Ich finde, er macht das hier wirklich sehr gut. Insgesamt finde ich es großartig, dass er sich so viel Mühe gibt, den Leuten von diesem Thema zu erzählen – und das auf eine lebendige Art und Weise. Dafür möchte ich euch danken.
Die Bedeutung des Nachfolgens Jesu
Das Thema „Sag mir wohin“ – ich weiß nicht, wie viele von euch die Bibel lesen. Ich lese sie manchmal, aber wisst ihr, was mir aufgefallen ist? Jesus hat immer gesagt: Folge mir nach.
Was ist die logische Frage dazu? Man fragt: Wohin? Aber Jesus hat das nie gesagt. Denn wisst ihr, „Sag mir wohin“ hat Jesus nie beantwortet, denn das war nicht wesentlich. Jesus hat nur gesagt: Folge mir nach. Du musst nur bei mir sein. Wohin wir gehen, ist eigentlich egal.
Und wisst ihr, deshalb ist es viel wichtiger, wer mit dir geht, als wohin du willst.
Ich denke da an vor etwa zehn Jahren, wir haben drei Kinder, und zu der Zeit waren unsere ersten zwei noch klein, vier oder fünf Jahre alt. Wir sind mit ihnen nach Australien geflogen, ich habe dort gepredigt, und die Kinder konnten mitkommen.
Wir sind von der Ramsau losgefahren, ich wohne in so einem Bergdorf. Wir sind die Straße runter nach Schladming gefahren, das ist auch ein Bergdorf, nur etwas niedriger gelegen, und dort gibt es ein paar mehr Geschäfte. Meistens, wenn wir nach Schladming fahren, gehen wir zum Aldi – das heißt bei uns Hofer oder so.
Als wir von Ramsau nach Schladming fuhren, hatten wir die zwei Kinder dabei auf dem Weg nach Australien. Da hat Lukas oder Lisa gesagt: „Wir fahren zum Aldi.“ Wir haben gesagt: „Na, heute fahren wir ein bisschen weiter.“
Dann sind wir von Schladming nach Salzburg gefahren, dorthin fahren wir auch öfter, zum Beispiel zum Zoo. Da hat Lisa gesagt: „Ah, wir fahren heute zum Zoo.“ Wir sagten: „Na, nur ein bisschen weiter.“
Dann sind wir in Salzburg ins Flugzeug gestiegen, Richtung Frankfurt. Da hat Lukas gesagt: „Ah, wir fliegen zur Heidi.“ Kennt ihr das? Heidi, die hat in Frankfurt gewohnt, oder? Die Kinder glaubten, wir fliegen zu Heidi.
Dann sind wir in Frankfurt weitergeflogen nach Singapur, dann nach Brisbane und so weiter.
Wisst ihr, was mir bei unseren zwei Kindern aufgefallen ist? Die waren damals auch so klein. Ihnen war es völlig egal, wo wir waren. Ob wir beim Aldi waren, im Zoo, in Frankfurt, in Singapur oder in Brisbane – es war ihnen egal. Das Einzige, worauf sie ab und zu geschaut haben, war: Ist der Vater noch da?
Die Mama natürlich auch, sage ich dem Richter. Denn Kindern ist es egal, wo sie sind, solange Vater und Mama bei ihnen sind.
Und wisst ihr, es ist nicht wichtig, wohin es geht. Wichtig für dich ist nur, wer bei dir ist.
Die Kraft des Heiligen Geistes als Begleitung auf dem Weg
Nun, wie sollten wir mit Jesus gehen? Ich lese euch dazu einen Vers vor, aus Apostelgeschichte 1,8. Jesus sagt dort selbst: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa, Samaria und bis an das Ende der Welt.“
Jesus nennt hier drei Dinge. Erstens sagt er: So sollt ihr mit mir gehen – ihr werdet Kraft empfangen. Dieses Wort „Kraft“ ist im Griechischen „Dunamis“. Davon leitet sich unser Wort „Dynamit“ ab, oder auch „Dynamo“, wie am Fahrrad. Das kennt ihr sicher. Es bedeutet einfach Kraft.
Ihr werdet also Kraft empfangen, Dynamit, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist. In Matthäus sagt Jesus etwas Ähnliches: „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden, darum geht hinaus.“ Das Wort „Macht“ ist hier ein anderes, nämlich „Exousia“. Das heißt „Autorität“. So wie ein Polizist mit seiner Uniform – wenn du ihn siehst, trittst du auf die Bremse, denn das ist Autorität. Da bist du vorsichtiger.
Was ist jetzt der Unterschied zwischen „Exousia“, Autorität, und „Dunamis“, Kraft? Ich habe darüber gepredigt in Colorado und Washington. Ein Freund von mir, ein Bergführer namens Hans – bei uns heißen viele Hans – ist mit Arnold Schwarzenegger auf Markklettern gegangen und hat uns hochgezogen. Wir waren in einer Kirche, wo ich predigte, und an einem Tag gingen Hans und ich Schneeschuhwandern ins Alpental. Dort lag extrem viel Schnee, über zwei Meter. So viel Schnee haben wir bei uns kaum noch, vielleicht letzten Winter, aber sonst nicht.
Wir gingen in die Schneeschuh-Pampe, zusammen mit Richard, dem Pfarrer, und Hans und ich sind in der Bergrettung und Bergführung aktiv. Wir dachten, die Lawinengefahr ist heute hoch. Richard kennt sich gut aus, also vertrauten wir ihm. Nach etwa zehn Minuten kam eine Frau entgegen und schrie, jemand sei gerade von einer Lawine verschüttet worden.
Hans und ich liefen so schnell wir konnten, etwa eine halbe Stunde hinein ins Alpental. Dort standen einige Leute herum, und wir organisierten sofort die Bergrettung. Wir rissen die Teller von den Stöcken, bereiteten die Ski halbwegs vor und begannen mit der Suche. Die Leute taten alles, was wir sagten. Wir hatten totale Autorität. Sie wussten nicht genau warum, aber es war so.
Aber wisst ihr, was das Problem war? Wir hatten keine Kraft. Wir hatten keine Sonden, keine ordentlichen Schaufeln. Wir hatten Autorität, aber keine Kraft. Autorität ohne Kraft ist hilflos.
Zwei Stunden später kam die offizielle Bergrettung, etwas spät. Als sie ankamen, schickten sie uns sofort weg, wegen der Lawinengefahr. Ich wollte ihnen noch erklären, wo ich glaube, dass die Verschütteten liegen, aber sie sagten nur: „Verschwindet, wir machen hier weiter.“ Das war okay. Sie blieben ein paar hundert Meter entfernt und schauten zu.
Wir sahen sofort, dass sie die Verschütteten nicht finden würden. Sie waren unorganisiert, spät dran, ohne Strategie, und hatten sogar einen dummen Hund dabei. Tatsächlich fanden sie die Verschütteten erst zehn Tage später.
Jetzt hatten sie viel Kraft – alle Schaufeln, die besten Sonden, alles – aber sie hatten keine Autorität mehr. Autorität ohne Kraft ist lebensgefährlich.
Jesus als Quelle von Autorität und Kraft
Wisst ihr, warum ich so gerne Christ bin? Weil Jesus uns nicht nur den Auftrag gegeben hat, gehet hin. Er gibt uns auch die Kraft, um zu gehen.
Jesus ist nicht nur die Autorität, der Herr im Himmel und auf Erden, der uns sendet. Er gibt uns auch die Kraft, damit wir gehen können. Christus ist nicht nur der Herr, er ist auch die Kraft im Heiligen Geist.
Darum, liebe Freunde, darfst du niemals an den Herrn Jesus glauben, ohne seine Kraft zu haben. Wisst ihr was? Ich treffe heute viele kraftlose Christen. Sie anerkennen Jesus als Herrn, aber sie wissen nichts von seiner Kraft. Dann wird das Christenleben mühsam und schwer.
Ihr werdet Kraft empfangen.
Eine Frage an dich: Was steht nächste Woche bei dir an? Vielleicht sollst du jemandem vergeben. Vielleicht sollst du jemandem sagen: Es tut mir leid. Jesus sagt dir nicht nur, dass du es tun sollst. Er wird dir auch die Kraft geben, es zu tun.
Darum bin ich so gerne Christ. Er sagt mir nicht nur, was richtig ist, sondern er befiehlt mir auch, es zu tun.
Die Jünger vor Pfingsten, bevor sie den Heiligen Geist empfangen hatten, haben Jesus immer als Herrn anerkannt. Aber sie hatten keine Kraft, darum haben sie dauernd versagt. Zu Pfingsten bekamen sie die Kraft, um als Christen zu leben.
Kennst du seine Kraft? Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist.
Der Auftrag, Zeugen Jesu zu sein
Und dann sagt Jesus weiter: „Und ihr werdet meine Zeugen sein.“
Wozu gibt uns Jesus seine Kraft? Damit wir seine Zeugen sind. Das ist der Zweck. Übrigens sagt Jesus nicht: „Ich gebe dir Kraft, damit du hier am Jugendtag Zeugnis ablegen kannst.“ Sondern: „Ihr werdet meine Zeugen sein – Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag. Ihr werdet meine Zeugen sein.“
Wenn du Jesus kennst, bist du immer sein Zeuge. Die Frage ist nur: Bist du ein guter oder ein schlechter Zeuge? Bist du ein rechter oder ein falscher Zeuge?
Jeder Christ ist ein Zeuge. Du bist immer ein Zeuge, wenn du zu Christus gehörst. Aber so wie du lebst, können Menschen ablesen, ob sich dein Leben mit Jesus deckt oder nicht.
Persönliche Erfahrungen mit dem Zeugnisgeben
Ein Beispiel: Bevor ich Hannelore, meine Frau, geheiratet habe, hatte ich die Wahl, Ehemann zu sein oder nicht. Am 4. Juli 1987, also vor fast 20 Jahren, haben wir geheiratet. Der 4. Juli ist der Unabhängigkeitstag der Amerikaner. An diesem Tag wurde ich abhängig.
Am 4. Juli 1987 fragte mich der Pfarrer, ob ich von nun an, in guten und in schlechten Tagen und allem, was dazugehört, Ehemann sein wolle. Ich habe damals „Ja“ gesagt. Seit diesem Tag, dem 4. Juli 1987, habe ich keine Wahl mehr, ob ich Ehemann sein will oder nicht – ich bin es.
Ich kann nicht morgens aufstehen und sagen: „Soll ich heute Ehemann sein? Heute habe ich keine Lust dazu, also bin ich es bald nicht.“ Das geht nicht. Ich bin immer Ehemann. Die Frage ist nur: Bin ich ein guter Ehemann oder ein schlechter? Bin ich ein treuer Ehemann oder ein untreuer? Aber ich bin seit dem 4. Juli immer Ehemann.
Wenn du zu Jesus Christus gehörst, dann bist du immer sein Zeuge. Du kannst nicht morgens aufstehen und sagen: „Soll ich heute Zeuge für Jesus sein? Heute ist ein schlechter Tag, also nicht.“ Nein, das geht nicht. Du bist Zeuge. Die Frage ist nur: Bist du ein wahrer oder ein falscher Zeuge?
So wie du lebst, ist ein Zeugnis dafür, ob es sich lohnt, mit Jesus zu leben oder ob es umsonst ist – so wie Menschen an mir ablesen können, ob sich ein Eheleben lohnt oder nicht.
Ich bin schon lange Christ, aber ich habe viele Jahre davon nicht mit Jesus gelebt. Ich habe versucht, aus eigener Kraft Christ zu sein, und das geht nie gut. Weil ich es nicht geschafft habe, ein guter Christ zu sein, bin ich zurückgefallen und habe das getan, was alle tun.
Damals war ich Kellner in einer Bar und Christ. Jeden Tag von sechs Uhr abends bis vier Uhr früh war ich dort Kellner. Ich habe dort von Jesus geredet, besonders nach dem fünften Bier. Je mehr Bier ich hatte, desto mehr habe ich von Jesus erzählt.
Aber wisst ihr, was interessant ist? Wenn ich zurückdenke an all die Typen, denen ich damals in meinem Delirium von Jesus erzählt habe, ist keiner von ihnen Christ geworden. Heute weiß ich auch warum: Die Typen haben erkannt, was der Hans Beter mit Jesus schafft. Das schaffe ich ohne ihn genauso gut. Also lohnt sich ein Leben mit Jesus nicht – das haben sie von mir abgelehnt.
Darum haben die Menschen damals nichts Anziehendes an Christus gefunden. Ich war ein Zeuge, aber kein guter.
Wisst ihr, was wichtig zu verstehen ist? Das habe ich lange nicht kapiert: Die Kraft des Heiligen Geistes, der in uns wohnt, steht nur für die Anliegen Gottes zur Verfügung, nicht für deine eigenen.
Es kann sein, dass du schon lange Christ bist und trotzdem nichts von der Kraft Gottes in dir spürst. Vielleicht fragst du kaum nach dem Willen Gottes und wunderst dich, warum du nichts von der Kraft Gottes spürst.
Die Kraft Gottes ist da, aber sie steht nur für die Anliegen Gottes zur Verfügung, nicht für unsere eigenen.
Zeugen sein ohne theologisches Fachwissen
Übrigens hat Jesus gesagt: „Ihr werdet meine Zeugen sein.“ Er hat nicht gesagt, ihr werdet meine Theologen sein.
Man muss kein Theologe sein, um von Jesus zu sprechen; es reicht, ein Zeuge zu sein. Wenn ein Zeuge vor Gericht aussagt, wisst ihr, was er berichtet? Er erzählt, was er gesehen, gehört und erlebt hat.
Genau das dürfen auch wir tun: Menschen erzählen, was wir von Jesus gesehen, gehört und mit ihm erlebt haben.
Die Ausbreitung des Zeugnisses als Strategie
Und das Dritte: Also erstens, ihr werdet Kraft empfangen. Zweitens, wozu? Ihr werdet meine Zeugen sein. Drittens, wie sind wir Zeugen? Was ist die Strategie?
Da sagt er: Ihr werdet meine Zeugen sein – sowohl in Jerusalem, in Judäa, in Samaria und bis ans Ende der Welt. Das ist die Vorgangsweise.
Die Jünger waren ja relativ Versager, kann man sagen. Ich bin ihnen sehr ähnlich. Oft versagten sie, die Leute kannten sie. Die Menschen in Jerusalem kannten die Jünger inzwischen. Ich kann mir vorstellen, dass die Jünger sich gedacht haben: Es wäre besser, wenn wir in Rom anfangen, da kennt uns keiner.
Jesus hat gesagt: Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem. Da beginnt ihr, da, wo euch alle kennen. Das steht nicht in der Bibel, aber ich kann mir vorstellen, dass Jesus nach seiner Auferstehung gesagt hat:
„Petrus, erinnerst du dich an das Mädchen, vor dem du mich verleugnet hast? Würdest du bitte zu ihr gehen, an die Tür klopfen und ihr sagen, dass du mich kennst?“
„Johannes, du warst der Letzte, der bei mir am Kreuz gestanden ist, bevor ich starb. Du hast den Hauptmann gesehen, der gesagt hat: Wahrhaftig, das ist der Sohn Gottes. Johannes, bitte geh zu ihm und sag ihm, dass ich es tatsächlich bin.“
„Matthäus, du kennst die Orte, wo sich die Kriminellen treffen. Würdest du hingehen und Barabbas suchen? Er wird verstehen, dass ich einmal für ihn gestorben bin. Erzähl ihm, dass ich zweimal für ihn gestorben bin.“
„Thomas, würdest du bitte zu den Soldaten gehen, die mich angespuckt und verspottet haben? Würdest du ihnen bitte sagen, dass ich auch für sie gestorben bin?“
„Und Andreas, bitte geh du zu den Soldaten, die sich die Kleider unter sich aufgeteilt haben. Vielleicht erkennst du sie, vielleicht tragen sie sie sogar. Sag ihnen: Als ich am Kreuz gebetet habe: ‚Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun‘ – das Gebet habe ich für sie gebetet.“
Freunde, es braucht viel Mut, zu den Menschen zu gehen, die dich am besten kennen, weil sie wissen, wie normal du bist.
Eine Frage: Was ist dein Jerusalem? Wo sollst du Zeuge sein? Das ist vielleicht der Ort, wo sie dich am besten kennen.
Und Versagen ist immer gut, denn Versagen treibt dich zu Jesus. Dann weißt du: Jesus, ich brauche dich.
Herausforderungen beim Zeugnisgeben in der eigenen Gemeinde
Wisst ihr, wo es im schwersten Fall zu predigen ist? In meiner eigenen Heimatgemeinde. Beim ersten Mal, als ich in unserer Kirche gebetet habe – es ist eine Lutherkirche, in der die Frauen noch links und die Männer rechts sitzen – war ich so nervös. Wisst ihr warum? Sie kennen mich alle. In meinen wilden Jahren wissen sie alle, mit welchen Töchtern ich beisammen war. Und jetzt stehe ich auf der Kanzel und predige.
Das Erste, was ich gesagt habe, war: „Ihr werdet euch wundern, warum ich hier stehe.“ Und alle haben genickt. Dann habe ich gesagt: „Ihr wisst viele Dinge über mich, aber all die Dinge, die ihr über mich wisst, glaubt kein einziges Wort davon. Denn die Wahrheit ist mindestens doppelt so schlimm.“ Aber ich stehe hier als Zeuge für das, was Jesus an mir getan hat.
Und wisst ihr, es ist ein ganz wichtiges Wort unter Christen zu sagen: Es tut mir leid, ich bitte um Verzeihung. Diese Sätze gehören nicht nur in unser christliches Vokabular und unsere Theologie, sondern auch in den Alltag. Es tut mir leid. Jesus hat gesagt: Zuerst geht ihr nach Jerusalem, da, wo wir euch alle kennen. Dann geht nach Judäa. Das ist so wie hier Pforzheim oder Schönberg oder ein anderer kleiner Ort. Geht weiter hinaus, bleibt nicht nur in eurem kleinen Ort, geht hinaus.
Darum machen die das hier, um über die Ortsgrenzen hinauszugehen. Samarien: Die Samariter waren Leute, die die Juden nicht leiden konnten. Ihnen haben sie es schwer gemacht. Bei uns sind das vielleicht Ausländer oder Gastarbeiter. Die brauchen Jesus. Das ist Samarien. Und dann sagt er: Bis ans Ende der Welt.
Nicht jeder von uns wird tatsächlich hinausgehen, aber jeder von uns kann involviert sein und Menschen helfen, die hinausgehen – finanziell, im Gebet und persönlich. Das ist, was Jesus gesagt hat. Das ist die Strategie.
Berufung und Befähigung trotz Schwächen
Und weißt du, du musst nicht fähig sein, um ein Zeuge zu sein. Einer hat mir gesagt: Gott beruft nicht die Fähigen, sondern er befähigt die Berufenen. Gott befähigt dich.
Wisst ihr, die Jünger waren ja keine Supertypen. Ich habe einen Brief gefunden, der steht nicht in der Bibel, aber dann ja, noch mal bei Eugen, der ist. Und original ist es sicher nicht, aber ich lese euch vor:
Der Brief ist geschrieben von der Jordan Unternehmensberatung, deren wir haben, und der Brief ist gerichtet an Jesus, Sohn des Joseph, Bescheunerei in Nazaret, 25.9.22.
Diese Unternehmensberatung schreibt an Jesus einen Brief. Das ist natürlich nicht in der Bibel, aber vieles von dem Brief ist in der Bibel. Sie schreiben an Jesus:
„Sehr geehrter Herr, die Unternehmensberatungsfirma bedankt sich herzlich für die Zusendung der Unterlagen der zwölf Männer, die Sie für Leiterpositionen in Ihrer Organisation ausgewählt haben. Alle Kandidaten wurden in der Zwischenzeit diversen Prüfungen unterzogen, welche durch unsere Computer bereits ausgewertet worden sind. Dazu wurde auch jeder von ihnen persönlich von unserem Psychologen und Berufsberater interviewt.
Die Resultate aller Tests haben wir diesem Schreiben beigefügt, und wir raten Ihnen, diese genauestens zu prüfen. In der Folge haben wir einige Kommentare zu diesem Auftrag zusammengestellt, das ist ein Teil unseres Dienstes, den wir nicht extra verrechnen.
Unsere Mitarbeiter sind der Meinung, dass fast alle Ihrer Kandidaten eine etwas fragwürdige Vergangenheit haben und an beruflichen Fähigkeiten mangeln, sodass sie für Ihre Art Firma und Unternehmen nicht geeignet wären. Wir raten Ihnen daher, Ihre Suche nach Personen fortzusetzen, die berufliche Erfahrungen sowie Führungskapazitäten mit sich bringen.
Simon Petrus ist emotional instabil und wird schnell wütend. Andreas hat absolut keine Führungskapazität. Die zwei Brüder Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedeus, legen ihre persönlichen Interessen über Loyalität. Thomas scheint eine zweifelnde Natur zu haben und könnte damit einen negativen Einfluss auf Ihre anderen Mitarbeiter ausüben.
Wir sehen es als unsere Aufgabe, Sie darauf aufmerksam zu machen, dass Matthäus auf der Schwarzliste der Vereinigung der jüdischen Geschäftsleute aufgeführt ist. Jakobus, der Sohn des Alfeus, und Atheus bleiben eindeutig zu radikalen Handlungen neigend, und bei dem Test haben sich beide als Wahnstöpse erwiesen.
Einer Ihrer Kandidaten jedoch beweist großes Potenzial. Er ist ein Mann mit vielen Fähigkeiten und Kapazitäten, er weiß, wie man mit Menschen umgeht, er hat ein gutes kaufmännisches Verständnis und sehr gute Beziehungen zu wichtigen Leuten in hohen Positionen. Er ist sehr motiviert, ehrgeizig und zuverlässig.
Wir empfehlen Ihnen, Judas Iskariot als Ihre rechte Hand und Kontrolleur anzustellen. Alle anderen Fälle erklären sich von selbst.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg in Ihrem neuen Unternehmen.
Hochachtungsvoll, die heutige Unternehmensberatung.“
Seht ihr, Freunde, so sieht die Welt es. Jesus sieht es ganz anders. Wenn du fühlst: Ich bin ein unbegabter, unattraktiver, unfähiger Christ, dann bist du in der besten Position. Dann sag zum Herrn Jesus: Herr Jesus, ich fühle mich so unfähig. Und Jesus wird sagen: Ich weiß, aber ich bin fähig, und ich gebe dir Kraft, um mein Zeuge zu sein.
Damit du hinausgehst nach Jerusalem bis ans Ende der Welt. Du musst nicht fähig sein, weil Gott die Berufenen befähigt.
Damals hat Jesus diese paar Männer ausgerüstet mit der Kraft des Heiligen Geistes, und sie haben die Welt auf den Kopf gestellt. Und seht ihr, Freunde, so ist es heute. Du und ich, so fehlerhaft wir sind, werden von Gott gebraucht, um Zeugen zu sein.
Einladung zur Nachfolge und Gebet
Ich möchte dich wirklich einladen, diesem Jesus nachzufolgen – ganz egal, wie alt du bist. Ich finde es großartig, dass so viele Jungen hier sind und dass ihr da seid. Jesus braucht genau Menschen wie euch.
Ob du zwölf Jahre alt bist, fünfzig oder achtzig – das spielt keine Rolle. Du sollst ein Zeuge sein. Aber um Zeuge zu sein, musst du Jesus kennen.
Ich möchte nun beten, und jeder, der möchte, kann mitbeten, um Jesus zum Herrn und Heiland zu machen.
Lieber himmlischer Vater,
wir wollen dir von Herzen danken für deine so große Liebe zu uns. Du gehst uns immer nach. Herr, du liebst uns, ganz egal, ob wir weit weg von dir sind oder ob wir nahe bei dir sind. Deine Liebe zu uns endet nie.
Herr, du liebst uns nicht nur, du willst uns auch gebrauchen – einfach gebrauchen als eine Zeit. Danke, Herr, dass wir keine Dialoge sein müssen und nicht einmal eine Bibelschule brauchen. Wir müssen nur dich kennen. Und wenn wir dich kennen, können wir dich bezeugen.
Darum wollen wir lernen, von dir zu reden. Wir wollen lernen, von dir die Kraft zu empfangen, so wie du es versprochen hast: den Heiligen Geist, der uns befähigt, hinauszugehen.
Danke, Herr Jesus, dass du nicht nur der Herr bist, der uns sagt, was wir tun sollen. Du bist auch derjenige, der uns befähigt zu gehen. Darum gehöre ich so gerne zu dir.
Danke für diesen Abend, danke für all die lieben Leute hier, danke dir vor allem für die ganz Jungen. Mögest du sie besonders segnen. Mögest du sie zu dir rufen, mögest du ihnen antworten und mit ihnen gehen – egal wohin, solange du bei ihnen bist.
Bewahre sie, behüte sie in dir, und mögest du sie zu mutigen Zeugen machen.
In Jesu Namen, Amen.