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Gemüse- und Fleischesser im Stress

25.04.2021Römer 14,1-8
In Rom gibt‘s Stress! Während die einen geopfertes Fleisch bewusst meiden, haben die anderen damit gar kein Problem. Paulus adressiert diesen Gewissenskonflikt ausführlich. Das kann auch uns helfen, wenn wir in der Gemeinde verschiedenen Meinungen begegnen. Zum Beispiel bezüglich der Impfung.

Stress in Rom

Heute geht es im wahrsten Sinne des Wortes um einen spannenden Text, der damit zu tun hat: Muss das, was ich für mein Leben als Gottes Willen erkannt habe, automatisch auch für andere gelten? Es geht in unserem Text um Gemüse und Fleischesser, die Stress miteinander haben. In der Gemeinde in Rom ist deswegen ein emotionales Feuer ausgebrochen und Paulus versucht dieses Feuer in Kapitel 14 zu löschen. Wir tauchen gleich direkt in den Text ein und hören erst einmal zu, um was es da genau geht. Römer 14,1-8

Schon beim Lesen spürt man: In der Gemeinde in Rom gibt es Stress unter den Christen. Deshalb habe ich diese Verse auch mit dem Satz überschrieben: Gemüse- und Fleischesser im Stress. Wenn du in Rom eine Lammkeule gekauft hast, wusstest du: Der Verkäufer hat den Götzenpriester bestellt und der hat das Fleisch den Göttern geweiht und jetzt sollst du es kaufen. Deshalb hatten manche Christen extreme Schwierigkeiten damit, dieses Fleisch zu kaufen. Ich muss euch ehrlich sagen: Das würde mir auch so gehen. Aber wer in Rom Fleisch auf dem Teller wollte, bekam die Götzenweihe gleich mitgeliefert.

Deshalb haben einige Christen gesagt: Wir werden überhaupt kein Fleisch mehr kaufen. Wir wollen mit Götzendienst nichts mehr zu tun haben. Egal, auch wenn die anderen vor der Taverne sitzen und genüsslich ihr Fleisch genießen: Wir kauen lieber Salat weil wir Christen sind. Ich kann diese Entscheidung sehr gut nachvollziehen.

Adi-a-phora und absolute Wahrheit

Auch wenn es bei uns nicht um Fleisch geht, ist die Tatsache, dass Christen bestimmte Dinge verschieden sehen, auch heute sehr aktuell. Wie gehe ich dann damit um? Ich denke hier zum Beispiel auch an die Frage: Lasse ich mich impfen oder nicht? Diese Frage ist nur ein Beispiel dafür: Es gibt in der Gemeinde Jesu Überzeugungen: Die ganz verschieden sein können. Das war damals so. Das ist heute so. Es gibt in der Theologie sogar ein Wort für diese sogeannten „Mitteldinge“. Bei den Fragen, die die Christen hier in Rom bewegten redet man von Adi-a(h)-phora. (wört.: nicht verschieden) Diese Adi-a(h)-phora-Fragen, müssen wir aber klar von den Fragen unterscheiden, in denen die Bibel uns keinen Meinungsspielraum lässt.

Hier in Rom geht es also nicht um Fragen wie: Ist Jesus Gottes Sohn oder nicht? Oder um die Frage: Muss ich neben meinem Vertrauen auf Jesus noch bestimmte Leistungen erbringen, um in den Himmel zu kommen?

Diese Fragen sind nicht verhandelbar. Sie werden von der Bibel eindeutig beantwortet. Aber in unserem Text geht es um Fragen, die ich als Christ anders beantworten kann und darf, als der Christ neben mir. Da gibt es anscheinend nicht immer die eine richtige Lösung. Nicht immer ist alles schwarz oder weiß. Und genau das hat unseren Freunden in Rom extreme Schwierigkeiten gemacht.

Gemüseesser - Richtet nicht!

Unser Text beginnt mit der Feststellung: Der Schwache isst Gemüse. Die Gemüseesser haben sich die Überzeugung: „Kein Götzenfleisch!“ also etwas kosten lassen. Sie haben gar kein Fleisch mehr gekauft.

Das Problem ist nur: Sie machen sich zu Richtern über die Fleischesser. Sie sagen zu den Fleischessern: Das ist Sünde, wenn du Götzenfleisch isst. Es ist immer problematisch, wenn ich zu Dingen, zu denen die Bibel sich nicht eindeutig äußert, Bibelstellen suche, um meine Erkenntnis zu unterstützen und diese Fragen zu Bekenntnisfragen mache. Scheinbar gibt dieses Denken mir Sicherheit. Ich beurteile anhand äußerer Dinge, wo ich auf der geistlichen Leiter stehe. Ich denke: Wenn ich kein Götzenopferfleisch esse, bin ich geistlicher als jemand, der es tut. Man könnte sagen: Wenn ich mich nicht impfen lasse und dadurch Nachteile bekomme, bin ich auf jeden Fall geistlicher als derjenige, der es macht. So denke ich als Gemüseesser.

Denn als Gemüsesser ziehe ich die Grenze gewöhnlich enger als Gottes Wort sie zieht. Denn Paulus macht deutlich: Die Gemüseesser hätten von Gott aus, eigentlich Fleisch essen können. Ich verstehe Gemüse- oder Fleischesser nicht als Wertung. Im Blick auf das Götzenopferfleisch wäre ich ganz klar Gemüseesser. Es geht doch viel mehr darum: Ich soll den anderen nicht verachten oder richten.

Deshalb muss ich hier ehrlich auf mein eigenes Herz achten und akzeptieren: Es gibt auf meinem Weg mit Jesus Fragen, die der andere anders entscheiden darf als ich es für gut halte.

Ich glaube auch: Ich bin nicht immer nur der Schwache oder der Starke. Das hängt sehr stark von der jeweiligen Frage ab, um die es geht. Ist hier mein Gewissen enger oder weiter?

Impfung

Im Blick auf die Impfung sind eine Menge medizinischer Fragen nicht geklärt und werden wenn, dann nur am Rand öffentlich disktuiert. Soweit ich weiß, ist der Impfstoff noch nicht einmal vernüftig zugelassen. Mit diesen Fragen muss ich mich auseinandersetzen. Welchen Nutzen hat so eine Impfung, aber auch welche Risiken und Nebenwirkungen hat kann sie haben? Und dann entscheide ich mich: Lasse ich mich impfen oder nicht. Aber das ist eine persönliche Entscheidung für meine individuelle Situation. Das ist keine Entscheidung, die meinen Glauben betrifft, sondern letztlich eine medizinische Entscheidung.

Natürlich spielen auch ethische Kriterien eine Rolle. Aber auch hier denken Christen unterschiedlich. Eine größere ethische Frage ist: Will ich Impfstoff haben, bei dem Zelllinien von abgetriebenen Babies mit im Spiel sind? Manchmal sind sie im Impfstoff selbst und manchmal wurden sie „nur“ bei der Entwicklung des Impfstoffes verwendet. Aber die Frage nach den HEK 293 oder Per-C6-Zellen, wie diese Zellen der toten Babies offiziell heißen, ist ja aber auch eine Frage, die bei vielen anderen Impfungen auf mich zukommt. Das ist heute ja leider eine gängige Methode geworden, diese Zelllinien zu verwenden. Wenn ich als Gemüseesser alle Themen abgewogen habe und mich nicht impfen lasse und der Fleischesser macht das – dann ermahnt mich die Bibel: Richte den anderen nicht.

Die Geschichte wiederholt sich – in Rom gab es Stress zwischen Gemüse- und Fleischesser. Bei der Pockenepidemie im frühen 19. Jahrhundert gab es Stress zwischen denen, die sich impfen ließen und denen, die es strikt ablehnten. Die Gemüseesser argumentierten: Da sich nach biblischen Zeugnis nur der Antichrist Gott widersetzt, widersetzt sich auch der Mensch der göttlichen Ordnung, wenn er die Schutzimpfung annimmt – deshalb sei die Schutzimpfung eine teuflische Tat – und die Pockennarbe, die nach der Impfung zurückblieb, wurde als Zeichen des Antichristen und der Teufelsverschreibung gesehen.

Hier sehen wir wieder genau dasselbe Muster: Impfen wird zu geistlichen Frage. Geschwister, ich glaube hier müssen wir echt aufpassen und Römer 14 aufmerksam lesen und leben. Der andere folgt Jesus nicht weniger oder mehr nach, weil er in einer für mich wichtigen Frage anders entscheidet.

Auch Fleischesser kommen in den Himmel

Deshalb sollte ich verstehen: Auch Fleischesser kommen in den Himmel. Man sollte es nicht für möglich halten: Obwohl Paulus in Apostelgeschichte 15,20 sagt: Hütet euch vor der Verunreinigung der Götzen und sie trotzdem Götzenopferfleisch essen, scheinen sie in den Himmel zu kommen.

Warum kann ich das behaupten? Weil Gott die Fleischesser verteidigt. Weil Gott den Gemüseessern hier sagt: Wer bist du eigentlich, dass du meine Kinder richtest? Was bildest du Gemüseesser dir überhaupt ein? Ich habe die Fleischesser angenommen und ich werde sie zum Ziel bringen. Wenn einer ihr Leben beurteilt, dann ich und nicht du! Ich, Gott, werde den Fleischesser aufrechterhalten. Den, der Dinge tut, die du überhaupt nicht verstehen kannst und die du für Sünde hältst.

Ich muss sagen: Ich finde die Verse gar nicht so einfach. Natürlich kann ich damit nicht jede Ermahnung aushebeln. Es gibt genug Bereiche, wo ich auch in der Nachfolge zu jemand anderem sagen muss: Stop – das geht nicht. Das darfst du nicht tun.

Aber ich habe Überzeugungen, die andere anders sehen und wo ich sehr schnell über andere innerlich den Kopf schüttele und mich zum Richter über sie berufen fühle. Die Verse Römer14,3-4 sind hier ein ernster Zwischenruf Gottes, der mir sagt: Thomas – pass auf was du tust – wenn du dich zum Richter über den anderen berufen fühlst.

Fleischesser - Drücke deine Meinung nicht auf!

Aber Gott spricht auch deutlich zu den Fleischessern. Gott ermahnt sie: Nehme den Schwachen auf. Streite nicht über Gewissensfragen, übersetzt Schlachter sehr treffend. Das heißt: Versuche deine Erkenntnis dem anderen nicht aufzudrücken. Um auf Römer14,3 zurückzugreifen: Du Fleischesser sollst den Gemüseesser nicht verachten, du sollst ihn nicht geringer als dich selbst achten, nur weil er gewisse Dinge anders sieht als du und schon gar nicht sollst du ihn unter Druck setzen.

In der Pockenpandemie meinten die Fleischesser: Wenn Eltern ihre Kinder impfen lassen, folgen sie dem Willen Gottes … Tun sie das nicht, und das Kind stirbt an den Pocken, so sind sie allein Schuld an seinem Tod und Gott wird Rechenschaft von ihnen fordern. Auch hier wieder das Muster: Die Impfung wird zu einer geistlichen Frage gemacht. Das ist sie aber nicht. Aber die Frage ist, wie kommen Gemüsesser und Fleischesser miteinander klar? Paulus seine Antwort ist sehr klar: Schaue auf Jesus und nicht auf den Teller des Anderen. Paulus zeigt das in den Versen 5-6 an dem Problem: Soll man den Sabbat halten oder nicht? Man könnte auch sagen: Soll man die christlichen Feiertage arbeitsfrei gestalten oder nicht?

Paulus ist hier deutlich entspannter, als ich es manchmal bin. Er sagt: > Wichtig ist, dass Du völlig überzeugt bist von dem was du tust und dass Du es für Jesus tust.

Nicht für die anderen und schon gar nicht für dein frommes Image. Alles was du tust, ob Du isst oder trinkst – du solltest alles zur Ehre Gottes tun, sagt Paulus in 1Korinther 10,31. Hier in Römer14,6 lesen wir: Sage Gott DANKE für das was du tust. Wenn du das nicht kannst, dann lass es sein. Wenn du Gott für diesen Film nicht danken kannst – dann schaue ihn nicht an. Wenn du Gott für dein Urlaubsziel nicht danken kannst, dann buche es nicht. Noch eine wichtige Beobachtung aus Vers 5: Jeder sei in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt. Das passt zu dem später kommenden Römer14,23: Wer aber zweifelt, wenn er isst, ist verurteilt, weil er es nicht aus Glauben tut. Alles aber, was nicht aus Glauben geschieht ist Sünde. Was heißt das? Gottes Wort zeigt uns Leitlinien, die wir nicht überschreiten dürfen. Zum Beispiel: Lüge geht nicht. Aber innerhalb dieser Leitlinien haben wir alle verschiedene Gewissen. (Zeige das!) Die einen haben ein Gewissen wie eine Sackwaage, andere haben ein Briefwaagengewissen. Für sie ist es schon eine Lüge, wenn ich etwas unabsichtlich nicht korrekt gesagt habe.

Das Gewissen in den Leitlinien Gottes

Innerhalb der Leitlinien Gottes setzt dir also dein Gewissen Grenzen. Die einen können bio-dynamische Lebensmittel, die sie geschenkt bekommen, essen, für andere ist das ein No-Go. Wenn ich ein engeres Gewissen habe, darf ich es nicht bewusst überlaufen. Dann ist das für mich Sünde. Wahrscheinlich nicht, weil die Sache, die ich tue, Sünde ist, aber meine Haltung, bewusst gegen mein Gewissen zu handeln ist falsch. Wenn manche Christen bestimmte Filme sehen können und ich kann das nicht, dann schaue sie dir auf keinen Fall an – du würdest gegen dein Gewissen handeln und etwas tun, von dem du überzeugt bist: Es ist falsch. Vielleicht ist es ja auch für die anderen Christen Sünde, weil sie sich bei Filmen, die das „gut“ nennen, was Gott hasst, gemütlich entspannen wollen. Aber vielleicht ist mein Gewissen auch nur enger. Wenn ich unter meinem engen Gewissen leide, dann sollte ich mal das seelsorgerliche Gespräch suchen, um hier vielleicht biblisch ausgewogener zu werden. Aber wenn du nicht darunter leidest, sieh es doch als Frühwarnsystem Gottes, mit dem er dich ausgestattet hat. Aber pass auch auf, dass du dein enges Gewissen nicht zum Gewissen der anderen machst. Oder, die andere Seite ist: Dass du mit deinem weiten Gewissen andere Christen nicht in die Sünde führst.

Dieses große Thema spricht Paulus im Verlauf des Kapitels später noch an. Das ist nicht mein Thema heute Morgen, was Paulus mit Anstoß genau meint. Das werden wir demnächst ausführlich in unserem Podcast besprechen – die Sendung haben wir schon aufgenommen, aber noch nicht veröffentlicht. Heute Morgen geht es mir vor allem um die ersten Verse, durch die Paulus uns ermahnt: Verliere dich nicht in Nebenschauplätzen. Richte als Gemüsesser den anderen nicht und du Fleischesser verachte den Gemüsechrist nicht. Beide müssen begreifen: Du wirst für dein eigenes Leben Gott Rechenschaft ablegen und nicht für das Leben des anderen. Es sei denn, du leitest eine Gemeinde oder einen Kreis in der Gemeinde, dann wartet auf dich eine verschärfte Beurteilung. Trotzdem musst du aufpassen, anderen nicht etwas vorzuschreiben, was Gott ihnen nicht vorschreibt – sofern es ihr persönliches Leben betrifft. Natürlich, auch in einer Gemeinde braucht man Ordnungen, wie in jeder anderen Gesellschaft auch. Aber wenn ich Ordnungen einführe, weil sie hilfreich sind, dann muss ich das auch so sagen und nicht versuchen eine biblische Begründung für etwas zu finden, für das es keine biblische Begründung gibt.

Jesus im Mittelpunkt

Unser Gottesdienstablauf kommt nicht aus der Bibel. Trotzdem ist er sinnvoll. Aber das ist eben unser Ablauf. Wenn andere Gemeinden einen anderen Gottesdienstablauf haben ist das nicht besser oder schlechter oder biblischer. Es ist nur anders. Diese Fragen sind keine Glaubensfragen. Ich finde das so klasse, dass Paulus am Ende unseres Abschnitts Jesus in den Mittelpunkt stellt. Ich lebe nicht für mich selbst. Ich lebe doch für diesen HERRN. Ich habe den Eindruck, dass wir bei manchen Fragen, die wir als Christen diskutieren, diese Tatsache aus den Augen verlieren: Wir leben nicht mehr für uns, sondern für unseren Herrn Jesus. Matthäus und Simon Zelotes hatten ganz andere politsche Ansichten. Der eine hatte mit den Römern zusammengearbeitet, der andere hat nach dem Motto gelebt: Nur ein toter Römer ist ein guter Römer. Ich kann mir vorstellen, wenn die Jünger über Politik gesprochen haben, dass Matthäus und Simon sehr engagniert diskutieren konnten. Ihre Überzeugungen haben sich wie Tag und Nacht unterschieden- und das war auch gut so. Aber noch besser war: Beide trafen sich bei Jesus. Beide wollten nicht mehr für sich selbst leben, sondern für diesen Herrn. Für ihn haben sie schließlich auch ihr Leben gegeben.

Auch wir haben unterschiedliche Überzeugungen und als Gemeinde müssen wir manchmal auch in praktischen Fragen Kompromisse finden. Aber ich wünsche mir, dass wir uns immer wieder bei Jesus treffen. Es ist völlig ok sich auch kontrovers über Impfung, Politik oder andere Dinge zu unterhalten. Die einen glauben den Leitmedien, die anderen schwören auf Reitschuster, Tichys Einblick oder Vera Lengsfeld. Hier gibt es auch bei uns unterschiedliche Meinungen und das halten wir aus. Der Andere muss nicht meiner Meinung sein. Der eine ist kein Verschwörungstheroretiker, weil er die Tageschau kritisch sieht und der andere kein Unwissender, weil er sich von dem Tagesschausprecher begrüßen lässt. Auch beim Thema: Wie weit darf der Staat auch in Gemeinden bestimmen, gibt es verschiedene Ansichten. Wir haben einige davon in unserem aktuellen Podcast diskutiert. Alles Themen, über die wir reden können. Es ist gut, darüber im Gespräch zu bleiben. Mich mit Gegenpositionen zu beschäftigen hilft mir doch, nicht einseitig zu werden. Aber diese Themen dürfen nie zu den Themen werden, die uns bestimmen. Und schon gar nicht zu Themen, die uns auseinander bringen. Wir sind doch dazu berufen, uns gegenseitig zu helfen, auf Jesus zu schauen. Er muss unser Mittelpunkt bleiben. Er ist doch der, der uns verbindet trotz unserer unterschiedlichen Bewertung von bestimmten Umständen. Wir können Jesus praktisch zum Mittelpunkt machen, indem wir davon erzählen, was uns beim Bibellesen wichtig geworden ist oder was wir mit Gott erlebt haben.

Wenn wir dem HERRN leben, werden wir über ihn reden. Wenn Jesus unser Thema ist, dann bringt uns das nicht auseinander, sondern weiter. Frage dich doch: Wofür konnte ich Gott in dieser Pandemie DANKE sagen – was konnte ER mir in dieser Zeit wichtig machen? Schon wieder ein Thema, dass mir hilft, die Perspektive zu wechseln, mich nicht von Fernseh-Experten volltexten zu lassen sondern Jesus zum Thema zu machen. Es ging heute morgen um Gemüse- und Fleischesser, die Stress miteinander hatten. Sie meinten: Der jeweils andere müsste sich der eigenen Überzeugung anschließen. Paulus hat ihnen und uns geholfen zu verstehen: Nicht nur Gemüseesser gefallen Gott. Auch Fleischesser kommen in den Himmel.

Die Fleischesser sollen die Gemüseesser nicht verachten und die Gemüseesser sollen aufhören, sich zum Richter über die Fleischesser zu machen. Sie sollen nicht auf den Teller des anderen schauen und begreifen: Es gibt einfach auch unter Christen Fragen, die können nicht eindeutig entschieden werden – die sind die Fragen des eigenen Gewissens, das ich vor Gott prüfen muss.

Das Ergebnis kann verschieden sein, so wie wir eben verschieden sind. Wichtig ist aber, dass ich den anderen nicht verachte oder richte, für das, was er auf dem Teller liegen hat oder auch nicht, sondern das wir beide uns immer wieder bei Jesus treffen.