Botschaft 1
Vor genau 87 Jahren, am 11. April 1912, um 13.30 verliess die Titanic Queenstown in Irland. Ihr Ziel: Amerika. Die Titanic galt als schönstes, luxuriösestes und grösstes Schiff der damaligen Zeit. Schon bevor sie zu ihrer Jungfernfahrt auslief, wurde sie zum Symbol. Es schien, als ob alle mit der Titanic in Verbindung gebracht werden wollten. Folie (Seifenwerbung) Viele, die Produkte für die Titanic liefern konnten, warben mit dem Schiffsnamen. So z.B. dieser Seifenhersteller. Ähnlich wie heute bei den olympischen Spielen. Die Magie der Titanic war ihre Grösse, ihr Glanz, ihre Herrlichkeit. Sie war technisch ausgereift und perfekt – eine Aura der Unbesiegbarkeit umgab sie. Folie aus
Erstaunlich, wie überzeugt diese Leute von ihrem Dampfer waren! Nichts sollte diesen 270m langen Luxusliner zum Sinken bringen können. "Nicht einmal Gott kann dieses Schiff versenken!" meinte der Verlobte von Rose. Dieser Spott klingt wie ein Echo durch den Film. Nicht einmal Gott... Folie (Kapitän Smith) Selbst Kapitän John Smith sagte: "Ich kann mir keine Situation vorstellen, die ein Schiff zum Sinken bringen könnte. Ich halte es für unmöglich, dass dieses Schiff ernsthaft beschädigt werden könnte. Dazu ist der moderne Schiffsbau schon zu weit fortgeschritten.
Dieses "unsinkbare Schiff symbolisiert den Anspruch des Menschen, sein eigener Herr zu sein, der niemandem mehr unterworfen ist. Selbst Gott könnte dieses Schiff nicht versenken. Diese Haltung der Verantwortlichen, diese absolute Selbstsicherheit und Überheblichkeit – und nicht technische Mängel – führte dazu, dass die Titanic unterging. Solche Superlativen üben seit eh und je eine grosse Faszination auf uns aus. In uns steckt eine starke Kraft, die uns zu diesem Grosssein antreibt. Folie (Erfolgskonstellation)
Hier eine Werbung, erschienen in der NZZ am 18.11.98: "Kennen sie die richtige Erfolgskonstellation?" Viele glauben an diesen Aufstieg. Viele träumen und leben ganz für diesen Erfolg. Nach oben. Mehr. Karriere. Davon lebt die Forschung, der Fortschritt, die Wirtschaft, unsere Gesellschaft, ja wir selbst! Folie aus Diese Kraft hat viel Positives! Ein Beispiel: Was in der Medizin in den letzten 100 Jahren erreicht wurde, ist unwarscheinlich! Gefährlich wird es erst, wenn der Mensch sich selbst verherrlichen will. Wenn es nur noch darum geht, gross und stark zu sein und alles im Griff zu haben. Wenn der Mensch beginnt Gott zu spielen, entsteht nichts Gutes. Schon in der Urgeschichte lesen wir von Leuten in Babylon – dem heutigen Irak, die einen Turm bis an den Himmel bauten. Folie (Ruine) Verschiedene Archäologen meinen, dass dies der Turm sei. Die Leute damals hatten verschiedene Motive: Der Turm sollte ihre Grösse und Stärke demonstrieren. Sie wollten in den Himmel vorstossen. So gross sein wie Gott im Himmel Sie wollen selbst berühmt werden auf der ganzen Welt. Der Turm sollte ihnen Selbstbewusstsein und Identität geben. Sie wollten sich sammeln und wirtschaftlich stark werden. Folie aus
1.Mose 11, 1-10Der Text ist voll Satire: Obwohl die Menschen einen Turm bis zum Himmel bauten, muss Gott heruntersteigen. Der Mensch kann Gott nicht erreichen. Er kann ihm nicht das Wasser reichen, ihm nicht den Himmel streitig machen. Gott verwirrt die Menschheit, in dem er ihre Kommunikation durcheinander bringt. Dieser Turm war wie die Titanic ein Mythos, eine Machtdemonstration des Menschen. Doch Überheblichkeit führt in eine falsche Sicherheit, in eine Gleichgültigkeit. Die Titanic erhielt in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 mindestens sieben Eiswarnungen von andern Schiffen in der Nähe. Folie (Karte) Der Kapitän nahm sie nicht ernst und der Funker gab sie mit der Zeit gar nicht mehr weiter. Mindestens fünf Verantwortliche wussten um die Gefahr. Aber sie liessen die Titanic mit Höchstgeschwindigkeit mitten durch schwimmende Eisberge rasen, die sich von der gefrorenen Landmasse Grönlands gelöst hatten. Folie aus
Wenn man die Berichte liest, kann man nur den Kopf schütteln. In diesen Berichten verdient ein Detail besondere Beachtung. Verschiedene Passagiere hatten eine Vorahnung von dem, was geschehen sollte. Es gab solche, die annullierten in den letzen Stunden ihre Überfahrt nach Amerika. Folie (Buch)
Aber das verrückteste ist das Buch "Futility, the wreck of the titan". Titel: "Sinnlosigkeit", Untertitel: "Der Schiffsbruch der Titan". Morgan Robertson schrieb dieses Buch 14 Jahre vor dem Unglück der Titanic. Er schreibt von einem angeblich unsinkbaren, britischen Passagierdampfer, der auf seiner Jungfernfahrt nach New York, im April, mit 2000 Menschen an Bord eine Rekordfahrt versucht, mit einem Eisberg kollidiert, aufgeschlitzt wird und sinkt. Da zu wenig Rettungsboote vorhanden sind, überleben nur 13 Personen. Fast genau so geschieht es 14 Jahre später. Es ist gespenstisch und erschreckend, wie dieses Buch bis auf wenige Details mit der Titanic-Katastrophe übereinstimmt. Sogar der Name ist fast gleich. Waren die Menschen gewarnt? Folie aus Dieses Schiff galt als höchste industrielle, ja als höchste menschliche Errungenschaft in der damaligen Zeit. Nicht einmal Gott sollte es zum sinken bringen – aber ein unbedeutender Eisberg tat das Seine...
Botschaft 2
Über 1500 Menschen ertrinken, erfrieren, gehen zu Grunde – es fehlen die Worte dafür. Eine unfassbare Tragödie. Kinder wurden von den Eltern getrennt, Frauen von ihren Männern. Beziehungen, Ehen, Familien wurden durch das eiskalte Ozeanwasser zerrissen und zerstört – für immer. Die ganze Überheblichkeit, die Selbstsicherheit, die Illusion der Unsterblichkeit, der Glanz und Glamour – alles war innerhalb von 2Std. u. 40 Min versunken. Die Überlebenden hatten nichts mehr – nur noch sich selbst und die nackte Angst, Schreckensbilder, gellende Schreie der Ertrinkenden. Der Pfarrer zitierte aus den letzten Kapiteln der Bibel aus dem Buch der Offenbarung: Offb.21,1: "Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr." Folie (Titelblatt Lied)
Die Kapelle spielte das Lied: "Näher mein Gott zu Dir!" Im Angesicht des Todes wird die Ewigkeit wichtig. Jetzt wo das Leben zerbricht, jetzt wo die eigenen Möglichkeiten zu Ende sind, da kommt wieder Gott ins Spiel. Vorher lachte man über ihn – jetzt bleibt nur noch er. Näher, mein Gott zu Dir! John Phillips, der selbstsichere Funkoffizier sagte der in der Nähe weilenden California nach der sechsten Eisbergwarnung: "Shut up (halt den Mund)." Im Angesicht des Todes rief er: "Gott, vergib mir! Gott, vergib mir!" Folie aus Die Titanic ist eine Tragödie, eine Katastrophe. Sie ist aber auch ein Mahnmal für uns. Der Regisseur des Films "TITANIC", James Cameron, sieht das so: Folie (Text Cameron)
Was an Bord des Schiffes geschah, spiegelt die menschliche Neigung wider, die Realität nicht wahrnehmen zu wollen. Sie sagten: "Dieses Schiff kann nicht sinken." In Wahrheit meinten sie: "Wir werden niemals sterben." Insofern ist die TITANIC eine Metapher auf die Unabwendbarkeit des Todes. Wir fahren alle auf der TITANIC, ohne es zu wissen. Dort, wo wir Menschen uns erheben, dort, wo wir nur noch für uns selbst leben, uns selbst verherrlichen, dort wird der Untergang bevorstehen – irgendwann. Sehen sie, wir Menschen sind nicht geschaffen, um selbst gross zu sein. Wir können und werden nie wie Gott sein, obwohl wir uns so verhalten. Wie sagt der Volksmund? "Hochmut kommt vor dem Fall." Folie aus
Cäsar war gross und stürzte, Alexander der Grosse war gross und stürzte, Napoleon, Hitler, Elvis Presley und viele mehr – sie waren gross und stürzten. Wer gross sein will, wird stürzen – das ist ein Geheimnis unserer Menschlichkeit. Und das lehrt uns die Titanic.
Doch es gab einen, der dieses menschliche Fieber nach Grösse durchbrach. Jesus Christus ging den ganz anderen Weg; einen für uns oft so fremden Weg. Deshalb wird Jesus von vielen nicht ernst genommen und verlacht, weil er das menschliche Prinzip der Selbstverherrlichung nicht ausgelebt hat. Er stieg hinab zur Grösse. Folien (Phil 2,5-11)Habt im Umgang miteinander stets vor Augen, was für einen Massstab Jesus Christus gesetzt hat: Er war in allem Gott gleich, und doch hielt er nicht gierig daran fest, so wie Gott zu sein. Er gab alle seine Vorrechte auf und wurde einem Sklaven gleich. Er wurde ein Mensch in dieser Welt und teilte das Leben der Menschen. Im Gehorsam gegen Gott erniedrigte er sich so tief, dass er sogar den auf sich nahm, ja, den Verbrechertod am Kreuz. Darum hat Gott ihn auch erhöht und ihm den Rang und Namen verliehen, der ihn hoch über alle stellt. Vor Jesus müssen alle auf die Knie fallen – alle, die im Himmel sind, auf der Erde und unter der Erde; alle müssen feierlich bekennen: "Jesus Christus ist der Herr!" Und so wird Gott, der Vater, geehrt. Philipperbrief 2,5-11
Hier zeigt uns Jesus einen andern Weg. Er wählte den Weg der Demütigung, des Dienens, in dem er als Gott Mensch wird. Er imponiert nicht durch Grösse, sondern durch Hingabe. Unser menschliches Fieber nach Anerkennung und Grösse wird uns nicht helfen, es wird uns zu Fall bringen. Wenn wir jedoch Gott kennenlernen, beginnt sein Geist uns zu verändern. Unser innerer Mensch wird verändert. Wir lernen Schritt für Schritt unsere egoistischen und oft teuflischen Verhaltensmuster zu hinterschauen. Wir lernen uns kennen, wie wir wirklich sind und müssen uns nicht dauernd etwas vor machen. Letztlich war die Titanic ein Irrtum. Sie war etwas, was sie nicht war. Sie war nie unsinkbar. Aber die Menschen verhielten sich so, als sei sie unsinkbar. Genauso wir. Wir glauben Dinge über uns, die einfach nicht wahr sind. Folie: Ich bin Gott
Wir machen uns vor dass wir das Leben selbst meistern, dass wir alles bestens im Griff haben und dass uns niemand irgendwie helfen muss. Doch das ist Selbstbetrug. Wir Menschen sind beschränkt. Letztlich können wir nur eine sehr kleine Welt selbst bestimmen. Wir können ja nicht einmal eine einzige Stunde unseres Lebens wiederholen. Wir brauchen Gott. Der Mensch ist nicht so geschaffen, dass er ohne Gott leben könnte. Ohne Gott wird er fallen, wird er zu Grunde gehen. Folie aus
Die TITANIC bewegt uns heute noch, weil sie uns das ganze menschliche Dilemma so deutlich vor Augen führt: Der Mensch kann nichts erschaffen, das ihm zu echter Grösse verhilft. Das Dumme ist nur, dass wir darauf hereinfallen und sich jeder denkt: Das wird mir nicht passieren. Ich werde nie untergehen. Jesus Christus zeigt uns einen anderen Weg. Den Weg, wie unser Leben wirklich echt werden kann. Zuerst macht er deutlich, dass unsere Überheblichkeit eigentlich nichts anderes bedeutet als: Gott ich brauche dich nicht. Ich bestimme mein Leben selbst. Ich bin selbst Gott.
Dann zeigt er uns, dass wir einem Irrtum erlegen sind. Es stimmt gar nicht, dass wir unser Leben in den Händen haben. Die ganze Welt leidet unter uns Menschen. Vieles zerbricht. Wir haben es überhaupt nicht in den Händen. Familien zerbrechen, Beziehungen zerbrechen, Menschen werden von Angst regiert, psychische Schwierigkeiten, körperliche Krankheiten, Hungersnöte, Bruderkriege, Lüge, Verachtung, Hass, Streit und und und – unsere Kurve ist eben keine Erfolgskurve. Wir belügen uns selbst. Jesus will uns zeigen, was wirklich wahr ist in unserem Leben. Doch da bleibt er nicht stehen. Er zeigt uns den Weg in eine neue Freiheit. Und dies ist eben nicht der Weg nach oben, sondern der Weg nach unten. Jesus durchbricht dieses Grosssein wollen, in dem er selbst den Weg nach unten geht. Er lässt sich ans Kreuz nageln von den Leuten, die ihn hassen. Als Sohn Gottes steigt er ganz nach unten, bis in den menschlichen Tod und nimmt dort die Strafe auf sich, die ich verdient hätte für meine Überheblichkeit. Die Bibel braucht für das Wort Überheblichkeit den Begriff Sünde.
Jesus nimmt die Strafe für meine Überheblichkeit auf sich. Weil meine Überheblichkeit gesühnt ist, kann ich nun wieder frei Gott begegnen, vorausgesetzt, ich nehme das an, was Jesus für mich getan hat. Ich weiss, dass das nicht so einfach zu verstehen ist. Für solche, die das zum ersten Mal hören, mag das "spanisch" klingen. Wenn das ihnen so geht, verstehe ich sie gut. Doch nehmen sie diesen Gedankenanstoss einmal mit. Ich mache ihnen auch Mut, mit jemandem darüber zu sprechen, von dem sie wissen, dass die Person an Jesus Christus glaubt. Auch ich bin gerne bereit für Gespräche – sie können mich beim Ausgang gerne ansprechen. Jesus Christus möchte Ihnen helfen zu einem Leben zu finden, wo sie sich nichts vormachen müssen und nicht einem Leistungsdenken erliegen. Er möchte ihnen helfen, zu einer persönlichen Beziehung zu Gott zu finde. Ihr sagt: "Heute oder morgen werden wir in die und die Stadt reisen! Dort werden wir ein Jahr lang Geschäfte machen und viel Geld verdienen." Woher wisst ihr denn, was morgen sein wird? Was ist euer Leben? Es gleicht einem Dampfwölkchen, das aufsteigt und sich sogleich wieder auflöst. Sagt lieber: "Wenn Gott der Herr es will, werden wir noch leben und dies oder jenes tun." Ihr aber seid stolz und überheblich; und ein solcher Stolz ist verwerflich. Jak.4,13-16.