Einführung in die Göttlichkeit Gottes
Wie stellen sich Christen die Göttlichkeit Gottes vor? Fünf Dinge, die du dazu wissen solltest. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute dreht sich alles um einen glücklichen Gott. Eine Podcastwoche zur Göttlichkeit Gottes geht zu Ende. Unsere Leitfrage lautete: Wie stellen sich Christen die Göttlichkeit Gottes vor?
Wir wissen inzwischen, dass Gottes Göttlichkeit vor allem seine Andersartigkeit betont. Er ist kein Mensch, auch kein Übermensch. Wir müssen uns stets bewusst machen, dass unsere Vorstellung von Gott durch unsere eigene menschliche Begrenztheit geprägt ist. Wir können Gott nicht vollständig erfassen oder denken.
Gott ist der ganz Andere, der sich uns offenbart hat. Mit diesem Gedanken beginnt jedes Nachdenken über Gottes Göttlichkeit.
Wesentliche Eigenschaften Gottes
Wir haben uns damit beschäftigt, dass Gott Schöpfer ist, heilig und Liebe zugleich. Er ist der Besitzer des Universums. Gleichzeitig hasst er Sünde in jeder Form, aber er ist auch zu einhundert Prozent für den Menschen.
Die Moral entspringt seinem Charakter. Das Gericht behält er sich vor, ebenso wie die Rettung des Menschen.
Gottes Herrschaft und Unvergänglichkeit
Wie könnte man diese Woche abschließen? Schauen wir uns an, wie Paulus mit Worten Gott den Vater feiert.
In 1. Timotheus 6,15-16 geht es um die Wiederkunft des Herrn Jesus. Diese wird zu seiner Zeit den seligen und alleinigen Machthaber zeigen, den König der Könige und Herrn der Herren. Er allein hat Unsterblichkeit und bewohnt ein unzugängliches Licht, das keiner der Menschen gesehen hat und auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht. Amen.
Das ist eine Doxologie. So nennt man es, wenn man Gott mit Worten feiert. Ich lese es noch einmal vor, weil es so schön ist:
1. Timotheus 6,15-16: Die Wiederkunft des Herrn Jesus wird zu seiner Zeit den seligen und alleinigen Machthaber zeigen, den König der Könige und Herrn der Herren. Er allein hat Unsterblichkeit und bewohnt ein unzugängliches Licht, das keiner der Menschen gesehen hat und auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht. Amen.
Die Bedeutung des Begriffs „selig“ für Gott
Jetzt wähle ich einen Begriff heraus: selig. Der selige und alleinige Machthaber.
Auch am Anfang des ersten Timotheusbriefes spricht Paulus davon, dass ihm das herrliche Evangelium des seligen Gottes anvertraut wurde (1. Timotheus 1,11). Gott ist ein seliger Gott.
Wir kennen das Wort hauptsächlich aus dem Anfang der Bergpredigt. Dort heißt es immer wieder: Glückselig ist die oder der, wenn sie das oder jenes tun.
Das Wort selbst, griechisch „makarios“, kann außer mit selig auch mit „glücklich“ oder „gesegnet“ übersetzt werden. Zwei Übersetzungen, die natürlich eine sehr ähnliche Bedeutung haben, weil jemand, der gesegnet ist, auch glücklich ist und der Glückliche sich gesegnet weiß.
Gott ist also der selige Gott; er ist makarios, glücklich oder gesegnet.
Die Bedeutung eines glücklichen Gottes
Was heißt das? Was ist so besonders daran, dass Gott ein glücklicher Gott ist?
Ich habe in einer fünfteiligen Reihe diesen Punkt aufgenommen, weil ich glaube, dass es für uns Menschen unglaublich wichtig ist, eine Sache zutiefst zu verstehen. Gott hat uns nicht erschaffen, weil ihm etwas fehlte.
Nun könnte jemand einwenden: Wenn Gott am Ende der Heilsgeschichte die Gemeinde hat – also all die Menschen, die an ihn glauben, die ihn lieben und sich auf eine Ewigkeit mit ihm freuen –, ist das nicht ein Beleg dafür, dass er uns braucht, um glücklich zu sein?
Nein, ist es nicht. Gott hat uns gewollt, aber Gott braucht uns nicht.
Ein Beispiel: Wenn ich mir im Urlaub beim Mittagessen vom Buffet, obwohl ich eigentlich schon satt bin, noch ein Schokotörtchen hole, einfach nur weil ich Lust darauf habe, dann habe ich den Nachtisch nicht gebraucht, aber ich habe ihn gewollt.
Und ebenso ist es bei Gott. Wir sind sein Nachtisch. Aus Gründen, die mir persönlich zu hoch sind, hatte er Lust auf uns. Brauchen tut er uns nicht. Er hat uns nie gebraucht und er wird uns nie brauchen.
Gott ist ohne uns, auch ohne unsere Anbetung und ohne unsere Liebe zu ihm, ein glücklicher Gott.
Die Beziehung Gottes in sich selbst
Aber Gott ist doch Liebe. Braucht er dann nicht jemanden, den er lieben kann? Ist Liebe nicht auf Beziehung hin angelegt?
Stimmt, aber Gott ist eben ein Gott, der in sich selbst Beziehung lebt. Was sich für uns so merkwürdig anhört – dass Gott ein Gott ist, aber doch irgendwie drei: Vater, Sohn beziehungsweise Wort und Heiliger Geist – wird sofort logisch, wenn man darüber nachdenkt, dass Gott Liebe ist.
Liebe braucht ein Gegenüber, und Gott findet dieses Gegenüber in sich selbst. So beschreibt Jesus das aus seiner Perspektive, wenn er sagt, der Vater liebt den Sohn. Aber dasselbe gilt, weil Gott Liebe ist, für alle drei uns bekannten Personen der Gottheit. Was sie verbindet, ist Liebe.
Ganz nebenbei ist es umso erstaunlicher, dass Gott, das Wort, trotzdem Mensch wird und diese Liebesbeziehung am Kreuz aufgibt, um uns zu retten. Ebenso erstaunlich ist, dass wir in Christus, also durch den Glauben an Jesus, Teil dieser Liebesbeziehung werden dürfen.
Es ist wirklich unglaublich, was Gott tut.
Gottes Vollkommenheit und unser Glück
Aber zurück zur Göttlichkeit Gottes. Gott ist glücklich, und das bedeutet, dass wir ihm nichts geben können, was ihn irgendwie komplett machen würde. Gott ist kein bisschen defizitär; ihm fehlt gar nichts. Er ist in einem absoluten Sinn vollkommen – und zwar ohne uns.
Wir brauchen ihn, wenn wir glücklich werden wollen, so wie der Psalmist es im Psalm 16,2 auf den Punkt bringt: „Du bist mein Herr, es gibt kein Glück für mich außer dir.“ Wahres Glück finden wir nur in Gott. Aber Gott findet alles Glück, das er braucht, in sich.
Zusammenfassung und Abschluss
Und so schließen wir diese Woche ab, in der es um die Frage ging, wie sich Christen die Göttlichkeit Gottes vorstellen.
Wir haben einen Gott, der ganz anders ist. Er hat das Universum erdacht und erschaffen, ist heilig, ist Liebe und auch ohne uns glücklich.
Was könntest du jetzt tun? Lass dich ein wenig von dem Gedanken begeistern, dass Gott dich nicht braucht, aber will. Er möchte, dass du für ihn wie ein Nachtisch bist, auf den er Lust hat. Bete ihn dafür an.
Das war's für heute. Du hast Fragen zur Bibel oder Ideen für eine Themenreihe? Her damit: E-Mail Kontakt at frogwords.de.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.