Eröffnung im Gebet und gemeinsames Lob
Wir neigen uns zum Gebet. Herr Jesus, wir sind noch erschüttert von den Berichten, die wir heute Nachmittag gehört haben. Welche furchtbare, unbeschreibliche Not herrscht in vielen Ländern! Jetzt war es in Ägypten, wo deine Kinder dort ringen um das tägliche Brot, um ein Stückchen Wohnung, um ein Geduldetwerden. Oh Herr, welche Zeit ist nur angebrochen?
Wir können nur aufeinander hören und uns im Gebet vor dir finden, Herr Jesus. Wir dürfen glauben, dass du der baldkommende bist. Du hast Erbarmen mit deiner leidenden Menschheit und wirst alles in deine allmächtigen Hände nehmen. Oh, lass deine Gemeinde nach dir rufen! Lass sie sich ausstrecken nach diesem schönsten und größten aller Tage, Herr, an dem du kommst und etwas Herrliches Neues beginnst!
So danken wir dir, lieber Herr, auch für diese Abendstunde. Öffne unsere Herzen jetzt und sprich zu jedem von uns. Herr, wir möchten dich erkennen im Wirken, in aller Not, aber auch in aller Herrlichkeit, die wir mit dir erleben dürfen.
Segne unseren Bruder, leite ihn durch deinen Heiligen Geist und lass es in unseren Herzen ganz still werden, damit wir dich hören. Herr, wir möchten uns aussetzen der großen geistigen Veränderung, dem freudigen Warten auf dich. Du bist unsere ganze, unsere einzige Hoffnung.
Lob und Dank und Anbetung. Amen! Amen! Amen! Amen!
Einstimmung mit Lied und praktischen Hinweisen
Ja, in den messianischen Liedern aus Israel, Nummer zehn, „Hine Jeshua“, Herr ist Jesus, das heilt Israel. Hier ist der Herr präsent mit seinem Namen.
Können wir uns einmal dem Wort von Johannes dem Täufer zuwenden? „Wer zu zweit zwei hat, gebe dem, der als Einzelner gar keins hat.“ Wer kann jetzt nicht in ein Blatt schauen? Hände hoch!
Also, jetzt tun wir das mal noch ein bisschen zur Seite rüber transportieren. Habt ihr noch eins übrig für den lieben Bruder da drüben rechts? Nummer zehn ist angesagt.
Sie sind alle charismatischer. Ja, deswegen sind wir heute Abend nicht mitgekommen. Heute Morgen war es zu langsam. This morning you sang slowly, and this evening too fast. We didn't come behind you, ja. It's always wrong, yes.
Vorstellung des Redners und Einführung in das Thema
Heute Abend spricht Dr. Fruchtenbaum zu uns. Ich möchte Ihnen einige Zeugnisse geben, was Sie in Ihrer Arbeit tun, da viele Menschen aus dem Ausland Aria sind.
Ich persönlich bin der Leiter einer ganz bestimmten Arbeit. Unsere Arbeit besteht nun seit 18 Jahren. Sie wurde auf der Grundlage von zwei Prinzipien gegründet: Evangelisation und Jüngerschaft, speziell unter jüdischen Menschen.
Bei der Evangelisation bemühen wir uns, das Evangelium an jüdische Menschen weiterzugeben. Während dieser 18 Jahre hat Gott unsere Arbeit sehr gesegnet. Wir haben sieben verschiedene Zweige in den Vereinigten Staaten gegründet. Außerdem gibt es zwei Zweige in Osteuropa. Besonders in Osteuropa haben wir zwei Standorte eingerichtet. Darüber hinaus haben wir Mitarbeiter und Gruppen in Israel.
Als Direktor dieser Arbeit berichte ich alle drei Monate über den Fortschritt. Ich freue mich, sagen zu können, dass es in den letzten 18 Jahren niemals drei Monate gab, in denen nicht mindestens ein Jude zum Glauben kam. In den meisten Fällen waren es sogar mehrere.
Neben unserer Evangelisation, die von unseren Missionaren durchgeführt wird, haben wir auch eine Literaturarbeit. Wir veröffentlichen Literatur zu evangelistischen Zwecken. Diese erscheint inzwischen auf Englisch, Russisch und Hebräisch. Mein Buch über die Prophetie ist auch auf Deutsch erschienen. Wir haben ein Buch mit dem Titel „Jesus war ein Jude“, das sich mit der Prophetie über das erste Kommen Jesu beschäftigt. Viele Juden sind allein durch dieses Buch zum Glauben gekommen. Im nächsten Monat wird es voraussichtlich auch in Deutschland erscheinen.
Das zweite Prinzip, dem wir folgen, ist die Jüngerschaft. Wir möchten die Bibel in ihrer ganzen Tiefe lehren, natürlich auch aus einer jüdischen Perspektive. Das erfordert, dass wir viele Bänder, Kassetten und Schriften herausgeben. Zusätzlich bieten wir einen Korrespondenzkurs an. Das ist der Hauptbestandteil unseres Dienstes.
Wenn Sie weitere Einzelheiten erfahren möchten, liegt eine kleine Broschüre zur Verteilung bereit.
Einführung in das Thema der Königreichsgleichnisse
Jetzt wollen wir zu unserem Thema kommen. Mein zweites Thema sind die Parabeln des Königreichs, also die Königreichsgleichnisse.
Ich hoffe, dass jeder ein Blatt hat, auf dem die Hauptthemen angegeben sind. Hier sind noch einige Blätter. Wer hat noch keines? Ab jetzt schauen wir immer nur zweieinhalb zusammen an, ja? Noch ein Handzeichen, wer hat noch keines? Da hinten noch jemand? Vielen Dank, Dave, thanks for your service. I would like to stay here in Langensteinbach to have you.
Wir werden zwei Stunden dafür verwenden, dieses Thema gemeinsam zu behandeln. Darum möchte ich Sie bitten, dieses Blatt Papier morgen Abend wieder mitzubringen.
Das Thema heißt die Königreichsgleichnisse. Aber bevor wir die Parabeln des Königreichs verstehen, müssen wir zuerst das gesamte Programm des Königreiches Gottes verstehen, also das, was Gott geplant hat. Diese Aufstellung, die ich hier gegeben habe, wird uns dabei helfen.
Das Programm des Königreiches Gottes: Grundlegende Bedeutung und Ideen
Der erste Teil befasst sich mit dem Programm des Königreichs Gottes. Zunächst spreche ich über die Bedeutung dieses Königreiches. Die hauptsächliche Bedeutung ist Gottes Regierung. Es ist die Sphäre, über die Gott regiert.
Es mag verschiedene Arten von Autoritäten im Königreich Gottes geben, doch das Wesentliche am Königreich Gottes ist, dass Gott über alles regiert.
Der zweite Punkt betrifft die drei miteinander verbundenen Ideen des Königreiches. Die erste Idee oder der erste Gedanke, die erste Sichtweise, ist das Recht – das Recht, das Gott hat, zu regieren. Gott hat die Autorität, über jemanden oder etwas zu herrschen.
Der zweite Gedanke ist, dass Gott einen Bereich gegeben wurde, über den er regiert. Dies bedeutet, dass es einen Bereich gibt, über den der Regierende tatsächlich herrscht. Dabei ist auch der Inhalt dieser Regierung eingeschlossen.
Der dritte Gedanke ist, dass diese Regierung Gottes eine Realität ist. Das heißt, es geht um die tatsächliche Ausübung des Königreichs und der Herrschaft Gottes.
Der dritte Punkt in unserem Blatt heißt die zwei Aspekte des Königreiches Gottes. Der erste Aspekt ist, dass dieses Königreich Gottes ewig ist. Das ist der zeitlose Aspekt, nämlich dass Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit regiert.
Der zweite Aspekt ist der irdische Aspekt, dass Gott hier auf dieser Erde regiert. Dies bedeutet, dass das Königreich Gottes auf dieser Erde aufgerichtet wird und sichtbar ist.
Es geht um Gottes Autorität, mit der er sein Königreich unter den Menschen aufrichtet. So bedeutet das Königreich Gottes sowohl eine geistliche als auch eine physische, sichtbare Form.
Begriffsklärung und Austauschbarkeit von Königreich des Himmels und Königreich Gottes
Der vierte Punkt in unserem Blatt beschäftigt sich damit, dass wir uns über die Begriffe klar werden müssen. Theologen respektieren, dass es verschiedene Arten von Begriffen über das Königreich gibt. Sie sprechen von einem himmlischen und einem irdischen Aspekt.
Manchmal werden jedoch falsche Begriffe verwendet, um den himmlischen und den irdischen Aspekt auszudrücken. Wir müssen einen Unterschied machen zwischen den Begriffen Königreich des Himmels, der Himmel und Königreich Gottes.
Das Königreich des Himmels bezieht sich auf das ewige Königreich Gottes. Das Königreich Gottes meint hier auf dieser Erde die Herrschaft Gottes. Diese Unterscheidung ist jedoch nicht korrekt, wenn wir die Begriffe so verwenden. Denn die Begriffe Königreich des Himmels und Königreich Gottes sind austauschbar.
Matthäus zum Beispiel benutzt häufiger den Ausdruck Königreich des Himmels. Markus, Lukas und Johannes sprechen dagegen mehr vom Königreich Gottes. Wenn wir die Passagen in den Evangelien betrachten, in denen Matthäus das Königreich des Himmels erwähnt, verwenden die anderen Evangelisten den Begriff Königreich Gottes.
Das zeigt, dass diese Begriffe synonym verwendet werden. Warum aber benutzt Matthäus den Begriff Königreich des Himmels?
Der Grund liegt darin, dass Matthäus an ein jüdisches Publikum schrieb, die anderen Evangelisten hingegen an Heiden. Die Juden waren sehr sensibel im Umgang mit dem Wort Gott. Deshalb wurde das Wort Gott oft durch ein anderes Wort ersetzt.
Ein gebräuchlicher jüdischer Ersatz war der Begriff Himmel anstelle von Gott. Matthäus war sich dieser Sensibilität bewusst und schrieb deshalb Königreich des Himmels anstelle von Königreich Gottes.
Trotzdem bedeutet Königreich des Himmels dasselbe wie Königreich Gottes.
Widersprüchliche Aussagen zum Königreich Gottes und deren Erklärung
Der fünfte Punkt in unserer Aufstellung bezieht sich auf gegensätzliche Begriffe. Die Bibel beschreibt das Königreich Gottes in verschiedenen Facetten und auf unterschiedliche Arten.
Wenn wir die verschiedenen Facetten des Gotteskindungsprogramms betrachten, wollen wir diese unterschiedlichen Arten und Facetten miteinander durchgehen. Dabei stellen wir fest, dass sich verschiedene Aussagen der Heiligen Schrift widersprechen.
Zum Beispiel sagt Jesus in Markus 9, dass sie sehen werden, dass das Königreich Gottes mit Kraft kommt. Das bedeutet, dass das Königreich Gottes auf eine sehr sichtbare Weise kommen wird, etwas, das man sehen kann.
Aber in Lukas 17 sagt Jesus: „Das Königreich Gottes kommt nicht mit äußerlicher Beobachtung.“ Man wird es nicht sehen können. Man kann nicht sagen: „Hier ist es“ oder „Dort ist es“, denn das Königreich Gottes ist mitten unter euch.
Was ist es nun eigentlich? Ist es sichtbar oder unsichtbar? Die Antwort ist, dass beide Zustände wahr sind. Das Königreich Gottes ist sowohl sichtbar als auch unsichtbar, weil es verschiedene Facetten im Programm Gottes gibt.
Diese Facetten umfassen sowohl das Sichtbare als auch das Unsichtbare.
Insgesamt gibt es fünf Facetten im Programm Gottes für das Königreich. Die Gleichnisse vom Königreich beziehen sich auf die fünfte Facette, die fünfte Art. Um die fünfte Facette zu verstehen, müssen wir jedoch die ersten vier ebenfalls verstehen.
Hier sind die fünf Arten des Königreichs Gottes in der Bibel niedergeschrieben. Wir werden sie einzeln behandeln, um sie besser zu verstehen.
Deshalb schauen wir zunächst auf den zweiten Punkt in der römischen Aufzählung.
Die erste Facette: Das universelle oder ewige Königreich
Die erste Facette hat zwei Namen: das universelle oder das ewige Königreich.
Der erste Punkt beschreibt die Bedeutung dieses Königreichs. Gott hat eine vorausschauende Regierung für alle seine Geschöpfe. Er bleibt immer in Kontrolle über alle Dinge in der Schöpfung. Ohne ihn und außerhalb seines Willens wird nichts geschehen. Nichts kann Gott überraschen, egal was passiert. Alles, was geschieht, passiert innerhalb seines Wirkens.
Manches geschieht aufgrund seines direkten Eingreifens und Willens, manches aufgrund seiner Gestattung, seiner Erlaubnis. In jedem Fall ist es innerhalb des Willens Gottes. Alles ist der Wille Gottes.
Der Name „ewiges Königreich“ betont den zeitlosen Aspekt: Gott kommt niemals aus der Kontrolle. Der zweite Name „universelles Königreich“ hebt die gesamte Ausdehnung dieses Königreichs hervor. Es spielt keine Rolle, wo sich Dinge im Universum befinden – alles steht unter der souveränen Kontrolle Gottes.
Das umfasst auch das Reich der Engel, die Welt der Engel. Dies ist Gottes ewige Herrschaft über das ganze All.
Der letzte Punkt in Ihren Notizen ist das Schriftzeugnis von dem Königreich. Ich gebe Ihnen einige Beispiele:
1. Chronik 29,11-12: „Euer ist das Königreich.“
Psalm 10,16: „Jehova ist König für immer und alle Zeiten.“
Psalm 29,10: „Jehova sitzt als König für immer.“
Jeremia 10,10: „Jehova ist der immer bleibende König.“
Klagelieder 5,19: „Dein Thron besteht von Generation zu Generation.“
Daniel 4,17 und 25: „Der Allerhöchste beherrscht die Königreiche der Welt und gibt sie, wem er will.“
Daniel 6,26: „Sein Königreich wird niemals zerstört werden, und seine Herrschaft dauert von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Das sind einige Zeugnisse über die erste Facette des Königreichsprogramms.
Die zweite Facette: Das geistliche Königreich
Dann kommt das römische Drei in unserer Ausstellung. Die nächste Facette, die nächste Art von dem Königreich, ist die geistliche Seite.
Zuerst zur Bedeutung: Wir können das so definieren, dass das Königreich die Herrschaft Gottes in den Herzen der Gläubigen ist. Dieses Königreich umfasst alle Gläubigen aller Zeiten – von den Gläubigen seit Adam bis zum heutigen Tag. Menschen, die ihren Glauben und ihr Vertrauen auf den Gott des Himmels, den Gott Israels setzen, werden durch den Heiligen Geist wiedergeboren und werden Teil dieses geistlichen Königreichs Gottes.
Der zweite Punkt in dieser Ausstellung heißt das gegenwärtige Zeitalter. Von Apostelgeschichte Kapitel 2 bis zur Entrückung der Gemeinde sind das geistliche Königreich und die Gemeinde gleichzusetzen. Seit der Geburt der Gemeinde Jesu in Apostelgeschichte 2 sind alle Gläubigen Mitglieder des Leibes des Messias. Daher sind alle Gläubigen Teil der Gemeinde und folglich auch Teil des geistlichen Königreichs. Dieses Zeitalter erstreckt sich von Apostelgeschichte 2 bis zur Entrückung.
Die Gemeinde und das geistliche Königreich sind also gleichbedeutend. Allerdings hat das geistliche Königreich schon vor der Gemeinde Jesu bestanden und wird auch weiterbestehen, wenn die Gemeinde entrückt ist. Nur in unserem heutigen Zeitalter kann man diese beiden Begriffe – Gemeinde und geistliches Königreich – gleichsetzen.
Nun möchte ich noch einige Schriftstellen zu diesem Teil nennen:
Matthäus 6,33 – Dort wird gesagt, dass das Königreich zugleich der Gottesgerechtigkeit entspricht.
Matthäus 19,16.23-24 – Hier wird das ewige Leben mit dem Königreich gleichgesetzt.
Johannes 3,3-5 – Jesus sagt, dass jemand von neuem geboren werden muss, um in dieses Königreich einzugehen.
Apostelgeschichte 8,12 – Es wird gesagt, dass das Evangelium von diesem Königreich gepredigt wurde und die Menschen daran glaubten.
Apostelgeschichte 20,25 – Hier wird erklärt, dass die Verkündigung des Evangeliums auch die Verkündigung des Königreichs bedeutet.
Kolosser 1,13-14 – Es wird gesagt, dass die Gläubigen versetzt worden sind in das Königreich Gottes. In diesem Königreich gibt es Vergebung und Erlösung.
Kolosser 4,11 – Wir sind Nachfolger des Königreiches Gottes.
Das sind nur einige Beispiele aus der Heiligen Schrift.
Die dritte Facette: Die theokratische Gottesherrschaft
In den nächsten Abschnitten kommen wir zum dritten Fassett des Königreichsprogramms: der theokratischen Gottesherrschaft.
Der erste Punkt ist die Frage: Was bedeutet das? Die Grundaussage lautet, dass die theokratische Herrschaft Gottes die Herrschaft über Israel bedeutet. Israel war ursprünglich eine Theokratie. Das theokratische Reich beschreibt Gottes spezielle Regelung über Israel. Als König hat Gott in dieser Theokratie eine ganz besondere Regierungsweise in Israel.
Der nächste Punkt behandelt die Geschichte dieser Theokratie. Dieser Abschnitt ist umfangreich und umfasst dreihundert Teile. Zunächst wird beschrieben, wie diese Theokratie aufgerichtet wurde. Sie wurde durch Mose am Berg Sinai errichtet. Der Bund, den Mose schloss, und das mosaische Gesetz bildeten die Verfassung dieses Königreichs.
Während der Geschichte des theokratischen Königreichs durchlief es drei Phasen. Die zwei nächsten Phasen sind hier erwähnt. Im zweiten Punkt unter B wird ausgeführt, dass immer ein Mittler da war, der das Königreich vermittelte – zwischen Gott und dem Volk. Gott regierte sein Volk stets durch Mittler. Der erste war Mose, dann folgte Josua, danach die Richter.
Zedekiah war der letzte König in der Monarchie, aber zuvor gab es einen Übergang von der richterlichen Zeit zur Monarchie. Ich habe vorhin etwas Falsches bezüglich Zedekiah gesagt, das stimmt nicht ganz. Nach den Richtern kam Samuel, der letzte Richter. Samuel war derjenige, der König David gesalbt hat. David war der erste Monarch in einer ganz bestimmten Regierungsform.
Die theokratische Herrschaft wurde dem Haus David übertragen. Zedekiah war der letzte König in dieser Monarchie. Mit der babylonischen Zerstörung Jerusalems endete die Theokratie in Israel. Dann begann die Zeit der Nationen. Die Zeit der Heiden begann mit dem Ende der Herrschaft des Thrones Davids. Die Theokratie endete mit dem letzten Regenten aus dem Hause David.
Mit dem Ende der Monarchie und dem letzten König aus dem Hause David begann die Zeit der Nationen. Dieses Thema haben wir vorgestern und gestern behandelt. Auch die Zeit der Nationen wird eines Tages ein Ende haben. Der Thron Davids wird wieder aufgerichtet, und das Haus David wird erneut regieren – nämlich durch Davids größeren Sohn, den Messias.
In den letzten Jahren der Theokratie war die Qualität der Könige sehr schlecht und nahm immer mehr ab. Gleichzeitig sagten die Propheten voraus, dass ein besserer König kommen wird. Dieses messianische Königreich wird dann errichtet.
Nun wollen wir noch einige Schriftstellen dazu anschauen. Die Grundlage findet sich in 2. Mose 19 und in 2. Chronik 6,36. Die gesamte Geschichte des theokratischen Königreichs wird also vom 2. Buch Mose bis zum 2. Buch der Chronik dargestellt.
Die vierte Facette: Das messianische oder Tausendjahrreich
Der nächste Punkt auf Ihrer Auslage ist die vierte Facette von Gottes Königreichsprogramm. Dieser Punkt findet sich unter Römer 5 und beschreibt die vierte Art des Königreiches.
Diese wird durch zwei Ausdrücke dargestellt: das messianische Königreich und das Tausendjahrreich. Zunächst zur Bedeutung: Es wird ein wortwörtliches irdisches Königreich sein, über das der Messias regiert. Er herrscht über Israel und durch Israel auch über die Nationen. Seine Regierung erfolgt vom Thron Davids aus, also von Jerusalem.
Der zweite Punkt betrifft die Namen. Der erste Name ist das messianische Königreich. Dieser betont den persönlichen Aspekt, denn das Königreich wird durch die Person des Messias, Jesus Christus, regiert. Der zweite Name ist das Tausendjahrreich, das den zeitlichen Aspekt hervorhebt. Es wird genau tausend Jahre dauern.
Der dritte Punkt ist die Grundlage im Alten Testament. Dieses Königreich basiert auf Gottes Bund mit David. Gott versprach David vier ewige Dinge: eine ewige Dynastie, ein ewiges Königreich, einen ewigen Thron und einen ewigen Nachkommen. Die Ewigkeit der ersten drei – das Königreich, das Haus und der Thron – ist garantiert, weil die Linie Davids in einer Person endet, die selbst ewig ist. Die David-Linie endet also mit einem, der ewig und für alle Zeiten regiert. Das ist der Messias.
Dies wurde zum Hauptthema für die Propheten des Alten Testaments. Sie geben auch viele Einzelheiten darüber, wie dieses Königreich ablaufen wird. Die Basis im Alten Testament sagt zwei Dinge aus: Erstens, dass es einen Bund mit David gibt, und zweitens, dass viele Prophezeiungen des Alten Testaments in Bezug auf dieses Königreich und den Nachkommen Davids noch unerfüllt sind. Diese Voraussagen können nur im Kontext eines örtlichen messianischen Königreichs erfüllt werden.
Zum Schluss noch das Zeugnis des Neuen Testaments. Das Königreich wurde proklamiert, als Johannes der Täufer auftrat. Auch Jesus bot dieses Königreich Israel an, als er zu predigen begann.
Vor einigen Jahren, als ich hier war, haben wir über das Leben Jesu unter einem jüdischen Aspekt gesprochen. Ich glaube, einige von Ihnen waren damals dabei. Ich bin sicher, dass Sie sich noch an alles erinnern, was ich gesagt habe. Wir haben damals Matthäus 12 durchgenommen. In diesem Kapitel wird beschrieben, wie die Juden die Messianität Jesu ablehnten. Sie wiesen ihn ab, indem sie behaupteten, er sei von Dämonen besessen.
Als Folge zog Jesus das Angebot des Königreichs von dieser Generation zurück. Er entzog ihnen die Autorität und die Macht dieses Königreichs. Er erklärte, dass diese Generation das Privileg verloren habe, das Königreich zu empfangen. Stattdessen würden sie nun dem Gericht des Jahres 70 n. Chr. gegenüberstehen.
Der Tempel in Jerusalem wurde zerstört, und in diesem Augenblick wurde das Königreich Gottes dem Volk Israel entzogen. Aus menschlicher Sicht mag es so erscheinen, als sei das messianische Königreich verschoben worden. Man könnte sagen, das Königreich Gottes sei einfach auf eine spätere Zeit verschoben.
Aus Gottes Perspektive ist das jedoch nicht korrekt. Es war Teil seines Plans, der bereits im Alten Testament offenbart wurde. Jesaja 53 erklärt, dass Israel den Messias ablehnen wird, der Messias aber sterben wird und dadurch Erlösung schafft. Jesaja 49 beschreibt, dass dies der Weg ist, wie der Messias zum Licht der Heiden wird, so wie Israel einst das Licht der Welt sein sollte.
Das messianische Königreich wurde also für eine spätere Zeit verschoben, aber nicht aufgehoben. In Matthäus 24 und 25 wird dieses Königreich erneut angeboten – diesmal an den jüdischen Teil des Volkes, der in der großen Trübsalszeit lebt. Dann werden sie ihn als den Messias annehmen. Dies wird das zweite Kommen Jesu sein, das die Zeiten der Heiden und Nationen beendet. Anschließend wird das messianische Königreich aufgerichtet.
Die fünfte Facette: Das verborgene Königreich
Er hat nämlich Gott hereingebracht, die fünfte Facette seines Königreiches. Das sehen wir am sechsten Punkt unserer Liste: das verborgene Königreich.
Zunächst wollen wir über den Namen nachdenken. Der Name ist abgeleitet aus Matthäus Kapitel 13, wo Jesus über die Geheimnisse des Königreiches spricht. In Matthäus 12 wird berichtet, wie Jesus in seiner Messianität von den Leitern und Führern Israels abgewiesen wird. Dort wird auch gesagt, wie er das Königreich von Volk Israel wegnimmt. In Matthäus 13 bringt Jesus eine neue Art dieses Königreichs herein. Dieses Königreich wird „verborgenes Königreich“ genannt – aus verschiedenen Gründen.
Das Wort „mysteriös“ oder „verborgen“ hat im Neuen Testament eine ganz bestimmte Bedeutung. Es bedeutet Folgendes: Etwas, das im Alten Testament noch nicht bekannt war, wird zum ersten Mal im Neuen Testament offenbart.
Wir wollen einige Bibelstellen betrachten. Zunächst Matthäus 13: Vers 11: „Er antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen, diesen aber ist es nicht gegeben.“ Hier wird zum ersten Mal erwähnt, dass das Königreich ein verborgenes Königreich ist. Dann in Vers 35 heißt es: „Ich will meinen Mund auftun in Gleichnissen und will aussprechen, was verborgen war vom Anfang der Welt an.“ Das verborgene Königreich war also von Anfang der Welt an verborgen, hat aber dennoch bestanden.
In Römer 16, Verse 25 und 26 steht: „Dem aber, der euch stärken kann gemäß meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, durch die das Geheimnis offenbart ist, das seit ewigen Zeiten verschwiegen war, nun aber geoffenbart und kundgemacht ist, durch die Schriften der Propheten nach dem Befehl des ewigen Gottes, den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter allen Heiden.“ Hier sehen wir, dass das Geheimnis durch all die Jahrhunderte verborgen blieb und erst jetzt offenbart wurde.
In 1. Korinther 2, Vers 7 heißt es: „Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit, die keiner von den Herrschern dieser Welt erkannt hat.“ Das Geheimnis blieb also über Zeitalter und Jahrhunderte verborgen, wurde aber jetzt zur Verherrlichung Gottes offenbart.
In Epheser 3, Verse 4 und 5 steht: „Daran könnt ihr, wenn ihr es lest, meine Einsicht in das Geheimnis Christi erkennen. Dies war in früheren Zeiten den Menschenkindern nicht kundgemacht, wie es jetzt offenbart ist seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist.“ Das Geheimnis war also vor den Generationen zuvor nicht offenbart. Jetzt erst wurde es den Propheten und Aposteln des Neuen Testaments offenbart.
Weiter heißt es: „Und für alle ans Licht zu bringen, wie Gott seinen geheimen Ratschluss ausführt, der von Ewigkeit her verborgen war in ihm, der alles geschaffen hat.“ Jahrhunderte hindurch war das Geheimnis Gottes verborgen, doch jetzt können Menschen es verstehen.
Noch ein Beispiel: Kolosser 1, Vers 26: „Nämlich das Geheimnis, das verborgen war seit ewigen Zeiten und Geschlechtern, nun aber ist es geoffenbart seinen Heiligen.“ Das Geheimnis war also jahrhundertelang verborgen und den Generationen nicht bekannt, jetzt aber den Heiligen offenbart.
So hat das Wort „Mysterium“ oder „verborgen“ im Neuen Testament eine ganz bestimmte Bedeutung. Es gibt Dinge, die im Alten Testament noch nicht offenbart waren und erst im Neuen Testament zum ersten Mal offenbart wurden.
Ich habe letztendlich eine Studie über die Geheimnisse des Königreichs abgeschlossen und festgestellt, dass es acht solcher Geheimnisse im Neuen Testament gibt. Eines dieser acht Geheimnisse ist das Geheimnis des Königreichs – also etwas von diesem Königreich, das im vorherigen Königreich unbekannt war.
Das verborgene Königreich ist die einzige Facette des Königreichs Gottes, die im Alten Testament nicht bekannt war. Das Alte Testament enthüllt die ersten vier Facetten, aber nicht die fünfte.
Nun zum zweiten Punkt: die Zeit. Die Zeit des geheimen, verborgenen Königreichs beginnt mit Matthäus 12, nämlich in dem Augenblick, als Israel die Messianität Jesu abgelehnt hat. Diese Zeit wird andauern, bis Israel die Messianität Jesu annimmt.
Die Zeit dieses verborgenen Königreichs dauert also von der Ablehnung bis zur Annahme Jesu. Wenn sie ihn annehmen, wird das verborgene Königreich vom messianischen Königreich abgelöst.
Zum dritten Punkt: Definition und Beschreibung.
Die beste Bezeichnung für dieses verborgene Königreich ist wohl „Christentum“. Die Königreichsgeistlichen beschreiben damit die Zeit der Christenheit. Es beschreibt die Bedingungen, die eintreten, solange der König in der Unsichtbarkeit und Abwesenheit ist.
Es geht darum, wie das Königreich Gottes auf dieser Erde durchgeführt wird, solange Jesus Christus im verborgenen Himmel ist. Es umfasst die Zeit zwischen Matthäus 12 und Apostelgeschichte 2 und gilt auch für die gesamte Zeit der Gemeinde Jesu. Auch die Zeit der großen Trübsal gehört noch dazu.
Die beste Aussage, die ich gefunden habe, lautet ganz einfach: Das ist die Christenheit. Es sind also die Menschen, die Jesus Christus gereinigt hat und zum Glauben an ihn gebracht hat.
Wir wollen nun mit der Auslegung der Königreichsgleichnisse beginnen. Das werden wir dann morgen machen.
Charakteristika des verborgenen Königreichs im Vergleich zu anderen Facetten
Lassen Sie uns den letzten Punkt behandeln: die Besonderheiten des verborgenen Königreichs. Wie unterscheidet sich dieses Königreich von den anderen vier Facetten des Königreichs Gottes? Es ist nicht dasselbe wie das ewige oder universelle Königreich.
Denn das verborgene Königreich hat eine zeitliche Abgrenzung, nämlich die Ablehnung Jesu durch die Juden und die Annahme des Messias durch die Heiden. Dieses verborgene Königreich geschieht und besteht nur auf dieser Erde.
Zweitens ist es nicht dasselbe wie das geistliche Königreich. Das geistliche Königreich umfasst nur die Gläubigen. Das verborgene Königreich hingegen umfasst sowohl Gläubige als auch Ungläubige. Man sieht dies im Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen: Es enthält sowohl Weizen als auch Unkraut.
Es ist auch nicht dasselbe wie das theokratische Königreich, denn dieses verborgene Königreich ist nicht auf Israel beschränkt.
Ebenso unterscheidet es sich vom messianischen Königreich. Das messianische Königreich wird kein verborgenes Königreich sein, denn 90 Prozent aller Aussagen über das messianische Königreich stehen bereits im Alten Testament. Außerdem ist der Messias nicht bereit, dieses Königreich aus Jerusalem zu regieren. Damit ist das Königreich gemeint, das von Jerusalem aus regiert wird.
Das verborgene Königreich hingegen wird vom Himmel aus regiert. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass das verborgene Königreich nicht mit der Gemeinde Jesu identisch ist. Die Gemeinde Jesu ist ein Teil dieses verborgenen Königreichs, aber das verborgene Königreich umfasst viel mehr als nur die Gemeinde.
Nun haben wir die fünf Facetten dessen, was die Bibel unter dem Königreich Gottes versteht, benannt. Im Folgenden kommen die neuen Königreichsgleichnisse. Diese handeln hauptsächlich vom verborgenen Königreich. Sie beschreiben, was eigentlich das Wesen dieses verborgenen Königreichs ist. Es erstreckt sich vom ersten Kommen Jesu bis zu seinem zweiten Kommen.
Morgen werden wir diese Königreichsgleichnisse im Einzelnen besprechen.
Abschlussgebet und Dank
Also, wir wollen noch zusammen beten.
Herr, himmlischer Vater, wir danken dir für das Wort Gottes heute Abend. Wir danken dir für die Geheimnisse Gottes, die du uns durch dein Wort offenbart hast.
Wir beten, dass du unsere Herzen und unseren Verstand für die Geheimnisse deines Reiches öffnest. Dass du ein tiefes, großes Werk in unserem Leben durch das Hören deines Wortes bewirkst.
Möge viel Frucht im Leben der Gläubigen entstehen und aus dieser Konferenz dir Ehre und Dank gebracht werden. So danken wir dir für das, was du heute Abend und schon die ganze Woche über getan hast.
Wir übergeben uns jetzt in deine Hände, im Namen unseres Herrn Jesus, des Messias. Amen!