Einleitung: Die Bedeutung des Mitsingens und der Glaubensgewissheit
Es gibt eine bewährte Praxis, bei der man vor dem Singen eines solchen Liedes sagt, dass nur diejenigen mitsingen dürfen, die den Text vorher wirklich durchgelesen und innerlich voll bekräftigt haben.
Ich würde sagen, das ist nicht richtig. Es ist schön, wenn auch jemand mitsingt, der sagt: „Ich bin angefochten, ich bin im Zweifel.“ Man kann den Glauben wunderbar ins Herz singen. Es ist schön, das Wort Gottes immer wieder zu lesen und dadurch gestärkt zu werden.
In den zurückliegenden Sonntagen haben wir die Abschnitte aus Kapitel 8 des Römerbriefs unseren Predigten zugrunde gelegt. Heute kommen wir zu dem Abschnitt Römer 8,31-39.
Wenn Sie den Römerbrief, Kapitel 8, in den ausgelegten Bibeln aufschlagen, können meine Worte nicht an das Bibelwort heranreichen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns das Bibelwort einprägen.
Die zentrale Frage und die Zusage Gottes
Was wollen wir nun dazu sagen? Ist Gott für uns? Wer kann gegen uns sein, wenn er sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat? Wie sollte er uns mit ihm, mit Jesus, nicht alles schenken?
Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist der, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus Jesus ist der, der gestorben ist, ja, vielmehr der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes sitzt und uns vertritt.
Wer kann uns von der Liebe Christi trennen? Trübsal – ich sage hier gerne Bedrängnis – ganze schwere Todesangst ist das. Oder Angst, Verfolgung, Hunger, Blöße, Gefahr oder Schwert.
Wie geschrieben steht: „Um deinetwillen werden wir den ganzen Tag getötet; wir werden betrachtet wie Schlachtopfer.“ Aber in all dem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.
Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus, unserem Herrn, ist.
Die Bedeutung des Fragens und Zweifelns im Glauben
Dass man Fragen stellen kann, ist ganz wichtig. Wir müssen oft nachfragen, um etwas genau herauszubekommen. Wissen Sie, das ist die Methode der Kriminalpolizei. Wenn sie einen Verdächtigen haben und dieser leugnet, nehmen sie ihn ins Kreuzverhör. Wenn man das ein paar Stunden lang macht und immer wieder Fragen stellt, bricht jeder irgendwann zusammen, und die Wahrheit kommt ans Licht.
Das ist übrigens auch die Methode unserer Wissenschaft. Man muss alles kritisch hinterfragen, um den wahren Sachverhalt zu erkennen. Als ich jung war und zur Schule ging, wollte ich herausfinden, wie das mit dem Glauben ist. Ich habe bohrend und kritisch nachgefragt.
Wie ging das aus? Nichts kam heraus. Am Schluss waren nur noch Fragen übrig. Man wusste überhaupt nicht mehr, was los ist. Wer von Ihnen auch schon im Glauben bohrend und kritisch nachgefragt hat, weiß, dass man am Ende nichts mehr weiß – nur noch Fragen.
Warum funktioniert das eigentlich beim Glauben nicht? Überall sonst auf der Welt funktioniert es doch, dass man durch kritische Rückfragen Gewissheit erlangt.
Ein persönliches Erlebnis als Wendepunkt im Glauben
Ein Freund von mir, ein 18-jähriger Abiturient, stand der biblischen Botschaft zunächst sehr kritisch und distanziert gegenüber. Während eines Sommerurlaubs an der Nordsee unternahm er als guter Sportler eine große Schwimmtour. Plötzlich bemerkte er, dass er in eine Strömung geriet. Er schwamm zunächst weiter und dachte: „Das schaffe ich.“ Er strengte sich an, doch dann merkte er: „Ich gehe unter, ich werde mitgerissen.“
In dieser namenlosen Verzweiflung schrie er zu Gott – obwohl er gar nicht wusste, ob er an Gott glaubte oder nicht. Er wurde gerettet und saß danach am Ufer. Seitdem erzählt er sein Leben lang: „Zum ersten Mal habe ich jetzt gefragt: Wer bin ich?“
Gott war ihm plötzlich so nahe gekommen, dass er keine Fragen mehr hatte. Er wusste nicht mehr, wer er war, sondern stellte sich Fragen über sein Leben. Ich denke, auch Ihnen hat sich die Macht Gottes schon offenbart. In seinem Wort, im Evangelium, hat Gott so klar zu uns gesprochen, dass man nicht mehr viele Fragen braucht. Es ist alles gesagt.
Gott wird sich an Ihrem Gewissen erweisen. Übrigens gab es bei allen Menschen, die zum Glauben kamen, irgendwo ein solches Schlüsselerlebnis.
Beispiele für Schlüsselerlebnisse im Glauben
Bei Paulus, der so von der Gewissheit spricht, stellt sich die Frage: Was war sein Schlüsselerlebnis? Zuvor war er ablehnend gegenüber Jesus eingestellt und betrachtete ihn als Hirngespinst.
Dann geschah auf dem Weg nach Damaskus etwas Entscheidendes. Saul wurde gefragt: „Saul, was verfolgst du mich?“ Diese Frage war wichtig, denn sie war kritisch und forderte ihn heraus. Es ging nicht um seine eigenen Fragen, sondern darum, dass er selbst befragt wurde.
Man kennt auch die ganz einfachen Beispiele, wie die von Martin Luther im Gewitter mit seinem Freund, als der Tod nahe war, oder vor Stotternheim, als er über sein Leben nachdachte.
Ich möchte heute sagen: Die Fragen, die Gott Ihnen stellt, sind die wichtigen Fragen. Sie führen Sie zur Gewissheit, und diesen Fragen müssen Sie nachgehen.
Wenn Gott Sie nach Ihren Ansichten und Ihrer Meinung fragt, dann setzt er damit Maßstäbe. An diesen Maßstäben können Sie Gewissheit gewinnen, denn Gott macht es an ihnen fest.
Die sechs Fragen des Abschnitts und ihre Bedeutung
Und jetzt finde ich in unserem Abschnitt sechs Fragen, die ich Ihnen heute vorlegen möchte. Am Ende werde ich ein Resümee ziehen. Ich habe heute sieben Teile vorbereitet: sechs Fragen und zum Schluss eine Zusammenfassung.
Was wollen wir nun hierzu sagen? Gespräche über Religion, etwa heute über den Islam oder das Christentum, sind oft wie Gespräche über das Wetter. Man kann darüber beim Friseur reden, in der Straßenbahn oder unter Kollegen im Freundeskreis endlos diskutieren.
Paulus wollte eigentlich nie über Religion schwätzen; ihm war das gar nicht wichtig. Wenn er verkündete, stellte er die Menschen unter das Kreuz Jesu. Immer wieder zeigte er: Schau mal, da stirbt der Gottessohn am Kreuz für die Schuld der Welt.
Die Bedeutung des Kreuzes und die Aufforderung zur Stellungnahme
Nun wissen Sie das ja auch von der Autobahn oder von der Stadt: Wenn irgendwo ein Verletzter ist, dann kommen die Gaffer. Sie stehen da und starren, sie wollen schauen, was passiert ist, und denken: „Oh!“
Aber Sie sagen, das passt ja eigentlich nicht so ganz. Wissen Sie, am Kreuz Jesu kann man nicht mehr gaffen und nicht mehr starren. Es geht hier gar nicht um religiöse Themen.
Wenn Paulus spricht und fragt: „Was wollen wir nun hierzu sagen?“, dann fordert er uns zu einer Stellungnahme heraus. Was bedeutet es für dich, dass Jesus Christus am Kreuz gestorben ist? Was musst du dazu sagen?
Ich weiß, es gibt heute achtbare theologische Meinungen, die sagen, Jesus sei am Kreuz gescheitert. Er war am Ende mit seinen Möglichkeiten. Schon damals haben das die Leute gesagt, die ums Kreuz herumstanden. Sie riefen: „Steig doch runter!“ Ist das alles, was sie sagen können, wenn sie das Haupt voller Blut und Wunden sehen? Sie haben es oft gehört. Oder können sie sagen: „Nun, was du, Herr, ertragen hast, ist alles meine Last. Es geht mich an. Du bist für meine Schuld in den Tod gegeben, und das war nötig, weil ich mein Leben selbst nicht mehr befreien kann. Herr, für mich vielen Dank!“ So hast du es immer und immer wieder gesagt: „Für eure Sünden ist er in den Tod gegeben.“
Was wollen wir nur nie zu sagen? Fällt Ihnen etwas anderes ein, wenn Sie sagen: „Ich will gewiss werden im Glauben“? Sie müssen Antwort geben unter dem Kreuz von Jesus und sagen: Wofür war das? Was ist unsere Antwort?
Zweite Frage: Wer kann jetzt noch gegen uns sein? Wer kann jetzt noch gegen uns sein?
Jetzt muss ich Ihnen mal klarstellen, weil das ja bei vielen Christen immer ein Missverständnis ist: Die meinen, wenn ich mit Jesus gehe, dann klappt jede Prüfung, dann stimmt meine Finanzwirtschaft, dann habe ich nie Probleme, dann werde ich nie krank.
Wir haben das ja oft in den letzten Sonntagen auch besprochen. Nehmen Sie sich noch mal den vor, der das alles niederschreibt, den Paulus. Wie dunkel lag seine Zukunft vor ihm: schwere Haft, Misshandlungen durch Menschen, Enttäuschungen mit seinen Gemeinden, Misserfolg im Beruf.
Wie kann er denn das sagen: „Wer will jetzt noch gegen uns sein?“ Es ist ja wirklich so, alles ist gegen uns: die Zukunft, das sind die Herausforderungen, denen wir vielleicht nicht gewachsen sind. Viele von Ihnen spüren: Vor mir stehen schwere Krankheitszeiten.
Da sagte mir einer unserer Ältesten: „Wissen Sie, das Schlimmste war, wie der Arzt gesagt hat: ‚Sie sind doch jetzt achtzig, das müssen Sie noch vollends tragen, diese Schmerzen.‘ Das ist das Schwerste, was ich je im Leben gehört habe. Das schaffe ich nicht, wenn das vor uns steht.“
Wer will wiederum gegen uns sein? Doch alles ist gegen uns: das Leben kann uns so feindlich werden, die Menschen, die uns begegnen. Aber Paulus begründet das ja – die Antwort, die er dann selber gibt: „Wer will denn noch gegen uns sein? Wer will denn gegen Sie sein, wenn Gott für Sie ist, wenn Sie den mächtigsten Verbündeten haben?“
Haben Sie den? Anders brauchen Sie nicht vom Glauben zu reden, anders gibt es auch kein Christentum. „Gott ist für mich.“ Mir ist das immer eine Hilfe, dass sogar Paulus in 2. Korinther 12 sagt, dass er oft zum Herrn gefleht hat, wenn er seine Schmerzen bekam. Er war auch nicht darüber erhaben. Es hat ihn ganz tief getroffen, verwundet und aufgerieben, wenn er zum Herrn schrie und flehte.
Aber dann hat er das erlebt, dass der Herr bei ihm ist – gerade in seiner Not und in seiner Schwachheit. Ist Gott für mich, wer kann jetzt noch gegen uns sein? Das ist eine Frage, auf die man eine Antwort geben muss.
Wenn Gott uns die Frage stellt: „Wer kann jetzt noch gegen uns sein?“ – wollen Sie anders den Herausforderungen Ihres Lebens begegnen? Wie wollen Sie das selber meistern? Spätestens an unserer eigenen Todesstunde stehen wir ja vor dieser Frage: Wer bin ich und wie will ich das meistern?
Ich kann nur siegen, weil Gott mein Verbündeter ist, weil er zu mir steht, weil Jesus bei mir ist und mich hält. Und dann darf ich ganz froh sein.
Paulus begründet das auch noch. Das ist ja nicht irgendwo so ein kühner Traum, eine Idee: Gott ist für mich, das wünsche ich mir. Viele sagen, das sei ein Wunsch. Nein, nein! Vielmehr hat Gott das nicht nur so erklärt, wie man eben so seine Erklärungen macht – wie im öffentlichen Leben heute Versprechungen gemacht werden, die morgen wieder vom Tisch gewischt sind.
Er hat ja seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben. Da steht bei Paulus natürlich, der sein altes Testament kannte, die Opferung Isaaks vor Augen, wie Abraham seinen Sohn Isaak nehmen musste und ihn auf den Altar legte. Man kann ja die Geschichte Kindern kaum erzählen. Und wie ein Aufatmen, das plötzlich über uns kommt: Abraham durfte den Sohn noch einmal wegnehmen.
Aber Gott hat seinen Sohn dahingegeben, damit du wissen sollst: Niemand kann dich jetzt mehr von Gott trennen. Nicht weil wir perfekt wären, nicht weil wir gut wären, nicht weil wir treu wären, sondern weil Jesus sein Leben für uns gegeben hat. Darum ist Gott für uns.
Das ist Gott so wichtig, dass keine windige Erklärung, dass nicht bloß irgendwo ein Wort einmal gesprochen wurde, sondern er hat es bekräftigt in der Hingabe seines Sohnes. Und deshalb sind mir all die Worte in der Bibel so wunderbar: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir, weiche nicht, ich bin dein Gott.“
Schreiben Sie sich auch solche Worte aus der Bibel ab, hängen Sie sie an die Wand, an den Spiegel, wenn Sie nach Hause kommen, wenn die Traurigkeit bei Ihnen triumphiert. Gott ist für mich, sonst habe ich gar nichts. Er ist für mich, dann ist alles gut.
Ach, ich könnte jetzt viele Geschichten erzählen. Ich war froh, dass wir vorhin eine Geschichte gehört haben, die mitten in einer glücklichen Familie passiert ist, mit mehreren Kindern. Dann ist Gott da.
Aber eine Geschichte aus der kommunistischen Bevölkerung in Rumänien: Da war ein Pastor, der selber lange Zeit in Haft war und wieder gefoltert wurde von der Geheimpolizei. Dann sagte der Offizier: „Wir werden Sie deportieren, wenn Sie nicht endlich versprechen, mit Ihrem Predigen aufzuhören.“
Dann sagt der Pastor: „Das können Sie mich deportieren. Aber wo Sie mich auch hinschleppen auf der Welt, überall ist mein Freund Jesus auch da, und ich kann nie von ihm getrennt werden.“
Das ärgerte den Offizier. Er sagte: „Wir werden all Ihren Besitz beschlagnahmen, Ihr Haus wegnehmen.“
Und er antwortete: „Wenn Sie meinen Besitz nehmen wollen, brauchen Sie eine ganz hohe Leiter. Alles, was ich habe, habe ich im Himmel, das sind meine Schätze.“
Dann sagte der Offizier: „Wir werden Ihnen das Leben nehmen.“
Er antwortete: „Das können Sie, das können Sie. Wir können das Leben nehmen. Aber in dem Augenblick, wo ich hier sterbe, falle ich in die offenen Arme Jesu. Und ich bin im Paradies bei meinem Herrn.“
Dann sagte der Offizier: „Dann lassen wir Sie im Gefängnis schmoren.“
Und der Pastor entgegnete: „Und dann wird mein Freund Jesus durch alle eisernen Türen hindurchgehen, alle Riegel sprengen und bei mir sein. Und ich morgen bei ihm.“
Das war die zweite Frage: Wer kann wieder gegen uns sein? Viele können gegen uns sein, aber sie können uns nichts mehr anhaben.
Die dritte Frage: Wie sollte Gott uns in Jesus nun nicht alles schenken, wenn die Gemeinde Jesu sehr viel entbehren muss?
Das ist uns im Wohlstand sicher gar nicht mehr klar, weil wir heute alle ja angesteckt sind von dieser furchtbaren Seuche, dass wir mit materiellen Gütern alle Bedürfnisse des Lebens lösen wollen.
Aber Sie wissen es, wie die, die heute irgendwo in der Missionsarbeit stehen, das noch viel mehr spüren mit den Entbehrungen, mit der Armut: Die Gemeinde Gottes lebt eigentlich nur in einer schüchternen, kümmerlichen Knechtsgestalt.
Und was schenkt uns denn Jesus? Was will er uns denn alles geben? Alles!
Wir haben Teil an seinem Sieg, wo wir sind – in der Armut, in Bedürfnissen, in der Krankheit, in den Nöten.
Dann kommt er, so wie Paulus das erlebt hat: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!“
Je mehr wir durch die Tiefen gehen und durch die Entbehrungen, umso größer zeigt Gott immer wieder seine große Siegeskraft.
Wir erleben, wie die Angst vor dem Tod weicht. Wir erleben, wie plötzlich die Trauer uns nicht mehr beherrschen kann. Wir spüren, wie die Ängste uns nicht mehr im Griff haben, sondern wie wir voll Zuversicht und Freude leben können.
Wir haben doch in Jesus alles, sonst brauchen wir gar nichts mehr. Und dann werden uns auf einmal die Dinge unwichtig. Wir werden entwöhnt von den Dingen, die uns so beschäftigen.
Viertens: Wer will uns denn noch beschuldigen? Beschuldigen können uns viele. Sehr viele können uns beschuldigen.
Christen haben sogar Grund dazu, sich selbst auch anzuklagen. Geht es Ihnen auch so, dass man eigentlich keinen Tag, nein, keine Stunde im Leben hat, in der man sich nicht selbst bittere Vorwürfe machen muss und sagt: „Das hätte ich auch besser machen können, und diese Torheit hätte ich auch lassen können. Da habe ich meinen Herrn enttäuscht.“
Da wird man oft traurig: Warum können wir nicht besser unserem Herrn dienen? Warum können wir nicht treuer ihm nachfolgen? Warum können wir ihn nicht eifriger lieben und mehr in seinem Wort leben und ja, auch vielmehr von innen heraus seinen Willen erfüllen?
Wer will uns beschuldigen? Ob uns Menschen beschuldigen, ob uns Menschen anklagen – es soll uns gar nicht mehr wichtig sein, was die zu uns sagen. Christus ist hier, der uns gerecht macht.
Natürlich machen wir viel falsch jeden Tag, das wusste auch Paulus. Aber ich lebe von der Vergebung Jesu, darum bin ich fröhlich. Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden.
Wenn Sie heute hierhergekommen sind zum Gottesdienst mit Schuld, legen Sie sie jetzt vor dem Kreuz Jesu nieder, um gewiss zu werden: Ich habe es heute abgelegt, Jesus ist für meine Schuld gestorben. Ich bin gerecht durch das Blut Jesu.
Wer will verdammen? Wer will verdammen? Wer will verdammen?
Wenn Paulus davon redet, dann meint er die ganze Macht der Finsternis. Wissen Sie, was das war? Das war das, was in der Passionsnacht um Jesus herum war: die ganzen dämonischen Gewalten. Das gibt es, die ganze Macht der Hölle.
Wenn der Teufel will, dann fallen wir alle um. Wir sind schwach, keiner von uns kann sich mit seiner eigenen Tüchtigkeit wehren. Das ist ja so tragisch.
Der Teufel will uns verdammen, er will unseren Glauben zerbrechen, er will die Gemeinde Jesu zerstören. Missionare sind besonders diesen Angriffen ausgesetzt. Aber Sie alle wissen das auch, wie das oft in unserem Leben ist, wie man gar nicht mehr glauben kann, wie man in Tiefen gerissen wird.
Wer will verdammen? Christus ist hier und jetzt sagt er noch eines mehr, als er schon vorher sagte beim Verklagen: Er ist zur Rechten Gottes da, wo die Macht ist, und der tritt jetzt für mich ein. Dort ist mein Glaube bewahrt. Darum werde ich nicht fallen. Er wird für mich kämpfen.
Jetzt kann das so sein, wie es in dem bekannten Lied heißt: „Und wenn die Welt voll Teufel wäre und wollten uns verschlingen, so fürchten wir uns nicht so sehr. Es kann gar nicht mehr gelingen, weil Jesus für uns streitet. Er ist der Sieger. Das Jesus-Sieg bleibt ewig ausgemacht.“
Also, auf der einen Seite kann keiner von uns es aus sich selbst. Aber weil Jesus zur Rechten des Vaters ist und uns dort vertritt als unser Anwalt und beim Vater sagt: „Lass ihn nicht verloren gehen“, darum können wir siegen. Der Teufel hat keine Macht mehr.
Und wir brauchen keine Angst. Er wird uns decken und bewahren.
Wer kann uns denn jetzt noch von der Liebe Gottes scheiden? Wenn Sie wieder aus dem Kirchengebäude herauskommen, wieder eintreten in Ihre kleine Wohnung, wenn Sie morgen wieder mitten in Ihrer Welt stehen, wo Sie arbeiten, wo die Lasten sind, die Nöte, wenn Sie morgen schwierige Wege zu gehen haben – Paulus erwähnt das alles: Zukünftiges, Gegenwärtiges, Hohes, Tiefes, Tod, Leben – was kann alles auf mich einstürmen?
Natürlich stürmt es auf uns ein. Bei Paulus stand ja dieser schwere Weg nach Rom zur Verurteilung. Was war dort das Martyrium der ersten Christen?
Da ist gar nicht wichtig, was vor mich kommt. Ich bin in der Liebe Jesu geborgen. Nichts kann mich von seiner Liebe trennen. Ich bin hineingenommen in den Supersieg Jesu, und er hält mich. Bei ihm bin ich bewahrt.
Sechs Fragen – und wenn Sie Gewissheit suchen, jetzt kommt das Resümee: „Ich bin gewiss“ ist immer provozierend, und das regt so furchtbar auf, wenn man heute sagt: „Das kann man doch nicht sagen, ich bin gewiss.“ Es wirkt so anmaßend und arrogant. Spüren Sie nicht, wie das ist?
Da können wir ganz ehrlich sagen: Ich verstehe jeden, der Zweifel hat. Bei uns allen ist das eine tägliche Anfechtung. Wir spüren sogar unser Versagen, unsere Schuld, unsere Ohnmacht tagtäglich.
Dass ich gewiss bin, das ist nicht, weil ich mit meiner schönen Glaubenskraft glauben kann, wie wenn man da einen Sack voll Dogmen unter den Arm klemmen müsste und fröhlich den Bund ziehen würde.
Sie brauchen gar nicht viel Verstehen vom christlichen Glauben. Sie müssen nur verstehen: Jesus hat Sie lieb und hat sein Leben für Sie geopfert.
Darum gehören Sie zu den Auserwählten, nicht weil Sie frömmer und präferierter und lieber sind, sondern weil er für sündige Menschen gestorben ist. Und das macht gewiss: Ich bin gewiss, ich bin gewiss, weil Jesus mich gewiss macht.
Darum bin ich froh und zuversichtlich, darum habe ich keine Angst mehr, darum bekümmert mich nichts mehr.
Ich spüre auf Schritt und Tritt: Ich bin Leichtgewicht wie ein Laub im Herbst, das der Wind hin und her wirbelt. Ich weiß nicht, was morgen mit mir passiert. Ich selber kann meinem Leben keine Festigkeit geben.
Das ist alles so. Nur das stimmt: Jesus hat mich gerufen. Und wo ich ihm gehöre, will er in meinem Leben etwas machen.
Man kann es nicht schöner sagen, als dass die Hand Jesu mich nicht loslässt. Wie klein meine Hand auch ist, wie sehr sie auch zittert und wie schwach meine Hand auch ist, er umschließt sie und erhält sie.
Stark ist meines Jesu Hand, und er wird mich ewig fassen. Er hat zu viel an mich gewandt, um mich wieder loszulassen.
Und jetzt kann ich sagen: Ja, ich bin gewiss, ich bin gewiss, weil du mich hältst und weil du mich nicht loslässt und weil mich dann niemand mehr aus deiner Hand reißen kann. Amen.
Zeugnisse von Glaubensgewissheit in schweren Zeiten
Ach, ich könnte jetzt viele Geschichten erzählen. Ich war froh, dass wir vorhin eine Geschichte gehört haben, die mitten in einer glücklichen Familie passiert ist, mit mehreren Kindern – und dann ist Gott da.
Aber es gibt auch eine Geschichte aus der kommunistischen Bevölkerung in Rumänien. Dort war ein Pastor, der selbst lange Zeit in Haft war und wieder verhaftet wurde von der Geheimpolizei. Der Offizier sagte zu ihm: „Wir werden Sie deportieren, wenn Sie nicht endlich versprechen, mit Ihrem Predigen aufzuhören.“ Darauf antwortete der Pastor: „Das können Sie machen, Sie können mich deportieren. Aber wo immer Sie mich auch hinschleppen auf der Welt, überall ist mein Freund Jesus auch da, und ich kann nie von ihm getrennt werden.“
Der Offizier, sichtlich verärgert, sagte: „Wir werden all Ihren Besitz beschlagnahmen und Ihr Haus wegnehmen.“ Der Pastor entgegnete: „Wenn Sie meinen Besitz nehmen wollen, brauchen Sie eine ganz hohe Leiter. Alles, was ich habe, habe ich im Himmel – das sind meine Schätze.“
Daraufhin sagte der Offizier: „Wir werden Ihnen das Leben nehmen.“ Der Pastor antwortete: „Das können Sie, das können Sie. Sie können das Leben nehmen. Aber in dem Augenblick, in dem ich hier sterbe, falle ich in die offenen Arme Jesu. Und ich bin im Paradies bei meinem Herrn.“
Der Offizier sagte dann: „Dann lassen wir Sie im Gefängnis schmoren.“ Der Pastor erwiderte: „Und dann wird mein Freund Jesus durch alle eisernen Türen hindurchgehen, alle Riegel sprengen und bei mir sein. Und ich werde morgen bei ihm sein.“
Das war die zweite Frage: Wer kann wider uns sein? Viele können gegen uns sein, aber sie können uns nichts mehr anhaben.
Die dritte Frage lautet: Wie sollte Gott uns in Jesus nun nicht alles schenken?
Die dritte Frage: Wie sollte Gott uns in Jesus nicht alles schenken?
Dass die Gemeinde Jesu sehr viel entbehren muss, ist uns im Wohlstand sicher gar nicht mehr klar. Wir sind heute alle von dieser furchtbaren Seuche angesteckt, dass wir mit materiellen Gütern alle Bedürfnisse des Lebens lösen wollen.
Aber diejenigen, die heute irgendwo in der Missionsarbeit stehen, spüren die Entbehrungen und die Armut viel stärker. Sie erleben, dass die Gemeinde Gottes eigentlich nur in einer schüchternen, kümmerlichen Knechtsgestalt lebt.
Was schenkt uns denn Jesus? Was will er uns alles geben? Alles! Wir haben Anteil an seinem Sieg – egal ob wir in Armut, in Bedürfnissen, in Krankheit oder in Nöten sind.
Dann kommt er, so wie Paulus das erlebt hat: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!“ Je mehr wir durch Tiefen und Entbehrungen gehen, desto größer zeigt Gott immer wieder seine große Siegeskraft.
Wir erleben, wie die Angst vor dem Tod weicht. Wir erleben, wie plötzlich die Trauer uns nicht mehr beherrschen kann. Wir spüren, dass die Ängste uns nicht mehr im Griff haben, sondern dass wir voller Zuversicht und Freude leben können.
Wir haben doch in Jesus alles, sonst brauchen wir gar nichts mehr. Und dann werden uns auf einmal die Dinge unwichtig. Wir werden entwöhnt von den Dingen, die uns so sehr beschäftigen.
Viertens: Wer will uns denn noch beschuldigen?
Die vierte Frage: Wer will uns noch beschuldigen?
Beschuldigen können uns viele, sehr viele sogar. Christen haben jedoch auch Grund, sich selbst anzuklagen. Geht es Ihnen auch so, dass es eigentlich keinen Tag, nein, keine Stunde in Ihrem Leben gibt, in der Sie sich nicht selbst bittere Vorwürfe machen? Sie sagen sich, dass Sie manches besser hätten machen können und dass Sie diese Torheit hätten vermeiden sollen. Dabei denken Sie: „Da habe ich meinen Herrn enttäuscht.“
Oft wird man traurig und fragt sich, warum wir nicht besser unserem Herrn dienen können, warum wir ihm nicht treuer nachfolgen, warum wir ihn nicht eifriger lieben und mehr in seinem Wort leben. Warum erfüllen wir seinen Willen nicht mehr von innen heraus? Wer will uns beschuldigen? Ob Menschen uns anklagen oder nicht, das soll für uns keine große Bedeutung haben. Christus ist hier, und er macht uns gerecht.
Natürlich machen wir jeden Tag vieles falsch, das wusste auch der Apostel Paulus. Aber ich lebe von der Vergebung Jesu, und deshalb bin ich fröhlich. Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden.
Wenn Sie heute mit Schuld zum Gottesdienst gekommen sind, legen Sie diese jetzt vor dem Kreuz Jesu nieder. Werden Sie gewiss: Ich habe sie heute abgelegt. Jesus ist für meine Schuld gestorben. Ich bin gerecht durch das Blut Jesu.
Die fünfte Frage: Wer will verdammen?
Wer will verdammen? Wenn Paulus davon spricht, meint er die ganze Macht der Finsternis. Wissen Sie, was das bedeutet? Es ist das, was in der Passionsnacht um Jesus herum war – all die dämonischen Gewalten. Diese Macht der Hölle gibt es wirklich.
Wenn der Teufel will, fallen wir alle um. Wir sind schwach, keiner von uns kann sich aus eigener Kraft wehren. Das ist tragisch. Der Teufel will uns verdammen, unseren Glauben zerbrechen und die Gemeinde Jesu zerstören. Missionare sind besonders diesen Angriffen ausgesetzt. Aber auch Sie alle wissen, wie das oft in unserem Leben ist – wie man manchmal gar nicht mehr glauben kann und in tiefe Verzweiflung gerät.
Wer will verdammen? Christus ist hier und jetzt. Er sagt noch etwas mehr, als er zuvor beim Verklagen gesagt hat: Er sitzt zur Rechten Gottes, dort, wo die Macht ist. Er tritt jetzt für mich ein, und dort wird mein Glaube bewahrt. Darum werde ich nicht fallen, er wird für mich kämpfen.
Es kann so sein, wie es in dem bekannten Lied heißt: „Und wenn die Welt voll Teufel wäre und wollten uns verschlingen.“ So fürchten wir uns nicht zu sehr. Es kann gar nicht mehr gelingen, weil Jesus für uns streitet. Er ist der Sieger, und sein Sieg bleibt ewig bestehen.
Auf der einen Seite kann keiner von uns es aus eigener Kraft schaffen. Aber weil Jesus zur Rechten des Vaters sitzt und uns dort vertritt als unser Anwalt, sagt er beim Vater: „Lass ihn nicht verloren gehen.“ Darum können wir siegen, und der Teufel hat keine Macht mehr.
Wir brauchen keine Angst zu haben. Jesus wird uns decken und bewahren.
Die sechste Frage: Wer kann uns von der Liebe Gottes scheiden?
Wer kann uns denn jetzt noch von der Liebe Gottes trennen? Wenn sie wieder aus dem Kirchengebäude herauskommen und in ihre kleine Wohnung eintreten, wenn sie morgen wieder mitten in ihrer Welt stehen, wo sie arbeiten und wo die Lasten und Nöte sind – wenn sie morgen schwierige Wege gehen müssen.
Paulus erwähnt all das: das Zukünftige, das Gegenwärtige, das Hohe und das Tiefe, Tod und Leben. Was kann alles auf mich einstürmen? Natürlich stürmt es auf uns ein. Bei Paulus war es der schwere Weg nach Rom zur Verurteilung. Was war dort das Martyrium der ersten Christen?
Doch es ist gar nicht wichtig, was auf mich zukommt. Ich bin in der Liebe Jesu geborgen. Nichts kann mich von seiner Liebe trennen. Ich bin hineingenommen in den Supersieg Jesu, und er hält mich. Bei ihm bin ich bewahrt.
Resümee: Die Gewissheit im Glauben trotz Zweifel und Anfechtung
Sechs Fragen – und wenn Sie Gewissheit suchen, kommt jetzt das Resümee.
„Ich bin gewiss“ ist immer provozierend, und das regt so furchtbar auf. Wenn man heute sagt: „Das kann man doch nicht sagen, ich bin gewiss“, wirkt das so anmaßend und arrogant. Spüren Sie nicht, wie das ist? Da können wir ganz ehrlich sagen: Ich verstehe jeden, der Zweifel hat. Bei uns allen ist das eine tägliche Anfechtung.
Wir spüren sogar unser Versagen, unsere Schuld, unsere Ohnmacht tagtäglich. Dass ich gewiss bin, liegt nicht daran, dass ich mit meiner schönen Glaubenskraft glauben kann – so, als müsste man einen Sack voll Dogmen unter den Arm klemmen und fröhlich den Bund ziehen.
Sie brauchen gar nicht viel Verstehen vom christlichen Glauben. Sie müssen nur verstehen: Jesus hat Sie lieb und hat sein Leben für Sie geopfert. Darum gehören Sie zu den Auserwählten – nicht weil Sie frömmer, präferierter oder lieber sind, sondern weil er für sündige Menschen gestorben ist.
Und das macht gewiss. Ich bin gewiss, ich bin gewiss, weil Jesus mich gewiss macht. Darum bin ich froh und zuversichtlich, darum habe ich keine Angst mehr, darum bekümmert mich nichts mehr.
Ich spüre auf Schritt und Tritt: Ich bin ein Leichtgewicht, wie ein Laub im Herbst, das der Wind hin und her wirbelt. Ich weiß nicht, was morgen mit mir passiert. Ich selbst kann meinem Leben keine Festigkeit geben.
Das ist alles so. Nur eines stimmt: Jesus hat mich gerufen. Und wo ich ihm gehöre, will er in meinem Leben etwas machen. Ich kann es nicht schöner sagen, als dass die Hand Jesu mich nicht loslässt.
Wie klein meine Hand auch ist, wie sehr sie auch zittert und wie schwach sie auch ist – er umschließt sie und erhält sie. Stark ist die Hand meines Jesus, und er wird mich ewig fassen.
Er hat zu viel an mich gewandt, um mich wieder loszulassen. Und jetzt kann ich sagen: Ja, ich bin gewiss, ich bin gewiss, weil du mich hältst und weil du mich nicht loslässt. Und weil mich dann niemand mehr aus deiner Hand reißen kann.
Amen.
