Einleitung: Die Dringlichkeit des Themas
Ich weiß nicht, was ihr euch gedacht habt, als ihr dieses Thema gehört habt. Über was will er jetzt wohl reden? Der gefährlichste Platz auf der Welt.
Jemand hat einmal gesagt, der gefährlichste Platz auf der Welt ist der Mutterleib. Das ist heute aber nicht mein Thema. Als ich das dann so hörte, habe ich gedacht: Ja, da ist schon etwas dran.
In Deutschland wird im Durchschnitt jede Minute ein Kind abgetrieben. Jede Minute eine Abtreibung. In einer Stunde sind das sechzig Abtreibungen, mal vierundzwanzig Stunden ergibt das einen Tag. Wenn man das dann auf dreihundertfünfundsechzig Tage im Jahr hochrechnet – ich habe vorhin mal zusammengerechnet – ergibt das fünfhundertfünfundfünfzigtausendsechshundert Abtreibungen im Jahr. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich noch höher.
Ich habe öfter in Russland evangelisiert und dort auch etwas Einblick bekommen. Ich habe mir dort Zahlen besorgt. In Russland hat eine Frau im Durchschnitt acht Abtreibungen im Leben. Stellt euch das einmal vor! Das ist die Methode der Familienplanung.
Ich habe gelesen, dass in Rumänien auf 100 Lebendgeburten 300 Abtreibungen kommen. Jemand sagte mal, Deutschland sei eine Mördergrube geworden. Ich weiß nicht, wer von euch auch daran Anteil hat, das ist schon eine schlimme Sache. Aber darüber wollen wir jetzt nicht weiter reden.
Grundverständnis der Evangelisation und der Mensch-Gott-Beziehung
Wir haben hier eine Themenwoche, die man auch Evangelisation nennt. Ich habe bereits erwähnt, dass eine Evangelisation eine christliche Veranstaltung ist. In einer Evangelisation spricht man hauptsächlich über Gott und über den Menschen.
Ich wiederhole das jetzt noch einmal für diejenigen, die vielleicht heute zum ersten Mal hier sind, damit sie gleich richtig den Einstieg bekommen. Man versucht, anhand der Bibel so gut wie möglich über Gott zu reden. Gleichzeitig möchte man auch den Menschen anhand der Bibel zeigen, wie der Mensch ist.
Die Bibel lehrt uns, dass Gott ein heiliger Gott ist und dass der Mensch seit dem Sündenfall ein sündiger, verlorener Mensch ist. Er ist sogar seit dem Sündenfall von Gott getrennt. Auf der einen Seite steht der heilige Gott, auf der anderen Seite der sündige Mensch. Dazwischen liegt eine ganz dicke Wand.
Der Mensch steht aber nicht einfach nur hinter dieser Wand, getrennt von Gott. Er ist in Bewegung und geht immer weiter von Gott weg. Jede Sünde ist wie ein Pflasterstein auf der Straße zum ewigen Verderben. Wir befinden uns alle in einer Entwicklung, die von Gott wegführt.
Die Bibel spricht viel über das Sterben, aber auch sehr viel über Auferstehung, Gericht und die Ewigkeit. Wenn wir die Bibel ernst nehmen, müssen wir davon ausgehen, dass die meisten Menschen, die über diese Erde gegangen sind und gehen, ewig verloren sind.
Gott will das nicht. Nein, Gott will das überhaupt nicht. In der Bibel steht, dass Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Gottes Liebe und das Opfer Jesu Christi
In der Bibel steht: So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.
Gott hat die verlorene Welt lieb. In seiner Liebe ist er so weit gegangen, dass er das Liebste, das er hatte, seinen Sohn, in diese Welt gesandt hat. Jesus, der von Ewigkeit her beim Vater war – er hat ja keinen Anfang, denn Jesus ist Gott, ein Teil der Gottheit – hat vor ungefähr zweitausend Jahren die Herrlichkeit beim Vater verlassen. Er erniedrigte sich selbst, wie es in der Bibel steht.
Er kam auf diese Erde und erhielt von Maria, einer Jungfrau, einen Leib. Maria erwartete nicht durch Geschlechtsverkehr mit Joseph ein Kind, sondern in der Bibel steht geschrieben, dass Jesus vom Heiligen Geist gesandt wurde. Vom Heiligen Geist wurde er gesandt, und von Maria bekam er seinen irdischen Leib.
Dann lebte Jesus ungefähr dreieinhalb Jahrzehnte hier auf der Erde. Er war Gott und Mensch zugleich. Die Bibel spricht oft davon, dass Gott Sohn und Menschensohn ist.
Jesus lebte auf dieser Erde, ohne je eine Sünde getan zu haben. Jeder andere Erdenbürger hat gesündigt – auch die großen Religionsstifter, die Propheten, die Apostel, die Heiligen aller Zeiten, Maria und wie sie auch heißen mögen. Es hat nie einen Menschen gegeben, der ohne Sünde war, auch wenn er noch so fromm gelebt hat.
Alle Menschen haben gesündigt, steht in der Bibel, alle, wirklich alle, ohne Ausnahme, und sind von der Herrlichkeit Gottes ausgeschlossen. Nur Jesus Christus war ohne Sünde, und darum kann auch nur er ganz allein die Menschheit retten.
Das Evangelium im Vergleich zu Religionen
Es gibt keine Rettung im Islam, im Buddhismus oder in irgendeiner anderen Religion. Alle Religionen sind von Menschen ausgedacht und erfunden. Sie sind ein Machwerk von Menschen, hinter dem meist gute Absichten und guter Wille stehen.
Man wollte etwas Gutes tun, und viele Menschen strengen sich unheimlich an, um all das zu erfüllen, was in den jeweiligen Religionen geboten wird. Doch am Ende ist all das vergeblich.
Das Evangelium ist das Einzige, das von oben kommt. Während alle Religionen uns sagen, was wir tun müssen, zeigt uns das Evangelium, was Gott getan hat. Wir dürfen dieses Geschenk annehmen.
Gott hat seinen Sohn geopfert. Jesus, der nie eine Sünde getan hat, hat unsere Sünden auf sich genommen. Er ging damit ans Kreuz und starb stellvertretend für uns auf Golgatha.
Theoretisch könnte die ganze Welt gerettet werden, denn Jesus hat sein Blut und Leben als Lösegeld für alle gegeben. Der Vater hat ihn von den Toten auferweckt und zum Retter der Welt bestimmt.
Jesus sagt: „Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden.“
Die Bedeutung der Bekehrung
Man kann natürlich nicht einfach durch diese Tür hindurchhüpfen und den ganzen Schmutz mitnehmen. Das geht nicht. Wer gerettet werden will, muss zur Tür kommen. Er muss sein schmutziges Kleid ausziehen und sein altes Leben ablegen. Die Bibel nennt das Bekehrung.
Wenn jemand fragt: Was ist Bekehrung? – das ist ganz einfach. Jemand kommt im Gebet zu dem Herrn Jesus und bittet ihn um Vergebung aller seiner Sünden. Das ist Bekehrung.
Dann macht das Blut Jesu Christi ihn rein von aller Sünde. Danach geht er durch die Tür hindurch. Er nimmt Jesus Christus in sein Herz und Leben auf. Er schließt mit Jesus einen Bund für Zeit und Ewigkeit. Dann geht er mit ihm und lebt mit ihm.
Die Bibel sagt, solche Menschen, die sich bekehrt und Jesus aufgenommen haben, sind wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung. Sie haben den Heiligen Geist in ihrem Geist. Sie haben ewiges Leben. Sie werden mit Jesus Christus wandeln, ihm nachfolgen als Jünger, und sie sind für die Ewigkeit gerettet.
Morgen früh werde ich noch etwas mehr darüber sagen. Ich habe diese paar Sätze jetzt eigentlich nur für die gesagt, die heute das erste Mal hier sind. Vorhin haben ja doch eine ganze Reihe Leute die Hand gehoben. Manche waren vielleicht noch nie oder kaum einmal in so einer Veranstaltung. Für sie ist vieles ganz neu.
Damit sie gleich richtig den Einstieg finden, habe ich diese einleitenden Gedanken gesagt.
Das Gleichnis vom großen Abendessen
Jetzt möchte ich den Bibeltext lesen, den ich mir für diesen Abend ausgesucht habe, und anschließend im Thema fortfahren.
Dieser Text steht im Lukasevangelium. Es heißt so, weil es Lukas geschrieben hat. Im Lukasevangelium, Kapitel 14, beginnt der Abschnitt bei Vers 16.
Jemand gab ein großes Abendessen und lud viele dazu ein. Er sandte seinen Knecht zur Stunde des Abendessens aus, um den Geladenen zu sagen: „Kommt, denn alles ist bereit.“
Doch sie ließen sich nacheinander entschuldigen. Der Erste sagte zu ihm: „Ich habe einen Acker gekauft und muss hingehen, um ihn zu besichtigen. Ich bitte dich, entschuldige mich.“
Der Zweite sagte: „Ich habe fünf gespannte Ochsen gekauft, und ich gehe jetzt hin, um sie mir anzusehen. Ich bitte dich, entschuldige mich.“
Der Dritte sagte: „Ich habe eine Frau genommen, darum kann ich nicht kommen.“
Der Knecht kam zurück und berichtete seinem Herrn davon. Da wurde der Hausherr zornig und sagte zu seinem Knecht: „Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe Arme, Verkrüppelte, Blinde und Lahme herein.“
Der Knecht kam wieder und sagte: „Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast. Es ist aber immer noch Platz da.“
Der Herr sagte zu dem Knecht: „Dann geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, damit mein Haus voll wird.
Und ich sage dir, dass keiner von denen, die zuerst eingeladen waren, an meinem Abendmahl teilhaben wird.“
(Lukas 14,16-24)Wiederholung als Ausdruck der Wichtigkeit
Ich habe in diesen Tagen, obwohl ich nur eine Woche hier war, manches zweimal gesagt und manches sogar noch öfter. Ich habe mich einige Male wiederholt. Das habe ich nicht getan, weil ich nichts anderes wusste. Die Bibel ist ja so ein dickes Buch, da kann man ein ganzes Jahr jeden Abend darüber sprechen.
Vielmehr habe ich manches wiederholt, weil manches einfach so wichtig ist, dass man es immer wieder sagen und hören muss. So wird sichergestellt, dass auch der Letzte es hört und versteht.
Wir haben uns hauptsächlich in diesen Tagen mit Jesus und seinem Werk beschäftigt. Jesus war einzigartig – wirklich einzigartig. Man kann ihn gar nicht vergleichen.
Schon seine Geburt war sehr ungewöhnlich. Ihr Lieben, Jesus hatte keinen Vater auf der Erde. Jeder andere, der geboren wird, hat eine Mutter, die ihn geboren hat, und einen Vater, der ihn gezeugt hat. Manche kennen ihren Vater nicht, aber alle haben einen Vater auf der Erde – nur Jesus nicht.
Sein Vater war der Vater im Himmel. Er ist von einer Jungfrau geboren worden.
Der Tod Jesu und seine Einzigartigkeit
Auch sein Tod widersprach den Gesetzen des Todes. Jesus starb keinen natürlichen Tod. Er starb auch nicht, weil er zu viel Blut verloren hatte. Ebenso starb er nicht, weil er keine Luft mehr bekam.
Der Kreuzestod ist normalerweise ein Erstickungstod. Das ist das Grausamste, was sich Menschen je ausgedacht haben. Das wissen wir heute, das sagen uns Wissenschaftler. Es ist die grausamste Todesart, die es überhaupt gibt. Ein Gekreuzigter konnte, wenn er ein starker, gesunder Mann war, bis zu drei Tagen lebend am Kreuz hängen.
Er war an den Füßen und an den Händen festgemacht und hing tagsüber in der glühenden Sonne. Wenn dann die Kräfte nachließen, sackte der Körper zusammen. Dadurch wurden die Lungen zusammengequetscht, bis er fast keine Luft mehr bekam. Dann zog er sich wieder hoch, stemmte sich hoch und atmete erneut durch. Das wiederholte sich, bis er nicht mehr konnte und schließlich erstickte.
Um den Gekreuzigten diese furchtbaren Qualen etwas abzukürzen, schlug man ihnen in der Regel nach einem halben Tag die Unterschenkel ab. Dann konnten sie sich nicht mehr stützen, hatten nur noch die Arme. Vielleicht zogen sie sich noch zehnmal hoch, aber dann erstickten sie qualvoll.
Jesus wurde gekreuzigt, und neben ihm noch zwei andere Männer, Verbrecher. Als man nach etwa sechs Stunden kam, um ihnen die Beine abzuschlagen, wunderten sich die Soldaten, dass Jesus schon gestorben war. Die beiden Verbrecher lebten noch.
Jesus wurde um neun Uhr gekreuzigt und starb am Nachmittag gegen drei Uhr. Dann wurden irgendwann die Soldaten losgeschickt mit dem Befehl: "Jetzt tut euer Werk!" Als sie zu Jesus kamen, wunderten sie sich, denn es war nicht normal, dass er schon gestorben war.
Jesus starb in dem Augenblick, in dem er sterben wollte. Er hatte vorher gesagt: Niemand nimmt das Leben von mir, sondern ich gebe es von mir selber. Ich habe Macht, das Leben zu geben, und ich habe Macht, das Leben wiederzunehmen.
Als Jesus wusste, dass alles erfüllt und vollbracht war, stellte er sich als Opferlamm zur Verfügung. Er hatte die Sünde der ganzen Welt auf sich genommen. Dort hing er stellvertretend für dich und für mich. Nachdem er alles gesagt hatte, was zu sagen war, rief Jesus: "Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!"
Im nächsten Augenblick hing eine tote Hülle am Kreuz. Jesus gab sein Leben für uns.
Jesus – einzigartig in Leben und Wirken
Ihr Lieben, Jesus war einzigartig. Er besaß keine Kornfelder und keine Fischereigebiete, doch er speiste 5.000 Menschen mit einem Mahl und hatte sogar noch Brot und Fische übrig.
Jesus ging nicht auf Teppichen oder weichen Läufern, sondern auf den Wogen des Sees in Galiläa, die ihn trugen.
Als er starb – manche sagen, er war der größte Wohltäter der Menschheit – da trauerten nur wenige um ihn. Doch eine Finsternis, eine große Finsternis, kam über das Land.
Eigentlich hätten die Menschen wegen ihrer Sünde zittern sollen, doch sie taten es nicht. Trotzdem bebte die Erde unter ihren Füßen. Die Bibel berichtet, dass ein großes Erdbeben in Jerusalem geschah, als Jesus starb.
Die Erde, die sein Blut gerötet hatte, konnte seinen Staub nicht fordern. Verwesung konnte seinen Leib weder anrühren noch zersetzen.
Jesus ist auferstanden und lebt.
Was könnte uns daran hindern, wie Thomas auszurufen: Mein Herr und mein Gott!
Die Bibel als Zeugnis Jesu Christi
Ihr Lieben, die Bibel ist die Geschichte dieses Mannes, dieses einmaligen, ungewöhnlichen Mannes – sowohl das Alte Testament als auch das Neue Testament. Jesus war jedoch nicht einfach ein Mann wie jeder andere. Jesus war Gott, ein Teil der Gottheit. Er war eigentlich der Schöpfer. In der Bibel steht geschrieben: Alles ist durch ihn und für ihn geschaffen. Durch Jesus wurde die ganze Welt geschaffen. Jesus ist das Zentrum aller Ziele und Planungen Gottes.
Nehmen wir an, heute bekäme jemand eine Bibel in die Hand – oder nur das Alte Testament. Die Bibel besteht ja aus dem Alten Testament, das vorne ist und den größten Teil ausmacht, und dem Neuen Testament hinten. Angenommen, jemand bekäme heute nur das Alte Testament in die Hand und würde von der ersten bis zur letzten Seite lesen. Dann hätte er ganz bestimmt den Eindruck, dieses Buch spricht immer wieder von einem, der kommen soll. Immer wieder wird da einer verheißen, der etwas Großes tun soll – ein Retter, ein Messias, der kommen wird. Und schließlich ist das Buch zu Ende, und er ist immer noch nicht da.
Das Alte Testament spricht vorausschauend über Jesus und endet, bevor er kommt.
Wenn jemand das Neue Testament zum ersten Mal in die Hand bekäme und es von der ersten bis zur letzten Seite durchliest, dann hätte er den Eindruck, dieses Buch handelt von einem, der aus einer anderen Welt gekommen ist, etwas ganz Bestimmtes getan hat und wieder zurückgegangen ist. Das Neue Testament spricht rückblickend über denselben Jesus.
Das Alte Testament wurde geschrieben, bevor Jesus kam. Das Neue Testament wurde verfasst, als er schon lange wieder weg war. Dazwischen liegt ein großer Zeitraum. Diese beiden Bücher – das Alte und das Neue Testament – wurden zusammengefügt, und das ist heute unsere Bibel.
Aber wir wissen heute, dass die Bibel eigentlich nicht aus zwei Büchern besteht. Das Alte Testament besteht aus 39 einzelnen Büchern, das Neue Testament aus 27 einzelnen Büchern. Diese 39 plus 27, also insgesamt 66 Bücher, wurden zusammengefügt, und das ist heute unsere Bibel.
Ihr Lieben, hört jetzt staunend zu und denkt gut mit: Diese 66 Bücher wurden in einem Zeitraum von 1500 Jahren geschrieben. Von fast 40 verschiedenen Menschen, die sich größtenteils überhaupt nicht kannten, die sich nie gesehen hatten, sogar unterschiedliche Sprachen sprachen und in verschiedenen Ländern lebten.
Fast 40 Menschen haben in einem Zeitraum von 1500 Jahren etwas geschrieben. Menschen, die sich nicht absprechen konnten. Jeder schrieb etwas für sich. Und doch wurden diese 66 Bücher zusammengefügt – und das ist heute unsere Bibel.
Normalerweise müsste das ein Kauderwelsch sein. Aber wenn du die Bibel liest, hast du nicht den Eindruck, dass fast 40 Leute daran geschrieben haben. Du hast den Eindruck, es hat einer geschrieben. Alles passt so zusammen, es ist ein Buch.
Wie ist das nur möglich? In der Bibel steht geschrieben, dass heilige Menschen geschrieben haben, getrieben vom Heiligen Geist. Die Bibel ist nicht Menschenwort, sondern Gottes Wort. Gott hat ihnen diktiert, was sie schreiben sollten. Darum stimmt alles so wunderbar zusammen – von der ersten bis zur letzten Seite.
Das Blut als zentrales Thema der Bibel
Wenn man die Bibel als Neuling liest, fällt einem auf, dass sehr oft von Blut die Rede ist. Durch die ganze Bibel hindurch fließt ein roter Strom: Opfer, Opfer, Opfer. Es sind unzählige, ja Zehntausende Opfertiere geschlachtet worden, und das Blut wurde am Altar vergossen.
Den Höhepunkt dieses roten Stroms erleben wir schließlich auf Golgatha. Dort fließt Blut, denn der Sohn Gottes hängt am Kreuz, und sein Blut tropft auf die Erde. Dieses Blut ist das Lösegeld für die verlorene Welt.
Golgatha ist kein Zufall. Es ist auch kein Justizirrtum. Dort ist nicht zufällig ein guter Mensch in böse Hände geraten. Golgatha liegt genau im Plan und im Willen Gottes. Jesus ist vom Himmel auf diese Erde gekommen.
In der Bibel steht: Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung der Sünde. Jesus wurde Mensch, denn nur so konnte er Blut haben. Er ist Mensch geworden und hat vieles getan.
Jesus hat während seiner Zeit auf der Erde vieles vollbracht. Doch das, was er sonst getan hat, hätten auch andere tun können. Gott hätte auch Propheten beauftragen können, solche Dinge zu tun. Aber ein Prophet hätte uns nicht retten können, denn er selbst war sündig.
Jesus Christus war der Einzige, der keine Sünde hatte. Sein Blut war rein. Er kam mit dem einen Zweck auf die Erde, sein Blut für uns zu vergießen, um eine verlorene Welt zu retten.
Ungefähr dreieinhalb Jahre wirkte Jesus öffentlich. Mit ihm begann das Christentum. Doch Jesus kam nicht, um ein neues Glaubensbekenntnis einzuführen. Er kam auch nicht, um eine neue Religion zu stiften.
Die Grenzen der Religion und der neue Weg durch Jesus
Ihr Lieben, jede Religion – ich habe es vorhin schon angedeutet – ist im besten Fall ein ganz primitiver Versuch einer Selbsterlösung. Durch Religion kommt man Gott keinen Millimeter näher. Religion ist in Wirklichkeit ein menschlicher Selbstbetrug. Sie führt immer in eine Sackgasse.
Durch Jesus kam eine Umwertung aller Werte. Jesus Christus hat etwas ganz Neues gebracht, eine ganz neue Möglichkeit. Er verkündete einen völlig neuen Lebensweg, einen Weg zum Leben.
Aber Jesus hat nicht gesagt: „Ich gehe jetzt ans Kreuz und sterbe für die verlorene Welt, und dann werden alle gerettet, und es gibt nur noch einen Weg heim ins Vaterhaus.“ Das hat Jesus nicht gesagt. Stattdessen sagte Jesus – gestern Abend haben wir den Text aus der Bergpredigt gelesen, wo Jesus die ganze Menschheit in zwei Teile teilt – folgendes:
„Der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind es, die da hineingehen.“ Von Natur aus waren wir alle, alle, alle auf diesem Weg, alle ohne Ausnahme. Der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind es, die da hineingehen.
Dann sagt Jesus weiter: „Aber der Weg ist schmal, der zum Leben führt. Nur wenige sind es, die ihn finden.“ Es gibt also einen neuen Weg, eine Tür zum Leben, und einen Weg nach Hause.
Es gibt zwei Wege: Der alte Weg führt von Gott weg und besteht immer noch. Und es gibt einen neuen Weg, einen Weg nach Hause.
Das Bild der Autobahn als Illustration der Lebenswege
Stell dir einmal vor, wir wären auf der Autobahn. Dort gibt es zwei Fahrspuren, die in entgegengesetzte Richtungen führen. Diese beiden Wege liegen ganz dicht beieinander, aber dazwischen ist meist eine Leitplanke. Eigentlich ist die Autobahn eine Einbahnstraße. Alle, die auf der einen Seite fahren, bewegen sich in dieselbe Richtung.
Manchmal gibt es Geisterfahrer, doch das ist etwas Furchtbares. Eine Autobahn ist also eigentlich eine Einbahnstraße: Auf der einen Seite fahren alle in die eine Richtung, auf der anderen Seite, hinter der Leitplanke, auch alle in die entgegengesetzte Richtung.
Jetzt stell dir vor, du bist auf der Autobahn, hast es sehr eilig. Du hast die Nachricht bekommen, dass einer deiner liebsten Angehörigen im Sterben liegt – vielleicht dein Vater. Er möchte dich noch einmal sehen. Er möchte dir noch einmal die Hand drücken und dir etwas sagen. Der Arzt hat gesagt, es geht zu Ende. Es kann noch ein paar Stunden dauern, aber das Herz wird schwächer, die Nieren versagen, und es ist das Ende nah.
Du bist auf der Autobahn und fährst. Du möchtest deinen Vater unbedingt noch erreichen. Plötzlich siehst du ein Schild und merkst: Ich bin auf der falschen Seite. In deiner Aufregung hast du die falsche Auffahrt erwischt, vielleicht in der Nacht. Du fährst mit hoher Geschwindigkeit genau in die entgegengesetzte Richtung. Vielleicht bist du erst kürzlich in diese Gegend gezogen und kennst dich noch nicht so gut aus. Und nun ist dieses Missgeschick passiert: Du bist auf der verkehrten Seite.
Das ist schlimm, wenn man das nicht merkt. Es ist ganz schlimm, wenn man es nicht weiß und einfach weiterfährt. Aber wenn man dann merkt: Ich bin auf der falschen Seite – was dann? Bei der nächsten Abfahrt wirst du runterfahren, durch die enge Pforte auf die andere Seite wechseln und dann in die richtige Richtung fahren.
Ihr Lieben, genau das geschieht hier jeden Abend. Menschen hören die Botschaft und merken plötzlich: Ich bin ein Sünder. Ich bin verloren. Ich bin nicht besser als andere. So darf es nicht weitergehen. Aber Gott liebt mich. Gott will nicht, dass ich verloren gehe. Gott will, dass alle Menschen gerettet werden. Gott hat Jesus geopfert zu meinem Heil.
Die Einladung zur Bekehrung
Ja, wie wird man gerettet? Indem man sich bekehrt und Jesus aufnimmt. Manche Menschen ärgern sich über das Wort Bekehrung. Für meine Ohren ist es jedoch eines der schönsten Worte in der Bibel. Es kommt über hundertmal vor. Es zeigt, dass es möglich ist, dass jemand, der jahrelang oder jahrzehntelang in die falsche Richtung gelaufen ist, umkehren darf – sich bekehren darf.
Wenn ein Mensch merkt: „Ich bin ein verlorener Sünder, aber Jesus starb für mich“, und er bleibt stehen, dann kehrt er um und geht zu Jesus. Er geht durch die enge Pforte, legt sein ganzes altes Leben ab, bittet um Vergebung, geht durch die Tür hindurch und nimmt Jesus in sein Herz und Leben auf. So kann er mit Jesus in einem neuen Leben wandeln.
Oh, wie froh bin ich, dass das immer wieder geschieht! Ich kann mir gut vorstellen, dass heute Abend einige hier sitzen, die immer noch auf dem breiten Weg sind – auf dem Weg, der von Gott wegführt – und es noch gar nicht richtig registriert haben. Sie haben vielleicht noch nie eine richtige Predigt darüber gehört. Was heute alles gepredigt wird, da stehen mir manchmal die Haare zu Berge.
Vielleicht hast du noch nie eine richtige Auslegung darüber gehört, was die Bibel eigentlich dazu sagt: Wie wird ein Mensch gerettet? Man wird nicht gerettet durch eine Kindertaufe oder durch eine Firmung oder Konfirmation. Auch nicht dadurch, dass man im Posaunenchor bläst, in der Kinderarbeit hilft, die Orgel spielt oder Theologie studiert.
Gerettet wird ein Mensch, der einmal seinen verlorenen Zustand erkannt hat und dann im Gebet zu Jesus kommt. Er bringt ihm sein ganzes altes Leben wie ein schmutziges Kleid. Das nennt die Bibel Bekehrung. Dann nimmt er Jesus in sein Herz und Leben auf, wird wiedergeboren und wandelt mit Jesus in einem neuen Leben.
Vielleicht hast du das noch nie so gehört oder noch nichts darüber gelesen. Vielleicht hast du einen Arbeitskollegen, der bekehrt ist, aber nie den Mut hatte, offen mit dir darüber zu reden. Das ist auch eine Not. Manche Menschen sind schon jahrelang bekehrt, trauen sich aber nicht, darüber zu sprechen, oder schämen sich.
Darum habe ich immer wieder hier Mut gemacht: Gebt doch die Kassetten weiter, da wird ja alles erklärt. Dann brauchst du gar nicht viel sagen. Du kannst deinem Arbeitskollegen sagen: „Ich habe da Vorträge gehört, und ich könnte mir vorstellen, dass dich das auch interessiert. Ich leihe dir mal eine Kassette. Hör sie dir doch mal an.“ Vielleicht fährt er ja jeden Tag mit dem Auto hin und her oder hat zu Hause einen Kassettenrekorder.
Erlebnisbericht: Ein Mann findet zum Glauben
Gestern Abend kam ein Mann zur Seelsorge. Er kam aus dem Elsass und wollte sich bekehren.
Ich fragte ihn nach seiner Vorgeschichte und ob schon jemand in seiner Familie oder Verwandtschaft sich bekehrt habe. Er antwortete, dass sein Bruder das getan habe. Ich sagte ihm, dass sein Bruder sicher viel für ihn gebetet habe. Er meinte, das denke er auch.
Dann erzählte er, dass er bereits Kassetten gehört habe. Ich weiß nicht genau, ob sein Bruder sie ihm gegeben hatte oder ob er sie auf andere Weise bekommen hatte. Jedenfalls wurde er so vorbereitet.
Gestern Abend kam er dann hierher. Innerlich war es für ihn klar: Das stimmt, das ist wahr, so ist es. Eigentlich wollte er das ja schon lange. Er hatte den Mut, dem roten Pfeil zum Seelsorgeraum zu folgen.
Wir konnten zusammensitzen, es waren noch andere Menschen da. Wir sprachen miteinander, ich erklärte ihm einiges, und wir beteten zusammen. Er war danach sehr froh.
Er ging froh und dankbar nach Hause. Gestern Abend erlebte er eine Lebenswende: Er legte sein altes Leben am Kreuz ab und nahm Jesus als seinen Heiland und Retter auf.
Die Frage Gottes an den Menschen: „Wo bist du?“
Nachdem der Sündenfall gerade geschehen war, kam Gott zu den Menschen. Dann rief Gott Adam: „Adam, Adam“ – das heißt auf Deutsch „Mensch, Mensch“ – „wo bist du?“
Das muss Adam tief getroffen haben. „Adam, was hast du gemacht? Wo bist du?“ Warum fragt Gott Adam: „Wo bist du?“
Ich kann euch sagen, diese Bibelstelle hat mir einmal sehr zu schaffen gemacht. Ich war damals schon eine ganze Zeit bekehrt und predigte sogar schon. Irgendwann kam ich wieder zu dieser Stelle, und sie wurde zu einem echten Problem für mich. Ich dachte: Warum fragt Gott Adam „Wo bist du?“ Gott ist doch allwissend, er wusste doch alles. Was sollte diese Frage eigentlich?
Aber dann wurde mir etwas klar: Gott wusste zwar, wo Adam war, aber Adam wusste es nicht. Deshalb stellt Gott diese Frage, um ihn zum Nachdenken zu bringen: „Adam, was hast du gemacht?“
Im Neuen Testament gibt es eine Stelle, in der Jesus Petrus fragt: „Petrus, hast du mich lieb?“ Jesus fragt ihn sogar ein zweites Mal: „Petrus, hast du mich lieb?“ Jesus wusste das doch. Und er fragt ein drittes Mal: „Petrus, hast du mich lieb?“
Wenn Gott Fragen stellt, dann nie, weil er im Unklaren ist. Sondern wenn Gott eine Frage stellt, dann immer, weil er uns zum Nachdenken bringen will.
Darum habe ich in diesen Tagen auch so oft hier gefragt: Sag, bist du bekehrt? Bist du wiedergeboren? Hast du Heilsgewissheit? Kannst du von einem Tag in deinem Leben erzählen, an dem du eine klare Entscheidung für Jesus getroffen und ihn angenommen hast? Bist du sein? Bist du sein Eigentum? Hast du das einmal erlebt und getan?
Die Sehnsucht der Seele und die Unzulänglichkeit irdischer Güter
Adam, wo bist du? Viele ahnen nicht, wie weit sie von Gott entfernt sind.
Wenn ich heute Abend fragen würde: „Sag mal, was tust du alles für deinen Leib?“, dann könntest du antworten wie ein Maschinengewehr: „Das und das und das und das und das.“ Was tust du für deinen Leib? Ich würde dann gleich fragen: „Was tust du für deine Seele?“
Was tust du für deinen Leib? Natürlich Essen, Trinken und Schlafen. Das ist auch unheimlich wichtig. Körperpflege, Erholung – was tun wir nicht alles für unseren Leib? Und das ist richtig, das ist nötig. Aber ich wollte ja das andere fragen: Sag, was tust du für deine Seele?
Lieber Zuhörer, deine Seele hat Verlangen, deine Seele hat Hunger. Da innen drin – in einer Kinderstunde würde ich es so sagen – da ist irgendwie so ein leerer Raum. Diesen leeren Raum kann nur Gott füllen. Da innen ist eine Sehnsucht.
Seit dem Sündenfall ist das so. Dem Menschen fehlt etwas, da ist etwas kaputtgegangen, und jeder weiß um diese Sehnsucht. Nur machen die allermeisten Menschen dann etwas Verkehrtes, um die Sehnsucht zu stillen.
Es gibt Leute, die sagen: „Gesundheit ist das höchste Gut.“ So ein Quatsch! Wenn das wahr wäre, dass Gesundheit das höchste Gut ist, müssten alle gesunden Menschen sehr glücklich sein, und alle Kranken müssten todunglücklich sein.
Manchmal ist es sogar umgekehrt: Da sitzt einer im Rollstuhl und seine Augen strahlen. Er würde sicher auch lieber laufen können, aber nach dem Unfall ist er querschnittgelähmt. Er hat es irgendwie angenommen, meistert sein Leben, ist Christ und arbeitet sogar mit.
Und ein anderer ist kerngesund und todunglücklich.
Andere sagen: „Geld müsste man haben. Oh, wenn ich mehr Geld hätte, dann wüsste ich schon, was ich täte.“ Wie viele reiche Menschen gibt es, die todunglücklich sind? Geld ist nur ein Zahlungsmittel, und alles, was du für Geld kaufen kannst – aber auch alles – kommt immer nur dem Leib zugute, und die Seele bleibt leer.
Manche möchten gern berühmt sein und angesehen werden. Wie viele berühmte Leute, gerade berühmte Leute, gibt es, die eines Tages freiwillig aus dem Leben scheiden? Im Alkohol oder vielleicht sogar im Selbstmord enden.
Anders gesagt: Man müsste etwas zu sagen haben, mächtig sein, in der Regierung sein, Minister oder sonst was, Arbeitgeber und nicht Arbeitnehmer sein.
Die meisten Mächtigen sind wirklich nicht zu beneiden. Der frühere amerikanische Präsident Clinton bekommt eine unheimliche Menge Geld, Monat für Monat, eine Abfindung. Wenn man die Zahlen hört, fragt man sich: Wie ist das möglich? Und das Geld fließt, er war ja schließlich Präsident.
Ihr Lieben, der Mann wird Tag und Nacht, wo er geht und steht, von acht bewaffneten Beamten behütet. Diese Mächte – und er ist gar nicht mehr Präsident. Was ist das nur für ein Leben?
Wie viele Mächtige gibt es, die in Wirklichkeit ganz arme Schlucker sind, ganz ohnmächtige Leute? Die können ja fast nicht ohne Polizei zur Toilette gehen. Es muss auf alle Fälle erst mal einer gucken, ob da nicht irgendwo etwas liegt, das im Moment in die Luft geht.
Na, ihr Lieben, unsere Seele hat Hunger.
Augustinus sagt: „Zu dir hin sind wir geschaffen, und unser Herz bleibt unruhig, bis es ruht, oh Gott, in dir.“
Jesus als der einzige Weg zum erfüllten Leben und zur Ewigkeit
Ich möchte euch zwei ganz wichtige Wahrheiten sagen:
Der einzige Weg zu einem erfüllten Leben hier auf der Erde heißt Jesus. Der einzige Weg zu einem wirklich lohnenswerten, erfüllten Leben heißt Jesus.
Zweitens: Der einzige Weg zum ewigen Leben heißt Jesus.
In einem alten Lied heißt es: „Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh? Wer deckt sie mit schützenden Fittichen zu?“ Und dann gibt der Dichter gleich die Antwort: „Nein, nein, hier ist sie nicht, die Heimat der Seele ist droben im Licht.“
In einem anderen Lied heißt es: „Das Vaterhaus ist immer nah, wie wechselnd auch die Lose, es ist das Kreuz von Golgatha. Heimat, Heimat für Heimatlose, Blutstropfen sind’s von Golgatha, Heimat für Heimatlose!“
Jesus sagt: „Wer da will, der komme zu mir.“ Lieber Mann, du darfst kommen, liebe Frau, du darfst kommen. Nicht zu mir – ich kann dir nicht helfen, ich kann dir das nur erklären und dich einladen. Jesus sagt: „Wer da will, der komme zu mir.“
Diese Gemeinde, die evangelisch-freikirchliche Gemeinde, kann keinen Menschen retten. Sie hat noch nie einen Menschen gerettet. Es gibt Menschen, die Mitglied in irgendeiner Kirche werden, und du könntest in drei Kirchen Mitglied sein – und am Ende holt dich der Teufel.
Man wird nicht gerettet, weil man sich irgendeiner Kirche oder Freikirche anschließt. Nur Jesus kann dich retten.
Natürlich ist es gut, wenn man sich einer guten Gemeinde anschließt, wo das Evangelium klar verkündigt wird, wo man Gemeinschaft mit anderen erlebt und gemeinsam dem Herrn dient und ihn lobt. Aber retten kann die Gemeinde nicht, der Pastor nicht, der Prediger nicht, der Missionar nicht, der Seelsorger nicht – das kann nur Jesus.
Wer will, der komme zu mir – du darfst kommen.
Heute ist der 22. Februar. Du kannst heute kommen. Dieser Tag kann der größte Tag deines Lebens sein. Aber die Entscheidung musst du selbst treffen.
Gottes Zusagen bei der Bekehrung
Gott will dir jetzt drei Dinge sagen, die er tut, wenn du zu ihm kommst.
Er will dir alle deine Sünden vergeben. Die Vergangenheit wird gelöscht.
Gott will dir neues Leben in Jesus Christus geben. Du wirst wiedergeboren.
Außerdem schreibt Gott deinen Namen in das Lebensbuch des Lammes. Du wirst vorgemerkt und bist ein Erbe Gottes, ein Miterbe Jesu Christi.
Die Herausforderung der Einladung und die Ausreden der Menschen
Nun, das, was ich hier predige, predigen ja viele. Heute Abend gibt es Evangelisationen hier und dort, offene Abende und Veranstaltungen, bei denen das Evangelium verkündet wird und Menschen eingeladen werden. Das predigen viele.
Das hat auch Jesus damals gepredigt. Die Leute hörten zu, sie saßen nicht auf Stühlen, vielleicht im Gras, und sie hörten die Botschaft von Jesus. Und was taten sie? Wir haben es in Vers 18 gelesen: Sie fingen an, einer nach dem anderen, sich zu entschuldigen. Und was sie sich alles einfallen ließen!
Der eine sagt: „Ich habe einen Acker gekauft, ich kann nicht kommen.“ Er hing an seinem Besitz. Der andere sagt: „Ich habe fünf gespannte Ochsen gekauft, ich muss jetzt hingehen, um sie zu besehen.“ Er war ein Sklave der Arbeit.
Es gibt Menschen, die arbeiten Tag und Nacht. Sind das nur arme Menschen? Und wenn sie noch so viel verdienen – was sind das nur für arme Menschen? Jesus sagt einmal: „Wenn jemand die ganze Welt gewinnt und Schaden nimmt an seiner Seele, was ist das für ein schlechtes Geschäft!“
Wie viele Menschen gibt es in Deutschland, die dreimal so viel verdienen, wie sie eigentlich brauchen? Manche verdienen sogar fünfmal so viel, wie sie eigentlich brauchen. Was wird in unserem Land darauf losgelebt? Was muss man nicht alles haben! Und viele, viele Dinge sind einfach völlig überflüssig.
Was wird da alles reingestopft und getan? Manche Leute verdienen fünfmal so viel, manche zehnmal so viel, wie sie brauchen, und sind immer noch nicht zufrieden. Und Gott sagt: „Einmal werde ich deine Seele von dir fordern, und wem wird dann gehören, was du gesammelt hast?“
Der Dritte sagt: „Ich habe eine Frau genommen, darum kann ich nicht kommen.“ Oh, der Arme! Drei Tage verheiratet und schon unterm Pantoffel. „Ich habe geheiratet, jetzt ist es verboten, meine Frau ist dagegen.“ Da hätte er vorher mit ihr darüber reden sollen.
Er war ja schon lange, lange, lange eingeladen. Es steht geschrieben, dass die Geladenen informiert wurden: „Jetzt könnt ihr kommen, das Fest beginnt.“ Inzwischen hatte er eine Frau genommen. Er hätte sagen sollen: „Meine Frau ist dagegen, und ich will keine Spannungen, darum komme ich nicht zum Fest.“
Bei ihm waren die Familienbande das Hindernis. Oh, wie viele Menschen werden in die Hölle gehen, in die ewige Verdammnis, nur weil sie Rücksicht genommen haben auf ihre gottlosen Angehörigen!
Da sitzt eine Frau in der Evangelisation, zwei-, dreimal, sie hat alles verstanden, für sie ist alles klar: „Ich bin verloren, ich muss Jesus annehmen, sonst gehe ich ewig verloren.“ Sie weiß es ganz genau und tut es nicht, weil sie Angst hat, dass ihr Mann dagegen ist und es vielleicht Probleme geben könnte.
Nun, viele Männer sind ja auch dagegen. Manchmal ist es auch umgekehrt. Ja, manchmal habe ich sogar den Eindruck: Es gibt viele Männer, die richtig dafür sorgen, dass ihre Frauen in die Hölle kommen. Sie sorgen auch dafür, dass ihre Kinder in die Hölle kommen, weil sie ihnen nie von Jesus sagen, weil sie ihnen nie helfen, Jesus kennenzulernen. Und wenn sie sich damit befassen, kommen sie sogar mit Verboten.
Aber, liebe Frau, selbst wenn dein Mann dir sagen würde: „Wenn du dich bekehrst, lasse ich mich scheiden“, bist du immer noch verantwortlich für dein Seelenheil. Jesus sagt: „Wer Vater oder Mutter, Mann oder Frau oder Kind oder was mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.“
Persönliche Erfahrungen mit Bekehrung in der Familie
Als meine Mutter sich bekehrte, war sie über fünfzig Jahre alt. Zuerst hatte ich mich bekehrt, dann mein Bruder, dann die Schwester, dann der andere Bruder, und anderthalb Jahre später meine Mutter.
Sie war anfangs sehr dagegen, und mein Vater noch mehr. Dann kam meine Mutter das erste Mal in ihrem Leben mit zu einer Evangelisation. Sie saß ganz hinten und weinte den ganzen Abend, als sie plötzlich merkte: Das stimmt, es ist alles wahr, was hier gesagt wird.
Sie hatte überall schlecht über ihre Kinder gesprochen. Die Leute meinten, wir wären in einer Sekte gelandet. In Wirklichkeit gehörten wir zu einer Freikirche, ähnlich wie hier. Wir hatten Jesus angenommen.
Sie saß hinten und weinte, es tat ihr alles so leid. Aber auch ihre Sünde quälte sie, und so bekehrte sich meine Mutter. Als mein Vater erfuhr, dass meine Mutter sich bekehrt hatte, ging er ins Wirtshaus und trank sich voll. Er war so betrunken, dass er nicht mehr gehen konnte und nach Hause geschleppt werden musste.
Am nächsten Tag sprach das ganze Dorf darüber. Mein Vater war Bürgermeister, ich weiß nicht, wie oft er wiedergewählt wurde, er hatte einen guten Ruf. Aber das war zu viel für ihn.
Mein Vater war Kirchenvorsteher, ebenfalls oft wiedergewählt, Freund vom Pfarrer und jeden Sonntag in der Kirche. Doch nun sprach das ganze Dorf darüber. Die meisten Leute waren auf der Seite meines Vaters und sagten: „Der arme Herrmann, dass ihm das jetzt auch noch passieren muss. Die Kinder sind alle in der Sekte, und jetzt haben sie die Frau da auch noch hingeschleppt.“
Wie meine Mutter nach ihrer Bekehrung geweint hat! Manchmal, wenn wir zur Bibelstunde wollten, sagten wir: „Mama, wir müssen in zehn Minuten los, bist du dann so weit?“ Und dann stand sie in der Küche und sagte: „Jungs“, so nannten wir uns immer, „soll ich nicht zu Hause bleiben? Ich kann doch auch zu Hause Bibel lesen und beten. Wenn ich mitgehe, müsste Papa mich danach wieder suchen.“
Wenn meine Mutter zur Bibelstunde ging, dann ging mein Vater aus Wut in die Kneipe. Und wir sagten wieder: „Mama, du musst mitkommen, du musst mitkommen.“ In der Bibel steht: „Ihr dürft nicht versäumen, die Versammlungen zu besuchen, wie einige sich das angewöhnt haben.“
„Mama, komm mit! Wenn du gehorsam bist und wir gehorsam sind und weiter beten, wird sich eines Tages auch Papa bekehren.“
Es dauerte nur noch ein Jahr. Ein Jahr nach meiner Mutter bekehrte sich mein Vater. Stell dir vor, meine Mutter hätte aus Rücksicht auf ihren Mann gesagt: „Nein, das mache ich nicht. Die Schwierigkeiten möchte ich nicht.“ Dann wären sie beide ewig verloren.
Sie sind ja jetzt schon in der Ewigkeit, aber ich freue mich darauf, dass wir uns bei Jesus wiedersehen werden.
„Ich habe ein Weib genommen, ich kann nicht kommen.“ Wie schrecklich ist das! „Mein Mann ist dagegen, ich bekehre mich nicht.“ „Meine Eltern wollen das nicht, ich bekehre mich nicht.“
Umgang mit Enttäuschungen und Schwächen in der Gemeinde
Aber es gibt noch viele andere Entschuldigungen. Jemand sagt: „Ich war jetzt ein paarmal hier, ich habe das alles gehört, und ich glaube eigentlich auch, was da gepredigt wird. Aber ich wurde schon einige Male von Christen enttäuscht.“ Irgendwie heißt es dann: „Ich wurde enttäuscht von Christen, die taten auch so fromm, und nachher haben sie mich enttäuscht.“
Ihr Lieben, ich sage euch, das ist mir auch schon passiert. Das habe ich auch schon erlebt. Ich lernte einen Christen kennen, von dem ich eine ganz hohe Meinung hatte. Ich dachte: „Also das ist ein guter Christ, jawohl, von dem kann man etwas lernen, das ist ein guter Christ.“
Als ich ihn dann eines Tages richtig kennenlernte und hinter die Kulissen sah, war ich ganz furchtbar enttäuscht. Das gibt es also auch.
Vielleicht kennt ihr die Geschichte von den Jüngern Jesu. Jesus hatte zwölf Jünger, und einer von ihnen war ein Dieb. Das wussten die anderen nicht. Er hat sogar eines Tages seinen Meister für lächerliche dreißig Silberlinge verkauft.
Es gibt keine Gemeinde auf der Welt, in der alle hundertprozentig in Ordnung sind. In jeder Gemeinde gibt es auch Schwachstellen. Manchmal schleichen sich sogar Leute ein, bei denen man nicht gleich den Durchblick hat. Und mit einem Mal merkt man: „Mensch, bei dem stimmt es überhaupt nicht. Der tut so fromm, aber in seinem Geschäft oder in seiner Ehe oder wo auch immer – oh weh, oh weh!“
Ihr Lieben, wollt ihr deshalb Jesus den Rücken kehren? Weil es ab und zu mal jemanden gibt, der fromm redet, aber nichts dahintersteckt? Damit können wir uns doch am Jüngsten Tag nicht entschuldigen.
Wenn irgendwo ein Arzt nicht gut arbeitet, ein Kurpfuscher, dann wirst du doch nicht sagen: „Ich gehe nie mehr zu einem Arzt, ich bin mal einem Kurpfuscher in die Hände geraten.“ Natürlich gibt es Kurpfuscher, aber es gibt auch gute Ärzte.
Natürlich gibt es manchmal Leute, die tun fromm, und es ist nichts dahinter. Aber wie viele ernste Christen gibt es, die klar und entschieden mit Jesus gehen und auch Vorbilder sind!
Überwindung von Scham und Angst vor Spott
Da sagt jemand: Ich würde mich eigentlich gern bekehren, aber ich schäme mich. Das schaffe ich nicht, das schaffe ich nicht.
Heute ist ja fast jeder in irgendeiner Clique. Vielleicht bist du im Kegelclub oder in einem anderen Verein. Wenn du dich bekehrst, werden die irgendwann etwas davon mitbekommen. Dann fangen sie vielleicht an zu sticheln, zu spotten und zu lachen. Du malst dir jetzt schon aus, wie das dann sein wird, und sagst: Nein, das schaffe ich nicht. Nein, ich würde mich ja gern bekehren, aber den Spott der Leute ertrage ich nicht.
Ich sage dir, lieber Zuhörer: Diese Leute, vor denen du dich jetzt fürchtest, werden dich am Jüngsten Tag verfluchen! Ich glaube, am Jüngsten Tag werden Eltern vor Gericht stehen, und ihre eigenen Kinder werden sie verfluchen und sagen: „Er hat die Schuld, dass ich hier stehe. Mein Vater hat mir nie von Jesus erzählt. Er hat sogar verhindert, dass ich mit solchen Leuten in Berührung kam.“
Ihr lieben Väter und Mütter: Eure größte und wichtigste Aufgabe im Leben im Blick auf eure Kinder ist, dass ihr eure Kinder mit Jesus bekannt macht. Sonst werden sie euch einmal am Jüngsten Tag anklagen.
Überwindung von Selbstzweifeln und Unfähigkeit zur Veränderung
Jemand sagt: „Ich möchte mich gern bekehren, aber ich bin zu schlecht.“ Das habe ich schon so oft gehört. „Herr Pals, wenn Sie mich kennen würden, dann wüssten Sie, dass das nichts wird, was ich alles angestellt habe. Nein, nein, das wird nichts.“
Wenn du jedoch eingesehen hast, dass in deinem Leben vieles verkehrt ist und du vielleicht sogar schon manchmal gedacht hast: „Das kann nie mehr gut werden“, dann bist du genau derjenige, der Jesus braucht.
Stell dir vor, ein Kind ist richtig dreckig. Unser Daniel wollte mal mein Auto reparieren. Mein Auto stand draußen, und da war wohl irgendwas mit der Zündung nicht in Ordnung. Jedenfalls kam hinten aus dem Auspuff so eine schwarze Soße heraus. Daniel hat das gesehen, sich einen langen Stock geholt und hinten in den Auspuff gesteckt. Er hat dann etwas von dem schwarzen Zeug herausgezogen, weil er meinen Auspuff reinigen wollte.
Als er hereinkam, sah er aus wie ein Kaminfeger. Meine Frau Dani fragte: „Was hast du? Wo kommst du her?“ Und ja, dann kam das heraus.
Stell dir mal vor, Daniel hätte gesagt: „Mutti, brauchst kein Badewasser machen, ich bin viel zu dreckig, das wird nichts.“ Na ja, aus Kindermund könnte so etwas kommen, aber gerade dann ist ein Bad nötig, um den Dreck wieder wegzukriegen.
Wenn jemand eingesehen hat, dass in seinem Leben viel verkehrt ist, lieber Zuhörer, genau darum kam Jesus. Gerade dann hast du ihn so nötig.
Und wenn jemand sagt: „Ich kann mich doch nicht einfach verändern“, dann sind das Entschuldigungen, die so verkehrt sind. „Ich kann mich nicht einfach verändern.“ Nein, du kannst dich auch nicht verändern. Und wenn du dich verändern könntest, dann hätte sich Jesus das Kreuz sparen können.
Du kannst dich nicht verändern, egal wie sehr du dich anstrengst. Der Apostel Paulus sagt, wir haben nicht die Fähigkeit dazu. Seit dem Sündenfall sind wir von Gott getrennt, wir sind unter die Sünde verkauft. Wir haben nicht die Fähigkeit, das Gewollte, Gute auszuführen. Du wirst immer wieder straucheln.
Du kannst dich nicht so verändern, dass Gott mit dir zufrieden sein könnte. Aber Jesus kann dich verändern. Gerade dazu kam er ja – um dich zu verändern, um dein Leben neu zu machen.
Jemand hat mal gesagt: Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert, und das stimmt. Jesus sagt: „Ich mache alles neu.“
Ermutigung zum Neuanfang
Eine Entschuldigung, die ich schon sehr oft gehört habe, lautet: „Ich wollte schon mal.“
Schon länger her war ich mal bei einer Zeltevangelisation. Mehrmals habe ich dort alles gehört, und das hat mich damals sehr beeindruckt. Ich wollte mich damals schon bekehren, aber irgendwie hat es nicht richtig geklappt. Ich kam nicht durch.
Oder jemand sagt: „Ich habe auch schon mal so einen Anfang gemacht, aber ich bin dann wieder ins alte Leben zurückgerutscht.“
Wenn das bei dir der Fall ist – wenn du schon mal wolltest, aber nicht durchgekommen bist – dann möchte ich dir Folgendes sagen: Bitte, bitte komm! Bitte komm und mach einen neuen Anfang!
Irgendwas ist damals schiefgelaufen. Vielleicht hat die Seelsorge dich nicht richtig beraten, oder irgendetwas anderes ist nicht richtig gelaufen.
Bitte mach endlich die ganze Sache! Du kannst heute Abend in die Seelsorge kommen, und dein Leben wird neu. Steh wieder auf, komm zurück, mach die ganze Sache – komm in die Seelsorge!
Die Gefahr des Aufschiebens
Noch eine letzte Entschuldigung, die man so oft hören kann, möchte ich erwähnen. Sie ist unheimlich. Es ist unheimlich, wenn jemand von der Predigt überführt und von der Wahrheit überzeugt wird und dann sagt – und man muss ihm das abnehmen, weil er es ehrlich meint –: „Ich möchte mich mal bekehren.“
Doch das ist mir jetzt klar geworden: Das ist nötig. „Ich möchte mich auch mal bekehren, und ich werde mich auch mal bekehren.“ Aber das muss ja nicht unbedingt heute Abend sein.
Die Bibel sagt: „Heute, wo du seine Stimme hörst.“ Du hörst seine Stimme nicht jeden Tag. Jesus ist dir nicht jeden Tag so nah. Es gibt gewisse Höhepunkte im Leben, da geht plötzlich der Himmel auf, und Jesus ist einem Menschen so nah. Der Mensch merkt: Jesus meint mich.
Und wenn du diese Augenblicke verpasst, wehe dir! „Heute, so du seine Stimme hörst, verstocke dein Herz nicht.“
Ein Dichter sagt: „Komm noch heut, komm noch heut, Seele, sage nicht mehr: Morgen ist bessere Zeit. Heute mahnt dich der Geist, heute ruft dich der Herr. Eile und komme noch heut!“
Das Thema des Abends: Die lange Bank als gefährlichster Platz
Der gefährlichste Platz auf der Welt – das ist unser Thema.
Ich komme erst zum Schluss darauf zurück, was ich mit diesem Thema ausdrücken möchte. Der gefährlichste Platz auf der Welt ist die lange Bank. Von der langen Bank holt der Teufel die meisten Menschen ab.
Das berühmteste Möbelstück des Teufels ist die lange Bank. Einige von euch haben dort Platz genommen. Sie sind schon lange davon überzeugt, dass sie sich eigentlich bekehren müssten und haben sogar gesagt: „Ich mache das dann irgendwann mal.“
Ich finde das gut, dass sie Platz genommen haben – auf der langen Bank, dem gefährlichsten Platz auf der Welt.
Erlebnisbericht: Der Geschäftsmann auf der langen Bank
Wir hatten eine große Zeltevangelisation ganz in unserer Nähe. Ich war jeden Abend Redner. Es kamen viele Menschen, und viele haben sich bekehrt: Ehepaare, Männer, Frauen, Alte, Junge. Besonders viele Jugendliche, auch einige Teenager, kamen damals zu Jesus.
Dabei haben wir Folgendes erlebt: Ein Geschäftsmann mittleren Alters kam ins Zelt. Seine Frau war während der Zeltevangelisation im Krankenhaus. Das berührte ihn sehr. Er kam ins Zelt und war tief bewegt. Den Geschäftsmann kannte jeder im Zelt, denn er hatte ein sehr großes Geschäft. Ich glaube, es gab in der ganzen Gegend, in den Dörfern, kaum jemanden, der nicht schon in seinem Geschäft eingekauft hatte. Fast alle kauften dort ein.
Er saß da und hörte die Botschaft. Danach saßen die Leute zusammen und tranken Tee, unterhielten sich. Er kam wieder, und wieder. Es hatte ihn gepackt. Irgendwann fragte jemand: „Herr So-und-So, glauben Sie eigentlich das, was Sie hier hören?“ Er antwortete: „Das glaube ich. Ich habe das noch nie so gehört, aber ich glaube es. Ich finde es auch gut, dass ihr so viel für die Jugend macht und wie die da vorne singen und auftreten. Das finde ich gut.“
Dann fragte jemand: „Möchten Sie das nicht auch tun?“ Er sagte: „Ja, ich... ich bin noch nicht so weit. Das muss ich noch verarbeiten.“ Er kam weiterhin oft, doch die Evangelisation ging zu Ende, und er hat sich nicht bekehrt.
Danach besuchte ihn jemand aus der Gemeinde einige Male. Dabei war auch ein Mann in seinem Alter, der gut mit Leuten sprechen konnte. Er knüpfte Kontakt zu ihm und redete unter vier Augen mit ihm. Dabei fand er heraus, dass der Geschäftsmann tief überzeugt war, dass alles richtig ist. Er war nur zu schüchtern und hatte Angst. Er befürchtete, dass einige Kunden bei ihm nicht mehr einkaufen würden und dass seine Frau und Kinder darunter leiden könnten. Er musste noch darüber nachdenken.
Nach einigen Wochen besuchte ihn der Gemeindemitarbeiter wieder und sprach erneut mit ihm. Inzwischen war der Geschäftsmann nicht mehr so offen. Er reagierte etwas gereizt und sagte: „Man soll mich jetzt in Ruhe lassen. Das muss doch jeder für sich allein entscheiden. Es hat doch auch keinen Sinn, dass Sie alle paar Wochen kommen und mich unter Druck setzen.“
Der Mann aus der Gemeinde fuhr ganz traurig weg. Es verging noch einige Zeit.
Eines Tages kam ich von einem Dienst nach Hause. Ich hatte zwei Wochen lang an einer anderen Evangelisation mitgearbeitet und war unterwegs gewesen. Als ich mit dem Auto auf den Hof fuhr, traf ich kurz vorher einige Mitarbeiter, mit denen ich mich kurz unterhielt. Meine Frau hatte das auch gesehen.
Als ich auf den Hof kam, begrüßten wir uns. Dann fragte ich meine Frau: „Hast du schon gehört, was passiert ist?“ Sie antwortete: „Nein, was ist passiert?“
Dann sagte sie: „Ihr Lieben, ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Es ging mir durch den Kopf, als ich den Namen hörte.“
Sie berichtete: „Herr So-und-So ist heute Morgen gestorben. Das ganze Dorf spricht darüber. Herzinfarkt. Auf dem Weg zum Krankenhaus hat er seinen letzten Atemzug getan. Unbekehrt ist er in die Ewigkeit gegangen.“
Oh, wie oft muss ich daran denken, wenn ich an dem Geschäft vorbeifahre! Der Mann war so nahe dran. Er hatte schon den Fuß auf der Schwelle, zog ihn aber wieder zurück.
„Beinahe bekehrt“, heißt es in einem Lied. „Nahe am Ziel, beinahe bekehrt, es fehlt nicht viel. Beinahe – oh, schlimmer Wahn, beinahe reicht nicht hinan. Dann bricht der Jammer an, ewig zu spät.“
Erlebnisbericht: Die jungen Männer und die Entscheidung für Jesus
Ich erzähle euch noch von einem Erlebnis. Ich hatte eine Evangelisation in einer großen Sporthalle, in der abends Tausende Menschen waren. Viele kamen in die Seelsorge und bekehrten sich.
An einem Abend saßen wir schon zusammen im Seelsorgeraum. Ich mache das ja immer so: Da steht ein Tisch, und ich sitze am Tisch. Wenn zwei Personen kommen, sitzen sie mir gegenüber. Wenn vier kommen, sitzen sie auch mir gegenüber, und wenn acht kommen, wird die Reihe länger. Ich mache nie einen Kreis oder einen Halbkreis. Ich sorge immer dafür, dass die Reihe ganz gerade ist. Dann kommt die zweite Reihe, die dritte Reihe. Ich möchte nämlich nicht, dass die Leute sich gegenseitig ansehen müssen. Sie schauen zu mir, und ich sehe sie.
An diesem Abend war eine Menge Leute gekommen. Ich war schon am Erklären, da kamen zwei junge Männer. „Dürfen wir noch kommen?“ – „Ja, natürlich.“ „Wollt ihr euch bekehren?“ – „Ja, kommt, nehmt Platz!“ Ich hatte schon einiges erklärt und fragte, warum sie nicht gleichgekommen seien. Ich wiederholte jetzt das Wichtigste. Sie sagten: „Ja, wir wollten ja, aber ihr habt da draußen noch am Auto diskutiert.“ Ich fragte, ob sie selbst ein Auto hätten. Dann fragte ich alle: „Habt ihr alle ein Auto, oder braucht jemand ein Auto von uns? Wir haben Fahrdienst. Wenn jemand ein Auto braucht, braucht er nur Bescheid sagen.“ Die beiden jungen Männer antworteten: „Nein, wir sind zu dritt gekommen, und das Auto hat der andere, und er ist weggefahren.“ Aha, na ja, dann bekommt er ein Auto von uns.
Derjenige war auch in der Versammlung, in der Predigt, ja sicher, und wollte nicht mit hierherkommen. „Oh nein,“ sagten sie, „sie hatten draußen am Auto eine große Auseinandersetzung.“ Die beiden jungen Männer hatten schon in der Halle gesagt, sie möchten in die Seelsorge. Dann sagte der andere: „Also ich fahre jetzt weg, dann seht zu, wie ihr nach Hause kommt.“ Die beiden gingen mit ihm raus und redeten weiter. Er sagte dann: „Jetzt kommt ihr entweder mit, oder ich fahre allein.“ Sie gingen weiter zum Auto, um ihn irgendwie zu gewinnen.
Plötzlich wurde der wütend. Der andere stieg in sein Auto, startete den Motor und fragte: „Kommt ihr jetzt oder nicht?“ Die beiden sagten: „Wir wollen uns bekehren.“ Dann fuhr er mit quietschenden Reifen davon, fluchend und schimpfend, mit offenen Fensterscheiben. So erklärten mir die beiden das an dem Abend.
Am nächsten Abend erzählten sie mir dann richtig, was abgelaufen war. Die beiden jungen Männer hatten sich bekehrt, und die anderen auch. Es war ein gesegneter Abend.
An einem anderen Abend komme ich immer schon eine Stunde früher, um an der Gebetsstunde teilzunehmen. Dort beten einige für den Abend und für die Stadt. Wir waren zusammen in einem Nebenraum und beteten. Plötzlich ging die Tür auf, jemand stieß mich an und bat mich, rauszukommen: „Draußen sind zwei junge Männer, die unbedingt mit Ihnen sprechen wollen.“ Ich ging raus, und da standen die beiden, die sich am Abend zuvor bekehrt hatten. Ich begrüßte sie, doch sie wirkten unheimlich aufgeregt.
„Wie geht es euch?“ fragte ich. „Na ja, nicht so gut.“ „Wieso? Was ist passiert?“ Ich fragte, ob sie den anderen auch wieder mitgebracht hätten. „Nein, den können wir nicht mehr mitbringen.“ „Wieso nicht?“ „Er ist tot.“ „Wie bitte?“ „Arbeitsunfall.“
Er war Lehrling und lernte Elektriker. An dem Tag hatten sie Freileitungen, Hochspannungsleitungen, gelegt. Er hatte oben an einem Eisenmast gearbeitet. Beim Holzmast benutzt man Steigeisen und einen Gürtel, aber beim Eisenmast klettert man hoch. Dort oben hatte er gearbeitet. Natürlich hatte er den Gurt festgemacht und geschraubt. Ein Geselle neben ihm befestigte die Leitung. Dann war alles fertig, es war Feierabend.
Der Lehrling war unten beschäftigt, sammelte Werkzeug zusammen. Plötzlich bemerkte er, dass seine Kombizange fehlte, die Isolierzange. Ihm fiel ein, dass er sie oben am Eisenmast eingehakt hatte. Er kletterte wieder hoch, ohne daran zu denken oder zu wissen, dass sein Kollege inzwischen die Trennmesser am Verteiler eingeschoben und den Strom eingeschaltet hatte.
Dann kam er mit dem Kopf, ohne Kopfbedeckung, gegen die Hochspannungsleitung, bekam einen tödlichen Schlag und stürzte von dem Strommast herunter.
Die beiden konnten mir das fast nicht erzählen. Sie standen da und zitterten.
Ihr Lieben, während der ganzen Evangelisation ging mir diese Geschichte immer wieder durch den Kopf. Ich habe sie nie vergessen und erzähle sie heute Abend.
Was ist das nur schrecklich, wenn ein Mensch so nahe dran ist, alles gehört hat und eigentlich alles weiß – und dann so reagiert, ohne mich. Fluchend fährt er davon. Der eine bekehrt sich, der andere flucht. Der eine sagt Ja zu Jesus, der andere Nein. Der eine verlässt den breiten Weg und geht auf den schmalen Weg, um Jesus nachzufolgen. Der andere aber lebt weiter sein altes Leben.
Lieber Zuhörer, was machst du mit Jesus?
Abschlussappell zur Entscheidung für Jesus
Die Evangelisation geht zu Ende, heute Abend ist bereits der letzte Abend. Was machst du mit dieser Evangelisation? Was machst du mit dem Angebot, das Jesus dir gemacht hat?
Jesus sagt: Wer da will, der komme zu mir. Ein Dichter sagt: „Komm, eh der letzte Tag versinkt, die Rettung ist dir nah.“ Die Welterlösung bringt das Kreuz von Golgatha.
Wenn heute Abend jemand sagen würde: „Na ja, das ist ja Gottes Sache, nur Gott kann retten. Wenn Gott mich haben will, dann muss er mir das irgendwie zeigen, dann muss er das irgendwie machen.“ Rettung ist Gottes Sache, lieber Freund, aber du irrst dich.
Gott hat alles getan, was zu deiner Rettung nötig ist. Jetzt bist du dran. Soll Jesus denn noch einmal für dich ans Kreuz gehen? Soll noch einmal eine neue Bibel geschrieben werden? Wie viele Predigten musst du noch hören, bis du endlich dein Herz auftust?
Gott hat alles getan zu deiner Errettung. Er wartet auf deine Entscheidung. Wenn du heute Abend gerettet werden willst, kannst du heute Abend gerettet werden. Und wenn du heute Abend unbekehrt nach Hause gehst, dann nur, weil du unbekehrt nach Hause gehen willst. Deine Entscheidung ist entscheidend.
Jesus sagt: Wenn du dich nicht bekehrst, wirst du umkommen.
Ihr Lieben, ich habe so bei mir überlegt: Entweder es geht ohne Bekehrung – manche möchten das ja so haben – oder es geht nicht ohne Bekehrung. Wenn es ohne Bekehrung geht, dann ist Jesus ein Lügner und die Bibel ist nicht wahr. Oder aber Jesus hat die Wahrheit gesagt und die Bibel stimmt. Und das glaube ich.
Aber dann kommst auch du nicht ohne Bekehrung aus. Jesus möchte, dass du dich bekehrst. Jesus wartet auf deine Entscheidung. Jesus liebt dich. Er möchte dir alle deine Sünden vergeben, in dein Leben kommen und dein Leben neu machen. Er möchte dich retten für alle Ewigkeit.
Oh, bitte, hab Mut heute Abend und komm. Gott will.