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Kein endgültiger Abschied!

06.04.2000Apostelgeschichte 1,9-11

I. Jesus geht nicht für immer

Das muss ein eindrückliches Ereignis gewesen sein. Jesus ist mit den Jüngern auf dem Ölberg im Gespräch. Sie sprechen über das Reich Gottes und die Jünger fragten ihn, wann er wohl das Reich Gottes sichtbar errichten werde. Ohne ihnen einen Zeitpunkt zu sagen, weist er sie auf die kommende Aufgabe hin: Ihr werdet mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, und dieser Geist wird euch die Kraft geben, überall als meine Zeugen aufzutreten: in Jerusalem, in ganz Judäa und Samaria und bis ans äusserste Ende der Erde. Apg.1,8. Während nun Jesus das sagte, wurde er plötzlich vor den Augen der Jünger aufgehoben. Man muss sich das einmal vorstellen. Plötzlich beginnt Jesus zu schweben. Er verliert den Boden unter den Füssen. Darauf kommt eine Wolke, die Jesus umschliesst und die ganze Schar Jesus nicht mehr sieht, sondern nur die Wolke. Ein deutliches Zeichen für die Jünger, dass Jesus jetzt von ihnen weggeht. Wie gebannt starren sie auf diese Wolke, die Jesus verbirgt und wie sie sich immer mehr von ihnen entfernt. Uns wäre das bestimmt nicht anders gegangen. Mit offenen Mund würden wir auf die Wolke starren, um zu sehen was passiert und ob man vielleicht Jesus noch einmal sehen würde. Aber Jesus ist ja nicht in den sichtbaren Himmel gegangen, sondern in den unsichtbaren Himmel. Der ist nicht einfach oben, sondern der Himmel ist in der unsichtbaren Welt von der wir umgeben sind.

Während die Jünger dieser Wolke nachsehen standen plötzlich zwei Männern in weissen Gewänder bei ihnen. Es sind Engel, die im Auftrag Gottes Anweisungen geben, denn das war in diesem Moment unbedingt nötig. Sie sagen: Ihr Galiläer warum steht ihr hier und schaut nach oben? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird auf dieselbe Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt weggehen sehen!" Apg.1,11. Mit anderen Worten: kümmert Euch jetzt um das, was Jesus euch sagte bis er wiederkommt. Jesus geht nicht für immer von dieser Erde. Er wird wieder kommen und er wird sogar am selben Ort wieder kommen. Das kann man schon im Alten Testament lesen: Und seine Füsse werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberg, der vor Jerusalem liegt nach Osten hin. Und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, vom Osten bis zum Westen, sehr weit auseinander, so dass die eine Hälfte des Berges nach Norden und die andere nach Süden weichen wird. Sach.14,4. Wenn Jesus dann kommen wird, dann wird er in seiner ganzen Macht und Herrlichkeit erscheinen. Wie das Jesus selber sagt: Und dann werden sie des Menschen Sohn kommen sehen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Lk 21,27. Plötzlich wird Jesus wieder in Erscheinung treten. Verhüllt in einer Wolke wird er kommen und die Wolke wird sich verziehen und den Blick zu Jesus öffnen.

Anwendung

Das ist die Hoffnung von uns Christen. Wir leben auf diesen Moment hin, wo wir Jesus in seiner ganzen Herrlichkeit begegnen werden. Jesus kommt wieder. So begegnet uns der Ruf der verfolgten Gemeinde: Komm doch, Herr Jesus! Offb.22,20b. Leben wir wirklich auf dieses Ziel hin? Ist uns bewusst, dass wir als Gemeinde Jesu auf diesen Tag warten und dass dann unser Glaube zur Erfüllung kommt?

II. Jesus ist erhöht und trotzdem erreichbar

Jesus wurde durch diese Himmelfahrt erhöht. Im Markusevangelium heisst es: Nachdem Jesus, der Herr, ihnen dies gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich an die rechte Seite Gottes. Mk 16,19. Und Petrus lehrt die Gemeinde über die Himmelfahrt: Jesus ist zum Himmel aufgestiegen. Dort hat er den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite eingenommen, und die Engel und alle überirdischen Mächte und Gewalten sind ihm unterworfen. 1Petr 3,22. Jesus wurde also erhöht und ist in der Herrlichkeit. Aber das heisst ganz und gar nicht, dass er deswegen an unserem Leben nicht teilnimmt. Zwei Beispiele:

  1. Stephanus: Er aber, voll heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen; Apg 7,55.  2. Paulus: Er aber sagte: Wer bist du, Herr? Der aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, wider den Stachel auszuschlagen! Apg 9,5.
Anwendung

Jesus ist also nicht weit weg. Er kümmert sich um die Belange seiner Nachfolger. Das ist für uns eine grosse Ermutigung. Unser Herr ist nicht weit weg von uns. Im Hebräer heisst es: Dies ist der Punkt, auf den alles ankommt: Wir haben einen Obersten Priester, der Platz genommen hat zur rechten Seite Gottes auf dem Thron der göttlichen Majestät im Himmel. Hebr 8,1. Er ist an der Seite des Vaters und vertritt uns. So sagt Paulus deutlich: Wer kann sie verurteilen? Christus ist für sie gestorben, ja noch mehr: Er ist vom Tod erweckt worden. Er hat seinen Platz an Gottes rechter Seite. Dort tritt er für uns ein. Röm 8,34. Niemand kann uns verurteilen!

III. Leben bis zur Wiederkunft

Was sind nun unsere Hauptaufgaben in der Zeit bis Jesus kommt.

Gott wohlgefällig leben

Eine Hauptaufgabe ist, dass wir als Christen ein Leben führen das Gott ehrt. Es geht um die elementaren Dinge des Lebens, um ein moralisch einwandfreies Leben, dass ich nicht lüge, stehle, Unzucht treibe, usw. Zusammenfassend geht es um eine gelebte Liebe. Der Herr lasse eure Liebe zueinander und zu allen Menschen wachsen und überströmen, so dass sie so stark wird wie unsere Liebe zu euch. / Er mache euch innerlich stark, damit ihr vor Gott, unserem Vater, in untadeliger Heiligkeit dasteht, wenn Jesus, unser Herr, mit allen seinen Engeln kommt. 1.Thes.3,12-13.

Den Auftrag ausführen

Eine zweite Hauptaufgabe besteht darin, dass wir den Auftrag, den uns Jesus gegeben hat ernst nehmen. Es ist exakt der Auftrag, den Jesus den Jünger noch sagte, während er von der Erde aufgehoben wurde: Zeugen zu sein. Es ist der Auftrag, den Jesus den Jüngern mitgegeben hat, den Auftrag der Mission und Evangelisation, der sich nicht nur auf andere Länder bezieht, sondern überall dort wo wir leben.  Mk 13,10 Und unter allen Völkern muß zuvor das Evangelium gepredigt werden.  Mk 16,15 Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung! Diesen Auftrag müssen wir ernst nehmen. Evangelisation ist einer der dringlichsten Aufgaben, die Jesus uns übertragen hat. Er sagte nicht einfach wir sollen die Gemeinde erbauen, er fordert auf, dass wir das Evangelium den Menschen verkündigen und sie zu Jüngern machen. Wenn Jesus wieder kommt, möchte er uns bei der Erfüllung dieses Auftrage finden. Gemeinde die Evangelisation und Mission vorantreibt, ist eine Gemeinde, die am Herzschlag Gottes ist.

Schluss

Gott selbst aber, der uns seinen Frieden schenkt, vollende euch als sein heiliges Volk und bewahre euch im Innersten unversehrt, fehlerlos an Seele und Leib, für den Tag, an dem Jesus Christus, unser Herr, kommt. 1.Thess.5,23. Amen.