Einleitung: Die Situation des Volkes nach dem Exil
Wir waren mit Buch 5 noch nicht ganz fertig. Ich habe hier noch eine Folie vorbereitet, die ich zeigen werde, sobald sie kommt. Es geht um die Situation des Volkes nach der Rückkehr aus dem Exil, wie sie in diesem Buch 5 beschrieben wird.
Das Buch 5 ist die Antwort auf Buch 4, in dem vor allem die Situation des Volkes während des Exils dargestellt wird. Buch 4 behandelt also die Zeit während des Exils, Buch 5 dagegen die Zeit nach dem Exil. Das wird ganz klar aus den Gebeten in Psalm 106 am Ende deutlich. Dort heißt es: „Führe uns, sammele dein Volk“ (Psalm 106,47). Oder auch in Psalm 107 am Anfang wird Dank gesagt, Dank dem Herrn, „so sollen sie sagen, wie der Herr gesammelt hat aus den Völkern“ (Psalm 107,3).
Psalm 107 beschreibt also die Situation nach der Rückkehr, während Psalm 106 am Ende des vierten Buches die Situation vor der Rückkehr schildert. Die Verse Psalm 106,47 und Psalm 107,3 bilden hier die Brücke zwischen den beiden Büchern.
Wir hatten bereits erwähnt, dass das fünfte Buch mit einem Aufruf an die Zurückgekehrten aus der Verbannung beginnt. Die Frommen sollen Gott danken für seine Wundertaten, die er an den Menschenkindern tut, an den „Söhnen Adams“. Der Begriff „Söhne Adams“ ist hier direkt übernommen und kommt auch im Psalm 90 vor, wo ebenfalls von den „Söhnen Adams“ oder „Menschenkinder“ die Rede ist.
Das Ziel und Ende des davidischen Königtums
Wir haben am Ende der vorigen Stunde noch gesagt, dass Psalm 149 das Ziel und die Vollendung des Königreiches zeigt. Dieses Ziel wird erreicht, wenn die Frommen zusammen mit Yahweh die unbußfertigen Völker, also die Heiden, richten. Damit ist das Reich Gottes zu seinem Ziel gekommen.
Der Schöpfer Israels ist König, wie wir es gelesen haben. Ich habe wahrscheinlich den Vers 2 aus Psalm 149 gar nicht vorgelesen. Dort heißt es im Hebräischen: „Der Macher Israels“, also „der Israel gemacht hat“. In unserer Übersetzung steht: „Israel freue sich an dem, der Israel gemacht hat“, also an dem, der es zu dem gemacht hat, was es ist – zum Volk.
Psalm 149, Vers 2: „Die Söhne Zions seien fröhlich über ihren König.“ Nun ist das Königtum vollendet, der Schöpfer Israels ist König, und die Völker werden gerichtet. Das ist die letzte lehrhafte Aussage in diesem Psalm.
Psalm 150 besteht nur noch aus einem Lobgesang, einem Aufruf zum Loben. Dort wird beschrieben, wie man den Herrn loben soll – nämlich mit allen möglichen Instrumenten. Außerdem wird erklärt, wofür man ihn loben soll: für seine mächtigen Taten. Und wer soll ihn loben? Alle, die Atem haben. Jeder, der Atem hat, soll den Herrn loben. Das ist dann der Schluss dieses Abschnitts.
Die Ordnung und Herkunft der Psalmen
Also, das sind nicht zufällig zusammengewürfelte Lieder, bei denen sich irgendeiner gedacht hat: „Dann nehmen wir sie einfach irgendwoher, wie sie gerade kommen, und machen ein Sammelsurium von irgendwelchen Liedern.“ Oh nein, sie sind wohlgeordnet.
Es waren diejenigen Führer Israels, die nach der Rückführung des Volkes für den Tempelgesang zuständig waren, die diese Lieder gesammelt und so zusammengestellt haben. Sie hatten ja immer noch die orthodoxe Überlieferung. Ist Ihnen dieses System auch bekannt? Oder wenn man sich so sicher ist, dass die Heilige Schrift schon so vorgegeben ist, dann haben sie doch alles von Generation zu Generation weitergegeben. Ob sie das wirklich wissen, weiß ich nicht, keine Ahnung.
Jedenfalls, wer die Bibel studiert und darüber nachdenkt, der muss wissen, dass das zweite Buch Chronik – das erste und das zweite Buch Chronik sind beide von Esra geschrieben – das bestätigt das Ende des zweiten Chronikbuchs und der Anfang von Esra. Wer die Bibel studiert, weiß also, dass das zweite Buch Chronik das Abschlussbuch des Kanons ist.
Das zweite Buch Chronik ist ja das letzte Buch des hebräischen Kanons. Es steht ganz hinten und ist wie eine Zusammenfassung und Bewertung der ganzen Königszeit. Das kann nur jemand geschrieben haben, der nach der Rückführung gekommen ist und das alles jetzt geistlich beurteilt. Es muss ein geistlicher Mensch gewesen sein. Die Tatsache, dass der Schluss von Chronik der Anfang von Esra ist, zeigt, dass es dieselbe Person ist. Also war es Esra, der das Chronikbuch geschrieben hat.
Die Juden werden das wohl auch wissen, denke ich. Aber wie das mit den Psalmen ist, kann ich nicht sagen, wie viel die Juden davon halten. Wir können es nur stark vermuten. Es steht ja nirgends geschrieben, dass Esra es war. Aber allein das Buch Chronik zeigt es. Dort wird so stark betont, welche Rolle David und der Tempel spielen.
Wenn man mal das zweite Chronikbuch studiert, sollte man darauf achten, wie immer das Schicksal des Tempels mit dem Schicksal des Königs in Verbindung steht. So interessant! Das zweite Chronikbuch ist keine Wiederholung des zweiten Buches der Könige, sondern eine neue Beleuchtung. Es wird so deutlich gezeigt, dass König und Tempel zusammengehören.
Deshalb wird ja auch, wenn der Tempel zerstört ist, der König sozusagen in die Gefangenschaft weggeführt. Es wird viel über die Tempeldiener gesprochen. Die langen Stellen im zweiten Chronikbuch sind immer Ausführungen über den Tempel. Dabei geht es nicht nur um den Tempelbau, sondern auch um den Tempelgottesdienst und die Priesterschaft.
Diese 24 Priester, die in 2. Chronik 24, oder ist es 1. Chronik 24?, aufgeführt werden, das sind die Priesterordnungen. Dort werden die Namen genannt, die Tempeldiener, die Sänger – alles wird hier aufgelistet. Stimmt es, ist es 1. Chronik 24? Hat jemand nachgeschaut? Jedenfalls nimmt sich das Buch viel Zeit für alles, was den Tempel und den Tempelgottesdienst betrifft.
Das war Esra, und wenn ihm das so ein großes Anliegen war – er war ja der geistliche Leiter damals, im Jahr 458, als er zurückgekommen ist – dann war es sicher nicht falsch. Die Stelle über die Priesterklassen ist es, und auch die Kapitel davor und danach handeln viel vom Tempel.
Dann wird auch beschrieben, wie David den Tempelbau vorbereitet hat. Die Kapitel dazu, ich weiß sie nicht auswendig, aber es sind ziemlich lange Abschnitte, die zeigen, wie David alles vorbereitet hat, damit der Tempel gebaut werden kann, gegen Ende des ersten Chronikbuchs.
Es war Esra offensichtlich ein großes Anliegen. Dann wird wohl auch er oder solche, die mit ihm zusammengearbeitet haben – vielleicht auch Nehemia zusammen mit ihm – die Hauptverantwortung gehabt haben, dieses Buch, das Liederbuch, herzustellen und in diese Form zu bringen.
Das Ziel des davidischen Königtums im Psalter
Also, hier die Zusammenfassung:
Wir hatten ja schon gesagt, die ersten vier Sätze habt ihr schon geschrieben, der letzte Satz ganz unten, 107-150, das Thema also:
In diesen Psalmen ist das Ziel des davidischen Königtums, nämlich, dass Yahweh gelobt wird, und zwar unter den Völkern. Es geht um einen Universalkönig, der auch über die Völker regiert. Das ist das Besondere.
Hier geht Israel ganz heraus aus seiner Enge in die Weite. Alle Völker sollen den Herrn loben, und alle Völker sollen sich vor ihm beugen. Das geht schon an in Psalm 108: Lob unter den Völkern.
Psalm 108, dieser Davidspsalm im fünften Buch, gerade nach der Einleitung, beginnt schon mit Psalm 108, Vers 2: "Fest ist mein Herz, Gott, ich will singen und spielen."
Und dann Vers 3: "Wachet auf, Harfe und Laute! Ich will das Morgenrot wecken."
Vers 4: "Ich will dir Lob bekennen, Jachwe, unter den Völkern, und dir singen und spielen unter den Völkerscharen, denn groß über die Himmel ist deine Güte und deine Wahrheit bis zu den Wolken."
"Erhebe dich, Gott, über die Himmel, und über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit."
Es geht dann weiter: Gott hat gesprochen in seiner Heiligkeit: "Frau Locken will ich, will Sichem verteilen und das Tal Sukkot ausmessen. Mein ist Gilead und mein ist Manasse."
Hier sind die Stämme Israels genannt: Manasse, und Ephraim ist das Schutzwehr meines Hauptes, und Judah ist mein Herrscherstab. Drei Stämme werden hier genannt.
Moab – jetzt kommen die Heiden dran – "Moab ist mein Waschbecken, auf Edom werfe ich meinen Schuh." Das heißt, das gehört auch mir jetzt. Und über die Philistäer will ich jauchzen.
Gott nimmt alle Völker ein, es sind hier die angrenzenden Völker.
Psalm 108 ist übrigens eine Wiederholung; ein Teil von Psalm 60 und ein Teil von Psalm 57 sind hier zusammengestückelt, es ist ein Duplikat.
Abschließend, und auch gewissermaßen zusammenfassend, will ich jetzt hier zeigen: Es geht in diesem Psalmbuch, es geht überhaupt in allen Psalmbüchern, im ganzen Psalter, um die Frage nach dem Davidkönigtum.
Das Buch 4 zeigte, dass der Herr selbst der universelle König ist. Und man fragt sich dann: Ja, aber Moment mal, hatte nicht Yahweh ganz klar verheißen, dass der David Nachkommen haben wird, die auf seinem Thron sitzen werden in aller Ewigkeit?
Und wo bitte ist denn dann die Erfüllung?
Jetzt sagt er uns, dass Yahweh König ist, universeller König über die Völker. Ja, aber bitteschön, wie ist das in Einklang zu bringen mit der Verheißung, die Gott dem David gegeben hat?
Wo ist denn dann der Davidssohn, der auf dem Thron regiert, wenn jetzt Gott einfach die Herrschaft übernommen hat?
Was ist aus Davids Königtum geworden? Was ist aus Davids Königtum geworden und aus der göttlichen Verheißung, dass der Sohn Davids, ein Mensch, ewiglich auf Israels Thron sitzen werde?
Was ist aus dieser Verheißung geworden?
Man kann doch nicht einfach sagen: Ja, jetzt ist halt einfach Gott König, fertig. Das ist ja nicht die Erfüllung der Verheißung.
Das Buch fünf gibt die Antwort.
In dem Buch fünf erscheint David wieder, und es erscheint Davids Sohn Salomon. Sie kommen wieder vor, nämlich in Liedern, und das gibt uns einen Hinweis, dass es doch in Einklang zu bringen ist.
Das Königtum Gottes und das Königtum des Sohnes Davids ist in Einklang zu bringen.
Ja, und wie?
Nun, da gibt es zwei Psalmen im fünften Buch, die uns einen Hinweis liefern.
Der eine Psalm ist 132. Dort lesen wir nämlich, dass Gott doch wieder an den Davidischen Bund denkt.
Es ist hier ein Stufenlied aus den Wallfahrtspsalmen.
Da heißt es, Vers 1: "Gedenke dem David, Yahweh, aller seiner Mühsal, der dem Yahweh schwor, ein gelübter Tat dem starken Jakobs: Ich werde nicht hineingehen in das Zelt meines Hauses, nicht steigen auf das Lager meines Bettes, nicht Schlaf gestatten meinen Augen, nicht Schlummer meinen Augenlidern, bis ich eine Stätte finde für den Herrn, für Yahweh, Wohnungen für den starken Jakobs."
Hier ist eine Erinnerung an den Vorsatz Davids, dem Herrn einen Tempel zu bauen.
"Siehe, wir hörten von ihr, von dieser Wohnung in Ephratha, wir fanden sie im Gefilde Jaars, lasst uns eingehen in seine Wohnungen, niederfallen vor dem Schemel seiner Füße! Stehe auf, Yahweh, zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Stärke!"
"Möchten deine Priester sich kleiden in Gerechtigkeit und eine fromme Jubel wegen Davids, deines Knechtes! Wollest du nicht abweisen das Angesicht deines Gesalbten?"
Also hier ist ein Gebet, dass Gott wegen Davids doch nicht das Angesicht des Königs abweisen soll, irgendeines Sohnes von Davids.
Und jetzt ist eine Erinnerung an das, was Gott geschworen hat.
Vers 11: "Yahweh hat dem David geschworen in Wahrheit, er wird nicht davon abweichen: Von der Frucht deines Leibes werde ich auf deinen Thron setzen einen."
"Wenn deine Söhne meinen Bund bewahren und meine Zeugnisse, die ich sie lehren werde, sollen auch ihre Söhne auf deinem Thron sitzen auf ewig."
Denn Yahweh hat Zion erwählt, hat ihn, diesen Berg Zion, hat ihn begehrt zu seiner Wohnstätte.
Jetzt kommt ein Zitat, was Gott sagt:
"Dieser Berg, dieser ist meine Ruhstadt für immer, hier will ich wohnen, denn ich habe ihn begehrt."
Also Gott sagt hier ganz klar, dass er auf dem Zionsberg für immer wohnen wird. Die Betonung liegt auf "für immer".
Vers 15: "Seine Speise werde ich reichlich segnen, seine Bedürftigen werde ich sättigen mit Brot, seine Priester werde ich kleiden in Heil, seine Frommen sollen jubeln, ja jubeln."
"Dort lasse ich dem David ein Horn hervorsprossen und richte ich meinem Gesalbten eine Leuchte zu."
"Seine Feinde werde ich kleiden in Schande, und auf ihm wird seine Krone blühen."
Also hier haben wir noch einmal eine Erinnerung, dass Gott genau das auch tun wird: Dem David ein Horn, das heißt eine Macht, hervorsprossen lässt und dass er dem Gesandten, dem König, eine Leuchte zurichtet.
Die Feinde werden also in Schande da liegen, aber auf ihm wird die Krone blühen, das heißt, die Krone wird auf ihm bleiben. Er wird also König bleiben.
Vers 17 und Vers 18: Hier der wichtige Vers. Das ist schon eine Antwort.
Gott hat also den Bund mit David nicht vergessen.
Das Königtum Gottes und das Königtum der Nachkommen Davids, das ist kein Widerspruch, das geht in Einklang.
Aber wie?
Wie kann denn das Königtum von Menschen und das Königtum Jachwes in Einklang gebracht werden?
Nun, das Buch 5 zeigt: Jachwes Königtum steht nicht im Widerspruch zum Davidkönigtum, dem verheißenen König aus dem Samen Davids, aus der Nachkommenschaft Davids.
Dieser verheißene König wird in Psalm 110 aufgefordert, sich zur Rechten Jachwes zu setzen.
Also tatsächlich, ein Mensch setzt sich auf den Thron Gottes zur Rechten Jachwes.
Also doch ein Mensch, der das göttliche Königtum übernimmt.
Bitte, wie sich die Juden das vorgestellt haben, das hätte mich sehr interessiert.
Ich glaube, dass die nur ein riesengroßes Fragezeichen hatten über Psalm 110.
Das war wahrscheinlich das große Rätsel des ganzen Psalmbuches.
Der Herr sprach: "Yahweh sprach zu meinem Herrn, zum Herrn von David: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße."
Was soll das bedeuten?
Wie kann ein Mensch sich zur Rechten Gottes setzen, ein Nachkomme Davids?
Und mit diesem Rätsel – das wird nicht aufgelöst – dieses Rätsel, wie ein Mensch auf dem Thron Gottes sitzen kann, auf dem göttlichen Thron, der gleichzeitig der Herr von David ist, nicht der Sohn Davids, sondern der Herr von David.
Mit diesem Rätsel werden wir ins Neue Testament geschickt.
Wahrscheinlich rätseln die Juden, die jüdischen Rabbiner, heute noch über Psalm 110.
Ich kenne einen Bruder, der heißt John Lennox.
Er hat mal erzählt, ich denke, es war im Flugzeug oder im Zug, ich weiß nicht, er hatte mit einem jüdischen Rabbiner ein Gespräch, und dann begann er, über Psalm 110 zu sprechen.
Er hat ihn gefragt, was denn mit Psalm 110 ist, und da kam der Rabbiner in Schwierigkeiten, kam einfach nicht mehr raus.
Dann konnte ihm John Lennox von dem Messias erzählen, von dem Messias Jesus, der sich auf den Thron Davids gesetzt hat.
Der Rabbiner wurde offen für das Evangelium.
Ich weiß nicht, wie das weitergegangen ist, aber es war sehr interessant.
Er konnte also als Christ, ein jüdischer Fachmann, Spezialist des Gesetzes, erklären das große Rätsel aus Psalm 110.
Nein, das geht natürlich nicht ohne Psalm 110.
Er musste über Psalm 110 reden, damals mit den Jüngern.
Und was haben die Apostel, was hat der Petrus den Juden erklärt, dort, als sie dann fragend waren an jenem Tag von Pfingsten, und da standen sie da, dreitausend Leute oder mehr?
Welchen Psalm nimmt der Herr?
Zwei Psalme: Psalm 16 und Psalm 110.
Das sind zwei Psalme.
Der eine, der über die Auferstehung spricht, Psalm 16, und der andere, der über die Inthronisation des Königs, des Herrn von David, spricht, Psalm 110.
Tatsächlich sitzt also der Herr Jesus Christus seither auf dem Thron Davids.
Und das ist der ewige Königsthron, und das ist der Ort, von dem aus er ewig regiert mit den Seinen.
Jachwes Königtum steht also nicht im Widerspruch zum Davidkönigtum.
Der verheißene König aus Samen Davids, betitelt als Gott in Psalm 45 und als Davids Herr in Psalm 110, Vers 1, wird in diesem Psalm 110 aufgefordert, sich zur Rechten Jachwes zu setzen.
Ein Mensch, der gleichzeitig als Herr Davids und als Gott bezeichnet wird, dann muss das ein Gottmensch sein, einer, der zugleich Mensch und Gott ist.
Das ist natürlich für Rabbiner unverständlich.
Deshalb hat Herr Jesus sie gefragt: "Ja, wie ist das mit dem Sohn Davids? Ist er jetzt der Sohn Davids oder ist er sein Herr? Ist er Mensch oder ist er Gott?"
Wenn sie beides sagen, dann stimmt es ja genau zu auf Jesus.
Dann haben sie lieber gar nichts gesagt, denn Jesus hat von sich behauptet: Ich bin der Sohn Davids und ich bin Gott.
Er hat es nicht so offen gesagt, aber als sie ihn dann unter Eid gefragt haben: "Bist du der Sohn des lebendigen Gottes?", dann hat er gesagt: "Ja, du sagst es."
Also es geht gar nicht anders.
Wenn der Thron ein andersartiger ist, dann muss auch der Berg, wo dieser Thron steht, ein andersartiger sein.
Es geht nur so.
Wenn es ein ewiger Thron ist, kann er nur auf einem ewigen Bereich sein.
Das heißt, er muss im Jenseits sein, nicht im Diesseits, denn das Diesseitige ist vergänglich.
Es muss etwas Jenseitiges sein, wie wir das auch nennen wollen, ob wir jetzt sagen wollen, neues Jerusalem oder über Himmel sagen, wie wir das nennen wollen.
Aber es ist etwas Jenseitiges, nicht etwas Diesseitiges.
Na ja, das steht ja auch in Hebräer 12, oder?
Hebräer 12 spricht der Hebräerschreiber zu den Juden, nicht zu Heidenchristen, zu Judenchristen spricht er und sagt:
"Schaut, ihr seid gekommen nicht zu einem irdischen Berg, wo alles sprach von großem Abstand, großer Entfernung, bleibt ferne der Berg, und wenn nur ein Tier den Berg berührt, dann soll es gesteinigt werden."
"Und es war so furchtbar und so schrecklich diese Erscheinung, dass Mose sagte: Ich bin voll Furcht und voll Zitter."
Hebräer 12, Vers 18:
"Ihr seid nicht hingekommen zu dem berührbaren Berge und einem angezündeten Feuer und einer dicken Wolke und Finsternis und starkem Winde und zu Posaunenschall und einer Stimme von Worten, bei der die Zuhörer für sich erbaten, es möchte nicht weiter ein Wort an sie gerichtet werden, denn sie ertrugen nicht das Aufgetragene."
"Und wenn ein Tier den Berg antasten sollte, dann soll es gesteinigt werden oder mittels Pfeiler erschossen werden."
"Und so furchterregend war die Erscheinung, dass Moses sagte: Ich bin voll Angst und in Zittern."
"Sondern ihr seid gekommen zum Berg Zion."
Bei dem einen Berg spricht alles von Entfernung, Scheue.
Beim anderen Berg: "Ihr seid gekommen zu dem Berg Zion, zur Stadt des lebenden Gottes, einem himmlischen Jerusalem und zu Zehntausenden von himmlischen Boten und zu einer großen Festversammlung und zu einer Gemeinde von Erstgeborenen in den Himmeln eingetragen und zu Gott, dem Richter aller, und zu den Geistern der am Ziel angekommenen Gerechten und zu Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes, und zu dem gesprengten Blut, das besser redet aus Abel."
"Ihr seid schon ganz an einen Berg gekommen, geistlicherweise seid ihr schon hingekommen."
Natürlich waren sie jetzt noch nicht ganz dort, sie waren erst in Christus dort, das heißt in geistlicher Hinsicht, aber doch waren sie schon dort hingekommen.
Also sie haben jetzt schon eine – das ist schon ihr geistlicher Ort, ihre himmlische Heimat ist das.
Da ist der himmlische Zion, das ist das himmlische Jerusalem.
Und was ist mit dem irdischen Jerusalem?
Das sagt er in Kapitel 13, Vers 13:
"So lasst uns nur zu ihm hinausgehen außerhalb des Lagers und seine Schmach tragen, denn wir haben hier nicht eine bleibende Stadt."
Das heißt, wir haben hier nicht ein bleibendes Jerusalem, sondern die kommende.
Das kommende Jerusalem, das neue Jerusalem, das suchen wir, dort wandern wir hin, das ist unser Ziel.
Also nicht eine irdische Stadt mit einem irdischen Berg und einem irdischen Thron Davids, sondern ein himmlischer Thron Davids mit einem himmlischen Berg und einem himmlischen Jerusalem, einem neuen Jerusalem, also ein verwandeltes Jerusalem.
Jesaja sagt, er verwandelt es.
Also Gott verwandelt das Alte ins Neue, also er sagt: "Ich schaffe Jerusalem in Freuden, ich schaffe es."
Also ja, es geschieht also eine Transformation vom irdischen Reich in ein ewiges Reich, es ist gar nicht anders möglich.
Das war natürlich für alttestamentliche Juden völlig ein Anstoß.
Was, was? Unser irdisches Jerusalem soll nichts sein?
Was wagst du es, so etwas zu sprechen?
Unser irdischer Tempel, der wird ewig bestehen.
Das haben sie gesagt, die Zöloten auch.
Die Zöloten haben gesagt damals, als dann die Römer kamen: Unser Tempel, Gott wird seinen Tempel nicht verlassen.
Nein, nein, nein, der bleibt bestehen, der Tempel.
Nicht lange hat er gestanden, ein paar Monate noch, und dann war alles weg.
Damit hat Gott ein Zeichen gesetzt, oder?
Also mit diesem Rätsel, wer denn dann dieser Seinwirt, dieser Sohn Davids, der sich auf dem Thron zur Rechten Gottes setzt, wer das sein kann, mit diesem Rätsel gehen wir ins Neue Testament.
Die Psalmen selber sagen es nur so, aber sie geben uns keine – sie sagen uns nicht, das ist der Herr Jesus.
Aber er ist es.
Es gibt keinen anderen, auf den das zutreffen kann, der einerseits Sohn Davids ist, aber andererseits Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit, der Yahweh, der Mensch geworden ist.
Damit sind wir an einem Ende.
Das ist das Ende des Überblicks, den ich jetzt – unsere Vogelschau ist zu Ende.
Vogelperspektive, Vogelschau, Vogelperspektive.
Wir flogen drüber über den Psalmen.
Jetzt, das war die Oberfläche.
Jetzt können wir dann schon langsam eintauchen, oder?
Jetzt können wir dann schon langsam anfangen mit den Psalmen.
Wo sollen wir beginnen?
Bevor wir das tun, wollen wir uns jetzt ein paar Minuten Zeit nehmen.
Es sind einige Fragen übrig geblieben, es sind jetzt auch noch Fragen dazu, gerade zu dem, was gesagt wurde.
Von gestern habe ich hier eine Reihe Fragen, auf die ich noch gerne eingehen möchte.
Die eine Frage war in Bezug auf Inspiration.
Wie ist das eigentlich?
Sind die Verse der Bibel inspiriert, die Verseinteilung, die Kapiteleinteilung und so weiter?
Nein, die Verseinteilung ist nicht inspiriert.
Das haben Menschen später dann getan.
Wie gesagt, das eine geschah zur Zeit, als das Neue Testament gedruckt wurde, also etwa um das Jahr 1550 herum.
Das war die Verseinteilung.
Und die Kapiteleinteilung gab es etwa im 5. oder 6. Jahrhundert, war die Kapiteleinteilung im Neuen Testament.
Im Alten Testament weiß ich es nicht.
Im Alten Testament allerdings haben die Masoreten diese Punkte gesetzt, diese Doppelpunkte nach jedem Vers.
Damit haben sie eigentlich die Verse schon auch eingeteilt.
Die Masoreten waren aber auch nicht inspiriert.
Das heißt, wir können nicht sagen, Gott hat die Masoreten, die ja ungläubige Juden waren – also nur Jachwe gläubig, aber nicht Jesus gläubig.
Wir können nicht sagen, dass die Masoreten inspiriert waren.
Sie waren nur sehr gut unterwiesen und waren sehr verständlich und äußerst ehrfurchtsvoll mit dem Text umgegangen, sodass der Text in wunderbarer Weise überliefert wurde.
Übrigens haben die Buchstaben gezählt.
Wenn ein Text abgeschrieben wurde, haben sie die Buchstaben gezählt und immer auf der Seite von jeder Zeile am Rand hingeschrieben, wie viele Buchstaben.
Dann kam der Kontrolleur und hat gelesen und hat alles nachgezählt, ob nicht irgendein Buchstabe vergessen wurde vom Original in der Kopie.
Und wenn das alles dann fertig kopiert war und überprüft und alle Buchstaben, also alle Zahlen richtig waren, was man da gezählt hat, dann hat man die alte Version, also die Quelle, das ältere Manuskript, vernichtet, und das Neue wurde ersetzt durch das Neue.
Warum hat man das gemacht?
Man wollte nicht, dass irgendein Dokument zu alt wird, denn wenn es nämlich zu alt wird, dann könnte ja etwas unleserlich werden.
Und wenn es unleserlich wird, wenn dann später davon abgeschrieben wird, entstehen Fehler.
Also hat man so lange die Kopien, hat man die Abschrift erst dann getan, wenn die Vorlage noch sehr, sehr gut leserlich war, und hat sie dann gleich vernichtet.
Das war bei den alttestamentlichen Schriften so, bei den neutestamentlichen Schriften nicht.
Die neutestamentlichen Manuskripte hat man abgeschrieben, und die alten hat man auch aufbewahrt, bis sie halt wirklich zerfallen sind.
Aber es ist erstaunlich, mit welcher Genauigkeit diese Masoreten und auch die anderen Kopierer der Heiligen Schrift vorgegangen sind.
Nicht nur zur Zeit im Mittelalter und Vormittelalter, sondern auch schon zur Zeit des Alten Testaments.
Wenn abgeschrieben wurde, ist man äußerst genau vorgegangen.
Später hat man dann ja Qumran-Handschriften gefunden, aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus.
Und die hat man dann verglichen mit den Handschriften, die man hatte.
Die ältesten, die man hatte, waren aus dem Jahrtausend nach Christus.
Da hat man zwölfhundert Jahre Unterschied.
Und man hat festgestellt, der Text ist gleich.
Der Text ist praktisch der gleiche Text.
Da haben sich keine Fehler eingeschlichen.
Das ist das Erstaunliche bei Gottes Wort.
Hier wurde also sehr exakt gearbeitet.
Ja, also wie gesagt, Verse und Kapiteleinteilungen: Masoreten waren nicht inspiriert.
Wie ist das mit den Übersetzungen?
Sind die Übersetzungen inspiriert?
Sind auch nicht inspiriert.
Nicht einmal die griechische Übersetzung des Alten Testaments.
Wir können das nicht sagen und dürfen das auch nicht so sagen, dass die griechische Übersetzung von Gott inspiriert wurde, sodass alles, was da vom Hebräischen auf Griechisch übersetzt wurde, genau so ist, wie es sein sollte.
Nein, es gibt Unterschiede zwischen dem hebräischen Text und dem griechischen Text, und wir müssen nach dem hebräischen Text gehen.
Dort natürlich, wo jetzt im Neuen Testament aus der griechischen Übersetzung zitiert wurde, dürfen wir vertrauen, dass Gott seine Hand darüber gehalten hat, dass diese Zitate keine verfälschten Zitate waren.
Da dürfen wir also ruhig vertrauen, wo irgendwas zitiert wurde im Neuen Testament, dass das richtig ist, auch wenn es aus der griechischen Übersetzung zitiert wurde.
Übrigens wurde nicht immer aus der griechischen Übersetzung zitiert.
Manchmal haben die Apostel aus dem Gedächtnis zitiert, manchmal haben sie aus dem masoretischen, aus dem hebräischen Text, also aus der hebräischen Vorlage zitiert, manchmal haben sie aus der griechischen Übersetzung zitiert.
Das ist ganz verschieden.
Und manchmal wollten sie gar nicht wortwörtlich zitieren, sondern nur sinngemäß.
Das ist auch in manchen Stellen so.
Aber das Entscheidende, was Sie sagen wollten, stimmt genau über rein.
Also der Gedanke, den Sie sagen wollten.
Sie haben dann also nur den Gedanken gesagt und nicht das exakte Zitat.
Sie waren nicht unbedingt so, wie wir Deutschen es sind und da mit äußerster Genauigkeit.
Sondern das Zitieren, je nachdem, zitieren.
Es heißt doch nicht immer so, wie geschrieben steht, Doppelpunkt, sondern manchmal heißt es: Er sagt einfach, wie David gesagt hat, und dann zitiert er etwas.
Also er zitiert dann manchmal nicht ganz exakt genau, ganz wortwörtlich.
Das sollte uns nicht stören.
Es gibt ein paar solche Fälle in einigen Stellen, gerade denke ich jetzt an Hebräer Kapitel 10.
Das ist eine Stelle aus Habakuk, die klingt im Hebräischen anders als im Griechischen, und dann ist es hier ein freies Zitat.
Aber der Gedanke ist tatsächlich der, der ist nicht verfälscht, der ist nicht anders.
Also Übersetzungen sind nicht inspiriert.
Deshalb möchte ich unbedingt euch ermutigen: Lernt Griechisch! Lernt Griechisch!
Ich meine das ernst.
Lernt Sprachen, lernt Hebräisch.
Nicht jeder lernt es, klar, aber einige haben die Möglichkeit, die sollen das tun.
Heute ist es ohnehin leichter.
Wir haben heute Bibelprogramme, die einem das erleichtern.
Man muss gar nicht alle Vokabeln können.
Man kann mit dem Bibelprogramm so gut arbeiten.
Wenn man die Sprache kann, also die Grammatik kennt, dann muss man nicht jedes Wort, jede Vokabel kennen.
Da hilft einem die Technik enorm.
Wir brauchen wieder Leute, die auch Griechisch und Hebräisch gelernt haben.
Aber bitte, wenn ich sage lernen, dann heißt das nicht ein bisschen so oberflächlich.
Ich wiederhole die Frage: Ist es nicht so, wenn die Masoreten ja nicht Christen waren und schon in der nachchristlichen Zeit erst den Text so mit Vokalen versehen haben, ist es nicht so, dass sie an manchen Stellen, wo die Christen verwendet haben und auf Jesus bezogen haben, dass sie da vielleicht den Text tendenziös punktiert haben?
Die Frage ist schon berechtigt.
Ein Bruder, der recht gut Hebräisch kann, sein Bruder heißt Benedikt Peters, ist ein Schweizer, der hat übrigens auch ein Buch über die Psalmen geschrieben.
Hier habe ich dir in den ersten Bänden, er hat vier Bände geschrieben, die sind alle so dick.
Da hat er im Psalm – könnt ihr nachlesen – im Psalm 22, das ist ja die Stelle, da gibt es eine Stelle, wo sie durchbohrt meine Hände.
Und dann das Wort für durchbohren.
Da gibt es zwei Möglichkeiten, dass man das Wort, das Gleiche, die gleichen Konsonanten, aber andere Vokale.
Und dann, wenn man andere Vokale setzt, dann heißt es nicht mehr durchbohrt, sondern etwas anderes.
Ich weiß es nicht mehr auswendig.
Und da sagt er, dieser Bruder, da habe ich den masoretischen Text anders punktiert.
Das heißt, er hat sich die Freiheit genommen, die Masoreten das nicht abzunehmen, von den Masoreten, aber den Konsonantentext hat er genauso übernommen.
Das ist eigentlich erlaubt.
Das ist keine Fälschung der Bibel, wenn er den Konsonantentext genauso übernimmt, aber nur diese Punkte und diese Zeichen von unten, die übernimmt er nicht.
Das darf er.
Das ist eine kritische Stelle, weil da die Frage ist, steht wirklich durchbohrt oder steht etwas anderes.
Aber es gibt ganz wenige solche Stellen, wo es ihm auch ein Anliegen wäre.
Und da könnte man sich bei der Stelle gerade denken, dass die Masoreten nicht wollten, dass dort durchbohrt steht.
Aber wie gesagt, das ist schon möglich.
Deshalb glauben wir nicht an die Masoreten.
Wir glauben nicht, dass sie inspiriert sind.
Aber wir sind sehr, sehr dankbar für den Text.
Und wie gesagt, wir haben ja auch Qumran-Abschriften.
Qumran-Texte, gut, die sind natürlich ohne Vokale.
Trotzdem, nochmal zurück: Übersetzungen sind nicht inspiriert.
Und es kann sein, dass wir einmal eine Übersetzung haben, die einfach falsch ist, wo etwas falsch übersetzt ist.
Das kann es geben, weil wir Menschen sind.
Ja, dann ist die Frage: Ja, aber wenn meine Bibel falsch ist, dann kann ich an meine Bibel nicht mehr glauben?
Nein, nein, nein, so schnell müssen wir das nicht denken.
Erstens sind das meistens Übersetzungen, die im modernen Deutsch gemacht werden, wo man so oberflächlich vorgeht, zum Beispiel wie die Hoffnung für alle.
Ich kann nur warnen, ich warne vor dieser Übersetzung.
Nehmt die nicht.
Wenn ihr schon eine Übersetzung mögt in einem besseren Deutsch, dann nehmt die Schlachter Übersetzung.
Das ist eine gute Übersetzung in gutem Deutsch.
Dann sagt jemand: Ja, aber die ist zu schwierig, das ist so schwierig zu lesen.
Das ist nicht schwierig.
Die ist sehr einfach.
Lest einmal zehnmal die Bibel durch und dann schaut ihr, ihr merkt, es ist nicht mehr schwierig, ihr werdet es verstehen.
Es ist nur die Faulheit, dass wir zu wenig die Bibel lesen.
Deshalb kommt es uns schwierig vor.
Mir hat ein Bruder mal gesagt, ich war ein ganz junger Christ.
Wir waren da um ihn.
Es war so eine Bibelfreizeit.
Es war zwei Uhr nachts, und wir haben da immer noch auf ihn gehört, wie er uns erzählt hat von der Bibel.
Wir waren alle so begeistert.
Dann haben wir die Frage gestellt: Ja, wie, wie soll man das machen, wie kann man die Bibel studieren, wie kann man auch so werden, dass man so die Bibel kennt und so in die Tiefe geht?
Er sagt: Ja, zuerst musst du dir einen Überblick verschaffen.
Zuerst musst du mal zwei, drei Mal durchlesen, bevor du überhaupt anfängst zu studieren.
Ich saß da und dachte: Zuerst dreimal durchlesen?
Aber genau so hat er gelebt.
Dann ist er ins Bett gegangen, um halb drei Uhr morgens.
Bevor er sich hinlegt, wiederholt er seine Verse, die er auswendig gelernt hat.
Er war so konsequent.
Egal wie spät es ist, am Abend werden noch die Verse wiederholt.
Dann ging er ins Bett.
Das hat uns ermutigt.
Wir waren da alle junge Brüder, sehr, sehr jung, und hat uns ermutigt, die Bibel zu lesen.
Mal durchzulesen, verschaffen wir uns mal einen Überblick.
Lesen wir mal drei, viermal die Psalmen durch, haben wir mal den Überblick, und dann gehen wir noch dran.
Das brauchen wir.
Wir müssen uns diese Zeichen merken.
Ja, aber die Psalmen sind zu viel?
Na gut, dann nehmen wir mal weniger.
Nehmen wir etwas Kürzeres.
Nehmen wir vielleicht zehn Psalmen und lesen die zehn Psalmen immer und immer wieder.
Dann notieren wir uns Sachen, die uns auffallen.
Ich habe mir in den Ferien, wir waren da in Spanien, diesen Ausdruck, den ihr ja auch bekommen habt, mitgenommen und viele Farben.
Dann bin ich durchgegangen, noch einmal alle Psalmen durch.
Ich bin nicht ganz fertig geworden, kam bis 120 ungefähr, oder 119 habe ich nicht gemacht, kam bis dorthin.
Aber das war so schön, noch einmal alles durchzugehen.
Da habe ich wieder viele solche Chiasmen entdeckt, solche Muster.
Das ist so etwas Schönes.
Wir wollen in diesen Tagen, wenn wir ein bisschen Zeit haben, uns noch Gedanken darüber machen.
Also Übersetzungen vorsichtig.
Nehmt euch gute Übersetzungen wie die Schlachter Übersetzung, Elberfelder Übersetzung im Alten Testament sehr, sehr gut.
Die Elberfelder 2006, auch die 2003, wer die hat.
Im Alten Testament sind beide sehr gut.
Besser noch sogar finde ich die 2006er als die 2003er, wer die hat.
Ich kann das vergleichen, weil ich habe nämlich die alle im Computer, und ich habe sie untereinander.
Wenn ich übersetze oder wenn ich jetzt mit einer Frage bin, dann sehe ich alle Übersetzungen.
Ich sehe immer wieder, die Elberfelder, die haben wirklich gut gearbeitet.
Die Revidierer der Elberfelder.
Das sehe ich in der Revision vorher.
Ich habe die anderen Revisionen ja auch von 1984 und so weiter auch im Computer.
Dann vergleiche ich, dann sehe ich: Aha, da haben sie ausgebessert und viel besser gemacht.
Wir haben heutzutage im Deutschen sowieso so viele Übersetzungen.
Allein in meinem Computer habe ich 33 deutsche Übersetzungen untereinander.
Ich kann die alle vergleichen.
Das sind aber nur wenige von denen.
Es gibt ja noch viel mehr als 33 deutsche.
Und dann gibt es noch die vielen englischen, die könnte man auch noch dazutun.
Das heißt, wir können hier voneinander lernen.
Die Übersetzungen werden besser und besser, wenn die Übersetzer sich zum Ziel setzen, genau zu übersetzen.
Aber die Hoffnung für alle und diese modernen Übersetzungen haben nicht das Ziel, genau zu übersetzen.
Dann geht sehr, sehr viel verloren.
Also bitte genaue Übersetzungen!
Machen wir hier die Pause.
Nachher wollen wir uns noch Zeit nehmen für einige Fragen und für einige Psalmen.
Beten wir!
Zuerst ist meine Frage, ob noch Fragen im Raum stehen.
Bitte, Paul.
Weil er ja auch der Sohn der Maria ist.
Maria ist auch von David abstammend.
Die katholische Kirche lehrt ja eigentlich richtig.
Die katholische Kirche lehrt die unbefleckte Empfängnis.
Allerdings meinen sie, sie beziehen das auf Marias Geburt.
Aber die Tatsache ist trotzdem, dass die Sünde, das Sündhafte, hat der Herr Jesus nicht von den Menschen mitgeerbt, sozusagen.
Wir sind alle Söhne Adams und haben die Sünde, das heißt die Sünde als Gesetz und als Neigung und als Kraft in unserem Leben.
Die haben wir mitgeerbt und übrigens auch die Schuld.
Wir sind nämlich auch schuldig, weil wir ganz einfach deshalb im gleichen Boot sitzen wie bei Adam, weil Adam unser Vater ist.
Aber Adam ist nicht der Vater von Jesus Christus.
Der Herr Jesus Christus kam nicht über die Linie Adams.
Der Herr Jesus Christus kam über Gott in diese Welt.
Gott hat den Samen sozusagen in eine Frau gelegt, aber er war ohne Sünde.
Aber trotzdem gilt, weil er durch Maria geboren wurde und Joseph der rechtliche Vater war, gilt es, dass der Herr Jesus rechtlich über Joseph, der Sohn Davids war.
Und andererseits zusätzlich noch über Maria, die auch von David abstammte.
Also sogar von beiden Eltern her geht die Linie auf David zurück.
Es geht hier also nicht um Blut, sondern es geht um juristische Abstammung.
Er gilt als Sohn Davids, genauso wie jeder adoptierte Sohn auch als echter Sohn gilt, wenn man einen Sohn adoptiert.
Dann ist das der Sohn, wird im Stammbaum eingetragen, sozusagen.
Bitte, Moment mal, ist dieser nicht Jesus der Sohn Josephs?
Wo steht das, Johannes?
Also, wenn Menschen sagen, ist dies ja nicht Jesus, der Sohn Josephs, dann sagen das Menschen.
Aber ich weiß jetzt keine Stelle, wo das Gott sagen würde, der Sohn Josephs.
Dann, wenn, dann nur rechtlich, juristisch, aber natürlich nicht blutmäßig abstammend.
Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns?
Der Sohn des Zimmermanns.
Ja, das ist immer die Aussage jetzt von irgendwelchen Leuten.
Interessant ist aber die Bibel, soweit ich weiß, sie vermeidet jetzt, ihn als den Sohn Josefs und von Maria zu nennen.
Egal, selbst wenn es stehen würde, dann wird hier natürlich nur der rechtliche Sohn genannt.
Sonst ist klar, er ist der Sohn Gottes.
Er ist nicht in dem Sinne.
Ich weiß es aber nicht genau, worauf willst du hinaus?
Ich verstehe noch nicht, oder worauf willst du hinaus?
Der juristische Sohn jedenfalls, juristisch war ja Josef der Vater, gilt als Vater.
Das sollte uns nicht stören.
Ja, natürlich nicht.
Die haben das natürlich so gemeint, dass er auch blutsmäßig der Sohn Josefs sei.
Wenn wir uns für uns in einer Stelle finden würden, wo das so jetzt steht, einfach ohne die Aussage von irgendwelchen Menschen, sondern direkt so in dem Text, dann würde es uns nicht stören.
Denn dann ist es einfach rechtlich gesprochen.
Rechtlich ist er der Sohn von Joseph und Maria.
Ich sehe jetzt kein Problem da in diesem Fall.
Ja, es sind sonstige Fragen.
Also die Frage ist, ob das irgendwie nicht verächtlich klingt, dass er Moab und Edom und Philistia nennt.
Aber ist es wirklich so verächtlich?
"Über Philistia will ich jauchzen."
Ich kann jetzt nicht sagen, ob das wirklich wertend ist, negativ wertend, wenn er sagt: "Moab ist mein Waschbecken und auf Edom werfe ich meinen Schuh."
Das setze ich meinen Schuh.
Das ist eigentlich eine Geste, dass man etwas in Besitz nimmt, worauf man den Fuß tritt.
Das gehört jetzt mir, im Sinne von: Er nimmt es ein als sein Herrschaftsgebiet.
Und Waschbecken – ich weiß nicht, was das bedeutet.
Aber beim Schuh setzen – Schuh setzen auf etwas – das haben wir öfter.
In der Offenbarung steht der Engel, der tritt mit einer Stelle auf das Land.
Also ob er zeigen will: Das ist mein Gebiet.
Also da gibt es viele Stellen, die zeigen, dass in dem ewigen Königreich Jachwes die Völker kommen werden und alle einverleibt werden.
Sogar in Jesaja gibt es sogar eine Stelle, wenn ich Sie richtig verstehe, dass er sich sogar aus den Heidenvölkern Priester nimmt.
Das steht in Jesaja 66 oder 65.
Ich müsste mir jetzt nachschauen.
Das sind sehr starke Stellen, wo er zeigt, dass schon im Alten Testament die Propheten vorausgesagt haben, dass Gott sich den Heiden zuwenden wird.
Nun, die Juden haben das natürlich so verstanden, dass sie das regierende Volk, das eigentliche Volk sind.
Oder?
Und die Heiden, die dürfen halt dann dazukommen und in den Segen eintreten.
Für die Apostel war das ja neu, dass die Völker sogar in Christus hineinversetzt werden, dass die Heiden, die sich bekehren, auf gleiche Stufe gestellt werden wie die Juden, die sich bekehren.
Das war natürlich ganz neu.
Aber aus den Propheten heraus wird jedenfalls ja – hier habe ich es – Jesaja 66, Vers 21:
"Auch aus ihnen werde ich zu Priestern und zu Leviten nehmen, sagt Yahweh."
Das ist wohl auf die Heiden, auf die Völker bezogen.
Vers 20:
"Sie werden alle eure Brüder aus allen euren Völkern Yahweh als Opfergabe bringen und nach Jerusalem."
"Zu meinem heiligen Berg nach Jerusalem, sagt Yahweh, so wie die Söhne Israels das Speisopfer in reinem Gefäß zum Hause Yahwehs bringen."
"Und auch aus ihnen werde ich zu Priestern und zu Leviten nehmen, sagt Yahweh."
Es scheint also hier schon anzudeuten, dass auch die Völker in diese Stellung kommen werden, dass sie dem Herrn Opfergaben darbringen dürfen und ins Heiligtum, also in den Vorhof des Heiligtums gehen dürfen und wie die Priester ins Heiligtum sogar gehen dürfen und etwas darbringen dürfen.
Das ist natürlich unerhört.
Aber das scheint hier angedeutet zu sein.
Es gibt einige solche Stellen im Alten Testament, wo gezeigt wird, dass alle aus den Völkern kommen und den Herrn anbeten und ihre Kostbarkeiten bringen und sich freuen an dem Herrn.
Zum Beispiel Jesaja 60, denke ich gerade jetzt.
Jesaja 60, die ersten Verse.
Vers 7:
"Herden Kedahs werden sich zu dir versammeln."
Vers 9:
"Die auf mich harren, denn auf mich harren die Inseln."
Und die Tarsisschiffe ziehen voran, um deine Kinder aus der Ferne zu bringen.
Hier wird gesagt, dass die Kinder Israels kommen.
Aber Vers 10:
"Und die Söhne der Fremde werden deine Mauern bauen und ihre Könige dich bedienen."
Gut, das sind sie noch nicht gleichgestellt.
Vers 11:
"Deine Tore werden beständig offen stehen, Tag und Nacht werden sie nicht geschlossen, um zu dir zu bringen den Reichtum der Völker und ihre weggeführten Könige."
Und ja, da sind sie noch nicht so ganz gleichgestellt.
Aber es wird doch gesagt, dass sie kommen dürfen.
Und dann ja, ich finde jetzt nicht alle diese Stellen im Moment, aber es gibt solche Stellen, wo die Völker zusammen mit dem Volk – ja klar.
Herr Jesus hat es zitiert, Psalm 22.
Paulus hat es auch zitiert in Römer 15, Vers 9:
"Die aus den Völkern, damit sie um der Barmherzigkeit willen Gott verherrlichen sollen, wie geschrieben steht: Deswegen werde ich dir Lob bekennen unter denen, die von den Völkern sind, und deinen Namen werde ich Lob singen."
Vers 10:
"Und wiederum sagt er: Seid fröhlich, die ihr von den Völkern seid, mit seinem Volk."
Hier werden die gleichgestellt.
Die sollen sich freuen unter der Herrschaft des Königs, die von den Heiden, und mit seinem Volk, mit Israel.
Und wiederum: "Preist den Herrn, alle, die ihr von den Völkern seid, also die Heiden, und preist ihn alle Völker."
Also einerseits die Volksstimme Israels, andererseits die Heiden alle zusammen.
Und auch Vers 12:
Und wiederum sagt Jesaja:
"Es wird sein die Wurzel Jesses, in der er aufsteht, um über die, die von den Völkern sind, über die Heiden zu herrschen."
"Und auf ihn werden die, die von den Völkern sind, hoffen."
Ja, und die beste Stelle ist natürlich – da fällt mir gerade ein – Apostelgeschichte 15.
Dort Jakobus, das ist ja sein starkes Argument.
Da sagt Jakobus in Apostelgeschichte 15, Vers 15:
"Hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, so wie geschrieben ist: Nach diesem werde ich wiederkehren und das Zelt Davids, das gefallen ist, wieder bauen, und seine Trümmer werde ich wieder bauen, und ich werde es wieder aufrichten, auf dass die übrig gebliebenen der Menschen den Herrn suchen und alle Heiden, alle von den Völkern, sie, auf die mein Name gerufen worden ist, sagt der Herr, der dieses alles tut."
Und aus diesem Text aus Amos 9 schließt Jakobus, dass man die aus den Heiden also nicht zuerst zu Juden machen muss, und dann dürfen sie als bekehrte Juden zum Messias kommen.
Nein, sie dürfen als Heiden zum Messias kommen, ohne Beschneidung, und werden gleichgestellt den Israeliten.
Also diese Stelle ist sehr stark aus Amos 9, die Jakobus hier aufführt.
Also das heißt, das Alte Testament hat das sehr wohl schon geoffenbart, dass die Heiden auch kommen dürfen.
Die Juden hatten am Anfang Schwierigkeiten, das zu verstehen.
Zwar, weil sie ja einfach so sehr in ihrem Denken verhaftet waren.
Aber der Herr hat sie dann gelehrt, und dann kamen ihnen diese Stellen in den Sinn.
Im neuen Königreich, das ist das ewige Königreich des neuen Davids, da werden also genau die Heiden mit den Juden auf einer Stufe stehen, sagen diese Stellen.
Und das Königreich beginnt ja mit dem Kommen des Messias, des Sohnes Davids, damit er sich setzt zu Rechten der Majestät in den Himmel.
Dann ist aber noch die Phase des Wachstums des Reiches, wo die Feinde unter die Füße geworfen werden bis zum Zeitpunkt der Vollendung.
Und da kommen dann alle, alle aus den Völkern dürfen kommen, alle, die sich bekehren.
Soweit einigermassen.
Da machen wir jetzt noch ein paar Gedanken zu einigen Psalmen.
Wir wollen uns jetzt einige Psalmen ein bisschen näher anschauen.
Vor allem möchte ich jetzt zuerst einmal zum Buch eins gehen mit uns.
Wir werden im Buch eins haben wir – ich habe euch das vorenthalten bis jetzt – im Buch eins haben wir auch verschiedene Gruppen.
Diese Gruppen – ich schaue mir jetzt zuerst die Gruppen im Buch I an.
Ich muss das gerade suchen.
Ja, wir hatten schon gesagt, ich denke, soweit waren wir.
Nein, habe ich nicht gesagt.
Oder habe ich das gesagt, diese Gruppen?
Egal.
Psalm 2 bis 8 ist eine Siebenergruppe, die höchst interessant ist.
Ich zeige euch das gleich.
Der Einser steht hier abgesondert, aber der Zweier wird hier dazugenommen zu der Gruppe, weil es um den David geht, es geht um die Davidsverheißung.
Der Zweier und der stehen hier als Anfang und Schluss einer ganz speziellen Gruppe.
Übrigens, aus beiden Psalmen wird im Neuen Testament zitiert, aus dem Zweierpsalm, aus dem Achterpsalm.
Wir sind eigentlich immer noch – nein, wir sind jetzt – doch, wir sind immer noch bei dem Aufbau der Psalmen, also das ist der Aufbau allgemein des ganzen Psalmenbuches.
Aber wir wenden uns jetzt im Speziellen dem Buch I zu, schauen uns ein paar Gruppen an und dann nehmen wir einige Psalmen daraus.
Also, es ist so: Wir haben hier diese Gruppen.
Das ist nicht willkürlich.
Da haben auch andere, die besser die Psalmen kennen als ich, daran gearbeitet.
Es gibt ja richtige Wissenschaft.
Ich glaube, ich habe schon festgestellt, die, die sich da sehr, sehr viel befasst haben mit der Struktur der Psalmen.
Ich gebe daher etwas weiter zum Teil von einem gewissen Mann, der hieß Labouchagne.
Labouchagne hat sich sehr viel mit Strukturen der Psalmen auseinandergesetzt.
Es ist fast ein Lebenswerk von ihm.
Er hat auch sehr viel im Internet veröffentlicht, sodass es sogar auch anderen zugänglich ist, wer Englisch lesen kann.
Psalm 2 bis 8 ist also diese Siebenergruppe mit einer Mitte.
Die Mitte ist der fünfte Psalm.
Der Psalm 2 spricht vom König, der Psalm 8 spricht vom Königtum des Menschen, und der fünfte Psalm in der Mitte erwähnt, dass Gott König ist, die anderen Psalme nicht.
Die andere Gruppe ist die Gruppe von 9 bis 18.
Das ist keine Siebener, sondern eine Neunergruppe.
Aber wenn man den ersten langen Psalm und den letzten langen Psalm gesondert betrachtet, hätte man dazwischen wieder eine Siebenergruppe.
Also Neun und Zehn ist ein langer Psalm, alphabetisch angeordnet.
Der Achtzehner ist ein langer Psalm.
Bei beiden Psalmen geht es um das Heil Gottes, die Rettung.
Dazwischen sind sieben Psalmen, die alle sehr stark mit Bitten um Befreiung zu tun haben.
Der Achtzehner ist so ein Höhepunkt.
Den hat David geschrieben, als der Herr ihn befreit hat von allen seinen Feinden.
Dann der Neunzehner ist natürlich ein ganz Spezieller.
Der Neunzehner ist wie ein Zentrum im ganzen Buch.
Ich zeige gleich, warum.
Aber der vom 19. bis zum 29.
Da ist eine neue Gruppe.
Wieso?
Der 19. Psalm spricht von der Herrlichkeit des Herrn.
Die Herrlichkeit des Herrn wird in zwei Büchern geschrieben: im Buch der Schöpfung und im Buch der Tora.
Vor allem die Tora wird hochgepriesen und so ins Zentrum gestellt.
Aber die Herrlichkeit ist ein ganz wichtiger Schlüssel und auch eine wichtige Betonung in diesem Psalm.
Dann der letzte von der Reihe ist der Herrlichkeitspsalm 29.
Den schauen wir uns gleich an.
Und in der Mitte von dieser ganzen Reihe ist ein Herrlichkeitspsalm.
Wer ist der König der Herrlichkeit?
"Macht hoch die Tür, die Tor macht weit. Das Einziehe der König der Herrlichkeit."
Dann haben wir zwei Psalme, die Übergangspsalme sind, das ist der Dreissiger und Einunddreißiger, habe ich hier nicht erwähnt.
Und dann kommt eine neue Reihe, die beginnt mit "selig" und endet mit "selig".
Das ist der Buchpsalm zweiunddreißig: "Selig, der Mensch, dem der Herr die Sünden vergeben und dem die Schuld nicht zurechnet."
Psalm 41: "Selig der, der Acht hat auf den Geringen."
Das ist allerdings keine Siebenerreihe, es ist eine Zehnerreihe, und da gibt es kein richtiges Zentrum.
Manche Wissenschaftler meinen, man müsse den Psalm 40 teilen in zwei, weil der Psalm 40 besteht aus Psalm 70 und dem ersten Teil von Psalm 40.
Psalm 40 ist nämlich ein Psalm, der zur Hälfte geteilt ist, und die zweite Hälfte von Psalm 40 ist genau der Psalm 70.
Dann haben Sie gemeint, man müsse doch das teilen.
Ich weiß nicht, ich bin da nicht ganz einverstanden, so willkürlich einen Psalm zu teilen.
Aber wenn man das täte, dann wäre der Psalm 37 das Zentrum dieser Gruppe.
Aber so habe ich halt den 37 nicht ganz im Zentrum, aber er ist ein wichtiger Psalm.
Er ist ein alphabetischer Psalm in dieser Gruppe.
Also möchte ich ganz gerne, dass wir uns den noch ein bisschen anschauen.
Was interessant ist, was die Wissenschaftler festgestellt haben, ist, die Verszeilen.
Diese Gruppe von 9 bis 18 besteht aus sechs mal 26 Verszeilen.
Schon wieder 26.
Die Psalmen 19 bis 29 bestehen aus zehn mal siebzehn Verszeilen.
Ehemals ist es der Jahwename, der hier eingewoben ist in Form von Verszeilen.
Und die dritte Gruppe, die dritte Reihe von 32 bis 41 besteht aus dreizehn mal siebzehn Verszeilen.
Also auch hier wieder die Zahl siebzehn.
Ob das ein Zufall ist?
Und was auch interessant ist: Von Psalm 1 bis Psalm 18, das ist die erste Hälfte, hier sind es siebzehn Psalmen.
Ob das Zufall ist?
Vielleicht ist es Zufall.
Das Zentrum dieser siebzehn Psalme ist der Psalm 9, der lange alphabetische Neunzehnerpsalm, ein alphabetischer ABC-Psalm, also ein akrostischer Psalm.
Also auch hier der Neuner und Zehner haben hier eine Sonderstellung.
Der Achtzehner hat eine Sonderstellung.
Der Neunzehner, der Vierundzwanziger und der Neunundzwanziger haben eine Sonderstellung.
Der Zweiunddreißiger, der Siebenunddreißiger und der Einundvierziger haben eine Sonderstellung.
Genauso wie der Zweier und der Achter auch.
Das war nur so ein bisschen jetzt zum Überblick des Buchs, dass wir sehen, das sind nicht auch.
Auch innerhalb dieses ersten Buches gibt es also gewisse Gruppen von Psalmen.
Dann gehen wir jetzt zu Psalm 8.
Nein, wir gehen zuerst ins Zentrum.
Das Zentrum des Buches ist Psalm 19.
Psalm 19, ich mag den Psalm, der ist so schön in jeder Hinsicht.
Formell ist er schön und auch in Bezug auf den Inhalt ist er schön.
Wer liest vor?
Ich habe jetzt so viel gelesen.
Liest jemand vor?
Herr Präsident!
Zuerst etwas zur Struktur und zur Form, dann zum Inhalt.
Wir haben hier einen sehr wohl durchdachten Psalm, was die Zahlen betrifft, was das Zentrum betrifft.
Wie das hier schon dargestellt ist, ist das Zentrum sehr, sehr leicht zu finden.
Denn die Mittelstrophe ist das Zentrum.
Das ist die Strophe Vers 8 bis Vers 10.
Die Weisung: "Yahweh ist vollkommen, das Zeugnis: Yahweh ist zuverlässig, die Vorschriften: Yahweh sind richtig, das Gebot: Yahweh ist lauter, die Furcht: Yahweh ist rein, die Verordnungen: Yahweh sind Wahrheit."
Hier sechs Aussagen, und jede in zwei Gruppen, also drei Zweiergruppen.
Und jede dieser drei Zweiergruppen hat zehn Wörter.
Na, wieso zehn?
Wie kommt der auf die Zahl zehn?
Was könnte hier, wenn er von der Tora Jachwes spricht?
Warum kommt auf den Gedanken, hier die Zahl zehn einzuweben?
Bitte?
Ja, ganz sicher, die zehn Worte.
Im Hebräischen heißt es ja nicht die zehn Gebote.
Nicht die zehn Gebote, die zehn Worte.
Und die zehn Worte sind die zehn Wörter, die er hier verwendet.
Bei jedem Satz jeweils, Vers 8 zehn Wörter, Vers 9 zehn Wörter, Vers 10 zehn Wörter.
Vers 11 ist ein Zusatz, der nicht ganz in der gleichen Struktur gebaut ist.
Das ist eine weitere, eine siebte Aussage.
Wir haben hier sechs Aussagen über die Weisung Yahwes, und das wäre eine siebte.
Da hat er aber nicht die zehn Wörter.
Wieso nicht, weiß ich nicht.
Entweder ging es ihm nicht aus und es passte nicht, der Inhalt war ihm wichtiger als die Form.
Keine Ahnung.
Aber in der Mitte exakt hat er diese dreimal die zehn.
Hier hat er beim Vers 11 nur acht Wörter verwendet.
Der erste Teil des Psalmes geht von Vers 2 bis Vers 7.
Da geht es um die Schöpfung.
Dort verwendete er zuerst die Verse 2 bis 5, das sind hier die ersten sechs Zeilen.
Verwendete er 34 Wörter.
34 ist zweimal die was?
Zweimal die siebzehn.
Schon wieder die siebzehn.
Und dann haben wir sechs und sieben haben siebzehn Wörter.
Also noch einmal die siebzehn, ein drittes Mal jetzt die siebzehn.
Und am Schluss, um dem Ganzen noch eins draufzugeben, von Vers zwölf bis Vers fünfzehn sind noch einmal zweimal siebzehn Wörter.
Entschuldigung, ich habe hier einen Fehler gemacht.
Nicht einmal siebzehn, zweimal siebzehn natürlich.
Hier zweimal.
Also wir haben zweimal die Siebzehn, einmal die Siebzehn, dann haben wir diesen Mittelteil Zehn, Zehn, Zehn und Acht, dann wieder zweimal die Siebzehn.
Es ist ihm wohl ein Anliegen gewesen, diese Siebzehn hier unterzubringen.
Das ist kein Zufall.
Und die Zehn wollte er auch unterbringen.
Das ist nur jetzt zur Struktur, zu den Wörtern.
Und natürlich ist dadurch das Zentrum sehr stark unterstrichen.
Diese Verse 8 bis 10 stehen exakt so, was die Verslinien, die Verszeilen, nein, die Zeilen betrifft.
Sie stehen natürlich genau in der Mitte, auch was die Verse betrifft, fast genau in der Mitte.
Aber die Zeilen sind ja das Entscheidende.
Dann darf ich noch etwas zur Struktur zeigen.
Das möchte ich auf einer anderen Folie zeigen, das hier.
Es ist auch sehr interessant.
Er hat nicht nur die Zahl 17 und 34 verwendet und die Zahl 10.
Er hat noch etwas getan.
Er wollte auch die Zahl 7 unterbringen.
Achtet mal darauf, wenn er in den Versen über die Schöpfung spricht.
Gott hat in sieben Tagen – also in sechs Tagen hat er es geschafft und am siebten Tag ruhte er.
Das erinnert ihn natürlich an die Schöpfung, an die sieben Tage der Schöpfung oder sechs Tage der Schöpfung plus eins.
Dann hat er hier, wenn er die Elemente aufzählt, die kosmischen Elemente, die Himmel, die Feste, der Tag, die Nacht, die Erde, der Erdkreis und die Sonne.
Er hat sieben Elemente erwähnt.
Und wenn er – was den zweiten Teil der Aussage betrifft, wenn er jetzt von dem sagt, was diese Elemente verkündigen, hat er siebenmal ein Verkündigungswort verwendet.
Also sie erzählen die Herrlichkeit Gottes.
Sie verkündet das Werk der Hände.
Es ergießt sich Rede, gibt Kunde.
Das war jetzt eins, zwei, drei, vier.
Dann ohne Worte und ohne Reden ungehört ist ihre Stimme.
Fünf.
Geht ihr aus, geht ihr Schall oder in unserer Übersetzung heißt es Messschnur, aber das Wort wird hier für Schall verwendet.
Und weiter bis ans Ende des Erdkreises ihre Worte.
Also sieben Elemente der Verkündigung, sieben kosmische Elemente im ersten Teil verwendet, wenn er über die Schöpfung spricht.
Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes.
Die Feste verkündet das Werk seiner Hände.
Der Tag ergießt Rede der anderen, eine Nacht gibt Kunde der anderen.
Ohne Worte, ohne Rede, ungehört ist ihre Stimme.
In jedem Teil der Erde geht ihr Schall bis ans Ende des Erdkreises ihre Worte.
Also sieben Verkündigungen.
Dann, als er zum Wort Gottes kommt, macht er sieben Aussagen.
Und zwar:
Die erste Aussage: Die Weisung Jahwes ist vollkommen und stellt die Seele wieder her.
Zweite Aussage: Das Zeugnis Jahwes ist zuverlässig und macht die Einfältigen weise.
Die dritte Aussage: Vorschriften Jahwes sind richtig und erfreuen das Herz.
Vierte Aussage: Das Gebot Jahwes ist lauter und erleuchtet die Augen.
Fünfte Aussage: Die Furcht Jahwes ist rein und bleibt ewiglich.
Sechste Aussage: Die Verordnungen Jahwes sind Wahrheit und sind allesamt gerecht.
Siebte Aussage: Sie sind begehrenswerter als Gold, aus vielen Pfeilen Gold und süßer als Honig und Honigwein, Honigwaben aus Honig und Honig aus Waben.
Ja, aus Wabenhonig, Entschuldigung.
Süßer als Honig und Wabenhonig.
Sieben Aussagen: vollkommen, zuverlässig, richtig, lauter, rein, Wahrheit und begehrenswert.
Auf der einen Seite, auf der anderen Seite stellt die Seele her, macht einfältig, erfreut das Herz, erleuchtet die Augen, bleibt ewiglich, sind allesamt gerecht und sind süßer als die süßesten Dinge, die es gibt.
Sieben Doppelaussagen über Gottes Wort.
Dann im dritten Teil, dann kommt ja der dritte Teil in Vers zwölf bis fünfzehn.
Sind eindeutig drei Teile, auch inhaltlich drei Teile.
Im dritten Teil sind sieben besitzanzeigende Fürwörter in der ersten und zweiten Person.
Ob das vielleicht ist, es ist künstlich, dann vergesst es.
Aber ich habe mir gedacht, ich schreibe es einfach mal auf.
Auch: "Werde dein Knecht gewarnt", Vers 14.
"Auch von Vermessenen halte deinen Knecht zurück, lass wohlgefällig sein die Worte meines Mundes und das Sinn meines Herzens vor deinem Angesicht, Jachwe, mein Fels und mein Erlöser."
Das weiß ich nicht, ob das Zufall ist.
Ich meine nicht.
Er hat hier dreimal – also in jedem Teil hat er die sieben irgendwo untergebracht.
Es geht ja schließlich um die Schöpfung, siebentägige Schöpfung und die vollendete Schöpfung, also und das vollendete Wort Gottes.
Und es geht um unsere Beziehung zu diesem Reden Gottes.
Zuerst die Gottesreden in dieser Schöpfung, Dank Gottes Reden in der Tora und unsere Beziehung dazu oder die Auswirkung auf uns von diesem Reden.
Denn wir haben es nötig, dass das Bild Gottes wiederhergestellt wird, das Gott ursprünglich in der Schöpfung gemacht hat in Menschen, das dann so kaputt wurde.
Und Gottes Wort, das hier in der Mitte so schön dargestellt ist, Gottes Wort ist das Mittel, um das Bild Gottes in der Schöpfung wiederherzustellen.
So dass alles von Gott spricht.
Nicht nur die Schöpfung soll von Gott sprechen, und nicht nur das Wort Gottes soll von Gott sprechen, sondern auch ich soll von Gott Zeugen, ein Bild Gottes sein, der Knecht, dein Knecht.
Wenn ich hier ein paar Gedanken weitergeben darf:
Diese ersten Verse zuerst wird der Himmel – zuerst spricht er vom Himmel, Gott.
Also die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes.
Die Himmel – welche Himmel denn?
Nun, einerseits die ungeschaffenen Himmel, die Wohnung Gottes selber.
Aber die können wir ja nicht sehen.
Also wird wohl hier der Himmel gemeint sein, den wir sehen können.
Das ist einerseits das Weltall, andererseits die Wolken, der Wolkenhimmel.
Also einerseits der Sternenhimmel, andererseits der Wolkenhimmel.
Die Bibel gebraucht hier genau dasselbe Wort.
Die Engländer haben hier ein verschiedenes Wort.
Die haben für die Wohnung Gottes und für den Schöpfungshimmel verschiedene Wörter.
Das eine ist heaven, das andere sky.
Aber im Hebräischen nicht.
Die haben das gleiche Wort.
Die Feste, das ist die Ausdehnung, das ist die Atmosphäre, verkündet das Werk seiner Hände.
Die Feste spricht davon, dass Gott das alles geschaffen hat, also die Atmosphäre, in der wir leben.
Das ist das gleiche Wort.
Ich weiß nicht, wieso ich hier eigentlich "Feste" habe.
Da sollte Ausdehnung stehen.
Da sollen uns jetzt nicht stören.
Die Ausdehnung ist die Himmelsweite.
Wahrscheinlich habe ich hier einen alten Text verwendet.
Die Ausdehnung ist die Himmelsweite.
Gemeint ist die Atmosphäre.
Das Wort heißt im Hebräischen: eine Weite, etwas Weit Ausgedehntes, etwas Weithin Laufendes, Ausgedehntes.
Kommt ursprünglich aus der Schmiede, dieses Wort.
Der Schmied hat ein kleines Stück Metall und dann schmiedet er so.
Was macht er?
Was geschieht mit dem Metall?
Es dehnt sich aus.
Es geht in die Weite.
Deshalb hat Luther "Feste" übersetzt, weil er dachte, das ist etwas Festes, was da geschlagen wird.
Aber es geht eigentlich mehr um die Ausdehnung, nicht um die Festigkeit dieser Dinge.
Also gemeint ist hier die Atmosphäre.
Einen Tag, eine Nacht.
Was wir hier lernen:
Gott ist ewig und unendlich, unbegrenzt.
Er ist unumschränkt.
Die Schöpfung erzählt uns, dass Gott sehr, sehr groß ist.
Und diese Herrlichkeit Gottes, die wir in der Schöpfung sehen, ist einmal die Größe, andererseits seine Ewigkeit.
Er steht über all den Dingen.
Seine Unbegrenztheit, dass er über allem steht, dass er unumschränkt herrscht.
Auch seine Schönheit sehen wir in der Schöpfung.
Die Schöpfung erzählt auch von seiner Schönheit.
Das Wort Herrlichkeit übrigens im Hebräischen ist dasselbe Wort wie im Griechischen Doxa.
Das heißt Glanz, Herrlichkeit und Glanz.
Also Gott erstrahlt.
In seiner Schöpfung.
Seine Schöpfung spricht von ihm, wenn man sie nur wirklich sehen möchte.
Gott ist farbig, er ist schön.
Er hat die Schöpfung nicht schwarz-weiß gemacht.
Er hat sie farbig gemacht.
Täglich wechseln sogar die Farben.
Manchmal sogar wechseln auch die Formen in seiner Schöpfung.
Auch der Reichtum.
Die Schöpfung spricht auch von seinem Reichtum.
Also das ist die Herrlichkeit seines Reichtums.
Nicht die Materie war zuerst, sondern Gott war zuerst, und er hat das alles gemacht.
Also das ist das erste Buch.
Gott spricht in diesem Buch.
Das ist die Schöpfung.
Das zweite Buch ist die Tora.
Und das dritte Buch ist mein Leben.
Drei Bücher.
Der Psalm beschreibt drei Bücher.
Also die Schöpfung spricht, das Wort Gottes spricht, da spricht Gott, und durch mein Leben soll er sprechen.
Das ist ja die Bitte des Psalmisten.
Der Knecht wird gewarnt und er wird belohnt, wenn er das Wort Gottes einhält.
Und ach Herr, du siehst, ich habe so viele Sünden.
Bitte vergib mir.
Sprich mich frei.
Und bitte, es sind so viele Sünden, die ich gar nicht weiß, die mir gar nicht bewusst werden, die Verborgenen.
Bitte sprich mich auch von denen frei.
Das heißt, vergib mir auch sie und hilf mir, dass sie auch da aufgedeckt werden und dass sich das ändern kann in meinem Leben.
Er hat ein großes Verlangen, dass Gottes Bild in seinem Wesen sichtbar wird.
Auch von vermessenen Sachen, frechen Dingen.
Halte mich zurück.
Halte deinen Knecht zurück.
Es soll nichts über mich Macht haben.
Denn ich bin ohne Tadel und rein von großer Übertretung.
Wenn ich meine Sünden bekenne, vergibt er, und dann bin ich ohne Taten.
Vers 15 ist dann das Gebet:
"Lass die Worte meines Mundes, also lass mein Reden und das Denken, woraus dann mein Reden ja entsteht, lass das bitte wohlgefällig sein, sodass auch hier du sprechen kannst, dass mein Mund das spricht, was du gesprochen haben willst."
Das ist also das dritte Buch: Mein Mund und mein Leben sollen sprechen und sollen wohlgefällig sein vor dem Angesicht des Herrn.
Er ist der Felsen, er ist der Erlöser, er ist der Halt unseres Lebens.
Also die Worte meines Mundes und das Sinnen meines Herzens.
Hier geht ganz klar hervor, dass Gott will, dass der Mensch, ehe er redet, denkt.
Wir sollen zuerst denken, dann reden.
Deshalb sagt er: "Lass die Worte meines Mundes und das, woher die Worte kommen."
Jetzt geht er ins Innere hinein, nämlich ins Herz.
"Lass das Sinnen meines Herzens wohlgefällig sein."
Das Wort Herz ist übrigens das Denken in der Bibel.
Das Wort Herz hat nichts zu tun mit Gefühlen.
Das Wort Herz ist ein Bildwort eigentlich in der Bibel für das Innere.
Wir sagen: Wir gehen ans Herz einer Sache.
Das Bildwort ist: Es ist etwas, was man nicht sieht.
Normalerweise sieht man unser Herz nicht.
Da müsste man mit dem Messer aufschneiden, die Haut aufreißen, und so.
Dann kann man irgendwann das Herz sehen.
Aber normalerweise tun wir das nicht.
Also es ist etwas Unsichtbares.
Wenn die Bibel von Herz spricht, spricht sie vom Inneren des Menschen.
Aber das Innere des Menschen, da gibt es ein Gebiet.
Das ist das Schaltzentrum, von dem geht alles aus.
Das Innere wird dominiert von einer Sache.
Was ist das?
Das Denken.
Das Denken dominiert den inneren Menschen.
Und wir dürfen nicht sagen, es soll das, was wir gehört haben, vom Kopf ins Herz gehen.
Falsch, falsch!
Ich weiß, was wir meinen.
Wir meinen, es soll nicht nur ein Wissen bleiben, sondern ein Tun werden.
Ja, aber so würde die Bibel das nicht sagen.
Wir verwenden da falsche Begriffe.
Wir sollten das auch so sagen:
Es soll vom Kopf ins Tun übergehen.
Ja, in die Hand und in die Füße und ins Leben.
Ja, das schon.
Herz heißt einfach das Innere.
Ich war so erschüttert, von einem Menschen zu hören.
Er sagte: "Bis jetzt habe ich immer Kopfentscheidungen getroffen.
Jetzt möchte ich einmal nach dem Herzen entscheiden, tun, was mein Herz sagt."
Was hat er gemeint?
Ich möchte nach Gefühlen aus dem Bauch heraus leben.
Heißt das?
Völlig verkehrt.
Wehe dem Menschen, der das tut.
Wir leben nicht aus dem Bauch.
Wir leben aus dem Denken.
Dieser Mensch hat natürlich das Wort Herz falsch verstanden.
Er dachte, Herz sei Gefühl.
Herz ist aber nicht Gefühl.
In der Welt ist das.
Das ist das Wesen in der Welt.
Das wird uns in den Medien ständig gesagt: Handle nach deinem Herzen, tu, wie dir innerlich vorkommt.
Gerade verkehrt.
Ich bin schon wieder am Predigen.
Gehen wir wieder zurück.
Nein, wir gehen nicht zurück.
Wir machen Schluss.
Wir sind schon am Ende.
Tatsächlich?
Ah, vielen Dank.
Ja, vielen Dank.
Also sechsmal Yahweh sind wir im Zentrum, und am Schluss der krönende Abschluss Yahweh.
Sechs plus eins.
Sechs Tage hat Gott die Welt erschaffen, und am siebten Tag ruhte er.
Aber jetzt ist es beim zweiten Teil im Wort.
Danke, wertvolle Beobachtung.
Gut, wir schließen hier.
Tobias ist, glaube ich, dran.
Ich wollte noch kurz einen Gedanken weitergeben, der mir heute wichtig geworden ist, ganz, es war morgens aus Psalm 1.
Ich lese dazu die Verse 1 bis 3:
Psalm 1, 1-3:
"Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen."
"Sondern seine Lust hat an dem Gesetz des Herrn und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht."
"Der ist wie ein Baum gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er tut, das gerät wohl."
Mir ist besonders der Vers 2 wichtig geworden: Die Lust am Wort Gottes, die Freude, einfach damit zu arbeiten.
Ich will keine Menschen ehren, aber ich denke, wir haben hier ein gutes Beispiel vorne.
Wir können das dem Bruder Thomas Jettl wirklich ansehen, dass er so eine Freude, so einen Spaß hat mit dem Wort Gottes zu arbeiten, seine Bemerkungen immer wieder, dass er das Wort wirklich liebt und gerne damit arbeitet.
Er hat uns auch gesagt, wir müssen erst mal auf den Geschmack kommen, uns mit dem Wort beschäftigen, damit wir immer mehr diese Freude, diese Lust dazu bekommen.
Was ich auch sehr interessant fand, dass er gesagt hat, dass die Lust am Wort Gottes ein Schutz für uns ist.
Die Lust schützt uns vor anderen Lusten.
Er hat uns auch die Frage gestellt, von welcher Lust lasse ich mich treiben?
Wenn wir uns mit dem Wort Gottes beschäftigen, wenn wir wirklich eine Freude, eine Lust daran haben und uns damit die ganze Zeit beschäftigen, so werden wir bewahrt von anderen Lusten.
Wie können wir zu dieser Lust, zu diesem Verlangen kommen?
Einmal, wenn wir uns immer mehr damit beschäftigen.
Und zweitens habe ich gedacht, muss uns bewusst werden, was für ein Wert doch das Wort Gottes hat.
Ich habe auch einige Verse aus Psalm 19 oder eine Halbverse Psalm 19, 10b und 11:
"Die Bestimmungen des Herrn sind Wahrheit, sie sind allesamt gerecht, sie sind begehrenswerter als Gold und viel Feingold, süßer als Honig und Honigseim."
Honig.
Also ich mag sehr gerne Honig.
Deswegen spricht mich dieser Vers auch an.
Vielleicht nicht alle, aber ich denke mal Gold, und Geld, das spricht wahrscheinlich die meisten hier an.
Und wenn wir uns vorstellen würden, hier wäre so ein Riesenhaufen oder ein großer Haufen von Goldbarren, ich denke, jeder von uns würde den sehr gerne haben.
Wir würden richtig danach begehren.
Und hier steht Gottes Wort ist noch viel wertvoller oder Gottes Wort ist wertvoller, begehrenswerter.
Ich wollte noch zwei Verse aus Psalm 119 lesen.
Der zeigt uns ja auch so den Wert von dem Wort Gottes.
Einmal Psalm 119, Vers 97:
"Wie habe ich dein Gesetz so lieb, ich sinne darüber nach den ganzen Tag."
Und Vers 162:
"Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet, wie einer, der vielleicht einen riesigen Schatz mit sehr viel Gold findet, mit vielen Perlen."
Und wir können auch jetzt Gott danken für diesen Schatz, den wir haben, und ihn bitten, dass er uns bewusst macht, was für ein Schatz wir haben, was für einen Wert das Wort Gottes hat und dass wir immer mehr diese Freude, diese Lust bekommen, uns mit dem Wort Gottes zu beschäftigen.
Ja, lasst uns aufstehen.
Fragen zur Inspiration und Textüberlieferung
Bevor wir weitermachen, wollen wir uns jetzt ein paar Minuten Zeit nehmen. Es sind einige Fragen übrig geblieben, insbesondere zu dem, was gerade gesagt wurde. Von gestern habe ich hier eine Reihe Fragen, auf die ich noch gerne eingehen möchte.
Eine Frage bezog sich auf die Inspiration: Sind die Verse der Bibel, die Verseinteilung, die Kapiteleinteilung und so weiter inspiriert? Nein, die Verseinteilung ist nicht inspiriert. Diese wurde später von Menschen eingeführt. Die Verseinteilung entstand etwa um das Jahr 1550, als das Neue Testament gedruckt wurde. Die Kapiteleinteilung gab es etwa im 5. oder 6. Jahrhundert im Neuen Testament. Im Alten Testament weiß ich es nicht genau.
Im Alten Testament haben allerdings die Masoreten diese Punkte gesetzt, diese Doppelpunkte nach jedem Vers. Damit haben sie die Verse schon auch eingeteilt. Die Masoreten waren aber nicht inspiriert. Das heißt, wir können nicht sagen, Gott habe die Masoreten inspiriert. Sie waren ungläubige Juden, also nur Jachwe-gläubig, aber nicht Jesus-gläubig. Die Masoreten waren jedoch sehr gut unterwiesen, gingen äußerst verständlich und ehrfurchtsvoll mit dem Text um, sodass der Text in wunderbarer Weise überliefert wurde.
Übrigens haben sie beim Abschreiben der Texte die Buchstaben gezählt. Am Rand jeder Seite und jeder Zeile wurde notiert, wie viele Buchstaben es gab. Danach kam ein Kontrolleur, der alles nachzählte, um sicherzugehen, dass kein Buchstabe vom Original in der Kopie vergessen wurde. Wenn alles fertig kopiert und überprüft war und alle Zahlen stimmten, wurde das ältere Manuskript vernichtet und durch die neue Kopie ersetzt.
Warum hat man das gemacht? Man wollte nicht, dass ein Dokument zu alt wird, denn wenn es zu alt wird, könnte es unleserlich werden. Wenn später davon abgeschrieben wird, entstehen Fehler. Also hat man die Abschrift immer dann gemacht, wenn die Vorlage noch sehr gut leserlich war, und die alte Vorlage wurde dann vernichtet.
Das war bei den alttestamentlichen Schriften so, bei den neutestamentlichen Schriften nicht. Die neutestamentlichen Manuskripte wurden abgeschrieben, und die alten wurden auch aufbewahrt, bis sie wirklich zerfallen sind.
Es ist erstaunlich, mit welcher Genauigkeit die Masoreten und auch andere Kopierer der Heiligen Schrift vorgegangen sind – nicht nur im Mittelalter und Vormittelalter, sondern auch schon zur Zeit des Alten Testaments. Wenn abgeschrieben wurde, war man äußerst genau.
Später hat man dann die Qumran-Handschriften gefunden, aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Diese hat man mit den ältesten Handschriften verglichen, die man hatte, die aus dem ersten Jahrtausend nach Christus stammen. Das sind etwa 1200 Jahre Unterschied. Man hat festgestellt, dass der Text praktisch gleich ist, dass sich keine Fehler eingeschlichen haben. Das ist das Erstaunliche bei Gottes Wort. Hier wurde also sehr exakt gearbeitet.
Wie gesagt, Verse und Kapitelleinteilungen und die Masoreten waren nicht inspiriert.
Wie ist das mit den Übersetzungen? Sind die Übersetzungen inspiriert? Nein, auch Übersetzungen sind nicht inspiriert, nicht einmal die griechische Übersetzung des Alten Testaments. Wir können das nicht sagen und dürfen nicht behaupten, dass die griechische Übersetzung von Gott inspiriert wurde, sodass alles, was vom Hebräischen ins Griechische übersetzt wurde, genau so ist, wie es sein sollte.
Es gibt Unterschiede zwischen dem hebräischen Text und dem griechischen Text. Wir müssen uns nach dem hebräischen Text richten. Dort, wo im Neuen Testament aus der griechischen Übersetzung zitiert wurde, dürfen wir jedoch darauf vertrauen, dass Gott seine Hand darüber gehalten hat. Diese Zitate sind keine verfälschten Zitate. Dort dürfen wir also ruhig vertrauen, auch wenn es aus der griechischen Übersetzung zitiert wurde.
Übrigens wurde nicht immer aus der griechischen Übersetzung zitiert. Manchmal haben die Apostel aus dem Gedächtnis zitiert, manchmal aus dem masoretischen, also hebräischen Text, manchmal aus der griechischen Übersetzung. Das ist ganz verschieden. Manchmal wollten sie gar nicht wortwörtlich zitieren, sondern nur sinngemäß. Das ist an manchen Stellen so.
Das Entscheidende, was Sie sagen wollten, stimmt genau. Sie haben also nur den Gedanken wiedergegeben und nicht das exakte Zitat. Sie waren nicht unbedingt so, wie wir Deutschen es sind, mit äußerster Genauigkeit. Das Zitieren heißt nicht immer, dass es genau so steht, wie geschrieben. Manchmal heißt es einfach: „Er sagt, wie David gesagt hat“, und dann folgt eine Stelle, die nicht ganz exakt wortwörtlich zitiert wird.
Das sollte uns nicht stören. Es gibt ein paar solcher Fälle, zum Beispiel in Hebräer 10, wo eine Stelle aus Habakuk zitiert wird, die im Hebräischen anders klingt als im Griechischen. Hier handelt es sich um ein freies Zitat, aber der Gedanke ist tatsächlich derselbe, er ist nicht verfälscht oder anders.
Also: Übersetzungen sind nicht inspiriert. Deshalb möchte ich euch unbedingt ermutigen: Lernt Griechisch! Lernt Sprachen! Ich meine das ernst. Lernt Hebräisch – nicht jeder lernt es, klar, aber einige haben die Möglichkeit, und die sollten es tun. Heute ist es ohnehin leichter, wir haben Bibelprogramme, die das erleichtern. Man muss gar nicht alle Vokabeln kennen. Wenn man die Sprache kann, also die Grammatik kennt, kann man mit einem Bibelprogramm sehr gut arbeiten, auch ohne jedes Wort zu kennen. Die Technik hilft enorm.
Wir brauchen wieder Leute, die Griechisch und Hebräisch gelernt haben. Aber bitte, wenn ich sage „lernen“, dann meine ich nicht oberflächlich.
Ich wiederhole die Frage: Ist es nicht so, dass die Masoreten, die ja nicht Christen waren und erst in der nachchristlichen Zeit den Text mit Vokalen versehen haben, an manchen Stellen, wo Christen den Text auf Jesus bezogen haben, den Text tendenziös punktiert haben?
Die Frage ist berechtigt. Ein Bruder, der recht gut Hebräisch kann – sein Name ist Benedikt Peters, ein Schweizer, der übrigens auch ein Buch über die Psalmen geschrieben hat – hat in seinem ersten Band, von vier Bänden, im Psalm 22 eine interessante Beobachtung gemacht.
In Psalm 22 gibt es die Stelle „Sie durchbohren meine Hände“. Für das Wort „durchbohren“ gibt es zwei Möglichkeiten: Es sind dieselben Konsonanten, aber mit unterschiedlichen Vokalen. Wenn man andere Vokale setzt, heißt das Wort etwas anderes. Ich weiß den Ausdruck nicht mehr genau.
Dieser Bruder hat den masoretischen Text an dieser Stelle anders punktiert. Er hat sich die Freiheit genommen, die Masoreten-Punkte nicht zu übernehmen, aber den Konsonantentext hat er genauso übernommen. Das ist erlaubt. Es ist keine Fälschung der Bibel, wenn man den Konsonantentext übernimmt, aber die Punkte und Zeichen von unten anders setzt.
Das ist eine kritische Stelle, weil die Frage ist: Steht dort wirklich „durchbohrt“ oder etwas anderes? Es gibt nur ganz wenige solche Stellen, bei denen das relevant ist. Dort könnte man sich vorstellen, dass die Masoreten nicht wollten, dass „durchbohrt“ dort steht.
Aber wie gesagt, das ist möglich. Deshalb glauben wir nicht an die Masoreten, wir glauben nicht, dass sie inspiriert sind. Aber wir sind sehr dankbar für den Text.
Wir haben ja auch die Qumran-Abschriften. Die Qumran-Texte sind natürlich ohne Vokale.
Noch einmal zurück zu den Übersetzungen: Sie sind nicht inspiriert. Es kann sein, dass wir eine Übersetzung haben, die einfach falsch ist, wo etwas falsch übersetzt wurde. Das kann vorkommen, weil wir Menschen sind.
Dann stellt sich die Frage: Wenn meine Bibel falsch ist, kann ich dann noch an meine Bibel glauben? Nein, so schnell müssen wir das nicht denken.
Erstens sind das meistens Übersetzungen, die im modernen Deutsch gemacht werden, wo man oberflächlich vorgeht, zum Beispiel die „Hoffnung für alle“. Ich kann nur warnen: Nehmt diese Übersetzung nicht.
Wenn ihr schon eine Übersetzung in gutem Deutsch mögt, dann nehmt die Schlachter-Übersetzung. Das ist eine gute Übersetzung in gutem Deutsch.
Manche sagen, die sei zu schwierig zu lesen. Das ist sie nicht. Lest die Bibel zehnmal durch, dann merkt ihr, dass sie nicht schwierig ist, ihr werdet sie verstehen. Es ist nur Faulheit, dass wir zu wenig die Bibel lesen, deshalb kommt sie uns schwierig vor.
Mir hat mal ein Bruder erzählt, als er ein ganz junger Christ war, bei einer Bibelfreizeit. Es war zwei Uhr nachts, und wir haben ihm noch zugehört, wie er von der Bibel erzählte. Wir waren alle begeistert.
Dann haben wir gefragt: Wie soll man die Bibel studieren, wie kann man sie so gut kennen und in die Tiefe gehen?
Er sagte: Zuerst musst du dir einen Überblick verschaffen, du musst die Bibel zwei- oder dreimal durchlesen, bevor du überhaupt anfängst zu studieren.
Ich saß da und dachte: Erst drei Mal durchlesen? Aber genau so hat er es gemacht. Dann ist er um halb drei ins Bett gegangen und hat vor dem Schlafen noch seine auswendig gelernten Verse wiederholt. Er war so konsequent, egal wie spät es war.
Das hat uns ermutigt. Wir waren alle sehr jung und wurden ermutigt, die Bibel zu lesen. Erst mal durchlesen, einen Überblick gewinnen, dann vertiefen.
Manchmal sagen Leute: Die Psalmen sind zu viel. Na gut, dann nehmen wir weniger. Nehmen wir vielleicht zehn Psalmen und lesen die immer wieder. Dann notieren wir uns Dinge, die uns auffallen.
Ich habe mir in den Ferien, wir waren in Spanien, diesen Ausdruck, den ihr auch bekommen habt, mitgenommen, viele Farben, und bin nochmal alle Psalmen durchgegangen. Ich bin nicht ganz fertig geworden, kam bis Psalm 120, etwa.
Das war so schön, noch einmal alles durchzugehen. Dabei habe ich viele Chiasmen und Muster entdeckt. Das ist etwas Schönes.
Wir wollen uns in diesen Tagen, wenn wir Zeit haben, noch Gedanken darüber machen.
Also: Übersetzungen vorsichtig wählen. Nehmt gute Übersetzungen wie die Schlachter-Übersetzung oder die Elberfelder Übersetzung. Im Alten Testament sind die Elberfelder 2006 und 2003 sehr gut. Ich finde sogar die 2006er besser als die 2003er.
Ich kann das vergleichen, weil ich alle auf dem Computer habe. Wenn ich mit einer Frage da sitze, sehe ich alle Übersetzungen nebeneinander. Dabei sehe ich immer wieder, dass die Revisoren der Elberfelder Übersetzung gut gearbeitet haben. Ich habe auch ältere Revisionen von 1984 und anderen Jahren auf dem Computer und kann vergleichen. Da sehe ich, dass sie ausgebessert und viel besser gemacht haben.
Heutzutage haben wir im Deutschen sowieso viele Übersetzungen. Allein auf meinem Computer habe ich 33 deutsche Übersetzungen, die ich vergleichen kann. Es gibt sogar noch viel mehr.
Dazu kommen viele englische Übersetzungen, die man auch noch hinzuziehen könnte.
Wir können also voneinander lernen, und die Übersetzungen werden besser, wenn die Übersetzer das Ziel haben, genau zu übersetzen.
Die „Hoffnung für alle“ und andere moderne Übersetzungen haben nicht das Ziel, genau zu übersetzen. Dabei geht viel verloren.
Deshalb bitte: genaue Übersetzungen!
Fragen und Antworten zur Abstammung Jesu und zum Verhältnis der Völker
Machen wir hier eine Pause, und danach wollen wir uns noch Zeit nehmen für einige Fragen und für einige Psalmen. Beten wir!
Zuerst meine Frage: Gibt es noch Fragen, die jetzt im Raum stehen? Bitte, Paul.
Paul wird erwähnt, weil er ja auch der Sohn der Maria ist. Maria stammt ebenfalls von David ab. Die katholische Kirche lehrt eigentlich richtig: Sie lehrt die unbefleckte Empfängnis. Allerdings beziehen sie das auf Marias Geburt. Die Tatsache bleibt aber bestehen, dass der Herr Jesus die Sünde, das Sündhafte, nicht von den Menschen mitgeerbt hat.
Wir sind alle Söhne Adams und haben die Sünde – das heißt die Sünde als Gesetz, als Neigung und als Kraft in unserem Leben – mitgeerbt. Übrigens auch die Schuld. Wir sind nämlich auch schuldig, weil wir ganz einfach im gleichen Boot sitzen wie Adam, denn Adam ist unser Vater.
Aber Adam ist nicht der Vater von Jesus Christus. Jesus Christus kam nicht über die Linie Adams. Der Herr Jesus Christus kam durch Gott in diese Welt. Gott hat den Samen sozusagen in eine Frau gelegt, aber er war ohne Sünde.
Trotzdem gilt, weil er durch Maria geboren wurde und Joseph der rechtliche Vater war, dass der Herr Jesus rechtlich über Joseph, der Sohn Davids war, und andererseits zusätzlich noch über Maria, die ebenfalls von David abstammte, also sogar von beiden Eltern her, die Linie auf David zurückgeht.
Es geht hier also nicht um Blut, sondern um juristische Abstammung. Er gilt als Sohn Davids, genauso wie jeder adoptierte Sohn auch als echter Sohn gilt, wenn man einen Sohn adoptiert. Dann wird dieser im Stammbaum eingetragen, sozusagen.
Bitte, Moment mal: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs? Wo steht das, Johannes?
Wenn Menschen sagen, Jesus sei der Sohn Josephs, dann sagen das Menschen. Ich kenne aber keine Stelle, wo Gott das so sagt. Wenn überhaupt, dann nur rechtlich, juristisch, aber natürlich nicht blutsmäßig.
Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns?
Der Sohn des Zimmermanns – ja, das ist immer die Aussage von irgendwelchen Leuten. Interessant ist aber, dass die Bibel, soweit ich weiß, es vermeidet, ihn als Sohn Josefs und von Maria zu nennen.
Egal, selbst wenn es stehen würde, dann wäre hier natürlich nur die rechtliche Abstammung gemeint. Sonst ist klar: Er ist der Sohn Gottes, nicht in dem Sinne, dass er biologisch von Josef abstammt.
Ich weiß aber nicht genau, worauf du hinauswillst. Wer war das? Worauf wolltest du hinaus?
Der juristische Sohn jedenfalls: Juristisch war Josef der Vater und gilt als Vater. Das sollte uns nicht stören.
Ja, natürlich nicht. Die Leute haben das natürlich so gemeint, dass er auch blutsmäßig der Sohn Josefs sei. Wenn wir eine Stelle fänden, wo das so steht, einfach ohne die Aussage von Menschen, sondern direkt im Text, dann würde uns das auch nicht stören. Denn dann ist es einfach rechtlich gesprochen: Rechtlich ist er der Sohn von Joseph und Maria. Ich sehe da kein Problem.
Gibt es sonst noch Fragen?
Also die Frage ist, ob es irgendwie nicht verächtlich klingt, dass er Moab, Edom und Philistia erwähnt. Aber ist das wirklich verächtlich?
Über Philistia will ich jauchzen.
Ich kann jetzt nicht sagen, ob das wirklich negativ wertend ist, wenn er sagt: „Moab ist mein Waschbecken und auf Edom werfe ich meinen Schuh.“ Das Setzen des Schuhs ist eigentlich eine Geste, mit der man etwas in Besitz nimmt, worauf man den Fuß tritt. Das gehört jetzt mir im Sinne von: Er nimmt es ein als sein Herrschaftsgebiet.
Was das Waschbecken bedeutet, weiß ich nicht genau. Aber das Schuhsetzen auf etwas – das haben wir öfter. Auch in der Offenbarung tritt ein Engel mit dem Fuß auf das Land. Es könnte zeigen, dass das sein Gebiet ist.
Es gibt viele Stellen, die zeigen, dass im ewigen Königreich Jachwes die Völker kommen und alle einverleibt werden. Sogar in Jesaja gibt es eine Stelle, wenn ich sie richtig verstehe, dass Gott sich sogar aus den Heidenvölkern Priester nimmt. Das steht in Jesaja 66 oder 65. Ich müsste es mir nachschauen.
Das sind sehr starke Stellen, die zeigen, dass schon im Alten Testament die Propheten vorausgesagt haben, dass Gott sich den Heiden zuwenden wird.
Nun, die Juden haben das natürlich so verstanden, dass sie das regierende Volk sind, das eigentliche Volk. Die Heiden durften dann dazukommen und in ihren Segen eintreten.
Für die Apostel war es neu, dass die Völker in Christus hineingestellt werden, dass die Heiden, die sich bekehren, auf die gleiche Stufe gestellt werden wie die Juden, die sich bekehren. Das war neu.
Aber aus den Propheten heraus wird jedenfalls klar, dass das so ist.
Hier habe ich es: Jesaja 66, Vers 21: „Auch aus ihnen werde ich zu Priestern und zu Leviten nehmen“, sagt Yahweh. Das bezieht sich wohl auf die Heiden, auf die Völker.
Vers 20: „Sie werden alle eure Brüder aus allen euren Völkern Yahweh als Opfergabe bringen nach Jerusalem... Zu meinem heiligen Berg nach Jerusalem“, sagt Yahweh, „so wie die Söhne Israels das Speisopfer in reinem Gefäß zum Hause Yahwehs bringen. Und auch aus ihnen werde ich zu Priestern und zu Leviten nehmen“, sagt Yahweh.
Es scheint also anzudeuten, dass auch die Völker in diese Stellung kommen werden, dass sie dem Herrn Opfergaben darbringen dürfen und ins Heiligtum, also in den Vorhof des Heiligtums, gehen dürfen. Wie die Priester dürfen sie ins Heiligtum gehen und etwas darbringen.
Das ist natürlich unerhört, aber es scheint hier angedeutet zu sein.
Es gibt einige solcher Stellen im Alten Testament, die zeigen, dass alle aus den Völkern kommen, den Herrn anbeten, ihre Kostbarkeiten bringen und sich an dem Herrn freuen.
Zum Beispiel Jesaja 60, die ersten Verse: Vers 7 – „Herden Kedahs werden sich zu dir versammeln“ und Vers 9 – „Die auf mich harren, denn auf mich harren die Inseln. Und die Tarsischiffe ziehen voran, um deine Kinder aus der Ferne zu bringen.“
Hier wird gesagt, dass die Kinder Israels kommen.
Vers 10: „Und die Söhne der Fremde werden deine Mauern bauen und ihre Könige dich bedienen.“ Gut, sie sind noch nicht gleichgestellt.
Vers 11: „Deine Tore werden beständig offenstehen, Tag und Nacht werden sie nicht geschlossen, um zu dir zu bringen den Reichtum der Völker und ihre weggeführten Könige.“
Sie sind also noch nicht ganz gleichgestellt, aber es wird gesagt, dass sie kommen dürfen.
Ich finde jetzt nicht alle diese Stellen auf Anhieb, aber es gibt solche Stellen, wo die Völker zusammen mit dem Volk Israel kommen.
Herr Jesus hat es zitiert, Psalm 22, und Paulus hat es auch zitiert in Römer 15, Vers 9: „Dass aus den Völkern, damit sie um der Barmherzigkeit willen Gott verherrlichen sollen, wie geschrieben steht: ‚Deswegen werde ich dir Lob bekennen unter denen, die von den Völkern sind, und deinen Namen werde ich loben.‘“
Vers 10: „Und wiederum sagt er: Seid fröhlich, die ihr von den Völkern seid, mit seinem Volk.“ Hier werden die Gleichstellung und das Zusammensein der Heiden mit Israel beschrieben.
Wiederum preist den Herrn, alle, die ihr von den Völkern seid, also die Heiden, und preist ihn, alle Völker – einerseits die Volksstimme Israels, andererseits die Heiden, alle zusammen.
Auch Vers 12: „Und wiederum sagt Jesaja: Es wird sein die Wurzel Jesses, in der er aufsteht, um über die, die von den Völkern sind, über die Heiden zu herrschen, und auf ihn werden die, die von den Völkern sind, hoffen.“
Ja, und die beste Stelle fällt mir gerade ein: Apostelgeschichte 15. Dort zitiert Jakobus aus dem Propheten Amos.
Jakobus’ starkes Argument steht in Apostelgeschichte 15, Vers 15: „Hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, so wie geschrieben steht: ‚Nach diesem werde ich wiederkehren und das Zelt Davids, das gefallen ist, wieder bauen, und seine Trümmer werde ich wieder aufrichten, auf dass die Übriggebliebenen der Menschen den Herrn suchen und alle Heiden, alle von den Völkern, sie, auf die mein Name gerufen worden ist‘“, sagt der Herr, der dieses alles tut.
Aus diesem Text aus Amos 9 schließt Jakobus, dass man die Heiden nicht zuerst zu Juden machen muss, um sie dann als bekehrte Juden zum Messias kommen zu lassen. Nein, sie dürfen als Heiden zum Messias kommen, ohne Beschneidung, und werden den Israeliten gleichgestellt.
Diese Stelle ist sehr stark und wird aus Amos 9 von Jakobus aufgeführt.
Das heißt, das Alte Testament hat bereits offenbart, dass die Heiden auch kommen dürfen.
Die Juden hatten am Anfang Schwierigkeiten, das zu verstehen, weil sie sehr in ihrem Denken verhaftet waren. Aber der Herr hat sie gelehrt, und dann kamen ihnen diese Stellen in den Sinn.
Im neuen Königreich, dem ewigen Königreich des neuen Davids, werden die Heiden mit den Juden auf einer Stufe stehen, sagen diese Stellen.
Das Königreich beginnt mit dem Kommen des Messias, des Sohnes Davids, der sich zur Rechten der Majestät im Himmel setzt.
Dann folgt die Phase des Wachstums des Reiches, in der die Feinde unter die Füße geworfen werden bis zum Zeitpunkt der Vollendung.
Und da kommen dann alle, alle aus den Völkern, die sich bekehren, dürfen kommen.
Soweit, einigermaßen.
Überblick über die Struktur der Psalmen im Buch 1
Wir machen jetzt einige Gedanken zu bestimmten Psalmen und wollen sie etwas näher betrachten. Zunächst möchte ich mit dem ersten Buch der Psalmen beginnen. Im ersten Buch finden wir verschiedene Gruppen von Psalmen, die ich euch bisher vorenthalten habe.
Ich schaue mir jetzt zuerst diese Gruppen im Buch I an. Ich muss das gerade suchen. Ja, wir hatten das schon angesprochen, oder? Nein, habe ich das gesagt? Oder doch nicht? Egal. Psalm 2 bis 8 bilden eine Siebenergruppe, die sehr interessant ist. Ich werde das gleich zeigen. Psalm 1 steht hier abgesondert, aber Psalm 2 wird zu dieser Gruppe dazugenommen, weil es um David und die Davidsverheißung geht. Psalm 2 und Psalm 8 bilden den Anfang und das Ende einer ganz speziellen Gruppe.
Übrigens wird aus beiden Psalmen im Neuen Testament zitiert, sowohl aus Psalm 2 als auch aus Psalm 8. Wir sind eigentlich immer noch, nein, jetzt doch, immer noch beim Aufbau der Psalmen. Das ist der allgemeine Aufbau des gesamten Psalmenbuches. Wir wenden uns jetzt aber speziell dem Buch I zu, schauen uns einige Gruppen darin an und nehmen dann einzelne Psalmen daraus.
Diese Gruppen sind nicht willkürlich gewählt. Auch andere, die sich besser mit den Psalmen auskennen als ich, haben daran gearbeitet. Es gibt eine richtige Wissenschaft, die sich mit der Struktur der Psalmen befasst. Ich gebe hier teilweise Erkenntnisse eines gewissen Mannes weiter, der Labouchagne heißt. Er hat sich sehr intensiv mit der Struktur der Psalmen beschäftigt, fast ein Lebenswerk von ihm. Er hat auch viel im Internet veröffentlicht, sodass es auch anderen zugänglich ist, die Englisch lesen können.
Psalm 2 bis 8 bildet also diese Siebenergruppe mit einer Mitte, die der Psalm 5 ist. Psalm 2 spricht vom König, Psalm 8 vom Königtum des Menschen. Der Psalm 5 in der Mitte erwähnt, dass Gott König ist, was die anderen Psalmen nicht tun.
Die nächste Gruppe umfasst die Psalmen 9 bis 18. Das ist keine Siebenergruppe, sondern eine Neunergruppe. Wenn man jedoch den ersten langen Psalm und den letzten langen Psalm gesondert betrachtet, ergibt sich dazwischen wieder eine Siebenergruppe. Psalm 9 und 10 sind lange Psalmen, alphabetisch angeordnet. Psalm 18 ist ebenfalls ein langer Psalm. In beiden geht es um das Heil Gottes, um Rettung. Dazwischen liegen sieben Psalmen, die alle stark mit Bitten um Befreiung zu tun haben. Psalm 18 ist dabei ein Höhepunkt. Er wurde von David geschrieben, als der Herr ihn von all seinen Feinden befreite.
Psalm 19 ist ein ganz besonderer Psalm und bildet ein Zentrum im gesamten Buch. Von Psalm 19 bis 29 gibt es eine neue Gruppe. Psalm 19 spricht von der Herrlichkeit des Herrn. Diese Herrlichkeit wird in zwei Büchern dargestellt: im Buch der Schöpfung und im Buch der Tora. Vor allem die Tora wird hochgepriesen und ins Zentrum gestellt. Die Herrlichkeit ist ein wichtiger Schlüssel und eine zentrale Betonung in diesem Psalm.
Der letzte Psalm dieser Reihe ist Psalm 29, ein weiterer Herrlichkeitspsalm. Den schauen wir uns gleich noch an. In der Mitte dieser Reihe steht ein Herrlichkeitspsalm. Die Frage lautet: Wer ist der König der Herrlichkeit? „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, siehe, der König der Herrlichkeit kommt herein.“
Dann folgen zwei Übergangspsalmen, Psalm 30 und Psalm 31, die ich hier noch nicht erwähnt habe. Danach beginnt eine neue Reihe, die mit „selig“ beginnt und auch mit „selig“ endet. Der Buchpsalm 32 beginnt mit „Selig ist der Mensch, dem der Herr die Sünden vergibt und dem die Schuld nicht angerechnet wird.“ Psalm 41 endet mit „Selig ist, der auf den Geringen achtet.“
Diese Reihe ist keine Siebenergruppe, sondern eine Zehnergruppe, und sie hat kein richtiges Zentrum. Manche Wissenschaftler meinen, man müsse Psalm 40 in zwei Teile teilen, weil der Psalm 40 zur Hälfte aus Psalm 70 besteht. Die zweite Hälfte von Psalm 40 ist genau Psalm 70. Daher meinen sie, man müsse ihn teilen. Ich bin da nicht ganz einverstanden, denn es erscheint mir willkürlich, einen Psalm so zu teilen.
Wenn man das jedoch täte, wäre Psalm 37 das Zentrum dieser Gruppe. So ist Psalm 37 zwar nicht ganz im Zentrum, aber er ist dennoch ein wichtiger Psalm. Er ist ein alphabetischer Psalm in dieser Gruppe. Daher möchte ich ihn gerne etwas näher betrachten.
Interessant ist, was Wissenschaftler festgestellt haben: Die Gruppe von Psalm 9 bis 18 besteht aus sechs Mal 26 Verszeilen – wieder die Zahl 26. Die Psalmen 19 bis 29 bestehen aus zehn Mal siebzehn Verszeilen. Ursprünglich ist der Name Jahwe hier in Form von Verszeilen eingewoben. Die dritte Reihe, von Psalm 32 bis 41, besteht aus dreizehn Mal siebzehn Verszeilen – also auch hier wieder die Zahl siebzehn.
Ob das Zufall ist? Das weiß man nicht. Von Psalm 1 bis Psalm 18, also der ersten Hälfte, sind es siebzehn Psalmen. Ob das Zufall ist, bleibt offen. Das Zentrum dieser siebzehn Psalmen ist Psalm 9, der lange alphabetische Psalm, ein Akrostichon. Auch hier haben der Neuner, der Zehner und der Achtzehner eine Sonderstellung. Ebenso haben der Neunzehner, der Vierundzwanziger und der Neunundzwanziger eine besondere Bedeutung. Gleiches gilt für den Zweiunddreißiger, den Siebenunddreißiger und den Einundvierziger, genauso wie für Psalm 2 und Psalm 8.
Das war nur ein kleiner Überblick über das erste Buch der Psalmen, um zu zeigen, dass es auch innerhalb dieses Buches verschiedene Gruppen von Psalmen gibt.
Psalm 19: Struktur und Inhalt
Dann gehen wir jetzt zu Psalm 8. Nein, wir gehen zuerst ins Zentrum. Das Zentrum des Buches ist Psalm 19.
Psalm 19 – ich mag diesen Psalm, er ist in jeder Hinsicht schön. Formell ist er schön, und auch in Bezug auf den Inhalt. Wer liest vor? Ich habe jetzt schon so viel gelesen. Liest jemand vor? Herr Präsident!
Zuerst etwas zur Struktur und zur Form, dann zum Inhalt. Wir haben hier einen sehr wohl durchdachten Psalm, was die Zahlen betrifft, insbesondere das Zentrum. Wie hier schon dargestellt ist, ist das Zentrum sehr leicht zu finden. Die Mittelstrophe ist das Zentrum, das ist die Strophe von Vers 8 bis Vers 10.
Hier geht es um die Weisung Jahwes:
- Die Weisung Jahwes ist vollkommen,
- das Zeugnis Jahwes ist zuverlässig,
- die Vorschriften Jahwes sind richtig,
- das Gebot Jahwes ist lauter,
- die Furcht Jahwes ist rein,
- die Verordnungen Jahwes sind Wahrheit.
Hier sind sechs Aussagen, jeweils in zwei Gruppen, also drei Zweiergruppen. Jede dieser drei Zweiergruppen hat zehn Wörter. Wieso zehn? Wie kommt der Psalmist auf die Zahl zehn? Was könnte hier gemeint sein, wenn er von der Tora Jahwes spricht? Warum kommt der Gedanke auf, hier die Zahl zehn einzuweben?
Ganz sicher, die zehn Worte. Im Hebräischen heißt es ja nicht „die zehn Gebote“, sondern „die zehn Worte“. Und die zehn Worte sind die zehn Wörter, die er hier verwendet – bei jedem Satz jeweils zehn Wörter: Vers 8 hat zehn Wörter, Vers 9 zehn Wörter, Vers 10 zehn Wörter. Vers 11 ist ein Zusatz, der nicht ganz in der gleichen Struktur gebaut ist. Das ist eine weitere, eine siebte Aussage. Wir haben hier sechs Aussagen über die Weisung Jahwes, und das wäre eine siebte. Da hat er aber nicht die zehn Wörter. Warum nicht, weiß ich nicht. Entweder ging es ihm nicht aus und es passte nicht, oder der Inhalt war ihm wichtiger als die Form – keine Ahnung. Aber in der Mitte exakt hat er diese dreimal die zehn. Hier hat er beim Vers 11 nur acht Wörter verwendet.
Der erste Teil des Psalms geht von Vers 2 bis Vers 7, dort geht es um die Schöpfung. Dort verwendet er zuerst die Verse 2 bis 5, das sind hier die ersten sechs Zeilen, und verwendet 34 Wörter. 34 ist zweimal die was? Zweimal die siebzehn, schon wieder die siebzehn. Und dann haben wir sechs und sieben – das sind zusammen siebzehn Wörter. Also noch einmal die siebzehn, ein drittes Mal jetzt die siebzehn. Und am Schluss, um dem Ganzen noch eins draufzugeben, von Vers 12 bis Vers 15 sind noch einmal zweimal siebzehn Wörter.
Entschuldigung, ich habe hier einen Fehler gemacht: nicht einmal siebzehn, sondern zweimal siebzehn natürlich, also zweimal zweimal die siebzehn. Also, wir haben zweimal die siebzehn, einmal die siebzehn, dann haben wir diesen Mittelteil zehn, zehn, zehn und acht, dann wieder zweimal die siebzehn. Es war ihm wohl ein Anliegen, diese siebzehn hier unterzubringen, das ist kein Zufall. Und die zehn wollte er auch unterbringen – die zehn Worte. Das ist nur zur Struktur, zu den Wörtern, und natürlich ist dadurch das Zentrum sehr stark unterstrichen. Diese Verse 8 bis 10 stehen exakt so, was die Verslinien, die Verszeilen – nein, die Zeilen betrifft. Sie stehen natürlich genau in der Mitte, auch was die Verse betrifft, fast genau in der Mitte. Aber die Zeilen sind ja das Entscheidende.
Dann darf ich noch etwas zur Struktur zeigen, das möchte ich auf einer anderen Folie zeigen. Es ist auch sehr interessant: Er hat nicht nur die Zahl 17 und 34 verwendet und die Zahl 10, er hat noch etwas getan. Er wollte auch die Zahl 7 unterbringen.
Achtet mal darauf: Wenn er in den Versen über die Schöpfung spricht, hat Gott in sieben Tagen geschaffen. Also in sechs Tagen hat er es geschafft, und am siebten Tag ruhte er. Das erinnert natürlich an die Schöpfung, an die sieben Tage der Schöpfung – sechs Tage der Schöpfung plus eins.
Dann hat er hier, wenn er die Elemente aufzählt, die kosmischen Elemente: die Himmel, die Feste, den Tag, die Nacht, die Erde, den Erdkreis und die Sonne – er hat sieben Elemente erwähnt. Und wenn er den zweiten Teil der Aussage betrachtet, wenn er jetzt von dem sagt, was diese Elemente verkündigen, hat er siebenmal ein Verkündigungswort verwendet. Also: Sie erzählen die Herrlichkeit Gottes, sie verkünden das Werk der Hände, es ergießt sich Rede, gibt Kunde – das war jetzt eins, zwei, drei, vier –, dann ohne Worte und ohne Reden ungehört ist ihre Stimme, fünf, geht ihr aus, geht ihr Schall oder in unserer Übersetzung heißt es Messschnur, aber das Wort wird hier für Schall verwendet, und weiter bis ans Ende des Erdkreises ihre Worte. Also sieben Elemente der Verkündigung, sieben kosmische Elemente im ersten Teil verwendet, wenn er über die Schöpfung spricht.
Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, die Feste verkündet das Werk seiner Hände, ein Tag ergießt Rede, der andere eine Nacht gibt Kunde, ohne Worte, ohne Rede, ungehört ist ihre Stimme. In jedem Teil der Erde geht ihr Schall bis ans Ende des Erdkreises ihre Worte – also sieben Verkündigungen.
Dann, als er zum Wort Gottes kommt, macht er sieben Aussagen, und zwar:
- Die Weisung Jahwes ist vollkommen und stellt die Seele wieder her.
- Das Zeugnis Jahwes ist zuverlässig und macht die Einfältigen weise.
- Die Vorschriften Jahwes sind richtig und erfreuen das Herz.
- Das Gebot Jahwes ist lauter und erleuchtet die Augen.
- Die Furcht Jahwes ist rein und bleibt ewiglich.
- Die Verordnungen Jahwes sind Wahrheit und sind allesamt gerecht.
- Sie sind begehrenswerter als Gold, aus vielen Pfeilen Gold, und süßer als Honig und Honigwein, Honigwaben aus Honig und Honig aus Waben – ja, aus Wabenhonig, Entschuldigung –, süßer als Honig und Wabenhonig.
Sieben Aussagen: vollkommen, zuverlässig, richtig, lauter, rein, Wahrheit und begehrenswert. Auf der einen Seite, auf der anderen Seite: stellt die Seele wieder her, macht einfältig, erfreut das Herz, erleuchtet die Augen, bleibt ewiglich, sind allesamt gerecht und sind süßer als die süßesten Dinge, die es gibt. Sieben Doppelaussagen über Gottes Wort.
Dann im dritten Teil, im Vers 12 bis 15 – das sind eindeutig drei Teile, auch inhaltlich drei Teile. Im dritten Teil sind sieben besitzanzeigende Fürwörter in der ersten und zweiten Person. Ob das vielleicht künstlich ist? Dann vergesst es. Aber ich habe mir gedacht, ich schreibe es einfach mal auf.
Auch: „Werde dein Knecht gewarnt“ (Vers 14), auch „Von Vermessenen halte deinen Knecht zurück, lass wohlgefällig sein die Worte meines Mundes und das Sinnen meines Herzens vor deinem Angesicht, Jahwe, mein Fels und mein Erlöser.“ Das weiß ich nicht, ob das Zufall ist. Ich meine nicht. Er hat hier dreimal – also in jedem Teil – hat er die sieben irgendwo untergebracht.
Es geht ja schließlich um die Schöpfung, die siebentägige Schöpfung und die vollendete Schöpfung, also um das vollendete Wort Gottes. Und es geht um unsere Beziehung zu diesem Reden Gottes. Zuerst die Gottesreden in der Schöpfung, dann Dank Gottes Reden in der Tora und dann unsere Beziehung dazu oder die Auswirkung auf uns von diesem Reden. Denn wir haben es nötig, dass das Bild Gottes wiederhergestellt wird, das Gott ursprünglich in der Schöpfung gemacht hat im Menschen, das dann so kaputt wurde.
Gottes Wort, das hier in der Mitte so schön dargestellt ist, ist das Mittel, um das Bild Gottes in der Schöpfung wiederherzustellen. So dass alles von Gott spricht: nicht nur die Schöpfung soll von Gott sprechen, nicht nur das Wort Gottes soll von Gott sprechen, sondern auch ich soll von Gott zeugen, ein Bild Gottes sein – der Knecht, dein Knecht.
Wenn ich hier ein paar Gedanken weitergeben darf: Zuerst wird vom Himmel gesprochen. Gott, also die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes. Welche Himmel denn? Nun, einerseits die ungeschaffenen Himmel, die Wohnung Gottes selbst, aber die können wir ja nicht sehen. Also wird wohl hier der Himmel gemeint sein, den wir sehen können. Das ist einerseits das Weltall, andererseits die Wolken, der Wolkenhimmel. Also einerseits der Sternenhimmel, andererseits der Wolkenhimmel.
Die Bibel verwendet hier genau dasselbe Wort. Die Engländer haben hier verschiedene Wörter: Sie haben für die Wohnung Gottes und für den Schöpfungshimmel verschiedene Wörter – das eine ist heaven, das andere sky. Aber im Hebräischen nicht, da haben sie das gleiche Wort.
Die Feste, das ist die Ausdehnung, das ist die Atmosphäre, verkündet das Werk seiner Hände. Die Feste spricht davon, dass Gott das alles geschaffen hat, also die Atmosphäre, in der wir leben. Das ist das gleiche Wort.
Ich weiß nicht, wieso ich hier eigentlich „Feste“ habe. Da sollte „Ausdehnung“ stehen. Ja, die Himmelsweite ist besser. Wahrscheinlich habe ich hier einen alten Text verwendet. Das soll uns jetzt nicht stören.
Die Ausdehnung ist die Himmelsweite, gemeint ist die Atmosphäre. Das Wort heißt im Hebräischen eine Weite, etwas Weit Ausgedehntes, etwas Weithin Laufendes, Ausgedehntes. Es kommt ursprünglich aus der Schmiede, dieses Wort. Der Schmied hat ein kleines Stück Metall und dann schmiedet er – was geschieht mit dem Metall? Es dehnt sich aus, es geht in die Weite. Deshalb hat Luther „Feste“ übersetzt, weil er dachte, das ist etwas Festes, was da geschlagen wird. Aber es geht eigentlich mehr um die Ausdehnung, nicht um die Festigkeit dieser Dinge. Also gemeint ist hier die Atmosphäre.
Ein Tag, eine Nacht. Was wir hier lernen: Gott ist ewig und unendlich, unbegrenzt. Er ist unumschränkt. Die Schöpfung erzählt uns, dass Gott sehr, sehr groß ist. Und diese Herrlichkeit Gottes, die wir in der Schöpfung sehen, ist einmal die Größe, andererseits seine Ewigkeit. Er steht über all den Dingen, seine Unbegrenztheit, dass er über allem steht, dass er unumschränkt herrscht.
Auch seine Schönheit sehen wir in der Schöpfung. Die Schöpfung erzählt auch von seiner Schönheit. Das Wort „Herrlichkeit“ übrigens im Hebräischen ist dasselbe Wort wie im Griechischen „Doxa“, das heißt Glanz, Herrlichkeit und Glanz. Also Gott erstrahlt in seiner Schöpfung, seine Schöpfung spricht von ihm, wenn man sie nur wirklich sehen möchte.
Gott ist farbig, er ist schön. Er hat die Schöpfung nicht schwarz-weiß gemacht, er hat sie farbig gemacht. Täglich wechseln sogar die Farben, manchmal sogar wechseln auch die Formen in seiner Schöpfung, auch der Reichtum. Die Schöpfung spricht auch von seinem Reichtum, also das ist die Herrlichkeit seines Reichtums. Nicht die Materie war zuerst, sondern Gott war zuerst, und er hat das alles gemacht.
Also das ist das erste Buch: Gott spricht in diesem Buch, das ist die Schöpfung. Das zweite Buch ist die Tora, und das dritte Buch ist mein Leben. Drei Bücher, der Psalm beschreibt drei Bücher. Also: Die Schöpfung spricht, das Wort Gottes spricht, da spricht Gott, und durch mein Leben soll er sprechen. Das ist ja die Bitte des Psalmisten.
Der Knecht wird gewarnt und er wird belohnt, wenn er das Wort Gottes einhält. „Ach Herr, du siehst, ich habe so viele Sünden, bitte vergib mir, sprich mich frei! Und bitte, es sind so viele Sünden, die ich gar nicht weiß, die mir gar nicht bewusst werden, die Verborgenen. Bitte sprich mich auch von denen frei.“ Das heißt, vergib mir auch sie und hilf mir, dass sie auch aufgedeckt werden und dass sich das ändern kann in meinem Leben.
Er hat ein großes Verlangen, dass Gottes Bild in seinem Wesen sichtbar wird. „Auch von vermessenen Sachen, frechen Dingen halte mich zurück, halte deinen Knecht zurück. Es soll nichts über mich Macht haben, denn ich bin ohne Tadel und rein von großer Übertretung.“ Wenn ich meine Sünden bekenne, vergibt er, und dann bin ich ohne Taten.
Vers 15 ist dann das Gebet: „Lass die Worte meines Mundes, also lass mein Reden, und das Sinnen meines Herzens, vor deinem Angesicht wohlgefällig sein, Jahwe, mein Fels und mein Erlöser.“
Also die Worte meines Mundes und das Sinnen meines Herzens – hier geht ganz klar hervor, dass Gott will, dass der Mensch, ehe er redet, denkt. Wir sollen zuerst denken, dann reden. Deshalb sagt er: „Lass die Worte meines Mundes und das, woher die Worte kommen.“ Jetzt geht er ins Innere hinein, nämlich ins Herz: „Lass das Sinnen meines Herzens wohlgefällig sein.“
Das Wort „Herz“ ist übrigens das Denken in der Bibel. Das Wort „Herz“ hat nichts zu tun mit Gefühlen. Das Wort „Herz“ ist ein Bildwort in der Bibel für das Innere. Wir sagen: „Wir gehen ans Herz einer Sache.“ Das Bildwort ist etwas, das man nicht sieht. Normalerweise sieht man unser Herz nicht. Da müsste man mit dem Messer aufschneiden, die Haut aufreißen, und dann könnte man irgendwann das Herz sehen. Aber normalerweise tun wir das nicht. Also ist es etwas Unsichtbares.
Wenn die Bibel vom Herz spricht, spricht sie vom Inneren des Menschen. Aber das Innere des Menschen – da gibt es ein Gebiet, das ist das Schaltzentrum, von dem alles ausgeht. Das Innere wird dominiert von einer Sache: dem Denken.
Wir dürfen nicht sagen, es soll das, was wir gehört haben, vom Kopf ins Herz gehen. Falsch, falsch! Ich weiß, was wir meinen. Wir meinen, es soll nicht nur ein Wissen bleiben, sondern ein Tun werden. Ja, aber so würde die Bibel das nicht sagen. Wir verwenden da falsche Begriffe. Wir sollten auch so sagen: Es soll vom Kopf ins Tun übergehen, ja, in die Hand und in die Füße und ins Leben. Ja, das schon. Herz heißt einfach das Innere.
Ich war so erschüttert, von einem Menschen zu hören, er sagte: „Bis jetzt habe ich immer Kopfentscheidungen getroffen, jetzt möchte ich einmal nach dem Herzen entscheiden, tun, was mein Herz sagt.“ Was hat er gemeint? Ich möchte nach Gefühlen aus dem Bauch heraus leben. Heißt das. Völlig verkehrt, wehe dem Menschen, der das tut. Wir leben nicht aus dem Bauch, wir leben aus dem Denken.
Dieser Mensch hat natürlich das Wort Herz falsch verstanden. Er dachte, Herz sei Gefühl. Herz ist aber nicht Gefühl. In der Welt ist das so, das ist das Wesen in der Welt, das wird uns in den Medien ständig gesagt: „Handle nach deinem Herzen, tu, wie dir innerlich vorkommt.“ Gerade verkehrt. Ich bin schon wieder am Predigen. Gehen wir wieder zurück.
Nein, wir gehen nicht zurück, wir machen Schluss. Wir sind schon am Ende. Tatsächlich? Ah, vielen Dank. Ja, vielen Dank.
Also sechsmal Jahwe sind wir im Zentrum und am Schluss der krönende Abschluss Jahwe. Sechs plus eins. Sechs Tage hat Gott die Welt erschaffen, und am siebten Tag ruhte er. Aber jetzt ist es beim zweiten Teil im Wort. Danke, wertvolle Beobachtung.
Gut, wir schließen hier.
Psalm 1: Freude an Gottes Wort als Schutz
Tobias ist, glaube ich, dran. Ich möchte noch kurz einen Gedanken weitergeben, der mir heute wichtig geworden ist. Es geht um den Morgenimpuls aus Psalm 1. Ich lese dazu die Verse 1 bis 3:
Psalm 1,1-3: Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern seine Lust hat an dem Gesetz des Herrn und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und dessen Blätter nicht verwelken. Und alles, was er tut, gerät wohl.
Mir ist besonders Vers 2 wichtig geworden: die Lust am Wort Gottes, die Freude, einfach damit zu arbeiten. Ich will keine Menschen überhöhen, aber ich denke, wir haben hier ein gutes Beispiel vor uns. Wir können dem Bruder Thomas Jettl wirklich ansehen, dass er so eine Freude und so einen Spaß hat, mit dem Wort Gottes zu arbeiten. Seine Bemerkungen zeigen immer wieder, dass er das Wort wirklich liebt und gerne damit arbeitet.
Er hat uns auch gesagt, dass wir erst einmal auf den Geschmack kommen müssen, uns mit dem Wort zu beschäftigen, damit wir immer mehr diese Freude und Lust daran bekommen. Was ich auch sehr interessant fand, war seine Aussage, dass die Lust am Wort Gottes ein Schutz für uns ist. Diese Lust schützt uns vor anderen Lusten.
Er hat uns auch die Frage gestellt: Von welcher Lust lasse ich mich treiben? Wenn wir uns mit dem Wort Gottes beschäftigen, wenn wir wirklich Freude und Lust daran haben und uns damit die ganze Zeit beschäftigen, werden wir bewahrt vor anderen Lusten.
Wie können wir zu dieser Lust, zu diesem Verlangen kommen? Zum einen, indem wir uns immer mehr damit beschäftigen. Zum anderen, indem uns bewusst wird, welchen Wert das Wort Gottes hat.
Ich habe auch einige Verse aus Psalm 19 im Kopf, genauer Psalm 19,10b-11: Die Bestimmungen des Herrn sind Wahrheit, sie sind allesamt gerecht. Sie sind begehrenswerter als Gold und viel Feingold, süßer als Honig und Honigseim.
Honig mag ich sehr gerne, deswegen spricht mich dieser Vers besonders an. Vielleicht nicht alle, aber ich denke, Gold und Geld sprechen wahrscheinlich die meisten hier an. Wenn wir uns vorstellen, hier wäre ein riesiger Haufen Goldbarren, ich denke, jeder von uns würde diesen sehr gerne haben und richtig danach begehren.
Und hier steht, Gottes Wort ist noch viel wertvoller, begehrenswerter. Ich möchte noch zwei Verse aus Psalm 119 lesen, die uns ebenfalls den Wert des Wortes Gottes zeigen:
Psalm 119,97: Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Ich sinne darüber nach den ganzen Tag.
Psalm 119,162: Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet, wie einer, der einen riesigen Schatz mit viel Gold und vielen Perlen findet.
Wir können jetzt auch Gott danken für diesen Schatz, den wir haben. Und ihn bitten, dass er uns bewusst macht, was für ein Schatz wir besitzen und welchen Wert das Wort Gottes hat. Dass wir immer mehr diese Freude und Lust bekommen, uns mit dem Wort Gottes zu beschäftigen.
Ja, lasst uns aufstehen!
