen uns rüsten, uns vorbereiten auf die Begegnung mit dem Herrn aller Herren, dem König aller Herren, der der Richter der Gedanken und Sinne unseres Herzens ist.
Ich habe einen Freund, der Asiate ist und in der Mandschurei eine große Privatuniversität betreibt. Das ist ein ganz großer Dienst nahe der nordkoreanischen Grenze. Neulich hat er eine Einladung an die Staatsuniversität von Peking bekommen. Dort sollte er darüber sprechen, was die Zukunft der Menschheit im dritten Jahrtausend ist.
Er erzählte mir später, dass der Hörsaal überfüllt war – lauter moderne atheistische Chinesen. Sie fragten ihn: Worauf wollen Sie Ihre Hoffnung setzen? Auf die UNO, auf die wissenschaftliche Entwicklung, auf den Kommunismus? Schließlich fragten sie ihn: Haben Sie überhaupt noch Hoffnung?
Er antwortete: Ja, ich habe Hoffnung, ich bin Christ.
Es herrschte atemlose Stille in Peking an der Staatsuniversität. Das ist eine Botschaft für die Welt, auch wenn viele heute gleichgültig sind und nicht aufhorchen: Jesus kommt wieder!
Die Notwendigkeit des Wachseins in der Gemeinde
Jetzt möchte ich heute Morgen zu uns sprechen. Wir wollen nicht nur für die Leute reden, die nicht hier sind, sondern ich möchte zuerst darüber sprechen, dass wir wach werden müssen. Wir müssen wach werden!
Es ist ein großes Problem, dass gläubige Christen, wiedergeborene Christen, oft schläfrig sind, müde werden oder gar einschlafen. Die Brautfräulein, die bei der Hochzeit im Ehrengeleit mitwirken, sind diejenigen, die auf den Herrn Jesus warten. Und genau das sind wir! Doch diese Brautfräulein werden müde, schlafen ein und haben kein Öl als Reserve bei sich. Sie sind nicht darauf vorbereitet, schläfrig zu sein.
Wir denken an die urchristlichen Gemeinden, die bei uns einen sehr hohen Rang haben. Wir beneiden sie oft um ihr großes geistliches Leben, ihre Dienste und das Feuer, das in ihnen lebte. Schon in den Sendschreiben der Offenbarung wird von der Gemeinde in der Stadt Sardes berichtet. Sardes war die Stadt, in der einst der reiche König Kroisos wirkte. Diese Gemeinde hatte ein großes Programm, viele Aktivitäten und viele Mitarbeiter. Es lief ein großer Betrieb.
Doch der ewige Richter Jesus, der Menschensohn, sagt zu ihnen: „Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot.“ Da müssen wir uns immer wieder fragen: Gilt das auch für uns? Für unsere Gemeinschaft oder für unser Christsein? Die Gemeinde von Sardes war sich ihrer Schuld gar nicht bewusst. Sie sagten: „Bei uns ist doch so viel los, und wir sind in der Stadt geachtet.“ Sie hatten auch keine Probleme mit Irrlehre, und es gab keine Spannungen in der Gemeinde. Eigentlich lief alles ganz flott.
Aber was war das Kennzeichen? Niemand wurde mehr in der Gemeinde mit dem Leben Jesu konfrontiert. Niemand kam zum Glauben. Es lief einfach so weiter. Kein Spötter wurde überführt, kein Zweifel ausgeräumt. Das ist eine harte Frage an uns: Geschieht wirklich, dass wir Leben haben? Das heißt nicht nur Betrieb, sondern dass wir das Leben Christi, der das Leben selbst ist, an Menschen weitergeben können, die tot sind.
Daraufhin wird der Gemeinde von Sardes so hart gesagt, dass Jesus gegen diese Gemeinde streitet und sogar den Namen aus dem Lebensbuch durchstreicht.
Also: Wach werden! Wir wissen, dass wir uns nicht nur an der Tradition erfreuen können. Ein enormes Fest ist es, 153 Jahre zu feiern. Man muss an die 153 Fische denken, die Johannes 21 beschreibt, als die Jünger am See Genezareth fischten. Aber das Wichtigste ist, dass wir Leben haben. Wach werden! Wach werden, weil Jesus uns die Jahre schenkt, damit wir für ihn viel Frucht bringen.
Die Bedeutung des Wachseins im Glaubensleben
Was heißt wach werden? Es bedeutet, mit Jesus in einer intensiven und lebendigen Verbindung zu leben. Auf den kommenden Herrn zu warten heißt, heute ganz in seiner unmittelbaren Nähe zu leben. So wird es uns im Neuen Testament überall beschrieben.
Es ist auch interessant, dass die Freude auf den kommenden Herrn Jesus am stärksten dort lebt, wo jemand gerade zum Glauben gekommen ist – in den ersten Frühlingstagen des Glaubens. Doch wie erlangt man die richtige Freude auf die Wiederkunft Jesu? Nicht durch schwierige, komplizierte Lehren oder Spekulationen, sondern durch das ganze Ergreifen dessen, was Jesus mir heute anbietet.
Das bedeutet, unter seinem Kreuz zu stehen, die Schuld meines Lebens bei ihm abzulegen, seine Verheißungen zu ergreifen, ihm im Glauben fest zu vertrauen und sich in diesem Moment zu freuen. Dann kann ich sagen: „Komm doch bald, Herr Jesus! Mach du mit meiner Halbheit ein Ende. Ich möchte dich viel mehr ergreifen und viel mehr von deiner Auferstehungskraft in mein Leben aufnehmen. Komm doch, Herr Jesus!“
Man kann den Tag kaum erwarten, an dem man Jesus von Angesicht zu Angesicht sehen wird. Das ist besonders wichtig: Wenn wir vom kommenden Tag der Wiederkunft Jesu sprechen, können wir das nur richtig tun, wenn wir heute ganz in der Gegenwart des auferstandenen Herrn leben.
Wie war das, als Saulus plötzlich dieses Licht sah? Er verlor ein Augenlicht, und Christus sprach zu ihm: „Ich bin Christus.“ Es war eine Revolution. Plötzlich stand Saulus vor der unsichtbaren Wirklichkeit Jesu. Dort begann ein Brennen, eine Leidenschaft: „Komm bald, Herr Jesus!“
Durch die ganze erste Christenheit zieht sich dieser Ruf: „Maranatha, komm doch, Herr Jesus, komm doch bald, komm doch ganz schnell!“ Die Leiden werden so schwer, das Böse scheint zu triumphieren, die Gottlosigkeit marschiert unaufhaltsam voran, und wir fühlen uns so schwach und unvollkommen. Deshalb rufen wir: „Komm doch, Herr Jesus, und bring dein ewiges Gottesreich in unsere Mitte!“
Wachheit als Grundlage für ein lebendiges Glaubensleben
Was heißt das für uns, wach zu werden? Ich möchte das ganz neu erfassen.
Ich wundere mich: Heute wird bei der Evangelisation oft immer wieder nur gesagt, wir sollen Außenstehende erreichen. Das ist zwar wichtig, aber ich war noch nie bei einer Evangelisation oder in einem Prochristeigenum, ohne reich gesegnet zu werden. Ich brauche immer wieder den Ruf.
Er gab mir die Kindschaft, nahm mich auf und an. Ach, wie bin ich fröhlich, dass ich glauben kann! Einen solchen Armen, dem alles fehlt, hat er zum seligen Eigentum erwählt. Jesus, ich will dir gehören und nur für dich leben.
Was bedeutet das heute für mich? Paulus sagt im Römerbrief Kapitel 13, Vers 12: Der Tag ist nahe herbeigekommen. Lasst uns nun ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. Lasst uns ehrbar leben, wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Eifersucht.
Stattdessen zieht den Herrn Jesus Christus an und sorgt für den Leib, damit er nicht seinen Begierden verfällt.
Das Thema, um das es geht, ist wach werden. Hat der Teufel in vielen Gemeinschaften nicht schon triumphiert? Er legt die besten Mitarbeiter lahm – durch Streit, durch Begierden, durch Unzucht, durch Sorgen ums tägliche Leben, durch Fressen und Saufen, durch Ausschweifung und Genusssucht.
Lasst uns wach sein, lasst uns jetzt aufwachen! Übrigens gilt das Wort auch für Erweckung. Die Gemeinde muss wach werden, wenn Erweckung geschehen soll. So geschah Erweckung immer.
Studiert noch einmal, wie das war bei der ostafrikanischen Erweckung oder in den deutschen Erweckungsgebieten. Gemeindeglieder erkannten plötzlich: Wir stehen gar nicht mehr in der Lebensverbindung mit Jesus. Wir sind nur noch im Trott. Und sie begannen, Sünde im Licht Jesu zu bekennen.
Liebe Schwestern und Brüder, heute ist für uns ein Grund, am Jahresfest wieder anzufangen und wach zu werden. Wir wollen nicht nach Hause gehen und falsche Beziehungen mitnehmen. Wir wollen uns neu Jesus zur Verfügung stellen.
Denn Jesus durchschaut uns bis in die innersten Regungen unseres Herzens. Wir wollen wach sein, wir wollen erweckt sein, damit wir brauchbar werden für Jesus.
Die Bedeutung des Knechtsseins im Glauben
Das erste Thema war das Wachsein. Dann spricht Jesus davon, dass wir Knechte sind. Kennen Sie noch jemanden in Ihrem Umfeld oder aus der Zeitung, der sich in der Bundesrepublik als Knecht bezeichnen würde? Das ist ein völlig altmodisches Wort. Die Gewerkschaften haben so lange gekämpft, bis dieses unrühmliche Wort aus dem Sprachgebrauch verschwunden ist. Heute ist jeder angestellt und steht in einem Dienstverhältnis mit Würde und Rechten.
Für gläubige Menschen ist das Wort Knecht jedoch ein Ehrentitel. Jesus selbst bezeichnet sich in der Weissagung des Jesaja als Gottesknecht. Er gibt sein Leben für die Sünden vieler hin und stellt sich ganz in den Dienst Gottes. Jesus sprach immer von Knechten, und Paulus hat sich sogar als Sklave Jesu bezeichnet. Das ist ein ganz wichtiges Wort.
Gerade weil wir auf den wiederkommenden Jesus hinleben, sind wir Knechte. Dabei müssen wir genau aufpassen, welche Konsequenzen das hat. Wir sind nicht Knechte unserer Zeit. Wir dürfen nicht Knechte der Menschen werden. Leider sind wir als moderne Menschen oft stark geprägt von Stil und Mode. Wir stehen unter dem Joch dessen, was alle sagen. Wir sind Knechte unserer Leidenschaften und Knechte des Bösen, das uns regiert.
Herr, umso herrlicher ist es, dass wir Knechte des wiederkommenden Jesus sind. Das bringt eine große Befreiung mit sich. Knecht zu sein befreit. In der Bibel steht immer wieder, dass wir Pilger und Fremdlinge sind. Auch evangelikale Christen unterliegen heute dem Druck, sich der Welt anpassen zu müssen. Das spielt in all unseren Diskussionen eine große Rolle.
Wir wollen doch in die Zeit hineinpassen. Wir bemühen uns, wie die Menschen ganz normal und ehrlich zu sein. Es ist wichtig, dass wir nicht so auftreten, als kämen wir aus dem 14. Jahrhundert. Wir wollen eine Sprache sprechen, die zu unserer Zeit passt. Wir wollen die Menschen in Liebe verstehen. Aber dabei geht es um eine andere Fremdheit.
Wir wollen Fremdlinge sein in einer Welt, in der jeder nur für sich selbst lebt und seinen Genuss sucht. In der Spaßgesellschaft, in der jeder seinem Vergnügen nachjagt und das Ich alles regiert. Dort, wo wir Jesus am Kreuz erkannt haben, ist mein Ich durchgestrichen – ganz groß. Jesus hat seinen Namen in unser Leben hineingeschrieben: „So lebe nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“ Was auch immer ich an Zeit in dieser Welt noch habe, das lebe ich ganz für Jesus.
Ganz gleich, in welchem Beruf Sie tätig sind, auch der alltäglichste Beruf und die Aufgaben, die Sie haben, sind dadurch geheiligt für Jesus. Es ist nicht nur die Verkündigung, sondern auch Ihre Beziehungen im Freundeskreis, Ihr Umgang mit Geld und alles, was Sie besitzen. Leben Sie alles für Jesus! Ich bin ein Fremdling in dieser Welt.
Sie brauchen nicht zu erwarten, dass die anderen Sie groß verstehen, selbst wenn Sie noch so flott daherreden oder modisch auftreten. Die Welt wird Sie nicht verstehen.
Wachsamkeit angesichts der Endzeit und der Herausforderungen der Welt
Wenn Jesus vom Wachwerden spricht, in welchem Zusammenhang tut er das immer? Ich habe das ein wenig im Neuen Testament studiert. Jesus spricht dabei meist zu Christen, zum Jüngerkreis.
Jesus fordert immer zum Wachwerden auf angesichts der katastrophalen Entwicklungen am Ende der Welt. Es wird Krieg und Kriegsgeschrei geben, Hunger – die Welt bekommt das Hungerproblem nicht in den Griff. Die Wirtschaftskrisen hören nicht auf, es wird eine teure Zeit sein. Ein Volk wird sich erheben, dann wieder ein anderes. Es wird Irrlehre geben, viele werden kommen und sagen: „Ich bin Christ.“ Und dann sagt Jesus: „Seid wach!“
Warum? Weil wir in großer Gefahr sind, uns zu sehr auf die Katastrophen zu konzentrieren. Wir werden geradezu katastrophensüchtig. Wir reden ständig über die Probleme der Welt, hören die Nachrichten im Fernsehen – das ist auch wichtig – und machen daraus die Themen unserer Veranstaltungen. Doch gemeint ist, dass wir Fremdlinge sind.
„Seid wach!“ Was genau meint Jesus damit? Christus spricht: „Ich habe diese Welt überwunden. Beharrt bis ans Ende, bleibt beim Wort!“ Dabei steht immer auch das Wort „wachen und nüchtern sein“. Lasst euch nicht von den Tagesereignissen mitreißen. Übermorgen sind wieder andere Dinge auf der Tagesordnung.
Wir haben das Wort Jesu. Bei diesem Wort wollen wir bleiben und am Wort beharren. An Jesu Wort wollen wir unseren Dienst ausrichten. Das macht uns ganz getrost, denn Jesus wird in dieser wilden, bewegten Zeit seine Gemeinde bauen und sein Reich aufrichten.
Wir erleben ja gerade jetzt in Afghanistan das schreckliche Wüten islamischer Kräfte. Nicht, dass diese Kräfte etwas Besonderes wären – alles, was die Taliban tun, steht so im Koran. Der Islam ist ein unheimliches Gefängnis, das Menschen gefangen hält. In diesen Stunden sind unsere letzten Mitarbeiter aus Afghanistan ausgewiesen worden, auch von unserer Organisation. Beten Sie bitte für diese mutigen Bekenner. Es gibt kein duldsames Wort mehr.
Aber gerade in diesen Zeiten, in denen der antichristliche Geist wütet, baut Jesus seine Gemeinde. Lasst euch nicht vernebeln! Ich wünsche Ihnen und Ihrer Gemeinschaft, dass Sie viele Muslime zu Jesus führen können. Noch nie zuvor sind so viele Muslime zu Jesus gekommen wie in diesen Tagen. Deshalb wüten auch diese dunklen Mächte so stark.
In Indonesien gibt es die größten Zahlen von Bekehrungen zu Jesus, gerade dort, wo über 600 Kirchen abgebrannt sind, gerade dort, wo auf den Molukken Tausende umgebracht wurden. Wir dürfen uns von den Schrecken der Welt nicht den Blick verstellen lassen.
Darum geht es diesen Leuten, die Knechte Jesu sind: Hört auf das Wort des Evangeliums, lebt für Jesus, der sagt: „Ich habe die Welt überwunden!“ Lasst uns fröhlich an die Arbeit gehen, lasst uns fröhlich an die Arbeit gehen.
Die Hoffnung auf die Wiederkunft und die Freude am Dienst
Man sagt oft, dass Christen, wenn sie auf die Zukunft schauen, dadurch lebensuntüchtig würden. Manche Theologen erzählen das noch heute. Es wird behauptet, Nietzsche habe das gelehrt, Ludwig Feuerbach habe es behauptet, und der Kommunismus habe die Christen dazu gebracht, nicht mehr zum Himmel zu schauen. Doch genau das Gegenteil ist richtig.
Schauen Sie sich an, wo Christen eine große Sehnsucht nach der Ewigkeit hatten. Diese Sehnsucht war so stark, dass sie in dieser Welt noch viel bewirken konnten. Die großen Missionare zum Beispiel rechneten oft damit, nur noch wenige Stunden in dieser Welt zu leben. Trotzdem hatten sie eine Leidenschaft, alles für Jesus einzusetzen.
Unter uns werden einige sein, die das Jahresende nicht mehr erleben, weil der Herr sie heimholt. Ich kann ihnen nur gratulieren. Gibt es etwas Schöneres, als den Herrn von Angesicht zu Angesicht zu sehen und ihm gleich zu sein? Für die Zurückbleibenden ist das schwieriger. Für jeden von uns, der zum Herrn gerufen wird, sollten wir eine Leidenschaft und Sehnsucht haben: Komm bald, Herr Jesus, und richte dein Reich sichtbar und vollkommen auf. Mach dem Leiden ein Ende.
Wir rufen dich an und bitten dich: Komm bald, Herr Jesus! Damit wir in dieser Welt noch Zeit haben. Wie lange diese Zeit ist, weiß ich nicht. Jede Stunde ist kostbar. Den Dienst für Jesus sollten Sie nie gering schätzen. Sie werden dafür überreich beschenkt.
Jesus wird kommen, sich um uns kümmern und uns dienen. Es gibt keinen Dienst, in dem wir nicht überreich beschenkt werden. Das werden alle erleben – auch diejenigen, die heute irgendwo in der Küche oder im Hintergrund Teller spülen.
Der Herr Jesus ist so einer, der uns in dieser Weltzeit beschenkt. Kein kühler Trunk bleibt unvergoldet. Er gibt dafür die ganze Segensflut. Es ist eine ganz kostbare Zeit, die uns der Herr noch schenkt vor seinem Wiederkommen.
Wenn sich sein Kommen noch etwas verzögert, ist das keine Glaubensanfechtung. Sein Haus ist noch nicht voll. Wir haben noch nicht tüchtig evangelisiert, das Evangelium ist noch nicht zu allen Völkern gebracht. Lasst uns die Zeit nutzen und Jesu Knechte sein.
Lasst uns wach sein, vom Schlaf aufstehen. Die Nacht ist vorbei, jetzt ist Tag. Lasst uns wirken! Jesus ist der Sieger. Er hat die Welt überwunden. Wer soll uns dennoch schrecken können? Wovor sollen wir uns fürchten?
Schlussgebet und Bitte um Erneuerung und Kraft
Lasst uns beten: Herr, wir freuen uns, dass du wiederkommst. Wenn wir vor deinem Licht und vor deinem Gericht stehen, deckst du heute schon auf, was vor dir nicht recht ist und wo wir wach werden müssen.
Du willst uns erneuern und heiligen. Gebrauche auch uns und unsere Gemeinschaften dazu, dass wir in einer Zeit, in der die antichristlichen Mächte so wild wüten, deine Siegermacht sichtbar machen.
Tu das auch bei uns und gebrauche uns, damit wir in dieser letzten bösen Zeit nicht bloß klagen und jammern, sondern Gemeinde bauen und Menschen zu dir führen dürfen.
Herr, hilf uns, dass dies schon in den nächsten Tagen durch unseren Dienst geschehen kann, damit wir deine Boten in einer untergehenden Welt sind. Amen.
